[0001] Die Erfindung betrifft eine kindergesicherte Verpackung, insbesondere eine Arzneimittelverpackung,
umfassend zumindest eine Blisterkarte, wobei die Blisterkarte zwei Folien umfasst,
von denen eine Folie als Trägerfolie mit zumindest einer Blisterkavität zur Aufnahme
von Packgut, insbesondere zur Aufnahme einer pharmazeutischen Wirkstoffformulierung
wie einer Tablette, ausgebildet ist sowie eine Oberseite der Blisterkarte bildet,
und die andere Folie als durchdrückbare Deckfolie ausgebildet ist, wobei die Deckfolie
zumindest abschnittsweise mit der Trägerfolie unter Freilassung der zumindest einen
Blisterkavität flächig verbunden ist und zumindest abschnittsweise eine der Oberseite
gegenüberliegende Unterseite der Blisterkarte bildet, sowie die Deckfolie die zumindest
eine mit Packgut befüllte Blisterkavität verschließt.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind bereits unterschiedlichste Ausführungen von Verpackungen,
die als kindergesichert und/oder als seniorenfreundlich gelten, bekannt. Gemäß der
DIN EN 14375 in deren aktueller Fassung vom September 2016 gelten in Europa nichtwiederverschließbare
Verpackungen für pharmazeutische Produkte dann als "kindergesichert", wenn mindestens
85% einer Testgruppe von Kleinkindern mit einem Alter von 42 bis 51 Monaten nicht
in der Lage sind, innerhalb von zehn Minuten Zugang zu mehr als acht von mindestens
zehn vorgelegten Dosiseinheiten, also beispielsweise Tabletten, Kapseln oder Dragees
zu erlangen. Die Packung gilt als senioren-freundlich, wenn im Einminutentest mindestens
90% einer Testgruppe von Erwachsenen Zugang zu mindestens einer der Dosiseinheiten
erlangt.
[0003] Die diesbezüglichen Bestimmungen in den USA, die dort im "Poisons Prevention Packaging
Act" (PPPA) festgelegt sind, sind jedoch vergleichsweise wesentlich strenger. Dort
dürfen sich Kinder bei einer "kindergesicherten" Verpackung keinen Zugang zu einer
Dosis verschaffen, die ernsthafte Schäden bewirken kann. Dies kann im Extremfall bereits
bei der Entnahme von nur einer Tablette bzw. einer Dosiseinheit möglich sein.
[0004] Beispielsweise zeigt die
DE 20 2004 003 781 U1 eine kindersichere rechteckförmige Verpackung aus zwei miteinander verbundenen Folien,
wobei ein flächiger Verschlussbereich mindestens einen Aufnahmeraum für ein Füllgut
einschließt. Zum Öffnen und Entnehmen des Füllguts, beispielsweise einer Tablette,
wird der Aufnahmeraum entlang einer markierten Schwächungslinie oder durch Entfernen
eines Randabschnittes der Folien geöffnet.
[0005] Ebenso zeigt die
DE 10 2004 062 864 A1 einen Folienbehälter mit zwei miteinander verbundenen Folien sowie mit Aufnahmekammern
für ein Füllgut, wobei zumindest eine der Folien mit Markierungen zum Aufreißen der
Folien versehen ist. Die Markierung wird nach einem Knicken der Folien freigegeben,
woraufhin das Füllgut durch Aufreißen der Folien dem Folienbehälter entnommen werden
kann.
[0006] Nachteilig an diesen bekannten Ausführungen von Aufreißverpackungen ist zumindest,
dass die Herstellung von Folien mit aufreißbaren Abschnitten, die meist als Metallfolien
gestaltet ist, aufwendig ist. Weiters kann bei solchen Aufreißverpackungen nicht ausgeschlossen
werden, dass von Kleinkindern auch mehrere Dosiseinheiten zugleich entnommen werden
können, weshalb derartige Aufreißverpackungen zumindest in den USA nicht als "kindergesichert"
gelten.
[0007] Außerdem sind aus dem Stand der Technik bereits so genannte Wallet-Verpackungen bekannt.
So zeigen beispielsweise die Dokumente
DE 20 2006 007 553 U1,
DE 44 29 503 C2 sowie
EP 2 055 649 A1 Verpackungen, bei denen Blisterverpackungen als Blisterstreifen bzw. Blisterkarten
als Primärverpackung für das Packgut dienen und diese mit einer Sekundärverpackung
beispielsweise aus Faltkarton verbunden sind. Zum kindersicheren Schutz befinden sich
dabei also beispielsweise Tabletten als Packgut in an sich bekannter Weise in Kavitäten
eines Blisterstreifens bzw. einer Blisterkarte verschweißt im Inneren einer Faltschachtel
oder eines Faltkartons befestigt. Die Blisterkarten können dazu auf die äußere Sekundärverpackung
beispielsweise geklebt, gesiegelt, genietet oder mit Etiketten fixiert sein, oder
alternativ dazu in Fächern der Sekundärverpackung entnehmbar eingesteckt sein. Zur
Kindersicherung sind je nach Ausführung die äußeren Sekundärverpackungen, meist in
Form von Faltschachteln, so gestaltet, dass der Zugang zu den innenliegenden Blisterkarten
erschwert ist.
[0008] Auch bei solchen Wallet-Verpackungen ist es nicht ausgeschlossen, dass Kleinkinder
nach Öffnen der äußeren Faltschachtelverpackung den innenliegenden Blisterkarten auch
mehrere Dosiseinheiten entnehmen können. Überdies ist die Herstellung solcher mehrlagiger
Verpackungen mit unterschiedlichen Verpackungsmaterialien aufwendig.
[0009] Blisterverpackungen für Arzneimittel wie Tabletten, Kapseln und Dragees sind seit
langem bekannt und müssen optisch ansprechend und applikationssicher sein. Unter dem
Begriff einer Blisterverpackung versteht man üblicherweise eine Sichtverpackung, also
eine Produktverpackung, die es dem Kunden bzw. Käufer erlaubt, die verpackte Ware
zu sehen.
[0010] Eine weit verbreitete Anwendung finden Blisterverpackungen zur Verpackung von pharmazeutischen
Wirkstoffformulierungen wie beispielsweise Tabletten. Solche Verpackungen werden auch
Durchdrückpackung genannt und üblicherweise in Streifen- bzw. Kartenform hergestellt.
Eine Blisterkarte bzw. ein Blisterstreifen umfasst üblicherweise zwei Folien, von
denen eine Trägerfolie meist aus durchsichtigem Kunststoff ist. In der Trägerfolie
sind einzelne Vertiefungen, sogenannte Blisterkavitäten, geformt, in die das Packgut,
meist einzelne Dosiseinheiten von Tabletten, Kapseln oder Dragees, eingefüllt sind
und die mit einer Deckfolie beispielsweise aus Aluminium versiegelt werden. Beispielsweise
werden tiefgezogene Kunststoff-Trays mit einer rückseitig gesiegelten Aluminium-Deckfolie
zum Verpacken der Tabletten verwendet.
[0011] Derartige Blisterverpackungen bieten mehrere Vorteile gegenüber Glas- oder Kunststofffläschchen.
Sie sind hygienischer, je nach verwendeten Folienmaterialien können mit solchen Blisterverpackungen
unerwünschte Einflüsse wie hohe Luftfeuchtigkeit oder Schmutz ausgeschlossen werden
und das Erkennen der verbleibenden Restanzahl an Dosiseinheiten in der Verpackung
ist ebenfalls einfacher. Spezielle Blister erlauben auch eine Abbildung des Einnahmeplans
auf der Verpackung. Beispielsweise wird die Verpackung vieler Antibabypillen mit Wochentagen
bedruckt. Dadurch ist es nicht nur möglich, die vollzogene Einnahme zu kontrollieren,
sondern es können auch verschiedene Tabletten den Tagen des Menstruationszyklus zuverlässig
zugeordnet werden.
[0012] Neben der vorrangigen Verpackungsaufgabe müssen Blisterverpackungen, die "kindergesichert"
sind, allerdings auch seniorengerecht ausgeführt sein, wobei sich die Anforderungen
dieser beiden Nutzergruppen konträr zueinander verhalten. Denn kindergesicherte Verpackungen
zum Schutz von Kleinkindern können auf der anderen Seite ein unüberwindbares Hindernis
für Senioren darstellen.
[0013] Beispielsweise kommen sogenannte "Peel-Push-Blister" zum Einsatz, bei denen Blisterverpackungen
zusätzlich mit abziehbaren (peelfähigen) Sicherungsfolien zwar "kindergesichert" ausgerüstet
sind. Wobei zuerst die abziehbaren Folien als Durchdrückschutz von den Deckfolien
abgezogen werden müssen, bevor die entsprechende Dosis durch die Deckfolie hindurch
aus der Verpackung herausgedrückt werden kann. Allerdings fällt es älteren Menschen
oftmals schwer, solche abziehbaren Sicherungsfolien auch greifen und entfernen zu
können.
[0014] Weiters ist bei bisher bekannten Blisterverpackungen oftmals nachteilig, dass blinde
Personen anhand der Blisterkarte nicht unterscheiden können, um welches Medikament
es sich handelt. Dieses Problem stellt sich jedoch nicht nur für Blinde oder sehbehinderte
Menschen. Meist wird auf einer Blisterkarte der Produkt- und Firmenname des Arzneimittels
auf der Siegelschicht, also auf der Deckfolie, die meist eine Aluminiumfolie ist,
aufgedruckt. Sobald mehrere Dosiseinheiten der Blisterkarte durch Durchdrücken der
Deckfolie entnommen wurden, ist meist der Aufdruck mit dem Namen des Arzneimittels
nicht mehr oder nur mehr schwer zu erkennen, wodurch die Gefahr von unerwünschten
Verwechslungen erhöht wird.
[0015] Ein weiterer Nachteil herkömmlicher Blisterverpackungen besteht darin, dass die Dosiseinheiten
durch Durchdrücken aus der Blisterverpackung üblicherweise in die Hand des Patienten
oder auf eine Unterlage wie beispielsweise eine Tischplatte herausgedrückt werden.
Eine oder mehrere entnommene Dosiseinheiten, beispielsweise Tabletten, können dabei
allerdings unerwünschter Weise zu Boden fallen, was besonders für ältere Personen
problematisch ist. Überdies ist die händische Entnahme meist nicht hygienisch möglich.
