(19)
(11) EP 3 690 187 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.08.2020  Patentblatt  2020/32

(21) Anmeldenummer: 14450046.9

(22) Anmeldetag:  15.10.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E21D 20/02(2006.01)
E02D 5/80(2006.01)
E21D 21/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 18.10.2013 AT 8062013

(71) Anmelder: Porr Bau GmbH
1100 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • GUTSCHE, Richard
    8572 Bärnbach (AT)
  • BRANDSTÄTTER, Gerold
    9821 Obervellach (AT)

(74) Vertreter: Gibler & Poth Patentanwälte KG 
Dorotheergasse 7/14
1010 Wien
1010 Wien (AT)

   


(54) VORSPANNBARER VERPRESSANKER


(57) Bei einem vorspannbarer Verpressanker (1) umfassend eine Mehrzahl an Ankerzugglieder (2), wobei die Ankerzugglieder (2) ein nichtmetallisches Fasermaterial umfassen, wird vorgeschlagen, dass die Ankerzugglieder (2) an einem Ende (6) mittels eines Klebstoffes (3) mit einer Koppelungsvorrichtung (4) verklebt sind, und dass ein Spannzugglied (5) zum Spannen des vorspannbaren Verpressankers (1) zumindest mittelbar mit der Koppelungsvorrichtung (4) verbunden ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen vorspannbaren Verpressanker gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

[0002] Es sind Verpressanker bekannt, welche dazu vorgesehen sind eine aufgebrachte Zugkraft auf eine Schicht im Untergrund zu übertragen. Hierbei weist der Verpressanker einen im Untergrund angeordneten Verpresskörper auf, welcher über Zugglieder mit einem Ankerkopf verbunden sind. Der Ankerkopf ist hierbei mit der zu haltenden Konstruktion verbunden oder liegt an dieser auf, welche dadurch mittels den vorgespannten Zugglieder mit dem Untergrund verankert ist. Derartige Verpressanker können hierbei als temporärer Anker oder als Daueranker eingesetzt werden.

[0003] Für die Zugglieder wird bei herkömmlichen Verpressanker üblicherweise Stahl verwendet. Hierbei ergibt sich allerdings der Nachteil, dass aus ein Zugglied aus Stahl bei einem temporären Anker, welcher beispielsweise zur Sicherung einer Baugrube eingesetzt wird, nicht im Erdreich verbleiben darf. Dies ist insbesondere im urbanen Gebiet von Bedeutung, da hier die Zugglieder oft in Nachbargrundstücke ragen. Ein Zugglied aus Stahl stellt hierbei beim Ausheben einer anderen Grube oder dem Vorantreiben eines Kanals oder eines Tunnels ein wesentliches Hindernis dar, da es für herkömmliche Baumaschinen nur schwer zu durchtrennen ist.

[0004] Eine mögliche Lösung dieses Problems besteht in der Verwendung von Glasfaserkabeln als Zugglieder, da diese leichter zu durchtrennen sind als Zugglieder aus Stahl oder anderen Metallen, weshalb diese ohne Probleme im Untergrund verbleiben dürfen.

[0005] Nachteilig bei bekannten Verpressankern mit Glasfaserkabeln als Zugglieder ist allerdings, dass diese wesentlich aufwendiger in der Handhabe sind und aufwendige Konstruktionen zum Vorspannen benötigen.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher einen vorspannbaren Verpressanker der eingangs genannten Art anzugeben, mit welchem die genannten Nachteile vermieden werden können, welcher einfach in der Handhabe ist und mit herkömmlichen Mitteln vorgespannt werden kann.

[0007] Erfindungsgemäß wird dies durch die Merkmale des Patentanspruches 1 erreicht.

