[0001] Die Erfindung betrifft einen längenveränderlichen Trinkhalm zur Öffnung und Entnahme
von fließfähigem Produkt aus einem Behälter aufweisend einen ersten Halm und wenigstens
einen zweiten Halm, wobei der erste und der zweite Halm derart ausgebildet sind das
ein Ineinanderschieben unterstützt ist und die Halme auf einem Cellulose- oder Papierausgangsmaterial
basieren. Weiterhin betrifft die Erfindung das Verfahren zur Herstellung eines endseitigen
Bereiches eines cellulose- oder papierbasierten Halmes eines längenveränderlichen
Trinkhalms sowie dessen Herstellungsprozess.
[0002] Trinkhalme, Trinkrohre, -röhrchen, auch Strohhalme genannt sind bekannte Vorrichtungen
die es ermöglichen, vorzugsweise flüssige oder fließfähige Lebensmittel aus einem
Behältnis zu konsumieren. Dazu wird der Trinkhalm mit einem Ende in das Lebensmittel,
Flüssigkeit, Getränk eingebracht und das dann noch freie Ende dient dazu von dem Mund
des Nutzers umschlossen und durch eine Saugbewegung wie ein quasi Heberohr genutzt
zu werden, sodass die Flüssigkeit aus dem Behältnis in den Mund gelangt.
[0003] Entnahmevorrichtungen für Flüssigkeiten sind in unterschiedlicher Ausbildung insbesondere
basierend auf Kunststoffwerkstoffen verfügbar. Die
EP172395A1 beispielsweise zeigt einen Teleskoptrinkhalm bestehend aus vorzugsweise zwei teleskopartig
ineinander verschiebbaren Trinkhalmabschnitten, die im zusammengeschobenen Zustand
eine begrenzte Länge des Trinkhalms gewährleisten, für den Gebrauch desselben aber
durch Auseinanderziehen der beiden Trinkhalmabschnitte eine ausreichende Gesamtlänge
ermöglicht.
[0004] Der vorgestellte Trinkhalm ist derart gestaltet, dass die beiden Trinkhalmabschnitte
ineinandersteckbar sind und mindestens in einer Relativlage zueinander durch formschlüssigen
Eingriff von radial gerichteten Vorsprüngen und Vertiefungen gegeneinander verriegelbar
sind. Die Vertiefungen beziehungsweise Vorsprünge sind als Sicken ausgebildet, die
ringförmig nach innen oder außen ragend in die aus thermisch verformbarem Kunststoff
bestehenden Trinkhalme eingeformt sind.
[0005] Realisiert ist der (kürzere) äußere Trinkhalmabschnitt (Außenhalm) mit einer nach
innen geformten Anschlagsicke mit Abstand von einem Ende. Der andere Trinkhalmabschnitt,
nämlich der Innenhalm, ist als Gegenanschlag an seinem äußeren Ende mit einer durch
thermische Aufweitung des Innenhalms gebildeten, nach außen gerichteten Randverdickung
versehen. Diese kommt bei ausgezogenem Trinkhalm an der wulstartig nach innen ragenden
Anschlagsicke zur Anlage.
[0006] Die
DE9516549U1 offenbart einen auf papierartig basierendem Werkstoff realisierten und integrativ
in eine Verpackung implementierten Trinkhalm. Dieser Ausführungsform liegt der Gedanke
zugrunde einen Papierbecher mit Trinkhalm zu schaffen, welcher nach der Benutzung
biologisch abbaubar ist und keine Umweltprobleme hervorruft. Dieser Gedanke basiert
auf der sehr aktuellen und zutreffenden Erkenntnis, dass mit fortschreitender zivilisatorischer
Entwicklung die Umwelt- und Hygieneprobleme immer drängender werden. Besondere Sorgfalt
hinsichtlich der Hygiene ist aufzuwenden bei Dingen, wie zum Beispiel Lebensmitteln
oder Geschirr, die zu einem Picknick, einem Ausflug, zum Campen oder allgemein zu
einer Reise mitgenommen werden. Daneben sind ansteckende Krankheiten, wie zum Beispiel
Hepatitis B, weit verbreitet, sodass die Küchenhygiene nicht außer Acht gelassen werden
kann. Deshalb sind Wegwerfgeschirr oder -behälter beliebt geworden. Einige Materialien
von diesen Wegwerfartikeln sind jedoch nicht biologisch abbaubar, sie verschmutzen
die Umwelt und tragen mit zu großen Problemen beim Verarbeiten von Wegwerfflaschen,
-geschirr, -bechern aus Kunststoff bei. Zutreffend erkennt die
DE9516549U1, dass kunststoffbasierte Trinkhalme genau zu diesem Problem maßgeblich negativ beitragen.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung längenveränderliche Trinkhalme hinsichtlich ihrer unerwünschten
umweltverschmutzenden Folgen weiterzuentwickeln und derart zu verbessern, dass die
zuvor genannten Nachteile des Standes der Technik wenigstens teilweise reduziert sind
und/oder eine verbesserte, vereinfachte, wirtschaftliche Herstellung unterstützt wird.
[0008] Zur Lösung der Aufgabe schlägt die Erfindung einen längenveränderlichen Trinkhalm
vor, der auf einem biologisch abbaubarem Werkstoff basiert und eine Arretiereinrichtung
mit Abdichtungsfunktion aufweist. Weiterhin werden Vorrichtungen zur Herstellung der
Arretiereinrichtung und eine Herstellungsanlage des Trinkhalms vorgeschlagen.
