[0001] Die Erfindung betrifft ein Anschlagwerkzeug zum Anschlagen von elektrischen Kontaktelementen
an die Enden einer elektrischen Leitung, sowie eine Anschlagmaschine umfassend das
Anschlagwerkzeug.
[0002] In modernen Fahrzeugen steigt der Einsatz von Computertechnik seit Jahren rasant
an. Die Computertechnik wird dabei hauptsächlich für Fahrerassistenzsysteme eingesetzt
um das Fahren sicherer zu machen. Die Fahrerassistenzsysteme werden immer ausgefeilter
und die Schritte hin zu autonomen Fahrzeugen werden immer kleiner. Um autonom fahren
zu können brauchen die Fahrzeuge Informationen über die Umgebung des Fahrzeugs, die
von vielen Sensoren und Kameras bereitgestellt werden. Die so erzeugten großen Datenmengen
müssen zu den entsprechenden Verarbeitungscomputern transportiert werden. Der Transport
dieser großen Datenmengen bereitet Probleme in Fahrzeugen, die ursprünglich in erster
Hinsicht auf Robustheit gegen Umwelteinflüsse sowie Langlebigkeit ausgelegt waren.
Der Einsatz von Computernetzwerken mit hohen Datenübertragungsgeschwindigkeiten erfordert
neue Verbindungskomponenten und entsprechende Produktionsanlagen. Zur Übertragung
von hohen Datenmengen werden Signale in hohen Frequenzbereichen über die elektrischen
Leitungen und elektrischen Stecker übertragen. Bei steigender Frequenz wächst der
Einfluss der Geometrie der elektrischen Komponenten zueinander. Um Störungen zu vermeiden
versucht man den Abstand den zwei elektrischen Leiter in einer Netzwerkleitung zueinander
haben auch in elektrischen Steckern beizubehalten. Netzwerkleitungen (ISO 6722 Klasse
B) umfassen üblicherweise zwei miteinander verdrillt und gegeneinander isolierte Kupferlitzen.
Diese beiden Adern erhalten dann noch eine gemeinsame Isolationsschicht um sie mechanisch
robuster zu machen. Beim Anschließen eines elektrischen Steckers an diese Netzwerkleitung
muss zuerst die äußere Isolierung entfernt werden, so das ein kurzes Stück der Adern
freigelegt ist. Danach wird ein kurzes Stück der Isolierung von den Enden der Adern
entfernt um Kontaktelemente an die Enden der Adern zu befestigen. Das Befestigen der
Kontaktelemente benötigt ebenso Spielraum. Um die Kontaktelemente an die Enden der
Adern mittels einer Anschlagmaschine zu befestigen, werden diese voneinander separiert.
Für das verarbeiten ist es notwendig die äußere Isolierung entlang einer größeren
Strecke vom Ende der Netzwerkleitung zu entfernen als technisch wünschenswert. Auch
ein späteres erneutes Verdrillen bringt nicht den Ursprungszustand zurück, sodass
Probleme bei der Datenübertragung bleiben. Um das Problem zu lösen versucht man den
Bereich in dem die Leitungen entdrillt werden so kurz wie möglich zu halten. An diese
kurzen Enden werden dann im gleichen Arbeitsschritt elektrische Kontaktelemente befestigt.
Allerdings benötigen die bekannten Anschlagmaschinen und Werkzeuge zum gleichzeitigen
Anschlagen von zwei Kontaktelementen an die Enden von zwei elektrischen Leitungen
immer noch beträchtlichen Raum. Dokument
US3239924 zeigt eine Anschlagmaschine aus dem Stand der Technik die dazu ausgelegt ist zwei
Kontaktelemente gleichzeitig an zwei elektrischen Adern anzuschlagen.
[0003] Es besteht in der Technik der Bedarf nach einer Vorrichtung zum Befestigen von Kontaktelementen
an die Enden einer elektrischen Netzwerkleitung mit verdrillt Adern, wobei der Abstand
der beiden verdrillten Adern zueinander weitestgehend beibehalten wird.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es eine Vorrichtung zum Befestigen von Kontaktelementen
an die Enden einer elektrischen Netzwerkleitung mit verdrillt Adern bereitzustellen,
wobei der Abstand der beiden verdrillten Adern zueinander weitestgehend beibehalten
wird,
[0005] Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1, sowie durch Maschine nach
Anspruch 15 gelöst.
[0006] Insbesondere durch ein Anschlagwerkzeug zum Anschlagen von elektrischen Kontaktelementen
an die Aderenden eines zweiadrigen elektrischen Kabels. Das elektrische Kabel umfasst
zwei elektrische Leiter konzentrisch von einer ersten Isolierschicht umgeben ist.