Dies gilt insbesondere bei Personen, die in bestimmten Zeitintervallen auch während
ihrer Arbeitszeit Tabletten einzunehmen haben und sich dazu nicht jeweils die Hände
waschen können. Beispielsweise seien hier Bauarbeiter oder Handwerker genannt, die
unter Umständen auch mit verunreinigten Händen Tabletten aus einer herkömmlichen Arzneimittelverpackung
entnehmen und angreifen müssen.
[0016] Es ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine kindergesicherte Verpackung,
insbesondere eine kindergesicherte Arzneimittelverpackung bereitzustellen, die gleichzeitig
auch seniorenfreundlich ist und die geschilderten Nachteile des Standes der Technik
vermeidet.
[0017] Diese Aufgabe wird bei einer kindergesicherten Verpackung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1 mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teiles von Anspruch 1 gelöst. Die
Unteransprüche betreffen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0018] Bei einer kindergesicherten Verpackung gemäß der Erfindung, insbesondere bei einer
erfindungsgemäßen Arzneimittelverpackung, welche zumindest eine Blisterkarte umfasst,
wobei die Blisterkarte zwei Folien umfasst, von denen eine Folie als Trägerfolie mit
zumindest einer Blisterkavität zur Aufnahme von Packgut, insbesondere zur Aufnahme
einer pharmazeutischen Wirkstoffformulierung wie einer Tablette, ausgebildet ist sowie
eine Oberseite der Blisterkarte bildet, und die andere Folie als durchdrückbare Deckfolie
ausgebildet ist, wobei die Deckfolie zumindest abschnittsweise mit der Trägerfolie
unter Freilassung der zumindest einen Blisterkavität flächig verbunden ist und zumindest
abschnittsweise eine der Oberseite gegenüberliegende Unterseite der Blisterkarte bildet,
sowie die Deckfolie die zumindest eine mit Packgut befüllte Blisterkavität verschließt,
ist an zwei gegenüberliegenden Seitenkanten oder an zwei gegenüberliegenden Randabschnitten
der Blisterkarte zumindest eine Unterlagekarte beweglich befestigt und diese Unterlagekarte
ist dazu konfiguriert, in einer Sicherungsposition zumindest abschnittsweise plan
an der Unterseite der Blisterkarte anzuliegen und dabei das eingeschlossene Packgut
gegen eine unbeabsichtigte Entnahme sowie gegen ein Durchdrücken der Deckfolie zu
sichern, wobei die Unterlagekarte durch eine äußere Krafteinwirkung mittels gegengleichem
Zusammendrücken zweier einander gegenüberliegender sowie voneinander beabstandeter
Verpackungsabschnitte reversibel aus der Sicherungsposition in eine Entnahmeposition
überführbar ist, wobei während der durch äußere Krafteinwirkung fixierten Entnahmeposition
die zumindest eine Unterlagekarte von der Unterseite der Blisterkarte unter Bildung
eines zumindest eine Packgut-Entnahmeöffnung aufweisenden Verpackungsinnenraums beabstandet
ist, wobei in der Entnahmeposition das Packgut durch Durchdrücken der Deckfolie in
den Verpackungsinnenraum freigegeben sowie durch die zumindest eine Packgut-Entnahmeöffnung
hindurch dem Verpackungsinnenraum entnommen werden kann.
[0019] Vorteilhaft ist bei einer solchen Verpackung für Kinder der Zugang zum Packgut, insbesondere
zu einer verpackten pharmazeutischen Wirkstoffformulierung wie einer Tablette, versperrt,
da die Verpackung so gestaltet ist, dass Kleinkinder die einander gegenüberliegenden
Verpackungsabschnitte, die zum Überführen der Verpackung aus der Sicherungsposition
in die Entnahmeposition gegengleich mit einer Hand zusammengedrückt werden müssen,
nicht mit einer Hand umgreifen können. Dazu sind die beiden einander gegenüberliegenden
Verpackungsabschnitte, die zusammengedrückt werden müssen, vorteilhaft zu weit voneinander
entfernt, als dass ein Kleinkind dies mit einer Hand bewerkstelligen könnte. Die Verpackung
ist so gestaltet, dass diese nur in der während einer äußeren Krafteinwirkung durch
gegengleiches Zusammendrücken fixierten Entnahmeposition ausreichend steif ist, damit
in dieser Entnahmeposition aus einer Blisterkavität das Packgut bzw. eine Tablette
durch Durchdrücken der Deckfolie der Blisterkarte entnommen werden kann. Somit ist
jedenfalls eine zeitgleiche beidhändige Betätigung der Verpackung erforderlich. Mit
der einen Hand muss die Verpackung durch Zusammendrücken in die Entnahmeposition gebracht
und in dieser fixiert werden, um zeitgleich mit der anderen freien Hand eine oder
mehrere Packguteinheiten aus den entsprechenden Blisterkavitäten in den Verpackungsinnenraum
durchdrücken zu können.
[0020] Es müssen also zwei Handgriffe gleichzeitig ausgeführt werden, was für Kleinkinder
im gemäß DIN EN 14375 festgelegten Testalter von 42 bis 51 Monaten aufgrund ihrer
motorischen Fähigkeiten sowie der Größe ihrer Kinderhände praktisch unmöglich ist.
Durch geeignete Wahl der Abstände zwischen den Druckpunkten an den gegenüberliegenden
Verpackungsabschnitten, welche zum reversiblen Fixieren der Entnahmeposition einhändig
zusammengedrückt werden müssen, um gleichzeitig mit der zweiten Hand das Packgut aus
der Blisterkarte durchdrücken zu können, können je nach individueller Anforderung
bestimmte Altersgruppen von Kleinkindern zuverlässig von einem möglichen Zugang zum
Verpackungsinhalt bzw. zum Packgut abgehalten werden. Bei der Gestaltung der erfindungsgemäßen
Verpackung muss also dafür Sorge getragen werden, dass die Abstände zwischen den Druckpunkten
an den gegenüberliegenden Verpackungsabschnitten, um diese zusammenzudrücken, ausreichend
weit voneinander beabstandet sind, damit Kinderhände diese nicht mit einer Hand zusammendrücken
können.
[0021] Besonders flexibel lässt sich durch geeignete Wahl dieser Abmessungen, also der Abstände
zwischen den Druckpunkten an den gegenüberliegenden Verpackungsabschnitten der erfindungsgemäßen
Verpackung, sowie durch geeignete Auswahl von an sich bekannten Blisterdeckfolien,
mit denen die Durchdrückkraft zum Durchdrücken bzw. zum Entnehmen des Packguts variiert
werden kann, die erfindungsgemäße Verpackung auch besonders flexibel an jeweils geltende
Sicherheitsbestimmungen anpassen. So ist es beispielsweise möglich, für eine kindergesicherte
Verpackung gemäß den aktuellen Anforderungen des PPPA in den USA die erfindungsgemäße
Verpackung so zu gestalten, dass Kleinkinder diese Verpackung ohne Zuhilfenahme von
externem Werkzeug rein mit ihren Händen nicht öffnen können. Gleichzeitig hat sich
jedoch bei Tests mit Prototypen der erfindungsgemäßen Verpackung gezeigt, dass Senioren
in Pflegeheimen als Probanden keine Probleme hatten, die Verpackung mit einer Hand
so zu greifen und zusammen zu drücken, dass diese in ihrer Entnahmeposition fixiert
war und die Senioren in ihnen an sich bekannter Weise mit der anderen Hand einzelne
Tabletten aus den Blisterkarten der Verpackung entnehmen konnten.Im Weiteren ist der
hier gewählte Begriff einer Blisterkarte gleichbedeutend mit der ebenfalls üblichen
Bezeichnung eines Blisterstreifens als Blisterverpackung für einzelne Packguteinheiten
wie beispielsweise Tabletten zu verstehen.
[0022] Je nach Materialauswahl und Lagenaufbau der Blisterdeckfolien ist es beispielsweise
möglich, die Durchdrückkraft zum Durchdrücken bzw. zum Entnehmen des Packguts in einem
Bereich zwischen etwa 20 N und 120 N zu variieren. Diese Durchdrückkräfte wurden in
Tests mit einem sogenannten Pharma Pin mit einem Durchmesser von 10,5 mm ermittelt.
Je nach zu verpackendem Produkt bzw. je nach Gefährdungspotential der pharmazeutischen
Wirkstoffen im Packgut stehen somit zumindest zwei Parameter für die besonders flexible
und individuelle Gestaltung einer sicherheitskonformen erfindungsgemäßen Verpackung
zur Verfügung.
[0023] Als Blisterfolien können an sich sämtliche aus dem Stand der Technik bekannte Materialien
eingesetzt werden. Die Trägerfolie und die Deckfolie können aus einer oder aus mehreren
Schichten aufgebaut sein. Die Deckfolie wird mit der Trägerfolie beispielsweise durch
Kleben, Schweißen oder Versiegeln abgedichtet verbunden. Als typische Materialien
für die Trägerfolie können beispielsweise Kunststoffe wie Polyamid (PA), Polyester
(UP), Polycarbonat (PC), Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), Polyvinylchlorid (PVC)
oder entsprechende Co-Polymere eingesetzt werden. Beispielsweise können auch Verbundmaterialien
wie eine oder mehrere Kunststofffolien mit Papier- oder Kartonlagen als Trägerfolie
eingesetzt werden. Als Deckfolie werden beispielsweise Metallfolien wie Aluminiumfolien
oder Aluminiumverbundfolien, die aus Aluminium und beispielsweise einem Kunststoff
hergestellt sind, verwendet. Ebenso können beispielsweise mit Aluminium bedampfte
Verbundfolien oder kaschierte Papierfolien als Deckfolien eingesetzt werden. Die zumindest
eine Unterlagekarte, die als kindergesicherter Entnahmeschutz in der Sicherungsposition
der Verpackung an der Unterseite der zumindest einen oder der mehreren Blisterkarten,
die mit Packgut befüllt sind, anliegt, kann wahlweise aus einer oder aus mehreren
Schichten aufgebaut sein. Zweckmäßig kann die Unterlagekarte aus demselben Material
oder - bei einem mehrschichtigen Aufbau - aus denselben Materialien, aus denen die
zumindest eine Blisterkarte hergestellt ist, aufgebaut sein. Ebenso ist es im Rahmen
der Erfindung möglich, dass die Unterlagekarte aus einem anderen Material als die
zum Aufbau der Blisterkarten verwendeten Materialien hergestellt ist.
