[0001] Die Erfindung betrifft eine Abhaspelvorrichtung sowie ein Abhaspelverfahren.
[0002] Es ist beispielsweise aus der
DE 87 04 357 U1 bekannt, Drähte, insbesondere metallische Drähte, aus Spulen, auch Ringe oder Coils
genannt, abzuhaspeln, indem auf einen Draht ein Zug aufgebracht wird. Hierbei ist
augenscheinlich, dass die in dieser Druckschrift dargestellten Abhaspelvorrichtungen
und -verfahren lediglich für sehr kleine und leicht biegbare Drähte geeignet sein
können, da die konstruktive Umsetzung verhältnismäßig filigran ist.
[0003] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit die Betriebssicherheit
bei einer Abhaspelvorrichtung und einem Abhaspelverfahren zu erhöhen.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung wird durch Abhaspelvorrichtungen sowie Abhaspelverfahren
mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere, ggf. auch unabhängig
hiervon, vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den Unteransprüchen sowie der
nachfolgenden Beschreibung.
[0005] Hierbei geht die Erfindung von der Grundidee aus, dass zwar aus Gründen der Arbeitsgeschwindigkeit
eine Mehrfach-Haspel, insbesondere eine Doppel-Haspel vorteilhaft ist, dass jedoch
die Haspelkrone, von welcher abgehaspelt wird, möglichst stabil und separat gelagert
werden sollte.
[0006] So kann sich eine Abhaspelvorrichtung zum Abhaspeln eines Rings aus Draht entlang
einer Abziehrichtung mit wenigstens zwei Haspelkronen, die jeweils über eine Verlagerungseinrichtung
in eine Abziehposition und in eine Vorbereitungs- und/oder Beladeposition verbringbar
sind, dadurch auszeichnen, dass die Abhaspelvorrichtung eine Sicherheitsvorrichtung
mit einer Überlastsicherung und einer Sicherheitsführungsbahn umfasst, welche eine
in Abziehrichtung weisende Richtungskomponente aufweist und zumindest für die in der
Abziehposition befindliche Haspelkrone unabhängig von der anderen Haspelkrone wirksam
ist, wobei die Überlastsicherung die in der Abziehposition befindliche Haspelkrone
in der Abziehposition hält und bei Überlast die in der Abziehposition befindliche
Haspelkrone in die Sicherheitsführungsbahn freigibt, um bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit
die Betriebssicherheit bei einer Abhaspelvorrichtung und einem Abhaspelverfahren zu
erhöhen
[0007] Beim Abhaspeln eines Rings von einer Abhaspelvorrichtung kann es durch verschiedene
Umstände, beispielsweise durch ein Verknoten des Drahtes, dazu kommen, dass der Draht
sich nicht weiter abhaspeln lässt und die Abhaspelvorrichtung zum Stillstand kommt.
Der Draht wird jedoch weiter von einer nachfolgenden Maschine eingezogen, sodass eine
sehr hohe Kraft auf die plötzlich stoppende Abhaspelvorrichtung wirkt. Hierbei kann
mitunter die gesamte Abhaspelvorrichtung durch die plötzlich auftretenden hohen Kräfte
aus seinem Fundament gerissen werden. Es versteht sich, dass diese Gefahr insbesondere
bei kräftigeren Drähten und entsprechend hohen Maschinenleistungen besteht.
[0008] Um also die Betriebssicherheit bei einer Abhaspelvorrichtung zu erhöhen, wird eine
entsprechende Sicherheitsvorrichtung mit einer Überlastsicherung verwendet, sodass
im Falle einer Störung, beispielsweise durch einen Knoten im Draht verursacht, die
Abhaspelvorrichtung zum Stillstand gebracht wird, sodass mögliche Schäden sowie Gefahr
für Leib und Maschine verringert, insbesondere verhindert, werden können. Da jedoch
zum einen die Abhaspelvorrichtung beim Stoppen nicht sofort Moment völlig zum Stillstand
kommen kann und zum anderen beim Anhalten der Abhaspelvorrichtung noch sehr hohe Kräfte
auf diese wirken, könnte selbst bei einem rechtzeitigen bzw. sofortigem Anhalten der
Abhaspelvorrichtung diese aus ihrem Fundament herausgerissen werden und erhebliche
Schäden verursachen. Die beanspruchte Sicherheitsführungsbahn diente dazu, der Abhaspelvorrichtung
beim Anhalten noch einen Sicherheitsweg, entlang dessen diese sich bewegen kann, bereitzustellen,
sodass während des Verfahrens entlang dieser Sicherheitsführungsbahn Zeit gewonnen
werden kann, damit Restkräfte, die beim Anhalten entstehen aufgenommen werden können
bzw. die Abhaspelvorrichtung sich noch in Richtung der wirkenden Kräfte bewegen kann,
um die auf die Abhaspelvorrichtung wirkenden Kräfte möglichst gering zu halten, bis
entsprechende Haspelkrone zum Stillstand kommt.
[0009] Es ist vorteilhaft, wenn die Sicherheitsführungsbahn eine Sicherheitsführungsachse
aufweist. Eine derartige Sicherheitsführungsachse ist konstruktiv einfach umzusetzen,
sodass auf möglichst einfache Weise eine entsprechende Führung ermöglicht werden kann.
Zudem kann eine derartige Sicherheitsführungsachse sehr stabil ausgebildet werden,
sodass die Führung der Haspelkrone betriebssicher erfolgen kann.