Eine zweite Isolierschicht umgibt die beiden Isolierschichten konzentrisch. Das Anschlagwerkzeug
umfasst ein Obergesenk und ein Untergesenk, wobei das Obergesenk und das Untergesenk
in einer Ebene angeordnet sind. Das Obergesenk und das Untergesenkt sind entlang einer
ersten Achse aufeinander zu und voneinander weg bewegbar. Das Obergesenk weist zwei
erste Gesenkprofile auf und das Untergesenk weist zwei zweite Gesenkprofile auf. Jeweils
ein erstes Gesenkprofil und ein zweite Gesenkprofil zum Anschlagen jeweils eines Kontaktelements
an jeweils ein Adernde des zweiadrigen elektrischen Kabels. Jede Anschlageinheit ist
dazu ausgebildet ein Kontaktelement und ein Adernde des zweiadrigen elektrischen Kabels
aufzunehmen, wenn das Obergesenk und das Untergesenk entfernt voneinander angeordnet
sind. Jede Anschlageinheit ist dazu ausgebildet das Kontaktelement an die Aderenden
des zweiadrigen elektrischen Kabels anzuschlagen, wenn das Obergesenk und das Untergesenk
entlang der ersten Achse aufeinander zu bewegt werden. Die erste Isolierschicht weist
eine Schichtdicke auf. Die neutralen Phasen der elektrische Leiter der Aderenden sind
während des Anschlagsvorganges in einem Aderabstand zueinander angeordnet, der mindestens
dem vierfachen der Schichtdicke der ersten Isolierschicht, aber nicht mehr als dem
sechsfachen der Schichtdicke der ersten Isolierschicht entspricht.
[0007] Anschlagwerkzeuge herkömmlicher Bauart benötigen etwas Platz um die Anschlagstelle
herum, da sie robust genug sein müssen um die Blechlaschen um den elektrischen Leiter
herum zu biegen. Das Material der Anschlagwerkzeuge muss massiv genug sein um die
benötigten Kräfte auf das Kontaktteil zu übertragen. Bei bekannten Anschlagwerkzeugen
für elektrische Kontaktelemente ist das Obergesenkt v-förmig bzw. u-förmig ausgebildet.
Die beiden Schenkel müssen bei dieser Ausführungsform eine gewisse Stärke aufweisen
um die benötigten Kräfte zu übertragen. Diese Materialstärke benötigte Raum. Um ein
Ader Ende in das Anschlagwerkzeug zu führen muss deshalb relativ viel von der äußeren
Isolierung des Netzwerkkabels entfernt werden damit die verdrillt Leitungen entdrillt
werden können. Beim erfinderischen Anschlagwerkzeug ist der Aufbau dahingehend geändert,
dass das Obergesenkt sowie das Untergesenkt jeweils L-förmig ausgebildete Anschlagbereich
aufweist. Die kurzen Bereiche des L's weisen dabei Gesenkprofile zum verformen bzw.
Halten des Kontaktelements auf. Die langen Bereiche der L's bilden die seitlichen
Stützwände die Bewegungsfreiheit des Kontaktelements während des Anschlagens begrenzen.
Die langen Bereiche der L's müssen allerdings ebenfalls robust aufgebaut sein. Um
die Adern dicht beieinander halten zu können wird bei diesem Anschlagwerkzeug der
Umstand genutzt, dass wenn die zwei Kontaktelemente gleichzeitig angeschlagen werden
bei entsprechender Geometrie des Anschlagwerkzeugs, gleichermaßen von beiden Kontaktelementen
Kräfte auf die innere Wand wirken und sich somit gegenseitig aufheben. Die mittlere
Wand kann somit deutlich schmaler ausgeführt werden, ohne in Gefahr zu kommen verbogen
zu werden. Dieses macht es möglich ein Anschlagwerkzeug bereitzustellen, dass in Aderrichtung
nicht länger als ein herkömmliches Anschlagwerkzeug ist, aber selbst relativ kurz
aus der äußeren Isolation ragende Adern verarbeiten kann. Ein Kriterium das beachtet
werden muss ist die Härte des Materials, der mittleren Wand. Es muss gewährleistet
sein, dass diese Wand von den Kräften nicht zerdrückt wird. In der Praxis sollte dieser
Umstand allerdings keine Rolle spielen.
[0008] Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung
und der Zeichnung zu entnehmen.
