[0001] Die Erfindung betrifft einen Schliesszylinder sowie Systeme von Schliesszylindern.
[0002] Schliesszylinder weisen ein an einem Schloss nicht drehbar befestigbaren Stator (manchmal
wird dieser auch "Zylindergehäuse" genannt") und einen bei Einführung eines passenden
Schlüssels um die Achse des Schliesszylinders drehbaren Rotor (manchmal als "Zylinderkern"
bezeichnet) auf. Durch das Drehen des Rotors werden Abtriebsmittel bewegt, die zur
Betätigung eines Riegels oder anderer mit der gewünschten Funktion des Schliesszylinders
zusammenhängender Mittel dienen.
[0003] Unter den Schliesszylindern gibt es Doppel-Schliesszylinder mit zwei i.A. koaxial
angeordneten Rotoren und Einzelzylinder ("Halbzylinder"), mit nur einem Rotor.
[0004] Es ist bekannt, Schliesszylinder modular aufzubauen, indem sie aus einem separaten,
an der Türe oder dergleichen befestigbaren Gehäuse und einer Einheit oder - im Falle
des Doppelzylinders - zwei Einheiten mit je dem Stator und dem Rotor zusammengesetzt
werden. Das Gehäuse kann dabei in seiner Länge angepasst sein und unter Umständen
die Einheiten zum äusseren Profil des Schliesszylinders ergänzen - das äussere Profil
des Schliesszylinders kann bspw. durch eine Norm vorgegeben sein.
[0005] Das Gehäuse muss verschiedenen Anforderungen genügen. Erstens muss sichergestellt
sein, dass die Einheiten mit Rotor und Stator im in der Türe eingebauten Zustand nicht
durch Zug nach vorne einfach entfernt werden können. Zweitens muss das Gehäuse aber
so ausgestaltet sein, dass es im ausgebauten Zustand ein Einsetzen der Einheiten ermöglicht.
Drittens sollte das Gehäuse so aufgebaut sein, dass es in verschiedenen Längen - entsprechend
verschiedenen Türdicken - ausgestaltet sein kann, ohne dass der ganze Schliesszylinder
neu gestaltet werden muss. Viertens ist bevorzugt, dass das Gehäuse einen Bohrschutz
ermöglicht, d.h. dass nicht durch eine von aussen her angebrachte Bohrung möglich
ist, durch welche die Einheiten freigelegt werden könnten oder direkt ein Zugang zu
einem Schliessbart oder dergleichen ermöglicht werden könnte.
[0006] Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 197 53 013 zeigt einen Schliesszylinder für einen Bartschlüssel, bei welchem für einen besonders
guten Schutz ein Gehäuseträger vorgesehen ist, in welchen zwei Zylindergehäuse so
eingesetzt sind, dass sie nach ihrem Einsetzen unlösbar mit diesem verbunden sind.
Ausserdem ist ein Schutzschild vorhanden, das sowohl unlösbar mit dem jeweiligen Zylindergehäuse
als auch unlösbar mit dem Gehäuseträger verbunden ist. Die unlösbare Verbindung der
Zylindergehäuse mit dem Gehäuseträger erfolgt so, dass ein von der Zylinderachse radial
weg ragendes Gehäuseteil, in welchem auch die Zuhaltungen und Gegenzuhaltungen gelagert
sind, in eine Nut des Gehäuseträgers eingreifen. Diese Konstruktion bringt eine erhöhte
Sicherheit vor gewaltsamen Angriffen. Sie ist jedoch nur auf Schliesszylinder mit
einer einzigen Zuhaltungsreihe anwendbar, die mit einem Bartschlüssel zusammenwirken.
Daher ist die Anzahl der insgesamt möglichen Permutationen beschränkt. Ausserdem ist
der gewollt unflexible Aufbau unverträglich mit Ansätzen, die eine verbesserte Modularität
mit sich bringen.
[0007] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schliesszylinder und ein modulares
System zur Bildung eines Schliesszylinders zur Verfügung zu stellen, welche Nachteile
des Standes der Technik überwinden und welche insbesondere ermöglichen, dass eine
möglichst grosse Modularität mit möglichst wenigen Unterschieden in Teilegestaltung
erreicht wird, ohne dass die Sicherheit oder der Bedienkomfort für den Monteur vor
Ort oder den Anwender beeinträchtigt würde.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Erfindung wie sie in den Patentansprüchen definiert
ist.
[0009] Gemäss einem Aspekt der Erfindung wird ein Schliesszylinder mit einem Stator und
einem drehbar in diesem geführten Rotor zur Verfügung gestellt, in welchem ein Schlüsselkanal
vorhanden ist, in den von einer Aussenseite her ein Schlüssel, insbesondere ein Flachschlüssel
einführbar ist, und welcher eine Achse definiert, die der Drehachse des Rotors entspricht
und parallel zu welcher der Schlüsselkanal verläuft.
[0010] Rotor und Stator sind - insbesondere in an sich bekannter Weise mit Zuhaltungen und
Gegenzuhaltungen; auch mechatronische Lösungen mit elektronischer Zugangsprüfung eines
berührungsbehaftet oder berührungslos ausgelesenen Schlüssels sind jedoch nicht ausgeschlossen
- mit Mitteln versehen, um bei passendem eingeführtem Schlüssel eine Drehbewegung
des Rotors relativ zum Stator zu ermöglichen und eine solche zu sperren, wenn kein
Schlüssel oder ein nicht passender Schlüssel eingeführt beziehungsweise vorhanden
ist.
[0011] Der Schliesszylinder weist ausserdem einen Gehäusesteg und mindestens ein Gehäusemodul
auf, welches am Gehäusesteg befestigbar ist. Das Gehäusemodul ist ausgerüstet, eine
Einheit von Rotor und Stator aufzunehmen oder den Stator selbst zu bilden.
[0012] Weiter sind Kopplungsstrukturen für die Kopplung zwischen Gehäusesteg und Gehäusemodul
vorhanden, die so wirken, dass das Gehäusemodul parallel zur Achse relativ zum Gehäusemodul
bewegbar ist und mit einer Bewegung parallel zur Achse an den Gehäusesteg fügbar ist,
dass aber Relativbewegungen zwischen Gehäusesteg und Gehäusemodul in andere als axiale
Richtungen durch einen Formschluss verhindert werden.
[0013] Dieser Ansatz hat sich als besonders vorteilhaft für die Modularität herausgestellt.
Grund dafür ist, dass aufgrund der axialen Verschiebbarkeit die (axialen) Längen von
Gehäusesteg und Gehäusemodul(en) nicht im Voraus aufeinander abgestimmt sein müssen.
Vielmehr können die Gehäusemodule generisch und für sämtliche gängigen Zylinderlängen
verwendbar sein. Nur die Länge des Gehäusestegs und eventueller Kupplungsteile muss
angepasst werden, und unter Umständen können Zwischenteile eingesetzt werden. Ausserdem
kann der Gehäusesteg selbst auch modular aufgebaut sein, indem er aus mehreren Gehäusesteg-Modulen
zusammensetzbar ist, die ihrerseits aneinander befestigbar sind, bspw. ebenfalls durch
eine formschlüssige Verbindung. Solche Gehäusesteg-Module bilden jeweils einen Teil
der Gesamtlänge des Gehäusestegs, sie sind also in axialer Richtung nacheinander angeordnet.
In einer solchen Ausführung kann die Schliesszylinderlänge noch vor Ort bei der Montage
angepasst werden, ohne dass vorgängig gezielt passende Teile bestellt wurden. Selbst
wenn auf eine Modularität des Gehäusestegs verzichtet wird, ergeben sich mindestens
herstellungstechnisch Vorteile, unterscheiden sich doch verschieden lange Gehäusestege
aufgrund der Geometrie nur durch ihre Länge und unter Umständen den Abstand zwischen
Bohrungen, so dass dieselben Werkzeuge im Wesentlichen ohne Anpassung für die Herstellung
unterschiedlicher Gehäusestege verwendet werden können.
[0014] Modulare Zylinderaufbauten gemäss dem Stand der Technik weisen Module auf, die durch
Verschrauben, Verstiften, Verstemmen etc. verbunden sind. Dazu sind entsprechende
Werkzeuge und Vorrichtungen notwendig. Im Gegensatz dazu ermöglicht der erfindungsgemässe
Ansatz, dass keine speziellen Werkzeuge und Vorrichtungen benötigt werden. Je nach
Ausführung kann das Zerlegen des Zylinders mit sehr einfachen Mitteln, beispielsweise
einer einfachen Büroklammer (durch Eindrücken eines Fixierungsstifts, siehe nachstehend)
erfolgen. Trotzdem müssen keine Kompromisse bei der Sicherheit gemacht werden: Aufgrund
des erfindungsgemässen Ansatzes kann der Zylinder nur im ausgebauten Zustand zerlegt
werden.
[0015] Weitere Vorteile ergeben sich schliesslich auch durch die einfache, und trotzdem
reversible, Koppelbarkeit zwischen Gehäusesteg und Gehäusemodul sowie die sehr einfache
Möglichkeit, einen Bohrschutz anzubringen.
[0016] Der Gehäusesteg ist beispielsweise mit einer ersten Kopplungsstruktur versehen und
das Gehäusemodul ist mit einer zweiten Kopplungsstruktur versehen, wobei erste und
zweite Kopplungsstruktur formschlüssig ineinandergreifen und dadurch eine Relativbewegung
von Gehäusesteg und Gehäusemodul in radialer und auch in tangentialer Richtung verhindern
aber eine Bewegung in axialer Richtung zulassen.
[0017] Es ist auch möglich, dass ein separates Kopplungselement zur Verfügung gestellt wird,
das sowohl eine Kopplungsstruktur zum Koppeln mit einer passenden Gehäusesteg-seitigen
Kopplungsstruktur als auch eine Kopplungsstruktur zum Koppeln mit einer passenden
Gehäusemodul-seitigen Kopplungsstruktur aufweist. Die Kopplungsstrukturen können insbesondere
eine Schwalbenschwanzverbindung oder T-Nut-Verbindung bilden.
[0018] In Ausführungsformen bildet das mindestens eine Gehäusemodul eine Aufnahme für ein
Einsetzteil, welches Stator und Rotor umfasst. Eine solche Aufnahme kann einen Befestigungsring
oder dergleichen oder eine beispielsweise kreiszylindrische Bohrung zum Aufnehmen
des Einsetzteils umfassen; diesbezüglich sei beispielsweise auf die Publikation
EP 2 803 789 verwiesen.
[0019] Insbesondere weist der Schliesszylinder zwei Gehäusemodule auf, die an den Gehäusesteg
koppelbar sind und die jeweils Rotor und Stator aufnehmen bzw. den Stator bilden.
Diese sind im Schliesszylinder aussenseitig vorhanden, sodass dieser einen Doppelzylinder
bildet, der von beiden Seiten her bedient werden kann. Es ist aber auch möglich, dass
in einer solchen Konfiguration eines der Gehäusemodule keinen Stator trägt oder bildet,
sondern bspw. nur eine Welle für einen fest mit der Abtriebseinheit gekoppelten Knauf
aufnimmt - was bei Schliesszylindern für Türen, welche von einem Innenraum her immer
und ohne Schlüssel geöffnet werden können, eine Option sein kann.
[0020] Zwischen den genannten Gehäusemodulen kann je nach gewünschter Gesamtlänge des Schliesszylinders
ein ergänzendes inneres Gehäusemodul vorhanden sein.
[0021] Der Schliesszylinder als Ganzer kann dem Hahn-Profil (oder ,Europrofil') entsprechen,
oder dem Schweizer Rundprofil oder einem anderen geeigneten Zylinderprofil.
[0022] In einem Hohlraum, der durch eine erste Fixierungsbohrung im Gehäusesteg und eine
damit fluchtende zweite Fixierungsbohrung im Gehäusemodul gebildet ist, kann ein Fixierungsstift
vorhanden sein, der sich über eine Scherfläche zwischen Gehäusemodul und Gehäusesteg
erstreckt. Dieser wird bspw. unabhängig von der räumlichen Lage des Schliesszylinders
aufgrund einer Federkraft am Ort der Scherfläche gehalten. Anstelle einer Federkraft
sind auch andere Mechanismen denkbar, um den Fixierungsstift an der gewünschten Stelle
zu halten, beispielsweise eine magnetische Kopplung.
[0023] Der Fixierungsstift kann bspw. entgegen der Federkraft - oder anderen, bspw. magnetischen
Kraft - so verschoben werden, dass das Gehäusemodul durch eine Schiebebewegung in
axialer Richtung vom Gehäusesteg entfernbar ist. Zum Verschieben des Fixierungsstifts
kann im Gehäusesteg eine- im eingebauten Zustand des Schliesszylinders nicht zugängliche
- Zugangsöffnung vorhanden sein, durch welche ein Werkzeug eingreifen und den Fixierungsstift
verschieben kann. Eine solche Zugangsöffnung wird einen anderen, insbesondere kleineren
Querschnitt haben als die (erste) Fixierungsbohrung.
[0024] Besonders einfach ist optional die Gestaltung des Bohrschutzes. In einem bspw. im
Vergleich zu den Fixierungsbohrungen weiter aussen liegenden Hohlraum, welcher durch
eine erste Bohrschutzbohrung im Gehäusesteg und eine damit fluchtende zweite Bohrschutzbohrung
im Gehäusemodul gebildet wird, ist ein zweiteiliger Bohrschutz aus einem für Bohrschutzzwecke
geeigneten besonders harten Material angeordnet. Der Bohrschutz wird durch einen ersten
Bohrschutzstift in der ersten Bohrschutzbohrung und einen zweiten Bohrschutzstift
in der zweiten Bohrschutzbohrung gebildet.
[0025] Im Prinzip ist es nicht nötig, dass die Bohrschutzbohrungen miteinander fluchten;
vielmehr können die Borschutzstifte auch leicht versetzt zueinander angeordnet sein,
wobei ein eventueller Abstand aus Sicherheitsgründen bevorzugt nicht wesentlich grösser
als ein Bohrschutzstift-Durchmesser sein sollte.
[0026] Dieser Ansatz zum Anbringen des Bohrschutzes hat auch den Vorteil, dass die Bohrschutzbohrungen
in ihrer Dimensionierung nicht präzis auf die Bohrschutzstifte abgestimmt sein müssen.
Die Bohrschutzstifte können sich bspw. in den Bohrschutzbohrungen leicht bewegen,
ohne dass sie deswegen herausfallen oder sonstwie ihre Wirksamkeit verlieren könnten.
Die Bohrschutzstifte müssen also nicht wie im Stand der Technik eingepresst, eingestemmt,
eingeklebt etc. werden. Das ist von Vorteil im Hinblick auf die Fertigungskosten.
[0027] Der Begriff "Bohrung" ist in diesem Text generell so zu verstehen, dass er eine Vertiefung
oder einen Durchbruch beschreibt und nicht notwendigerweise auf eine Herstellung mittels
eines Bohrers eingeschränkt zu verstehen ist.
[0028] Der Schliesszylinder ist beispielsweise ein Schliesszylinder für Flachschlüssel,
insbesondere Wendeschlüssel. Insbesondere weist der Schliesszylinder mehrere in Umfangsrichtung
verteilte Reihen von Zuhaltungen auf. Eine Anwendung für Zackenschlüssel ist jedoch
auch möglich.
[0029] Nebst einem Schliesszylinder ist auch ein System mit Gehäusemodulen sowie mit mehreren
passenden Gehäusestegen oder Gehäusesteg-Modulen unterschiedlicher Längen Gegenstand
der Erfindung. Gehäusemodule und Gehäusestege sind wie vorstehend bei der Beschreibung
des Schliesszylinders erläutert so aufeinander abgestimmt, dass die beschriebene Kupplung
möglich wird.
[0030] Mindestens zwei der Gehäusestege oder Gehäusesteg-Module werden sich vorzugsweise
in ihrer Länge unterscheiden. Es kann auch vorgesehen sein, dass nebst endseitigen
Gehäusesteg-Modulen ein Mittelteil oder Zwischenteil vorhanden ist, welches zur beidseitigen
Ankoppelung (beidseitig in Bezug auf axiale Richtungen) je eines weiteren Gehäusesteg-Modules
ausgebildet ist. Zwischen Gehäusesteg-Modulen kann eine Formschlussverbindung in Bezug
auf axiale Richtungen, insbesondere eine Schwalbenschwanz-Verbindung vorgesehen sein.
[0031] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren beschrieben.
In den Figuren sind die angewandten Massstäbe teilweise verschieden und bezeichnen
gleiche Bezugszeichen gleiche oder analoge Elemente. Es zeigen:
- Figur 1 eine perspektivische Seitenansicht des Schliesszylinders in einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 2 einen Längsschnitt durch den Schliesszylinder in der ersten Ausführungsform;
- Fig. 3 eine Vorderansicht des Schliesszylinders in der ersten Ausführungsform;
- Fig. 4 Elemente der Kupplung in einer Explosionsdarstellung;
- Fig. 5 schematisch das Wirkprinzip der Befestigung des Gehäusemoduls sowie einen Bohrschutz;
- Fig. 6 einen Schnitt entlang der Ebene B-B in Fig. 2;
- Fig. 7 ein Detail aus Fig. 6;
- Fig. 8 eine weitere Ausführungsform eines Schliesszylinders in einer perspektivischen
Ansicht;
- Fig. 9 einen Längsschnitt durch die Ausführungsform gemäss Fig. 8;
- Fig. 10 einen Schnitt entlang der Ebene E-E in Fig. 8;
- Fig. 11 und 12 perspektivische Ansichten je einer weiteren Ausführungsform;
- Fig. 13 schematisch weitere Kopplungsstrukturen;
- Fig. 14 schematisch eine weitere Ausführungsform, wobei Bild B einen Schnitt entlang
der Ebene D-D in Bild A und Bild C einen Schnitt entlang der Ebene E-E in Bild A darstellt;
und
- Fig. 15 eine nur ausschnittweise dargestellte weitere Ausführungsform, wobei Bild
B einen Schnitt entlang der Ebene B-B in Bild A und Bild C einen Schnitt entlang der
Ebene C-C in Bild A darstellt.
[0032] Der Schliesszylinder 1 gemäss
Figuren 1-3 ist ein Doppel-Schliesszylinder mit dem sogenannten Hahn-Profil (auch Europrofil
genannt), wie es in der Norm DIN 18252 definiert ist. Stator 3 und Rotor 4 sind beidseitig
je in einem Einsetzteil 2 vorhanden. Am Rotor 4 ist ein Schlüsselkanal 5 zum Einführen
eines Flachschlüssels, nämlich eines Wendeschlüssels ausgebildet.
[0033] Der Rotor 4 und der Stator 3, ihre Funktionsweise und ihr Zusammenwirken (insbesondere
mit Zuhaltungen und Gegenzuhaltungen, die beim Einführen des passenden Schlüssels
eine Rotation des Rotors im Stator freigeben) können wie an sich von mechanischen
Schliesszylindern bekannt ausgestaltet sein und werden hier nicht näher erläutert.
[0034] Die Funktionsweise der Abtriebseinheit des Schliesszylinders als solche kann ebenfalls
wie an sich bekannt sein.
Figur 4 zeigt eine Explosionsdarstellung der Einsetzteile 2 (mit einer in Figuren 1 und 2
nicht vorhandenen optionalen, axial leicht vorstehenden äusseren Hülse) mit Kupplungselementen:
Mit einem Abtriebsschlitz 11 des Rotors wirkt eine Kupplungsvorrichtung 12 zusammen,
welche wie an sich bekannt ausgebildet sein kann und - im Beispiel eines Doppel-Schliesszylinders
- zwei gegeneinander verdrehbare Kupplungsteile aufweist, welche eine Nabe 13 je nach
Kupplungszustand an den einen oder anderen der beiden Rotoren 4 drehfest kuppelt.
Die Kupplungsvorrichtung 12 kann auch - wie ebenfalls an sich bekannt - so geformt
sein, dass sie ein gleichzeitiges Einführen von Schlüsseln von beiden Seiten her verhindert.
[0035] Nebst der gezeichneten Ausführungsform der Kupplungsvorrichtung existieren diverse
Alternativen, die unterschiedliche Funktionen ermöglichen. Für alle Ausführungsformen
der Erfindung gilt, dass entsprechend unterschiedliche Kupplungsvorrichtungen verwendet
werden können.
[0036] Die Nabe 13 ist aussenseitig mit einer Mehrzahl von axial verlaufenden Rillen versehen
und also in der Art einer Keilwelle geformt, während ein Mitnehmer 14 für die Betätigung
eines Riegels innenseitig die Form einer Keilnabe hat, so dass Nabe 13 und Mitnehmer
14 ineinander eingreifende Strukturen haben und drehfest verbunden sind. Selbstverständlich
sind auch andere Konstruktionen möglich, bspw. die Kombination von Nabe und Mitnehmer
zu einem einstückigen Abtriebsteil.
[0037] Erfindungsgemäss ist das Gehäuse des Schliesszylinders mehrteilig aufgebaut, mit
einem Gehäusesteg 6 und mit Gehäusemodulen 7, die durch aufschieben in axialer Richtung
(Achse 20) von aussen auf den Gehäusesteg fügbar sind. Zu diesem Zweck weisen der
Gehäusesteg 6 und die Gehäusemodule 7 je eine Kopplungsstruktur auf, wobei die Kopplungsstrukuren
zum Bilden einer Schwalbenschwanzverbindung zusammenwirken. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
bildet der Gehäusesteg 6 einen im Querschnitt schwalbenschwanzförmigen Vorsprung 21,
welcher in eine entsprechende schwalbenschwanzförmige Ausnehmung 22 im jeweiligen
Gehäusemodul 7 eingreift, was man bspw. in Fig. 3 gut sieht.
[0038] Die Gehäusemodule 7 sind jeweils von aussen her (d.h. das in Fig. 2 links dargestellte
Gehäusemodul 7 von links und das in Fig. 2 rechts dargestellte Gehäusemodul von rechts)
auf den Gehäusesteg 6 aufschiebbar. Im dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt
sich die Schwalbenschwanzverbindung bis axial nach aussen. Das ist aber nicht zwingend
so: die jeweiligen Gehäusemodule 7 können aussenseitig eine Partie, bspw. in der Art
einer Schürze, aufweisen, welche aussenseitig den Gehäusesteg abdeckt und aufgrund
welcher sich das Gehäuse von aussen homogen darstellt.
[0039] Figur 5 illustriert schematisch ein mögliches Prinzip für die Befestigung des Gehäusemoduls
7 am Gehäusesteg 6 und für einen Bohrschutz. Im Gehäusesteg ist eine erste Fixierungsbohrung
31 und am Gehäusemodul eine entsprechende mit dieser fluchtende zweite Fixierungsbohrung
32 vorhanden. Ein Fixierungsstift 35 wird durch die Kraft einer Feder 34 gegen einen
radial-aussenseitigen Anschlag gedrückt und ist länger als die Tiefe der ersten Fixierungsbohrung
31, sodass er sich über die Scherlinie zwischen Gehäusesteg 6 und Gehäusemodul 7 erstreckt
und so diese beiden Teile gegeneinander in Bezug auf axiale Bewegungen versperrt.
Er ist aber kürzer als die Tiefe der zweiten Fixierungsbohrung und kann daher durch
ein Werkzeug (nicht gezeichnet), das durch eine Zugangsöffnung 37 eingeführt wird,
entgegen der Kraft der Feder 34 ganz in die zweite Fixierungsbohrung 32 eingeschoben
werden, um das Gehäusemodul durch ein Bewegung in axialer Richtung vom Gehäusesteg
zu entfernen.
[0040] Ein Bohrschutz wird im dargestellten Ausführungsbeispiel durch zwei gehärtete Bohrschutzstifte
43, 44 gebildet, die sich in entsprechenden Bohrschutzbohrungen 41, 42 des Gehäusestegs
6 bzw. des Gehäusemoduls 7 befinden. Auf diese Weise lässt sich der Bohrschutz besonders
einfach und mit vorgefertigten Teilen realisieren.
[0041] Im Ausführungsbeispiel von Figuren 1-3 ist ein weiteres, optionales Merkmal realisiert,
welches man in
Figur 6 in welcher ein Schnitt entlang der Ebene B-B in Fig. 2 vergrössert dargestellt ist,
und in Vergrösserung in
Figur 7, besonders gut sieht: in der zweiten Fixierungsöffnung 32 ist nebst den in Figur 5
illustrierten Elementen ein zweiter, radial-innenseitiger Fixierungsstift 36 vorhanden,
der durch die Feder 34 nach radial-innen gedrückt wird. Ausserdem ist die zweite Fixierungsöffnung
durchgehend und weist der Stator eine Stator-Fixierungsöffnung auf, welche mit der
zweiten Fixierungsöffnung fluchtet. Auf diese Weise dient der zweite, radial-innenseitige
Fixierungsstift auch der Fixierung des Stators relativ zum Gehäusemodul 7.
[0042] Der Gehäusesteg 6 weist ausserdem eine Befestigungsöffnung 51 mit Stulpgewinde auf,
welche der Befestigung beispielsweise in einer Türe/einem Schloss mittels einer Stulpschraube
dient.
[0043] In Figuren 1-3, 6 und 7 ist ein Doppelzylinder einer Standardgrösse dargestellt.
Wird ein Doppelzylinder für eine dickere Türe gewünscht, ermöglicht das erfindungsgemässe
System die Verwendung praktisch aller Teile des dargestellten Standard-Doppelzylinders,
namentlich der Gehäusemodule 7 und der Einsetzelemente 2 mit Rotor und Stator. Einzig
der Gehäusesteg 6 muss durch einen axial entsprechend längeren Gehäusesteg ausgetauscht
werden. Ausserdem sind die Kupplungselemente zu ersetzen oder zu ergänzen, bspw. indem
Kupplungsvorrichtung 12 und Nabe 13 durch axial entsprechend der gewünschten Dimension
längere funktionsgleiche Elemente ersetzt werden. Ausserdem kann ein ergänzendes inneres
Gehäusemodul vorgesehen sein, welches die genannten Kupplungselemente dort gegen aussen
schützt, wo sie ansonsten aufgrund der Verlängerung freiliegen würden.
[0044] Statt wie vorstehend erwähnt Gehäusestege aller gängigen Schliesszylinder-Längen
zur Verfügung zu stellen - oder in Ergänzung dazu - können in einem modularen System
für Schliesszylinder auch die Gehäusestege als solche modular aufgebaut werden. Ein
erstes Beispiel eines modularen Schliesszylinders mit modular aufgebautem Gehäusesteg
6 ist in
Figuren 8-10 dargestellt. Der Gehäusesteg 6 weist ein erstes Gehäusesteg-Modul 61 und ein zweites
Gehäusesteg-Modul 62 auf. Die Länge des aus den Gehäusesteg-Modulen 61, 62 zusammengesetzten
Gehäusestegs ist grösser als die Länge des Gehäusestegs in der Ausführungsform der
Figuren 1-3, 6 und 7, weshalb die Kupplungsvorrichtung 12 entsprechend länger ausgestaltet
ist und ein ergänzendes inneres Gehäusemodul 70 vorhanden ist. Die Gehäusestege sind
miteinander formschlüssig verbunden, im dargestellten Beispiel ebenfalls durch eine
Schwalbenschwanzverbindung. Im Unterschied zur Schwalbenschwanzverbindung zwischen
Gehäusesteg und Gehäusemodulen wirkt die Formschlussverbindung in axialer Richtung,
und dafür verhindern die Kopplungsstrukturen 65, 66 (schwalbenschwanzförmiger Vorsprung
65, entsprechende Ausnehmung 66) keine relative Verschiebung in radiale Richtung.
Die Stabilität gegenüber solchen Verschiebungen kommt vielmehr im zusammengesetzten
Zustand des Schliesszylinders vom Schliesszylinder als Ganzem und insbesondere von
demjenigen Gehäusemodul, welches über die Scherfläche zwischen den Gehäusesteg-Modulen
geführt ist, im dargestellten Beispiel dem inneren Gehäusemodul 70.
[0045] Figuren 11 und 12 illustrieren weitere Möglichkeiten für die Gestaltung des Gehäusestegs und die Wahl
der Gesamtlänge des Schliesszylinders. Der Gehäusesteg der Ausführungsform von Fig.
11 weist die Gesamtlänge der Basis-Doppelzyinder-Ausführungsform der Figuren 1-3,
6 und 7 auf, ist aber mehrteilig mit einem ersten Gehäusesteg-Modul 61, einem zweiten
Gehäusesteg-Modul 62 und einem Mittelteil 63 welches die Befestigungsöffnung 51 aufweist.
Wenn der Schliesszylinder länger ausfallen soll, kann entweder das zweite Gehäusesteg-Modul
62 durch ein entsprechendes längeres Gehäusesteg-Modul (siehe nachstehend Fig. 12)
ersetzt werden, und/oder es kann ein Gehäusesteg-Modul-Zwischenteil eingesetzt werden
(siehe ebenfalls nachstehend Fig. 12).
[0046] Die Ausführungsform von Fig. 12 baut auf derjenigen von Fig. 8-10 auf, besitzt aber
zusätzlich ein Gehäusesteg-Modul-Zwischenteil 64 und ein weiteres inneres Gehäusemodul
70 derselben Länge um auf eine noch grössere Gesamtlänge zu kommen. Kupplungsvorrichtung
12 und Nabe 13 sind entsprechend noch weiter verlängert.
[0047] Figur 13 zeigt schematisch alternative hinterschnittene Kopplungsstrukturen mit einem Vorsprung
21 in der Art einer Schiene mit Schienenkopf und einer entsprechenden Ausnehmung 22
im Gegenstück. Generell sind Kopplungsstrukturen geeignet, welche im Schnitt senkrecht
zur Achse einen Hint erschnitt definieren und welche beispielsweise mindestens bereichsweise
entlang axialen Richtung translationssymmetrisch sind.
[0048] Figur 14 illustriert ein optionales weiteres Prinzip, wobei die Figur nur schematisch ist
und das Gehäusemodul/die Gehäusemodule 7 und die von ihm/ihnen gelagerten Elemente
nicht in ihren Details dargestellt sind. Ein Befestigungsbolzen 71, der zur Befestigung
des Gehäusestegs 6 und damit des Schliesszylinders in einer Türe oder dergleichen
dient. Der Befestigungsbolzen 71 weist einen Einschnitt 72 auf, welcher vom Fixierungsstift
35 blockiert wird, sodass der Befestigungsbolzen nur entfernt werden kann, wenn der
Fixierungsstift entgegen der Federkraft nach innen geschoben wird. Damit hat der Fixierungsstift
35 in dieser Ausführungsform eine Doppelfunktion.
[0049] Der Befestigungsbolzen 71 (Querstift) kann ausserdem als Schutz gegen Angriffe (herausziehen
des Zylinders) dienen und wird bspw. hinter einem Sicherheits-Langschild oder einer
Rosette abgestützt und muss aufgrund der vorstehend illustrierten Konstruktion nicht
eingepresst, verschraubt, verstemmt oder verklebt werden. Durch die beschriebene Halterung
durch den gefederten Fixierungsstift 35 kann er auch jederzeit einfach ausgetauscht
werden, und wenn er nicht benötigt wird, kann er auch ganz weggelassen werden.
[0050] Ausserdem ist - unabhängig davon, und als optionales Merkmal für alle Ausführungsformen
- in der Ausführungsform von Figur 13 die Anordnung der Kopplungsstrukturen im Vergleich
zu den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen umgekehrt: das Gehäusemodul 7 bildet
den Kopplungsvorsprung 21 und der Gehäusesteg den die entsprechende Ausnehmung 22.
[0051] Figur 15 zeigt in Abweichung vom vorstehend Beschriebenen zwei Prinzipien, die als optionale
Merkmale unabhängig voneinander realisierbar sind.
[0052] Erstens weist in der Ausführungsform von Fig. 15 der Schliesszylinder keinen vom
Gehäusemodul 7 separaten Stator auf. Vielmehr bildet das Gehäusemodul 7 selbst den
Stator und weist zu diesem Zweck eine Mehrzahl von radialen Bohrungen auf, die im
Grundzustand mit entsprechenden Bohrungen im Rotor 4 fluchten, wobei in den fluchtenden
Bohrungen in Gehäusemodul 7 und Rotor 4 Paare von Zuhaltungen und federbelasteten
Gegenzuhaltungen angeordnet sind, die in an sich bekannter Art durch einen passend
codierten Schlüssel so positionierbar sind, dass sie eine Rotation des Rotors 4 im
Gehäusemodul 7 zulassen. Ein solcher Aufbau mit einem gleichzeitig als Stator dienenden
Gehäusemodul 7 ermöglicht grösser dimensionierte Zuhaltung-Gegenzuhaltung-Paare als
wenn wie in den vorstehenden Ausführungsformen der Stator rotationszylindrisch ausgebildet
ist, da sich wie illustriert die entsprechenden Bohrungen in den zum Gehäusesteg hin
verlaufenden Bereich erstrecken können. Daher ist diese Ausführungsform auch abweichend
vom Dargestellten besonders gut für Schliesszylinder für Zackenschlüssel geeignet.
[0053] Das zweite in Fig. 15 illustrierte Prinzip betrifft die Befestigung der Gehäusemodule
7 am Gehäusesteg 6. Die Kopplungsstrukturen umfassen je eine hinterschnittene Kopplungsausnehmung
im Gehäusemodul 7 und im Gehäusesteg 6 und ein separates Kopplungselement 81, das
im dargestellten Ausführungsbeispiel im Querschnitt schmetterlingförmig ist und in
die beiden von den Kopplungsausnehmungen gebildeten Hinterschnitte eingreift.
[0054] In den dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Kopplungsstrukturen jeweils translationssymmetrisch
in Bezug auf axiale Verschiebungen. Das ist aber nicht nötig. Nötig ist nur, dass
die Kopplungsstrukturen eine Translationsbewegung in axialer Richtung erlauben. Das
kann bspw. auch bewirkt werden, indem eine Kopplungsstuktur eine Mehrzahl von in axialer
Richtung voneinander beabstandeten Köpfen aufweist, welche in eine translationssymmetrische
Kopplungsausnehmung eingreifen, oder umgekehrt die eine Kopplungsstruktur einen translationssymmetrischen
Kopplungsvorsprung aufweist, der von einer Mehrzahl von in axialer Richtung beabstandeten
Kopplungszangen umgriffen wird. Die Fachperson wird sich bei Kenntnis des erfindungsgemässen
Konzepts viele passende Strukturen ausdenken können.
1. Schliesszylinder mit einem in einem Stator (3) drehbar geführten Rotor (4), in welchem
ein Schlüsselkanal (5) vorhanden ist, in den von einer Aussenseite her ein Schlüssel
einführbar ist, wobei Rotor (4) und Stator (3) eine Achse (20) definieren, gekennzeichnet durch einen Gehäusesteg (6) und mindestens ein Gehäusemodul (7), in welchem der Stator
(3) gelagert ist oder welches den Stator bildet, und durch Kopplungsstrukturen, welche
das Gehäusemodul (7) an den Gehäusesteg so koppeln, dass sie eine Bewegung des Gehäusemoduls
(7) relativ zum Gehäusesteg (6) parallel zur Achse (20) erlauben, aber Bewegungen
in andere Richtungen durch einen Formschluss verhindern.
2. Schliesszylinder nach Anspruch 1, aufweisend ein den Stator (3) und den Rotor (4)
aufweisendes Einsetzteil (2) das in das Gehäusemodul eingesetzt ist.
3. Schliesszylinder nach Anspruch 1, wobei das Gehäusemodul (7) den Stator bildet und
eine Mehrzahl von radialen Bohrungen aufweist, die in einem Grundzustand mit entsprechenden
Bohrungen im Rotor (4) fluchten, wobei in den fluchtenden Bohrungen in Gehäusemodul
(7) und Rotor (4) Paare von Zuhaltungen und federbelasteten Gegenzuhaltungen angeordnet
sind.
4. Schliesszylinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Kopplungsstrukturen
(21, 22, 81) eine Schwalbenschwanz- oder T-Nut-Verbindung bilden.
5. Schliesszylinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Gehäusesteg (6)
mit einer ersten Kopplungsstruktur (21, 22) versehen und das Gehäusemodul (7) mit
einer zweiten Kopplungsstruktur (22, 21) versehen ist, wobei erste und zweite Kopplungsstruktur
formschlüssig ineinandergreifen.
6. Schliesszylinder nach einem der Ansprüche 1-4, gekennzeichnet durch ein Kopplungselement (81), welches mit einer Gehäusesteg-seitigen Kopplungsstruktur
und mit einer Gehäusemodul-seitigen Kopplungsstruktur zusammenwirkt um das Gehäusemodul
an den Gehäusesteg zu koppeln.
7. Schliesszylinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, aufweisend zwei Gehäusemodule
(7), die an den Gehäusesteg (60) koppelbar sind und die jeweils Rotor (4) und Stator
(3) aufnehmen beziehungsweise den Stator bilden, so dass der Schliesszylinder ein
Doppelschliesszylinder ist.
8. Schliesszylinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, aufweisend einen Fixierungsstift
(35), in einem Hohlraum vorhanden ist, der durch eine erste Fixierungsbohrung (31)
im Gehäusesteg (6) und eine damit fluchtende zweite Fixierungsbohrung (32) im Gehäusemodul
(7) gebildet ist, wobei sich der Fixierungsstift (35) über eine Scherfläche zwischen
Gehäusemodul und Gehäusesteg erstreckt.
9. Schliesszylinder nach Anspruch 8, wobei der Fixierungsstift durch die Federkraft einer
Feder (34) nach radial-aussen gedrückt wird und wobei der Gehäusesteg (6) eine Zugangsöffnung
(37) zur ersten Fixierungsbohrung (32) aufweist, durch welche ein Werkzeug am Fixierungsstift
(35) angreifen kann um diesen entgegen der Federkraft nach radial innen und von der
genannten Scherfläche weg zu bewegen, um ein Lösen des Gehäusemoduls (7) vom Gehäusesteg
(6) zu ermöglichen.
10. Schliesszylinder nach Anspruch 8 oder 9, aufweisend einen Befestigungsbolzen (71),
der quer zur Achse (20) durch den Gehäusesteg (6) verläuft und einen Einschnitt (72)
aufweist, welcher vom Fixierungsstift (35) blockiert wird, sodass der Befestigungsbolzen
(71) nur entfernt werden kann, wenn der Fixierungsstift aus seiner Einbaulage weg
bewegt wird.
11. Schliesszylinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, aufweisend einen zweiteiligen
Bohrschutz, welcher durch einen ersten Bohrschutzstift (43) und einen zweiten Bohrschutzstift
(44) gebildet wird, der erste Bohrschutzstift (43) in einer ersten Bohrschutzbohrung
(41) im Gehäusesteg (6) und der zweite Bohrschutzstift (44) in einer zweiten Bohrschutzbohrung
(42) im Gehäusemodul (7) gebildet ist.
12. Schliesszylinder nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Gehäusesteg (6)
aus einer Mehrzahl von Gehäusesteg-Modulen (61, 62, 63, 64) zusammengesetzt ist.
13. Modulares Schliesszylinder-System zum Bilden eines Schliesszylinders nach einem der
vorangehenden Ansprüche, aufweisend mindestens eine Mehrzahl von Gehäusemodulen (7),
in denen jeweils ein Stator (3) mit einem darin drehbar vorhandenen Rotor (4) gelagert
ist oder die einen solchen Stator bilden, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von Gehäusestegen (6) und/oder Gehäusesteg-Modulen (61, 62, 63, 64)
zur Bildung eines Gehäusestegs, und durch Kopplungsstrukturen, ein Koppeln jeweils
eines der Gehäusemodule (7) an jeweils einen Gehäusesteg so ermöglichen, dass sie
eine Bewegung des Gehäusemoduls (7) relativ zum Gehäusesteg (6) parallel zur Achse
(20) erlauben, aber Bewegungen in andere Richtungen durch einen Formschluss verhindern.
14. System nach Anspruch 13, aufweisend eine Mehrzahl der Gehäusestege (6), wobei sich
mindestens zwei der Gehäusestege (6) in ihrer Länge unterscheiden.
15. System nach Anspruch 13 oder 14, aufweisend eine Mehrzahl der Gehäusesteg-Module (61,
62, 63, 64) wobei sich mindestens zwei der Gehäusesteg-Module (61, 62, 63, 64) in
ihrer Länge unterscheiden und/oder wobei mindestens eines der Gehäusesteg-Module (63,
64) ein Mittelteil oder Zwischenteil bildet, welches zur beidseitigen Ankoppelung
je eines weiteren Gehäusesteg-Modules ausgebildet ist.
16. System nach einem der Ansprüche 13-15, aufweisend eine Mehrzahl der Gehäusesteg-Module
(61, 62, 63, 64) wobei sich mindestens zwei der Gehäusesteg-Module (61, 62, 63, 64)
mit einer in Bezug auf axiale Richtungen formschlüssigen Verbindung miteinander verbindbar
sind.