[0001] Die Erfindung betrifft ein Wasserfahrzeug mit einem Wärmetauscher, wobei der Wärmetauscher
als ein Medium Wasser aus der Umgebung verwendet. Hierdurch kommt es regelmäßig zu
einer Verunreinigung des Wärmetauschers, was eine Verminderung sowohl der durchfließenden
Wassermenge, als auch der übertragenen Wärmemenge bedeutet. Dieses kann zum einen
auf Ablagerung, wie zum Beispiel Kalkablagerungen zurückzuführen sein. Wesentlich
wichtiger sind jedoch das Festwachsen von Meerestieren, Algen, Pocken und dergleichen.
[0002] In einem Wasserfahrzeug scheidet eine chemische Reinigung regelmäßig aus, da die
zur Reinigung verwendeten Chemikalien unmittelbar in die Umwelt abgegeben würden und
diese das Ökosystem somit unmittelbar belasten würden. Hinzu kommt, dass gerade in
geschlossenen Räumen, wie diese an Bord eines Wasserfahrzeugs üblich sind, gefährliche
Gasgemische entwickeln können, welche beispielsweise giftig, brennbar und/oder korrosiv
sein können. An Bord eines Unterseebootes ist dieses Punkt noch einmal wichtiger,
da keine Möglichkeit zur Entlüftung besteht, wenn das Unterseeboot getaucht operiert.
[0003] Um diese Ablagerungen aus einem Wärmetauscher zu entfernen muss der Wärmetauscher
regelmäßig mechanisch gereinigt werden. Hierzu muss der Wärmetauscher auseinander
gebaut werden. Ist das Wasserfahrzeug ein Unterseeboot, so muss der Wärmetauscher
dem Tauchdruck des Unterseeboots standhalten. Dieses führt auch dazu, dass nach anschließendem
Zusammenbau ein erneuter Drucktest notwendig wird, da der Wärmetauscher eine Schnittstelle
zum Umgebungsdruck außerhalb des Unterseeboots darstellt. Somit ist natürlich jede
Arbeit an einem Wärmetauscher immer ein gewisses Sicherheitsrisiko für das Unterseeboot
und dessen Tauchfähigkeit. Des Weiteren sind diese Arbeiten gerade in einem beengten
Unterseeboot extrem schwierig und aufwendig und verlängert die Liegezeiten.
[0004] Ein weiteres Problem ergibt sich natürlich dadurch, dass biologisches Material im
Kühlwasser des Wärmetauschers aus einem Bereich der Welt in einen anderen transportiert
werden kann. Dieses führt zu einer globalen Verbreitung gewisser Spezies und damit
regelmäßig zu einer Belastung des Ökosystems.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Wasserfahrzeug mit einem Wärmetauscher bereitzustellen,
bei welchem auf ein Öffnen des Wärmetauschers zur Reinigung verzichtet werden kann.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Wasserfahrzeug mit den in Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen sowie durch ein Verfahren mit den in Anspruch 10 angegebenen Merkmalen.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden
Beschreibung sowie den Zeichnungen.
[0007] Das erfindungsgemäße Wasserfahrzeug weist einen Wärmetauscher auf. Der Wärmetauscher
weist einen ersten Bereich für ein erstes Fluid und einen zweiten Bereich für ein
zweites Fluid auf. Das erste Fluid kann beispielsweise eine Kühlflüssigkeit aus einem
Bootsmotor, einer Klimaanlage, eine Elektronikeinrichtung, einer Batterieanlage oder
einer anderen beliebigen wärmeabgebenden oder wärmeaufnehmenden Einrichtung an Bord
des Wasserfahrzeugs sein. Die wärmeabgebende Einrichtung kann auch ein weiterer Wärmetauscher
sein, der an einem weiteren Kühlkreislauf angeschlossen ist, wobei der weitere Kühlkreislauf
mit einem dritten Fluid gefüllt ist. Das erste Fluid kann beispielsweise Wasser aber
auch ein Öl sein. Das erste Fluid wird regelmäßig innerhalb des Wasserfahrzeugs in
einem geschlossenen Kreislauf geführt.
[0008] Der zweite Bereich ist mit der Bootsumgebung verbindbar. Regelmäßig ist der zweite
Bereich auch von der Bootsumgebung, dem Wasser, trennbar, beispielsweise durch das
Schließen eines Ventils. Dieses ist vorteilhaft, wenn das Wasserfahrzeug beispielsweise
zu Wartungszwecken oder Reparaturzwecken aus dem Wasser genommen werden muss. Im Regelbetrieb
ist der zweite Bereich jedoch fluidtechnisch mit der Bootsumgebung verbunden und stellt
somit keinen geschlossenen Kreislauf dar. Das zweite Fluid ist somit Umgebungswasser,
beispielsweise und insbesondere Meerwasser. Der Wärmetauscher weist einen ersten Ultraschallwandler
und einen zweiten Ultraschallwandler auf. Der erste Ultraschallwandler und der zweite
Ultraschallwandler sind zur Umwandlung von elektrischer Energie in Ultraschall ausgebildet.
Wenigstens der zweite Ultraschallwandler ist zur Umwandlung von Ultraschall in elektrische
Energie ausgebildet.
[0009] Durch die Verwendbarkeit des zweiten Ultraschallempfängers sowohl als Sender als
auch als Empfänger ist neben der Reinigung auch eine Detektion möglich. Hierdurch
kann Reinigungsbedarf insbesondere auch lokal aufgelöst ermittelt werden. Dieses ist
wichtig, da der erste Ultraschallwandler und der zweite Ultraschallwandler während
einer Mission des Wasserfahrzeugs regelmäßig nicht eingesetzt werden können. Es kann
daher auch nicht eine einfache zeitgesteuerte Reinigung durchgeführt werden, wie diese
bei handelsüblichen Reinigungssystemen typischerweise vorgesehen ist.
