[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zuführvorrichtung zum Zuführen von aufgelösten
Fasern oder Faserflocken auf eine Transportvorrichtung, eine Vliesbildungsanlage umfassend
eine solche Zuführvorrichtung sowie ein Verfahren zur Bildung einer Faserflor- oder
Vliesbahn.
[0002] Bei der Erzeugung von Faservliesen werden üblicherweise Faserflocken aus einem Faserflockenspeiser
an eine Transportvorrichtung abgegeben, die sie in Form einer Faserflockenmatte zu
einem Florerzeuger, wie z.B. einer Krempel, einem Vliesbildner oder einer Verfestigungsmaschine,
wie z.B. einer Nadelmaschine, weitertransportiert. In der Regel ist es wünschenswert,
ein Faservlies mit sehr hoher Gleichmäßigkeit zu erzeugen. Hierzu existieren an verschiedenen
Stellen der Anlage entsprechende Eingriffsmöglichkeiten. Beispielsweise kann das Gewicht
der Faserflockenmatte mittels einer Bandwaage gemessen und auf dieser Basis die Einzugsgeschwindigkeit
des Florerzeugers angepasst werden. Alternativ zu einem sehr gleichmäßigen Faservlies
ist es bei manchen Anwendungen auch erwünscht, ein Vlies mit einem Oberflächenprofil
zu bilden.
[0003] Aus der
EP 2 695 976 A1 ist eine Zuführvorrichtung zum Zuführen von aufgelösten Fasern oder Faserflocken
auf eine Transportvorrichtung bekannt, die eine Mehrzahl von quer zur Transportrichtung
und horizontal nebeneinander angeordneten Zuführsegmenten umfasst. Jedes dieser Zuführsegmente
weist eine eigene Einzugswalze auf, die mit einer Öffnerwalze der Zuführvorrichtung
zum Auflösen eines Ausgangsmaterials, beispielsweise einer Faserlunte oder einem Faservliesstreifen,
zusammenwirkt. Es ist dadurch möglich, die von der Zuführvorrichtung abgegebene Menge
an Fasern oder Faserflocken quer zur Transportrichtung der Transportvorrichtung gezielt
einzustellen und zu variieren und dadurch Fehlstellen oder Ungleichmäßigkeiten in
der Faserflockenmatte oder der Vliesbahn auszugleichen oder ein vorbestimmtes Querprofil
zu erzeugen.
[0004] Jedes Zuführsegment wird mit einer eigenen Faserlunte oder einem eigenen Faservliesstreifen
gespeist, die dem Zuführsegment mittig bezüglich seiner Breite in axialer Richtung
der Einzugswalze zugeführt werden. Dies führt dazu, dass die aufgelösten Fasern oder
Faserflocken über die Breite des jeweiligen Zuführsegments bisweilen nicht vollständig
gleichmäßig verteilt auf die Transportvorrichtung abgegeben werden, wobei mittig mehr
Fasern oder Faserflocken abgegeben werden als zu den Rändern jedes Zuführsegments
hin. Da jedes Zuführsegment eine eigene Einzugswalze umfasst, die entsprechend drehbar
zu lagern ist, ist zwischen den Einzugswalzen der nebeneinander angeordneten Zuführsegmente
Bauraum für derartige Lagerungen vorzusehen, sodass die Einzugswalzen in der Regel
nicht direkt aneinander anschließen können. All dies hat zur Folge, dass eine Faserflocken-,
Faserflor- oder Vliesbahn unter Umständen nicht mit der gewünschten Gleichmäßigkeit
quer zur Transportrichtung erzeugt werden kann.
[0005] In der
EP 0 383 246 A2 und der
EP 2 119 817 ist jeweils eine Zuführvorrichtung offenbart, bei der in einem Flockenschacht zwei
Speisewalzen mit einer Öffnerwalze zusammenwirken, um Faserflocken herauszulösen.
Die beiden Speiswalzen sind entlang des Umfangs der Öffnerwalze beabstandet zueinander
angeordnet. Die Verteilung der Flocken über die Breite der Walzen kann in diesen Fällen
jedoch nicht beeinflusst werden.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vliesbildungsanlage und
eine Zuführvorrichtung zum Zuführen von aufgelösten Fasern oder Faserflocken auf eine
Transportvorrichtung bereitzustellen, die die Erzeugung eines besonders gleichmäßigen
Vlieses ermöglichen und eine besonders große Flexibilität hinsichtlich der Gestaltung
der zu erzeugenden Faserflor- oder Vliesbahn ermöglichen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Zuführvorrichtung nach Anspruch 1, eine Vliesbildungsanlage
nach Anspruch 7 sowie ein Verfahren nach Anspruch 11 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
[0008] Erfindungsgemäß umfasst eine Zuführvorrichtung zum Zuführen von aufgelösten Fasern
oder Faserflocken auf eine Transportvorrichtung zumindest ein erstes Zuführsegment
und ein zweites Zuführsegment zum Zuführen eines Ausgangsmaterials, wobei das erste
und das zweite Zuführsegment jeweils eine Einzugswalze umfassen, und eine Öffnerwalze,
die mit den Einzugswalzen des ersten und des zweiten Zuführsegments zum Auflösen des
Ausgangsmaterials zusammenwirkt. Das zumindest eine erste und zweite Zuführsegment
sind in einer Umfangsrichtung der Öffnerwalze beabstandet zueinander angeordnet. Die
Einzugswalzen des ersten und des zweiten Zuführsegments sind einzeln ansteuerbar.
[0009] Auf diese Weise wird die Flexibilität hinsichtlich der Ausbildung der zu erzeugenden
Materialbahn erheblich erhöht. In Abhängigkeit von einem Versatz des ersten und des
zweiten Zuführsegments in einer axialen Richtung der Öffnerwalze lassen sich verschiedene
Vorteile erzielen, die sich durch Vorsehen weiterer Zuführsegmente beliebig kombinieren
lassen oder auch einzeln verwirklicht werden können.
[0010] Dass zwei Zuführsegmente in einer Umfangsrichtung der Öffnerwalze beabstandet zueinander
angeordnet sind, bedeutet, dass die Einzugswalzen der zwei Zuführsegmente nicht axial
zueinander ausgerichtet sind, sondern derart entlang des Umfangs der Öffnerwalze verteilt
sind, dass die Achsen dieser Einzugswalzen parallel zueinander in einem vorbestimmten
Abstand entlang des Umfangs der Öffnerwalze angeordnet sind. Es ist bevorzugt, dass
die Achsen dieser Einzugswalzen zudem parallel zur Achse der Öffnerwalze ausgerichtet
sind. Der Abstand der Achsen dieser Einzugswalzen von der Achse der Öffnerwalze in
radialer Richtung der Öffnerwalze ist vorzugsweise gleich, kann jedoch variieren,
falls Einzugswalzen unterschiedlicher Dimensionen eingesetzt werden.
[0011] Dadurch, dass das erste und das zweite Zuführsegment in Umfangsrichtung der Öffnerwalze
beabstandet zueinander angeordnet sind, ist es möglich, die Zuführsegmente in axialer
Richtung der Öffnerwalze und der Einzugswalze näher aneinander anzuordnen, sodass
sich ein durch die Lagerung bedingter Zwischenraum zwischen benachbarten Zuführsegmenten
nicht negativ auf die Gleichmäßigkeit der Materialbahn quer zur Transportrichtung
auswirkt. Durch eine Überlappung der Zuführsegmente in axialer Richtung kann der ungleichmäßigen
Faser- oder Faserflockenverteilung über die Breite eines Zuführsegments entgegengewirkt
werden. Es ist auch möglich, unterschiedliche Fasern zu mischen oder in Transportrichtung
abwechselnd auf die Transportvorrichtung zuzuführen, wenn das erste und das zweite
Zuführsegment ohne Versatz in axialer Richtung der Öffnerwalze zueinander ausgerichtet
sind.
[0012] Je nach gewünschtem Einsatzzweck und Anordnung der Zuführvorrichtung im Vliesbildungsprozess
kann die Zuführvorrichtung durch Zuführen der Fasern oder Faserflocken auf die Transportvorrichtung
eine neue Materialbahn auf der Transportvorrichtung bilden oder Fasern oder Faserflocken
einer bestehenden und auf der Transportvorrichtung unter der Zuführvorrichtung entlang
geförderten Materialbahn zuführen. Um die verschiedenen Möglichkeiten allgemein abzudecken,
ist im Folgenden von der Materialbahn die Rede, die eine Faserflockenmatte, eine Faserflor-
oder Vliesbahn sein kann.
[0013] Das Ausgangsmaterial ist vorzugsweise eine Faserlunte oder ein Faservliesstreifen
aus Fasern. Das Ausgangsmaterial, das vom ersten Zuführsegment zugeführt wird, kann
sich von dem Ausgangsmaterial, das vom zweiten Zuführsegment zugeführt wird, unterscheiden.
