[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisches Unterbrechungsschaltglied, insbesondere zum
Unterbrechen von hohen Strömen bei hohen Spannungen, mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1.
[0002] Derartige Unterbrechungsschaltglieder finden beispielsweise in der Kraftwerks- und
KFZ-Technik, wie auch im allgemeinen Maschinen- und Elektrobau in Schaltschränken
von Maschinen und Anlagen, sowie im Rahmen der Elektromobilität in Elektro- und Hybridfahrzeugen,
aber auch in elektrisch betriebenen Hubschraubern und Flugzeugen zum definierten und
schnellen Trennen von elektrischen Starkstromkreisen im Notfall Verwendung. Eine Anforderung
an solche Schaltglieder besteht darin, dass kein(e) Heißgas, Partikel, Wurfstücke
oder Plasma aus diesen austreten. Weiterhin sollen solche Schaltglieder nach der Trennung
den Isolationswiderstand sicherstellen.
[0003] Weitere Einsatzgebiete sind die elektrische Abtrennung einer Baugruppe vom Bordnetz
für den Fall eines Kurzschlusses in der betreffenden Baugruppe, beispielsweise in
einer elektrischen Standheizung oder in einer elektrischen Bremse, sowie die Notabschaltung
einer Lithiumbatterie, wie sie heute in Elektro- und Hybridfahrzeugen, sowie in Flugzeugen
zur Anwendung kommen. Diese Batterien haben bei kleinem Bauvolumen eine hohe Klemmenspannung
von bis zu 1200 V bei extrem kleinem Innenwiderstand. Aus beiden resultiert ein möglicher
Kurzschlussstrom von bis zu 5000 A, teilweise und kurzzeitig sogar bis zu 30 kA, ohne
dass hierbei die Quellspannung stark einbrechen würde, was schon nach wenigen Sekunden
zur Entzündung der Batterie bzw. zu deren Explosion führen kann. Auch zur Notabschaltung
von einzelnen Solarzellenmodulen oder ganzen Solarzellenfeldern im Notfall ist das
hier vorgestellte Unterbrechungsschaltglied sehr gut geeignet, weil es ansteuerbar
bzw. fernsteuerbar ausgebildet sein kann.
[0004] Bei allen hier aufgeführten Einsatzfällen handelt es sich in der Regel um das Abschalten
von Gleichstrom, der anders als Wechselstrom keinen Nulldurchgang aufweist. Normalerweise
liegt in einem Unterbrechungsschaltglied nur die Betriebsspannung an. Im Moment der
Trennung eines Gleichstromkreises in einem Unterbrechungsschaltglied steigt durch
den Zusammenbruch des Magnetfelds des äußeren Stromkreises jedoch die Spannung derart
stark an, dass zwischen den getrennten Enden eines Trennelements eines Unterbrechungsschaltglieds
in der Regel ein Lichtbogen entsteht. Zur Erzeugung eines Lichtbogens wird in der
Regel eine relativ hohe Spannung benötigt. Zum Aufrechterhalten reichen jedoch schon
wesentlich niedrigere Spannungen aus, was in der Regel bei üblichen Betriebsspannungen
von etwa 450 V der Fall ist.
[0005] Damit auch nach einem Abfall der Spannungsspitze auf die Betriebsspannung der Lichtbogen
gelöscht wird, werden bereits Schaltglieder mit einem den Strom leitenden Kontaktrohr
mit einem Trennbereich in Form eines Hohlzylinders eingesetzt, wobei der Hohlzylinder
zur Trennung des Stromkreises entlang seiner Querschnittsfläche vollständig aufgerissen,
aufgeschmolzen oder aufgebrochen wird, und beide Enden des Hohlzylinders mechanisch
voneinander entfernt werden. Zum Aufreißen oder Aufbrechen des Hohlzylinders wird
hierbei oft ein aktivierbarer Antrieb verwendet, der sich im Hohlraum des Hohlzylinders
befindet. Weiterhin enthalten derartige Unterbrechungsschaltglieder meist einen Treibspiegel,
der dazu dient die getrennten Enden des Trennbereichs durch eine Bewegung voneinander
zu entfernen. Dabei muss der Treibspiegel einen Stauchbereich des Kontaktrohres stauchen.
Der Stauchbereich ist oft ebenso rohrförmig oder hohlzylindrisch ausgestaltet und
muss sich bei der Stauchung gut falten können. Es wurde jedoch festgestellt, dass
bei der schnellen Bewegung des Treibspiegels und der Stauchung des Stauchbereichs
dieser oft zersplittert und dabei das Gehäuse unzulässig elektrisch kontaktieren kann,
es kann hier die Isolation des bereits getrennten Verbindungselements überbrückt werden.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Unterbrechungsschaltglied, insbesondere zum Unterbrechen von hohen Gleichströmen
bei hohen Spannungen, bereitzustellen, bei dem beim Übergang von der Leitstellung
in die Trennstellung Aufsplitterungen des Materials des Stauchbereichs verhindert
werden, damit keine Splitter den bereits getrennten und danach gegenüber dem Gehäuse
elektrisch isoliert zu haltenden Kontakt der Baugruppe zum Gehäuse hin kurzschließen
können.
[0007] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0008] Die vorliegende Erfindung betrifft ein elektrisches Unterbrechungsschaltglied, das
sich insbesondere zum Unterbrechen von hohen Strömen bei hohen Spannungen eignet.