[0009] Bevorzugt weist das Obergesenk einen ersten Befestigungsbereich und einen ersten
Anschlagbereich auf, wobei die zwei erste Gesenkprofile im ersten Anschlagbereich
erstreckt, voneinander beabstandet angeordnet sind. Durch diesen Aufbau setzt die
Kraftwirkung gleichzeitig auf beide Kontaktelemente ein.
[0010] Bevorzugt sind die zwei erste Gesenkprofile spiegelsymmetrisch, beidseitig einer
ersten Symmetrieachse parallel zur ersten Achse verläuft. Ein spiegelsymmetrischer
Aufbau garantiert eine gute Kraftverteilung auf die Gesenkprofile.
[0011] Bevorzugt ist das Obergesenk zweiteilig ausgeführt, wobei die Trennlinie entlang
der ersten Symmetrieachse verläuft. Die zweiteilige Ausführung des Obergesenkes macht
es möglich die Anschlagkraft, die auf jedes Kontaktelement wirkt, separat zu erfassen.
[0012] Bevorzugt erstreckt sich eine Ausnehmung in das Obergesenk eine Profilstrecke auf,
die sich entlang der zweiten Achse erstreckt. Jede Profilstrecke weist einen Profilanfang
und ein Profilende auf. Jeder Profilanfang ist näher zur Symmetrieachse angeordnet
als jedes Profilende erstreckt sich jeweils eine äußere Wand in Richtung des Untergesenks
eine Prägung auf, die dazu ausgebildet ist, die zwei Blechlaschen von Kontaktelementen
befinden, so umzuformen, das eine elektrische und mechanische Verbindung mit dem elektrischen
Leiter angeordnet ist, entsteht. Üblicherweise werden Prägungen in Herzform verwendet,
die den Anschlagbereich der Kontaktelemente herzförmig verformen. Diese Form eignet
sich auch besonders gut zur Prozessüberwachung.
[0013] Bevorzugt weist das Untergesenk einen zweiten Befestigungsbereich und einen zweiten
Anschlagbereich auf, wobei die zwei zweiten Gesenkprofile erstreckt, voneinander beabstandet
angeordnet sind. Durch diesen Aufbau setzt die Kraftwirkung gleichzeitig auf beide
Kontaktelemente ein. Werden die oberen und die unteren Gesenkprofile in dieser Weise
angeordnet ist eine gute Prozessüberwachung möglich.
[0014] Bevorzugt sind die zwei zweiten Gesenkprofile Spiegel symmetrisch, beidseitig einer
zweiten Symmetrieachse parallel zur ersten Achse verläuft, wobei sich zwischen den
zwei zweiten Gesenkprofilen eine mittlere Wand in Richtung des Obergesenks erstreckt.
Die erste Symmetrieachse ist in der Praxis identisch mit der zweiten Symmetrieachse.
Durch diesen Aufbau lassen sich exakt arbeitende Anschlagwerkzeuge aufbauen.
[0015] Bevorzugt ist die Ausdehnung der mittleren Wand entlang der dritten Achse so gewählt,
dass die mittlere Wand beim aufeinander zubewegen des Obergesenks in Richtung des
Untergesenks in die Ausnehmung gleitet. Die Ausnehmung und die mittlere Wand sind
so dimensioniert, dass nur zehntel Millimeter Toleranz zwischen ihnen liegen. Dadurch
ergibt sich eine sehr gute Führung des Ober-und-Unter gesenkt zueinander, was die
Anschlagergebnisse verbessert.
[0016] Bevorzugt ist die mittlere Wand in der Ausnehmung geführt, wenn der Verformungsvorgang
des Kontaktelements beginnt. Je nach Länge der mittleren Wand kann es sein das bei
dem Anschlagwerkzeug in offener Stellung, d. h. der Position in der das Kontaktelement
und das Aderende in das Werkzeug eingefügt werden, die mittlere Wand nicht in die
Ausnehmung ragt. Sobald beim Anschlagprozess eine Kraftwirkung auf die Kontaktelemente
wirkt ist die mittlere Wand geführt.
[0017] Bevorzugt ist das Untergesenk zweiteilig ausgeführt, wobei die Trennlinie entlang
der zweiten Symmetrieachse verläuft. Die zweite Symmetrieachse ist identisch mit der
ersten Symmetrieachse. Durch den symmetrischen Aufbau wird eine symmetrische Kraftverteilung
beim Anschlagen erreicht. Durch den zweiteiligen Aufbau kann die Kraft die auf das
Untergesenkt wirkt separat für jedes Teil gemessen werden.
[0018] Bevorzugt ist die mittlere Wand entlang der zweiten Symmetrieachse geteilt.