[0009] Die Erfindung sieht zwei Realisierungswege vor, um die Arretiereinrichtung mit Abdichtungsfunktion
auszugestalten:
- Die Arretiereinrichtung und die Abdichtungsfunktion sind in konstruktiv voneinander
getrennten Bereichen, Abschnitten, korrespondierenden Halmflächen verwirklicht;
- Die Arretiereinrichtung und die Abdichtungsfunktion sind in integrativer Weise in
korrespondierenden Halmflächen verwirklicht.
[0010] Der erfindungsgemäße längenveränderliche Trinkhalm weist wenigstens zwei zueinander
korrespondierende Halme, Röhrchen auf welche in ihren Abmessungen und Querschnitten
derart aufeinander abgestimmt sind, dass sie sich ineinander schieben lassen. Das
bedeutet, dass der erste (innere) Halm mit seinen Außenabmessungen und insbesondere
mit dem Rohraußendurchmesser unter dem Innendurchmesser des zweiten (äußeren) Halmes
realisiert ist. Auch ist es möglich, den Außendurchmesser und/oder die Außenabmessungen
des ersten Halmes identisch oder leicht übermaßig zum Innendurchmesser des zweiten
Halmes auszuführen, sodass ein Ineinanderschieben unter leichten elastischen Verformungen
der Halme unterstützt ist.
[0011] Die Erfindung erkennt, dass der zumindest teilweise biologisch abbaubare Werkstoff
auf Lignin- und/oder Cellulosebasis geeignet ist die Anforderungen hinsichtlich mechanischer
Stabilität, Flüssigkeitsresistenz und Dauerfestigkeit zu erfüllen. Es ist vorgesehen,
papier- und/oder kartonartige Ausgangsmaterialien für den erfindungsgemäßen längenveränderlichen
Trinkhalm zu verwenden. Dabei umfasst die Erfindung sowohl den konstruktiven Aufbau
des Trinkhalms mit den an die speziellen Eigenschaften des Basiswerkstoffes angepassten
Geometrien als auch die Werkzeuge und Verfahrensschritte zur Herstellung, weil die
Abkehr vom umweltschädlichen Kunststoff als Basismaterial hin zum biologisch abbaubaren
Alternativen besondere und neuartige Maßnahmen erfordert.
[0012] Um angesichts der Eigenschaften des Cellulosewerkstoffes eine sowohl arretierende
als auch weitgehend flüssigkeitsdichte Festlegung der beiden Trinkhalmröhrchen in
der Trinkposition - das heißt in der Position, die eine maximale oder zumindest verlängerte
Situation der relativen Lage der Trinkhalmröhrchen zueinander abbildet - zu realisieren
sieht die Erfindung eine materialspezifische Konstruktion und geometrische Ausgestaltung
jeweils endseitig an beiden Halmen vor.
[0013] In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung weist der erste, innere Halm endseitig
eine Aufweitung, Spreizung auf, die vorzugsweise konisch oder ballig ausgeführt und
korrespondierend zu einer ebenfalls endseitig an dem zweiten, äußeren Halm vorgesehenen
Verjüngung ausgebildet ist. Die korrespondierende Gestaltung ist derart, dass eine
konzentrische Anlageschulter beider Halme zueinander gebildet wird die einen weitgehenden
umlaufenden Flächenkontakt unterstützt, sodass eine weitgehende Dichtheit gegenüber
Flüssigkeiten oder Luft erreicht wird. Zusätzlich wird die Arretierung der Verbindung
durch eine an dem zweiten Halm angebrachte und nach innen ragende Sicke, Wulst verbessert.
Dazu wird vorzugsweise direkt angrenzend an die Verjüngung dieser zumindest bereichsweise
umlaufende Wulst derart ausgeführt, dass er eine Anlageschulter in Längsrichtung bildet
und einen Hintergriff darstellt, in den das stirnseitige Ende des ersten Halms bei
Erreichen der Endlagenposition eingreifen kann, sodass eine Endlagenfixierung, Arretierung
erreicht wird. Um die Dichtfunktion der Verbindung zu unterstützen kann die Geometrie
und deren Abmessungen so gewählt sein, dass eine leichte axiale Verspannung der beiden
Halme in der Endlage zueinander erfolgt, sodass ein dichtheitsfördernder leichter
Presssitz entsteht.
[0014] Diese erste mögliche Ausgestaltung der Erfindung verwirklicht die Arretiereinrichtung
und die Abdichtungsfunktion in konstruktiv voneinander getrennten Bereichen, Abschnitten
beziehungsweise korrespondierenden Halmflächen.
[0015] Um die Aufweitung, Spreizung endseitig des ersten, inneren Halms herstellen zu können
sieht die Erfindung besondere Maßnahmen und Vorrichtungen vor, welche die Eigenschaften
des cellulosebasierten, papierartigen Werkstoffes berücksichtigen. Der erste Herstellungsschritt
der Aufweitung, Spreizung kann optional in einer Befeuchtung und/oder Erwärmung erfolgen.