Es weist ein Gehäuse auf, das eine den Strompfad durch das Unterbrechungsschaltglied
definierende Kontakteinheit umgreift. Die Kontakteinheit weist einen ersten und zweiten
Anschlusskontakt, einen Trennbereich und einen Stauchbereich auf. Die Kontakteinheit
ist so ausgebildet, dass ihr über den ersten Anschlusskontakt ein Strom zuführbar
und von ihr über den zweiten Anschlusskontakt abführbar ist, oder umgekehrt. Die Kontakteinheit
weist einen Treibspiegel auf oder steht mit einem Treibspiegel in Verbindung. Der
Treibspiegel ist so ausgebildet, dass er durch einen beaufschlagenden Druck von einer
Ausgangposition in eine Endposition bewegbar ist, wobei in der Endposition des Treibspiegels
der Trennbereich getrennt und ein Isolationsabstand zwischen dem ersten und dem zweiten
Anschlusskontakt erreicht ist. Der Stauchbereich ist so ausgebildet, dass er bei der
Bewegung des Treibspiegels von der Ausgangsposition in die Endposition gestaucht wird.
[0009] Das erfindungsgemäße Unterbrechungsschaltglied ist dadurch gekennzeichnet, dass der
Stauchbereich als rohrförmiges oder stabförmiges Element ausgebildet ist, dessen axiale
Erstreckungsrichtung entlang einer Achse X verläuft, wobei das rohrförmige oder stabförmige
Element entlang der Achse X eine oder mehrere Verjüngungen in seiner Querschnittsfläche
aufweist, wobei sich die Querschnittsfläche senkrecht zur Achse X befindet.
[0010] Durch die eine oder mehrere Verjüngungen kann anders als bei einer entlang der Achse
X gleichbleibenden Querschnittsfläche beim Übergang von der Leitstellung in die Trennstellung
das Losreißen von Splittern des Stauchbereichs größtenteils vermieden werden, so dass
der bereits getrennte Kontakt des Unterbrechungsschaltglieds nicht zum Gehäuse hin
elektrisch kontaktiert werden kann. Es werden hierdurch keine größeren Teile aus dem
Stauchbereich herausgerissen, sondern es kommt zu einer Auffaltung des Stauchbereichs
ohne schädliche Splitterbildung.
[0011] In einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, dass das rohrförmige
oder stabförmige Element an seinen beiden gegenüberliegenden Endbereichen jeweils
in Flansche übergeht, die sich in Richtung des Gehäuses und senkrecht zur Achse X
erstrecken. Diese Flansche dienen dazu, dass eine Kraft ausgehend von dem Treibspiegel
in Richtung der Achse X auf den Stauchbereich ausgeübt werden kann, d.h. der Stauchbereich
gestaucht werden kann.
[0012] Der Querschnittsfläche des stabförmigen oder rohrförmigen Elements kann jede beliebige
Form aufweisen, beispielsweise kreisförmig, elliptisch, beliebig kreisförmig ohne
oder mit ein oder mehreren Ecken, dreieckig, viereckig, fünfeckig, sechseckig oder
vieleckig, wobei eine kreisförmige Querschnittsfläche bevorzugt ist. Handelt es sich
um ein rohrförmiges Element, so spricht man eher von einer kreisringförmigen Querschnittsfläche
anstelle einer kreisförmigen Querschnittsfläche.
[0013] Unter einer Verjüngung der Querschnittsfläche wird hierin verstanden, dass die Querschnittsfläche
in einem Bereich des Stauchbereichs geringer ist als an den angrenzenden Bereichen
(in Richtung der Achse X). Der Stauchbereich weist bei der Verjüngung einen Bereich
einer minimalen Querschnittsfläche auf, die vorzugsweise in Richtung der beiden Endbereiche
des Stauchbereichs hin zunimmt.
[0014] Die Zunahme der Querschnittsfläche kann in axialer Erstreckung des stabförmigen oder
rohrförmigen Elements kontinuierlich oder diskontinuierlich, d.h. beispielsweise stufenförmig,
sein, wobei eine kontinuierliche Zunahme bevorzugt ist. Die kontinuierliche Zunahme
kann linear oder progressiv erfolgen. Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, dass die Querschnittsfläche
in Richtung der Endbereiche des stabförmigen oder rohrförmigen Elements jeweils kegelförmig
zunimmt. Weiterhin ist es bevorzugt, dass das stabförmige oder rohrförmige Element
so ausgebildet ist, dass es in jeder Ebene senkrecht zur Achse X eine Querschnittsfläche
gleicher Form (mit variierender Größe der Fläche) aufweist. Weiterhin kann die Zunahme
der Querschnittsfläche in den beiden Richtungen zu den der Endbereichen des stabförmigen
oder rohrförmigen Elements hin unterschiedlich oder gleich, d.h. spiegelsymmetrisch
verlaufen, wobei die Spiegelebene im Bereich der minimalen Querschnittsfläche senkrecht
zur Achse X angeordnet ist. Auch ist es bevorzugt, dass die Querschnittsübergänge
hin zu den jeweiligen Endbereichen des stabförmigen oder rohrförmigen Elements radial
verlaufen, d.h. mit bestimmten Radien versehen sind, um hier zu hohe Kerbspannungen
zu vermeiden, die das stabförmige oder rohrförmige Element an diesen Stellen, insbesondere
bei mechanischen Belastungen bzw. Vibrationen der Baugruppe bzw. des Verbindungselementes,
unerwünscht an- oder aufbrechen könnten.