[0010] Es ist vorteilhaft, wenn die Überlastsicherung eine Andrückeinrichtung umfasst, die
in der Abziehposition eine Haspelkronenhalterung gegen eine Abziehpositionslage drückt.
Durch diese Andrückeinrichtung kann auf möglichst einfache Weise und betriebssicher
erreicht werden, dass die Haspelkronenhalterung in der Abziehposition gegen eine Abziehpositionsanlage
gedrückt wird, wodurch erreicht wird, dass im normalen Betrieb der Abhaspelvorrichtung
diese während des Abhaspelns so angestellt ist, dass im Falle einer Überlast der gesamte
Weg der Sicherheitsführungsbahn zur Verfügung steht. Andernfalls könnte durch die
rein durch das Abhaspeln auf die Abhaspelvorrichtung wirkende Kraft die Abhaspelvorrichtung
bereits bis zum Anschlag der Sicherheitsführungsbahn in Richtung der abhaspelnd wirkenden
Kraft verlagert sein bzw. werden.
[0011] Es ist von Vorteil, wenn die Andrückeinrichtung hydraulisch oder pneumatisch ausgebildet
ist. Dieses ermöglicht eine verhältnismäßig einfache und betriebssichere Ansteuerung.
Insbesondere können die Hydraulik oder die Pneumatik ein Überdruckventil aufweisen,
welches bei Überlast öffnet. Hydraulisch oder pneumatisch ausgebildete Andrückeinrichtungen
sind möglichst einfach umsetzbar, um die geforderte Kraft aufbringen zu können. Verständlicherweise
ist es auch möglich die Andrückeinrichtung andersartig, beispielsweise elektrisch,
auszubilden. Ein Überdruckventil ist vorteilhafterweise auch für die Andrückeinrichtung
vorgesehen, damit dieses bei Überlast öffnen kann, sodass mögliche Schäden im Falle
einer Überlast verhindert werden können. Insbesondere kann das Überdruckventil als
Überlastsicherung genutzt werden, was baulich einfach umzusetzen ist.
[0012] Des Weiteren kann die Sicherheitsvorrichtung einen Sicherheitssensor umfassen, der
erfasst, wenn die Haspelkronenhalterung die Abziehpositionsanlage verlässt und derart
mit einer auf den abhaspelnden Draht wirkende Zugeinrichtung wirkverbunden ist, dass
diese stoppt, wenn die Haspelkronenhalterung die Abziehpositionsanlage verlässt. Durch
diesen Sicherheitssensor kann erreicht werden, dass kein weiterer Draht bzw. möglichst
wenig weiterer Draht von der Abhaspelvorrichtung abgehaspelt wird, wenn die Haspelkronenhalterung
die Abziehpositionsanlage verlässt. Hierdurch wird auf konstruktiv möglichst einfache
Weise die Prozesssicherheit erhöht, weil bei einem derartigen Zwischenfall mögliche
Gefahren dadurch weiter verhindert werden, dass kein zusätzlicher Draht abgehaspelt
wird.
[0013] Eine Abhaspelvorrichtung zum Abhaspeln eines Rings aus Draht entlang einer Abziehrichtung
mit wenigstens zwei Haspelkronen, die jeweils über eine Verlagerungseinrichtung in
eine Abziehposition und einer Vorbereitungs- und/oder Beladeposition verbringbar sind,
kann sich auch dadurch auszeichnen, dass die Verlagerungseinrichtung einen Überflurantrieb
und/oder einen Überflurführung bzw. Überflurlagerung aufweist, um bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit
die Betriebssicherheit bei einer Abhaspelvorrichtung und einem Abhaspelverfahren zu
erhöhen Durch die Ausführung als Überflurantrieb bzw. Überflurführung bzw. Überflurlagerung
kann weiterhin die Betriebssicherheit der Abhaspelvorrichtung erhöht werden, da die
Elemente jeweils über Flur angeordnet sind und im Falle einer Überlast eine möglichst
geringe Gefährdung für die nähere Umgebung darstellen. Außerdem können mögliche Wartungsarbeiten
erheblich vereinfacht werden, weil diese leichter zu erreichen sind.
[0014] Vorzugsweise umfasst die Verlagerungseinrichtung einen verlagerbaren Drehkörper zur
Halterung wenigstens einer der beiden Haspelkronen. Ein derartiger verlagerbarer Drehkörper
kann eine drehbare Verlagerungseinrichtung bei konstruktiv möglichst einfacher Umsetzung
und gleichzeitig gewährleisteter hoher Stabilität drehbar ausbilden.
[0015] Es ist vorteilhaft, wenn der Drehkörper über den Überflurantrieb angetrieben und/oder
über die Überflurführung geführt bzw. mittels der Überflurlagerung gelagert ist. Eine
derartige Anordnung ermöglichst eine konstruktiv möglichst einfache Umsetzung bei
gleichzeitig hoher Stabilität, da nicht mehrere separate Lagerungen bzw. Führungen
erforderlich sind, sondern der Drehkörper direkt in Verbindung mit dem Antrieb bzw.
mit der Führung bzw. der Lagerung stehen kann.
[0016] Um ebenfalls eine konstruktiv einfache Umsetzung bei hoher Stabilität zu erreichen,
ist es von Vorteil den Drehkörper lediglich in einer Ebene, vorzugsweise lediglich
horizontal verlagerbar auszuführen.