[0024] In einer einfachen Ausführung kann als Unterlagekarte eine einschichtige bzw. einlagige
Verstärkungslage beispielsweise aus einem durchsichtigen Kunststoff mit entsprechender
Steifigkeit eingesetzt werden. Ebenso kann die Unterlagekarte im Rahmen der Erfindung
als mehrschichtige Verstärkungsplatte gestaltet sein.
[0025] Die Unterlagekarte kann ebenso in einer weiteren bevorzugten Ausführung eine weitere
Blisterkarte sein, die gegengleich zur ersten Blisterkarte angeordnet sowie beweglich
an der Blisterkarte befestigt ist und bei der jeweils die durchdrückbaren Deckfolien
zueinander gewandt zu einem innenliegenden Verpackungsinnenraum orientiert sind. Somit
sind außenseitig der Verpackung an deren Außenflächen jeweils robuste Trägerfolien
angeordnet, die das Packgut nach außen hin schützen.
[0026] Im Rahmen der Erfindung ist somit unter dem Begriff einer Unterlagekarte je nach
Ausführung der Verpackung eine flächige Verstärkungslage oder Verstärkungsplatte etwa
in derselben Größe einer oder mehrerer Blisterkarten zu verstehen, die ein- oder mehrlagig
aufgebaut sein kann. Eine Unterlagekarte kann beispielsweise aus einer Trägerfolie,
die auch bei der Blisterkarte vorgesehen ist, gebildet sein oder kann wahlweise auch
selbst eine Blisterkarte mit den entsprechenden Blisterkavitäten zur Aufnahme von
Packgut sein.
[0027] Die Unterlagekarte dient als Unterlagemittel bzw. als Schutzmittel zum Schutz der
Deckfolie der Blisterkarte und soll verhindern, dass in der Sicherungsposition der
Verpackung die Deckfolie der Blisterkarte durchgedrückt oder beschädigt werden kann.
Die Unterlagekarte wirkt somit wie eine Abdeckkarte zur Abdeckung bzw. zum Schutz
für die gegenüberliegende Deckfolie an der Unterseite der ihr zugeordneten Blisterkarte.
Im Gegensatz zu den vorhin erwähnten bekannten abziehbaren (peelfähigen) Sicherungsfolien,
die zum Schutz von Deckfolien direkt auf diesen aufgeklebt sind und von diesen Deckfolien
wieder abgelöst werden müssen, bildet die Unterlagekarte jedoch einen von der zu schützenden
Deckfolie der ihr zugeordneten, gegenüberliegenden Blisterkarte separaten Teil der
Verpackung. Die Unterlagekarte liegt in der Sicherungsposition zum Schutz der gegenüber
angeordneten Deckfolie zwar an dieser an, haftet jedoch nicht an dieser an. Die Unterlagekarte
kann durch entsprechendes Zusammendrücken in der Entnahmeposition der Verpackung -
je nach Ausführung der Verpackung - in eine von der Deckfolie beabstandete Position
bewegt, verschoben, verschwenkt, geklappt und/oder geschwenkt werden. Vorteilhaft
ist dazu kein Abziehen oder Ablösen der Unterlagekarte von der Deckfolie erforderlich.Der
innenliegende Verpackungsraum, der von der einen oder den mehreren Blisterkarten sowie
von einer oder von mehreren Unterlagekarten umschlossen ist, bietet den Vorteil, dass
Packgut wie beispielsweise eine Tablette, welches in der fixierten Entnahmeposition
durch Durchdrücken der Deckfolie aus der entsprechenden Blisterkavität herausgedrückt
wurde, zuerst in den Verpackungsinnenraum der Verpackung gelangt und durch eine Entnahmeöffnung
hindurch dem Verpackungsinnenraum entnommen werden kann.
[0028] Damit wird vorteilhaft vermieden, dass eine Tablette aus einer herkömmlichen Blisterverpackung
auf eine externe Unterlage wie einen Tisch gedrückt werden muss und dabei verloren
gehen kann. Weiters kann durch entsprechende Gestaltung der Packgut-Entnahmeöffnung
diese so gestaltet werden, dass beispielsweise eine Tablette aus dem Verpackungsinnenraum
direkt in den Mund des Patienten geschüttet werden kann, ohne dass diese dazu von
Hand angegriffen werden müssen.
[0029] Erfindungsgemäß ist die Unterlagekarte durch eine äußere Krafteinwirkung mittels
gegengleichem Zusammendrücken zweier einander gegenüberliegender sowie voneinander
beabstandeter Verpackungsabschnitte reversibel aus der Sicherungsposition in eine
Entnahmeposition überführbar. Darunter ist zu verstehen, dass die Verpackung so gestaltet
ist, dass zumindest eine Unterlagekarte für sich alleine oder aber in Kombination
mit zumindest einer korrespondierenden Blisterkarte oder mit weiteren Unterlagekarten
durch äußere Krafteinwirkung durch Zusammendrücken mittels einer Hand der Betätigungsperson,
die die Verpackung öffnen möchte, von der Sicherungsposition in die Entnahmeposition
überführt werden kann. Dieser Bewegungsübergang ist reversibel als Hin-und-Her-Bewegung
zwischen der Sicherungsposition - ohne äußere Krafteinwirkung an den voneinander beabstandeten
Verpackungsabschnitten - sowie der Entnahmeposition - während der äußeren Krafteinwirkung
an den voneinander beabstandeten Verpackungsabschnitten - zu verstehen. Die entsprechenden
zwei einander gegenüberliegenden sowie voneinander beabstandeten Verpackungsabschnitte
können je nach Ausführung und Anwendung der Verpackung beispielsweise farblich markiert
sein und/oder eine strukturelle oder haptische Gestaltung wie beispielsweise eine
Prägung, Riffelung oder Noppung aufweisen.
[0030] Je nach Ausführung und Gestaltung der Verpackung kann es erforderlich sein, dass
nach dem Durchdrücken einer Dosiseinheit des Packguts in den Verpackungsinnenraum,
wobei die Verpackung durch Zusammendrücken in ihrer Entnahmeposition fixiert wird,
anschließend zum Entleeren des Verpackungsinnenraums ein nochmaliges Umgreifen an
der Verpackung erfolgen muss. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn Seitenlaschen
an den Schmalseiten zusammengedrückt werden müssen, um die Verpackung aus ihrer Sicherungsposition
in ihrer Entnahmeposition überzuführen. Zum Entleeren des Verpackungsinnenraums kann
es aber danach vorgesehen sein, dass auf einer Schmalseite die Seitenlaschen geöffnet
werden müssen, was ein nochmaliges Umgreifen der Verpackung erforderlich machen kann.
Dieser weitere, zusätzliche Handhabungsschritt kann die Manipulationssicherung der
Verpackung gegen unbeabsichtigte Betätigung von Kleinkindern weiter verbessern.
[0031] Durch die bewegliche Befestigung der zumindest einen Unterlagekarte an zwei gegenüberliegenden
Seitenkanten oder an zwei gegenüberliegenden Randabschnitten der Blisterkarte sind
diese Verpackungsabschnitte miteinander bewegungsmäßig gekoppelt.
[0032] Die erfindungsgemäße Verpackung ist keinesfalls auf die Aufnahme von Packgut mit
pharmazeutischen Wirkstoffen, also auf eine Arzneimittelverpackung, beschränkt. Ebenso
können in einer erfindungsgemäßen Verpackung beliebige Einheiten von Packgut verwahrt
werden, welche beispielsweise so klein sind, dass sie aufgrund deren Größe gefährlich
für Kleinkinder sind und von Kleinkindern verschluckt werden können. Bloß beispielhaft
seien hierzu neben Nahrungsergänzungspräparaten, Kaugummis oder Kaudragees wie Nikotinkaugummis
auch elektronische Kleinteile, Ersatzteile, Werkzeugeinsätze, Einweg-Dosierinstrumente,
Einweg-Nadeln und dergleichen genannt, die ebenfalls gesichert in erfindungsgemäßen
Verpackungen aufbewahrt werden können. So kann es vorteilhaft sein, wenn beispielsweise
Ersatzteile für E-Zigaretten oder für LED-Leuchten, die sehr klein sind und von Kleinkindern
verschluckt werden können, in einer erfindungsgemäßen Verpackung kindergesichert aufbewahrt
werden.
[0033] Im Weiteren ist in der Beschreibung die Zuordnung bestimmter Begriffe hinsichtlich
eines Ortes, einer Lage oder einer Orientierung, wie beispielsweise "horizontal",
"vertikal", "in horizontaler Richtung", "in vertikaler Richtung", "oben", "unten",
"innen", "außen", "vorne", "darunter", "darüber" etc. lediglich zur Vereinfachung
gewählt und diese Angaben beziehen sich möglicherweise auf die Darstellung in den
Zeichnungen, nicht jedoch notwendigerweise auf eine Gebrauchs- oder Lagerungsposition
der erfindungsgemäßen Verpackung. Um klarzustellen, dass im bestimmungsgemäßen Gebrauch
der erfindungsgemäßen Verpackungen die zu schützenden Deckfolien der Blisterkarten
jeweils nach innen zum Verpackungsinnenraum hin orientiert sind, entsprechen die mit
den Deckfolien zumindest abschnittsweise bedeckten Unterseiten der Blisterkarten jeweils
den Innenseiten der Blisterkarten in Bezug zum Verpackungsinnenraum der Verpackung.
[0034] Besonders zweckmäßig kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verpackung die
zumindest eine Unterlagekarte eine Trägerfolie umfasst oder aus einer Trägerfolie
gebildet ist.
[0035] Wie bereits zuvor erwähnt dient die Unterlagekarte jedenfalls als mechanischer Schutz
der Blisterkarte, um das Packgut bzw. die Tabletten vor einer unbeabsichtigten Entnahme
infolge von Durchdrücken durch die Deckfolie zu schützen. Dazu kann in einer besonders
einfachen und kostengünstigen Ausführungsvariante der Erfindung an der Blisterkarte
zumindest eine Unterlagekarte aus einer Trägerfolie oder eine solche Trägerfolie umfassend
beweglich befestigt sein. Diese Unterlagekarte umfassend eine Trägerfolie ist dazu
konfiguriert, in einer Sicherungsposition zumindest abschnittsweise plan an der Unterseite
der Blisterkarte anzuliegen und dabei das eingeschlossene Packgut gegen eine unbeabsichtigte
Entnahme sowie gegen ein Durchdrücken der Deckfolie zu sichern.
[0036] Besonders vorteilhaft kann bei einer Verpackung gemäß der Erfindung die zumindest
eine Blisterkarte sowie die zumindest eine Unterlagekarte jeweils in Form von Rechtecken
gestaltet sein, wobei die Unterlagekarte jeweils an zwei gegenüberliegenden Seitenkanten
oder an zwei gegenüberliegenden Randabschnitten der Längsseiten der Blisterkarte befestigt
ist.
[0037] In dieser Variante der Erfindung können die Blisterkavitäten zur Aufnahme von Packgut-Einheiten
entsprechend der Größe der rechteckförmigen Blisterkarte entsprechend reihenweise
oder matrix-weise angeordnet werden. Die zumindest eine Unterlagekarte ist zweckmäßig
ebenfalls in Rechteckform gestaltet und weist im Wesentlichen dieselben Abmessungen
auf wie diejenige korrespondierende Blisterkarte, zu deren Schutz die Unterlagekarte
vorgesehen ist. Die beiden Karten sind entlang ihrer gegenüberliegenden Längsseiten
aneinander beweglich befestigt. Je nach Ausführung können die beiden Karten direkt
an ihren Längsseitenkanten oder aber entlang von Randabschnitten entlang ihrer Längsseitenränder
miteinander befestigt sein. Eine Entnahme von bereits aus den Blisterkavitäten herausgedrücktem
Packgut aus dem Verpackungsinnenraum zwischen der Blisterkarte und der korrespondierenden
Unterlagekarte erfolgt in der Entnahmeposition der Verpackung an einer ihrer Schmalseiten.
[0038] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann bei einer Verpackung die
zumindest eine Unterlagekarte mittels Verbindungslaschen, vorzugsweise mit mehreren
seriell angeordneten Verbindungsstegen, an zwei gegenüberliegenden Randabschnitten
der Blisterkarte beweglich befestigt sein.
[0039] In dieser Ausführung wird der Verpackungsinnenraum seitlich durch die beweglichen
Verbindungslaschen oder Verbindungsstege begrenzt. Diese Verbindungslaschen oder Verbindungsstege
sind so angeordnet, dass sie eine reversible Translationsbewegung bzw. Relativbewegung
in Längsrichtung von der Blisterkarte und der dazu korrespondierenden Unterlagekarte
zwischen der Sicherungsposition und der Entnahmeposition der Verpackung ermöglichen.
[0040] Besonders vorteilhaft kann bei einer erfindungsgemäßen Verpackung zumindest eine
Beschriftungslasche an der Blisterkarte und/ oder der Unterlagekarte befestigt sein.
[0041] Durch die zumindest eine Beschriftungslasche an der Verpackung ist jederzeit der
Aufdruck, beispielsweise der Produkt- und/ oder Firmenname des Packguts bzw. des Arzneimittels,
gut lesbar. Die Beschriftung kann beispielsweise auch in Braille-Schrift erfolgen,
damit Blinde oder sehbehinderte Personen auch direkt an der Verpackung sowie unabhängig
vom Grad der bereits entnommenen Dosiseinheiten bzw. Packgut-Einheiten erkennen können,
um welches verpackte Erzeugnis oder Medikament es sich handelt. Die Beschriftungslasche
kann einseitig oder beidseitig an der Verpackung angebracht sein.
[0042] Beispielsweise können auf einer oder mehreren Beschriftungslaschen, die direkt mit
der Blisterkarte und/oder der Unterlagekarte verbunden sind, beispielsweise Angaben
zu den Entnahmeintervallen der verpackten Dosiseinheiten aufgedruckt sein.
[0043] Ebenso ist es im Rahmen der Erfindung vorgesehen, dass eine oder mehrere Beschriftungslaschen
bedruckbar oder prägbar ausgerüstet sind, um die Verpackung mit individuellen Angaben
zu Entnahmeintervallen gestalten zu können.
[0044] Vorteilhaft kann es sein, wenn bei einer Verpackung gemäß der Erfindung die zumindest
eine Beschriftungslasche an einer Seitenkante oder an einem Randabschnitt der Blisterkarte
befestigt ist und die Blisterkarte überragt.
[0045] In dieser Ausführung ist die eine oder sind die mehreren abstehenden Beschriftungslaschen
nicht nur besonders einfach lesbar, sondern sie können auch so gestaltet werden, dass
durch diese Beschriftungslaschen das Zusammendrücken der Verpackung, also das Überführen
von der Sicherungsposition in die Entnahmeposition der Verpackung, für Kinderhände
weiter erschwert wird. Dies kann beispielsweise durch an den Außenkanten der Beschriftungslaschen
aufgeraute und/ oder gezackte Abschnitte erreicht werden, die für Kleinkinder zum
Ergreifen mit kleinen Kinderhänden unangenehm sind und die folglich ein Zusammendrücken
eben an diesen Verpackungsabschnitten verhindern.
[0046] Besonders anwendungssicher kann eine erfindungsgemäße Verpackung gestaltet sein,
wenn die der Packgut-Entnahmeöffnung gegenüberliegende Seite des Verpackungsinnenraums
mit einer Verschlusslasche verschließbar ist.
[0047] In dieser Ausführungsvariante kann das Packgut bzw. eine Tablette aus dem Verpackungsinnenraum
ausschließlich durch eine Packgut-Entnahmeöffnung entnommen werden. Ein unbeabsichtigtes
Entnehmen oder Herausfallen des Packguts aus dem Verpackungsinnenraum kann somit erfolgreich
verhindert werden.
[0048] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Verpackung
kann die zumindest eine Packgut-Entnahmeöffnung des Verpackungsinnenraums mit einer
Verschlusslasche verschließbar ausgerüstet sein. In dieser Version der Verpackung
muss zusätzlich die Verschlusslasche der Packgut-Entnahmeöffnung geöffnet werden,
um das bereits im Verpackungsinnenraum befindliche Packgut der Verpackung entnehmen
zu können, wodurch die Verliersicherheit des Packguts weiter erhöht wird.
[0049] Besonders zweckmäßig kann bei einer Verpackung gemäß der Erfindung die zumindest
eine Unterlagekarte eine weitere Blisterkarte mit einer Trägerfolie, mit zumindest
einer Blisterkavität zur Aufnahme von Packgut, insbesondere zur Aufnahme einer pharmazeutischen
Wirkstoffformulierung wie einer Tablette, sowie mit einer Deckfolie sein, wobei die
zumindest eine weitere Blisterkarte so angeordnet ist, dass deren Trägerfolie eine
Außenfläche der Verpackung bildet und deren Deckfolie zum Verpackungsinnenraum hin
orientiert ist.
[0050] Diese Verpackungsausführung bietet den Vorteil, dass zumindest eine weitere Blisterkarte
als Unterlagekarte zum Schutz der zumindest einen "ersten" Blisterkarte eingesetzt
wird. Somit sind zumindest zwei Blisterkarten gegengleich zueinander angeordnet und
schützen in der Sicherungsposition gegenseitig ihre aneinander liegenden Deckfolien
vor unbeabsichtigtem Herausdrücken des Packguts aus den Blisterkavitäten. Diese Ausführung
ist besonders wirtschaftlich, da die weitere Blisterkarte in ihrer Funktion als Unterlagekarte
aus demselben Material oder denselben Materialien aufgebaut sein kann wie die zumindest
eine "erste" Blisterkarte. Je nach Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verpackung
ist es möglich, dass an der Verpackung keine vorzugsweise Anordnung oder Stellung
der zumindest einen "ersten" Blisterkarten sowie der einen oder mehreren weiteren
Blisterkarten, die als Unterlagekarten dienen, erkennbar ist. In dieser vorzugsweisen
Ausführung können die miteinander verbundenen Blisterkarten beispielsweise ident ausgestaltet
und/oder symmetrisch bezüglich einer Verpackungsachse und/oder einer Verpackungsebene
angeordnet sein. Einen weiteren Vorteil bietet eine solche Verpackung, in der zwei
oder mehrere Blisterkarten vorgesehen sind, da auf kleinem Verpackungsraum in den
Blisterkarten möglichst viele Dosiseinheiten des Packgutes verpackt werden können.
[0051] Besonders zweckmäßig können bei einer Verpackung gemäß der Erfindung in der Sicherungsposition
die mit Packgut befüllten Blisterkavitäten von zwei aneinander anliegenden Blisterkarten
deckungsgleich übereinander angeordnet sein. In dieser Ausführung liegen die Blisterkavitäten
von zwei korrespondierenden Blisterkarten, die in der Sicherungsposition der Verpackung
mit deren Deckfolien aneinander liegen, deckungsgleich übereinander. In dieser Ausgestaltung
der Verpackung kann eine besonders sichere Verwahrung des Packguts, welches gegen
unbeabsichtigtes Durchdrücken der Deckfolien geschützt ist, ermöglicht werden.
[0052] Alternativ dazu kann es im Rahmen der Erfindung auch vorgesehen sein, dass in der
Sicherungsposition die mit Packgut befüllten Blisterkavitäten von zwei aneinander
anliegenden Blisterkarten jeweils versetzt zueinander angeordnet sind. Auch in dieser
Ausgestaltung der Verpackung kann das Packgut sicher gegen unbeabsichtigtes Durchdrücken
der Deckfolien geschützt werden.
[0053] In einer besonders formschönen Ausführung der erfindungsgemäßen Verpackung kann die
Verpackung polsterförmig gestaltet sein, wobei die beiden Außenflächen der Verpackung
entweder von einer ersten Blisterkarte sowie einer weiteren Blisterkarte mit in Blisterkavitäten
befülltem Packgut oder alternativ von einer Blisterkarte sowie von einer gegenüberliegenden
Unterlagekarte ohne Packgut gebildet sind, welche an zwei gegenüberliegenden Seitenkanten
der Blisterkarte miteinander verbunden sind, wobei die Seitenkanten die Längsseiten
der Verpackung bilden, sowie an den einander gegenüberliegenden Schmalseiten der Blisterkarten
jeweils gegengleich überlappende Verschlusslaschen befestigt sind.
[0054] Die gegengleich überlappenden Verschlusslaschen an den Schmalseiten der Verpackung
können dabei vorteilhaft als erste und zweite einander gegenüberliegende sowie voneinander
beabstandete Verpackungsabschnitte dienen, die zum Fixieren der polsterförmigen Verpackung
in ihrer Entnahmeposition gegengleich zusammengedrückt werden müssen. In der Sicherungsposition
ist die Verpackung im Wesentlichen flach und die beiden Außenflächen bzw. Außenseiten
liegen mit ihren Innenseiten aneinander. Durch Zusammendrücken an den Schmalseiten
der Verpackung wölbt sich diese polsterförmig auf und bildet in der Entnahmeposition
einen Verpackungsinnenraum, der etwa einen ovalen Querschnitt aufweist. Zweckmäßig
sind auch die Verschlusslaschen an den Schmalseiten der Verpackung entsprechend oval
abgerundet zugeschnitten.
[0055] Eine weitere formschöne Verpackungsvariante gemäß der Erfindung kann als gerades
Prisma mit einer geradzahligen Anzahl an Außenflächen gestaltet sein, wobei die Außenflächen
von einer oder von mehreren Blisterkarten mit in Blisterkavitäten befülltem Packgut
oder alternativ von zumindest einer Blisterkarte sowie von einer oder mehreren Unterlagekarten
ohne Packgut gebildet sind, die an ihren gegenüberliegenden Seitenkanten nebeneinander
gereiht verbunden sind und die Längsseiten der Verpackung bilden.
[0056] Beispielhaft können so vier, sechs oder acht Blisterkarten oder alternativ auch Unterlagekarten
ohne Packgut streifenartig als Außenflächen eines geraden Prismas zusammengestellt
sein. Die Blisterkarten und/oder Unterlagekarten sind dabei an ihren Längsseitenkanten
mit den jeweils benachbarten Blisterkarten und/oder Unterlagekarten verbunden. Zur
Erhöhung der Beweglichkeit der streifenartig nebeneinander angeordneten Blisterkarten
und/ oder Unterlagekarten können deren Längsseitenkanten als Falzkanten ausgeführt
sein und/oder Perforationen zur Schwächung des Materials der Trägerfolien aufweisen.
[0057] Je nach Anforderung an die Verpackung können einzelne, mehrere oder auch sämtliche
Außenflächen des Verpackungs-Prismas als Blisterkarten ausgebildet sein und gleiche
oder unterschiedliche Anzahl an Blisterkavitäten aufweisen. Beispielsweise kann bei
einem sechsseitigen Prisma jede zweite Außenfläche als streifenförmige Blisterkarte
mit Blisterkavitäten ausgebildet sein, wobei alternierend die jeweils zwischen zwei
Blisterkarten vorgesehenen Außenseiten als Unterlagekarten ohne Blisterkavitäten ausgeführt
sind.
[0058] Besonders vorteilhaft kann bei einer Verpackung gemäß der Erfindung ein Abstand zwischen
einander gegenüberliegenden Verpackungsabschnitten in der Sicherungsposition größer
sein als ein Abstand zwischen denselben einander gegenüberliegenden Verpackungsabschnitten
in der Entnahmeposition. Wie bereits zuvor festgehalten, kann durch geeignete Dimensionierung
der Verpackungsabmessungen sichergestellt werden, dass der Abstand zwischen einander
gegenüberliegenden Verpackungsabschnitten in der Sicherungsposition, der zum Überführen
der Verpackung beispielsweise durch Bewegen, Verschieben, Klappen und/oder Schwenken
in die Entnahmeposition zusammengedrückt werden müssen, ausreichend groß ist, damit
diese beiden Verpackungsabschnitte nicht von einer Kleinkinderhand umgriffen werden
können.
[0059] Da in dieser Ausführungsvariante der Abstand zwischen denselben einander gegenüberliegenden
Verpackungsabschnitten in der Entnahmeposition kleiner ist als in der Sicherungsposition,
können auch Senioren bzw. Blinde oder sehbehinderte Personen einfach erkennen, in
welcher der beiden reversiblen Positionen sich die Verpackung gerade befindet. Vorteilhaft
wird so die Bedienungsfreundlichkeit der Verpackung weiter erhöht.
[0060] Beispielsweise kann es für eine kindergesicherte Verpackung zweckmäßig sein, wenn
der Abstand zwischen einander gegenüberliegenden Verpackungsabschnitten in der Sicherungsposition
zumindest 8 cm, vorzugsweise zumindest 10 cm beträgt. Diese Sicherungsabstände in
der Sicherungsposition zwischen den einander gegenüberliegenden Verpackungsabschnitten,
die zusammengedrückt werden müssen, um die Verpackung in ihre Entnahmeposition überzuführen,
scheinen nach derzeitigem Wissen der Anmelderin ausreichend groß zu sein für Kleinkinderhände
zu sein. Senioren sollten aber in der Lage sein, diese Sicherungsabstände mit der
Spannweite einer Hand umgreifen zu können.
[0061] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Erläuterung von in den Zeichnungen jeweils schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
erfindungsgemäßer Verpackungen jeweils für Arzneimittel. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1 in einer Schrägansicht von vorne eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Verpackung in Polsterform, wobei die Verpackung in der Abbildung an der Verpackungs-Oberseite
eine Blisterkarte mit Blisterkavitäten zur Aufnahme von Packgut zeigt, die von einer
Unterlagekarte an der Verpackungs-Unterseite unter Bildung eines Verpackungsinnenraums
geschützt wird;
- Fig. 2A zeigt in einer Schnittansicht von der Seite die Schmalseite einer zweiten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Verpackung in Polsterform, wobei bei dieser Verpackung an
der Verpackungs-Oberseite eine Blisterkarte mit Blisterkavitäten zur Aufnahme von
Packgut angeordnet ist und an der Verpackungs-Unterseite eine Unterlagekarte ohne
Blisterkavitäten vorgesehen ist, welche Unterlagekarte in einer Sicherungsposition
der Verpackung an der Blisterkarte anliegt;
- Fig. 2B zeigt in einer Schnittansicht von der Seite die Schmalseite des in Fig. 1 veranschaulichten Aufbaus dieser Verpackung mit einer Blisterkarte, wobei bei dieser
Verpackung an der Verpackungs-Oberseite eine Blisterkarte mit Blisterkavitäten zur
Aufnahme von Packgut angeordnet ist und an der Verpackungs-Unterseite eine weitere
Blisterkarte als Unterlagekarte vorgesehen ist;
- Fig. 3 zeigt in einer Schnittansicht von der Seite die Längsseite der in Fig. 1 bzw. in Fig. 2B veranschaulichten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verpackung in Polsterform,
wobei sich in dieser Abbildung die Verpackung in ihrer Sicherungsposition befindet;
- Fig. 4 zeigt in einer Schrägansicht von vorne die in Fig. 2B bzw. in Fig. 3 veranschaulichte Verpackung in Polsterform, wobei sich in dieser Abbildung die Verpackung
in ihrer durch Zusammendrücken fixierten Entnahmeposition befindet;
- Fig. 5 zeigt in einer Schrägansicht von oben den Verpackungsinnenraum der in Fig. 4 veranschaulichten Verpackung, wobei sich in dieser Abbildung die Verpackung in ihrer
durch Zusammendrücken fixierten Entleerposition befindet;
- Fig. 6 zeigt in einer Schrägansicht von oben die in den Fig. 4 und Fig. 5 veranschaulichte Verpackung nach Entleeren einer Tablette als Dosiseinheit des Packgutes
aus dem Verpackungsinnenraum;
- Fig. 7 zeigt in einer Schrägansicht von oben eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Verpackung in Polsterform, wobei hier die Verschlusslaschen an der linken Schmalseite
der Verpackung miteinander verschweißt sind;
- Fig. 8 zeigt in einer Schrägansicht von oben eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Verpackung, bei der an der Verpackungs-Unterseite eine Unterlagekarte mittels Verbindungslaschen
in Form von mehreren seriell angeordneten Verbindungsstegen an zwei gegenüberliegenden
Randabschnitten der Blisterkarte beweglich befestigt ist;
- Fig. 9 zeigt in einer Schnittansicht gemäß der in Fig. 8 skizzierten Schnittlinie IX-IX
von der Seite ein Detail der in Fig. 8 veranschaulichten Verpackung;
- Fig. 10 zeigt in einer Schrägansicht die Längsseite der in Fig. 8 und Fig. 9 veranschaulichten Verpackung beim Überführen aus der Sicherungsposition in die Entnahmeposition
der Verpackung;
- Fig. 11 zeigt in einer Schrägansicht die Längsseite der in den Figuren 8 bis 10 veranschaulichten Verpackung in ihrer zusammengedrückten Entnahmeposition;
- Fig. 12 zeigt in einer Schrägansicht von oben eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Verpackung in Form eines sechsseitigen geraden Prismas in einer flach ausgebreiteten
Sicherungsposition;
- Fig. 13 zeigt in einer Schrägansicht von der Seite die in Fig. 12 veranschaulichte Verpackung in ihrer zusammengedrückten Entnahmeposition, wobei der
Blick in den Verpackungsinnenraum der Prisma-förmigen Verpackung freigegeben ist;
- Fig. 14 zeigt in einer Schrägansicht von oben die in Fig. 13 veranschaulichte Verpackung mit an den Schmalseiten der Verpackung umgeschlagenen
Verschlusslaschen;
- Fig. 15 zeigt in einer Seitenansicht die in den Figuren 12 bis 14 veranschaulichte Verpackung in ihrer zusammengedrückten Entnahmeposition;
- Fig. 16 zeigt in einer Schrägansicht von der Seite ein Detail einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Verpackung in Form von zwei Blisterkarten, die in ihrer Sicherungsposition
deckungsgleich spiegelverkehrt übereinander liegen und die entlang ihrer beiden Längsseitenkanten
mit Beschriftungslaschen, die Randabschnitte der Blisterkarten bilden, verbunden sind;
- Fig. 17 zeigt in einer Seitenansicht die Schmalseiten der in Fig. 16 veranschaulichten Verpackung in ihrer zusammengedrückten Entnahmeposition.
[0062] Die nun folgende allgemeine Figurenbeschreibung betrifft generell sämtliche der gezeigten
Figuren. Es werden im Folgenden für die unterschiedlichen Ausführungsformen jeweils
dieselben Bezugszeichen für gleiche bzw. vergleichbare Elemente der Verpackung verwendet.
[0063] In den
Figuren 1 bis 7 werden jeweils unterschiedliche Ausgestaltungen von jeweils polsterförmigen Verpackungen
1 gezeigt, welche jeweils zwei Außenflächen 2 bzw. Außenseiten 2 der Verpackung 1
aufweisen, die entlang der Längsseiten 3 der Verpackung 1 miteinander verbunden sind.
An den gegenüberliegenden Schmalseiten 4 sind Verschlusslaschen angeordnet und die
gegenüberliegenden Schmalseiten 4 sind als einander gegenüberliegende Verpackungsabschnitte,
nämlich als erster Verpackungsabschnitt 5 sowie als diesem gegenüberliegender zweiter
Verpackungsabschnitt 6 gekennzeichnet, wobei diese Verpackungsabschnitte 5, 6 händisch
zusammengedrückt werden müssen, um die Verpackung 1 von einer Sicherungsposition 70
in eine Entnahmeposition 80 überzuführen. Je nach Ausführung und Anwendungsfall der
Verpackung können die Verpackungsabschnitte 5 und 6 direkt markiert und als Betätigungsabschnitte
gekennzeichnet sein. Alternativ dazu können diese Verpackungsabschnitte 5 und 6 auch
nur in einer separat beiliegenden Gebrauchsanweisung zum Bedienen der Verpackung gekennzeichnet
sein, wodurch die kindergesicherte Ausführung einer solchen Verpackung weiter erhöht
wird. Selbstverständlich können die Verpackungsabschnitte 5 und 6 sowohl direkt auf
der Verpackung, als auch in einer Gebrauchsanweisung gekennzeichnet sein.
[0064] Die polsterförmige Verpackung 1 umfasst jeweils eine Blisterkarte 10 mit einer Oberseite
11 sowie einer Unterseite 12. Wie eingangs bereits festgehalten dienen die im Folgenden
gewählten Bezeichnungen einer Oberseite 11 sowie einer der Oberseite 11 gegenüberliegende
Unterseite 12 der Blisterkarte 10 lediglich zur Vereinfachung und Präzisierung der
Zuordnung der betreffenden Seiten. Die Blisterkarte 10 ist in Bezug zur Verpackung
1 so angeordnet, dass deren Oberseite 11 eine Außenseite 11 der Blisterkarte 10 bzw.
eine Außenfläche 2 der Verpackung 1 bildet. Umgekehrt bildet die Unterseite 12 der
Blisterkarte 10 eine Innenseite der Verpackung 1.
[0065] Die
in Fig. 1 gezeigte Blisterkarte 10 ist hier im Wesentlichen rechteckförmig gestaltet und weist
eine Längsseite 13 sowie eine Schmalseite 14 auf. Die Blisterkarte 10 umfasst eine
Trägerfolie 20, welche in Fig. 1 an der Oberseite 11 bzw. der Außenseite 11 der Blisterkarte
10 angeordnet ist und somit auch eine Außenfläche 2 der Verpackung 1 bildet. Die Trägerfolie
20 ist beispielsweise aus durchsichtigem Kunststoff hergestellt und weist eine Foliendicke
21 beispielsweise von etwa 200 µm (Mikrometer) auf. Die Trägerfolie 20 kann erforderlichenfalls
Falzkanten 22 und/ oder Perforationen 23 aufweisen, um entlang dieser definierten
Kanten bzw. Schwächungslinien gefalten, geklappt oder gewölbt werden zu können. Die
Trägerfolie 20 weist Blisterkavitäten 25 zur Aufnahme von Packgut 40 auf. Bei der
in Fig. 1 veranschaulichten Verpackung 1 sind beispielsweise insgesamt zehn Blisterkavitäten
25 zur Aufnahme von Packgut 40 auf der Blisterkarte 10 in zwei parallelen Reihen zu
je fünf Blisterkavitäten 25 angeordnet. Das Packgut 40 ist hier der Einfachheit halber
jeweils als einzelne Tabletten 41 veranschaulicht.
[0066] An der Unterseite 12 der Blisterkarte 10 ist eine Deckfolie 30 beispielsweise aus
Aluminium aufgebracht, wobei die Deckfolie 30 eine beispielhafte Foliendicke 31 von
etwa 20 µm (Mikrometer) aufweist. Die Deckfolie 30 ist zumindest abschnittsweise flächig
mit der Trägerfolie 20 unter Freilassung der Blisterkavitäten 25 verbunden. Beispielhaft
ist die Deckfolie 30 durch Versiegeln oder durch Verkleben mit der Trägerfolie 20
verbunden. Mit einem Pfeil 35 ist die Durchdrückrichtung 35 der Deckfolie 30 gekennzeichnet,
um durch Druck in Pfeilrichtung 35 von oben bzw. von außen auf die Blisterkavitäten
25 der Trägerfolie 20 die darin befindlichen Tabletten 41 durch die Deckfolie 30 hindurch
aus der Blisterkarte 10 zu entnehmen. Die Deckfolie 30 wird dabei zerstört.
[0067] Um zu verhindern, dass das Packgut 40 bzw. die Tabletten 41 unbeabsichtigt oder unbefugt
beispielsweise von Kleinkindern der Blisterkarte 10 entnommen werden können, ist erfindungsgemäß
an zwei gegenüberliegenden Seitenkanten 15,16 der Blisterkarte 10 eine Unterlagekarte
50 zum Schutz der Deckfolie 30 der Blisterkarte 10 beweglich befestigt. Die erste
Seitenkante 15 ist hier bei den in den Figuren 1 bis 7 gezeigten Ausführungen eine
erste Längsseitenkante 15 der Blisterkarte 10. Ebenso ist die zweite Seitenkante 16
eine zweite Längsseitenkante 16 der Blisterkarte 10. An den Schmalseiten 4 der Verpackung
1 sind jeweils Verschlusslaschen 60 angeordnet.
[0068] Fig. 2A zeigt eine erfindungsgemäße Verpackung 1 in Polsterform, wobei bei dieser Verpackung
an der Verpackungs-Oberseite eine Blisterkarte 10 mit einer Reihe von Blisterkavitäten
25 zur Aufnahme von Tabletten 41 angeordnet ist und an der Verpackungs-Unterseite
eine Unterlagekarte 50 ohne Blisterkavitäten vorgesehen ist. Die Unterlagekarte 50
liegt in einer Sicherungsposition 70 der Verpackung 1 an der Unterseite 12 der Blisterkarte
10 an der dort aufgebrachten Deckfolie 30 an. Die Unterlagekarte 50 dient in der Sicherungsposition
70 somit als Abdeckkarte zum Schutz der empfindlichen Deckfolie 30 an der Unterseite
12 der Blisterkarte 10. Die Unterlagekarte 50 ist hier aus einer Trägerfolie 55 gefertigt,
die hier aus demselben Material wie die Trägerfolie 20 der Blisterkarte 10 hergestellt
ist und mit dieser Trägerfolie 20 entlang der ersten Längsseitenkante 15 sowie entlang
der zweiten Längsseitenkante 16 verbunden ist. Die Unterlagekarte 50 weist eine Oberseite
51 bzw. Außenseite 51 auf, welche eine Außenfläche 2 der Verpackung 1 bildet. Die
Unterlagekarte 50 weist eine der Oberseite 51 gegenüberliegende Unterseite 52 auf,
welche eine Innenseite 52 der Verpackung bildet.
[0069] Im Rahmen der Erfindung ist es auch vorgesehen, dass beispielsweise die Unterlagekarte
50 aus einem Abschnitt der Trägerfolie 20 der Blisterkarte 10 hergestellt ist und
somit die Trägerfolien der Blisterkarte 10 und der Unterlagekarte 50 einstückig miteinander
verbunden sind. Derjenige Trägerfolienabschnitt, welcher die Unterlagekarte 50 zum
Schutz der Deckfolie 30 der Blisterkarte 10 bildet, kann beispielsweise an einer Seitenkante
15 der Blisterkarte 10 umgefalzt werden und an der gegenüberliegenden Seitenkante
16 der Blisterkarte 10 mit deren Trägerfolie 20 verklebt oder verschweißt werden.
[0070] Fig. 2B zeigt in einer Seitenansicht die Schmalseite 4 des in
Fig. 1 veranschaulichten Aufbaus dieser Verpackung 1, wobei an der Verpackungs-Oberseite
eine Blisterkarte 10 mit Blisterkavitäten 25 zur Aufnahme von Tabletten 41 angeordnet
ist und an der Verpackungs-Unterseite eine weitere Blisterkarte 56 als Unterlagekarte
50 vorgesehen ist.
[0071] Bei dieser weiteren Blisterkarte 56 sind ebenfalls Blisterkavitäten 57 zur Aufnahme
von Tabletten 41 in zwei parallelen Reihen nebeneinander angeordnet. Die Blisterkarte
56 weist eine Trägerfolie 55 auf, die hier einstückig mit der Trägerfolie 20 der Blisterkarte
10 verbunden ist. Entlang der ersten Längsseitenkante 15 der Verpackung 1 sind die
Trägerfolien 20 und 55 in einem seitlichen Abstand zu den Deckfolien 30 und 58 umgefalzt.
Im Bereich der gegenüberliegenden zweiten Längsseitenkante 16 sind die beiden Trägerfolien
20 und 55 miteinander unter Bildung einer Beschriftungslasche 120 verschweißt. Die
Trägerfolien 20 und 55 sind hier beispielsweise aus einem durchsichtigen, transparenten
Kunststoff hergestellt. Die Deckfolien 30 und 58 sind beispielsweise aus einer Aluminiumverbundfolie
hergestellt. Durch die gegengleiche Anordnung der beiden Blisterkarten 10 und 56 -
die empfindlichen Deckfolien 30 und 58 liegen jeweils zueinander orientiert geschützt
im Inneren der Verpackung - dient die weitere Blisterkarte 56 mit der außenseitig
liegenden Trägerfolie 55 somit als Abdeckkarte zum Schutz der empfindlichen Deckfolie
30 an der Unterseite 12 der Blisterkarte 10 sowie zum Schutz ihrer eigenen Deckfolie
58.
[0072] Fig. 3 zeigt die Längsseite 3 der in Fig. 1 bzw. in Fig. 2B veranschaulichten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Verpackung 1 in Polsterform, wobei sich in dieser Abbildung
die Verpackung 1 in ihrer Sicherungsposition 70 befindet. Die Deckfolie 58 der weiteren
Blisterkarte 56, die hier als Unterlagekarte 50 dient, liegt an der gegenüberliegenden
Deckfolie 30 der Blisterkarte 10 an. Ein Durchdrücken der Blisterkavitäten 25,57 in
Durchdrückrichtung 35 von außen ist in dieser Sicherungsposition 70 nicht möglich.
Die beiden einander gegenüberliegenden Verpackungsabschnitte 5 und 6 an den gegenüberliegenden
Schmalseiten 4 der Verpackung 1 befinden sich in der flachen Sicherungsposition 70
der Verpackung 1 in einem Abstand 7 maximal voneinander entfernt.
[0073] Fig. 4 zeigt die in Fig. 2B bzw. in Fig. 3 veranschaulichte Verpackung 1 in Polsterform,
wobei sich in dieser Abbildung die Verpackung 1 in ihrer durch händisches Zusammendrücken
in Pfeilrichtung 90 fixierten Entnahmeposition 80 befindet. Die äußere Krafteinwirkung
90 durch gegengleiches Zusammendrücken ist durch die beiden entgegengesetzten Pfeile
91 und 92 symbolisiert, die die Druckrichtungen beispielsweise von Daumen und Zeigefinger
einer Hand des Benutzers der Verpackung 1 veranschaulichen sollen. Im Vergleich zu
dem in Fig. 3 gezeigten Abstand 7 in der Sicherungsposition 70 ist hier in Fig. 4
der Abstand 8 zwischen den beiden gegenüberliegenden Verpackungsabschnitten 7 und
8 in der Entnahmeposition 80 deutlich verringert bzw. verkürzt. Die beiden Verpackungsabschnitte
7 und 8, die bei den hier gezeigten Polsterverpackungen zusammengedrückt werden müssen,
sind jeweils die seitlichen Verschlusslaschen 60. Infolge der äußeren Krafteinwirkung
90 wölbt sich die polsterförmige Verpackung 1 unter Bildung eines Verpackungsinnenraums
100 auf. Dies führt dazu, dass während des Zusammendrückens 90 der Verschlusslaschen
60 von außen, solange also die Verpackung 1 mit einer Hand in ihrer Entnahmeposition
80 fixiert wird, die Blisterkarte 10 und die Unterlagekarte 50 bzw. hier die weitere
Blisterkarte 56 an ihren Unterseiten bzw. Innenseiten 12 und 52 nicht aneinander liegen
und daher die Tabletten 41 aus den Blisterkavitäten 25, 57 durch Durchdrücken 35 mit
der anderen, freien Hand den Blisterkarten bzw. Blisterstreifen entnommen werden können.
[0074] Fig. 5 zeigt in einer Schrägansicht von oben den Verpackungsinnenraum 100 der in Fig. 4
veranschaulichten Verpackung 1, wobei sich in dieser Abbildung die Verpackung in ihrer
durch seitliches Zusammendrücken fixierten Entleerposition 130 befindet. Eine Tablette
41, die wie zuvor beschrieben in der Entnahmeposition 80 bereits den Blisterkarten
entnommen und in den Verpackungsinnenraum 100 durchgedrückt wurde, kann nach Umgreifen
und Öffnen der seitlichen Verschlusslaschen 60 in der Entleerposition 130 der Verpackung
1 entnommen werden. Zur Fixierung der Verpackung 1 in dieser Entleerposition 130 muss
die Verpackung an ihren Längsseitenkanten 15,16 in Druckrichtung 140, symbolisiert
durch zwei entgegengesetzte Pfeile 140, zusammengedrückt werden.
[0075] Die geöffneten Verschlusslaschen 60 bilden hier eine etwa ovale Entnahmeöffnung 110
für das Packgut 40. Praktischerweise können so Tabletten 41 aus dem Verpackungsinnenraum
100 berührungsfrei in den Mund des Benutzers geleert werden.
[0076] Fig. 6 zeigt die Verpackung 1 nach Entleeren einer Tablette 41 als Dosiseinheit des Packgutes
aus dem Verpackungsinnenraum 100.
[0077] Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verpackung 1 in Polsterform,
wobei hier die Verschlusslaschen 60 an der linken Schmalseite 4 der Verpackung in
Abschnitten 61 miteinander verschweißt sind. Somit stehen nur die Verschlusslaschen
60 an der rechten Schmalseite 4 der Verpackung nach dem Öffnen als Entnahmeöffnung
110 für die Tabletten 41 zur Verfügung.
[0078] Die
Figuren 8 bis 11 zeigen eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verpackung 1, bei der
an der Verpackungs-Unterseite eine Unterlagekarte 50 mittels Verbindungslaschen 65
in Form von mehreren seriell angeordneten Verbindungsstegen an zwei gegenüberliegenden
Randabschnitten 17 und 18 der Blisterkarte 10 klappbar beweglich befestigt ist.
[0079] Fig. 8 zeigt diese Verpackung 1 in ihrer Sicherungsposition 70. Sowohl die Blisterkarte
10, als auch die Unterlagekarte 50, welche hier eine weitere Blisterkarte 56 ist,
weisen jeweils entlang ihrer Längsseitenkanten einen ersten Randbereich 17 sowie gegenüberliegend
einen zweiten Randbereich 18 auf, wobei mehrere Verbindungslaschen 65 in diesen Randbereichen
17 und 18 zwischen der Blisterkarte 10 und der Unterlagekarte 50 befestigt sind. Je
nach Länge dieser Verbindungslaschen 65 bzw. Verbindungsstege lassen sich die beiden
miteinander verbundenen Elemente, also die Blisterkarte 10 und die Unterlagekarte
50 durch seitliches Zusammendrücken am ersten Verpackungsabschnitt 5 und am zweiten
Verpackungsabschnitt 6 aus ihrer Sicherungsposition 70 in ihre Entnahmeposition 80,
die in Fig. 11 veranschaulicht ist, überführen.
[0080] Fig. 9 zeigt in einer Schnittansicht gemäß der in Fig. 8 skizzierten Schnittlinie IX-IX
von der Seite ein Detail der in Fig. 8 veranschaulichten Verpackung 1. Die Deckfolien
30 und 58 der Blisterkarte 10 bzw. der weiteren Blisterkarte 56 in ihrer Funktion
als Unterlagekarte 50 für die im Bild obenliegende Blisterkarte 10 liegen in der Sicherungsposition
70 direkt aneinander. In der rein schematischen Fig. 9 ist bloß zur deutlicheren Darstellung
ein scheinbarer Luftraum oder Abstand zwischen der Blisterkarte 10 und der Unterlagekarte
50 dargestellt. Sobald in dieser Sicherungsposition 70 versucht wird, von außen durch
Durchdrücken 35 der Blisterkavitäten 25 bzw. 57 Tabletten 41 der Verpackung 1 zu entnehmen,
liegen jedenfalls die beiden Deckfolien 30 und 58 aneinander an und stabilisieren
bzw. schützen einander wechselweise und gegenseitig, bevor diese durchgedrückt werden.
Das Zuvor Gesagte gilt gleichbedeutend auch für die Abbildungen Fig. 2A, 2B, 12 und
16, wo jeweils zur besseren Darstellung der Verpackungsfunktion in ihrer Sicherungsposition
70 aneinander liegende Lagen der Blisterkarten 10 und diesen gegenüber zugeordnete
Unterlagekarten 50 scheinbar mit einem dazwischenliegenden Abstand veranschaulicht
werden. Dies dient wie gesagt bloß der einfacheren Darstellung und Zuordnung einzelner
Lagen zu den jeweiligen Elementen der Verpackung.
[0081] Fig. 10 zeigt die Längsseite der in
Fig. 8 und
Fig. 9 veranschaulichten Verpackung 1 beim Überführen aus der Sicherungsposition 70 in die
Entnahmeposition 80 der Verpackung 1. Diese Bewegungsrichtung 95, welche durch äußere
Krafteinwirkung 90 durch gegengleiches Zusammendrücken bzw. Verschieben 91, 92 mittels
zweier Finger einer Hand des Benutzers bewirkt wird, ist durch den Doppelpfeil 95
symbolisiert.
[0082] Fig. 11 zeigt die Längsseite der in den
Figuren 8 bis 10 veranschaulichten Verpackung 1 in ihrer zusammengedrückten Entnahmeposition 80. Die
obere Blisterkarte 10 befindet sich hier unter Bildung eines Verpackungsinnenraums
100 von der Unterlagekarte 50 beabstandet.
[0083] Die
Figuren 12 bis 15 betreffen eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verpackung 1 in Form
eines sechsseitigen geraden Prismas.
[0084] Fig. 12 zeigt diese erfindungsgemäße Verpackung 1 in Form eines sechsseitigen geraden Prismas
in einer flach ausgebreiteten Sicherungsposition 70.
[0085] Fig. 13 zeigt diese Verpackung 1 in ihrer zusammengedrückten Entnahmeposition, wobei der
Blick in den Verpackungsinnenraum 100 der Prisma-förmigen Verpackung 1 freigegeben
ist.
[0086] Fig. 14 zeigt diese Verpackung 1 mit an den Schmalseiten der Verpackung 1 umgeschlagenen
Verschlusslaschen 60. Zur Fixierung der Verpackung 1 in dieser Entleerposition 130
muss die Verpackung an ihren Längsseitenkanten 15,16 in Druckrichtung 140, symbolisiert
durch zwei entgegengesetzte Pfeile 140, zusammengedrückt werden.
[0087] Fig. 15 zeigt in einer Seitenansicht die in den
Figuren 12 bis 14 veranschaulichte Verpackung in ihrer zusammengedrückten Entnahmeposition 80.
[0088] Die beiden
Figuren 16 und 17 betreffen eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verpackung 1 in Form
einer Blisterkarte 10 und einer Unterlagekarte 50, die ebenfalls als weitere Blisterkarte
56 ausgeführt ist. Die beiden Blisterkarten 10 und 56 liegen in ihrer Sicherungsposition
70 deckungsgleich spiegelverkehrt übereinander und sind entlang ihrer beiden Längsseitenkanten
15,16 mit Beschriftungslaschen 120, die Randabschnitte 17,18 der Blisterkarten 10
und 56 bilden, verbunden.
[0089] Fig. 16 zeigt diese erfindungsgemäße Verpackung 1 in ihrer Sicherungsposition 70.
[0090] Fig. 17 zeigt in einer Seitenansicht die Schmalseite der in
Fig. 16 veranschaulichten Verpackung in ihrer zusammengedrückten Entnahmeposition 80. Vorteilhaft
können dazu die beiden Beschriftungslaschen 120 beispielsweise aufgeraut sein, damit
diese für den Benutzer leichter umfasst und zusammengedrückt werden können. Gleichzeitig
können diese Beschriftungslaschen 120 durch entsprechende Gestaltungsmaßnahmen wie
beispielsweise vergleichsweise scharfe Außenlängskanten so beschaffen sein, dass diese
bei der Berührung durch Kleinkinder von diesen als unangenehm empfunden werden. Kleinkinder
werden dadurch zusätzlich abgehalten, die Verpackung 1 durch Zusammendrücken der als
unangenehm zu begreifenden Beschriftungslaschen 120 zusammenzudrücken.
[0091] Die hier gezeigten Verpackungen 1 umfassen jeweils Blisterkarten 10 bzw. Unterlagekarten
50, die im Wesentlichen rechteckförmige Konturen aufweisen. Die Erfindung ist jedoch
nicht auf rechteckförmige bzw. streifenförmige Blisterkarten 10 bzw. Unterlagekarten
50 beschränkt, sondern es können selbstredend auch beispielsweise quadratische, kreisförmige
oder elliptische Blisterkarten 10 bzw. Unterlagekarten 50 für eine erfindungsgemäße
Verpackung 1 verwendet werden.
VERZEICHNIS DER BEZUGSZEICHEN
[0092]
- 1
- Verpackung
- 2
- Außenfläche (bzw. Außenseite) der Verpackung
- 3
- Längsseite der Verpackung
- 4
- Schmalseite der Verpackung
- 5
- erster Verpackungsabschnitt
- 6
- zweiter Verpackungsabschnitt
- 7
- Abstand zwischen den Verpackungsabschnitten in der Sicherungsposition
- 8
- Abstand zwischen den Verpackungsabschnitten in der Entnahmeposition
- 10
- Blisterkarte
- 11
- Oberseite bzw. Außenseite der Blisterkarte
- 12
- Unterseite bzw. Innenseite der Blisterkarte
- 13
- Längsseite der Blisterkarte
- 14
- Schmalseite der Blisterkarte
- 15
- erste Seitenkante (bzw. Längsseitenkante) der Blisterkarte
- 16
- zweite Seitenkante (bzw. Längsseitenkante) der Blisterkarte
- 17
- erster Randabschnitt der Blisterkarte
- 18
- zweiter Randabschnitt der Blisterkarte
- 20
- Trägerfolie
- 21
- Foliendicke der Trägerfolie
- 22
- Falzkante der Trägerfolie
- 23
- Perforation der Trägerfolie
- 25
- Blisterkavität
- 30
- Deckfolie
- 31
- Foliendicke der Deckfolie
- 35
- Durchdrückrichtung der Deckfolie (Pfeil)
- 40
- Packgut
- 41
- Tablette
- 50
- Unterlagekarte
- 51
- Oberseite bzw. Außenseite der Unterlagekarte
- 52
- Unterseite bzw. Innenseite der Unterlagekarte
- 53
- Längsseite der Unterlagekarte
- 54
- Schmalseite der Unterlagekarte
- 55
- Trägerfolie
- 56
- (weitere) Blisterkarte
- 57
- Blisterkavität
- 58
- Deckfolie
- 60
- Verschlusslasche
- 61
- verschweißter Abschnitt der Verschlusslasche
- 65
- Verbindungslasche, Verbindungssteg
- 70
- (erste) Sicherungsposition
- 80
- (zweite) Entnahmeposition
- 90
- äußere Krafteinwirkung während der Entnahmeposition (Pfeil)
- 91
- (erste) Druckrichtung des gegengleichen Zusammendrückens (Pfeil)
- 92
- (zweite) Druckrichtung des gegengleichen Zusammendrückens (Pfeil)
- 95
- Bewegungsrichtung zwischen Sicherungs- und Entnahmeposition (Doppelpfeil)
- 100
- Verpackungsinnenraum
- 110
- Entnahmeöffnung für das Packgut, Packgut-Entnahmeöffnung
- 120
- Beschriftungslasche
- 130
- Entleerposition
- 140
- Druckrichtung während der Entleerposition (Pfeil)
1. Kindergesicherte Verpackung (1), insbesondere Arzneimittelverpackung, umfassend zumindest
eine Blisterkarte (10), wobei die Blisterkarte (10) zwei Folien umfasst, von denen
eine Folie als Trägerfolie (20) mit zumindest einer Blisterkavität (25) zur Aufnahme
von Packgut (40), insbesondere zur Aufnahme einer pharmazeutischen Wirkstoffformulierung
wie einer Tablette (41), ausgebildet ist sowie eine Oberseite (11) der Blisterkarte
(10) bildet, und die andere Folie als durchdrückbare Deckfolie (30) ausgebildet ist,
wobei die Deckfolie (30) zumindest abschnittsweise mit der Trägerfolie (20) unter
Freilassung der zumindest einen Blisterkavität (25) flächig verbunden ist und zumindest
abschnittsweise eine der Oberseite (11) gegenüberliegende Unterseite (12) der Blisterkarte
(10) bildet, sowie die Deckfolie (30) die zumindest eine mit Packgut (40) befüllte
Blisterkavität (25) verschließt, dadurch gekennzeichnet, dass an zwei gegenüberliegenden Seitenkanten (15,16) oder an zwei gegenüberliegenden Randabschnitten
(17,18) der Blisterkarte (10) zumindest eine Unterlagekarte (50) beweglich befestigt
ist und diese Unterlagekarte (50) dazu konfiguriert ist, in einer Sicherungsposition
(70) zumindest abschnittsweise plan an der Unterseite (12) der Blisterkarte (10) anzuliegen
und dabei das eingeschlossene Packgut (40) gegen eine unbeabsichtigte Entnahme sowie
gegen ein Durchdrücken (35) der Deckfolie (30) zu sichern, wobei die Unterlagekarte
(50) durch eine äußere Krafteinwirkung (90) mittels gegengleichem Zusammendrücken
(91,92) zweier einander gegenüberliegender sowie voneinander beabstandeter (7, 8)
Verpackungsabschnitte (5, 6) reversibel aus der Sicherungsposition (70) in eine Entnahmeposition
(80) überführbar ist, wobei während der durch äußere Krafteinwirkung (90) fixierten
Entnahmeposition (80) die zumindest eine Unterlagekarte (50) von der Unterseite (12)
der Blisterkarte (10) unter Bildung eines zumindest eine Packgut-Entnahmeöffnung (110)
aufweisenden Verpackungsinnenraums (100) beabstandet ist, wobei in der Entnahmeposition
(80) das Packgut (40) durch Durchdrücken (35) der Deckfolie (30) in den Verpackungsinnenraum
(100) freigegeben sowie durch die zumindest eine Packgut-Entnahmeöffnung (110) hindurch
dem Verpackungsinnenraum (100) entnommen werden kann.
2. Verpackung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Unterlagekarte (50) eine Trägerfolie (55) umfasst aus einer Trägerfolie
(55) gebildet ist.
3. Verpackung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Blisterkarte (10) sowie die zumindest eine Unterlagekarte (50)
jeweils in Form von Rechtecken gestaltet sind, wobei die Unterlagekarte (50) jeweils
an zwei gegenüberliegenden Seitenkanten (15,16) oder an zwei gegenüberliegenden Randabschnitten
(17,18) der Längsseiten (13) der Blisterkarte (10) befestigt ist.
4. Verpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Unterlagekarte (50) mittels Verbindungslaschen (65), vorzugsweise
mit mehreren seriell angeordneten Verbindungsstegen, an zwei gegenüberliegenden Randabschnitten
(17,18) der Blisterkarte (10) beweglich befestigt ist.
5. Verpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Beschriftungslasche (120) an der Blisterkarte (10) und/ oder der Unterlagekarte
(50) befestigt ist.
6. Verpackung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Beschriftungslasche (120) an einer Seitenkante (15,16) oder an
einem Randabschnitt (17, 18) der Blisterkarte (10) befestigt ist und die Blisterkarte
(10) überragt.
7. Verpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die der einen Packgut-Entnahmeöffnung (110) gegenüberliegende Seite des Verpackungsinnenraums
(100) mit einer Verschlusslasche (60) verschließbar ist.
8. Verpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Packgut-Entnahmeöffnung (110) des Verpackungsinnenraums (100)
mit einer Verschlusslasche (60) verschließbar ist.
9. Verpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Unterlagekarte (50) eine weitere Blisterkarte (56) mit einer Trägerfolie
(55), mit zumindest einer Blisterkavität (57) zur Aufnahme von Packgut (40), insbesondere
zur Aufnahme einer pharmazeutischen Wirkstoffformulierung wie einer Tablette (41),
sowie mit einer Deckfolie (58) ist, wobei die zumindest eine weitere Blisterkarte
(56) so angeordnet ist, dass deren Trägerfolie (55) eine Außenfläche (2) der Verpackung
(1) bildet und deren Deckfolie (58) zum Verpackungsinnenraum (100) hin orientiert
ist.
10. Verpackung (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Sicherungsposition (70) die mit Packgut (40) befüllten Blisterkavitäten (25,
57) von zwei aneinander anliegenden Blisterkarten (10, 56) deckungsgleich übereinander
angeordnet sind.
11. Verpackung (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Sicherungsposition (70) die mit Packgut (40) befüllten Blisterkavitäten (25,
57) von zwei aneinander anliegenden Blisterkarten (10, 56) jeweils versetzt zueinander
angeordnet sind.
12. Verpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung (1) polsterförmig gestaltet ist, wobei die beiden Außenflächen (2)
der Verpackung (1) entweder von einer ersten Blisterkarte (10) sowie einer weiteren
Blisterkarte (56) mit in Blisterkavitäten (25,57) befülltem Packgut (40) oder alternativ
von einer Blisterkarte (10) sowie von einer gegenüberliegenden Unterlagekarte (50)
ohne Packgut gebildet sind, welche an zwei gegenüberliegenden Seitenkanten (15,16)
der Blisterkarte (10) miteinander verbunden sind, wobei die Seitenkanten (15,16) die
Längsseiten (3) der Verpackung (1) bilden, sowie an den einander gegenüberliegenden
Schmalseiten (14) der Blisterkarten (10, 56) jeweils gegengleich überlappende Verschlusslaschen
(60) befestigt sind.
13. Verpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackung (1) als gerades Prisma mit einer geradzahligen Anzahl an Außenflächen
(2) gestaltet ist, wobei die Außenflächen (2) von einer oder von mehreren Blisterkarten
(10,56) mit in Blisterkavitäten (25, 57) befülltem Packgut (40) oder alternativ von
zumindest einer Blisterkarte (56) sowie von einer oder mehreren Unterlagekarten (50)
ohne Packgut gebildet sind, die an ihren gegenüberliegenden Seitenkanten (15,16) nebeneinander
gereiht verbunden sind und die Längsseiten (3) der Verpackung (1) bilden.
14. Verpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand (7) zwischen einander gegenüberliegenden Verpackungsabschnitten (5, 6)
in der Sicherungsposition (70) größer ist als ein Abstand (8) zwischen denselben einander
gegenüberliegenden Verpackungsabschnitten (5, 6) in der Entnahmeposition (80).