[0015] In einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, dass der Stauchbereich
mehrere Verjüngungen aufweist, vorzugsweise so dass der Bereich der minimalen Querschnittsfläche
sich mit Bereichen maximaler Querschnittsfläche periodisch abwechselt. In diesem Fall
kann der Stauchbereich an der Oberfläche zickzackförmig, stufenförmig oder in Form
einer Ziehharmonika ausgebildet sein. Letzteres vorzugsweise, wenn der Stauchbereich
als rohrförmiges Element ausgebildet ist.
[0016] Der Bereich der minimalen Querschnittsfläche des stabförmigen oder rohrförmigen Elements
kann als Bereich mit gleichbleibender Querschnittsfläche ausgebildet sein. Dabei ist
es bevorzugt, dass die Querschnittsübergänge von dem Bereich mit minimaler Querschnittsfläche
hin zu den Bereichen, in denen die Querschnittsfläche zunimmt, radial verlaufen, d.h.
mit bestimmten Radien versehen sind. In einer Ausführungsform kann ein solcher Bereich
mit gleichbleibender Querschnittsfläche auch entfallen, d.h. in dem Bereich der minimalen
Querschnittsfläche treffen die Bereiche, in denen die Querschnittsfläche zunimmt,
aufeinander, ebenso vorzugsweise mit einem radial verlaufenden Querschnittsübergang.
[0017] In einer Ausgestaltung weist das erfindungsgemäße Unterbrechungsschaltglied mindestens
eine Kammer auf, die zumindest teilweise von dem Trennbereich begrenzt wird. Die mindestens
eine Kammer ist vorzugsweise mit einem Löschmittel gefüllt, so dass der Trennbereich
mit dem Löschmittel in Kontakt steht. Die mindestens eine Kammer befindet sich vorzugsweise
innerhalb eines Hohlraums des Trennbereichs, der vorzugsweise als rohrförmiges Element
ausgebildet ist, d.h. die mindestens eine Kammer wird von dem Trennbereich umschlossen.
Weiterhin kann das erfindungsgemäße Unterbrechungsschaltglied eine weitere Kammer
aufweisen, die an den äußeren Bereich des rohrförmigen Elements des Trennbereichs
angrenzt. In anderen Worten grenzt das rohrförmige Element die mindestens eine Kammer
von der weiteren Kammer ab. Die weitere Kammer wird in ihrem äußeren Umfang vorzugsweise
von dem Gehäuse des Unterbrechungsschaltglieds begrenzt. Die weitere Kammer ist vorzugsweise
ebenso mit einem Löschmittel gefüllt.
[0018] Die Füllung des Hohlraums des rohrförmigen Elements Trennbereichs kann jedoch auch
entfallen, in diesem Fall ist nur die weitere Kammer außerhalb des rohrförmigen Verbindungselements
mit einem Löschmittel gefüllt. Bei sehr kleinen zu trennenden Strömen in Verbindung
mit sehr kleinen Stromkreisinduktivitäten kann aber das Löschmittel auch ganz entfallen,
hier reicht dann die umschlossene Luft für den Trennvorgang aus.
[0019] Das Löschmittel kann ein festes, pulverförmiges oder ein flüssiges Medium sein. Vorzugsweise
ist das Löschmittel ein verdampfbares oder vergasbares Medium (z.B. Borsäure; dieses
Pulver geht bei Lichtbogeneinfluss direkt aus der pulverförmigen Phase in Gas über,
wobei es Energie aufnimmt und so den Lichtbogen verarmt). Vorzugsweise ist das Löschmittel
ein flüssiges Medium, das bei Erreichen der Siede- oder Verdampfungstemperatur ganz
oder teilweise in einen gasförmigen Zustand übergeht. Gleichzeitig ist es bevorzugt,
dass das Löschmittel auch elektrisch gut isolierende Eigenschaften hat, damit der
Lichtbogen nach ausreichender Entfernung der beiden aufgetrennten Teile des Trennbereichs
gelöscht werden kann und danach zwischen den getrennten Kontakten eine ausreichende
Isolation gegen einen hier dann unerwünschten Stromfluss besteht. Vorzugsweise ist
das Löschmittel ein Öl mit oder ohne Verdickungsmittel, beispielsweise Silikonöl,
oder ein Silan bzw. Polysiloxan, beispielsweise Hexasilan oder Pentasilan mit möglichst
wenig oder noch besser ohne Kohlenstoffatomanteil.
[0020] Der Treibspiegel hat bei dem erfindungsgemäßen Unterbrechungsschaltglied die Aufgabe,
die beiden getrennten Teile des Trennbereichs voneinander zu trennen, indem er durch
Druckbeaufschlagung eine mechanische Bewegung durchführt, die einen Teil des getrennten
Trennbereichs von dem anderen Teil des getrennten Trennbereichs entfernt. Auf diese
Weise wird ein Sicherheitsabstand zwischen den beiden getrennten Teilen des Trennbereichs
hergestellt.
[0021] Die Auslösung des erfindungsgemäßen Unterbrechungsschaltglieds, d.h. des Vorgangs
des Übergangs von der Leitstellung in die Trennstellung, kann passiv oder aktiv erfolgen.