[0017] Des Weiteren kann der Drehkörper eine Drehachse aufweisen und die Sicherheitsführungsachse
nicht identisch, vorzugsweise echt parallel, der Drehachse angeordnet sein. Durch
die vorzugsweise echt parallele Anordnung von Sicherheitsführungsachse zur Drehachse
kann mit möglichst einfacher konstruktiver Ausgestaltung eine hohe Stabilität erreicht
werden, wobei die Trennung der beiden Achsen konstruktiv einfach, insbesondere im
Gegensatz zu übereinander liegenden Achsen, umgesetzt werden.
[0018] Alternativ weist der Drehkörper eine Drehachse auf und die Sicherheitsführungsachse
entspricht der Drehachse. Eine derartige Anordnung hat den Vorteil, dass möglichst
wenige Bauteile verwendet werden, was mitunter die Betriebssicherheit des Drehkörpers
erhöht, jedoch ergeben sich dann konstruktive Abstimmungsaufgaben, um die Bewegungen
im Überlastfall von den an sich im normalen Ablauf auftretenden Bewegungen zu trennen.
[0019] Die Konstruktion der Abhaspelvorrichtung kann außerdem weiter dadurch vereinfacht
werden, wenn beide Haspelkronen an dem Drehkörper gelagert sind. Vor allem können
dann beide Haspelkronen gleichzeitig mit einem gemeinsamen Antrieb verlagert werden,
wenn dieser geeignet mit dem Drehkörper verbunden ist, so dass die Überführung der
Haspeln zwischen verschiedenen Positionen, wie beispielsweise einer Abziehposition,
einer Vorbereitungsposition bzw. einer Beladeposition, schnell und betriebssicher
synchronisiert erfolgen kann.
[0020] Des Weiteren kann sich eine Abhaspelvorrichtung zum Abhaspeln eines Rings aus Draht
entlang einer Abziehrichtung mit wenigstens zwei Haspelkronen, die jeweils über eine
Verlagerungseinrichtung in eine Abziehposition und in einer Vorbereitungs- und/oder
Beladeposition verbringbar sind, dadurch auszeichnen, dass je Haspelkrone ein Drehkörper
vorgesehen ist, um bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit die Betriebssicherheit bei einer
Abhaspelvorrichtung und einem Abhaspelverfahren zu erhöhen. Dass für jede Haspelkrone
ein Drehkörper vorgesehen ist, ermöglicht es beide Haspelkronen, insbesondere unabhängig
voneinander, zu drehen bzw. zu positionieren. So kann während des Abhaspelns der einen
Haspelkrone, die andere Haspelkrone zum Beladen in Position gebracht werden. Hierdurch
minimiert man die Totzeiten, die beim bereitstellen neuen Drahtes entstehen würden.
Hierbei kann ggf. dieser Vorteil durch den Nachteil eines etwas komplexeren Antriebs
in Kauf genommen werden.
[0021] Es kann vorteilhaft sein, wenn die Drehkörper eine identische Drehachse aufweisen
dadurch werden insgesamt weniger Bauteile benötigt was beispielsweise auch die Kosten
der Vorrichtung verringert und zudem die Betriebssicherheit der Vorrichtung erhöht.
[0022] Auch kann sich eine Abhaspelvorrichtung zum Abhaspeln eines Rings aus Draht entlang
einer Abziehrichtung mit wenigstens zwei Haspelkronen, die jeweils über eine Verlagerungseinrichtung
in eine Abziehposition und in eine Vorbereitungs- und/oder Beladeposition verbringbar
sind, dadurch auszeichnen, dass die Verlagerungseinrichtung einen verlagerbaren, eine
Kippeinrichtung tragenden Drehkörper zur Halterung wenigstens einer der beiden Haspelkronen
umfasst und durch die Kippeinrichtung die Haspelkrone zwischen der Vorbereitungsposition
und der Beladeposition kippbar ist, um bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit die Betriebssicherheit
bei einer Abhaspelvorrichtung und einem Abhaspelverfahren zu erhöhen.
[0023] Durch diese Ausführung ist es möglich, mittels einer möglichst einfachen Konstruktion
die Haspelkronen entsprechend ihrer zugeordneten Arbeitsschritte anzustellen. Während
die eine Haspelkrone beispielsweise senkrecht steht und abgehaspelt wird, kann die
andere Haspelkrone in die Vorbereitungsposition gekippt werden und während des Abhaspelns
der ersten Haspelkrone kann die zweite Haspelkrone vorbereitet bzw. beladen werden.
Somit ist ein möglichst effizienter Belade- und/oder Abhaspelvorgang möglich. Da Rüstzeiten
bzw. Totzeiten möglichst minimiert sogar völlig eliminiert werden.
[0024] Vorzugsweise umfasst die Kippeinrichtung einen Hebel, an dessen einem Arm die Haspelkrone
und an dessen anderen Arm ein Kippgelenk angeordnet ist, Diese Ausführung ist konstruktiv
besonders einfach umzusetzen und dabei äußerst stabil. Letzteres gilt insbesondere
dann, wenn der Hebel über das Kippgelenk an dem Drehkörper gehalten ist.
[0025] Es ist für eine konstruktiv einfache Umsetzung auch von Vorteil, wenn der Arm, an
welchem die Haspelkrone angeordnet ist, über ein Überlastgelenk mit dem anderen Arm
verbunden ist. Hierdurch lässt, ggf., die eingangs erläuterte Überlastsicherung baulich
einfach bereitstellen, wobei auch der Überlast-Fall dann verhältnismäßig einfach messtechnisch
erfasst werden kann, nämlich genau dann, wenn das Überlastgelenk aufgrund einer Überlast
anspringt.