[0008] Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass ein vorspannbarer Verspressanker mit Zuggliedern aus einem nichtmetallischen Fasermaterial mit herkömmlichen Mitteln gespannt werden kann. Durch die Koppelungsvorrichtung, mit welcher die Zugglieder verklebt sind, kann ein einfacher und leicht herzustellender Übergang auf ein herkömmlichen Spannzugglied geschaffen werden, wobei mittels dem Spannzuggliedes der Verpressanker mit den herkömmlichen Methoden und Gerätschaften vorgespannt werden kann. Dadurch ergibt sich für den Benützer, dass dieser bei der Verwendung des gegenständlichen Verspressankers die gleichen Geräte zum Verspannen verwenden kann wie bei herkömmlichen Verpressanker mit Stahlzugglieder. Dadurch kann beispielsweise der Geräteeinsatz bei einer Baugrube gering gehalten werden, wobei auf zugelassene und bewährte Methoden und Geräte zum Vorspannen zurückgegriffen werden kann. Durch die Verwendung eines nichtmetallischen Fasermaterials als Ankerzugglieder können diese selbst nach Abbau der Baugrube problemlos im Untergrund verbleiben, da diese leicht durchtrennbar sind. Weiters kann dadurch eine kompakte Bauform erreicht werden, wodurch der Durchmesser des Bohrloches gering gehalten werden kann. Durch die Klebeverbindung kann hierbei eine besonders einfach ausgebildete aber auch haltbare Koppelung der Ankerzugglieder mit der Koppelungsvorrichtung bewirkt werden, wobei eine Beschädigung der Ankerzugglieder vermieden werden kann, welche beispielsweise bei einer rein mechanischen Verbindung wie Klemmen gegeben wäre.

[0009] Die Unteransprüche betreffen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.

[0010] Ausdrücklich wird hiermit auf den Wortlaut der Patentansprüche Bezug genommen, wodurch die Ansprüche an dieser Stelle durch Bezugnahme in die Beschreibung eingefügt sind und als wörtlich wiedergegeben gelten.

[0011] Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigeschlossenen Zeichnungen, in welchen lediglich eine bevorzugte Ausführungsform beispielhaft dargestellt ist, näher beschrieben. Dabei zeigt:

Fig. 1 einen Teil einer bevorzugten Ausführungsform des vorspannbaren Verpressankers als Schnitt in Seitenansicht;

Fig. 2 den Schnitt A-A in Fig. 1;

Fig. 3 die bevorzugte Ausführungsform des vorspannbaren Verpressankers als Schnitt in Seitenansicht.



[0012] Die Fig. 1 bis 3 zeigen eine bevorzugte Ausführungsform eines vorspannbaren Verpressankers 1 umfassend eine Mehrzahl an Ankerzugglieder 2. Ein Verpressanker 1 wird auch als vorgespannter Anker oder als Erd- oder Felsanker bezeichnet. Der Verpressanker 1 ist ein Bauteil der Geotechnik, welches eine aufgebrachte Zugkraft in den Untergrund 10 weiterleitet. Hierbei wird ein Bohrloch 11 in den Untergrund 10 eingebracht, die Ankerzugglieder 2 in das Bohrloch 11 eingebracht und dann die Ankerzugglieder 2 im Bohrloch 11 mittels eines Verpresskörpers 12 verankert. Der Verpresskörpers 12 kann hierbei aus Zement, Beton oder dergleichen sein.

[0013] Die Ankerzugglieder 2 umfassen ein nichtmetallisches Fasermaterial. Ein derartiges nichtmetallisches Fasermaterial können insbesondere Glasfaserkabeln sein. Glasfaserkabel bieten hierbei den Vorteil, dass diese eine hohe Zugfestigkeit aufweisen, chemisch beständig und einfach in der Herstellung sind. Alternativ können auch Kohlefasern, Kunststofffasern, beispielsweise aus Aramid oder Nylon, Naturfasern, keramische Fasern oder ähnliches Material für die Ankerzugglieder 2 verwendet werden. Weiters können die Ankerzugglieder 2 insbesondere ein Verbundmaterial umfassend nichtmetallisches Fasermaterial umfassen.