[0022] Soll die Auslösung des erfindungsgemäßen Unterbrechungsschaltglieds aktiv erfolgen,
so ist es bevorzugt, dass das Unterbrechungsschaltglied ein aktivierbares Material
umfasst. Das aktivierbare Material ist vorzugsweise so angeordnet, dass bei dem Zünden
des pyrotechnischen Materials der Trennbereich mit einem durch das aktivierbare Material
erzeugtem Gasdruck oder Stoßwelle beaufschlagt wird, so dass der Trennbereich aufgerissen,
eingedrückt oder getrennt, der Treibspiegel bewegt und der Stauchbereich gestaucht
wird. Dabei ist der Treibspiegel vorzugsweise derart ausgestaltet, dass er bei einem
Zünden des aktivierbaren Materials derart mit einem/r dadurch erzeugten Gasdruck oder
Stoßwelle beaufschlagt wird, dass der Treibspiegel im Gehäuse in einer Bewegungsrichtung
aus der Ausgangsposition in die Endposition bewegt und dabei der Trennbereich aufgerissen,
eingedrückt oder getrennt wird.
[0023] Das aktivierbare Material kann ein pyrotechnisches Material sein, das detonativ oder
deflagrierend wirkt. Das pyrotechnische Material ist in dem erfindungsgemäßen Unterbrechungsschaltglied
vorzugsweise in einem sogenannten Minidetonator, oder einer Anzünd- oder Zündpille
vorhanden, kann jedoch auch in anderer Form eingebracht sein.
[0024] Soll die Auslösung des erfindungsgemäßen Unterbrechungsschaltglieds passiv, d.h.
ohne ein aktivierbares Material zum erstmaligen Durchtrennen des Trennbereichs, erfolgen,
so ist es bevorzugt, dass der Trennbereich, der Treibspiegel und das Löschmittel so
ausgebildet sind, dass der Trennbereich durch den zugeführten Strom bei Überschreiten
einer Schwellstromstärke durch Erhitzung an oder über den Schmelzpunkt des Materials
des Verbindungselements in mindestens zwei Teile auftrennbar ist, wobei ein zwischen
den zwei Teilen des Trennbereichs entstehender Lichtbogen das Löschmittel verdampft,
sodass ein den Treibspiegel beaufschlagender Gasdruck entsteht, wobei der Treibspiegel
bewegt und der Stauchbereich gestaucht wird.
[0025] Weiterhin kann der Trennbereich auch eine oder mehrere Sollbruchstellen aufweisen,
die in Form einer Verengung, Kerbe, Nut oder Bohrung vorliegen kann. Vorzugsweise
liegt die Sollbruchstelle in Form einer Bohrung durch die Wand des rohrförmigen Elements
des Trennbereichs vor. Auf diese Weise verbindet die Bohrung die mindestens eine Kammer
mit der weiteren Kammer. Es ist auf diese Weise bei der Herstellung des erfindungsgemäßen
Unterbrechungsschaltglieds leichter ein Löschmittel in die mindestens eine Kammer
innerhalb des rohrförmigen Elements einzufüllen.
[0026] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Stauchbereichs ist insbesondere bei Verwendung
von Materialien für den Stauchbereich von Vorteil bzw. großer Bedeutung, die nicht
so gut duktil sind wie das üblicherweise hier verwendete E-Kupfer. Beispielsweise
muss für die Bearbeitung von Aluminium als Werkstoff für das Verbindungselement ein
hartes Aluminium verwendet werden, das beim Faltvorgang sofort in viele kleine Splitter
aufbrechen würde, selbst nach einem Weichglühen des Verbindungselements nach dessen
Herstellung.
[0027] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist es bevorzugt, dass der Stauchbereich als
rohrförmiges Element ausgebildet ist. Der Hohlraum im Inneren des rohrförmigen Elements
wird hierin als noch weitere Kammer bezeichnet. Hier kann auch die noch weitere Kammer
des Stauchbereichs vollständig mit einem Löschmittel gefüllt sein. Dabei ist es bevorzugt,
dass zwischen der noch weiteren Kammer und der mindestens einen Kammer eine Verbindung
in Form eines Kanals vorhanden ist. Durch die Bewegung des Treibspiegels und/oder
den Stauchvorgang des Stauchbereichs wird das Volumen der noch weiteren Kammer derart
verringert, dass das Löschmittel durch den Kanal zwischen die mindestens zwei Teile
des Trennbereichs eingespritzt wird. Dadurch kann das Löschmittel aus der noch weiteren
Kammer über den Kanal während des Stauchvorgangs in die mindestens eine Kammer gedrückt
werden und unterbindet bzw. kühlt damit weiter effektiv den evtl. an dem Trennbereich
noch stehenden Lichtbogen. Gleichzeitig wird das in der mindestens einen Kammer evtl.
schon teilweise zersetzte Löschmittel durch das neu zuströmende Löschmittel verdünnt
und so ebenfalls die Isoliereigenschaften des "gestressten" Löschmittels verbessert.
In dieser Ausgestaltung der Erfindung kann es auch bevorzugt sein, dass nur die eine
Kammer und die noch weitere Kammer sowie der verbindende Kanal mit einem Löschmittel
gefüllt sind. Hier kann es bevorzugt sein, dass die weitere Kammer kein Löschmittel
enthält.
[0028] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich auch aus den Unteransprüchen.
Die in den zuvor genannten Ausführungsformen dargelegten Merkmale des erfindungsgemäßen
Unterbrechungsschaltglieds können - sofern sie sich nicht gegenseitig ausschließen
- erfindungsgemäß beliebig kombiniert werden.