[0019] Bevorzugt erstrecken sich die beiden Teilabschnitte der mittleren Wand, die sich
entlang der zweiten Symmetrieachse erstrecken, unterschiedlich weit vom unter Gesenk
zum Obergesenk hin. Dieser Aufbau kann hilfreich sein, wenn die Ausnehmung wenig Toleranz
gegenüber der mittleren Wand aufweist. Die Teilstücke werden so kurz hintereinander
in die Ausnehmung eingeführt.
[0020] Bevorzugt sind die neutralen Phasen der elektrischen Leiter der Aderenden während
des Anschlagsvorganges in einem Aderabstand von 1,5mm-2mm zueinander angeordnet. Der
Aderabstand wird nur minimal zum Aderabstand innerhalb des Netzwerkkabels verändert.
Dadurch werden Störungen der Signale minimiert.
[0021] Eine Anschlagmaschine zum Anschlagen von elektrischen Kontaktelementen an die Aderenden
eines zweiadrigen elektrischen Kabels zum Bewegen eines Obergesenks in Richtung eines
Untergesenks umfasst Kraftmessmittel, die die Kraft, die auf das Untergesenk wirkt
messen können. Des Weiteren ein Anschlagwerkzeug ist zweiteilig ausgeführt und die
Kraftmessmittel erfassen separat die Kraft die auf jedes Teil des Untergesenks während
des Anschlagprozesses wirkt.
[0022] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer vorteilhaften Ausführungsform rein beispielhaft
unter Bezugnahme auf den beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- zeigt ein Anschlagwerkzeug zum Anschlagen von zweiaderigen Leitungen nach dem Stand
der Technik.
- Fig. 2
- zeigt den Anschlagbereich des Anschlagwerkzeugs mit positionierten Kontaktelemente
und Leiterenden.
- Fig. 3
- zeigt den Anschlagbereich des Anschlagwerkzeugs
- Fig. 4
- zeigt das Anschlagwerkzeug in einer perspektivischen Darstellung
- Fig. 5
- zeigt ein Ende eines zweiadrigen elektrischen Kabels mit teilweise entfernter Isolation
- Fig. 6
- zeigt ein zweiadriges elektrisches Kabel in Schnittdarstellung
- Fig. 7
- zeigt Details des Anschlagbereichs des Anschlagwerkzeugs .
- Fig. 8
- zeigt Details des Anschlagwerkzeugs eingebaut in eine Anschlagvorrichtung
[0023] Figur 1 zeigt ein Anschlagwerkzeug 10 zum Anschlagen von zweiaderigen Leitungen an
Kontaktelemente 20 nach dem Stand der Technik. Das Anschlagwerkzeug 10 ist dazu ausgelegt
elektrischen Kontaktelementen 20 an die Aderenden 30 eines zweiadrigen elektrischen
Kabels anzuschlagen. Das Anschlagwerkzeug 10 umfasst ein Obergesenk 12 und ein Untergesenk
15. Das Obergesenk 12 und das Untergesenk 15 sind in einer Ebene angeordnet. Das Obergesenk
12 und das Untergesenkt 15 sind entlang einer ersten Achse X aufeinander zu und voneinander
weg bewegbar. Das Obergesenk 12 weist zwei erste Gesenkprofile 13 auf und das Untergesenk
15 weist zwei zweite Gesenkprofile 16 auf. Jeweils ein erstes Gesenkprofil 13 und
ein zweite Gesenkprofil 16 sind einander gegenüber angeordnet. Ein Separator 14 ragt
vom Ober gesenkt 12 zwischen die Aderenden 30 und hält diese in einem Abstand zueinander,
der notwendig ist um die Blechlaschen der Kontaktelemente 20 um die Aderenden 30 zu
formen.
[0024] Figur 2 zeigt Details eines erfinderischen Anschlagwerkzeugs 100 (siehe Figur 4)
zum Anschlagen von elektrischen Kontaktelementen 200 an die Aderenden 302, 304 eines
zweiadrigen elektrischen Kabels 300. Das zweiadrige elektrische Kabel 300 umfasst
zwei elektrische Leiter 310, 312, wobei jeder elektrische Leiter 310, 312 konzentrisch
von einer ersten Isolierschicht 320, 322 umgeben ist.
[0025] Eine zweite Isolierschicht 330 umgibt die beiden Isolierschichten 320, 322 konzentrisch.