Ziel ist hier, die Verformungsfähigkeit des weitgehend anisotropischen, inelastischen
Papierwerkstoffes temporär zu steigern. Anschließend werden in beliebiger Reihenfolge
eine Patrize, Spreizwerkzeug (beispielsweise ein Dorn, Spreizdorn mit entsprechender
Geometrie) in das Innere des ersten Halms stirnseitig eingebracht und optional eine
Matrize, Hülsenstück, Formwerkzeug am äußeren endseitigen Halmbereich angeordnet.
Die Lagefixierung ist durch verschiedene Maßnahmen möglich: Kleben, Klebeband, Halterung,
Klemmung.
[0016] Die Spreizung erfolgt durch eine Einschubbewegung des Spreizdorns in den ersten Halm,
sodass über den wenigstens einen konischen Geometriebereich des Dorns eine vorzugsweise
konzentrische Aufweitung in den Halm eingeprägt wird. Als äußere Anlagefläche kann
die zuvor fixierte Matrize fungieren. Optional und je nach Werkstoffeigenschaft des
Papiers kann das Formwerkzeug und/oder der Spreizdorn über eine oder mehrere radiale
Bohrungen verfügen die es ermöglichen, Feuchte und/oder Dampf mit oder ohne Klebstoffanteilen
vor und/oder während des Verformungsvorganges in den Verformungsbereich einzubringen.
Alternativ zu der Werkzeugkombination Matrize und Patrize kann die Aufspreizung weggesteuert,
kraftgesteuert oder kraft-weggesteuert nur durch den Spreizdorn und ohne Formwerkzeug,
Hülsenstück erfolgen.
[0017] Erfindungsgemäß wird die endseitig an dem zweiten, äußeren Halm vorgesehenen Verjüngung
geometrisch korrespondierend zur Spreizung des ersten Halmes durch einen Umformprozess
ausgebildet. Ähnlich wie bei der Spreizung, Aufweitung können auch bei der Verjüngung
die Herstellungsschritte Befeuchtung oder Bedampfung (optional), Matrize und Patrize
positionieren, Umformung durch Axialverschiebung von Spreizdorn und/oder Hülsenstück
realisiert sein. Vor oder parallel mit der Verjüngungsherstellung kann die an dem
zweiten Halm optional angebrachte und nach innen ragende Sicke, Wulst eingeprägt werden.
[0018] Eine Variante der ersten möglichen Ausgestaltung der Erfindung verwirklicht die Arretiereinrichtung
und die Abdichtungsfunktion in konstruktiv voneinander getrennten Bereichen, Abschnitten
beziehungsweise korrespondierenden Halmflächen in einem mehrteiligen Aufbau. Durch
eine in den Verbindungsbereich zwischen erstem und zweitem Halm eingebrachten Hülse,
Zwischenstück kann neben den zuvor genannten Funktionen auch eine hohe Seitenstabilität
dadurch erreicht werden, dass die Überlapplänge in Axialrichtung erhöht ist.
[0019] Eine zweite erfindungsgemäße Ausgestaltung des längenveränderlichen Trinkhalms sieht
vor, dass die Arretiereinrichtung und die Abdichtungsfunktion in integrativer Weise
in korrespondierenden Halmflächen verwirklicht werden. Das bedeutet, dass wenigstens
eine korrespondierende Kontaktfläche von erstem und zweitem Halm gebildet wird, die
funktional sowohl dichtend als auch arretierend ausgestaltet ist.
[0020] Die dritte erfindungsgemäße Ausgestaltung des längenveränderlichen Trinkhalms sieht
die Kombination auf getrennter und integrativer Funktionsflächenkombination vor.
[0021] Um diese integrale Funktion zu erreichen weist der erste, innere Halm endseitig an
seiner Außenfläche wenigstens eine Rillung, Einkerbung, Nut auf, die vorzugsweise
wenigstens bereichsweise umlaufend ausgeführt und korrespondierend zu wenigstens einer
ebenfalls endseitig und vorzugsweise wenigstens bereichsweise umlaufend innenseitig
an dem zweiten, äußeren Halm vorgesehenen Wulst, Vorsprung, Sicke ausgebildet ist.
Die korrespondierende Gestaltung ist derart, dass eine vorzugsweise zumindest bereichsweise
konzentrische Anlageschulter beider Halme zueinander gebildet wird die einen weitgehenden
umlaufenden Flächenkontakt unterstützt, sodass eine weitgehende Dichtheit gegenüber
Flüssigkeiten oder Luft erreicht wird.
[0022] Zusätzlich und integrativ ist die Arretierung der Verbindung durch die sich gebildete
wenigstens eine Anlageschulter in Längsrichtung sichergestellt, die einen Hintergriff
darstellt, in den bereichsweise die Nutfläche des ersten Halms bei Erreichen der Endlagenposition
eingreifen kann, sodass eine Endlagenfixierung, Arretierung erreicht wird. Ausführungsvarianten
können durch eine Mehrzahl korrespondierender Nuten und Wulste oder gewindeähnliche
Anordnungen gewählt werden, um die integrative Dich- und Arretierfunktion zu erreichen.