[0014] Vorgesehen ist, dass die Ankerzugglieder 2 an einem Ende 6 mittels eines Klebstoffes 3 mit einer Koppelungsvorrichtung 4 verklebt sind, und dass ein Spannzugglied 5 zum Spannen des vorspannbaren Verpressankers 1 zumindest mittelbar mit der Koppelungsvorrichtung 4 verbunden ist. Die Koppelungsvorrichtung 4 verbindet die Ankerzugglieder 2 mit einem Spannzugglied 5, wobei das Spannzugglied 5 vorgehen ist mit einer Spannvorrichtung 9 gespannt zu werden. Das Spannzugglied 5 kann hierbei insbesondere aus Metall, insbesondere aus Stahl, ausgebildet sein. Weiters kann vorgesehen sein, dass das Spannzugglied 5 als Stahlzugglied ausgebildet ist. Dadurch können die Zugkräfte des Spannzuggliedes 5, welches mit herkömmlichen Mitteln gespannt werden kann, einfach und zuverlässig an die Ankerzugglieder 2 weitergeleitet werden, und durch die Ankerzugglieder 2 über den Verpresskörper 12 an den Untergrund 10. Durch die Klebeverbindung der Ankerzugglieder 2 mit der Koppelungsvorrichtung 4 kann eine zuverlässige Verbindung mit dem nichtmetallischen Faserstoff hergestellt werden, wobei dieser nicht beschädigt wird.

[0015] Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Ankerzugglieder 2 im Wesentlichen an deren Mantelflächen verklebt sind. Dadurch wird die Klebestelle auf Schub und nicht auf Zug beansprucht, wodurch diese besonders hohe Kräfte aufnehmen kann.

[0016] Insbesondere kann ein anderes Ende 13 der Ankerzugglieder 2, also ein, dem mit der Koppelungsvorrichtung 4 verklebten Ende 6 gegenüberliegendes, Ende 13 der Ankerzugglieder 2, mit dem Verpresskörper 12 in direktem Kontakt sein.

[0017] Der Verpressanker 1 kann insbesondere als Kurzzeitanker oder als temporärer Verpressanker ausgebildet sein. Derartige Verpressanker 1 sind für eine Benützungsdauer von lediglich wenigen Jahren vorgesehen. Durch die Verwendung des nichtmetallischen Fasermaterials können die Ankerzugglieder 2 im Untergrund 10 verbleiben, wodurch der Abbauaufwand wesentlich reduziert werden kann.

[0018] Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Verpressanker 1 als Daueranker ausgebildet ist. Derartige Verpressanker 1 sind für eine lange Benützungsdauer vorgesehen, beispielsweise mindestens hundert Jahre. Hierbei können die Ankerzugglieder 2 umfassend nichtmetallisches Fasermaterial korrosionsbeständiger als Ankerzugglieder 2 aus Metall sein.

[0019] Insbesondere kann der Verpresskörper 12 im Wesentlichen lediglich benachbart zu dem anderen Ende 13 der Ankerzugglieder 2 angeordnet sein.

[0020] Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Verpresskörper 12 im Wesentlichen das gesamte Bohrloch 11 ausfüllt.

[0021] In Fig. 1 ist eine bevorzugte Ausführungsform des vorspannbaren Verpressankers 1 gezeigt, wobei der Verpresskörper 12 nicht dargestellt ist. In Fig. 3 ist der vollständige Verpressanker 1 gezeigt, welcher im Bohrloch 11 angeordnet ist. Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass zwischen dem einen Ende 6 und dem anderen Ende 13 der Ankerzugglieder 2 eine Freilaufstrecke 14 angeordnet ist. In der Freilaufstrecke 14 können die Ankerzugglieder 2 in eine Hülle 15, insbesondere in eine Kunststoffhülle, in deren Längsrichtung frei beweglich angeordnet sein. Hierbei kann die Hülle 15 einzelne Ankerzugglieder 2 oder einen ganzen Strang an Ankerzugglieder 2 umhüllen. Durch die Freilaufstrecke 14 können die Ankerzugglieder 2 die Zugkräfte von der Koppelungsvorrichtung 4 ungehindert an den Verpresskörper 12 weiterleiten, wobei sich die Ankerzugglieder 2 unter der Vorspannung in der Freilaufstrecke 14 auch ungehindert dehnen können. Durch die Hülle 15 sind die Ankerzugglieder 2 in der Freilaufstrecke 14 mit dem Verpresskörper 12 nicht in Kontakt.