Die erste Isolierschicht 320, 322 weist eine Schichtdicke 321, 323 auf. Das Anschlagwerkzeug
100 umfasst ein Obergesenk 120 und ein Untergesenk 150. Das Obergesenk 120 und das
Untergesenk 150 sind in einer Ebene angeordnet. Das Obergesenk 120 und das Untergesenkt
150 sind entlang einer ersten Achse X aufeinander zu und voneinander weg bewegbar.
Das Obergesenk 120 weist zwei erste Gesenkprofile 130,132 auf und das Untergesenk
150 weist zwei zweite Gesenkprofile 160,162 auf. Jeweils ein erstes Gesenkprofil 130,132
und ein zweite Gesenkprofil 160,162, sind einander gegenüber angeordnet und bilden
so eine Anschlageinheit 180,182 zum Anschlagen jeweils eines Kontaktelements 200 an
jeweils ein Adernde 302,304 des zweiadrigen elektrischen Kabels. Jede Anschlageinheit
180,182 ist dazu ausgebildet ein Kontaktelement 200 und ein Aderende 302,304 des zweiadrigen
elektrischen Kabels 300 aufzunehmen, wenn das Obergesenk 120 und das Untergesenk 150
entfernt voneinander angeordnet sind. Jede Anschlageinheit 180,182 ist dazu ausgebildet
das Kontaktelement 200 an die Aderenden 302,304 des zweiadrigen elektrischen Kabels
300 anzuschlagen, wenn das Obergesenk 120 und das Untergesenk 150 entlang der ersten
Achse X aufeinander zu bewegt werden. In dieser Darstellung sind zwei Kontaktelemente
200 noch mit einem Transportstreifen 220 verbunden, der beim Anschlagprozess von den
Kontaktelementen 200 entfernt wird. Die neutralen Phasen 311,313 der elektrische Leiter
310,312 der Aderenden 302,304 sind während des Anschlagsvorganges in einem Aderabstand
306 zueinander angeordnet, der mindestens dem vierfachen der Schichtdicke 321,323
der ersten Isolierschicht, aber nicht mehr als dem sechsfachen der Schichtdicke 321,323
der ersten Isolierschicht entspricht. Die neutralen Phasen 311,313 der elektrischen
Leiter 310,312 der Aderenden 302,304 sind während des Anschlagsvorganges in einem
Aderabstand 306 von 1,5mm-2mm zueinander angeordnet.
[0026] Figur 3 zeigt den Anschlagbereich 124 des Anschlagwerkzeugs 100. Das Obergesenk 120
weist einen ersten Anschlagbereich 124 auf. Die zwei erste Gesenkprofile 130,132,
sind entlang einer zweiten Achse Y2, die sich rechtwinkelig zur ersten Achse X erstreckt,
voneinander beabstandet, im ersten Anschlagbereich 124 angeordnet. Die zwei erste
Gesenkprofile 130,132 sind Spiegel symmetrisch, beidseitig einer ersten Symmetrieachse
S1, angeordnet. Die erste Symmetrieachse S1 verläuft parallel zur ersten Achse X.
Das Obergesenk 120 kann zweiteilig ausgeführt werden, wobei die Trennlinie entlang
der ersten Symmetrieachse S1 verlaufen könnte (hier nicht dargestellt). Eine Ausnehmung
126 erstreckt sich, parallel zur ersten Achse X, zwischen den zwei ersten Gesenkprofilen
130,132 in das Obergesenk 120. Jedes der zwei ersten Gesenkprofile 130,132 weist eine
Profilstrecke P1, P2 auf, die sich entlang der zweiten Achse Y2, rechtwinklig zur
ersten Symmetrieachse S1, von der ersten Symmetrieachse S1 erstreckt. Jede Profilstrecke
P1, P2 weist einen Profilanfang PA1, PA2 und ein Profilende PE1, PE2 auf. Jeder Profilanfang
PA1, PA2 ist näher zur Symmetrieachse S1 angeordnet als jedes Profilende PE1, PE2.
Von jedem Profilende PE1, PE2 erstreckt sich jeweils eine äußere Wand 140, 142 in
Richtung des Untergesenks 150. Die ersten Gesenkprofile 130,132 weisen eine Prägung
auf, die dazu ausgebildet ist, die zwei Blechlaschen 210, 212 von Kontaktelementen
200, die sich in der Anschlageinheit 180,182 befinden, so umzuformen, dass eine elektrische
und mechanische Verbindung mit dem elektrischen Leiter 310,312, der zwischen den zwei
Blechlaschen 210, 212 angeordnet ist, entsteht. Das Untergesenk weist 150 einen zweiten
Anschlagbereich 154, 155 auf. Die zwei zweiten Gesenkprofile 160,162, sind entlang
einer dritten Achse Y3, die sich rechtwinkelig zur ersten Achse X erstreckt, voneinander
beabstandet angeordnet. Die zwei zweiten Gesenkprofile 160,162 sind Spiegel symmetrisch,
beidseitig einer zweiten Symmetrieachse S2, angeordnet. Die zweite Symmetrieachse
S2 verläuft parallel zur ersten Achse X. Zwischen den zwei zweiten Gesenkprofilen
160,162 erstreckt sich eine mittlere Wand 166, 167 in Richtung des Obergesenks 120.