[0023] An der zu dem Verbindungsbereich gegenüberliegenden Endseite des ersten Halms kann
eine Spitze vorgesehen sein, die eine Schneid- oder Stechkante aufweist und praktisch
als Öffnungswerkzeug für das Behältnis einsetzbar ist. Herstellungstechnisch wird
ausgehend von einem bekannten Schrägschnitt, der üblicherweise zwischen 30 und 60
Grad (insbesondere für Papierwerkstoffe ca. 60 Grad) geneigt ist zumindest eine weitere
Behandlung zur Realisierung der für den Einsatz als Öffnungswerkzeug erforderlichen
mechanischen Eigenschaften des Papierwerkstoffes durchgeführt. Dazu wird die Schneidkante
nachbehandelt, um die mechanischen Eigenschaften und/oder die Oberflächenbeschaffenheit
und/oder die Modifikation der Schnittgeometrie zu beeinflussen. Folgende Nachbehandlungsschritte
können summarisch oder separat realisiert sein:
- Nachverdichtung und plastische Verformung des Schneidkantenbereiches durch wenigstens
bereichsweise Verpressung der stirnseitigen Schnittkante,
- Kantengeometriemodifikation zur Ausprägung einer spitzeren Schneidkante,
- Aufbringen oder Tränken des Papierwerkstoffes mit Kleber beziehungsweise Klebstoff,
Leim, Farbe endseitig des Halmes an der Schneidkante.
[0024] Durch wenigstens einen der Nachbehandlungsschritte erreicht die Erfindung eine verbesserte
Funktionalität hinsichtlich der Nutzung des längenveränderlichen Trinkhalms als Öffnungswerkzeug
für Behälter, da sowohl Festigkeit als auch die Werkstoffhärte des Papiers und zusätzlich
die Schneidgeometrie verbessert ist, sodass ein Durchstechen der Verpackung zuverlässiger
ist.
[0025] Die Erfindung sieht optional vor, dass auch der zweite Endbereich des zweiten Halmes
nach der Einbringung des ersten Halmes verjüngt wird. Die Herstellungsschritte können
analog der gegenüberliegenden Verjüngung gewählt werden und bieten den Vorteil, dass
der erste Halm formschlüssig von dem zweiten Halm aufgenommen ist, sodass eine funktionelle
Einheit gebildet wird. Auch wird durch diese zweite Verjüngung eine verbesserte Haptik
für den Mund und die Lippen des Konsumenten erreicht.
[0026] Durch die erfindungsgemäße Schnittkanten(nach)behandlung ist weiterhin sichergestellt,
dass Ablöseerscheinungen des Papiers reduziert und mögliche Staubreste durch den Schnitt
vermindert sind. Auch sieht die Lehre der Erfindung vor, dass nunmehr längenveränderliche
Trinkhalme auf Papierwerkstoffbasis auf eine Nutzungslänge teleskopierbar sind, dass
sowohl ein vollständiges Eintauchen in den Behälter, Verpackung als auch eine ausreichend
große Auskragungslänge über die Behälteroberfläche sichergestellt ist. Auf diese Weise
wird zuverlässig verhindert, dass der Konsument die Verpackung mit dem Mund berührt,
welche Verschmutzungen oder Keime aufweisen kann.
[0027] Die Erfindung wird im Folgenden anhand exemplarischer Ausführungsbeispiele in Verbindung
mit den Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- den längenveränderlichen Trinkhalm in einem ersten Längenzustand (obere Abbildung)
und in einem zweiten Längenzustand (untere Abbildung);
- Fig. 2a
- den Verbindungsbereich des längenveränderlichen Trinkhalms gemäß der Abbildung aus
Figur 1 untere Darstellung in einer vergrößerten Ansicht;
- Fig. 2b
- den Verbindungsbereich des längenveränderlichen Trinkhalms in einer ersten möglichen
"langen" Variante;
- Fig. 2c
- den Verbindungsbereich des längenveränderlichen Trinkhalms in einer zweiten möglichen
"langen" Variante;
- Fig. 3
- den Verbindungsbereich des längenveränderlichen Trinkhalms in einer mehrteiligen -
hier mit drei Komponenten realisierten - Ausgestaltung;
- Fig. 4
- den Verbindungsbereich des längenveränderlichen Trinkhalms in einer Variante mit in
integrativer Weise korrespondierenden Halmflächen;
- Fig. 5
- den ersten Halm mit seiner endseitigen Spitze in der erfindungsgemäß vorgesehenen
Herstellungsvorrichtung bestehend im Wesentlichen aus Formdorn und optionalem Formwerkzeug;
- Fig. 6
- den ersten Halm mit seiner endseitigen Spitze als Ergebnis der Nachverdichtung und
plastischen Verformung des Schneidkantenbereiches gemäß Figur 3;
- Fig. 7
- den ersten Halm mit seiner endseitigen Spreizung in der erfindungsgemäß vorgesehenen
Herstellungsvorrichtung bestehend im Wesentlichen aus Formdorn und optionalem Formwerkzeug;
- Fig. 8
- den zweiten Halm mit seiner endseitigen Verjüngung und Sicke, Wulst in der erfindungsgemäß
vorgesehenen Herstellungsvorrichtung bestehend im Wesentlichen aus Formdorn und optionalem
Formwerkzeug;
- Fig. 9
- den längenveränderlichen Trinkhalm in seiner Funktion als Öffnungshilfe, Einstechwerkzeug
zusammen mit einem zu öffnenden Behälter;
- Fig. 10
- den längenveränderlichen Trinkhalm in seiner Funktion als Trinkhilfe nach dem Einbringen
in den Behälter und Eintauchen in das zu konsumierende Produkt im Behälterinnern und
- Fig. 11
- eine mögliche Prozessstrecke zur Herstellung und Verpackung von längenveränderlichen
Trinkhalmen unter besonderer Berücksichtigung des Cellulose-Basiswerkstoffes für deren
Halme.