[0029] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen
näher erläutert. Alle einzelnen in den Figuren beschriebenen Merkmale können - sofern
technisch realisierbar - auch unabhängig voneinander in einem erfindungsgemäßen Unterbrechungsschaltglied
Verwendung finden.
- Fig. 1
- zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Unterbrechungsschaltglieds
vor der Stauchung des Stauchbereichs (Leitstellung), der in der Form eines stabförmigen
Elements mit mehreren Verjüngungen in seinem Querschnittsdurchmesser vorliegt.
- Fig. 2 bis 8
- zeigen Ausschnitte einer Kontakteinheit eines erfindungsgemäßen Unterbrechungsschaltglieds
im Stauchbereich mit verschiedenen Formen der Verjüngungen im Querschnittsdurchmesser.
[0030] Die in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Unterbrechungsschaltglieds
1 umfasst ein Gehäuse 2, in dem eine Kontakteinheit 3 angeordnet ist, die sich durch
das gesamte Gehäuse 2 durch erstreckt, und die Anschlusskontakte 4 und 5, den Trennbereich
6, den Stauchbereich 12 und die Flansche 13 und 14 umfasst. Das Gehäuse 2 ist so ausgebildet,
dass es einem innerhalb des Gehäuses 2 erzeugten Druck, der beispielsweise bei einer
pyrotechnischen Auslösung des Unterbrechungsschaltglieds 1 erzeugt wird, standhält,
ohne dass die Gefahr einer Beschädigung oder gar eines Aufplatzens besteht. Das Gehäuse
2 kann insbesondere aus einem geeigneten Material, vorzugsweise Stahl, bestehen. Die
Kontakteinheit 3 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als ein durch den Treibspiegel
9 im Stauchbereich 12 bedrückbares Schaltrohr ausgebildet, so dass es im Trenn- 6
und Stauchbereich 12 als Rohr ausgebildet ist. Die Kontakteinheit 3 besitzt im dargestellten
Ausführungsbeispiel einen ersten Anschlusskontakt 4. An den ersten Anschlusskontakt
4 schließt ein sich radial nach außen erstreckender Flansch 14 an, der sich an einem
ringförmigen Isolatorelement, das aus einem isolierenden Material, beispielsweise
einem Kunststoff, besteht, derart abstützt, dass die Kontakteinheit 3 nicht in axialer
Richtung aus dem Gehäuse 2 herausbewegt werden kann. Die Kontakteinheit 3 weist einen
sich an den Flansch in der Achse der Kontakteinheit 3 anschließenden Stauchbereich
12 auf. Die Wandstärke der Kontakteinheit 3 ist im Stauchbereich 12, der eine vorbestimmte
axiale Ausdehnung aufweist, so gewählt und auf das Material abgestimmt, dass sich
bei einem Auslösen des Unterbrechungsschaltglieds 1 infolge einer plastischen Deformation
der Kontakteinheit 3 im Stauchbereich 12 eine Verkürzung des Stauchbereichs 12 in
axialer Richtung um eine vorbestimmte Wegstrecke ergibt.
[0031] An den Stauchbereich 12 schließt sich in axialer Richtung der Kontakteinheit 3 ein
Flansch 13 an, auf dem im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Treibspiegel 9 sitzt.
Der Treibspiegel 9 ist als elektrisch isolierendes Element ausgebildet, beispielsweise
einem geeigneten Kunststoff, vorzugsweise aus Keramik. Dieser umgreift die Kontakteinheit
3 derart, dass zwischen dem Außenumfang des Flanschs 13 und der Innenwandung des Gehäuses
2 ein isolierender Bereich des Treibspiegels 9 eingreift. Wirkt ein Druck auf die
Fläche des Treibspiegels 9 ein, wird eine Kraft F erzeugt, die über den Flansch 13
den Stauchbereich 12 der Kontakteinheit 3 zusammenpresst. Diese Kraft F wird so gewählt,
dass sich während des Auslösevorgangs des Unterbrechungsschaltglieds 1 ein Stauchen
des Stauchbereichs 12 ergibt, wobei der Treibspiegel 9 aus seiner Ausgangslage (Status
vor der Auslösung des Unterbrechungsschaltglieds 1 = Leitstellung) in eine Endposition
(nach Beendigung des Schaltvorgangs = Trennstellung) bewegt wird.
[0032] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, kann der Treibspiegel 9 so gewählt werden, dass dessen
Außendurchmesser im Wesentlichen dem Innendurchmesser des Gehäuses 2 entspricht, so
dass eine axiale Führung des Flanschs 13 und damit auch eine axial geführte Stauchbewegung
während des Schaltvorgangs erreicht wird.
[0033] Nach dem Pressvorgang greifen die nahe dem Gehäuse 2 liegenden Nasen des Isolatorelements
und des Treibspiegels 9 voll übereinander, so dass der nach der Auslösung und dem
Stauchvorgang mäanderförmig zusammengeschobene Stauchbereich 12 voll von elektrisch
isolierenden Materialien umschlossen ist.
[0034] An den Treibspiegel 9 bzw. den Flansch 13 der Kontakteinheit 3 schließt sich ein
Trennbereich 6 an. Auf dieser Seite der Kontakteinheit 3 schließt sich dann der zweite
Anschlusskontakt 5 an.