[0022] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Ankerzugglieder 2 eine Länge zwischen 3 m und 20 m aufweisen.

[0023] Weiters kann vorgesehen sein, dass die Ankerzugglieder 2 im Wesentlichen gleich lang sind.

[0024] Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass eine Länge der Freilaufstrecke 14 größer ist als die Bereiche welche das eine Ende 6 und das andere Ende 13 der Ankerzugglieder 2 darstellen.

[0025] Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Ankerzugglieder 2 parallel zueinander verlaufen.

[0026] Weiters kann vorgesehen sein, dass die Ankerzugglieder 2 mindestens vier mal so lange sind wie das Spannzugglied 5. Hierbei können die Ankerzugglieder 2 im Untergrund 10 belassen werden, während bei einem Kurzzeitanker lediglich das kürzere Spannzugglied 5 zu entfernen ist.

[0027] Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass der Klebstoff 3 ein Harz, bevorzugt ein Kunstharz, insbesondere ein Epoxidharz, ist. Harze haben hierbei den Vorteil der einfachen Implizierbarkeit mittels Gießen. Weiters ist Epoxidharz wasserbeständig.

[0028] Weiters kann vorgesehen sein, dass das eine Ende 6 der Ankerzugglieder 2 in dem Klebstoff 3 eingebettet ist. Hierbei kann eine besonders großflächige Klebefläche erreicht werden. Weiters kann dadurch das Eindringen von korrosionsverursachenden Fluide in die Koppelungsvorrichtung 4 und die darunter liegenden Bereiche unterbunden werden.

[0029] Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Koppelungsvorrichtung 4 eine Hülse 7 aufweist, und dass das eine Ende 6 der Ankerzugglieder 2 innerhalb der Hülse 7 angeordnet ist. Die Hülse 7, welche in Fig. 1 und Fig. 3 teilaufgeschnitten dargestellt ist, umfängt die Enden 6 der Ankerzugglieder 2 und ist mittels des Klebstoffes 3 mit diesen verklebt. Durch die Hülse 7 kann eine gute Einbindung der Enden 6 der Ankerzugglieder 2 erreicht werden, wobei durch die Hülse 7 ein definierter Bereich bereitgestellt werden kann, welcher vom Klebstoff 3 ausgegossen werden kann. Die Hülse 7 kann insbesondere umfassend Metall und/oder Kunststoff ausgebildet sein. Weiters kann die Hülse 7 insbesondere eine hohlzylindrische Form aufweisen.

[0030] Weiters kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die Koppelungsvorrichtung 4 eine Länge von weniger als 2 m aufweist. Dadurch kann diese bei einem Kurzzeitanker leicht wieder aus dem Untergrund 10 entfernt werden.

[0031] Die Länge der Hülse 7 kann im Wesentlichen der Länge der Koppelungsvorrichtung 4 entsprechen.

[0032] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Ankerzugglieder 2 sich im Wesentlichen über die gesamte Länge der Hülse 7 in der Hülse 7 erstrecken. Mit anderen Worten können die Ankerzugglieder 2 über die gesamte Länge der Hülse 7 in der Hülse angeordnet sein. Dadurch kann eine besonders große Klebefläche bereitgestellt werden.

[0033] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Verpressanker 1 lediglich ein Spannzugglied 5 aufweist. Das eine Spannzugglied 5 kann hierbei als Strang, Stange oder Seil ausgebildet sein.