[0028] In Figur 1 wird der erfindungsgemäße, längenveränderliche Trinkhalm 100 in zwei Längenzuständen
gezeigt: In einem ersten Längenzustand (obere Abbildung) und in einem zweiten Längenzustand,
die üblicherweise die Benutzungslänge darstellt (untere Abbildung). Um von einem ersten,
kürzeren Zustand in einen zweiten, längeren Zustand zu gelangen ist der längenveränderliche
Trinkhalm teleskopierbar, das heißt die beiden primären Komponenten, der erste Halm
200 und der zweite Halm 300 des längenveränderlichen Trinkhalmes 100 sind in axialer
Richtung relativ verschiebbar zueinander ausgeführt.
[0029] Die Figur 2a zeigt den Verbindungsbereich 110 des längenveränderlichen Trinkhalms
100 in der Positionierung gemäß der Abbildung aus Figur 1 untere Darstellung in einer
vergrößerten Ansicht.
[0030] Der erste, innere Halm 200 weist endseitig eine Aufweitung, Spreizung 210 auf, die
in diesem Ausführungsbeispiel konisch ausgeführt und korrespondierend zu einer ebenfalls
endseitig an dem zweiten, äußeren Halm 300 vorgesehenen Verjüngung 310 ausgebildet
ist. Die korrespondierende Gestaltung ist derart, dass eine konzentrischer, schräger
Anlagekonus 111 (Anlageschulter, Anlagefläche) beider Halme 200, 300 zueinander gebildet
wird die einen weitgehenden umlaufenden Flächenkontakt unterstützt, sodass eine weitgehende
Dichtheit gegenüber Flüssigkeiten oder Luft erreicht wird.
[0031] Neben der eigentlichen Klemmung wird die Arretierung der Verbindung durch eine an
dem zweiten Halm 300 angebrachte und nach innen ragende Sicke, Wulst 320 verbessert.
Dazu wird vorzugsweise direkt angrenzend an die Verjüngung 310 dieser zumindest bereichsweise
umlaufende Wulst 320 derart ausgeführt, dass er eine Anlageschulter 112 in Längsrichtung
bildet und einen Hintergriff darstellt, in den das stirnseitige Ende des ersten Halms
bei Erreichen der Endlagenposition eingreifen kann, sodass eine Endlagenfixierung,
Arretierung erreicht wird.
[0032] Um die Dichtfunktion der Verbindung zu unterstützen kann die Geometrie und deren
Abmessungen so gewählt sein, dass eine leichte axiale Verspannung der beiden Halme
200, 300 in der Endlage zueinander erfolgt, sodass ein dichtheitsfördernder leichter
Presssitz in der Anlagefläche 111 entsteht.
[0033] In Figur 1 und Figur 2a ist ein "kurzer" Verbindungsbereich 110 dargestellt. Je nach
gestellten Festigkeits- und Führungseigenschaften des Verbindungsbereiches unterstützt
die Erfindung auch eine "längere" Version.
[0034] Dazu kann wie in Figur 2c dargestellt beispielsweise der zweite Halm 300 endseitig
eine rohrförmige Verlängerung 311 mit Durchmesser gleich der Verjüngung 310 aufweisen.
Alternativ oder additiv kann, wie in Figur 2b gezeigt, der erste Halm 200 endseitig
eine rohrförmige Verlängerung 211 mit Durchmesser gleich der Spreizung 210 mit einer
umlaufenden Nut korrespondierend zur Sicke 320 aufweisen. Auf diese Weise wird die
Radialführung des Verbindungsbereiches 110 in der Endlage der Halme 200, 300 verbessert
ohne die Arretierfunktion und, oder Dichtheit wesentlich zu beeinträchtigen.
[0035] Figur 3 zeigt den Verbindungsbereich 110 des längenveränderlichen Trinkhalms in einer
um eine Hülse, Zwischenhülse 400 erweiterten Ausgestaltung. Die Hülse 400 fungiert
in diesem Ausführungsbeispiel als Funktionsflächenträger und übernimmt die jeweilige
Funktion von dem ersten Halm 200. Stirnseitig weist die Hülse 400 eine Fase 410 auf,
die mit der Sicke 310 des zweiten Halms 300 hinsichtlich der Abdichtfunktion korrespondiert.
Gleiches gilt zumindest für die Innenfläche der Hülse 400 an der Anlagefläche zum
ersten Halm 200.
[0036] Neben der eigentlichen Klemmung wird die Arretierung der Verbindung durch eine an
dem zweiten Halm 300 angebrachte und nach innen ragende Sicke, Wulst 320 verbessert.
Dazu wird vorzugsweise mit Abstand der Hülsenlänge zur endseitigen Sicke 310 dieser
zumindest bereichsweise umlaufende Wulst 320 derart ausgeführt, dass er eine Anlageschulter
112 in Längsrichtung bildet und einen Hintergriff darstellt, in den das stirnseitige
Ende der Hülse 400 bei Erreichen der Endlagenposition eingreifen kann, sodass eine
Endlagenfixierung, Arretierung erreicht wird.