[0026] Vorteilhafterweise weist die Kippeinrichtung eine Kippachse auf, die auf Höhe der
Haspelkrone liegt und diese vorzugsweise schneidet. Dies hat den Vorteil, dass Momente,
die durch die Kippeinrichtung aufgebracht werden müssen, verringert werden können,
was in besonderem Maße dann gilt, wenn die Kippachse die Haspelkrone schneidet.
[0027] Eine Abhaspelvorrichtung zum Abhaspeln eines Rings aus Draht entlang einer Abziehrichtung
mit wenigstens zwei Haspelkronen, die jeweils eine Verlagerungseinrichtung in eine
Abziehposition und in eine Vorbereitungs- und/oder Beladeposition verbringbar sind,
kann sich auch dadurch auszeichnen, dass in der Abziehposition zumindest im Bereich
des abgezogenen Drahts und/oder zumindest im Bereich der in der Abziehposition befindlichen
Haspelkrone oder deren Haspeldorn zu der nicht in die Abziehposition befindlichen
Haspelkrone eine Prallwand vorgesehen ist, um bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit die
Betriebssicherheit bei einer Abhaspelvorrichtung und einem Abhaspelverfahren zu erhöhen.
Die Prallwand sorgt für eine betriebssichere Durchführung des Abhaspelns, weil die
beiden Haspelkronen voneinander abgeschirmt bzw. voreinander geschützt sind.
[0028] Vorteilhafterweise ist die Prallwand an dem Drehkörper angeordnet, weil eine derartige
Anordnung konstruktiv besonders einfach umzusetzen ist und die Prallwand ausreichend
stabil befestigt werden kann.
[0029] Ebenso kann sich auch ein Abhaspelverfahren für einen Ring aus Draht, bei welchem
der Draht durch einen in eine Abziehrichtung auf den Draht wirkenden Zug von einer
Haspelkrone abgezogen wird, dadurch auszeichnen, dass bei einer Überlast die Haspelkrone
in Abziehrichtung freigegeben und der Zug beendet wird, um bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit
die Betriebssicherheit bei einer Abhaspelvorrichtung und einem Abhaspelverfahren zu
erhöhen. Durch das Freigeben in Abziehrichtung kann verhindert werden, dass eine Überlast
die gesamte Haspelkrone aus ihrer Befestigung reißt, insbesondere wenn weiterhin ein
Zug auf die Haspelkrone wirkt. Gleichzeit wird der Zug beendet, so dass die noch auf
die Haspelkrone wirkenden Kräfte auf ein Minimum begrenzt werden können.
[0030] Es ist vorteilhaft, wenn die Haspelkrone mit einer in Abziehrichtung weisenden Richtungskomponente
geführt freigegeben wird, damit die Freigabe der Haspelkrone möglichst prozesssicher
durchgeführt werden kann.
[0031] Außerdem kann die Abhaspelvorrichtung als Doppel-Haspel ausgebildet sein. Eine derartige
Doppelhaspel ermöglicht eine möglichst einfache konstruktive Umsetzung der Abhaspelvorrichtung.
[0032] Es versteht sich, dass die Merkmale der vorstehend bzw. in den Ansprüchen beschriebenen
Lösungen gegebenenfalls auch kombiniert werden können, um die Vorteile entsprechend
kumuliert umsetzen zu können.
[0033] Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand nachfolgender
Beschreibung von Ausführungsbeispielen erläutert, die insbesondere auch in anliegender
Zeichnung dargestellt sind. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine Abhaspelvorrichtung in perspektivischer Ansicht von schräg unten;
- Figur 2
- die Abhaspelvorrichtung nach Figur 1 in einer Aufsicht;
- Figur 3
- die Abhaspelvorrichtung nach Figuren 1 und 2 in Aufsicht bei entlang einer als Sicherheitsführungsachse
ausgebildeten Sicherheitsführungsbahn verlagerter Haspelkrone;
- Figur 4
- eine weitere Abhaspelvorrichtung in perspektivischer Ansicht von schräg oben;
- Figur 5
- die Abhaspelvorrichtung in perspektivischer Ansicht nach Figur 4 von weiter oben;
- Figur 6
- die Abhaspelvorrichtung nach Figuren 4 und 5 in perspektivischer Ansicht von schräg
oben mit einem Haspeldorn im überlasteten Zustand; und
- Figur 7
- die Abhaspelvorrichtung nach den Figuren 4 bis 6 in perspektivischer Ansicht von schräg
oben mit einem Haspeldorn im gekippten Zustand in Vorbereitungs- bzw. Beladeposition.
[0034] Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Abhaspelvorrichtung 10, bei welcher zwei Haspeldorne
35 auf jeweils einer Haspelkrone 30 angeordnet sind, wobei sich eine der beiden Haspeldorne
35 in der Abziehposition 31 und die zweite der beiden Haspeldorne 35 sich in der Vorbereitungs-
bzw. Beladeposition 32, 33 befinden, wobei die zweite der beiden Haspeldorne 35 in
der Darstellung nach Figur 1 nicht zu erkennen ist.
[0035] Die Abhaspelvorrichtung 10 kann bei einem auf Zug 18 beanspruchten Draht 22, der
als Ring 20 auf der Haspelkrone 30 befindlich ist, ist, in an sich bekannter Weise
ein Abziehen des Drahts 22 in Abziehrichtung 23 ermöglichen. Der Draht 22 und der
Ring 20 sind in den Figuren 1 bis 3 nicht eingezeichnet, wobei sie jedoch in den Figuren
4 bis 7 schematisch dargestellt sind.
[0036] Die Abhaspelvorrichtung 10 umfasst einen Drehkörper 42, der um eine Drehachse 43
verlagerbar am Boden 12 gelagert ist.
[0037] Eine Verlagerungseinrichtung 40 dient dazu die Haspeldorne 35 jeweils zwischen Abziehposition
31 und Vorbereitungsposition 32 bzw. Beladeposition 33 zu verlagern. Die Verlagerungseinrichtung
40 umfasst einen Überflurantrieb 45, welcher aus einem Antriebsritzel 48 und einem
feststehenden Zahnrad 49 gebildet wird sowie eine Überflurführung 46 entlang derer
der Drehkörper 42 beim Verlagern über eine Überflurlagerung 47 um eine Drehachse 43
gedreht wird. Die Verlagerungseinrichtung 40 ist mittels eines Bodenankers 16 mit
dem Boden 12 verbunden.
[0038] Durch den Boden 12 kann auch eine horizontale 14 Richtung, entsprechend parallel
zu dem Boden, definiert werden.
[0039] Des Weiteren umfasst die Abhaspelvorrichtung 10 eine Sicherheitsvorrichtung 50. Diese
soll bei Überlast einen betriebssicheren Ablauf gewährleisten. Im Falle einer Überlast
wird eine Haspelkronenhalterung 38, welche die Haspelkrone 30 greift, über ein als
Überlastsicherung 52 dienendes Überlastgelenk 53 entlang der Abziehrichtung 23 in
Richtung des Zugs 18 verlagert, wobei diese Verlagerung durch eine Sicherheitsführungsbahn
54 geführt ist und um eine Sicherheitsführungsachse 56 erfolgt.
[0040] Im Falle eines Normalzustandes, wenn keine Überlast vorhanden ist, wird der Haspeldorn
35 in seiner Abziehposition 31 mittels einer Andrückeinrichtung 57 gehalten, welche
Hydraulikzylinder 59 umfasst, die den Haspeldorn 35 entsprechend in ihre Position
gegen eine Abziehpositionsanlage 58, siehe Figur 3, drücken bzw. halten, damit nicht
bereits die durch den Abziehvorgang entstehende Kräfte eine Bewegung des Haspeldorns
35 entlang der Sicherheitsführungsbahn 54 zur Folge haben.
[0041] Des Weiteren umfasst die Abhaspelvorrichtung 10 eine Kippeinrichtung 60, welche einen
Hebel 62, Arme 63, 64 sowie ein Kippgelenk 65 und eine Kippachse 66 umfasst. Mittels
dieser Kippeinrichtung 60 können die Haspeldorne 35 gekippt werden, um beispielsweise
den einen Haspeldorn 35 in der Vorbereitungs- bzw. Beladeposition 32, 33 in eine horizontale
Lage zu kippen und entsprechend wieder aufzurichten.
[0042] Außerdem sind zwischen den beiden Haspeldornen 35 zwei Prallwände 70 mittels Prallwandhalterungen
71 angeordnet. Die Prallwände 70 gewährleisten einen betriebssicheren Ablauf insbesondere
bezüglich des zweiten Haspeldorns 35, wenn eine Überlast bei einem ersten Haspeldorn
35 auftritt. Die Prallwand 70 verhindert beispielsweise, dass ein ausschlagender Draht
22 in den direkten Arbeitsbereich des zweiten Haspeldorns 35 gelangt. Hierdurch kann
sowohl das Beladen bzw. das Vorbereiten unabhängig vom Abziehen und betriebssicher
erfolgen.
[0043] Die Figuren 2 und 3 zeigen das Ausführungsbeispiel nach Figur 1 in einer Seitenansicht,
wobei sich in der Figur 2 der in der Abziehposition 31 befindliche Haspeldorn 35 im
Normalzustand befindet und der Draht 22 über einen Zug 18 entlang der Abziehrichtung
23 abgezogen wird. In der Figur 3 hingegen befindet sich der entsprechende Haspeldorn
35 im überlasteten Zustand, wobei sich dieser entlang der Richtungskomponente 55 und
entlang der Sicherheitsführungsbahn 54 mittels eines Überlastgelenks 53 um die Sicherheitsführungsachse
56 verlagert hat. Insofern ist bei diesem Ausführungsbeispiel die Sicherheitsführungsbahn
54 kreisförmig um die Sicherheitsführungsachse 56 ausgerichtet. In abweichenden Ausführungsformen
ist jedoch auch eine geradlinige Sicherheitsführungsbahn denkbar, indem beispielsweise
ein Schlitten entlang einer entsprechend Linearführung verlagerbar vorgesehen ist.
Es versteht sich, dass die Sicherheitsführungsbahn, je nach konkreten Erfordernissen
auch noch komplexer, beispielsweise elliptisch, ausgestaltet sein kann.
[0044] Den Figuren 2 und 3 ist zu entnehmen, dass sich bei diesem Ausführungsbeispiel der
Haspeldorn 35 in der Abziehposition 31 in einer Position befindet, welche nicht vollständig
durch die Prallwand 70, welche abziehpositionsseitig angeordnet ist, gegenüber des
Haspeldorns 35 in der Belade- bzw. Vorbereitungsposition 32, 33 abgeschirmt wird,
sodass bei diesem Ausführungsbeispiel die zweite Beladepositionsseitige Prallwand
70 ergänzend vorgesehen ist, um auch den zweiten Haspeldorn in seiner Beladeposition
33 und den in dessen Nähe befindlichen Raum vollständig gegenüber des ersten Haspeldorns
35 in der Abziehposition 31 zu schützen.
[0045] Es ist jedoch auch denkbar eine der beiden Prallwände 70 verlagerbar auszuführen,
um die Prallwände 70 beim Verlagern der Haspeldorne 35 entsprechend zu versetzen,
sodass die Haspeldorne 35 kollisionsfrei und betriebssicher verlagert werden können.
Jedoch könnte eine Umpositionierung der Prallwände 70 nicht notwendig sein, wenn sich
diese zwei Prallwände geeignet zu einer gemeinsamen Prallwand ergänzen oder wenn es
möglich ist, eine Prallwand entsprechend durchgehen ausreichend schützend zu positionieren.
[0046] Die Ausführungsform nach Figur 4 sieht als Verlagerungseinrichtung 40 einen runden
Drehkörper 42 vor, welche zugleich die Sicherheitsvorrichtung 50 bildet.
[0047] Die Haspeldorne 35 sind jeweils auf Haspelkronen 30 angeordnet und mit einer radial
außen am Drehkörper 42 befindlichen Überflurführung 46 verbunden. Über diese Überflurführung
46 sind die Haspeldorne 35 radial um die Überflurlagerung 47 herum verlagerbar.
[0048] Es ist auch denkbar, dass, ggf. auch unter Beibehaltung der übrigen Merkmale der
Ausführungsbeispiele, die Haspeldorne auch mit einer Unterflurführung, die beispielsweise
radial außen am Drehkörper 42 befindlich ist, verbunden sind.
[0049] Der Antrieb zum Verlagern der Haspeldorne 35 ist als Überflurantrieb 45 ausgebildet.
Die Überlastsicherung 52 der Sicherheitsvorrichtung 50 umfasst eine Sicherheitsführungsbahn
54, welche radial außen am Drehkörper 42 angeordnet ist. Eine Prallwand 70 ist mittels
einer Prallwandhalterung 71 am Drehköper 42 befestigt und trennt räumlich die beiden
Haspeldorne 35 voneinander.
[0050] Die Figuren 5 und 6 zeigen die Abhaspelvorrichtung gemäß Figur 4 wobei sich in der
Figur 5 der Haspeldorn 35 in Abziehposition 31 im Normalzustand befindet, wohingegen
sich der Haspeldorn 35 in Abziehposition 31 im überlasteten Zustand befindet. In dem
Ausführungsbeispiel nach Figur 6 ist eine Überlast aufgetreten, wodurch sich der Haspeldorn
35 in der Abziehposition 31 entlang der Richtungskomponente 55 verlagert hat.
[0051] Im Detail können die bei dem in Figuren 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
zur Anwendung kommenden technischen Details auch bei diesem Ausführungsbeispiel entsprechend
zur Anwendung kommen.
[0052] Die Figur 7 zeigt eine Abhaspelvorrichtung gemäß Figur 6, wobei sich der Haspeldorn
35 in der Vorbereitungs- bzw. Beladeposition 32, 33 befindet und mittels der Kippeinrichtung
60 um ein Kippgelenk 61 gekippt wurde und beispielsweise zum Beladen bereitgestellt
wird. Es versteht sich, dass ein Beladen auch im aufrechten Zustand des Haspeldorns
35 möglich sein kann.
[0053] Eine Verlagerungseinrichtung 40 ermöglicht es bei allen Ausführungsbeispielen den
nach dem Beladen wieder aufrecht stehenden und beladenen Haspeldorn 35 über eine rotatorische
Bewegung um die Überflurlagerung 47 herum zur Vorbereitungsposition 32 zu verlagern.
[0054] In der Vorbereitungsposition 32 können zahlreiche Arbeitsschritte erfolgen, die einen
betriebssicheren Ablauf für die weiteren Verfahrensschritte ermöglichen. Beispielsweise
können sehr dicke Drähte 22 verwendet werden. Es versteht sich, dass Drähte mit großem
Durchmesser deutlich schwieriger handzuhaben sind als dünnere Drähte 22. So kann in
der Vorbereitungsposition 32 eine Bereitstellung des Drahtes 22 erfolgen, indem dieser
beispielsweise bereits eine bestimmte Länge vom Haspeldorn 35 abgerollt wird. Hierdurch
kann der Draht 22 wesentlich einfacher in eine Ziehmaschine eingeführt bzw. von den
nachfolgenden Prozessen mit eingebunden werden.
[0055] Auch kann möglicherweise, je nach Dicke des Drahtes 22, das Ende des Drahtes nicht
direkt in die nachfolgenden Maschinen, beispielsweise eine Ziehmaschine, eingeführt
werden, wenn der Durchmesser des Drahtes 22 zu groß ist. So können in der Vorbereitungsposition
32 beispielsweise die Enden des Drahtes 22 bearbeitende Maßnahmen vorgenommen werden.
Beispielsweise kann zumindest ein Bereich des Drahtes 22 in seinem Durchmesser verringert
werden. Um das Ende des Drahtes 22 für nachfolgende Maschinen greifbar zu machen,
ist es auch denkbar, in der Vorbereitungsposition 32 den Draht 22 beispielsweise durch
Kerben derart zu präparieren, dass eine entsprechende Greifvorrichtung den Draht 22
betriebssicher greifen und der nachfolgenden Maschine, vorzugsweise einer Ziehmaschine,
zuführen kann.