Insbesondere können sich die Fasern der Ausgangsmaterialien in zumindest einer Eigenschaft
unterscheiden. Die zumindest eine Eigenschaft der Fasern des ersten und des zweiten
Ausgangsmaterials, in der sich die Fasern unterscheiden, ist vorzugsweise gewählt
aus: der Farbe der Fasern, der Faserart, dem Fasermaterial, dem Faserdurchmesser,
der Faserlänge, der Faserbehandlung, der Querschnittsform der Fasern, der Rauheit
der Fasern bzw. der Faserkräuselung. Natur- oder Kunstfasern bilden beispielsweise
unterschiedliche Faserarten. Unterschiedliche Fasermaterialien können z.B. unterschiedliche
Naturfasern oder unterschiedliche Kunstfasern umfassen. Bezüglich der Faserbehandlung
können beispielsweise chemische Behandlungen der Fasern vorgesehen sein. Die Eigenschaften
der Fasern wirken sich entsprechend auf die Eigenschaften der durch sie gebildeten
Materialbahn aus. Es kann aber auch allen Zuführsegmenten dasselbe Ausgangsmaterial
zugeführt werden.
[0014] Die Einzugswalzen und die Öffnerwalze wirken in einem aneinander zugewandten Bereich
zum Auflösen des Ausgangsmaterials zusammen. Hierbei wird das Ausgangsmaterial zwischen
die jeweilige Einzugswalze und die Öffnerwalze eingezogen und in einzelne, voneinander
gelöste Bestandteile, wie z.B. einzelne Fasern oder Faserflocken, aufgelöst. Die Einzugswalzen
und die Öffnerwalze weisen hierzu üblicherweise Garnituren von Zähnen auf, die in
das Ausgangsmaterial eingreifen und dieses auseinanderziehen, um Fasern oder Faserflocken
aus dem Ausgangsmaterial herauszulösen. Das Zusammenwirken von Einzugswalzen und einer
Öffnerwalze sowie deren bevorzugte Ausführungen sind dem Fachmann bekannt.
[0015] Die Öffnerwalze wird angetrieben, z.B. von einem Servomotor. Die Öffnerwalze ist
bevorzugt durchgängig quer zur Transportrichtung ausgebildet, kann aber auch durch
mehrere axial zueinander ausgerichtete Öffnerwalzenabschnitte gebildet sein. Es versteht
sich zudem, dass zusätzlich zum ersten und zum zweiten Zuführsegment weitere Zuführsegmente
in Umfangsrichtung der Öffnerwalze beabstandet zum ersten und zum zweiten Zuführsegment
vorgesehen sein können.
[0016] Um die Menge an vom ersten und vom zweiten Zuführsegment zugeführten Fasern oder
Faserflocken unabhängig voneinander einzustellen, sind die Einzugswalzen des ersten
und des zweiten Zuführsegments einzeln ansteuerbar.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform sind das erste und das zweite Zuführsegment
in Umfangsrichtung ohne Versatz in einer axialen Richtung der Öffnerwalze zueinander
ausgerichtet. Das erste und das zweite Zuführsegment sind also in Umfangsrichtung
in einer Reihe angeordnet. Des Weiteren ist die Öffnerwalze der Zuführvorrichtung
derart angeordnet, dass sich ihre Achse quer zu einer Transportrichtung der Transportvorrichtung
erstreckt, auf die die Fasern oder Faserflocken abgegeben werden. Fasern oder Faserflocken
des Ausgangsmaterials des ersten und des zweiten Zuführsegments werden dadurch quer
zur Transportrichtung im selben Bereich auf die Transportvorrichtung abgegeben, da
das erste und das zweite Zuführsegment mit demselben Abschnitt der Öffnerwalze zusammenwirken.
Sind die beiden Einzugswalzen des ersten und des zweiten Zuführsegments zudem unabhängig
voneinander ansteuerbar, kann ein Mischverhältnis zwischen den Ausgangsmaterialien
des ersten und des zweiten Zuführsegments beliebig eingestellt werden. So ist es möglich,
in Transportrichtung der Transportvorrichtung und somit in Längsrichtung der Materialbahn
Fasern unterschiedlicher Eigenschaften abwechselnd einzubringen oder Fasern unterschiedlicher
Eigenschaften im gewünschten Mischverhältnis zu kombinieren. Die Eigenschaften der
Materialbahn lassen sich dadurch beliebig anpassen.
[0018] Beispielsweise können sich die Fasern der unterschiedlichen Ausgangsmaterialien in
ihrer Farbe unterscheiden, wodurch eine farbliche Musterung der Materialbahn ermöglicht
wird. Es können aber vor allem auch Fasern unterschiedlicher Faserarten, Fasermaterialien
und/oder Faserdimensionen verwendet werden, deren Mischverhältnis beliebig reguliert
werden kann, um die mechanischen Eigenschaften der Materialbahn zu beeinflussen.
[0019] In einer Ausführungsform sind das erste und das zweite Zuführsegment vorzugsweise
in axialer Richtung der Öffnerwalze versetzt zueinander angeordnet. Dabei können die
Zuführsegmente vollständig versetzt zueinander eingeordnet sein, d.h., dass jedes
Zuführsegment mit einem Abschnitt der Mantelfläche der Öffnerwalze zusammenwirkt,
mit der kein anderes Zuführsegment zusammenwirkt. Aufgrund des Abstands in Umfangsrichtung
können die Zuführsegmente jedoch in axialer Richtung einen geringeren Abstand aufweisen,
sodass über die Breite der Materialbahn quer zur Transportrichtung kein Abschnitt
der Mantelfläche der Öffnerwalze verbleibt, der nicht mit einem der Zuführsegmente
zusammen wirkt.
[0020] Die Zuführsegmente können aber auch einen geringeren Versatz zueinander aufweisen,
sodass sich die Abschnitte der Mantelfläche der Öffnerwalze, mit denen die Zuführsegmente
jeweils zusammenwirken, teilweise überschneiden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil,
wenn die Abgabe von Fasern bzw. Faserflocken über die Breite eines Zuführsegments
ungleichmäßig ist und so im Randbereich jedes Zuführsegments eine geringere Menge
von Fasern abgegeben wird. Durch Überschneidung der Abschnitte der Mantelfläche der
Öffnerwalze, mit denen die Zuführsegmente jeweils zusammenwirken, in diesen Randbereichen,
wird der ungleichmäßigen Abgabe von Fasern entgegengewirkt.
[0021] Es ist weiterhin bevorzugt, dass die Zuführvorrichtung zumindest ein weiteres Zuführsegment
umfasst, das in axialer Richtung mit dem ersten oder dem zweiten Zuführsegment ausgerichtet
ist. Es können auch mehrere weitere Zuführsegmente vorgesehen sein, von denen zumindest
ein weiteres Zuführsegment mit dem ersten Zuführsegment axial ausgerichtet ist und
zumindest ein weiteres Zuführsegment mit dem zweiten Zuführsegment axial ausgerichtet
ist. Die axiale Richtung bezieht sich dabei auf die Einzugswalzen. Dadurch werden
in axialer Richtung mehrere Zuführsegmente horizontal nebeneinander angeordnet. Die
in axialer Richtung nebeneinander angeordneten Zuführsegmente können ein Profil in
Querrichtung der Materialbahn erzeugen oder ausgleichen, fall es ungewünscht ist.
Da weiterhin zumindest das erste und das zweite Zuführsegment in Umfangsrichtung der
Öffnerwalze beabstandet zueinander angeordnet sind, können die Vorteile der Anordnung
von Zuführsegmente in axialer Richtung und in Umfangsrichtung kombiniert werden und
die Flexibilität in der Herstellung der Materialbahn wird weiter erhöht.
[0022] Zur Erzeugung oder zum Ausgleichen eines Querprofils ist es des Weiteren bevorzugt,
dass die in axialer Richtung zueinander ausgerichteten Zuführsegmente einzeln ansteuerbar
sind. Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass die in axialer Richtung zueinander
ausgerichteten Zuführsegmente jeweils eine eigene Einzugswalze umfassen.
[0023] Dadurch dass mehrere Reihen von axial ausgerichteten Zuführsegmenten entlang des
Umfangs der Öffnerwalze verteilt sein können, können die in axialer Richtung nebeneinander
angeordneten Zuführsegmente einer ersten Reihe in axialer Richtung beabstandet zueinander
angeordnet sein, sodass zwischen ihnen ausreichend Bauraum zur Lagerung der Einzugswalzen
verbleibt. Eine zweite Reihe von in axialer Richtung nebeneinander angeordneten Zuführsegmenten
ist dann in Umfangsrichtung beabstandet angeordnet, wobei die Zuführsegmente der beiden
Reihen derart versetzt zueinander sind, dass die Zuführsegmente der zweiten Reihe
mit den Abschnitten der Oberfläche der Öffnerwalze zusammenwirken, mit denen die erste
Reihe nicht zusammenwirkt. Dadurch ist eine Abgabe von Fasern oder Faserflocken über
die gesamte Arbeitsbreite gewährleistet. Dies lässt sich auf eine beliebige Anzahl
von in Umfangsrichtung zueinander beabstandeten Reihen von axial zueinander ausgerichteten
Zuführsegmenten erweitern.