[0034] Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Verpressanker 1 mehrere Spannzugglieder aufweist. Hierbei kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Anzahl der Ankerzugglieder 2 größer ist als die Anzahl der Spannzugglieder 5. Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass ein erster Bereich 8 des Spannzuggliedes 5 innerhalb der Hülse 7 angeordnet ist. Hierbei können der erste Bereich 8 des Spannzuggliedes 5 und die einen Enden 6 der Ankerzugglieder 2 in der Hülse 7 überlappend angeordnet sein, wodurch eine besonders gute Kraftüberleitung durch den Klebstoff 3 möglich ist.

[0035] Weiters kann ein zweiter Bereich 16 des Spannzuggliedes 5 des Spannzuggliedes vorgesehen sein, welcher mit einer Spannvorrichtung 9 verspannbar ist. Die Spannvorrichtung 9 ist hierbei zum Aufbringen und Halten der Spannkraft vorgesehen.

[0036] Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass das Spannzugglied 5 ein Gewinde zum Eingriff einer Spannvorrichtung 9 aufweist. Die Spannvorrichtung 9 kann hierbei insbesondere ein Innengewinde aufweisen, wobei durch ein Drehen der Spannvorrichtung 9 die Spannkraft eingestellt werden kann und der vorspannbare Verpressanker 1 leicht nachgespannt werden kann. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Spannzugglied 5 als Gewindestange ausgebildet ist.

[0037] Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Spannvorrichtung 9 als Lochplatte mit Keilen vorgesehen ist. Hierbei kann das Spannzugglied 5 mittels eines externen Gerätes gespannt und anschließend in der Lochplatte mit den Keilen in der vorgespannten Situation fixiert werden.

[0038] Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass die Ankerzugglieder 2 im Wesentlichen gleichmäßig verteilt um den ersten Bereich 8 des Spannzuggliedes 5 angeordnet sind. Dadurch kann eine besonders gleichmäßige Kraftübertragung der vielen Ankerzugglieder 2 an das Spannzugglied erfolgen. Weiters kann dadurch die Koppelungsvorrichtung 4 besonders einfach und platzsparrend ausgebildet sein. Eine derartige Anordnung ist in Fig. 2 dargestellt, wobei die einzelnen Stränge der Ankerzugglieder 2 in einer kreisförmigen Anordnung um das zentrale Spannzugglied 5 angeordnet sind. Das Spannzugglied kann insbesondere koaxial zu der Hülse 4 angeordnet sein.

[0039] Weiters kann vorgesehen sein, dass der vorspannbare Verpressanker 1 mindesten drei Ankerzugglieder 2, insbesondere fünf bis zwanzig Ankerzugglieder 2, aufweist. Hierbei kann die Krafteinleitung besonders gleichmäßig über die einzelnen Ankerzugglieder 2 an ein zentral angeordnetes Spannzugglied 5 weitergeleitet werden.

[0040] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass ein Durchmesser des Spannzuggliedes 5 größer als ein Durchmesser der Ankerzugglieder 2 ist. Hierbei können die Ankerzugglieder 2 besser umlaufend um das Spannzugglied 5 angeordnet werden, wodurch eine gleichmäßige Kraftübertragung verbessert wird.

[0041] Weiters kann bevorzugt vorgesehen sein, dass das Spannzugglied 5 unmittelbar mit dem Klebstoff 3 mit der Koppelungsvorrichtung 4 verklebt ist. Hierbei kann auf die Verwendung zusätzlicher Verbindungsmitteln verzichtet werden, wodurch die Ankopplung des Spannzugglied 5 mit der Koppelungsvorrichtung 4 besonders einfach ausgebildet sein kann. Hierbei kann vorgesehen sein, dass das Spannzugglied 5 im Wesentlichen an seiner Mantelfläche verklebt ist.

[0042] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Spannzugglied 5 und die Ankerzugglieder 2 in einem als Harz ausgebildeten Klebstoff gemeinsam eingebettet sind. Eine derartige Verbindung ist in Fig. 2 gezeigt, wobei das Spannzugglied 5 und die ringförmig angeordneten Ankerzugglieder 2 in dem Harz eingebettet sind.