[0035] Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Treibspiegel 9 bei der Montage des
Unterbrechungsschaltglieds 1 von der Seite des Anschlusskontakts 5 her auf die Kontakteinheit
3 aufgeschoben. Dieser ist hierfür geteilt (nicht gezeichnet). Wird der zweite Anschlusskontakt
5 nicht geteilt bzw. ist dieser einstückig gleich der Kontakteinheit 3, wie gezeichnet,
muss der Treibspiegel 9 entweder angespritzt oder mehrteilig ausgeführt werden, um
ihn montieren zu können.
[0036] In dem axialen Ende der Kontakteinheit 3 im Bereich des zweiten Anschlusskontakts
5 kann ein aktivierbares Material 10 vorgesehen sein, hier oft auch in einem Minidetonator
oder einer Zünderschraube (Antrieb) untergebracht. Durch einen Durchbruch im Innenraum
der Kontakteinheit 3 können elektrische Anschlussleitungen für den Antrieb nach außen
geführt werden. Der Antrieb ist vorzugsweise in einer Kammer 7 innerhalb des rohrförmigen
Elements des Trennbereichs 6 vorgesehen. Eine weitere Kammer 8 befindet sich zwischen
der äußeren Wand eines Trennbereichs 6 und dem Gehäuse 2.
[0037] Der Trennbereich 6 ist so dimensioniert, dass er durch den erzeugten Gasdruck oder
die erzeugte Stoßwelle eines Antriebs zumindest teilweise aufreißt, vorzugsweise jedoch
ganz aufreißt, so dass sich der Druck bzw. die Stoßwelle auch aus der Kammer 7 in
die vorzugsweise als umgebenden Ringraum ausgestaltete äußere Kammer 8 ausbreiten
kann. Die Kammern 7 und 8 werden auf diese Weise zu einem Volumen miteinander verbunden.
Der für das Stauchen der Kontakteinheit 3 benötigte Innendruck kann auch derart erzeugt
werden, dass bei einer bestimmten Schwellstromstärke der Trennbereich 6 aufschmilzt
und sich dazwischen ein Lichtbogen bildet, der ein in den Kammern 7 und/oder 8 befindliches
Löschmittel verdampft. Zur Erleichterung des Aufreißens kann die Wandung der Kontakteinheit
3 im Trennbereich 6 auch einen oder mehrere Durchbrüche bzw. Bohrungen und/oder Nuten
aufweisen (nicht gezeigt in Fig. 1). Hierbei ist sicherzustellen, dass das Material
des Trennbereichs 6 den Betriebsstrom gut trennt, also unter Berücksichtigung von
Wärmeableitung nicht zu heiß wird, um das Material nicht zu schnell bzw. zu stark
altern zu lassen.
[0038] Bei einer Aktivierung des Unterbrechungsschaltglieds 1 wird also ein Druck oder sogar
eine Stoßwelle an der dem Stauchbereich 12 abgewandten Seite des Treibspiegels 9 erzeugt,
wodurch der Treibspiegel 9 mit einer entsprechenden Axialkraft beaufschlagt wird.
Diese Kraft wird durch eine geeignete Dimensionierung des aktivierbaren Materials
10 so gewählt, dass die Kontakteinheit 3 im Stauchbereich 12 plastisch deformiert
oder eingedrückt, jedoch nicht aufgerissen und danach der Treibspiegel 9 in Richtung
auf den ersten Anschlusskontakt 4 bewegt wird. Das aktivierbare Material 10 wird dabei
so dimensioniert, dass nach dem Aufbrechen bzw. Eindrücken des Trennbereichs 6 die
Bewegung des Treibspiegels 9 die beiden Trennhälften ausreichend weit voneinander
entfernt, im Zusammenwirken mit der Verdampfung eines Löschmittels dann sogar bis
in eine Endposition.
[0039] Unmittelbar nach dem Aktivieren des aktivierbaren Materials 10 wird also der Trennbereich
6 zumindest teilweise aufgerissen bzw. eingedrückt, vorzugsweise vollständig aufgerissen.
Erfolgt das Aufreißen bzw. Eindrücken nicht bereits vor Beginn der axialen Bewegung
des Treibspiegels 9 über den vollständigen Umfang des Trennbereichs 6, so wird ein
verbleibender Rest des Trennbereichs 6, der noch einen elektrischen Kontakt verursacht,
durch die axiale Bewegung des Treibspiegels 9 vollständig aufgerissen, verstärkt durch
die hier dann auftretende sehr schnelle Erhitzung des hier dann nur kleinen Restquerschnitts
des Leiters durch den hier fließenden hohen elektrischen Strom.
[0040] Das Unterbrechungsschaltglied 1 nach Fig. 1 ist prinzipiell genauso aufgebaut wie
das in Fig. 1 gezeigte Unterbrechungsschaltglied der
DE 10 2017 123 021 A1, mit dem erfindungsgemäßen Unterschied, dass der Stauchbereich 12 nicht ein rohrförmiges
Element mit einer durchgehend gleichen Wandstärke darstellt, sondern dass das rohrförmige
Element in einem Bereich zwischen den flanschseitigen Endbereichen mehrere Verjüngungen
in seinem Querschnittsdurchmesser aufweist. In Fig. 1 wiederholen sich die Verjüngungen
periodisch. Zudem sind die Verjüngungen abgerundet und zwar vorzugsweise so, dass
die Oberfläche des rohrförmigen Elements im Querschnitt entlang der Achse X einen
sinusförmigen Verlauf bildet.
