[0001] Die Erfindung betrifft eine Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung zum elektrischen
Verbinden einer ersten Litze und einer zweiten Litze, welche jeweils an einem Ende
abisoliert sind sowie ein elektrisches Gerät und die Verwendung einer Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung.
[0002] In elektrischen Geräten ist es oftmals nötig, zum Schließen eines Stromkreises einen
elektrischen Kontakt zwischen zwei abisolierten Enden zweier Litzen zu vermitteln.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist klassisch ein Quetschen von zwei Leitern mittels Klemmschrauben
bekannt. Durch den konstanten Druck der Klemmschraube kommt es jedoch langfristig
zum Fließen des Leitermaterials, wodurch der Kontaktdruck und die Verbindungseigenschaften
verschlechtert werden.
[0004] Auch das feste Verbinden mittels Löten ist aus dem Stand der Technik bekannt. Bei
verlöteten Verbindungen kommt es jedoch über die Zeit zu einer Verschlechterung der
Kontakteigenschaften durch Oxidation des Zinns. Dadurch erhöht sich der Durchgangswiderstand
dieser elektrischen Verbindung, wodurch diese erhöhte Temperaturen annehmen kann.
Weiterhin sind Lote meist teure Werkstoffe.
[0005] Als Alternative ist aus dem Stand der Technik die elektrische Direktkontaktierung
bekannt, bei der beispielsweise mittels einer Anpresskraft zwei parallel oder antiparallel
orientierte Litzen mittels einer Anpresskraft gegeneinander gepresst werden, sodass
eine elektrisch leitende Verbindung hergestellt wird. Zum Orientieren der Litzen und
zum Aufbringen einer gerichteten Anpresskraft sind jedoch häufig Vorrichtungen aus
zahlreichen Bauteilen notwendig, welche einen konstruktiv hohen Aufwand erfordern.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, den Stand der Technik zu verbessern.
[0007] Gelöst wird die Aufgabe durch eine Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung zum elektrischen
Verbinden einer ersten Litze mit einer zweiten Litze, wobei die erste Litze und die
zweite Litze jeweils an einem Ende abisoliert sind, mit einer ersten Öffnung und/oder
einer zweiten Öffnung und/oder weiteren Öffnungen, welche eine Öffnungskante aufweist
oder jeweils aufweisen, und einer Klemmfeder, wobei die Öffnung oder die Öffnungen
zur Aufnahme des abisolierten Endes der ersten Litze und zur Aufnahme des abisolierten
Endes der zweiten Litze ausgestaltet ist oder sind und derart angeordnet ist oder
sind, dass das abisolierte Ende der ersten Litze und das abisolierte Ende der zweiten
Litze in der Öffnung oder in den jeweiligen Öffnungen zueinander parallel oder antiparallel
sowie mechanisch kontaktierend einführbar sind und die Klemmfeder derart angeordnet
und ausgestaltet ist, dass in einem Verbindungszustand eine Klemmkraft der Klemmfeder
das abisolierte Ende der ersten Litze gegen das abisolierte Ende der zweiten Litze
presst, sodass eine elektrisch leitende Verbindung der ersten Litze mit der zweiten
Litze realisierbar und der elektrische Kontakt mechanisch fest lösbar ausgestaltet
ist
[0008] Ein Kern der Erfindung besteht somit insbesondere darin, dass zwei Litzen in eine
Öffnung oder zwei gegenüberliegenden Öffnungen eingeführt und damit orientiert werden
und mittels der Klemmkraft der Klemmfeder gegeneinander gepresst werden, wodurch eine
elektrisch leitende Verbindung realisiert wird.
[0009] Somit entfallen andernfalls notwendige Bauteile. Auch wird durch die Federkraft das
Fließen der kontaktierten Materialien kompensiert, sodass die elektrische Verbindung
auf Dauer gewährleistet ist.
[0010] Bei einer Direktkontaktierung tritt im Wesentlichen ein elektrischer Übergangswiderstand
auf, der elektrische Gesamtwiderstand des Stromkreises kann im Vergleich zum Stand
der Technik dadurch reduziert werden.
[0011] Durch einen Verzicht auf eine gelötete Verbindung ist kein Lötzinn erforderlich,
wodurch ökologische Vorteile realisiert werden und auf leicht oxidierbare Werkstoffe
verzichtet wird.
[0012] Im Gegensatz zum Quetschen wird mittels der beschriebenen Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung
insbesondere ein permanenter Anpressdruck erzeugt und aufrechterhalten, wodurch thermischen
Problemen dieser elektrischen Verbindung vorgebeugt wird.
[0013] Folgendes Begriffliche sei erläutert:
Unter einem "elektrischen Verbinden", auch "elektrisches Kontaktieren" genannt, wird
insbesondere das Herstellen einer elektrischen Leitfähigkeit zwischen zwei Bauteilen
verstanden. Diese Bauteile können insbesondere Teil eines elektrischen Stromkreises
sein. Als Bauteile kommen insbesondere Litzen zum Einsatz.
[0014] Eine "Litze" ist insbesondere ein elektrischer Leiter aus mehreren Drähten, welche
zu einem größeren Leiter gebündelt oder gewickelt sind. Eine Litze ist dadurch insbesondere
flexibler als ein massiver Metalldraht gleicher Querschnittsfläche. Unter einer Litze
kann jedoch auch ein "flexibler" Massivdraht verstanden werden, der flexibel genug
ist, um mittels einer Klemmkraft mit einem weiteren Draht elektrisch leitend verbunden
zu werden.
[0015] Unter einer "Öffnung" kann eine Aussparung in einem Bauteil verstanden werden. Durch
die Öffnung wird insbesondere das abisolierte Ende einer Litze oder die abisolierten
Enden der Litzen geführt.
[0016] Unter einer "Öffnungskante" wird insbesondere ein Rand verstanden, welcher durch
die Öffnung gebildet wird. Dabei kann die Oberfläche der Öffnungskante quer zu der
Oberfläche stehen, welche die Öffnung umgibt.
[0017] Eine "Klemmfeder" kann ein Bauteil sein, welches eine Klemmwirkung durch einen Federdruck
vermittelt. Dabei kann es sich insbesondere um eine Spiralfeder handeln. Mittels der
Klemmfeder können somit die abisolierten Enden der erste Litze und der zweite Litze
gegeneinander gepresst werden.
[0018] Eine "Klemmkraft" ist insbesondere eine Kraft, welche auf eine Oberfläche eines Bauteils
wirkt und das Bauteil so in einer bestimmten Position fixiert, da das Bewegen des
Bauteils durch "hohe Reibung" aufgrund eines Federdrucks der Klemmfeder an der Oberfläche
erschwert wird. Dabei wird insbesondere die Klemmkraft über die Öffnungskante und
die Federwirkung vermittelt.
[0019] Ein "abisoliertes Ende einer Litze" kann ein Teil einer Litze sein, welcher nicht
über eine isolierende Kunststoffummantelung verfügt und daher bei Kontakt mit einem
elektrisch leitfähigen Bauteil einen Stromfluss ermöglicht. Das abisolierte Ende der
Litze kann sich sowohl an einem Ende, als auch an einem mittleren Teil der Litze befinden.
[0020] Zwei Bauteile sind insbesondere "parallel" oder "antiparallel", wenn sie im Wesentlichen
in gleichem Abstand nebeneinander verlaufen bzw. angeordnet sind. Dabei kann unter
"parallel" verstanden werden, dass beide abisolierte Enden der Litzen in dieselbe
Richtung weisen, wohingegen bei einer "antiparallelen" Anordnung die abisolierte Enden
der Litzen in die entgegengesetzte Richtung weisen.
[0021] Unter einem "mechanisch fest lösbaren elektrischen Kontakt" wird eine elektrische
Verbindung verstanden, welche sich bei üblicher Belastung nicht selbsttätig löst,
aber händisch oder mithilfe eines Werkzeugs lösbar ist.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform ist die Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung als
flächiges Element und zugleich als Klemmfeder mit zwei Öffnungen ausgestaltet und
weist eine Längsachse, eine Querachse, eine Oberseite und eine Unterseite auf, wobei
das flächige Element um die Querachse reversibel biegbar ist und die Öffnungen so
entlang der Längsachse angeordnet sind, dass in einer Biegeposition die Litzen durch
die Öffnungen führbar sind, sodass die Litzen durch die Öffnungen teilweise entlang
der Oberseite und teilweise entlang der Unterseite geführt sind, und in einer Klemmposition
die Klemmkraft mittels der Öffnungskanten auf die Litzen übertragbar ist.
[0023] Somit kann mittels eines flächigen Bauteils, welches eine federnde Wirkung besitzt,
hier als flächiges Element bezeichnet, und welches zwei Öffnungen aufweist, die erste
Litze mit der zweiten Litze elektrisch leitend verbunden werden. Zum elektrischen
Verbinden wird das flächige Element zunächst aus einer Ruheposition mittels Biegen
in eine Biegeposition überführt, sodass das flächige Element unter einer mechanischen
Spannung steht. Die Öffnungen sind derart im flächigen Element angeordnet, dass sie
insbesondere in einer Biegeposition auf einer Achse liegen, sodass die Litzen in die
Öffnungen einführbar sind. Sobald die Kraft wegfällt, mit welcher das flächige Element
in die Biegeposition gebogen wurde, entspannt sich das flächige Element teilweise,
geht in eine Klemmposition über und übt dabei eine Klemmkraft (Federkraft) auf die
Litzen aus.
[0024] Die Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung kann somit aus einem einzigen Bauteil bestehen,
welches lediglich zwei Öffnungen aufweist. Somit ist ein konstruktiv einfacher Aufbau
möglich. Weiterhin sind zur Herstellung der Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung
nur wenige Verfahrensschritte notwendig.
[0025] Die Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung kann vollständig oder teilweise aus einem
elektrisch leitenden Material gefertigt sein. In diesem Fall wird eine elektrische
Leitung auch mittels der Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung ermöglicht, welche
die Litzen verbindet. Die Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung kann somit den elektrischen
Widerstand reduzieren und sogar mit nur zwei Übergangswiderständen als alternative
Stromleitung dienen, falls die direkte Stromleitung zwischen den Litzen unterbrochen
wird.
[0026] Unter einem "flächigen Element" wird insbesondere ein plattenförmiges Bauteil verstanden.
Das flächige Element ist also meist länger als dick oder breit. Das flächige Element
kann eine (vor)gekrümmte Form aufweisen.
[0027] Unter "biegbar" kann verstanden werden, dass ein Bauteil per Körperkraft direkt per
Hand oder indirekt mittels eines per Hand bedienbaren Werkzeuges von einem Bediener
verformbar ist.
[0028] Für eine verbesserte Befestigung der Litzen in der Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung
sind die Öffnungen rund, oval oder eckig ausgestaltet.
[0029] Unter "eckig" wird insbesondere eine Form verstanden, welche nicht rund ist.
[0030] Durch eine runde, ovale oder eckige Form der Öffnungen kann ein verbesserter Halt
der Litzen in den Öffnungen realisiert werden. Dies wird insbesondere realisiert,
indem die Form der Öffnung an die Form der Litzen angepasst ist.
[0031] Eine weitere Ausführungsform weist ein Führungselement, ein erstes Tafelelement und
ein zweites Tafelelement auf, wobei das erste Tafelelement und das zweite Tafelelement
jeweils eine Klemmfederaufnahme und jeweils eine der Öffnungen aufweist und das erste
Tafelelement und das zweite Tafelelement planar zueinander angeordnet sind, wobei
das Führungselement dem ersten Tafelelement und dem zweiten Tafelelement derart zugeordnet
ist, dass das erste Tafelelement und das zweite Tafelelement gegeneinander planar
auf einer Schubachse verschiebbar sind, sodass die Tafelelemente von einer Einschubposition
zu einer Klemmposition überführbar sind, wobei die Klemmfeder derart zwischen den
Klemmfederaufnahmen angeordnet ist, dass die Klemmfeder in Richtung der Schubachse
reversibel spannbar ist, in einer Einschubposition die Klemmfeder gespannt ist, die
erste Öffnung und die zweite Öffnung in der Einschubposition auf dem ersten Tafelelement
und dem zweiten Tafelelement überlappend angeordnet sind und eine Gesamtöffnung bilden,
sodass die erste Litze und die zweite Litze in die Öffnungen einführbar sind, wobei
in einer Klemmposition die Klemmfeder derart gespannt ist, dass die Gesamtöffnung
verkleinert ausgebildet wird, sodass die in die Öffnungen eingeschobenen Litzen mittels
der Klemmkraft elektrisch leitend verbunden werden.
[0032] Das erste Tafelelement und das zweite Tafelelement sind insbesondere auf nur einer
Achse zueinander verschiebbar.
[0033] Die "Klemmposition" und die "Einschubposition" können dabei Endpositionen darstellen
und ein weiteres Verschieben durch begrenzende Elemente verhindert werden. Da die
Öffnungen jeweils in den Tafelelementen angebracht sind, sind auch die Öffnungen insbesondere
auf nur der einer Achse gegeneinander verschiebbar.
[0034] Das Verschieben der Tafelelemente gegeneinander ist mittels des "Führungselementes"
insbesondere auf die eine Achse begrenzt.
[0035] Falls die Öffnungen sich überlappen, können sie eine Gesamtöffnung bilden, sodass
die Litzen bei einer ausreichend großen Gesamtöffnung durch beide Tafelelemente geschoben
werden können. In der Einschubposition kann die Gesamtöffnung größer als in der Klemmposition
sein. Die durch die Federspannung verursachte Klemmkraft wirkt zu einer Verkleinerung
der Gesamtöffnung hin, sodass es bei eingeschobenen Litzen mittels der Klemmkraft
zu einem klemmenden Verbinden der beiden Litzen kommt. Die Gesamtöffnung ergibt sich
durch die überlappende Fläche der Öffnungen auf einer Durchschubachse.
[0036] Die Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung kann auch an räumlich beengten Stellen
genutzt werden, da die Dicke der Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung auf die Dicke
zweier Tafelelemente beschränkt sein kann und so eine geringe Bauhöhe ermöglicht wird.
Weiterhin wird insbesondere beim Klemmvorgang eine Dicke der Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung
nicht vergrößert.
[0037] Da die Tafelelemente planar ausgestaltet sein können, kann die Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung
ohne die Verwendung gebogener Bauteile auskommen, sodass ein Herstellungsaufwand reduziert
ist.
[0038] Um eine gängige Form der Feder zu verwenden und ökonomische Vorteile zu realisieren,
ist die Klemmfeder eine Druckfeder oder eine Zugfeder und beispielsweise als Spiralfeder
ausgestaltet.
[0039] Eine "Klemmfederaufnahme" kann eine Vorrichtung sein, welche eine Klemmfeder an einer
Seite endfest befestigt. Eine Feder wird insbesondere mittels der Verwendung von zwei
Klemmfederaufnahmen eingespannt.
[0040] Das "Führungselement" kann das planare Verschieben der Tafelelemente gegeneinander
auf eine Achse begrenzen. Bei einem Führungselement handelt es sich beispielsweise
um einen Haken, welcher an einem Tafelelement befestigt ist und das andere Tafelelement
umgreift oder um ein Gehäuse, welches beide Tafelelemente umgibt und so eine Bewegungsrichtung
beschränkt.
[0041] In einer weiteren Ausführungsform ist die Öffnung oder sind die Öffnungen tropfenförmig
ausgestaltet oder die Öffnung oder die Öffnungen weist oder weisen eine konisch zulaufende
Form auf.
[0042] Unter "tropfenförmig" wird eine Form verstanden, bei welcher eine Seite der Öffnung
spitz zulaufend ist und die gegenüberliegende Seite der Öffnung rund ist.
[0043] Durch die Form der Öffnung oder der Öffnungen kann eine Bündelung der Litze erfolgen.
Somit kann ein vorheriges Verdrillen der Litze weggelassen und ein Arbeitsschritt
gespart werden.
[0044] Um eine Bündelung der Litzen in mehrere Richtungen zu ermöglichen sind die Öffnungen
in den Tafelelementen gegeneinander verdreht. Dadurch wird ermöglicht, dass eine Bündelung
aus zwei Raumrichtungen erfolgt. Eine Bündelung der Litze wird damit in verstärkter
Weise realisiert.
[0045] In einer weiteren Ausführungsform weist das erste Tafelelement das Führungselement
auf. Somit können das Tafelelement und das Führungselement einstückig gefertigt werden,
sodass ein geringerer Herstellungsaufwand erforderlich ist.
[0046] In einem weiteren Aspekt wird die Aufgabe durch ein elektrisches Gerät gelöst, welches
eine wie zuvor beschriebene Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung aufweist. Hierdurch
werden die obenstehenden Vorteile realisiert.
[0047] Gemäß einem anderen Aspekt wird die Aufgabe durch eine oben beschriebene Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung
zum elektrischen Verbinden einer Litze mit einer zweiten Litze, welche an einem Ende
abisoliert sind, gelöst. Hierdurch werden die oben genannten Vorteile realisiert.
Insbesondere wird hierdurch ein Verzicht auf sonst benötigte Bauteile sowie auf Lötzinn
und gequetschte Verbindungen ermöglicht.
[0048] Im Weiteren wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen
- Figur 1a
- eine perspektivische, schematische Darstellung einer Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung,
welche ein Klemmblech mit einer ersten Öffnung mit einer Öffnungskante und mit einer
zweiten Öffnung mit einer Öffnungskante aufweist,
- Figur 1b
- die Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung aus Figur 1a in einer schematische Darstellung
mit eingeschobenem abisolierten Ende einer ersten Litze und eingeschobenem abisolierten
Ende einer zweiten Litze, wobei die Litzen zueinander antiparallel angeordnet sind,
- Figur 2a
- eine perspektivische, schematische Darstellung einer Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung
in einer alternativen Ausführungsform mit einem erstem Tafelblech, einem zweitem Tafelblech,
einer Druckfeder und einem Federhalter,
- Figur 2b
- die Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung gemäß Fig. 2b mit dem eingeschobenem abisolierten
Ende der ersten Litze und dem eingeschobenem abisolierten Ende der zweiten Litze.
[0049] Eine Direktkontaktierungsvorrichtung 101 wird durch ein Klemmblech 117 mit einer
ersten ovalen Öffnung 103 und einer zweiten ovalen Öffnung 105 gebildet. Ein Rand
der ersten Öffnung 103 und ein Rand der zweite Öffnung 105 formen jeweils eine Öffnungskante
115.
[0050] Das Klemmblech 117 ist ungebogen 4,6 cm lang, 0,8 cm breit sowie 0,1 cm dick und
aus Edelstahl gefertigt. Das Klemmblech 117 weist eine Oberseite 127 und eine Unterseite
auf. Die erste Öffnung 103 ist 0,3 cm von einem linken Ende 129 des Klemmblechs 117
entlang einer Längsachse 150 angeordnet, die zweite Öffnung 105 ist 0,3 cm von einem
rechten Ende 131 des Klemmblechs 117 entfernt entlang der Längsachse 150 angeordnet.
Die erste Öffnung 103 und die zweite Öffnung 105 sind jeweils oval und 1,2 cm lang
(entlang der Längsachse 150) sowie 0,4 cm breit (parallel zu einer Querachse 148).
Die erste Öffnung und die zweite Öffnung liegen im ungebogenen Zustand 1,8 cm auseinander.
Das Klemmblech 117 ist um ca. 35° um die Querachse 148 vorgebogen. Ein Biegewinkel
133 wird durch die Fläche der Oberseite des Klemmblechs 127 des linken Endes 129 und
die Oberfläche der Oberseite 127 des rechten Endes 131 definiert.
[0051] Die Öffnungskanten 115 verlaufen 90° zur Oberseite des Klemmblechs 127.
[0052] Im Weiteren wird der Kontaktierungsvorgang beschrieben:
Das linke Ende des Klemmblechs 129 und das rechte Ende des Klemmblechs 131 werden
mittels einer Zange (nicht dargestellt) zusammengedrückt, sodass sich die erste Öffnung
103 und die zweite Öffnung 105 annähern und der Biegewinkel (133) ca. 80° beträgt
und sich das Klemmblech 117 in einer Biegeposition befindet.
[0053] In dieser Biegeposition ist eine Gesamtöffnung, welche durch ein Überlappen der ersten
Öffnung und der zweiten Öffnung gebildet wird, so groß, dass das abisolierte Ende
der ersten Litze 111 und das abisolierte Ende der zweiten Litze 113 jeweils durch
die erste Öffnung 103 und durch die zweite Öffnung 105 geschoben werden können.
[0054] In der Biegeposition wird nun das abisolierte Ende der zweiten Litze 113 zuerst in
die zweite Öffnung 105 und anschließend durch die erste Öffnung 103 geschoben. Anschließend
wird das abisolierte Ende der ersten Litze 111 zuerst durch die erste Öffnung 103
und dann durch die zweite Öffnung 105 geschoben, sodass das abisolierte Ende der zweiten
Litze 113 und das abisolierten Ende der ersten Litze 111 antiparallel zueinander ausgerichtet
sind.
[0055] Anschließend wird die Zange geöffnet, sodass sich das Klemmblech 117 entspannt und
in Richtung der Ausgangsposition zurückfedert. Dabei überträgt das Klemmblech 117
mittels der Öffnungskanten 115 eine Klemmkraft auf das abisolierte Ende der ersten
Litze 111 und das abisolierte Ende der zweiten Litze 113, sodass diese zusammengepresst
und elektrisch leitend direkt kontaktiert sind.
[0056] In einer alternativen Ausführungsform weist eine Direktkontaktierungsvorrichtung
201 ein erstes Tafelblech 219 mit einer ersten tropfenförmigen Öffnung 203 und einer
Federaussparung 246, ein zweites Tafelblech 221 mit einer zweiten tropfenförmigen
Öffnung 205 und eine Federaussparung, eine Druckfeder 233 und vier seitliche Greifhaken
235 auf.
[0057] Das erste Tafelblech 219 ist um 180 Grad gebogen und umschließt das zweite Tafelblech
221 an zwei Seiten. Das zweite Tafelblech 221 ist planar in das erste Tafelblech 219
eingeschoben.
[0058] Die Greifhaken 235 sind am zweiten Tafelblech 221 angeordnet und umgreifen das erste
Tafelblech 219 auf einer Rückseite. Das zweite Tafelblech 221 kann dadurch nur planar
zum ersten Tafelblech 219 entlang einer Verschieberichtung 252 verschoben werden.
[0059] Zum Ausbilden einer Klemmkraft ist die Druckfeder 233 in der Direktkontaktierungsvorrichtung
201 in einer Halteaussparung angeordnet, welche sich durch ein Überlappen der Federaussparung
246 im ersten Tafelblech 219 und der Federaussparung 246 im zweiten Tafelblech 221
ergibt. An der Vorderseite 237 und der Rückseite des ersten Tafelelements 219 ist
ein Federhalter 239 angeordnet, welcher in Form von die Federaussparungen 246 umgebenden
Blechzungen ausgestaltet und nach außen gebogen ist, sodass die Druckfeder 233 durch
den Federhalter 239 in ihrer Position gehalten wird.
[0060] Die Federaussparung 246 im zweiten Tafelblech 221 ist kleiner als die Federaussparung
246 im ersten Tafelblech 219, sodass die Druckfeder 233 an einem Ende nur mit dem
zweiten Tafelblech 221 in Kontakt tritt. Das andere Ende der Druckfeder 233 ist von
dem Federhalter 239 gehalten, sodass die Druckfeder an diesem Ende das erste Tafelblech
219 kontaktiert. Hierdurch kann die Druckfeder 233 mittels der Klemmkraft das zweite
Tafelblech 221 gegenüber dem ersten 219 Tafelblech verschieben.
[0061] Im Folgenden ist ein Kontaktierungsvorgang beschrieben:
[0062] In einer Ausgangsposition (nicht dargestellt) ist die Druckfeder 233 nahezu vollständig
entspannt und hat dabei das zweite Tafelblech 221 aus dem umgebenden ersten Tafelblech
219 5 mm weit herausgedrückt. Die erste Öffnung 203 und die zweite Öffnung 205 bilden
dabei die kleinstmögliche Gesamtöffnung 106.
[0063] Zum Einnehmen einer Einschubposition wird das zweite Tafelblech 221 an der Oberseite
241 bis zur Kante des ersten Tafelblechs 219 händisch durch ein Drücken eines Daumens
einer Hand eingeschoben, sodass sich die erste
[0064] Öffnung 203 und die zweite Öffnung 205 derart überlappen, dass die Gesamtöffnung
106 maximal ist. Zudem ist in der Einschubposition die Feder 233 maximal gespannt.
In der Einschubposition werden das abisolierte Ende der ersten Litze 111 und das abisolierte
Ende der zweiten Litze 113 in antiparalleler Weise durch die Gesamtöffnung 106 per
Hand hindurchgeschoben.
[0065] Anschließend wird der Daumen gelöst und das zweite Tafelelement 221 freigegeben.
Somit bewegt die Klemmkraft der zuvor gespannten Feder 233 das zweite Tafelblech 221
von der Unterseite 242 der Direktkontaktierungsvorrichtung 201 weg, sodass sich die
Gesamtöffnung 206 verkleinert, bis die Klemmkraft mittels der Öffnungskanten 215 der
ersten Öffnung 203 und der zweiten Öffnung 205 die abisolierten Enden der Litzen 111
und 113 miteinander klemmend elektrisch kontaktiert.
Bezugszeichenliste
[0066]
- 101
- Direktkontaktierungsvorrichtung
- 103
- erste Öffnung
- 105
- zweite Öffnung
- 106
- Gesamtöffnung
- 107
- erste Litze
- 109
- zweite Litze
- 111
- abisoliertes Ende der ersten Litze
- 113
- abisoliertes Ende der zweiten Litze
- 115
- Öffnungskante
- 117
- Klemmblech
- 127
- Oberseite des Klemmblechs
- 129
- Linkes Ende des Klemmblechs
- 131
- Rechtes Ende des Klemmblechs
- 133
- Biegewinkel
- 142
- Unterseite
- 144
- Richtung der Klemmkraft
- 148
- Querachse
- 150
- Längsachse
- 201
- alternative Direktkontaktierungsvorrichtung
- 203
- alternative erste Öffnung
- 205
- alternative zweite Öffnung
- 206
- alternative Gesamtöffnung
- 215
- Öffnungskanten
- 219
- ein erstes Tafelblech
- 221
- zweites Tafelblech
- 233
- Druckfeder
- 235
- seitliche Greifhaken
- 237
- Vorderseite
- 239
- Federhalter
- 241
- Oberseite der Direktkontaktierungsvorrichtung
- 242
- Unterseite der Direktkontaktierungsvorrichtung
- 246
- Federaussparung
- 252
- Verschieberichtung
1. Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung zum elektrischen Verbinden einer ersten Litze
mit einer zweiten Litze, wobei die erste Litze und die zweite Litze jeweils an einem
Ende abisoliert sind, mit einer ersten Öffnung und/oder einer zweiten Öffnung und/oder
weiteren Öffnungen, welche eine Öffnungskante aufweist oder jeweils aufweisen, und
einer Klemmfeder, wobei die Öffnung oder die Öffnungen zur Aufnahme des abisolierten
Endes der ersten Litze und zur Aufnahme des abisolierten Endes der zweiten Litze ausgestaltet
ist oder sind und derart angeordnet ist oder sind, dass das abisolierte Ende der ersten
Litze und das abisolierte Ende der zweiten Litze in der Öffnung oder in den jeweiligen
Öffnungen zueinander parallel oder antiparallel sowie mechanisch kontaktierend einführbar
sind und die Klemmfeder derart angeordnet und ausgestaltet ist, dass in einem Verbindungszustand
eine Klemmkraft der Klemmfeder das abisolierte Ende der ersten Litze gegen das abisolierte
Ende der zweiten Litze presst, sodass eine elektrisch leitende Verbindung der ersten
Litze mit der zweiten Litze realisierbar und der elektrische Kontakt mechanisch fest
lösbar ausgestaltet ist.
2. Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung
als flächiges Element und zugleich als Klemmfeder mit zwei Öffnungen ausgestaltet
ist, und eine Längsachse, eine Querachse, eine Oberseite und eine Unterseite aufweist,
wobei das flächige Element um die Querachse reversibel biegbar ist und die Öffnungen
so entlang der Längsachse angeordnet sind, dass in einer Biegeposition die Litzen
durch die Öffnungen führbar sind, sodass die Litzen durch die Öffnungen teilweise
entlang der Oberseite und teilweise entlang der Unterseite geführt sind, und in einer
Klemmposition die Klemmkraft des flächigen Elements mittels der Öffnungskanten auf
die Litzen übertragbar ist.
3. Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen rund, oval oder eckig ausgestaltet sind.
4. Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung nach Anspruch 1 mit einem Führungselement, einem
ersten Tafelelement und einem zweiten Tafelelement, wobei das erste Tafelelement und
das zweite Tafelelement jeweils eine Klemmfederaufnahme und jeweils eine der Öffnungen
aufweist und das erste Tafelelement und das zweite Tafelelement planar zueinander
angeordnet sind, wobei das Führungselement dem ersten Tafelelement und dem zweiten
Tafelelement derart zugeordnet ist, dass das erste Tafelelement und das zweite Tafelelement
gegeneinander planar auf einer Schubachse verschiebbar sind, sodass die Tafelelemente
von einer Einschubposition zu einer Klemmposition überführbar sind, wobei die Klemmfeder
derart zwischen den Klemmfederaufnahmen angeordnet ist, dass die Klemmfeder in Richtung
der Schubachse reversibel spannbar ist, in einer Einschubposition die Klemmfeder gespannt
ist, die erste Öffnung und die zweite Öffnung in der Einschubposition auf dem ersten
Tafelelement und dem zweiten Tafelelement überlappend angeordnet sind und eine Gesamtöffnung
bilden, sodass die erste Litze und die zweite Litze in die Öffnungen einführbar sind,
wobei in einer Klemmposition die Klemmfeder derart gespannt ist, dass die Gesamtöffnung
verkleinert ausgebildet wird, sodass die in die Öffnungen eingeschobenen Litzen mittels
der Klemmkraft elektrisch leitend verbunden werden.
5. Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmfeder eine Druckfeder oder eine Zugfeder ist.
6. Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung oder die Öffnungen tropfenförmig ausgestaltet ist oder sind oder die
Öffnung oder die Öffnungen eine konisch zulaufende Form aufweist oder aufweisen.
7. Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen in den Tafelelementen gegeneinander verdreht sind.
8. Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung nach Anspruch 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Tafelelement das Führungselement aufweist.
9. Elektrisches Gerät, welches eine Leiterplattendirektkontaktierungsvorrichtung nach
einem der Ansprüche 1 bis 8 aufweist.
10. Verwendung einer Leiterdirektkontaktierungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 4 zum elektrischen Verbinden einer ersten Litze mit einer zweiten Litze, welche
an einem Ende abisoliert sind.