Die Ausdehnung 168 der mittleren Wand 166, 167 entlang der dritten Achse Y3 ist so
gewählt, dass die mittlere Wand 166,167, beim aufeinander zubewegen des Obergesenks
120 in Richtung des Untergesenks 150, in die Ausnehmung 126 gleitet. Die mittlere
Wand 166, 167 wird in der Ausnehmung 126 geführt, wenn der Verformungsvorgang des
Kontaktelements 200 beginnt. Das Untergesenk 150 kann zweiteilig ausgeführt werden,
wobei die Trennlinie entlang der zweiten Symmetrieachse S2 verläuft (hier nicht dargestellt).
[0027] Figur 4 zeigt das Anschlagwerkzeug 100 in einer perspektivischen Darstellung. Das
Obergesenk 120 weist einen ersten Befestigungsbereich 122 zur Befestigung des Obergesenks
120 in eine Anschlagmaschine 1, sowie einen Anschlagbereich 124 auf. Das Untergesenk
150 weist einen zweiten Befestigungsbereich 152,153 zum befestigen des Untergesenks
150 in eine Anschlagmaschine 1, sowie einen Anschlagbereich 154, 155 auf. In dieser
Darstellung ist das Untergesenk 150 zweiteilig ausgeführt. Die Trennlinie verläuft
entlang der zweiten Symmetrieachse S2. Die mittlere Wand 166, 167 ist entlang der
zweiten Symmetrieachse S2 geteilt.
[0028] Figur 5 zeigt ein Ende eines zweiadrigen elektrischen Kabels mit teilweise entfernter
Isolation. Das elektrische Kabel 300 umfasst zwei elektrische Leiter 310,312, wobei
jeder elektrische Leiter 310,312 konzentrisch von einer ersten Isolierschicht 320,
322 umgeben ist. Eine zweite Isolierschicht 330 umgibt die beiden Isolierschichten
320,322 konzentrisch. Die beiden isolierten elektrischen Leiter (310, 312) sind entlang
der Längsachse des Kabels kontinuierlich miteinander verdrillt (hier nicht dargestellt).
[0029] Figur 6 zeigt ein zweiadriges elektrisches Kabel in Schnittdarstellung. Die erste
Isolierschicht 320, 322 weist eine Schichtdicke 321,323 auf. Die Schichtdicken 321,323
der ersten Isolationsschichten 320,322 sind in der Praxis identisch und betragen zurzeit
ca. 0,25 mm.
[0030] Figur 7 zeigt Details des Anschlagbereichs des Anschlagwerkzeugs 100. In dieser Darstellung
sind die zwei jeweils L-förmigen Bereiche zu erkennen. Die lange Seite des L's des
ersten Anschlagbereichs 124 wird durch die begrenzende Wand 142 gebildet und die kurze
Seite durch das erste gesenkt Profil 132. Die lange Seite des L's des zweiten Anschlagbereichs
155 wird durch die mittlere Wand 167 gebildet und die kurze Seite durch das erste
gesenkt Profil 162. Das Kontaktelemente 200 zwischen den Gesenkprofilen 132,162 wird
verformt, wenn die Gesenkprofile 132,162 aufeinander zu bewegt werden.
[0031] Fig. 8 zeigt Details des Anschlagwerkzeugs 100 eingebaut in eine Anschlagmaschine
1. Die Anschlagmaschine 1 ist hier nur teilweise dargestellt. Diese Art von Anschlagmaschinen
ist im Stand der Technik gut bekannt weshalb hier nicht näher darauf eingegangen wird.