[0024] Erfindungsgemäß umfasst eine Vliesbildungsanlage zur Bildung einer Materialbahn eine
Transportvorrichtung zum Fördern der Materialbahn in eine Transportrichtung und mindestens
eine zuvor beschriebene Zuführvorrichtung zum Zuführen von aufgelösten Fasern oder
Faserflocken auf die Transportvorrichtung. Auf diese Weise wird eine Vliesbildungsanlage
bereitgestellt, der die zuvor beschriebenen Vorteile der erfindungsgemäßen Zuführvorrichtung
zugutekommen.
[0025] Die Vliesbildungsanlage kann eine bezüglich der Transportrichtung der Transportvorrichtung
stromaufwärts der mindestens einen Zuführvorrichtung angeordnete Vorrichtung zum Bilden
einer Materialbahn, z.B. einen Faserflockenspeiser, aufweisen und die mindestens eine
Zuführvorrichtung fügt der Materialbahn weitere Fasern oder Faserflocken zu. Eine
solche Vorrichtung kann aber auch entfallen und die mindestens eine Zuführvorrichtung
bildet die Materialbahn auf der Transportvorrichtung.
[0026] Die Flexibilität und Vielfalt in der Bildung der Materialbahn kann weiter erhöht
werden, indem die Vliesbildungsanlage zwei der zuvor beschriebenen Zuführvorrichtung
zum Zuführen von aufgelösten Fasern oder Faserflocken auf die Transportvorrichtung
umfasst. Die zwei Zuführvorrichtungen weisen dann bevorzugt Zuführsegmente in unterschiedlichen
Anordnungen auf. So ist es beispielsweise möglich, dass die Zuführsegmente einer Zuführvorrichtung
ohne Versatz in einer axialen Richtung zueinander angeordnet sind und mehrere in axialer
Richtung zueinander ausgerichtete Reihen von Zuführsegmenten bilden, die in Umfangsrichtung
entlang der Öffnerwalze verteilt sind. Die Zuführsegmente der einen Zuführvorrichtung
können dann in axialer Richtung der Öffnerwalzen versetzt zu den Zuführsegmenten der
anderen Zuführvorrichtung angeordnet sein, um über die gesamte Arbeitsbreite der Vliesbildungsanlage
Faser oder Faserflocken auf die Transportvorrichtung abzugeben. Die zwei Zuführvorrichtungen
sind bevorzugt in Transportrichtung hintereinander angeordnet, so dass die Achsen
der Öffnerwalzen der zwei Zuführvorrichtungen parallel zueinander angeordnet sind.
[0027] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Bildung einer Materialbahn mittels einer Zuführvorrichtung
gemäß einem der Ansprüche 1-6 mit zumindest einem ersten und einem zweiten Zuführsegment
und einer Öffnerwalze, wobei das erste und das zweite Zuführsegment in einer Umfangsrichtung
der Öffnerwalze beabstandet zueinander angeordnet sind, umfasst die Schritte:
Bereitstellen eines ersten Ausgangsmaterials aus Fasern am ersten Zuführsegment der
Zuführvorrichtung;
Bereitstellen eines zweiten Ausgangsmaterials aus Fasern am zweiten Zuführsegment,
wobei sich zumindest eine Eigenschaft der Fasern des ersten Ausgangsmaterials von
der entsprechenden Eigenschaft der Fasern des zweiten Ausgangsmaterials unterscheidet;
Zuführen des ersten und des zweiten Ausgangsmaterials zur Öffnerwalze;
Auflösen des zugeführten Ausgangsmaterials durch die Öffnerwalze zur Bildung von aufgelösten
Fasern oder Faserflocken des zugeführten Ausgangsmaterials; und
Abstreuen der aufgelösten Fasern oder Faserflocken auf eine Transportvorrichtung.
[0028] Auf diese Weise ist es möglich Fasern unterschiedlicher Eigenschaften in Transportrichtung
und somit in Längsrichtung der Materialbahn abzugeben und somit die Eigenschaften
der Materialbahn gezielt zu beeinflussen und zu variieren. Wie zuvor beschrieben,
kann die zumindest eine Eigenschaft der Fasern des ersten und des zweiten Ausgangsmaterials,
in der sich die Fasern unterscheiden, gewählt sein aus: der Farbe der Fasern, der
Faserart, dem Fasermaterial, dem Faserdurchmesser, der Faserlänge, der Faserbehandlung,
der Querschnittsform der Fasern, der Rauheit der Fasern bzw. der Faserkräuselung.
[0029] Besonders bevorzugt sind das erste und das zweite Zuführsegment in Umfangsrichtung
der Öffnerwalze ohne Versatz in einer axialen Richtung der Öffnerwalze zueinander
ausgerichtet und das Verfahren umfasst:
Zuführen des ersten und des zweiten Ausgangsmaterials zur Öffnerwalze;
Variieren der zugeführten Menge des ersten und/oder zweiten Ausgangsmaterials und
dadurch Einstellen eines Mischverhältnisses zwischen erstem und zweitem Ausgangsmaterial,
wobei das Mischverhältnis zwischen 0:1 und 1:0, vorzugsweise zwischen 0,01:1 und 1
:0,01 beträgt.
[0030] Dadurch ist es möglich, in Transportrichtung und somit in Längsrichtung Materialbahn
abwechselnd Fasern oder Faserflocken des ersten und des zweiten Ausgangsmaterials
anzuordnen (Mischverhältnis 0:1 bzw. 1:0) oder das Mischverhältnis beliebig zwischen
0:1 und 1:0 einzustellen, vorzugsweise im Bereich von 0,01:1 und 1:0,01. Die Vliesbildungsanlage
ist dadurch dazu in der Lage, eine in Längsrichtung gemusterte Materialbahn zu erzeugen
oder in Längsrichtung der Materialbahn Bereiche unterschiedlicher mechanischer Eigenschaften
zu erzeugen.
[0031] Schließlich umfasst das Verfahren vorzugsweise das Bilden eines Streifens von Fasern
oder Faserflocken auf der Transportvorrichtung, indem sich das Mischverhältnis zwischen
Fasern oder Faserflocken des ersten Ausgangsmaterials und des zweiten Ausgangsmaterials
entlang der Transportrichtung verändert.
[0032] Es ist dadurch möglich, Materialien, die nur in bestimmten Bereichen der Materialbahn
bzw. des Endprodukts erforderlich sind, nur lokal einzubringen und dadurch Material
einzusparen. Beispielsweise können gezielt Bereiche durch Zugabe von Kohlestofffasern
verstärkt werden, während Bereiche der Materialbahn, die in einem Endprodukt keine
Verstärkung erfordern, keine Kohlenstofffasern enthalten. Dadurch können Kosten eingespart
werden, während zugleich die gegebenen Anforderungen an das herzustellende Produkt
optimal berücksichtigt werden können.
[0033] Weitere Details und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren.
- Fig. 1
- ist eine schematische Seitenansicht einer Vliesbildungsanlage;
- Fig. 2
- ist eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vliesbildungsanlage;
- Fig. 3
- ist eine perspektivische Ansicht einer alternativen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vliesbildungsanlage; und
- Fig. 4
- ist eine perspektivische Ansicht einer weiteren alternativen Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vliesbildungsanlage.
[0034] Fig. 1 zeigt eine Vliesbildungsanlage 2 in einer schematischen Seitenansicht. Die
Vliesbildungsanlage 2 ist zur Bildung einer Materialbahn 4, insbesondere einer Faserflor-
oder Vliesbahn, eingerichtet. Die Vliesbildungsanlage 2 umfasst eine Transportvorrichtung
6 zum Fördern der Materialbahn 4 in einer Transportrichtung T, sowie mindestens eine
Zuführvorrichtung 8 zum Zuführen von aufgelösten Fasern oder Faserflocken auf die
Transportvorrichtung 6. In der dargestellten Ausführungsform bildet die Zuführvorrichtung
8 eine neue Materialbahn 4. In einer alternativen Ausführungsform kann auf der Transportvorrichtung
6 bezüglich der Transportrichtung T stromaufwärts der Zuführvorrichtung 8 bereits
eine Materialbahn 4, z.B. ein beliebiges Vlies-Zwischenprodukt angeordnet sein und
die Vliesbildungsanlage 2 streut zur Bildung einer gleichmäßigen Materialbahn 4 oder
einer Materialbahn 4 mit einem Oberflächenprofil zusätzliche Fasern oder Faserflocken
auf diese Materialbahn ab.
[0035] Die Transportvorrichtung 6 wird vorzugsweise kontinuierlich in Transportrichtung
T bewegt. Die Transportvorrichtung 6 kann als endlos umlaufendes Transportband, vorzugsweise
als untersaugtes Siebband, ausgebildet sein. Die Geschwindigkeit der Transportvorrichtung
6 liegt vorzugsweise im Bereich von 0,2 bis 20 m/min, mehr bevorzugt im Bereich von
0,5 bis 10 m/min.
[0036] Die Zuführvorrichtung 8 umfasst eine Mehrzahl von Zuführsegmenten 10 (110, 210, 310
in Fig. 2 bis 4), von denen zur Erläuterung des allgemeinen Aufbaus und der allgemeinen
Wirkungsweise in der Seitenansicht nach Fig. 1 nur ein Zuführsegment dargestellt ist.