[0037] Figur 4 illustriert den Verbindungsbereich 110 des längenveränderlichen Trinkhalms
100 in einer Variante mit in integrativer Weise korrespondierenden Halmflächen 111,
112. Dieses Ausführungsbeispiel ist durch wenigstens eine vorzugsweise umlaufende
Nut, Einkerbung 220 des ersten Halmes 200 und wenigstens einer dazu korrespondierenden
Sicke, Wulst 320 des zweiten Halms 300 gebildet derart, dass in den Funktionsflächen
111, 112 sowohl die Dicht- als auch die Arretierfunktion implementiert sind. Das gezeigte
Beispiel verfügt über acht weitgehend umlaufende und konzentrische Ringfunktionsflächenpaarungen
gebildet durch die Anlageflächen 111 und Anlageschultern 112.
[0038] Um den ersten Halm 200 relativ zum zweiten Halm 300 in die gezeigte axiale Verbindungsposition
zueinander zu verschieben werden die Elemente 220, 230 temporär und weitgehend elastisch
verformt bis die Verbindungslage, Endlagenposition erreicht ist. Weiterhin ist vorteilhaft,
dass eine erhebliche Öffnungs- beziehungsweise Einstechkraft zum Einbringen des längenveränderlichen
Trinkhalms 100 in den Behälter B über den zweiten Halm 300 in die Spitze 230 des ersten
Halms 200 eingeleitet werden kann, die dem Betrag nach vergleichbar mit der erforderlichen
Verformungskraft der Elemente 220, 230 im Verbindungsbereich entspricht.
Figur 5 stellt den ersten Halm 200 mit seiner endseitigen Spitze 230 in der erfindungsgemäß
vorgesehenen Herstellungsvorrichtung bestehend im Wesentlichen aus Formdorn 20 und
Formwerkzeug 22 dar. In dem gezeigten Herstellungszustand wird die Spitze 230 nach
dem zuvor erfolgten Schrägschnitt aufweisend einen Schnittwinkel ws durch einen Werkzeugdorn
20 nachverdichtet.
[0039] Die Nachverdichtung und plastische Verformung des Schneidkantenbereiches durch wenigstens
bereichsweise Verpressung der stirnseitigen Schnittkante dient zur Modifikation, Verbesserung
der mechanischen Eigenschaften des Papierwerkstoffes, sodass der Einsatz als Öffnungswerkzeug,
das heißt Stechwerkzeug, verbessert ist. Infolge der Nachverdichtung kann optional
der Schnittwinkel im Bereich der Spitze verändert sein, sodass ein vom Schnittwinkel
abweichender Winkel der Spitze wp ausgebildet wird. Der Spitzenwinkel wp beträgt ca.15
bis 35 Grad, vorzugsweise ca. 25 Grad.
[0040] Alternativ oder additiv zur Nachverdichtung mit oder ohne Ausbildung des Spitzelwinkels
kann ein Aufbringen oder Tränken des Papierwerkstoffes mit Kleber beziehungsweise
Klebstoff, Leim, Farbe endseitig des Halmes an der Schneidkante erfolgen. Durch wenigstens
einen der Nachbehandlungsschritte erreicht die Erfindung eine verbesserte Funktionalität
hinsichtlich der Nutzung des längenveränderlichen Trinkhalms als Öffnungswerkzeug
für Behälter, da sowohl Festigkeit als auch die Werkstoffhärte des Papiers und zusätzlich
die Schneidgeometrie verbessert ist, sodass ein Durchstechen der Verpackung zuverlässiger
ist.
[0041] Der Formdorn 20 verfügt über wenigstens einen konisch ausgebildeten Bereich, der
als Pressschräge zur Verdichtung der Spitze ausgebildet ist. Die Nachverdichtung wird
durch eine axiale Kraft-Weg-Beaufschlagung realisiert, dabei kann das nicht zwingend
erforderliche, aber in Figur 3 dargestellte ein- oder mehrteilige Formwerkzeug 22
den Halm 200 außenseitig wenigstens bereichsweise umschließen und als Gegenlager,
Widerlager, Anlageschulter für den Halm 200 dienen. Weiterhin kann das Formwerkzeug
22 als axiale Führung des Formdorns 20 genutzt werden.
[0042] Optional kann das Formwerkzeug 22 wenigstens eine Bohrung 22' aufweisen um beispielsweise
im Rahmen eines oder mehrerer Vor- oder Nachbehandlungsschritte Feuchte, Dampf, Wasser,
Leim, Klebstoff und/oder Lack oder beliebige Gemische daraus in den Spitzenbereich
230 einzubringen.
[0043] Figur 6 illustriert den ersten Halm 200 mit seiner endseitigen Spitze 230 als Ergebnis
der Nachverdichtung und plastischen Verformung des Schneidkantenbereiches gemäß Figur
3 durch wenigstens bereichsweise Verpressung der stirnseitigen Schnittkante230 mit
der erfindungsgemäß vorgesehenen Herstellungsvorrichtung bestehend im Wesentlichen
aus Formdorn 20 und Formwerkzeug 22. Der Spitzenwinkel wp beträgt ca.15 bis 35 Grad,
vorzugsweise ca. 25 Grad. Der Schrägschnitt ws ist üblicherweise zwischen 30 und 60
Grad geneigt.
[0044] Figur 7 verdeutlicht den ersten Halm 200 mit seiner endseitigen Spreizung 210 in
der erfindungsgemäß vorgesehenen Herstellungsvorrichtung bestehend im Wesentlichen
aus Formdorn 24 und optionalem Formwerkzeug 25.