Die Anschlagmaschine 1 ist zum Anschlagen von elektrischen Kontaktelementen 200 an
die Aderenden 302,304 eines zweiadrigen elektrischen Kabels 300 ausgelegt. Die Anschlagmaschine
umfasst eine Vorrichtung zum Bewegen des Obergesenks 120 in Richtung des Untergesenks
150, wobei die Anschlagmaschine 1 Kraftmessmittel umfasst, die die Kraft, die auf
das Unter-gesenk 150 wirkt messen kann. Hier ist das Untergesenk 150 zweiteilig ausgeführt,
die Befestigung 2, 3 für das Untergesenk 150 ist ebenso zweiteilig ausgeführt so dass
die Kraftmessmittel die Kraft die auf jedes Teil des Untergesenks 150 während des
Anschlagprozesses wirkt, separat erfassen kann. Die Befestigung 2, 3 für das Untergesenk
150 muss nicht zwingend zweiteilig ausgeführt sein. Es reicht wenn sich die zwei Teile
des Untergesenks 150 leicht gegeneinander bewegen können. Diese Beweglichkeit kann
durch einen Einschnitt 4 in die Befestigung 2, 3 erreicht werden.
1. Ein Anschlagwerkzeug (100) zum Anschlagen von elektrischen Kontaktelementen (200)
an die Aderenden (302,304) eines zweiadrigen elektrischen Kabels (300), wobei das
elektrische Kabel (300) zwei elektrische Leiter (310,312) umfasst, wobei jeder elektrische
Leiter (310,312) konzentrisch von einer ersten Isolierschicht (320, 322) umgeben ist,
wobei eine zweite Isolierschicht (330) die beiden Isolierschichten (320,322) konzentrisch
umgibt, das Anschlagwerkzeug (100) umfasst ein Obergesenk (120) und ein Untergesenk
(150), wobei das Obergesenk (120) und das Untergesenk (150) in einer Ebene angeordnet
sind, wobei das Obergesenk (120) und das Untergesenkt (150) entlang einer ersten Achse
(X) aufeinander zu und voneinander weg bewegbar sind, wobei das Obergesenk (120) zwei
erste Gesenkprofile (130,132) aufweist und wobei das Untergesenk (150) zwei zweite
Gesenkprofile (160,162) aufweist, wobei jeweils ein erstes Gesenkprofil (130,132)
und ein zweite Gesenkprofil (160,162), einander gegenüber angeordnet sind und so eine
Anschlageinheit (180,182) zum Anschlagen jeweils eines Kontaktelements (200) an jeweils
ein Adernde (302,304) des zweiadrigen elektrischen Kabels (300) bilden, wobei jede
Anschlageinheit (180,182) dazu ausgebildet ist ein Kontaktelement (200) und ein Aderende
(302,304) des zweiadrigen elektrischen Kabels (300) aufzunehmen, wenn das Obergesenk
(120) und das Untergesenk (150) entfernt voneinander angeordnet sind und wobei jede
Anschlageinheit (180,182) dazu ausgebildet ist das Kontaktelement (200) an die Aderenden
(302,304) des zweiadrigen elektrischen Kabels (300) anzuschlagen, wenn das Obergesenk
(120) und das Untergesenk (150) entlang der ersten Achse (X) aufeinander zu bewegt
werden, wobei die erste Isolierschicht (320, 322) eine Schichtdicke (321,323) aufweist,
wobei die neutralen Phasen (311,313) der elektrische Leiter (310,312) der Aderenden
(302,304) während des Anschlagsvorganges in einem Aderabstand (306) zueinander angeordnet
sind, der mindestens dem vierfachen der Schichtdicke (321,323) der ersten Isolierschicht,
aber nicht mehr als dem sechsfachen der Schichtdicke (321,323) der ersten Isolierschicht
entspricht.
2. Anschlagwerkzeug (100) nach Anspruch 1, wobei das Obergesenk (120) einen ersten Befestigungsbereich
(122) und einen ersten Anschlagbereich (124) aufweist, wobei die zwei erste Gesenkprofile
(130,132) im ersten Anschlagbereich (124), entlang einer zweiten Achse (Y2), die sich
rechtwinkelig zur ersten Achse (X) erstreckt, voneinander beabstandet angeordnet sind.
3. Anschlagwerkzeug (100) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die zwei erste Gesenkprofile
(130,132) Spiegel symmetrisch, beidseitig einer ersten Symmetrieachse (S1), angeordnet
sind, wobei die erste Symmetrieachse (S1) parallel zur ersten Achse (X) verläuft.
4. Anschlagwerkzeug (100) nach dem vorhergehenden Anspruche, wobei das Obergesenk (120)
zweiteilig ausgeführt ist, wobei die Trennlinie entlang der ersten Symmetrieachse
(S1) verläuft.
5. Anschlagwerkzeug (100) nach einem der Ansprüche 2-4, wobei sich eine Ausnehmung (126),
parallel zur ersten Achse (X), zwischen den zwei ersten Gesenkprofilen (130,132) in
das Obergesenk (120) erstreckt.