[0056] Der vorbereitete und beladene Haspeldorn 35 kann anschließend mittels der Verlagerungseinrichtung
40 in die Abziehposition 31 verbracht werden. In dieser Abziehposition 31 findet auch
das Abziehen des Drahtes 22 in Abziehrichtung 23 statt.
[0057] Die Abziehposition 31 umfasst eine Sicherheitsvorrichtung 50, welche aus einer Überlastsicherung
52 und einer Andrückeinrichtung 57 besteht. Im Falle einer Überlast, welche durch
sämtliche möglichen Störeinflüsse, wie beispielsweise einen Knoten im Draht 22 oder
ähnliches, entstehen kann, kann sich der Haspeldorn 35 noch entlang der Sicherheitsführungsbahn
54 bewegen, sodass beim Ausfall der Anlage bzw. bei Überlast sich der Haspeldorn 35
noch entlang einer festgelegten Strecke bewegen kann, sodass die Anlage betriebssicher
zum Stillstand kommt.
[0058] Eine Überlast geht auch häufig mit einem schnellen Stillstand der Anlage einher,
sodass kaum weiterer Draht 22 entlang der Abziehrichtung 23 abgewickelt wird.
[0059] Die Überlastsicherung 52 liefert der Anlage jedoch noch etwas Zeit, um betriebssicher
zum Stillstand zu kommen, sodass der Haspeldorn 35 beispielsweise nicht aus seinem
Fundament bzw., aus dem Boden 12 gerissen wird und somit eine Gefahr für die Umgebung
darstellt. Im normalen Abziehzustand wird der Haspeldorn 35 beispielsweise mittels
eines Hydraulikzylinders 59 in der Abziehposition 31 gehalten, sodass nicht bereits
die durch das Abziehen eingeführten Kräfte ein Verlagern des Haspeldorns 35 entlang
der Sicherheitsführungsbahn 54 verursachen.
Bezugszeichenliste
| 10 |
Abhaspelvorrichtung |
48 |
Antriebsritzel |
| 12 |
Boden |
49 |
feststehendes Zahnrad |
| 14 |
horizontal |
| 16 |
Bodenanker |
50 |
Sicherheitsvorrichtung |
| 18 |
Zug |
52 |
Überlastsicherung |
| |
|
53 |
Überlastgelenk |
| 20 |
Ring |
54 |
Sicherheitsführungsbahn |
| 22 |
Draht |
55 |
Richtungskomponente |
| 23 |
Abziehrichtung |
56 |
Sicherheitsführungsachse |
| |
|
57 |
Andrückeinrichtung |
| 30 |
Haspelkrone |
58 |
Abziehpositionsanlage |
| 31 |
Abziehposition |
59 |
Hydraulikzylinder |
| 32 |
Vorbereitungsposition |
| 33 |
Beladeposition |
60 |
Kippeinrichtung |
| 35 |
Haspeldorn |
62 |
Hebel |
| 38 |
Haspelkronenhalterung |
63 |
Arm |
| 64 |
Arm |
| 40 |
Verlagerungseinrichtung |
65 |
Kippgelenk |
| 42 |
Drehkörper |
66 |
Kippachse |
| 43 |
Drehachse |
|
|
| 45 |
Überflurantrieb |
70 |
Prallwand |
| 46 |
Überflurführung |
71 |
Prallwandhalterung |
| 47 |
Überflurlagerung |
|
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1. Abhaspelvorrichtung (10) zum Abhaspeln eines Rings (20) aus Draht (22) entlang einer
Abziehrichtung (23) mit wenigsten zwei Haspelkronen (30), die jeweils über eine Verlagerungseinrichtung
(40) in eine Abziehposition (31) und in eine Vorbereitungs- und/oder Beladeposition
(32, 33) verbringbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Abhaspelvorrichtung (10) eine Sicherheitsvorrichtung (50) mit einer Überlastsicherung
(52) und mit einer Sicherheitsführungsbahn (54) umfasst, welche eine in Abziehrichtung
(23) weisenden Richtungskomponente (55) aufweist und zumindest für die in der Abziehposition
(31) befindliche Haspelkrone (30) unabhängig von der anderen Haspelkrone (30) wirksam
ist, wobei die Überlastsicherung (52) die in der Abziehposition (31) befindliche Haspelkrone
(30) in der Abziehposition hält (31) und bei Überlast die in der Abziehposition (31)
befindliche Haspelkrone (30) in die Sicherheitsführungsbahn (54) freigibt.
2. Abhaspelvorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsführungsbahn (54) eine Sicherheitsführungsachse (56) aufweist.
3. Abhaspelvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlastsicherung (52) eine Andrückeinrichtung (57) umfasst, die in der Abziehposition
(31) eine Haspelkronenhalterung (38) gegen eine Abziehpositionsanlage (58) drückt.
4. Abhaspelvorrichtung (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückeinrichtung (57) hydraulisch oder pneumatisch ausgebildet ist und ein
Überdruckventil aufweist, welches bei Überlast öffnet.
5. Abhaspelvorrichtung (10) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsvorrichtung (50) einen Sicherheitssensor umfasst, der erfasst, wenn
die Haspelkronenhalterung (38) die Abziehpositionsanlage (58) verlässt, und derart
mit einer auf den abhaspelnden Draht (22) wirkende Zugeinrichtung wirkverbunden ist,
dass diese stoppt, wenn die Haspelkronenhalterung (38) die Abziehpositionsanlage (58)
verlässt.