[0045] Um die Aufweitung, Spreizung 210 endseitig des ersten, inneren Halms 200 herstellen
zu können und die Eigenschaften des cellulosebasierten, papierartigen Werkstoffes
in geeigneter Weise zu modifizieren ist primär ein Formdorn 24 eingesetzt, der durch
Kraft-Wegbeaufschlagung (weggesteuert, kraftgesteuert oder kraft-weggesteuert) in
Axialrichtung mit seinem vorzugsweise konischen Dornabschnitt die Spreizung bewerkstelligt.
Vor oder während dieses Herstellungsschrittes der Aufweitung 210 kann optional eine
Befeuchtung und/oder Erwärmung erfolgen. Ziel ist hier, die Verformungsfähigkeit des
weitgehend anisotropischen, inelastischen Papierwerkstoffes temporär zu steigern.
Anschließend werden in beliebiger Reihenfolge der Spreizdorn 24 in das Innere des
ersten Halms 200 stirnseitig eingebracht und optional, jedoch nicht zwingend eine
Matrize, Hülsenstück, Formwerkzeug 25 am äußeren endseitigen Halmbereich angeordnet.
Die Lagefixierung ist durch verschiedene Maßnahmen möglich: Kleben, Klebeband, Halterung,
Klemmung.
[0046] Die Spreizung 210 erfolgt durch eine Einschubbewegung des Spreizdorns 24 in den ersten
Halm 200, sodass über den wenigstens einen konischen Geometriebereich des Dorns eine
konzentrische Aufweitung 210 in den Halm eingeprägt wird. Als äußere Anlagefläche
kann das ein- oder mehrteilige Formwerkzeug 25 fungieren. Optional und je nach Werkstoffeigenschaft
des Papiers kann das Formwerkzeug 25 und/oder der Spreizdorn 24 über eine oder mehrere
radiale Bohrungen 25' verfügen die es ermöglichen, Feuchte oder Dampf oder Lack oder
Leim oder Klebstoff vor und/oder während des Verformungsvorganges in den Verformungsbereich
einzubringen.
[0047] Figur 8 zeigt den zweiten Halm 300 mit seiner endseitigen Verjüngung 310 und Sicke,
Wulst 320 in der erfindungsgemäß vorgesehenen Herstellungsvorrichtung bestehend im
Wesentlichen aus Formdorn 12 und optionalem Formwerkzeug 11.
[0048] Die endseitig an dem zweiten, äußeren Halm 300 vorgesehenen Verjüngung 310 ist korrespondierend
zur Spreizung 210 des ersten Halmes 200 ausgebildet derart, dass eine konzentrischer,
schräger Anlagekonus 111 beider Halme 200, 300 zueinander gebildet wird die einen
weitgehenden umlaufenden Flächenkontakt unterstützt, sodass eine weitgehende Dichtheit
gegenüber Flüssigkeiten oder Luft erreicht wird.
[0049] Um die Verjüngung 310 endseitig des zweiten, äußeren Halms 300 herstellen zu können
ist primär ein Formdorn 12 eingesetzt, der in Axialrichtung in den zweiten Halm 300
eingebracht wird. Vor oder während dieses Herstellungsschrittes der Verjüngung 310
kann optional eine Befeuchtung und/oder Erwärmung erfolgen. Ziel ist hier ebenfalls,
die Verformungsfähigkeit des weitgehend anisotropischen, inelastischen Papierwerkstoffes
temporär zu steigern. Anschließend wird eine Matrize, Hülsenstück, Formwerkzeug 11
am äußeren endseitigen Halmbereich angeordnet.
[0050] Die Verjüngung 310 erfolgt durch das Zusammenwirken von Formdorn 12 als Anlagefläche
und ein- oder mehrteilige Formwerkzeug 11. Optional und je nach Werkstoffeigenschaft
des Papiers kann das Formwerkzeug 11 und/oder der Spreizdorn 12 über eine oder mehrere
radiale Bohrungen 11' verfügen die es ermöglichen, Feuchte oder Dampf oder Lack oder
Leim oder Klebstoff vor und/oder während des Verformungsvorganges in den Verformungsbereich
einzubringen.
[0051] Figur 9 bildet den längenveränderlichen Trinkhalm 100 in seiner Funktion als Öffnungshilfe,
Einstechwerkzeug zusammen mit einem zu öffnenden Behälter B ab. Vorzugsweise, aber
nicht zwingend erforderlich ist der längenveränderliche Trinkhalm 100 durch den Verbindungsbereich
110 in seiner Maximallängenposition arretiert, sodass eine in Axialrichtung des Trinkhalmes
wirkende Stechkraft auf den Behälter B aufgebracht werden kann. Durch die Spitze 230
wirkt die Axialkraft auf die Behälterwandung oder einen dafür vorgesehenen Bereich
der Wandung mit verringerter Festigkeit und durchstößt die Behälterhülle.
[0052] Die Figur 10 zeigt den längenveränderlichen Trinkhalm 100 in seiner Funktion als
Trinkhilfe nach dem Einbringen in den Behälter B und Eintauchen in das zu konsumierende
Produkt im Behälterinnern. Die Erfindung sieht eine Gesamt-Maximallänge des Trinkhalms
100 abgestimmt auf die Behältergröße vor, dass auch bei maximaler Längenerstreckung
des Trinkhalms 100 in den Behälter (vorzugsweise in diagonaler Richtung bis in eine
Behälterecke hinein) eine derart große Auskragung des Trinkhalmes 100 über die Behälterwandung
gewährleistet ist. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der Mund, die Lippen des
Benutzers keinen Kontakt mit dem möglicherweise verschmutzten Behälter hat.