[0041] Die Fig. 2 bis 8 zeigen jeweils einen Teilbereich einer Kontakteinheit 3, in dem
der Stauchbereich 12 und die daran anschließenden Flansche 13 und 14 vorliegen. Der
Stauchbereich 12 ist in den Fig. 2, 3 und 5 bis 8 als rohrförmiges Element in Fig.
4 als stabförmiges Element ausgebildet. Die Länge L ist die Erstreckung des Stauchbereichs
12 in Richtung der Achse X. Der Stauchbereich 12 weist einen Bereich mit minimaler
Querschnittsfläche (Fläche, die vom Aussenumfang des rohrförmigen Elements begrenzt
wird) auf, die in Richtung der flanschseitigen Endbereiche, d.h. zu den Flanschen
13 und 14 hin, jeweils zunimmt. Die Radien R1 und R2 stellen die Radien der Querschnittsübergänge
zwischen dem Stauchbereich 12 und den anschließenden Flanschen 13 und 14 dar. Die
Radien R3 bis R5 stellen die Radien der Querschnittsübergänge im Bereich der minimalen
Querschnittsfläche(n) zu den Bereichen der zunehmenden Querschnittsfläche(n) dar.
Die Kraft F wirkt auf den Stauchbereich 12 bei Bewegung des Treibspiegels 9. Die Winkel
w1-w4 geben die Neigung der Zunahme der Querschnittsfläche zu der Achse X an.
[0042] Fig. 2 zeigt einen Stauchbereich 12 mit nur einer minimalen Querschnittsfläche. Die
Zunahme der Querschnittsfläche erfolgt hier in Richtung beider flanschseitigen Enden
des Stauchbereichs 12 auch gleichmäßig. Hier sind die Winkel w1 und w2 folglich gleich
groß, um so eine möglichst gleichmäßige Stauchung zu erreichen, die bei ungleich großen
Winkeln nicht erreicht würde.
[0043] Fig. 3 zeigt einen Stauchbereich 12, der von einem flanschseitigen Ende zum anderen
flanschseitigen Ende konisch verläuft. Der Bereich der minimalen Querschnittsfläche
liegt benachbart zu dem Flansch 13.
[0044] Fig. 4 und 5 zeigen Ausführungsformen mit mehreren Bereichen mit minimaler Querschnittsfläche.
Dazwischen liegen Bereiche mit maximaler Querschnittsfläche. Zu- und Abnahme der Querschnittsflächen
zwischen diesen Bereichen verläuft hier zickzackförmig.
[0045] Die gezeigten Änderungen der Querschnittsflächen werden gewählt, um die Länge L des
Stauchbereichs länger werden zu lassen bzw. nutzen zu können, bevor der Stauchbereich
durch die Druckbelastung nicht stauchen, sondern knicken würde, was hier vollkommen
unerwünscht wäre:
Entsprechend dem vierten Eulerschen Knickfall (beide Enden des Knickstabes fest eingespannt
und Druckbelastung auf den Stab) berechnet sich hier die kritische Knicklast zu F
krit=4
∗pi
2/L
2∗E
∗I mit der eingespannten Länge L, dem Elastizitätsmodul des Stabwerkstoffes E und dem
axialen Flächenträgheitsmoment I des Stabquerschnittes. Beim Erreichen der kritischen
Knicklast würde hier der Stab mittig ausknicken, bei Hohlkörpern ausbeulen - was hier
vollkommen unerwünscht und sicher zu vermeiden ist, weil damit ein Kontakt des Trennschalters
gegen das Gehäuse kurzschließen und einen Isolator umgehen würde.
[0046] Andererseits ist eine möglichst große Stauchlänge L erwünscht, um möglichst viel
der in die Baugruppe / den Trennschalter eingebrachten Energie plastisch umwandeln
zu können.
[0047] Durch die gezeigten Änderungen der Querschnittsflächen im Stauchbereich wird quasi
die verfügbare Stauchlänge L in mehrere kleinere Stauchstrecken aufgeteilt, deren
Stauchbereiche dann durch die Querschnittsänderungen vorgegeben sind.
[0048] Die oben geschilderten Vorgänge gelten sinngemäß für alle Stauchkörper, egal, ob
deren Querschnitt voll ausgefüllt ist (hier tritt nur Knicken auf) oder ob ein rohrähnliches
Stauchelement (hier kann Knicken und Beulen auftreten) vorliegt.
[0049] Wie in Fig. 6 gezeigt, kann der Bereich der minimalen Querschnittsfläche auch in
einer Länge t zylinderförmig sein und erst dann in die Bereiche der Zunahme oder Abnahme
der Querschnittsfläche übergehen.
[0050] Wie in Fig. 7 und 8 gezeigt, kann die Oberfläche des Stauchbereichs 12 auch ziehharmonikaförmig
verlaufen. In Fig. 7 ist die äußere Oberfläche des Stauchbereichs 12 wellenförmig
verlaufend und die innere Oberfläche eben. Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform, in der
sowohl innere als auch äußere Oberflächen einen wellenförmigen Verlauf aufweisen,
in diesem Fall mit parallel verlaufenden Sinuskurven.