6. Abhaspelvorrichtung (10) zum Abhaspeln eines Rings (20) aus Draht (22) entlang einer
Abziehrichtung (23) mit wenigsten zwei Haspelkronen (30), die jeweils über eine Verlagerungseinrichtung
(40) in eine Abziehposition (31) und in eine Vorbereitungs- und/oder Beladeposition
(32, 33) verbringbar sind, insbesondere auch nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlagerungseinrichtung (40) einen Überflurantrieb (45) und/oder eine Überflurführung
(46) bzw. Überflurlagerung (47) aufweist.
7. Abhaspelvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlagerungseinrichtung (40) einen verlagerbaren Drehkörper (42) zur Halterung
wenigstens einer der beiden Haspelkronen (30) umfasst.
8. Abhaspelvorrichtung (10) nach Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehkörper (42) über den Überflurantrieb (45) angetrieben und/oder über die Überflurführung
(46) geführt bzw. mittels der Überflurlagerung (47) gelagert ist.
9. Abhaspelvorrichtung (10) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehkörper (42) lediglich in einer Ebene, vorzugsweise lediglich horizontal (14),
verlagerbar ist.
10. Abhaspelvorrichtung (10) nach Anspruch 2 und nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehkörper (42) eine Drehachse (43) aufweist und die Sicherheitsführungsachse
(56) nicht identisch, vorzugsweise echt parallel, der Drehachse (43) angeordnet ist.
11. Abhaspelvorrichtung (10) nach Anspruch 2 und nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehkörper (42) eine Drehachse (43) aufweist und die Sicherheitsführungsachse
(56) der Drehachse (43) entspricht.
12. Abhaspelvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass beide Haspelkronen (30) an dem Drehkörper (42) gelagert sind.
13. Abhaspelvorrichtung (10) zum Abhaspeln eines Rings (20) aus Draht (22) entlang einer
Abziehrichtung (23) mit wenigsten zwei Haspelkronen (30), die jeweils über eine Verlagerungseinrichtung
(40) in eine Abziehposition (31) und in eine Vorbereitungs- und/oder Beladeposition
(32, 33) verbringbar sind, insbesondere auch nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass je Haspelkrone (30) ein Drehkörper (42) vorgesehen ist.
14. Abhaspelvorrichtung (10) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehkörper (30) eine identische Drehachse (43) aufweisen.
15. Abhaspelvorrichtung (10) zum Abhaspeln eines Rings (20) aus Draht (22) entlang einer
Abziehrichtung (23) mit wenigsten zwei Haspelkronen (30), die jeweils über eine Verlagerungseinrichtung
(40) in eine Abziehposition (31) und in eine Vorbereitungs- und/oder Beladeposition
(32, 33) verbringbar sind, insbesondere auch nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Verlagerungseinrichtung (40) einen verlagerbaren, eine Kippeinrichtung (60) tragenden
Drehkörper (42) zur Halterung wenigstens einer der beiden Haspelkronen (30) umfasst
und durch die Kippeinrichtung (60) die Haspelkrone (30) zwischen der Vorbereitungsposition
(32) und der Beladeposition (33) kippbar ist.
16. Abhaspelvorrichtung (10) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Kippeinrichtung (60) einen Hebel (62) umfasst, an dessen einem Arm (63) die Haspelkrone
(30) und an dessen anderen Arm (64) ein Kippgelenk (65) angeordnet ist, über welches
vorzugsweise der Hebel (62) an dem Drehkörper (42) gehalten ist.
17. Abhaspelvorrichtung (10) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Arm (63), an welchem die Haspelkrone (30) angeordnet ist, über ein Überlastgelenk
(53) mit dem anderen Arm (64) verbunden ist.
18. Abhaspelvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Kippeinrichtung (60) eine Kippachse (66) aufweist, die auf Höhe der Haspelkrone
(30) liegt und diese vorzugsweise schneidet.
19. Abhaspelvorrichtung (10) zum Abhaspeln eines Rings (20) aus Draht (22) entlang einer
Abziehrichtung (23) mit wenigsten zwei Haspelkronen (30), die jeweils über eine Verlagerungseinrichtung
(40) in eine Abziehposition (31) und in eine Vorbereitungs- und/oder Beladeposition
(32, 33) verbringbar sind, insbesondere auch nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass in der Abziehposition (31) zumindest im Bereich des abgezogenen Drahts (22) und/oder
zumindest im Bereich der in der Abziehposition (31) befindlichen Haspelkrone (30)
oder deren Haspeldorn (35) zu der nicht in der Abziehposition (31) befindlichen Haspelkrone
(30) eine Prallwand (70) vorgesehen ist.
20. Abhaspelvorrichtung (10) nach Anspruch 19 und nach einem der Ansprüche 7 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Prallwand (70) an dem Drehkörper (42) angeordnet ist.
21. Abhaspelverfahren für einen Ring (20) aus Draht (22), bei welchem der Draht (22) durch
einen in eine Abziehrichtung (23) auf den Draht (22) wirkenden Zug (18) von einer
Haspelkrone (30) abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Überlast die Haspelkrone (30) in Abziehrichtung (23) freigegeben und der
Zug (18) beendet wird.
22. Abhaspelverfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Haspelkrone (30) mit einer in Abziehrichtung (23) weisenden Richtungskomponente
(55) geführt freigegeben wird.
23. Abhaspelverfahren nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Abhaspelvorrichtung (10) als Doppel-Haspel ausgebildet ist.