Eine oder mehrere Messvorrichtungen (nicht dargestellt), die die Flächenmasse der
Materialbahn 4 über ihre quer zur Transportrichtung T verlaufende Breite messen, können
stromaufwärts und/oder oder stromabwärts der Zuführvorrichtung 8 auf dem Fachmann
bekannte Art und Weise vorgesehen sein. Basierend auf den Informationen dieser Messvorrichtungen
kann das Querprofil und aufgrund der Bewegung der Transportvorrichtung 6 in Transportrichtung
T auch das Längsprofil der Materialbahn 4 ermittelt werden.
[0037] Die gebildete Materialbahn 4 kann mittels der Transportvorrichtung 6 alternativ verschiedenen
Bearbeitungsschritten zugeführt werden. In einer ersten Alternative wird die Materialbahn
4 einem Florerzeuger, vorzugsweise einer Krempel, zugeführt und dort vergleichmäßigt.
In einer zweiten Alternative wird die Materialbahn direkt einem Vliesbildner, z. B.
einem aerodynamischen Vliesbildner zugeführt. In einer dritten Variante wird die Materialbahn
vor der weiteren Verarbeitung nochmals aufgelöst. In einer vierten Alternative wird
die Materialbahn direkt einer Verfestigungsmaschine, z.B. einer Nadelmaschine, zugeführt.
[0038] Jedem Zuführsegment 10 der Zuführvorrichtung 8 ist eine Spendevorrichtung 12 zur
Lagerung und kontrollierten Abgabe eines Ausgangsmaterials 14, z.B. einer Faserlunte
oder eines Faservliesstreifens (wie in Fig. 2 bis 4 gezeigt), zugeordnet. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Spendevorrichtung 12 als Spule ausgebildet, sie kann aber
auch als Spinnkanne oder dergleichen gestaltet sein. Das Ausgangsmaterial verläuft
von der Spendevorrichtung 12 zu einer vorzugsweise gummierten Speicherwalze 16, die
sich quer zur Transportrichtung T und horizontal vorzugsweise über die gesamte Breite
der Zuführvorrichtung 8 erstreckt. Eine Windung eines von der Spendevorrichtung 12
bereitgestellten Ausgangsmaterials 14 ist um die Speicherwalze 16 gewickelt. Die Speicherwalze
16 ist angetrieben, vorzugsweise mittels eines Servomotors 18 und ebenso bevorzugt
kontinuierlich mit relativ langsamer Geschwindigkeit. In bestimmten Ausführungsformen
kann die Speicherwalze 16 auch entfallen.
[0039] Die Speicherwalze 16 kann einstückig ausgebildet sein. Sind quer zur Transportrichtung
T, in Fig. 1 senkrecht zur Zeichenebene, mehrere Zuführsegmente horizontal nebeneinander
angeordnet, kann die Speicherwalze mehrere Stränge des Ausgangsmaterials 14 für diese
Zuführsegmente 10 gleichzeitig nebeneinander aufnehmen. Ebenso kann jedoch eine separate
Speicherwalze 16 pro Zuführsegment 10 vorliegen.
[0040] Das Zuführsegment 10 umfasst eine sich drehende Einzugswalze 20, der das Ausgangsmaterial
14 zugeführt wird. In der dargestellten Ausführungsform zieht die Einzugswalze 20
das von der zugehörigen Spendevorrichtung 12 bereitgestellte Ausgangsmaterial 14 ab,
entweder unter Zwischenschaltung der Speicherwalze 16 oder direkt. Die Einzugswalzen
20 der Mehrzahl von Zuführsegmenten 10 sind vorzugsweise einzeln ansteuerbar. Hierzu
wird jede Einzugswalze 20 bevorzugt durch einen Servomotor 22 angetrieben. Jede Einzugswalze
20 weist zudem eine Garnitur von abragenden Zähnen (nicht dargestellt) zum Einzug
des Ausgangsmaterials 14 auf.
[0041] Das von den Einzugswalzen 20 mitbewegte Ausgangsmaterial 14 wird vorzugsweise mittels
einer Mulde 24 zu einer Öffnerwalze 26 geführt. Die Öffnerwalze 26 kann einstückig
ausgebildet sein und sich quer zur Transportrichtung T über die gesamte Breite der
Zuführvorrichtung 8 bevorzugt über die gesamte Breite der zu bildenden Materialbahn
4 erstrecken. Die Öffnerwalze 26 kann aber auch einzelne Segmente umfassen, die quer
zur Transportrichtung T axial zueinander ausgerichtet sind.
[0042] Die Öffnerwalze 26 kann in derselben Drehrichtung angetrieben sein wie die Einzugswalze
20. Außerdem weist auch die Öffnerwalze 26 eine Garnitur von abragenden Zähnen auf.
Beispielsweise umfasst jede Einzugswalze 20 eine Garnitur mit bezüglich der Drehrichtung
der jeweiligen Einzugswalze 20 rückwärts abragenden Zähnen und die Öffnerwalze 26
umfasst eine Garnitur mit bezüglich der Drehrichtung der Öffnerwalze 26 vorwärts abragenden
Zähnen. Die Zahngarnituren der Einzugswalzen 20 und der Öffnerwalze 26 können aber
auch auf andere herkömmliche Art und Weise ausgebildet sein.
[0043] Die Öffnerwalze 26 wirkt mit den Einzugswalzen 20 zum Auflösen des Ausgangsmaterials
14 zusammen. Insbesondere lösen die Öffnerwalze 26 und die Einzugswalzen 20 das verdrillte
oder verdichtete Ausgangsmaterial 14 einer Faserlunte oder eines Faservliesstreifens
besonders gut auf, sodass lose Faserflocken oder sogar feine Fasern abgelöst werden.
Diese fallen in einen entsprechenden Abgabeschacht 28 und von dort aus auf die Transportvorrichtung
10. Weiterhin kann optional eine Reinigungswalze 30 vorgesehen sein, die an den Zähnen
der Öffnerwalze 26 hängen gebliebene Fasern oder Faserflocken von dieser abstreift,
sodass auch diese in den Abgabeschacht 28 abgegeben werden.
[0044] In Fig. 2 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vliesbildungsanlage
2 umfassend eine erfindungsgemäße Zuführvorrichtung 8 in einer perspektivischen Ansicht
schematisch dargestellt. Wie zuvor beschrieben, dient die Zuführvorrichtung 8 dem
Zuführen von aufgelösten Fasern oder Faserflocken auf die Transportvorrichtung 6 und
umfasst eine Öffnerwalze 26 sowie eine Mehrzahl von Zuführsegmenten 110, 210, 310,
die analog zu den in Bezug auf Fig. 1 beschriebenen Zuführsegmenten 10 ausgebildet
sein können. Insbesondere umfasst die Zuführvorrichtung 8 zumindest ein erstes Zuführsegment
110 und ein zweites Zuführsegment 210. Das erste und das zweite Zuführsegment 110,
210 sind in Umfangsrichtung U der Öffnerwalze 26 beabstandet zueinander angeordnet.
In der dargestellten Ausführungsform ist auch ein optionales drittes Zuführsegment
310 in Umfangsrichtung U der Öffnerwalze 26 beabstandet zum ersten und zum zweiten
Zuführsegment 110, 210 angeordnet.
[0045] Jedes Zuführsegment 110, 210, 310 wird mit einem Strang von verdrilltem oder verdichtetem
Ausgangsmaterial 114, 214, 314 gespeist. Alternativ kann jedes Zuführsegment 110,
210, 310 auch mit einer Mehrzahl von Strängen des Ausgangsmaterials 114, 214, 314,
beispielsweise mit zwei oder drei Strängen, gespeist werden.
[0046] Das erste Zuführsegment 110 umfasst eine Einzugswalze 120, das zweite Zuführsegment
210 umfasst eine Einzugswalze 220 und das dritte Zuführsegment 310 umfasst eine dritte
Einzugswalze 320. Die Öffnerwalze 26 wirkt mit den Einzugswalzen 120, 220, 320 zum
Auflösen des jeweiligen Ausgangsmaterials 114, 214, 314 zusammen. Hierzu sind die
Zuführsegmente 110, 210, 310 am Umfang der Öffnerwalze angeordnet.
[0047] Durch die beabstandete Anordnung des ersten und des zweiten Zuführsegments 110, 210,
und hier des optionalen dritten Zuführsegments 310, in Umfangsrichtung U der Öffnerwalze
26 ergeben sich neue Möglichkeiten der Anordnung der Mehrzahl von Zuführsegmenten
einer Zuführvorrichtung 8 sowie neue Anwendungsmöglichkeiten für die Vliesbildungsanlage
2 als solche.
[0048] In der Ausführungsform nach Fig. 2 sind das erste und das zweite Zuführsegment sowie
das dritte Zuführsegment 110, 210, 310 in Umfangsrichtung U ohne Versatz in einer
axialen Richtung A der Öffnerwalze 26 zueinander ausgerichtet. Die axiale Richtung
A der Öffnerwalze 26 erstreckt sich parallel zur Drehachse der Öffnerwalze 26 und
somit in der bevorzugten Ausführungsform quer zur Transportrichtung T. Dadurch, dass
das erste, das zweite und das dritte Zuführsegment 110, 210, 310 in der axialen Richtung
A zueinander ausgerichtet sind, bilden sie in Umfangsrichtung U eine Reihe hintereinander
angeordneter Zuführsegmente 110, 210, 310. Die durch das erste, zweite und dritte
Zuführsegment 110, 210, 310 zusammen mit der Öffnerwalze 26 bereitgestellten Fasern
oder Faserflocken einer solchen Reihe von Zuführsegmenten 110, 210, 310 bilden einen
Streifen von Faserflocken oder Fasern auf der Transportvorrichtung 6.
[0049] Den Zuführsegmenten 110, 210, 310 einer solchen Reihe können Ausgangsmaterialien
114, 214, 314 zugeführt werden, die sich in zumindest einer Eigenschaft voneinander
unterscheiden. Dadurch können wiederum die Eigenschaften der Materialbahn 4 in Transportrichtung
T und somit in Längsrichtung der Materialbahn gezielt eingestellt werden. Beispielsweise
wird dem ersten Zuführsegment 110 einen erstes Ausgangsmaterial 114 zugeführt, dem
zweiten Zuführsegment 210 ein zweites Ausgangsmaterial 214 zugeführt, sowie dem optionalen
dritten Zuführsegment 310 ein drittes Ausgangsmaterial 314 zugeführt. Zumindest eine
Eigenschaft der Fasern des ersten, des zweiten und des dritten Ausgangsmaterials 114,
214, 314 kann sich von der entsprechenden Eigenschaft der Fasern der jeweils anderen
Ausgangsmaterialien 114, 214, 314 unterscheiden. Die zumindest eine Eigenschaft der
Fasern des ersten, des zweiten und des dritten Ausgangsmaterials 114, 214, 314, in
der sich die Fasern unterscheiden ist bevorzugt gewählt aus der Farbe der Fasern,
der Faserart, dem Fasermaterial, der Fasergröße oder der Faserbehandlung, wie eingangs
beschrieben.
[0050] Wird das erste, das zweite und das dritte Ausgangsmaterial 114, 214, 314 der in Umfangsrichtung
U in einer Reihe hintereinander angeordneten Zuführsegmente 110, 210, 310 der Öffnerwalze
26 zugeführt, ist es möglich, die zugeführte Menge des ersten und/oder des zweiten
und/oder des dritten Ausgangsmaterials 114, 214, 314 unabhängig voneinander zu variieren.
Dies kann insbesondere erreicht werden, indem die Einzugswalzen 120, 220, 320 des
ersten, zweiten und dritten Zuführsegments einzeln ansteuerbar sind. Dadurch kann
jede der Einzugswalzen 120, 220, 320 angetrieben werden oder nicht angetrieben werden,
wodurch sich die Zuführung des jeweiligen Ausgangsmaterials 114, 214, 314 ein- bzw.
abstellen lässt. Zudem kann die Drehgeschwindigkeit der jeweiligen Einzugswalze 120,
220, 320 geregelt werden, wodurch sich die Menge des jeweils zugeführten Ausgangsmaterials
114, 214, 314 regulieren lässt.
[0051] Dies führt dazu, dass ein beliebiges Mischverhältnis zwischen dem ersten, dem zweiten
und dem dritten Ausgangsmaterial 114, 214, 314 eingestellt werden kann. Insbesondere
kann das Mischverhältnis auch während des Betriebs angepasst werden.
[0052] Zudem kann der Transportvorrichtung 6 in Transportvorrichtung T abwechselnd eines
der Ausgangsmaterialien 114, 214, 314 oder beliebige Mischungen eines der Ausgangsmaterialien
114, 214, 314 mit einem oder beiden der anderen Ausgangsmaterialien zugeführt werden.
Dadurch lassen sich z. B. farbige Muster in der Materialbahn 4 erzeugen. Es lassen
sich aber auch die mechanischen Eigenschaften der Materialbahn beeinflussen, indem
z. B. Fasern unterschiedlicher Faserart, unterschiedlichen Fasermaterials oder unterschiedlicher
Fasergröße zugeführt werden.
[0053] Es ist weiterhin bevorzugt, dass die Zuführvorrichtung 8 zumindest ein weiteres Zuführsegment
umfasst, das in axialer Richtung A mit dem ersten oder dem zweiten Zuführsegment 110,
210 ausgerichtet ist. Dadurch ergibt sich eine Reihe von in axialer Richtung A nebeneinander
angeordneten Zuführsegmenten. Die weiteren Zuführsegmente sind in Fig. 2 bis 4 durch
den Zusatz "a" bzw. "b" gekennzeichnet. Die weiteren Zuführsegmente sind optional
vorgesehen und es kann jedem aus ersten, zweiten und dritten Zuführsegment 110, 210,
310 ein weiteres Zuführsegment oder eine Mehrzahl von weiteren Zuführsegmenten zugeordnet
sein. Die weiteren Zuführsegmente sind dabei bevorzugt analog zu den zuvor beschriebenen
Zuführsegmenten 10, 110, 210, 310 ausgebildet, sofern nicht anders beschrieben.
[0054] In der dargestellten Ausführungsform umfasst die Zuführvorrichtung 8 die weiteren
Zuführsegmente 110a und 110b, die axial mit dem ersten Zuführsegment 110 ausgerichtet
sind, die weiteren Zuführsegmente 210a und 210b, die axial mit dem zweiten Zuführsegment
210 ausgerichtet sind, sowie die weiteren Zuführsegmente 310a und 310b, die axial
mit dem dritten Zuführsegment 310 ausgerichtet sind. Es ist bevorzugt, dass auch jedes
der weiteren Zuführsegmente 110a, 110b, 210a, 210b, 310a, 310b, einzeln ansteuerbar
ist. Hierzu weist jedes Zuführsegment 110, 110a, b, 210, 210a, b, 310, 310a, b der
Zuführvorrichtung 8 bevorzugt eine eigene Einzugswalze 120, 220, 320 auf, wodurch
die Zufuhr des Ausgangsmaterials 114, 214, 314 jedes Zuführsegments individuell regelbar.
[0055] Gemäß Fig. 2 sind auch die weiteren Zuführsegmente 110a, 210a, 310a in Umfangsrichtung
U der Öffnerwalze 26 ohne Versatz in axialer Richtung A zueinander ausgerichtet und
die weiteren Zuführsegmente 110b, 210b, 310b sind entsprechend in Umfangsrichtung
U zueinander ausgerichtet, sodass sie jeweils eine weitere Reihe hintereinander angeordneter
Zuführsegmente 110a, 210a, 310a bzw. 110b, 210b, 310b bilden.
[0056] Die Zuführvorrichtung 8 umfasst folglich insgesamt neun Zuführsegmente 110, 110a,
110b, 210, 210a, 210b, 310, 310a, 310b, die in drei Reihen in Umfangsrichtung U hintereinander
und in drei Reihen in axialer Richtung A nebeneinander angeordnet sind.
[0057] Die in einer Reihe in axialer Richtung A nebeneinander angeordneten Zuführsegmente
110, 110a, 110b bzw. 210, 210a, 210b bzw. 310, 310a, 310b können synchron betrieben
werden, sodass eine neu gebildete Materialbahn 4 quer zur Transportrichtung T im Wesentlichen
homogen ausgebildet ist. Diese Zuführsegmente können aber auch unabhängig voneinander
betrieben werden, um ein Oberflächenprofil quer zur Transportrichtung T der Materialbahn
4 zu erzeugen, oder ein ungewünschtes Oberflächenprofil in einer bereits auf der Transportvorrichtung
6 befindlichen Materialbahn auszugleichen.
[0058] Die in axialer Richtung A nebeneinander angeordneten Zuführsegmente 110, 110a, 110b
bzw. 210, 210a, 210b bzw. 310, 310a, 310b können jeweils mit einem Ausgangsmaterial
114, 214, 314 gespeist werden, das dem Ausgangsmaterial 114, 214, 314 der jeweils
anderen Zuführsegmente der axialen Reihe entspricht. Es kann aber auch jedes dieser
Zuführsegmente mit einem Ausgangsmaterial 114, 214, 314 gespeist werden, dessen Fasern
sich in zumindest einer Eigenschaft von der entsprechenden Eigenschaft der Fasern
der anderen Ausgangsmaterialien 114, 214, 314 unterscheidet, wie zuvor beschrieben.
[0059] Die drei in Umfangsrichtung U ausgerichteten Reihen hintereinander angeordneter Reihen
von Zuführsegmenten sind in axialer Richtung A beabstandet zueinander angeordnet.
Ein minimaler Abstand zwischen in axialer Richtung A benachbarten Zuführsegmenten
ist durch Bauraum bestimmt, der für die Lagerung der axialen Enden der jeweiligen
Einzugswalzen in der Zuführvorrichtung 8 erforderlich ist. Dies führte dazu, dass
die Faserverteilung quer zur Transportrichtung T auf der Transportvorrichtung 6 selbst
dann ungleichmäßig ist, wenn die in axialer Richtung A nebeneinander angeordneten
Zuführsegmente synchron betrieben werden. Dieser Effekt wird weiterhin dadurch verstärkt,
dass das Ausgangsmaterial dem jeweiligen Zuführsegment in der Regel mittig zugeführt
wird und die Faserverteilung daher über die Breite eines Zuführsegments zu den Rändern
des Zuführsegments hin abnimmt.
[0060] Fig. 3 zeigt daher eine Ausführungsform der Zuführvorrichtung 8 bzw. der Vliesbildungsanlage
2, bei der die Zuführsegmente angeordnet sind, um diesem Effekt entgegenzuwirken.
Auf die Vliesbildungsanlage 2, die Zuführvorrichtung 8 sowie deren Zuführsegmente
110, 110a, 210, 210a, 210b treffen analog die vorangehenden Ausführungen zu, mit dem
Unterschied, dass die Zuführsegmente relativ zueinander eine andere Anordnung aufweisen.
[0061] Wie zuvor beschrieben, sind das erste und das zweite Zuführsegment 110, 210 auch
hier in Umfangsrichtung U der Öffnerwalze 26 beabstandet zueinander angeordnet. Optional
ist ein weiteres Zuführsegment 110a mit dem ersten Zuführsegment 110 ausgerichtet
und zwei weitere Zuführsegmente 210a und 210b sind mit dem zweiten Zuführsegment 210
ausgerichtet. Es können auch mehr oder weniger weitere Zuführsegmente vorgesehen sein,
sowie analog zu Fig. 2 ein drittes Zuführsegment 310 mit oder ohne zugeordneten weiteren
Zuführsegmenten.
[0062] Jedoch sind das erste und das zweite Zuführsegment 110, 210 nach Fig. 3 in axialer
Richtung A der Öffnerwalze 26 versetzt zueinander angeordnet. Das erste und das zweite
Zuführsegment 110, 210 bilden also keine Reihe von hintereinander angeordneten Zuführsegmenten
in Umfangsrichtung U ohne Versatz in axialer Richtung A. Auch die weiteren Zuführsegmente
110a, 210a, 210b bilden keine solchen Reihen.
[0063] Es ist bevorzugt, dass sich die Arbeitsbereich des ersten und des zweiten Zuführsegments
110, 210 in Umfangsrichtung U überschneiden. D.h., dass ein Teil des Bereichs der
Mantelfläche der Öffnerwalze 26, der mit der Einzugswalze 120 des ersten Zuführsegments
110 zusammenwirkt, zugleich auch mit der Einzugswalze 220 des zweiten Zuführsegments
210 zusammenwirkt. Die sich so überschneidenden Arbeitsbereiche des ersten und des
zweiten Zuführsegments 110, 210 bewirken, dass auf der Transportvorrichtung 6 im Bereich
dieser Überschneidung Fasern oder Faserflocken sowohl des ersten als auch des zweiten
Zuführsegments 110, 210 abgestreut werden. Die im Randbereich jedes einzelnen Zuführsegments
110, 210 geringere Fasermenge kann dadurch ausgeglichen werden.
[0064] In der Ausführungsform nach Fig. 3 sind die Zuführsegmente 110, 110a, 210, 210a,
210b in zwei Reihen axial nebeneinander angeordneter Zuführsegmente 110, 110a bzw.
210, 210a, 210b angeordnet. Die Zuführsegmente 110, 110a der einen Reihe sind in axialer
Richtung versetzt zu den Zuführsegmenten 210, 210a, 210b der anderen Reihe angeordnet.
Dabei ist es bevorzugt, dass durch diese Anordnung in axialer Richtung der Öffnerwalze
26 keine Bereiche bestehen, in denen die Öffnerwalze nicht mit zumindest einer Einzugswalze
der Zuführsegmente zusammenwirkt. Genauer ist das erste Zuführsegment 110 in axialer
Richtung derart angeordnet, dass sich sein Arbeitsbereich mit den Arbeitsbereichen
des zweiten Zuführsegments 210 und des weiteren Zuführsegment 210a überschneidet.
Trotz des axialen Abstands zwischen dem zweiten Zuführsegment 210 und dem weiteren
Zuführsegment 210a entsteht dadurch zwischen diesen kein Bereich auf der Transportvorrichtung,
auf den keine Fasern oder Faserflocken abgestreut werden. Entsprechend ist das weitere
Zuführsegment 110a in axialer Richtung derart angeordnet, dass sich sein Arbeitsbereich
mit den Arbeitsbereichen des weiteren Zuführsegments 210a und des weiteren Zuführsegment
210b überschneidet. Diese Anordnung lässt sich sowohl in Umfangsrichtung U als auch
in axialer Richtung A beliebig skalieren.
[0065] Bei dieser Ausführungsform ist es jedoch nur bedingt möglich, ein Mischverhältnis
zwischen Fasern unterschiedlicher Eigenschaften einzustellen bzw. Fasern oder Faserflocken
unterschiedlicher Eigenschaften in Transportrichtung T der Materialbahn 4 zuzuführen,
wie unter Bezug auf Fig. 2 beschrieben ist.
[0066] Fig. 4 zeigt daher eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vliesbildungsanlage
2, die die Vorteile der zuvor beschriebenen Ausführungsformen nach Fig. 2 und 3 vereint.
Die Vliesbildungsanlage 2 nach Fig. 4 umfasst eine erste Zuführvorrichtungen 40 und
eine zweite Zuführvorrichtung 42 zum Zuführen von aufgelösten Fasern oder Faserflocken
auf die Transportvorrichtung 6. Die zwei Zuführvorrichtungen 8, 40 sind in Transportrichtung
T hintereinander angeordnet, so dass die Achsen der Öffnerwalzen 26 der zwei Zuführvorrichtungen
8, 40 parallel zueinander angeordnet sind.
[0067] Die erste Zuführvorrichtung 40 entspricht der Zuführvorrichtung 8 nach Fig. 2. Die
entsprechenden Ausführungen treffen auch hier zu.
[0068] Die zweite Zuführvorrichtung 42 entspricht im Wesentlichen der Zuführvorrichtung
8 nach Fig. 2., wobei sie lediglich zwei Reihen von in Umfangsrichtung U hintereinander
angeordneten Zuführsegmenten 110, 210, 310 und 110a, 210a, 310a aufweist. Genauer
bilden das erste, das zweite und das dritte Zuführsegment 110, 210, 310 der zweiten
Zuführvorrichtung 42 eine erste Reihe hintereinander angeordneter Zuführsegmente und
die weiteren Zuführsegmente 110a, 210a, 310a der zweiten Zuführvorrichtung 42 bilden
eine zweite Reihe hintereinander angeordneter Zuführsegmente, wobei sich die erste
und die zweite Reihe in Umfangsrichtung U der Öffnerwalze 26 erstrecken.
[0069] Die Zuführvorrichtung 8 weist, wie oben beschrieben, drei Reihen von in Umfangsrichtung
U der Öffnerwalze 26 hintereinander angeordneter Zuführsegmente auf, eine Reihe aus
den Zuführsegmenten 110, 210, 310, eine weitere Reihe aus den Zuführsegmenten 110a,
210a und 310a sowie noch eine weitere Reihe aus den Zuführsegmenten 110b, 210b, 310b.
[0070] Sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten Zuführvorrichtung 40, 42 ermöglicht
jede Reihe von in Umfangsrichtung U hintereinander angeordneten Zuführsegmenten, innerhalb
einer Reihe unterschiedliche Ausgangsmaterialien zuzuführen, wodurch die Abgabe der
unterschiedlichen Fasern oder Faserflocken in beliebigen Mischverhältnissen erreicht
wird.
[0071] Um weiterhin die Nachteile von Zwischenräumen in axialer Richtung zwischen den Reihen
hintereinander angeordneter Zuführsegmente, also zwischen jeweils zwei in axialer
Richtung nebeneinander angeordneten Zuführsegmenten, entgegenzuwirken, sind die Reihen
hintereinander angeordneter Zuführsegmente der ersten Zuführvorrichtung 40 in axialer
Richtung A der Öffnerwalze 26 versetzt zu den Reihen hintereinander angeordneter Zuführsegmente
der zweiten Zuführvorrichtung 42 angeordnet.
[0072] Auf diese Weise werden durch die erste Zuführvorrichtung 40 Fasern oder Faserflocken
auf Bereiche der Transportvorrichtung 6 zugeführt, auf die die zweite Zuführvorrichtung
42 konstruktionsbedingt keine oder nur wenige Fasern oder Faserflocken zuführen kann.
Dadurch kann eine Vergleichmäßigung oder eine Profilbildung über die gesamte Breite
einer Materialbahn 4 quer zur Transportrichtung T erreicht werden, während zugleich
die Vielfalt an unterschiedlichen Ausgangsmaterialien und deren Zuführung in beliebigen
Mischverhältnissen genutzt werden können.
[0073] Es versteht sich, dass die hierin beschriebenen Ausführungsformen beispielhaft für
eine Vielzahl von möglichen Ausführungsformen erfindungsgemäßer Zuführvorrichtungen
und Vliesbildungsanlagen sind und der Fachmann im Rahmen der beanspruchten Lehre sowohl
die Anzahl an Zuführsegmenten einer Zuführvorrichtung sowohl in Umfangsrichtung als
auch in axialer Richtung sowie die Anzahl an Zuführvorrichtungen in einer Vliesbildungsanlage
beliebig an die gegebenen Anforderungen und Wünsche anpassen kann. Es können beliebig
viele Zuführsegmente in einer Reihe in axialer Richtung nebeneinander angeordnet sein
und auch beliebig viele Zuführsegmente in Umfangsrichtung der Öffnerwalze entlang
derselben angeordnet sein.
1. Zuführvorrichtung (8) zum Zuführen von aufgelösten Fasern oder Faserflocken auf eine
Transportvorrichtung (6), wobei die Zuführvorrichtung (8) umfasst:
zumindest ein erstes Zuführsegment (110) und ein zweites Zuführsegment (210) zum Zuführen
eines Ausgangsmaterials (114, 214), wobei das erste und das zweite Zuführsegment (110,
210) jeweils eine Einzugswalze (120, 220) umfassen; und
eine Öffnerwalze (26), die mit den Einzugswalzen (120, 220) des ersten und des zweiten
Zuführsegments (110, 210) zum Auflösen des Ausgangsmaterials (114, 214) zusammenwirkt;
wobei zumindest das erste und das zweite Zuführsegment (110, 210) in einer Umfangsrichtung
(U) der Öffnerwalze (26) beabstandet zueinander angeordnet sind;
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einzugswalzen (120, 220) des ersten und des zweiten Zuführsegments (110, 210)
einzeln ansteuerbar sind.
2. Zuführvorrichtung (8) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Zuführsegment (110, 210) in Umfangsrichtung (U) ohne Versatz
in einer axialen Richtung (A) der Öffnerwalze (26) zueinander ausgerichtet sind.
3. Zuführvorrichtung (8) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Zuführsegment (110, 210) in axialer Richtung (A) der Öffnerwalze
(26) versetzt zueinander angeordnet sind.
4. Zuführvorrichtung (8) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest ein weiteres Zuführsegment (110a, 110b, 210a, 210b) umfasst, das in
axialer Richtung (A) mit dem ersten oder dem zweiten Zuführsegment (110, 210) ausgerichtet
ist.
5. Zuführvorrichtung (8) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die in axialer Richtung (A) zueinander ausgerichteten Zuführsegmente (110, 110a,
110b; 210, 210a, 210b) einzeln ansteuerbar sind.
6. Zuführvorrichtung (8) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die in axialer Richtung (A) zueinander ausgerichteten Zuführsegmente (110, 110a,
110b; 210, 210a, 210b) jeweils eine eigene Einzugswalze (120, 220) umfassen.
7. Vliesbildungsanlage (2) zur Bildung einer Materialbahn (4), wobei die Vliesbildungsanlage
(2) umfasst:
eine Transportvorrichtung (6) zum Fördern der Materialbahn (4) in einer Transportrichtung
(T); und
mindestens eine Zuführvorrichtung (8, 40, 42) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zum
Zuführen von aufgelösten Fasern oder Faserflocken auf die Transportvorrichtung (6).
8. Vliesbildungsanlage (2) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie zwei Zuführvorrichtungen (40, 42) nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zum Zuführen
von aufgelösten Fasern oder Faserflocken auf die Transportvorrichtung (6) umfasst.
9. Vliesbildungsanlage (2) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Zuführvorrichtungen (40, 42) in Transportrichtung (T) hintereinander angeordnet
sind, sodass die Achsen der Öffnerwalzen (26) der zwei Zuführvorrichtungen (40, 42)
parallel zueinander angeordnet sind.
10. Vliesbildungsanlage (2) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführsegmente (110, 110a, 110b, 210, 120a, 210b, 310, 310a, 310b) der einen
Zuführvorrichtung (40) in axialer Richtung (A) der Öffnerwalzen (26) versetzt zu den
Zuführsegmenten (110, 110a, 210, 120a, 310, 310a) der anderen Zuführvorrichtung (42)
angeordnet sind.
11. Verfahren zum Bilden einer Materialbahn (4) mittels einer Zuführvorrichtung (8) gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 6 mit zumindest einem ersten und einem zweiten Zuführsegment
(110, 210) und einer Öffnerwalze (26), wobei das erste und das zweite Zuführsegment
(110, 210) in einer Umfangsrichtung (U) der Öffnerwalze (26) beabstandet zueinander
angeordnet sind, wobei das Verfahren umfasst:
Bereitstellen eines ersten Ausgangsmaterials (114) aus Fasern am ersten Zuführsegment
(110) der Zuführvorrichtung (8);
Bereitstellen eines zweiten Ausgangsmaterials (214) aus Fasern am zweiten Zuführsegment
(210), wobei sich zumindest eine Eigenschaft der Fasern des ersten Ausgangsmaterials
(114) von der entsprechenden Eigenschaft der Fasern des zweiten Ausgangsmaterials
(214) unterscheidet;
Zuführen des ersten und des zweiten Ausgangsmaterials (114, 214) zur Öffnerwalze (26);
Auflösen des zugeführten Ausgangsmaterials (114, 214) durch die Öffnerwalze (26) zur
Bildung von aufgelösten Fasern oder Faserflocken des zugeführten Ausgangsmaterials
(114, 214); und
Abstreuen der aufgelösten Fasern oder Faserflocken auf eine Transportvorrichtung (6).
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Eigenschaft der Fasern des ersten und des zweiten Ausgangsmaterials
(114, 214), in der sich die Fasern unterscheiden, gewählt ist aus: der Farbe der Fasern,
der Faserart, dem Fasermaterial, dem Faserdurchmesser, der Faserlänge, der Faserbehandlung,
der Querschnittsform der Fasern, der Rauheit der Fasern bzw. der Faserkräuselung.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Zuführsegment (110, 210) in Umfangsrichtung (U) der Öffnerwalze
(26) ohne Versatz in einer axialen Richtung (A) der Öffnerwalze (26) zueinander ausgerichtet
sind, und das Verfahren umfasst:
Zuführen des ersten und des zweiten Ausgangsmaterials (114, 214) zur Öffnerwalze (26);
Variieren der zugeführten Menge des ersten und/oder zweiten Ausgangsmaterials (114,
214) und dadurch Einstellen eines Mischverhältnisses zwischen erstem und zweitem Ausgangsmaterial
(114, 214), wobei das Mischverhältnis zwischen 0:1 und 1:0, vorzugsweise zwischen
0,01:1 und 1:0,01 beträgt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren weiterhin umfasst:
Bilden eines Streifens von Fasern oder Faserflocken auf der Transportvorrichtung (6),
in dem sich das Mischverhältnis zwischen Fasern oder Faserflocken des ersten Ausgangsmaterials
(114) und des zweiten Ausgangsmaterials (214) entlang der Transportrichtung (T) verändert.
1. Feeding device (8) for feeding loosened fibres or fibre tufts onto a transport device
(6), wherein the feeding device (8) comprises:
at least one first feeding segment (110) and one second feeding segment (210) for
feeding a raw material (114, 214), wherein the first and the second feeding segment
(110, 210) each comprise one intake roller (120, 220); and
one opening roller (26) which for loosening the raw material (114, 214) interacts
with the intake rollers (120, 220) of the first and the second feeding segment (110,
210);
wherein at least the first and the second feeding segment (110, 210) are disposed
so as to be mutually spaced apart in a circumferential direction (U) of the opening
roller (26);
characterized in that
the intake rollers (120, 220) of the first and the second feeding segment (110, 210)
are individually actuatable.
2. Feeding device (8) according to Claim 1, characterized in that the first and the second feeding segment (110, 210) in the circumferential direction
(U) are mutually aligned without any offset in an axial direction (A) of the opening
roller (26).
3. Feeding device (8) according to Claim 1, characterized in that the first and the second feeding segment (110, 210) are disposed so as to be mutually
offset in the axial direction (A) of the opening roller (26).
4. Feeding device (8) according to one of the preceding claims, characterized in that said feeding device (8) comprises at least one further feeding segment (110a, 110b,
210a, 210b) which in the axial direction (A) is aligned with the first or the second
feeding segment (110, 210).
5. Feeding device (8) according to Claim 4, characterized in that the feeding segments (110, 110a, 110b; 210, 210a, 210b) that are mutually aligned
in the axial direction (A) are individually actuatable.
6. Feeding device (8) according to Claim 4 or 5, characterized in that the feeding segments (110, 110a, 110b; 210, 210a, 210b) that are mutually aligned
in the axial direction (A) each comprise one dedicated intake roller (120, 220).
7. Non-woven forming system (2) for forming a material web (4), wherein the non-woven
forming system (2) comprises:
a transport device (6) for conveying the material web (4) in a transport direction
(T); and
at least one feeding device (8, 40, 42) according to one of Claims 1 to 6 for feeding
loosened fibres or fibre tufts onto the transport device (6).
8. Non-woven forming system (2) according to Claim 7, characterized in that said non-woven forming system (2) comprises two feeding devices (40, 42) according
to one of Claims 1 to 6 for feeding loosened fibres or fibre tufts onto the transport
device (6).
9. Non-woven forming system (2) according to Claim 8, characterized in that the two feeding devices (40, 42) in the transport direction (T) are disposed behind
one another so that the axes of the opening rollers (26) of the two feeding devices
(40, 42) are disposed so as to be mutually parallel.
10. Non-woven forming system (2) according to Claim 9, characterized in that the feeding segments (110, 110a, 110b, 210, 120a, 210b, 310, 310a, 310b) of the one
feeding device (40) in the axial direction (A) of the opening rollers (26) are disposed
so as to be offset from the feeding segments (110, 110a, 210, 120a, 310, 310a) of
the other feeding device (42).
11. Method for forming a material web (4) by means of a feeding device (8) according to
one of Claims 1 to 6, having
at least one first and one second feeding segment (110, 210) and one opening roller
(26), wherein the first and the second feeding segment (110, 210) are disposed so
as to be mutually spaced apart in a circumferential direction (U) of the opening roller
(26), wherein the method comprises:
providing a first raw material (114) from fibres at the first feeding segment (110)
of the feeding device (8);
providing a second raw material (214) from fibres at the second feeding segment (210),
wherein at least one property of the fibres of the first raw material (114) differs
from the corresponding property of the fibres of the second raw material (214);
feeding the first and the second raw material (114, 214) to the opening roller (26);
loosening the fed raw material (114, 214) by the opening roller (26) so as to form
loosened fibres or fibre tufts of the fed raw material (114, 214); and
dispensing the loosened fibres or fibre tufts onto a transport device (6).
12. Method according to Claim 11, characterized in that the at least one property of the fibres of the first and the second raw material
(114, 214) in which the fibres differ is selected from: the colour of the fibres,
the type of fibre, the fibre material, the fibre diameter, the fibre length, the fibre
treatment, the cross-sectional shape of the fibres, the roughness of the fibres or
the crimp of the fibres, respectively.
13. Method according to Claim 11 or 12,
characterized in that the first and the second feeding segment (110, 210) in the circumferential direction
(U) of the opening roller (26) are mutually aligned without any offset in an axial
direction (A) of the opening roller (26), and the method comprises:
feeding the first and the second raw material (114, 214) to the opening roller (26);
varying the quantity of the first and/or the second raw material (114, 214) fed, and
thereby setting a mixing ratio between the first and the second raw material (114,
214), wherein the mixing ratio is between 0:1 and 1:0, preferably between 0.01:1 and
1:0.01.
14. Method according to Claim 13, characterized in that the method furthermore comprises:
forming a strip of fibres or fibre tufts on the transport device (6) in that the mixing ratio between fibres or fibre tufts of the first raw material (114) and
of the second raw material (214) varies along the transport direction (T).
1. Dispositif d'amenée (8) servant à l'amenée de fibres désagrégées ou de flocons de
fibres sur un dispositif de transport (6), le dispositif d'amenée (8) comprenant :
au moins un premier segment d'amenée (110) et un deuxième segment d'amenée (210) servant
à l'amenée d'un matériau de départ (114, 214), le premier et le deuxième segment d'amenée
(110, 210) comprenant respectivement un rouleau d'insertion (120, 220) ; et
un rouleau ouvreur (26) qui coopère avec les rouleaux d'insertion (120, 220) du premier
et du deuxième segment d'amenée (110, 210) pour la désagrégation du matériau de départ
(114, 214) ;
au moins le premier et le deuxième segment d'amenée (110, 210) étant espacés l'un
de l'autre dans une direction circonférentielle (U) du rouleau ouvreur (26) ;
caractérisé en ce que
les rouleaux d'insertion (120, 220) du premier et du deuxième segment d'amenée (110,
210) peuvent être commandés individuellement.
2. Dispositif d'amenée (8) selon la revendication 1, caractérisé en ce que le premier et le deuxième segment d'amenée (110, 210) sont orientés l'un par rapport
à l'autre dans la direction circonférentielle (U) sans décalage dans une direction
axiale (A) du rouleau ouvreur (26) .
3. Dispositif d'amenée (8) selon la revendication 1, caractérisé en ce que le premier et le deuxième segment d'amenée (110, 210) sont disposés de manière décalée
l'un par rapport à l'autre dans la direction axiale (A) du rouleau ouvreur (26).
4. Dispositif d'amenée (8) selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il comprend au moins un autre segment d'amenée (110a, 110b, 210a, 210b) qui est orienté
sur le premier ou le deuxième segment d'amenée (110, 210) dans la direction axiale
(A).
5. Dispositif d'amenée (8) selon la revendication 4, caractérisé en ce que les segments d'amenée (110, 110a, 110b ; 210, 210a, 210b) orientés l'un par rapport
à l'autre dans la direction axiale (A) peuvent être commandés individuellement.
6. Dispositif d'amenée (8) selon la revendication 4 ou 5, caractérisé en ce que les segments d'amenée (110, 110a, 110b ; 210, 210a, 210b) orientés l'un par rapport
à l'autre dans la direction axiale (A) comprennent respectivement un rouleau d'insertion
(120, 220) propre.
7. Installation de formation de non-tissé (2) servant à la formation d'une bande de matériau
(4), l'installation de formation de non-tissé (2) comprenant
un dispositif de transport (6) servant au convoyage de la bande de matériau (4) dans
une direction de transport (T) ; et
au moins un dispositif d'amenée (8, 40, 42) selon l'une des revendications 1 à 6 servant
à l'amenée de fibres désagrégées ou de flocons de fibres sur le dispositif de transport
(6).
8. Installation de formation de non-tissé (2) selon la revendication 7, caractérisée en ce qu'elle comprend deux dispositifs d'amenée (40, 42) selon l'une des revendications 1
à 6 servant à l'amenée de fibres désagrégées ou de flocons de fibres sur le dispositif
de transport (6).
9. Installation de formation de non-tissé (2) selon la revendication 8, caractérisée en ce que les deux dispositifs d'amenée (40, 42) sont disposés l'un derrière l'autre dans la
direction de transport (T), de sorte que les axes des rouleaux ouvreurs (26) des deux
dispositifs d'amenée (40, 42) soient disposés parallèlement l'un à l'autre.
10. Installation de formation de non-tissé (2) selon la revendication 9, caractérisée en ce que les segments d'amenée (110, 110a, 110b, 210, 120a, 210b, 310, 310a, 310b) de l'un
des dispositifs d'amenée (40) sont disposés de manière décalée, dans la direction
axiale (A) des rouleaux ouvreurs (26), par rapport aux segments d'amenée (110, 110a,
210, 120a, 310, 310a) de l'autre dispositif d'amenée (42).
11. Procédé servant à la formation d'une bande de matériau (4) au moyen d'un dispositif
d'amenée (8) selon l'une des revendications 1 à 6 comportant au moins un premier et
un deuxième segment d'amenée (110, 210) et un rouleau ouvreur (26), le premier et
le deuxième segment d'amenée (110, 210) étant disposés de manière espacée l'un de
l'autre dans une direction circonférentielle (U) du rouleau ouvreur (26), le procédé
comprenant :
la fourniture d'un premier matériau de départ (114) constitué de fibres au niveau
du premier segment d'amenée (110) du dispositif d'amenée (8) ;
la formation d'un deuxième matériau de départ (214) constitué de fibres au niveau
du deuxième segment d'amenée (210), au moins une propriété des fibres du premier matériau
de départ (114) différant de la propriété correspondante des fibres du deuxième matériau
de départ (214) ;
l'amenée du premier et du deuxième matériau de départ (114, 214) jusqu'au rouleau
ouvreur (26) ;
la désagrégation du matériau de départ amené (114, 214) au moyen du rouleau ouvreur
(26) pour la formation de fibres désagrégées ou de flocons de fibres du matériau de
départ amené (114, 214) ; et
l'épandage des fibres désagrégées ou des flocons de fibres sur un dispositif de transport
(6).
12. Procédé selon la revendication 11, caractérisé en ce que l'au moins une propriété des fibres du premier et du deuxième matériau de départ
(114, 214), de par laquelle les fibres diffèrent, est sélectionnée parmi : la couleur
des fibres, le type de fibre, le matériau de fibre, le diamètre de fibre, la longueur
de fibre, le traitement de fibre, la forme en section transversale des fibres, la
rugosité des fibres ou l'ondulation des fibres.
13. Procédé selon la revendication 11 ou 12,
caractérisé en ce que le premier et le deuxième segment d'amenée (110, 210) sont orientés l'un par rapport
à l'autre dans la direction circonférentielle (U) du rouleau ouvreur (26) sans décalage
dans une direction axiale (A) du rouleau ouvreur (26), et le procédé comprend :
l'amenée du premier et du deuxième matériau de départ (114, 214) jusqu'au rouleau
ouvreur (26) ;
la variation de la quantité amenée du premier et/ou du deuxième matériau de départ
(114, 214) et ainsi le réglage d'un rapport de mélange entre le premier et le deuxième
matériau de départ (114, 214), le rapport de mélange valant entre 0:1 et 1:0, de préférence
entre 0,01:1 et 1:0,01.
14. Procédé selon la revendication 13, caractérisé en ce que le procédé comprend en outre :
la formation d'une bande de fibres ou de flocons de fibres sur le dispositif de transport
(6), dans laquelle le rapport de mélange entre les fibres ou les flocons de fibres
du premier matériau de départ (114) et du deuxième matériau de départ (214) varie
le long de la direction de transport (T).