Bezugszeichenliste:
[0051]
- 1
- Unterbrechungsschaltglied
- 2
- Gehäuse
- 3
- Kontakteinheit
- 4
- erster Anschlusskontakt
- 5
- zweiter Anschlusskontakt
- 6
- Trennbereich
- 7
- Kammer
- 8
- weitere Kammer
- 9
- Treibspiegel
- 10
- aktivierbares Material
- 12
- Stauchbereich
- 13
- Flansch am Stauchbereich für Druckbeaufschlagung durch Treibspiegel
- 14
- Flansch am Stauchbereich
- L
- Länge der Erstreckung des Stauchbereichs in Richtung der Achse X
- R1-R5
- Radien der Querschnittsübergänge
- t
- Länge der zylinderförmigen Bereiche mit minimaler Wandstärke im Stauchbereich
- w1-w4
- Winkel der linearen Zunahme der Wandstärke
- X
- Achse X
- z
- Länge des zylinderförmigen Bereichs mit minimaler Wandstärke im Trennbereich
- F
- Kraft, bedingt durch Druckbeaufschlagung durch Treibspiegel
1. Elektrisches Unterbrechungsschaltglied (1), insbesondere zum Unterbrechen von hohen
Strömen bei hohen Spannungen,
(a) mit einem Gehäuse (2), das eine den Strompfad durch das Unterbrechungsschaltglied
(1) definierende Kontakteinheit (3) umgreift, und
(b) wobei die Kontakteinheit (3) einen ersten und zweiten Anschlusskontakt (4, 5),
einen Trennbereich (6) und einen Stauchbereich (12) aufweist,
(c) wobei die Kontakteinheit (3) so ausgebildet ist, dass ihr über den ersten Anschlusskontakt
(4) ein Strom zuführbar und von ihr über den zweiten Anschlusskontakt (5) abführbar
ist, oder umgekehrt,
(d) wobei die Kontakteinheit (3) einen Treibspiegel (9) aufweist oder mit einem Treibspiegel
(9) in Verbindung steht, der so ausgebildet ist, dass er durch einen beaufschlagenden
Druck von einer Ausgangposition in eine Endposition bewegbar ist, wobei in der Endposition
des Treibspiegels der Trennbereich (6) getrennt und ein Isolationsabstand zwischen
dem ersten und dem zweiten Anschlusskontakt (4, 5) erreicht ist,
(e) wobei der Stauchbereich (12) so ausgebildet ist, dass er bei der Bewegung des
Treibspiegels (9) von der Ausgangsposition in die Endposition gestaucht wird,
dadurch gekennzeichnet,
(f) dass der Stauchbereich (12) als rohrförmiges oder stabförmiges Element ausgebildet ist,
dessen axiale Erstreckungsrichtung entlang einer Achse X verläuft, wobei das rohrförmige
oder stabförmige Element entlang der Achse X eine oder mehrere Verjüngungen in seiner
Querschnittsfläche aufweist, wobei sich die Querschnittsfläche senkrecht zur Achse
X befindet.
2. Unterbrechungsschaltglied (1) nach Anspruch 1, worin das rohrförmige oder stabförmige
Element an seinen beiden gegenüberliegenden Endbereichen jeweils in Flansche (13,
14) übergeht, die sich in Richtung des Gehäuses (2) und senkrecht zur Achse X erstrecken.
3. Unterbrechungsschaltglied (1) nach Anspruch 1 oder 2, worin der Stauchbereich (12)
bei der Verjüngung einen Bereich einer minimalen Querschnittsfläche aufweist, die
in Richtung der beiden Endbereiche des Stauchbereichs (12) hin zunimmt.
4. Unterbrechungsschaltglied (1) nach Anspruch 3, worin die Zunahme der Querschnittsfläche
in Richtung der Endbereiche spiegelsymmetrisch verläuft, wobei die Spiegelebene im
Bereich der minimalen Querschnittsfläche senkrecht zur Achse X angeordnet ist.
5. Unterbrechungsschaltglied (1) nach Anspruch 3 oder 4, worin der Stauchbereich (12)
mehrere Verjüngungen aufweist, so dass der Bereich der minimalen Querschnittsfläche
sich mit Bereichen maximaler Querschnittsfläche periodisch abwechselt.
6. Unterbrechungsschaltglied (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, worin mindestens eine
Kammer (7) im Unterbrechungsschaltglied (1), die zumindest teilweise von dem Trennbereich
(6) begrenzt wird, mit einem Löschmittel gefüllt ist, so dass der Trennbereich (6)
mit dem Löschmittel im Kontakt steht.
7. Unterbrechungsschaltglied (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, worin das Unterbrechungsschaltglied
(1) ein aktivierbares Material (10) umfasst, das so angeordnet ist, dass bei dem Zünden
des aktivierbaren Materials (10) der Trennbereich (6) mit einem durch das aktivierbare
Material (10) erzeugten/r Gasdruck oder Stoßwelle beaufschlagt wird, so dass der Trennbereich
(6) aufgerissen, eingedrückt oder getrennt, der Treibspiegel (9) bewegt und der Stauchbereich
(12) gestaucht wird.
8. Unterbrechungsschaltglied (1) nach Anspruch 6 oder 7, worin der Trennbereich (6),
der Treibspiegel (9) und das Löschmittel so ausgebildet sind, dass der Trennbereich
(6) durch den zugeführten Strom bei Überschreiten einer Schwellstromstärke in mindestens
zwei Teile auftrennbar ist, wobei ein zwischen den zwei Teilen des Trennbereichs (6)
entstehender Lichtbogen das Löschmittel verdampft, sodass ein den Treibspiegel (9)
beaufschlagender Gasdruck entsteht, wobei der Treibspiegel (9) bewegt und der Stauchbereich
(12) gestaucht wird.