6. Anschlagwerkzeug (100) nach einem der Ansprüche 3-5, wobei jedes der zwei ersten Gesenkprofile
(130,132) eine Profilstrecke (P1, P2) aufweist, die sich entlang der zweiten Achse
(Y2), rechtwinklig zur ersten Symmetrieachse (S1), von der ersten Symmetrieachse (S1)
erstreckt, wobei jede Profilstrecke (P1, P2) einen Profilanfang (PA1, PA2) und ein
Profilende (PE1, PE2) aufweist, wobei jeder Profilanfang (PA1, PA2) näher zur Symmetrieachse
(S1) angeordnet ist als jedes Profilende (PE1, PE2), wobei sich von jedem Profilende
(PE1, PE2) jeweils eine äußere Wand (140, 142) in Richtung des Untergesenks (150),
erstreckt.
7. Anschlagwerkzeug (100) nach einem der Ansprüche 1-5, wobei die ersten Gesenkprofile
(130,132) eine Prägung aufweisen, die dazu ausgebildet ist, die zwei Blechlaschen
(210, 212) von Kontaktelementen (200), die sich in der Anschlageinheit (180,182) befinden,
so umzuformen, das eine elektrische und mechanische Verbindung mit dem elektrischen
Leiter (310,312), der zwischen den zwei Blechlaschen (210, 212) angeordnet ist, entsteht.
8. Anschlagwerkzeug (100) nach einem der Ansprüche 1-6, wobei das Untergesenk (150) einen
zweiten Befestigungsbereich (152,153) und einen zweiten Anschlagbereich (154, 155)
aufweist, wobei die zwei zweiten Gesenkprofile (160,162), entlang einer dritten Achse
(Y3), die sich rechtwinkelig zur ersten Achse (X) erstreckt, voneinander beabstandet
angeordnet sind.
9. Anschlagwerkzeug (100) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die zwei zweiten Gesenkprofile
(160,162) Spiegel symmetrisch, beidseitig einer zweiten Symmetrieachse (S2), angeordnet
sind, wobei die zweite Symmetrieachse (S2) parallel zur ersten Achse (X) verläuft,
wobei sich zwischen den zwei zweiten Gesenkprofilen (160,162) eine mittlere Wand (166
167) in Richtung des Obergesenks (120) erstreckt.
10. Anschlagwerkzeug (100) nach den Ansprüche 4 und 8, wobei die Ausdehnung (168) der
mittleren Wand (166, 167) entlang der dritten Achse (Y3) so gewählt ist, dass die
mittlere Wand (166,167) beim aufeinander zubewegen des Obergesenks (120) in Richtung
des Untergesenks (150) in die Ausnehmung (126) gleitet.
11. Anschlagwerkzeug (100) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die mittlere Wand (166,
167) in der Ausnehmung (126) geführt ist, wenn der Verformungsvorgang des Kontaktelements
(200) beginnt.
12. Anschlagwerkzeug (100) nach einem der Ansprüche 9-11, wobei das Untergesenk (150)
zweiteilig ausgeführt ist, wobei die Trennlinie entlang der zweiten Symmetrieachse
(S2) verläuft.
13. Anschlagwerkzeug (100) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die sich die beiden
Teilabschnitte der mittleren Wand (166, 167) die sich entlang der zweiten Symmetrieachse
(S2) erstrecken, sich unterschiedlich weit vom unter Gesenk (150) zum Obergesenk (120)
hin erstrecken.
14. Anschlagwerkzeug (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die neutralen
Phasen (311,313) der elektrischen Leiter (310,312) der Aderenden (302,304) während
des Anschlagsvorganges in einem Aderabstand (306) von 1,5mm-2mm zueinander angeordnet
sind.
15. Anschlagmaschine (1) zum Anschlagen von elektrischen Kontaktelementen (200) an die
Aderenden (302,304) eines zweiadrigen elektrischen Kabels (300), umfassend eine Vorrichtung
zum Bewegen eines Obergesenks (120) in Richtung eines Untergesenks (150), wobei die
Anschlagmaschine (1) Kraftmessmittel umfasst, die die Kraft, die auf das Untergesenk
(150) wirkt messen kann, umfassend ein Anschlagwerkzeug (100) nach Anspruch 1, wobei
das Untergesenk (150) zweiteilig ausgeführt ist und wobei die Kraftmessmittel die
Kraft die auf jedes Teil des Untergesenks (150) während des Anschlagprozesses wirkt,
separat erfasst.