[0053] Figur 11 umfasst eine mögliche Prozessstrecke zur Herstellung und Verpackung von
längenveränderlichen Trinkhalmen 100 unter besonderer Berücksichtigung des Cellulose-Basiswerkstoffes
für dessen Halme 200, 300. Die Darstellung ist am Materialfluss und den jeweiligen
Bearbeitungsprozessschritten orientiert. Die cellulosebasierten Halme 200, 300 werden
dabei dem Prozess zunächst als noch zu bearbeitende Halbzeuge zugeführt und sodann
schrittweise erfindungsgemäß geformt, behandelt, zu einem längenveränderlichen Trinkhalm
100 zusammengebaut und verpackt
1. Längenveränderlicher Trinkhalm (100) zur Öffnung und Entnahme von fließfähigem Produkt
aus einem Behälter B aufweisend einen ersten Halm (200) und wenigstens einen zweiten
Halm (300), wobei der erste und der wenigstens zweite Halm (200, 300) derart ausgebildet
sind das ein Ineinanderschieben unterstützt ist und die Halme (200, 300) auf einem
Cellulose- oder Papierausgangsmaterial basieren, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Endlage der Halme (200, 300) zueinander ein Verbindungsbereich (110) mit
einer Anlagefläche (111) gebildet ist, sodass der Verbindungsbereich (110) weitgehend
Gas- und Flüssigkeitsdicht ist und weiterhin eine Anlageschulter (112) aufweist, sodass
eine Arretierfunktion unterstützt ist.
2. Längenveränderlicher Trinkhalm (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiereinrichtung und die Abdichtungsfunktion in konstruktiv voneinander getrennten
Bereichen, Abschnitten, korrespondierenden Halmflächen ausgebildet sind.
3. Längenveränderlicher Trinkhalm (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlagefläche (111) des Verbindungsbereiches (110) durch eine Spreizung (210)
des ersten Halmes (200) und eine Verjüngung (310) des zweiten Halmes (300) gebildet
ist.
4. Längenveränderlicher Trinkhalm (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlageschulter (112) des Verbindungsbereiches (110) durch eine Sicke, Wulst (320)
gebildet ist, die mit einem Stirnflächenbereich des ersten Halmes (200) korrespondiert.
5. Längenveränderlicher Trinkhalm (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlageschulter (112) des Verbindungsbereiches (110) durch eine Sicke, Wulst (320)
gebildet ist, die mit einer Vertiefung, Rilllinie oder Nut des ersten Halmes (200)
korrespondiert.
6. Längenveränderlicher Trinkhalm (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Halm (200, 300) im Verbindungsbereich (110) durch eine darüber hinausgehende
rohrförmige Verlängerung (211, 311) aufweist, sodass die Radialführung des Verbindungsbereiches
(110) unterstützt ist.
7. Längenveränderlicher Trinkhalm (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungsbereich (110) durch eine Hülse (400) ergänzt ist.
8. Längenveränderlicher Trinkhalm (100) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (400) wenigstens eine Funktionsfläche (410) aufweist, sodass die Abdichtungsfunktion
unterstützt ist.
9. Längenveränderlicher Trinkhalm (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiereinrichtung und die Abdichtungsfunktion integrativ in wenigstens einer
korrespondierenden Halmflächenpaarung (111, 112) ausgebildet ist.
10. Längenveränderlicher Trinkhalm (100) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine korrespondierende Halmflächenpaarung (111, 112) durch wenigstens
eine Nut (220) und wenigstens eine Sicke (320) gebildet sind.
11. Längenveränderlicher Trinkhalm (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass endseitig eines Halmes (200, 300) und auf der dem Verbindungsbereich (110) abgewandten
Halmseite eine Spitze (230) und, oder eine Verjüngung (310) vorgesehen ist.
12. Längenveränderlicher Trinkhalm (100) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (230) einen Spitzenwinkel wp aufweist, der 15 bis 35 Grad und vorzugsweise
25 Grad beträgt.
13. Längenveränderlicher Trinkhalm (100) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (230) einen Schnittwinkel ws aufweist, der 30 bis 60 Grad beträgt.
14. Längenveränderlicher Trinkhalm (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Endbereich eines Halmes (200, 300) durch Verdichtung, Leim, Klebstoff,
Lack, Wärme, Wasser oder Dampf vor- oder nachbehandelt ist.
15. Verfahren zur Herstellung eines endseitigen Bereiches eines cellulose- oder papierbasierten
Halmes (200, 300) eines längenveränderlichen Trinkhalms (100) nach einem der vorgehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Formänderung des Endbereiches (210, 230, 310) durch einen Umformprozess mittels
eines Formdorns (12, 20, 24) und, oder eines Formwerkzeuges (11, 22, 25) erfolgt.
16. Verfahren zur Herstellung eines endseitigen Bereiches eines cellulose- oder papierbasierten
Halmes (200, 300) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass vor, während oder nach dem Umformprozess Feuchte, Wasser, Dampf und, oder Leim und,
oder Klebstoff (F, D, W, L, K) vorzugsweise im Bereich der Umformung eingebracht wird.