[0043] Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Koppelungsvorrichtung 4 eine Verbindungseinrichtung aufweist, und dass das Spannzugglied 5 mit der Verbindungseinrichtung verbunden ist. Die Verbindungseinrichtung kann insbesondere zum lösbaren Verbinden des Spannzugglied 5 ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Verbindungseinrichtung als Gewindemuffe ausgebildet sein, in welche das Spannzugglied 5 eingeschraubt ist. Weiters kann die Verbindungseinrichtung an der Hülse 7 befestigt sein. Durch die Verbindungseinrichtung ergibt sich der Vorteil, dass das Spannzugglied 5 leicht von der Koppelungsvorrichtung 4 gelöst werden kann, wodurch der Abbau des Verpressankers 1 besonders einfach gestaltet werden kann.

[0044] Weiters kann vorgesehen sein, dass ein Injektionsrohr durch die Hülse 7 durchführt. Das Injektionsrohr dient dazu, das Material für den Verpresskörper 12 an den Boden des Bohrloches 11 zu leiten. Zur Platzersparnis kann dass Injektionsrohr zwischen das Spannzugglied 5 und die Ankerglieder 2 durch die Hülse 7 geführt, und dort eingebettet werden. Dadurch kann eine besonders kompakte Bauform erreicht werden.


Ansprüche

1. Vorspannbarer Verpressanker (1) umfassend eine Mehrzahl an Ankerzugglieder (2), wobei die Ankerzugglieder (2) ein nichtmetallisches Fasermaterial umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerzugglieder (2) an einem Ende (6) mittels eines Klebstoffes (3) mit einer Koppelungsvorrichtung (4) verklebt sind, und dass ein Spannzugglied (5) zum Spannen des vorspannbaren Verpressankers (1) zumindest mittelbar mit der Koppelungsvorrichtung (4) verbunden ist.
 
2. Vorspannbarer Verpressanker (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff (3) ein Harz, insbesondere ein Epoxidharz, ist.
 
3. Vorspannbarer Verpressanker (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das eine Ende (6) der Ankerzugglieder (2) in dem Klebstoff (3) eingebettet ist.
 
4. Vorspannbarer Verpressanker (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelungsvorrichtung (4) eine Hülse (7) aufweist, und dass das eine Ende (6) der Ankerzugglieder (2) innerhalb der Hülse (7) angeordnet ist.
 
5. Vorspannbarer Verpressanker (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Bereich (8) des Spannzuggliedes (5) innerhalb der Hülse (7) angeordnet ist.
 
6. Vorspannbarer Verpressanker (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerzugglieder (2) im Wesentlichen gleichmäßig verteilt um den ersten Bereich (8) des Spannzuggliedes (5) angeordnet sind.
 
7. Vorspannbarer Verpressanker (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannzugglied (5) unmittelbar mit dem Klebstoff (3) mit der Koppelungsvorrichtung (4) verklebt ist.
 
8. Vorspannbarer Verpressanker (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelungsvorrichtung (4) eine Verbindungseinrichtung aufweist, und dass das Spannzugglied (5) mit der Verbindungseinrichtung verbunden ist.
 
9. Vorspannbarer Verpressanker (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannzugglied (5) ein Gewinde zum Eingriff einer Spannvorrichtung (9) aufweist.
 
10. Vorspannbarer Verpressanker (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der vorspannbare Verpressanker (1) mindesten drei Ankerzugglieder (2), insbesondere fünf bis zwanzig Ankerzugglieder (2), aufweist.
 
11. Vorspannbarer Verpressanker (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Durchmesser des Spannzuggliedes (5) größer als ein Durchmesser der Ankerzugglieder (2) ist.
 
12. Vorspannbarer Verpressanker (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerzugglieder (2) mindestens vier mal so lange sind wie das Spannzugglied (5).
 
13. Vorspannbarer Verpressanker (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Injektionsrohr durch die Hülse (7) durchführt.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht