[0001] Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einem Fahrerarbeitsplatzmodul, das
eine Fahrerstandplattform für eine stehende Bedienperson umfasst und das mittels einer
Federeinrichtung gefedert an einem Fahrzeugrahmen des Flurförderzeugs abgestützt ist.
[0002] Derartige Flurförderzeuge mit einem eine Fahrerstandplattform aufweisenden Fahrerarbeitsplatzmodul
werden von einer auf der Fahrerstandplattform stehenden Bedienperson bedient. Bei
derartigen Flurförderzeugen ist es gewünscht, die Fahrerstandplattform über eine Federeinrichtung
an dem Antriebsteil abzustützen, um durch eine gefederte Aufhängung der Fahrerstandplattform
am Antriebsteil die auf die Bedienperson, die auf der Fahrerstandplattform steht,
einwirkenden Schwingungen, Vibrationen und Erschütterungen im Betrieb des Flurförderzeugs
mittels der Federeinrichtung zu reduzieren, beispielsweise wenn mit dem Flurförderzeug
über Bodenunebenheiten gefahren wird.
[0003] Aufgrund von unterschiedlichen Körpergewichten der Bedienpersonen und unterschiedlicher
Bodenunebenheiten und somit unterschiedlichen Fahrbahnbeschaffenheiten ist es ebenfalls
gewünscht, das Federungsverhalten des Fahrerarbeitsplatzmoduls einstellbar auszuführen,
um eine Anpassung des gefederten Fahrerarbeitsplatzmoduls an das Körpergewicht der
Bedienperson und/oder an die im Einsatzgebiet des Flurförderzeugs herrschenden Bodenunebenheiten
anzupassen.
[0004] Hierzu ist es bei Flurförderzeugen bekannt, die Vorspannung der Federeinrichtung
des gefederten Fahrerarbeitsplatzmoduls verändern und einstellen zu können. Bei einer
alleinigen Veränderung der Vorspannung der Federeinrichtung des gefederten Fahrerarbeitsplatzmoduls
ergeben sich jedoch für unterschiedliche Körpergewichte von auf der Fahrerstandplattform
stehenden Bedienpersonen unterschiedliche Hübe der Fahrerstandplattform. Bei einer
schweren Bedienperson stellt sich ein größerer Hub der Fahrerstandplattform ein wie
für eine leichte Bedienperson. Das kann zu Problemen führen, da bei einer schweren
Bedienperson aufgrund der tieferen Position der Fahrerstandplattform im Flurförderzeug
die Gefahr besteht, dass die Bedienperson beim Verlassen der Fahrerstandplattform
aufgrund der höheren Austrittstufe stürzt. Zudem ergibt sich bei einer schweren Bedienperson
ein verringerter Resthub bis zu einem unteren Anschlag des Fahrerarbeitsplatzmoduls,
was bei einer schweren Bedienperson zu einem verringerten Komfort führen kann.
[0005] Um eine Anpassung des gefederten Fahrerarbeitsplatzmoduls an das Körpergewicht der
Bedienperson und/oder an die im Einsatzgebiet des Flurförderzeugs herrschenden Bodenunebenheiten
anzupassen, ist es ebenfalls bei Flurförderzeugen bereits bekannt, die Vorspannung
der Federeinrichtung des gefederten Fahrerarbeitsplatzmoduls verändern und einstellen
zu können sowie eine Federeinrichtung mit einer nicht-linearer Federkennlinie bzw.
einer veränderbarer Federsteifigkeit zu verwenden. Hierzu ist es aus der
EP 2 301 827 B1 bekannt, als Federeinrichtung einer Fahrerstandplattform eine im Einstelldruck veränderbare
Luftfeder zu verwenden, wobei durch Veränderung des Luftdruckes in der Luftfeder die
Federsteifigkeit der Luftfeder verändert wird. Bei derartigen Luftfedern ist die Federsteifigkeit
proportional zum Luftdruck in der Luftfeder. Nachteilig an derartigen Luftfedern ist
jedoch die Gefahr von Leckagen der Luftfeder mit Abbau des Luftdruckes und die Notwendigkeit,
in dem Flurförderzeug einen Druckluftkompressor vorsehen zu müssen, um die Luftfeder
mit Luft füllen und den Luftdruck in der Luftfeder anheben zu können. Eine Luftfeder
führt daher zu hohen Kosten für eine gefederte Fahrerstandplattform. Um eine veränderbare
Federsteifigkeit der Federeinrichtung einer Fahrerstandplattform zu erzielen, ist
es ebenfalls möglich, mehrere Federeinrichtungen parallel zu schalten und einige von
den Federeinrichtungen wirksam bzw. unwirksam zu schalten, um die Federsteifigkeit
der Gesamtfederanordnung zu verändern. Nachteilig hieran ist jedoch die Komplexität
einer derartige aus mehreren Federeinrichtungen bestehenden Gesamtfederanordnung und
die nur stufenweise und nicht kontinuierliche (stufenlose) Anpassung der Federsteifigkeit
der Gesamtfederanordnung. Um eine nicht-lineare Federsteifigkeit der Federeinrichtung
einer Fahrerstandplattform zu erzielen, ist es ebenfalls möglich, als Federeinrichtung
eine konische Spiralfeder zu verwenden. Derartige konische Spiralfedern weisen eine
nicht-lineare Federkennlinie auf, bei der sich die Federsteifigkeit in Abhängigkeit
vom Federweg verändert. Nachteilig an diesen konischen Spiralfedern ist die Komplexibilität
der konischen Spiralfeder und damit verbundene hohe Herstellkosten einer konischen
Spiralfeder und die Notwendigkeit, gleichzeitig die Vorspannung verändern zu müssen,
um die Federsteifigkeit verändern zu können.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug der eingangs
genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, das ein gefedertes Fahrerarbeitsplatzmodul
aufweist, bei der die Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls auf einfache
und kostengünstige Weise und stufenlos angepasst werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Federeinrichtung zur
Anpassung und Einstellung der Federungssteifigkeit des Federarbeitsplatzmoduls in
der Ausrichtung verstellbar am Flurförderzeug angeordnet ist, wobei durch Veränderung
der Ausrichtung der Federeinrichtung eine Anpassung und Einstellung der Federungssteifigkeit
des Federarbeitsplatzmoduls erzielt wird. Unter dem Begriff "Ausrichtung" ist hierbei
die Orientierung der Wirkrichtung der Federeinrichtung zu verstehen. Eine Anpassung
und Einstellung der Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls wird somit erfindungsgemäß
durch eine Veränderung der Ausrichtung der Federeinrichtung, d.h. eine Veränderung
der Orientierung der Wirkrichtung der Federeinrichtung, erzielt. Durch eine Veränderung
der Ausrichtung der Federeinrichtung, d.h. eine Veränderung der Orientierung der Wirkrichtung
der Federeinrichtung, kann unter Verwendung einer einfach aufgebauten und kostengünstigen
Federeinrichtung auf einfache und kostengünstige Weise die Federungssteifigkeit des
Fahrerarbeitsplatzmoduls stufenlos verändert werden und das Federungsverhalten des
Fahrerarbeitsplatzmodul an das Körpergewicht der Bedienperson und/oder an die im Einsatzgebiet
des Flurförderzeugs herrschenden Bodenunebenheiten und somit Fahrbahnbeschaffenheiten
angepasst werden. Durch die erfindungsgemäße Veränderung der Federungssteifigkeit
durch einfache Veränderung der Ausrichtung der Federeinrichtung kann eine einfach
aufgebaute Federeinrichtung verwendet werden, da die Veränderung der Federungssteifigkeit
nicht durch eine komplexe Federeinrichtung oder durch eine Veränderung der Geometrie
der Federeinrichtung erfolgt, beispielsweise eine Luftfeder oder eine konische Spiralfeder,
sondern die Veränderung der Federungssteifigkeit allein durch eine entsprechende Veränderung
der Ausrichtung der Federeinrichtung erfolgt und die Federeinrichtung nur in einer
entsprechenden Ausrichtung angeordnet werden muss, um eine gewünschte Federungssteifigkeit
des Fahrerarbeitsplatzmoduls zu erzielen. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform
der Erfindung weist die Federeinrichtung eine lineare, d.h. ein gleiche bzw. feste,
Federkonstante auf und ist als Spiralfeder (Schraubenfeder), insbesondere zylindrische
Spiralfeder, insbesondere zylindrische Spiraldruckfeder oder zylindrische Spiralzugfeder,
ausgebildet. Durch die erfindungsgemäße Veränderung der Ausrichtung der Federeinrichtung,
d.h. die Veränderung der Orientierung der Wirkrichtung der Federeinrichtung, kann
unter Verwendung einer einfach aufgebauten und kostengünstigen Federeinrichtung, die
eine lineare, d.h. ein gleiche bzw. feste, Federkonstante aufweist und als Spiralfeder
bzw. Schraubenfeder, insbesondere zylindrische Spiralfeder, insbesondere zylindrische
Spiraldruckfeder oder zylindrische Spiralzugfeder, ausgebildet ist, auf einfache und
kostengünstige Weise die Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls stufenlos
verändert werden und das Federungsverhalten des Fahrerarbeitsplatzmodul an das Körpergewicht
der Bedienperson und/oder an die im Einsatzgebiet des Flurförderzeugs herrschenden
Bodenunebenheiten angepasst werden.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist die Federeinrichtung
zwischen einem ersten Federhalter und einem zweiten Federhalter angeordnet, wobei
der erste Federhalter an dem Fahrerarbeitsplatzmodul um eine horizontale Schwenkachse
verschwenkbar angeordnet ist und der zweite Federhalter an dem Fahrzeugrahmen um eine
horizontale Schwenkachse verschwenkbar angeordnet ist. Mit derartigen Federhaltern,
die an dem Fahrerarbeitsplatzmodul und an dem Fahrzeugrahmen jeweils um eine horizontale
Schwenkachse verschwenkbar angeordnet sind, kann auf einfache Weise die Federeinrichtung
in der Ausrichtung verstellbar am Flurförderzeug angeordnet werden, um die Anpassung
und Einstellung der Federungssteifigkeit der Federeinrichtung zu erzielen.
[0009] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn gemäß einer Weiterbildung der Erfindung der
erste Federhalter und/oder der zweite Federhalter mit einer Einstellvorrichtung in
Wirkverbindung stehen, mit der die Ausrichtung der Federeinrichtung zur Anpassung
und Einstellung der Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzes verstellbar ist.
Mit einer Einstellvorrichtung kann auf einfache Weise der erste Federhalter oder der
zweite Federhalter um die entsprechende horizontale Schwenkachse verschwenkt werden
und dadurch die Ausrichtung der Federeinrichtung verändert und eingestellt werden.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Einstellvorrichtung
als Einstellschraube ausgebildet. Mit einer an dem ersten Federhalter und/oder an
dem zweiten Federhalter angreifenden Einstellschraube kann auf einfache Weise der
erste Federhalter oder der zweite Federhalter um die entsprechende horizontale Schwenkachse
verschwenkt werden und dadurch die Ausrichtung der Federeinrichtung stufenlos verändert
und eingestellt werden.
[0010] Vorteile ergeben sich, wenn gemäß einer Ausgestaltungsform der Erfindung die Einstellvorrichtung
an dem Fahrerarbeitsplatzmodul angeordnet ist und mit dem ersten Federhalter in Wirkverbindung
steht, wobei mit der Einstellvorrichtung zur Anpassung und Einstellung der Federungssteifigkeit
der Federeinrichtung der erste Federhalter um die horizontale Schwenkachse verschwenkbar
ist. Mit einer am Fahrarbeitsplatzmodul angeordneten Einstellvorrichtung kann auf
einfache Weise eine auf der Fahrerstandplattform stehenden Bedienperson die Ausrichtung
der Federeinrichtung verändern und dadurch die Federungssteifigkeit des Fahrerplatzmoduls
an ihr Körpergewicht anpassen.
[0011] Die Einstellvorrichtung kann manuell, insbesondere mittels eines Handrades oder eines
Handhebels, oder elektrisch, insbesondere mittels eines Elektromotors, betätigbar
sein. Die an der Einstellvorrichtung aufzubringende Kraft, um durch Verschwenken des
ersten Federhalters oder des zweiten Federhalters um die entsprechende horizontale
Schwenkachse die Ausrichtung der Federeinrichtung und dadurch die Federungssteifigkeit
des Fahrerarbeitsplatzmoduls zu verändern, ist gering, so dass die Einstellvorrichtung
manuell, beispielsweise mittels eines Handrades oder eines Handhebels, von der Bedienperson
betätigt werden kann oder elektrisch, beispielsweise mittels eines Elektromotors,
betätigt werden kann.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der zweite Federhalter
ein topfartiges Gehäuse auf, in dem die Federeinrichtung angeordnet ist und das im
oberen Bereich mittels einer Gelenkverbindung, insbesondere eines Zapfens, am Fahrzeugrahmen
um die horizontale Schwenkachse verschwenkbar angeordnet ist und im unteren Bereich
einen unteren Federteller bildet, an dem die Federeinrichtung anliegt. In einem derartigen
Federhalter, der am Fahrzeugrahmen um die horizontale Schwenkachse verschwenkbar angeordnet
ist, kann die Federeinrichtung bei geringem Bauraumbedarf an einem unteren Federteller
abgestützt werden.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der erste Federhalter
einen Haltebügel auf, der mittels einer Gelenkverbindung, insbesondere eines Zapfens,
an dem Fahrerarbeitsplatzmodul um die horizontale Schwenkachse verschwenkbar angeordnet
ist und der mit einem oberen Federteller in Wirkverbindung steht, an dem die Federeinrichtung
anliegt. In einem derartigen Federhalter, der am Fahrerarbeitsplatzmodul um die horizontale
Schwenkachse verschwenkbar angeordnet ist, kann die Federeinrichtung bei geringem
Bauraumbedarf an einem oberen Federteller abgestützt werden.
[0014] Der obere Federteller ist gemäß einer Ausführungsform der Erfindung mit einer Betätigungsstange
verbunden, die um eine horizontale Schwenkachse verschwenkbar an dem Haltebügel angeordnet
ist. Mit einer derartigen Betätigungsstange kann auf einfache Weise der obere Federteller
an dem Haltebügel befestigt werden.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung kann der obere Federteller
an der Betätigungsstange einstellbar angeordnet sein. Sofern der obere Federteller
an der Betätigungsstange einstellbar angeordnet ist, kann auf einfache Weise eine
Anpassung der Federvorspannung der zwischen dem unteren Federteller und dem oberen
Federteller angeordneten und eingespannten Federeinrichtung erzielt werden.
[0016] Die Betätigungsstange ist gemäß einer Ausführungsform der Erfindung mittels einer
Gelenkverbindung, insbesondere eines Zapfens, an dem Haltebügel um die horizontale
Schwenkachse verschwenkbar angeordnet, wobei die Gelenkverbindung unterhalb des unteren
Federtellers angeordnet ist. Dies ermöglicht es auf einfache Weise, die Betätigungsstange
an dem Haltebügel um die horizontale Schwenkachse verschwenkbar anzuordnen.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist die Betätigungsstange
innerhalb der Federeinrichtung angeordnet und ist der untere Federteller mit einer
Ausnehmung versehen, durch die sich die Betätigungsstange erstreckt. Hierdurch kann
eine bauraumsparende Anordnung der Betätigungsstange innerhalb der Federeinrichtung
erzielt werden und eine Führung zwischen der Betätigungsstange und dem unteren Federteller
erzielt werden.
[0018] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn gemäß einer Ausführungsform der Erfindung das
Fahrerarbeitsplatzmodul mittels einer Doppellenkerführung, insbesondere einer Parallelogrammaufhängung,
an dem Fahrzeugrahmen aufgehängt ist. Die bewegliche Aufhängung des Fahrerarbeitsplatzmoduls
an dem Fahrzeugrahmen mittels einer Parallelogrammaufhängung ermöglicht es auf einfache
Weise, eine reine vertikale Bewegung bzw. im Wesentlichen vertikale Bewegung der gefederten
Fahrerstandplattform zu erzielen und die Rotation der Fahrerstandplattform zu minimieren
bzw. zu vermeiden, wodurch sich ein hoher Komfort für die auf der gefederten Fahrerstandplattform
stehenden Bedienperson ergibt und die Federeinrichtung auf einfache Weise betätigt
werden kann.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist eine Anzeigevorrichtung
zur Anzeige der eingestellten Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls vorgesehen.
Dies ermöglicht es auf einfache Weise, der Bedienperson die eingestellte Federungssteifigkeit
der Federeinrichtung optisch anzuzeigen und dadurch der Bedienperson die Einstellung
der Federungssteifigkeit der Federeinrichtung zu erleichtern.
[0020] Die Anzeigevorrichtung weist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung
einen mit dem ersten Federhalter in Wirkverbindung stehenden Zeiger auf, der entlang
einer Skala für die Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls bewegbar ist.
Mit einem mit dem ersten Federhalter gekoppelten Zeiger, der entlang einer Skala bewegbar
ist, kann auf einfache Weise beim Verschwenken des ersten Federhalters um die horizontale
Schwenkachse eine entsprechende Bewegung des Zeigers relativ zur Skale erzielt werden,
und damit der Bedienperson die aktuell eingestellte Federungssteifigkeit der Federeinrichtung
angezeigt werden.
[0021] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst das Fahrerarbeitsplatzmodul
zusätzlich zur Fahrerstandplattform eine Rückenlehne. An einer derartigen Rückenlehne
kann sich die auf der Fahrerstandplattform stehende Bedienperson mit dem Rücken anlehnen,
wodurch ein erhöhter Komfort für die Bedienperson erzielt wird. Durch die Anordnung
der Rückenlehne und der Fahrerstandplattform an dem Fahrerarbeitsplatzmodul wird erzielt,
dass die Rückenlehne und die Fahrerstandplattform mittels der Federeinrichtung gefedert
sind und keine Relativbewegung zwischen der Rückenlehne und der Fahrerstandplattform
auftritt, wodurch ein hoher Federungskomfort erzielt wird.
[0022] Die Rückenlehne kann gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung mit einem
Fahrersitz, insbesondere einem Klappsitz, versehen sein. Ein derartiger Fahrersitz
ermöglicht es, dass die im Fahrerarbeitsplatzmodul befindliche Bedienperson das Flurförderzeug
in einer auf der Fahrerstandplattform stehenden Bedienweise oder einer auf dem Fahrersitz
sitzenden Bedienweise bedienen kann. Sowohl in der stehenden Bedienweise als auch
in der sitzenden Bedienweise kann mittels der Federeinrichtung die Bedienperson vor
Schwingungen, Vibrationen und Erschütterungen im Betrieb des Flurförderzeugs mittels
der Federeinrichtung geschützt werden.
[0023] Das Flurförderzeug kann als Hubwagen oder Kommissionierer ausgebildet sein. Besondere
Vorteile ergeben sich, wenn das Flurförderzeug als Schlepper ausgebildet ist. Ein
als Schlepper ausgebildetes Flurförderzeug, das im Betrieb in einem Betriebsgelände
üblicherweise lange Distanzen zurücklegt und sowohl innerhalb von Hallen als auch
im Freien und somit bei unterschiedlichen Fahrbahnbeschaffenheiten gefahren wird und
im Betrieb üblicherweise über kleine Hindernisse, beispielsweise Fahrbahnkanten oder
Bordsteinkanten, fährt, wird von einer Bedienperson über lange Zeiträume im Stehen
bzw. Sitzen bedient. Mit dem erfindungsgemäßen gefederten Fahrerarbeitsplatzmodul,
das eine einfache Anpassung des Federungsverhaltens des Fahrerarbeitsplatzmoduls an
das Körpergewicht der Bedienperson und an die Fahrbahnbeschaffenheiten ermöglicht,
kann bei einem im Stehen bzw. Sitzen bedienten Schlepper mit geringem Bauaufwand ein
verbesserter Komfort für die Bedienperson erzielt werden.
[0024] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
- Figuren 1a, 1b
- eine Prinzipdarstellung eines gefederten Fahrerarbeitsplatzmoduls eines Flurförderzeugs
des Standes der Technik,
- Figuren 1c, 1d
- eine Prinzipdarstellung eines gefederten Fahrerarbeitsplatzmoduls eines weiteren Flurförderzeugs
des Standes der Technik,
- Figuren 1e, 1f
- eine Prinzipdarstellung eines gefederten Fahrerarbeitsplatzmoduls eines erfindungsgemäßen
Flurförderzeugs,
- Figur 2
- ein Flurförderzeug mit einem erfindungsgemäßen gefederten Fahrerarbeitsplatzmodul
in einer perspektivischen Darstellung,
- Figur 3
- das Flurförderzeug der Figur 2, wobei der Fahrzeugrahmen transparent dargestellt ist,
- Figur 4
- das Flurförderzeug der Figur 3 im Bereich des Fahrerarbeitsplatzmoduls in einer Seitenansicht,
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen gefederten Fahrerarbeitsplatzmoduls,
- Figur 6
- einen Ausschnitt der Figur 5 in einer vergrößerten Darstellung und in einem Längsschnitt,
- Figuren 7a, 7b
- eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen gefederten Fahrerarbeitsplatzmoduls in einer
Stellung für eine leichte Bedienperson in der Stellung mit Hub 0 und Hub maximal,
- Figuren 8a, 8b
- eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen gefederten Fahrerarbeitsplatzmoduls in einer
Stellung für eine schwere Bedienperson in der Stellung mit Hub 0 und Hub maximal,
- Figur 9
- die Figur 3 mit einer zusätzlichen Abdeckung des Fahrerarbeitsplatzmoduls und einer
Rückenlehne/Klappsitz,
- Figur 10
- eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen gefederten Fahrerarbeitsplatzmodul mit einer
Anzeigevorrichtung und
- Figur 11
- die Darstellung der Figur 10, wobei die Abdeckung transparent dargestellt ist.
[0025] In den Figuren 1a und 1b ist ein Flurförderzeug 1 des Standes der Technik mit einem
Fahrerarbeitsplatzmdodul F, das eine Fahrerstandplattform 8 für eine stehende Bedienperson
P umfasst, jeweils in einer Prinzipdarstellung dargestellt. Das Fahrerarbeitplatzmdodul
F ist mittels einer Federeinrichtung 12 gefedert an einem Fahrzeugrahmen 2 des Flurförderzeugs
1 abgestützt. Die Federeinrichtung 12 der Figuren 1a, 1b ist nur in der Vorspannung
PL1, PL2 veränderbar und einstellbar, jedoch nicht in der Federsteifigkeit S1. Zur
Veränderung der Vorspannung PL1, PL2 der Federeinrichtung 12 kann beispielsweise ein
Schraubelement verwendet werden, das die Federeinrichtung 12 zusammenpresst. In der
Figur 1a ist die Federeinrichtung 12 auf eine niedrige Vorspannung PL1 eingestellt,
in der Figur 1b ist die Federeinrichtung 12 auf eine hohe Vorspannung PL2 eingestellt.
In der Figur 1a steht eine leichte Bedienperson P mit einem Körpergewicht von beispielswese
50 KG auf der Fahrerstandplattform 8. In der Figur 1b steht eine schwere Bedienperson
P mit einem Körpergewicht von beispielswese 100 KG auf der Fahrerstandplattform 8.
Die Federeinrichtung 12 weist den Figuren 1a und 1b dieselbe Federsteifigkeit S1 auf.
Sofern keine Bedienperson P auf der Fahrerstandplattform 8 steht, wird in den Figuren
1a, 1b die Fahrerstandplattform 8 von der Federeinrichtung 12 nach oben in Kontakt
mit einem oberen Anschlag E am Fahrzeugrahmen 2 beaufschlagt. In der Figur 1a stellt
sich bei auf der Fahrerstandplattform 8 stehender leichter Bedienperson P ein Hub
H1 in vertikaler Richtung z, d.h. eine Einfederung, der Fahrerstandstandplattform
8 ein und in der Figur 1b stellt sich bei auf der Fahrerstandplattform 8 stehender
schwerer Bedienperson P ein vertikaler Hub H2, d.h. eine Einfederung, der Fahrerstandstandplattform
8 ein, der größer als der Hub H1 der Figur 1a ist. Wie aus den Figuren 1a, 1b ersichtlich
ist, stellt sich bei einer schweren Bedienperson P trotz Erhöhung der Vorspannung
der Federeinrichtung 12 vom Wert PL1 auf den Wert PL2 bei einer schweren Bedienperson
P eine höherer Hub H2 der Fahrerstandplattform 8 ein. Sofern beispielsweise in den
Figuren 1a, 1b die Federsteifigkeit S1 einem Wert von 5 kg/mm entspricht, die Vorspannung
PL1 in der Figur 1a 5mm und die Vorspannung PL2 in der Figur 1b 7,5 mm beträgt, ergibt
sich in der Figur 1a für eine leichte Bedienperson P mit einem Körpergewicht von 50KG
ein Hub H1 von 5mm der Fahrerstandpattform 8 und in der Figur 1b für eine schwere
Bedienperson P mit einem Körpergewicht von 100KG ein Hub H2 von 12,5mm der Fahrerstandplattform
8. In den Figuren 1a, 1b ist der Wert der Federsteifigkeit S1 nicht auf das Körpergewicht
einer Bedienperson P optimiert.
[0026] Bei einer alleinigen Veränderung der Vorspannung PL1, PL2 der Federeinrichtung 12
des gefederten Fahrerarbeitsplatzmoduls F ergeben sich somit für unterschiedliche
Körpergewichte von auf der Fahrerstandplattform 8 stehenden Bedienpersonen P unterschiedliche
Hübe H1, H2 der Fahrerstandplattform 8. Bei einer schweren Bedienperson P (Figur 1b)
stellt sich ein größerer Hub H2 der Fahrerstandplattform 8 ein wie für eine leichte
Bedienperson P (Figur 1a). Das kann zu Problemen führen, da bei einer schweren Bedienperson
P aufgrund der tieferen Position der Fahrerstandplattform 8 im Flurförderzeug 1 die
Gefahr besteht, dass die Bedienperson P beim Verlassen der Fahrerstandplattform 8
aufgrund der höheren Austrittstufe stürzt. Zudem ergibt sich bei einer schweren Bedienperson
P ein verringerter Resthub bis zu einem unteren Anschlag des Fahrerarbeitsplatzmoduls
F, was bei einer schweren Bedienperson zu einem verringerten Komfort führen kann.
[0027] In den Figuren 1c und 1d ist ein Flurförderzeug 1 des Standes der Technik mit einem
Fahrerarbeitsplatzmodul F, das eine Fahrerstandplattform 8 für eine stehende Bedienperson
P umfasst, jeweils in einer Prinzipdarstellung dargestellt. Das Fahrerarbeitplatzmodul
F ist mittels einer Federeinrichtung 12 gefedert an einem Fahrzeugrahmen 2 des Flurförderzeugs
1 abgestützt. Die Federeinrichtung 12 der Figuren 1c, 1d ist sowohl in der Vorspannung
PL1, PL2 als auch in der Federsteifigkeit S1, S2 veränderbar und einstellbar. In der
Figur 1c ist die Federeinrichtung 12 auf eine niedrige Vorspannung PL1 und auf eine
niedrige Federsteifigkeit S1 eingestellt, in der Figur 1d ist die Federeinrichtung
12 auf eine hohe Vorspannung PL2 und auf eine hohe Federsteifigkeit S2 eingestellt.
In der Figur 1c steht eine leichte Bedienperson P mit einem Körpergewicht von beispielswese
50 KG auf der Fahrerstandplattform 8. In der Figur 1d steht eine schwere Bedienperson
P mit einem Körpergewicht von beispielswese 100 KG auf der Fahrerstandplattform 8.
Sofern keine Bedienperson P auf der Fahrerstandplattform 8 steht, wird in den Figuren
1c, 1d die Fahrerstandplattform 8 von der Federeinrichtung 12 nach oben in Kontakt
mit einem oberen Anschlag E am Fahrzeugrahmen 2 beaufschlagt. In den Figuren 1c und
1d wird es ermöglicht, durch die Veränderung der Federsteifigkeit auf den Wert S2
bei auf der Fahrstandplattform 8 stehenden Bedienpersonen P mit unterschiedlichen
Körpergewichten jeweils einen gleich großen Hub H1 in vertikaler Richtung z, d.h.
eine gleich große Einfederung, der Fahrerstandstandplattform 8 zu erzielen. Sofern
beispielsweise in den Figuren 1c, 1d die Federsteifigkeit S1 einem Wert von 5 kg/mm,
die die Federsteifigkeit S2 einem Wert von 8 kg/mm entspricht, die Vorspannung PL1
in der Figur 1c 5mm und die Vorspannung PL2 in der Figur 1d 7,5 mm beträgt, ergibt
sich in der Figur 1c für eine leichte Bedienperson P mit einem Körpergewicht von 50KG
ein Hub H1 von 5mm der Fahrerstandplattform 8 und in der Figur 1d für eine schwere
Bedienperson P mit einem Körpergewicht von 100KG ebenfalls ein Hub H1 von 5mm der
Fahrerstandplattform 8. Mit der Anpassung der Federsteifigkeit S1, S2 und der Anpassung
der Vorspannung PL1, PL2 der Federeinrichtung 12 kann somit erzielt werden, dass sich
bei unterschiedlichen Körpergewichten der Bedienperson P jeweils ein gleich großer
Hub H1 der Fahrerstandplattform 8 einstellt. Durch die Veränderung der Federsteifigkeit
S1, S2 kann die Federsteifigkeit der Federeinrichtung 12 an das jeweilige Körpergewicht
der Bedienperson P angepasst werden. In den Figuren 1c, 1d ist die Federeinrichtung
12 in derselben Ausrichtung, d.h. Orientierung der Wirkrichtung, angeordnet. Die Federeinrichtung
12 kann beispielsweise als Luftfeder ausgebildet sein und die Anpassung der Federsteifigkeit
S1, S2 durch eine Veränderung des Luftdruckes in der Luftfeder erzielt werden. Derartige
im Luftdruck einstellbare Luftfedern weisen jedoch eine hohen Herstellaufwand auf
und benötigen zur Veränderung des Luftdruckes einen Druckluftkompressor im Flurförderzeug
1, was den Herstellaufwand für das gefederte Fahrerarbeitsplatzmodul F weiter erhöht.
[0028] In den Figuren 1e und 1f ist ein Flurförderzeug 1 mit einem erfindungsgemäßen Fahrerarbeitsplatzmodul
F, das eine Fahrerstandplattform 8 für eine stehende Bedienperson P umfasst, jeweils
in einer Prinzipdarstellung dargestellt. Das Fahrerarbeitsplatzmodul F ist mittels
einer Federeinrichtung 12 gefedert an einem Fahrzeugrahmen 2 des Flurförderzeugs 1
abgestützt. Die Federeinrichtung 12 der Figuren 1e, 1f ist zur Anpassung und Einstellung
der Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls F in der Ausrichtung, d.h. in
der Orientierung der Wirkrichtung, verstellbar am Flurförderzeug 1 angeordnet. Die
Federeinrichtung 12 weist in den Figuren 1e und 1f dieselbe Vorspannung PL1 und dieselbe
Federsteifigkeit S1 auf, d.h. in den Figuren 1e, 1f ist dieselbe Federeinrichtung
12 mit unveränderten Einstellungen (Vorspannung, Federsteifigkeit) verbaut. In der
Figur 1e ist die Federeinrichtung 12 in einer geneigten Ausrichtung angeordnet, in
der die Wirklinie der Federeinrichtung 12 um einen Winkel α von beispielsweise 60°
gegenüber der Vertikalen geneigt angeordnet ist. In der Figur 1f ist die Federeinrichtung
12 in einer vertikalen Ausrichtung angeordnet, in der die Wirklinie der Federeinrichtung
12 in der Vertikalen angeordnet ist. In der Figur 1e steht eine leichte Bedienperson
P mit einem Körpergewicht von beispielswese 50 KG auf der Fahrerstandplattform 8.
In der Figur 1f steht eine schwere Bedienperson P mit einem Körpergewicht von beispielswese
100 KG auf der Fahrerstandplattform 8. Sofern keine Bedienperson P auf der Fahrerstandplattform
8 steht, wird in den Figuren 1e, 1f die Fahrerstandplattform 8 von der Federeinrichtung
12 nach oben in Kontakt mit einem oberen Anschlag E am Fahrzeugrahmen 2 beaufschlagt.
[0029] In den Figuren 1e und 1f wird es ermöglicht, die Federungssteifigkeit des Fahrerabeitsplatzmoduls
F durch die Veränderung der Ausrichtung der Federeinrichtung 12 zu verändert und einzustellen
unter Verwendung einer einfach aufgebauten Federeinrichtung 12, beispielsweise einer
Spiralfeder bzw. Schraubenfeder mit einer festen Federkonstanten S1. Durch die Veränderung
der Ausrichtung der Federeinrichtung 12 wird es auf einfache Weise und mit geringem
Kostenaufwand für die Federeinrichtung 12 ermöglicht, die Federungssteifigkeit des
Fahrerabeitsplatzmoduls F an unterschiedliche Körpergewichte der Bedienpersonen P
anzupassen, um für unterschiedliche Körpergewichte der Bedienpersonen P denselben
Hub H1 in vertikaler Richtung z, d.h. eine gleich große Einfederung, der Fahrerstandplattform
8 zu erzielen, da sich der unter einer Belastung einstellende Federweg x der Federeinrichtung
12, der in der Wirklinie der Federeinrichtung 12 angeordnet ist, mit dem Winkel α
ändert. In der Figur 1e mit der geneigten Ausrichtung der Federeinrichtung 12 beträgt
der Federweg x des Federelements 12 nur die Hälfte des Hubs H1 der Fahrerstandplattform
8. In der Figur 1f mit der vertikalen Ausrichtung der Federeinrichtung 12 entspricht
der Federweg x des Federelements 12 dem Hub H1 der Fahrerstandplattform 8.
[0030] Sofern beispielsweise in den Figuren 1e, 1f die Federsteifigkeit S1 der Federeinrichtung
12 jeweils einem Wert von 5 kg/mm entspricht und die Vorspannung PL1 der Federeinrichtung
12 jeweils 5mm beträgt, ergibt sich in der Figur 1e bei der geneigten Anordnung der
Federeinrichtung 12 für eine leichte Bedienperson P mit einem Körpergewicht von 50KG
ein Hub H1 der Fahrerstandplattform 8 von 5mm und ein Federweg x der Federeinrichtung
12 von 2,5 mm. In der Figur 1e würde sich für eine schwere Bedienperson P mit einem
Körpergewicht von 100KG ein Hub H1 der Fahrerstandplattform 8 von 15mm und ein Federweg
x der Federeinrichtung 12 von 7,5 mm ergeben. In der Figur 1f bei der vertikalen Anordnung
der Federeinrichtung 12 für eine schwere Bedienperson P mit einem Körpergewicht von
100KG ergibt sich ebenfalls ein Hub H1 der Fahrerstandplattform 8 von 5mm bei einem
Federweg x der Federeinrichtung 12 von ebenfalls 5 mm. In der Figur 1f würde sich
für eine leichte Bedienperson P mit einem Körpergewicht von 50KG kein Hub H1 der Fahrerstandpattform
8 und kein Federweg x der Federeinrichtung 12 einstellen.
[0031] Mit der Anpassung der Ausrichtung der Federeinrichtung 12 kann somit die Federungssteifigkeit
des Fahrerplatzmoduls F eingestellt werden und erzielt werden, dass sich bei unterschiedlichen
Körpergewichten der Bedienpersonen P jeweils ein gleich großer Hub H1 der Fahrerstandplattform
8 einstellt. In der geneigten Ausrichtung der Federeinrichtung 12 gemäß der Figur
1e ergibt sich eine niedrige Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls F für
eine leichte Bedienperson P und in der vertikalen Ausrichtung der Federeinrichtung
12 gemäß der Figur 1f ergibt sich eine hohe Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls
F für eine schwere Bedienperson P.
[0032] Die Figuren 2 bis 11 zeigen ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug 1 mit einem erfindungsgemäßen
gefederten Fahrerarbeitsplatzmodul F in einer konstruktiven Ausführungsform. Das Flurförderzeug
1 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Schlepper ausgebildet.
[0033] Das Flurförderzeug 1 weist - wie in den Figuren 2 bis 4 näher dargestellt ist - als
tragendes Bauteil einen Fahrzeugrahmen 2 auf. Im vorderen Bereich des Fahrzeugrahmens
2 ist unter einer nicht näher dargestellten Haube ein Aggregateraum 4 ausgebildet,
in dem ein nicht näher dargestelltes elektrisch angetriebenes und lenkbares Antriebsrad
angeordnet ist, mit dem sich das Flurförderzeug 1 auf einer Fahrbahn abstützt. In
dem Aggregateraum 4 sind weitere Aggregate angeordnet, beispielsweise eine Leistungselektronikeinheit
zur Ansteuerung eines Fahrantriebsmotors und eines Lenkmotors des angetriebenen und
lenkbaren Antriebsrades.
[0034] In Längsrichtung des Flurförderzeugs 1 benachbart zum Aggregateraum 4 ist am Fahrzeugrahmen
2 ein Batteriefach 6 zur Aufnahme einer Traktionsbatterie ausgebildet, die ein elektrisches
Antriebssystem des Flurförderzeugs 1 mit elektrischer Energie versorgt.
[0035] In Längsrichtung des Flurförderzeugs 1 benachbart zum Batteriefach 6 ist am Fahrzeugrahmen
2 ein Fahrerarbeitsplatzmodul F angeordnet, das eine Fahrerstandplattform 8 für eine
stehende Bedienperson umfasst, auf der die Bedienperson steht.
[0036] Am hinteren Bereich des Fahrzeugrahmens 2 ist in Längsrichtung des Flurförderzeugs
1 benachbart zu dem Fahrerarbeitsplatzmodul F eine vertikale Rahmenrückwand 9 angeordnet.
[0037] Im hinteren Bereich des Fahrzeugrahmens 2 stützt sich das Flurförderzeug 1 mit Laufrädern
7 auf der Fahrbahn ab.
[0038] Das Fahrerarbeitsplatzmodul F ist mittels einer Federeinrichtung 12 gefedert an dem
Fahrzeugrahmen 2 abgestützt.
[0039] Das Fahrerarbeitsplatzmodul F ist - wie in den Figuren 2 bis 4 näher dargestellt
ist - mittels einer Doppellenkerführung 10, die beispielsweise als Parallelogrammaufhängung
ausgeführt ist, am Fahrzeugrahmen 2 in vertikaler Richtung V bewegbar aufgehängt.
[0040] Die Doppellenkerführung 10 weist, wie in den Figuren 2 bis 4 näher dargestellt ist,
zwei untere Lenker 15 auf, die jeweils an einer ersten Gelenkverbindung G1 an dem
Fahrzeugrahmen 2 und an einer zweiten Gelenkverbindung G2 an dem Fahrerarbeitsplatzmodul
8 gelenkig angelenkt sind, und mindestens einen oberen Lenker 16 auf, der an einer
dritten Gelenkverbindung G3 an dem Fahrzeugrahmen 2 und an einer vierten Gelenkverbindung
G4 an dem Fahrerarbeitsplatzmodul F gelenkig angelenkt ist. Die Gelenkverbindung G1
bis G4 weisen jeweils eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende horizontale Schwenkachse
auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Doppellenkerführung 10 als Parallelogrammaufhängung
ausgebildet, so dass eine reine vertikale Bewegung des Fahrerarbeitsplatzmoduls F
und der Fahrerstandplattform 8 in vertikaler Richtung V erzielt wird. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel sind zwei untere Lenker 15 vorgesehen, die im Bereich der linken
und rechten Fahrzeugseite angeordnet sind, und ein einzelner oberer Lenker 16 vorgesehen,
der - in Fahrzeugquerrichtung gesehen - im Wesentlichen mittig angeordnet ist.
[0041] Zur Anlenkung der Lenker 15, 16 ist das Fahrerarbeitsplatzmodul F mit einem Tragabschnitt
8a versehen, der sich von der Fahrerstandplattform 8 nach vertikal oben erstreckt.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Tragabschnitt 8a zur vertikalen V leicht
nach hinten in Richtung zum Fahrzeugheck geneigt.
[0042] Die Federeinrichtung 12, mittels der das Fahrerarbeitsplatzmodul F an dem Fahrzeugrahmen
2 gefedert abgestützt ist, ist - wie aus den Figuren 2 bis 4 ersichtlich ist - in
vertikaler Richtung V oberhalb der Fahrerstandplattform 8 angeordnet.
[0043] Erfindungsgemäß ist die Federeinrichtung 12 in der Ausrichtung verstellbar am Flurförderzeug
1 angeordnet. Der Aufbau der in der Ausrichtung verstellbar am Flurförderzeug 1 angeordneten
Federeinrichtung 12 wird im Folgenden anhand der Figuren 4 bis 6 näher beschrieben.
[0044] Die Federeinrichtung 12 ist zwischen einem ersten Federhalter 20 und einem zweiten
Federhalter 21 angeordnet.
[0045] Der erste Federhalter 20 ist an dem Fahrerarbeitsplatzmodul F um eine horizontale
Schwenkachse D1 (Figur 4) verschwenkbar angeordnet ist. Die horizontale Schwenkachse
D1 ist an dem Tragabschnitt 8a des Fahrerplatzmoduls F angeordnet.
[0046] Der zweite Federhalter 21 ist an dem Fahrzeugrahmen 2 um eine horizontale Schwenkachse
D2 verschwenkbar angeordnet. Am Fahrzeugrahmen 2 ist hierzu ein Halter 22 befestigt,
an dem die horizontale Schwenkachse D2 ausgebildet ist.
[0047] Im dargestellten Ausführungsbeispiel steht der erste Federhalter 20 mit einer Einstellvorrichtung
25 in Wirkverbindung, mit der die Ausrichtung der Federeinrichtung 12 zur Anpassung
und Einstellung der Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls F verstellbar
ist.
[0048] Die Einstellvorrichtung 25 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Einstellschraube
26 ausgebildet. Die als Einstellschraube 26 ausgebildete Einstellvorrichtung 25 ist
an dem Fahrerarbeitsplatzmodul F drehbar angeordnet und steht mit dem ersten Federhalter
20 in Wirkverbindung. Die Einstellschraube 26 ist hierzu in einem Lagerbock 27, der
an dem Tragschnitt 8a des Fahrerarbeitsplatzmoduls F angeordnet ist, in Längsrichtung
gesichert und um die Längsachse drehbar angeordnet. Auf einem Gewindeabschnitt der
Einstellschraube 26 ist eine Mutter 28 angeordnet, die in einem Langloch 29 des ersten
Federhalters 20 geführt ist. Durch Drehen der Einstellschraube 26 kann somit die Mutter
28 längs der Einstellschraube 26 bewegt werden und über das Langloch 29 die erste
Federhalter 20 um dessen horizontale Schwenkachse D1 verschwenkt werden.
[0049] Der erste Federhalter 20 ist somit an dem Fahrerarbeitsplatzmodul F um die Schwenkachse
D1 schwenkbar angeordnet und wird mittels der Einstellvorrichtung 25 in einer entsprechenden
Schwenkstellung an dem Fahrerarbeitsplatzmodul F gehalten. Bei einer Bewegung des
Fahrerarbeitsplatzmoduls F in vertikaler Richtung V, beispielsweise beim Einsteigen
der Bedienperson auf die Fahrerstandplattform 8 und/oder beim Fahren über Fahrbahnunebenheiten,
wird somit der erste Federhalter 20, der mittels der Einstellvorrichtung 25 in einer
bestimmten Schwenkstellung am Fahrerarbeitsplatzmodul F gehalten wird, ebenfalls nur
in vertikaler Richtung mitbewegt.
[0050] Die Einstellvorrichtung 25 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel manuell, beispielsweise
mittels eines Handrades 30, betätigbar. Das Handrad 30 ist an dem aus dem Lagerbock
27 herausgeführten Ende der Einstellschraube 26 angeordnet und kann somit von einer
auf der Fahrerstandplattform 8 stehenden Bedienperson bedient werden.
[0051] Der zweite Federhalter 21 weist ein topfartiges Gehäuse 40 auf, in dem die Federeinrichtung
12 angeordnet ist. Der zweite Federhalter 21 ist im oberen Bereich mittels einer Gelenkverbindung
41, beispielsweise eines Zapfens, an dem am Fahrzeugrahmen 2 befestigten Halter 22
um die horizontale Schwenkachse D2 verschwenkbar angeordnet. Im unteren Bereich bildet
der zweite Federhalter 21 einen unteren Federteller 42, an dem die Federeinrichtung
12 mit einem unteren Ende anliegt.
[0052] Der erste Federhalter 20 weist einen Haltebügel 43 auf, der mittels einer Gelenkverbindung,
beispielsweise eines Zapfens, an dem Fahrerarbeitsplatzmodul F um die horizontale
Schwenkachse D1 verschwenkbar angeordnet. Der erste Federhalter 20 steht mit einem
oberen Federteller 44 in Wirkverbindung steht, an dem die Federeinrichtung 12 mit
einem oberen Ende anliegt.
[0053] Der obere Federteller 44 ist hierzu mit einer Betätigungsstange 45 verbunden bzw.
an einer Betätigungsstange 45 ausgebildet, die um eine horizontale Schwenkachse D3
verschwenkbar an dem Haltebügel 43 angeordnet ist.
[0054] Der obere Federteller 44 kann an der Betätigungsstange 45 einstellbar angeordnet
sein.
[0055] Die Betätigungsstange 45 ist mittels einer Gelenkverbindung 46, beispielsweise eines
Zapfens, an dem ersten Federhalter 20 um die horizontale Schwenkachse D3 verschwenkbar
angeordnet. Die Gelenkverbindung 46 ist hierbei unterhalb des unteren Federtellers
42 angeordnet.
[0056] Die Betätigungsstange 45 ist weiterhin innerhalb der Federeinrichtung 12 angeordnet.
Der untere Federteller 42 ist hierzu mit einer bohrungsförmigen Ausnehmung 47 versehen,
durch die sich die Betätigungsstange 45 erstreckt.
[0057] Die Federeinrichtung 12 ist somit zwischen dem unteren Federteller 42, der an dem
zweiten Federhalter 21 ausgebildet ist, und dem oberen Federteller 44, der über die
Betätigungsstange 45 mit dem ersten Federhalter 20 verbunden ist, angeordnet und eingespannt.
[0058] Der Haltebügel 43 des ersten Federhalters 20 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel
von zwei miteinander verbundenen Seitenblechen 43a, 43b gebildet, zwischen denen der
zweite Federhalter 21 angeordnet ist.
[0059] Die Federeinrichtung 12 weist eine lineare und somit eine feste Federkonstante auf
und ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als einfache Spiralfeder (Schraubenfeder),
beispielsweise zylindrische Spiraldruckfeder (Schraubendruckfeder), ausgebildet.
[0060] Durch Betätigen des Handrades 30 kann somit über die Einstellvorrichtung 25 der erste
Federhalter 20 um die Schwenkachse D1 an dem Fahrerarbeitsplatzmodul F verschwenkt
werden und dadurch die Ausrichtung, d.h. die Orientierung der Wirklinie, der Federeinrichtung
12 verändert werden. Wenn die Ausrichtung, d.h. die Orientierung der Wirklinie, der
Federeinrichtung 12 in Richtung einer vertikalen Ausrichtung verändert wird (Figur
1f und Figuren 8a, 8b), wird die Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls
F erhöht. Wenn die Ausrichtung, d.h. die Orientierung der Wirklinie, der Federeinrichtung
12 in Richtung einer zur Vertikalen geneigten Ausrichtung, d.h. in Richtung einer
horizontalen Ausrichtung, verändert wird (Figur 1e und Figuren 7a, 7b), wird die Federungssteifigkeit
des Fahrerarbeitsplatzmoduls F verringert.
[0061] In den Figuren 7a, 7b ist das erfindungsgemäße Fahrerarbeitsplatzmodul F in einer
Einstellung für eine leichte Bedienperson dargestellt, in der die Ausrichtung, d.h.
die Orientierung der Wirklinie, der Federeinrichtung 12 in Richtung einer zur Vertikalen
geneigten Ausrichtung, d.h. in Richtung einer horizontalen Ausrichtung, eingestellt
ist. In den Figuren 7a, 7b ist die Federeinrichtung 12 in einer geneigten Ausrichtung
angeordnet, in der die Wirklinie der Federeinrichtung 12 um einen Winkel α von beispielsweise
45° gegenüber der Vertikalen geneigt angeordnet ist. Die Figur 7a zeigt hierbei das
Fahrerarbeitsplatzmodul F mit Hub Null und die Figur 7b das Fahrerarbeitsplatzmodul
F mit maximalem Hub H.
[0062] In den Figuren 8a, 8b ist das erfindungsgemäße Fahrerarbeitsplatzmodul F in einer
Einstellung für eine schwere Bedienperson dargestellt, in der die Ausrichtung, d.h.
die Orientierung der Wirklinie, der Federeinrichtung 12 in Richtung zur Vertikalen,
d.h. in Richtung einer vertikalen Ausrichtung, eingestellt ist. In den Figuren 8a,
8b ist die Federeinrichtung 12 in einer geneigten Ausrichtung angeordnet, in der die
Wirklinie der Federeinrichtung 12 um einen Winkel α von beispielsweise 20° gegenüber
der Vertikalen geneigt angeordnet ist. Die Figur 8a zeigt hierbei das Fahrerarbeitsplatzmodul
F mit Hub Null und die Figur 8b das Fahrerarbeitsplatzmodul F mit maximalem Hub H.
[0063] Wie bereits anhand der Figuren 1e und 1f beschrieben wurde, kann durch die Änderung
der Ausrichtung der Federeinrichtung 12 für eine leichte Bedienperson und für eine
schwere Bedienperson derselbe Hub H des Fahrerarbeitsplatzmoduls F erzielt werden.
In der Figur 7b weist hierbei die Federeinrichtung 12 aufgrund des größeren Winkels
α einen kleineren Federweg auf wie in der Figur 8b.
[0064] In der Figur 9 ist das Flurförderzeug 1 gemäß den Figuren 2 und 3 dargestellt, wobei
zusätzlich eine Abdeckung 50 dargestellt ist, die an dem Fahrerarbeitsplatzmodul F,
beispielsweise an dem Tragabschnitt 8a, befestigt ist.
[0065] Wie aus der Figur 9 ersichtlich ist, kann das mittels der Federeinrichtung 12 gefederte
Fahrerarbeitsplatzmodul F weiterhin eine Rückenlehne 55 umfassen, an der sich die
auf der Fahrerstandplattform 8 stehende Bedienperson mit dem Rücken anlehnen kann.
[0066] Die Rückenlehne 55 kann weiterhin - wie in der Figur 9 dargestellt ist - mit einem
Fahrersitz 56, beispielsweise einem Klappsitz, versehen sein. In der Figur 9 ist der
Klappsitz in einer ausgeklappten Stellung dargestellt.
[0067] In den Figuren 10 und 11 ist eine Weiterbildung der Erfindung dargestellt, bei der
eine Anzeigevorrichtung 60 zur Anzeige der eingestellten Federungssteifigkeit des
Fahrerarbeitsplatzmoduls F vorgesehen ist. Die Anzeigevorrichtung 60 weist einen mit
dem ersten Federhalter 20 in Wirkverbindung stehenden Zeiger 61 aufweist, der entlang
einer Skala 62 für die Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls F bewegbar
ist. Die Skala 62 ist hierzu beispielsweise von einer langlochartigen Ausnehmung in
der Abdeckung 50 gebildet, in der Zeiger 61, der mit dem ersten Federhalter 20 verbunden
ist, entlang bewegbar ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Anzeigevorrichtung
60 im Bereich des Handrades 30 angeordnet. Die Skala 62 kann hierzu mit einer geeigneten
Beschriftung versehen sein, beispielsweise "min" und "max", um der Bedienperson anhand
der Stellung des Zeigers 61 in der Skala 62 die aktuelle Einstellung der Federungssteifigkeit
anzuzeigen.
[0068] Das erfindungsgemäße Flurförderzeug 1 weist eine Reihe von Vorteilen auf.
[0069] Mit der erfindungsgemäßen Änderung der Ausrichtung der Federeinrichtung 12 kann die
Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls F auf einfache Weise und mit geringem
Bauaufwand an das Körpergewicht der Bedienperson und/oder an die Fahrbahnbeschaffenheit
angepasst werden, auf der das Flurförderzeug 1 betrieben wird. Vibrationen, Schwingungen
und Erschütterungen, die auf die auf der Fahrerstandplattform 8 stehende Bedienperson
P einwirken, beispielswiese im Betrieb des Flurförderzeugs 1 auf unebenen Fahrbahnoberflächen,
können somit für unterschiedliche Körpergewichte der Bedienpersonen auf einfache Weise
verringert werden.
[0070] Mit der erfindungsgemäßen Änderung der Ausrichtung der Federeinrichtung 12 zur Anpassung
und Einstellung der Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls F kann eine
einfach aufgebaute und kostengünstige Federeinrichtung 12 zur Federung des Fahrerarbeitsplatzmoduls
F verwendet werden, beispielsweise eine zylindrische Schraubendruckfeder, und durch
Änderung der Ausrichtung der Federeinrichtung 12 die Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls
F in einem weiten Bereich verändert und eingestellt werden.
[0071] Wie beispielsweise aus der Figur 4 ersichtlich ist, ist die Doppellenkerführung 10
und die Federeinrichtung 12 mit den Federhaltern 20, 21 in Fahrzeuglängsrichtung zwischen
dem Fahrerarbeitsplatzmodul F bzw. dessen Tragabschnitt 8a und der vertikalen Rückwand
9 des Fahrzeugrahmens 2 angeordnet, so dass das Federungssystem des Fahrerarbeitsplatzmoduls
F zu keiner Zunahme der äußeren Fahrzeugabmessungen des Flurförderzeugs 1 und zu keiner
Verringerung des Platzes für die Bedienperson im Fahrerarbeitsplatzmodul F führt.
[0072] Durch geeignete Wahl der Lage der Schwenkachsen D1, D2, D3 und somit geometrische
Ausführung der Federhalter 20, 21 kann weiterhin auf einfache Weise erzielt werden,
dass sich beim Verschwenken des ersten Federhalters 20 um die erste Schwenkachse D1
nicht nur die Federungssteifigkeit sondern auch die Federvorspannung der Federeinrichtung
12 verändert. Durch Änderung der Ausrichtung der Federeinrichtung 12 kann somit die
Federungssteifigkeit und die Federvorspannung verändert und eingestellt werden kann,
um die Federungseigenschaften des Fahrerarbeitsplatzmoduls F an das Körpergewicht
der Bedienperson und die Fahrbahnbeschaffenheit anpassen zu können. Beispielsweise
kann beim Verstellen von der Einstellung für eine leichte Bedienperson gemäß der Figur
7a zur Einstellung für eine schwere Bedienperson gemäß der Figur 8a beim Verschwenken
des Federhalters 20 eine Veränderung, beispielsweise eine Erhöhung, der Vorspannung
der Federeinrichtung 12 erfolgt. Die gleichzeitige Veränderung der Vorspannung der
Federeinrichtung 12 kann hierbei derart ausgelegt werden, dass für jedes Körpergewicht
die auf die Bedienperson übertragenden Erschütterungen minimiert werden.
[0073] Die untere und obere Grenze der Einstellbarkeit der Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls
F können entsprechend der Perzentil-Verteilung des Körpergewichts der Bedienpersonen
eingestellt werden. Beispielsweise kann die untere Grenze der Einstellbarkeit der
Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls F derart gewählt werden, dass sich
mit der unteren Grenze für das Körpergewicht einer 5%-Perzentil-Bedienperson minimale
Erschütterungen ergeben, die auf die Bedienperson übertragen werden. Entsprechend
kann die obere Grenze der Einstellbarkeit der Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls
F derart gewählt werden, dass sich mit der oberen Grenze für das Körpergewicht einer
95%-Perzentil-Bedienperson minimale Erschütterungen ergeben, die auf die Bedienperson
übertragen werden,
[0074] Die untere Grenze der Einstellbarkeit der Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls
F kann alternativ derart niedrig gewählt werden, dass sich eine minimale Federungssteifigkeit
ergibt, die nur das Eigengewicht des Fahrerarbeitsplatzmoduls F trägt. Sofern hierbei
eine leichte Bedienperson auf die Fahrerstandplattform 8 steht, wird bereits im statischen
(d.h. bei nicht fahrendem) Flurförderzeug 1 erzielt, dass die Fahrerstandplattform
8 den maximalen Hub ausführt und an einem unteren Endanschlag anliegt und somit für
alle Körpergewichte der Bedienpersonen keine Federwirkung des Fahrerarbeitsplatzmoduls
F vorhanden ist und somit das Fahrerarbeitsplatzmodul F keine Bewegungen ausführt.
Diese Auslegung kann unter bestimmten Einsatzfällen des Flurförderzeugs 1 von Vorteil
sein, beispielsweise bei guter Fahrbahnbeschaffenheit und/oder im Betrieb des Flurförderzeugs,
wenn keine Hindernisse überfahren werden, und somit keine Federung des Fahrerarbeitsplatzmoduls
F notwendig ist, und/oder wenn von der Bedienperson keine Oszillationsbewegungen der
Fahrerstandplattform 8 gewünscht sind.
[0075] Die konstruktive Ausführung des erfindungsgemäßen Systems weist zudem eine Reihe
von Gestaltungsvariablen auf, beispielsweise Winkelbereich der Ausrichtung der Federeinrichtung
12, Bauart der Einstellvorrichtung 25, Bereich der Änderung der Federungssteifigkeit,
Bereich der Änderung der Federvorspannung, die es ermöglichen, durch einfache konstruktive
Anpassungen das System derart auszuführen, dass eine Standardfedereinrichtung 12 und
keine Sonderausführung einer Federeinrichtung 12 verwendet werden kann.
[0076] Die an der Einstellvorrichtung 25 aufzubringende Kraft, um den Federhalter 20 zu
verschwenken und dadurch die Federungssteifigkeit anzupassen, ist im Vergleich zum
Körpergewicht der auf der Fahrerstandplattform 8 stehenden Bedienperson gering, so
dass eine auf der Fahrerstandplattform 8 stehenden Bedienperson mit geringem Kraftaufwand
und in schneller Weise mittels des Handrades 30 die Federungssteifigkeit an ihr Körpergewicht
anpassen kann.
1. Flurförderzeug (1) mit einem Fahrerarbeitsplatzmodul (F), das eine Fahrerstandplattform
(8) für eine stehende Bedienperson (P) umfasst und das mittels einer Federeinrichtung
(12) gefedert an einem Fahrzeugrahmen (2) des Flurförderzeugs (1) abgestützt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung (12) zur Anpassung und Einstellung der Federungssteifigkeit
des Federarbeitsplatzmoduls (F) in der Ausrichtung verstellbar am Flurförderzeug (1)
angeordnet ist, wobei durch Veränderung der Ausrichtung der Federeinrichtung (12)
eine Anpassung und Einstellung der Federungssteifigkeit des Federarbeitsplatzmoduls
(F) erzielt wird.
2. Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung (12) eine feste Federkonstante (S1) aufweist und als Spiralfeder,
insbesondere zylindrische Spiralfeder, insbesondere zylindrische Spiraldruckfeder
oder zylindrische Spiralzugfeder, ausgebildet ist.
3. Flurförderzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung (12) zwischen einem ersten Federhalter (20) und einem zweiten
Federhalter (21) angeordnet ist, wobei der erste Federhalter (20) an dem Fahrerarbeitsplatzmodul
(F) um eine horizontale Schwenkachse (D1) verschwenkbar angeordnet ist und der zweite
Federhalter (21) an dem Fahrzeugrahmen (2) um eine horizontale Schwenkachse (D2) verschwenkbar
angeordnet ist.
4. Flurförderzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Federhalter (20) und/oder der zweite Federhalter (21) mit einer Einstellvorrichtung
(25) in Wirkverbindung steht, mit der die Ausrichtung der Federeinrichtung (12) zur
Anpassung und Einstellung der Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls (F)
verstellbar ist.
5. Flurförderzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellvorrichtung (25) als Einstellschraube (26) ausgebildet ist.
6. Flurförderzeug nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellvorrichtung (25) an dem Fahrerarbeitsplatzmodul (F) angeordnet ist und
mit dem ersten Federhalter (20) in Wirkverbindung steht, wobei mit der Einstellvorrichtung
(20) zur Anpassung und Einstellung der Federungssteifigkeit des Fahrerarbeitsplatzmoduls
(F) der erste Federhalter (20) um die horizontale Schwenkachse (D1) verschwenkbar
ist.
7. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellvorrichtung (25) manuell, insbesondere mittels eines Handrades (30) oder
eines Handhebels, oder elektrisch, insbesondere mittels eines Elektromotors, betätigbar
ist.
8. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Federhalter (21) ein topfartiges Gehäuse (40) aufweist, in dem die Federeinrichtung
(12) angeordnet ist und das im oberen Bereich mittels einer Gelenkverbindung (41),
insbesondere eines Zapfens, am Fahrzeugrahmen (2) um die horizontale Schwenkachse
(D2) verschwenkbar angeordnet ist und im unteren Bereich einen unteren Federteller
(42) bildet, an dem die Federeinrichtung (12) anliegt.
9. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Federhalter (20) einen Haltebügel (43) aufweist, der mittels einer Gelenkverbindung,
insbesondere eines Zapfens, an dem Fahrerarbeitsplatzmodul (F) um die horizontale
Schwenkachse (D1) verschwenkbar angeordnet ist und der mit einem oberen Federteller
(44) in Wirkverbindung steht, an dem die Federeinrichtung (12) anliegt.
10. Flurförderzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Federteller (44) mit einer Betätigungsstange (45) verbunden ist, die um
eine horizontale Schwenkachse (D3) verschwenkbar an dem Haltebügel (43) angeordnet
ist.
11. Flurförderzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Federteller (44) an der Betätigungsstange (45) einstellbar angeordnet ist.
12. Flurförderzeug nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsstange (45) mittels einer Gelenkverbindung (46), insbesondere eines
Zapfens, an dem Haltebügel (43) um die horizontale Schwenkachse (D3) verschwenkbar
angeordnet ist, wobei die Gelenkverbindung (46) unterhalb des unteren Federtellers
(42) angeordnet ist.
13. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsstange (45) innerhalb der Federeinrichtung (12) angeordnet ist und
der untere Federteller (42) mit einer Ausnehmung (47) versehen ist, durch die sich
die Betätigungsstange (45) erstreckt.
14. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrerarbeitsplatzmodul (F) mittels einer Doppellenkerführung (10), insbesondere
einer Parallelogrammaufhängung, an dem Fahrzeugrahmen (2) aufgehängt ist.
15. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzeigevorrichtung (60) zur Anzeige der eingestellten Federungssteifigkeit des
Fahrerarbeitsplatzmoduls (F) vorgesehen ist.
16. Flurförderzeug nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigevorrichtung (60) einen mit dem ersten Federhalter (20) in Wirkverbindung
stehenden Zeiger (61) aufweist, der entlang einer Skala (62) für die Federungssteifigkeit
des Fahrerarbeitsplatzmoduls (F) bewegbar ist.
17. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrerarbeitsplatzmodul (F) eine Rückenlehne (55) umfasst.
18. Flurförderzeug nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne (55) mit einem Fahrersitz (56), insbesondere einem Klappsitz, versehen
ist.