[0010] Während in der chemischen Industrie Ultraschallreiniger inzwischen als üblich angesehen
werden können, so ist deren Einsatz auf einem Wasserfahrzeug, insbesondere auf einem
Unterseeboot, absolut zu vermeiden, da durch den Ultraschall Kavitäten erzeugt und
wieder zerstört werden, was mit einer Schallemission verbunden ist. Sowohl die Emission
des Ultraschalls an sich als auch insbesondere die Schallemission durch kollabierende
Kavitäten sind unbedingt zu vermeiden, um eine Ortung des Wasserfahrzeugs nicht zu
erleichtern.
[0011] Somit ist zunächst durch die Verwendung des ersten Ultraschallwandlers als Sender
und des zweiten Ultraschallwandlers als Empfänger eine Analyse durchführbar, sodass
eine Reinigung in Abhängigkeit von der realen Verschmutzung durchführbar ist.
[0012] Bevorzugt handelt es sich bei dem Wasserfahrzeug um ein militärisches Wasserfahrzeug.
Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Wasserfahrzeug um ein Unterseeboot.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Wärmetauscher einen zylindrischen
Behälter auf, wobei der erste Ultraschallwandler und der zweite Ultraschallwandler
außerhalb des Behälters angeordnet sind. Der Behälter und der erste Ultraschallwandler
sind schallübertragend mittels eines ersten Schallüberträgers verbunden. Analog sind
der Behälter und der zweite Ultraschallwandler schallübertragend mittels eines zweiten
Schallüberträgers verbunden. Diese Ausführungsform ist bevorzugt, da der Wärmetauscher
eine Verbindung zwischen der Umgebung des Wasserfahrzeugs und dem Inneren des Wasserfahrzeugs
darstellt. Damit muss der Wärmetauscher, wenn das Wasserfahrzeug ein Unterseeboot
ist, sogar dem maximalen Tauchdrucks des Unterseeboots standhalten können. Dieses
bedeutet, dass die zylindrische Außenwand des Behälters entsprechend ausgeführt sein
muss. Üblicherweise weist ein Ultraschallwandler eine ebene Fläche des Emitters auf,
welche somit nicht direkt auf die runde Wand aufgebracht werden kann. Daher ist ein
Bauteil, welches auf der einen Seite sich optimal an die Rundung des zylindrischen
Behälters anschmiegt und auf der anderen Seite eine ebene Fläche zur Aufnahme des
Schallüberträgers aufweist, optimal. Bevorzugt ist der Schallüberträger aus Metall,
da Metall ein sehr guter Schallleiter ist. Aus technischen Gründen ist der Behälter
des Wärmetauschers optimaler Weise aus Stahl gefertigt. Der Schallüberträger kann
aus einem anderen Metall gefertigt sein, insbesondere da der Schallüberträger nicht
in Kontakt mit Wasser kommt. Hier kann das Material des Schallüberträgers zur Optimierung
der Bearbeitung gewählt werden, beispielsweise kann der Schallüberträger aus Aluminium
gefertigt werden.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Wärmetauscher eine erste
Gruppe von ersten Ultraschallwandlern auf, wobei alle ersten Ultraschallwandler über
den ersten Schallüberträger mit dem Behälter schallübertragend verbunden sind. Der
Wärmetauscher weist ferner eine zweite Gruppe von zweiten Ultraschallwandlern auf,
wobei alle zweiten Ultraschallwandler über den zweiten Schallüberträger mit dem Behälter
schallübertragend verbunden sind. Beispielsweise und insbesondere sind die Schallüberträger
stabförmige ausgebildet und zur Montage in Längsrichtung des Behälters geformt.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Wärmetauscher eine dritte
Gruppe von dritten Ultraschallwandler auf, wobei alle dritten Ultraschallwandler über
einen dritten Schallüberträger mit dem Behälter schallübertragend verbunden sind.
Die Gruppen von Ultraschallwandlern sind in Längsrichtung des Wärmetauschers angeordnet.
Bevorzugt wird zwischen den Gruppen jeweils einen Winkel von 120 ° ± 20 ° gebildet.
Die Summe aller Winkel ergibt 360 °.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Wärmetauscher ein Rohrbündelwärmetauscher.
[0017] In einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung sind der erste Ultraschallwandler
und der zweite Ultraschallwandler im Inneren des Wärmetauschers angeordnet. Bevorzugt
ist der Wärmetauscher ein Rohrbündelwärmetauscher. In diesem Fall kann der erste Ultraschallwandler
und der zweite Ultraschallwandler länglich ausgeführt und parallel zwischen den Rohren
des Rohrbündelwärmetauschers angeordnet sein. Dieses hat den Vorteil, dass der Ultraschall
direkt in den Wärmetauscher eingebracht wird. Nachteilig ist hingegen, dass für die
Energiezuführung Druckkörperdurchführungen vorgehalten werden müssen. Zum anderen
kann es zu einem Kontakt zwischen den Ultraschallwandler und dem Umgebungswasser kommen.
[0018] Selbstverständlich kann ein Wärmetauscher Ultraschallwandler sowohl im Inneren als
auch an der Außenseite aufweisen.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Wärmetauscher ein Rohrbündelwärmetauscher,
wobei im Bereich der Einlaufzone und der Auslaufzone weitere Ultraschallwandler angeordnet
sind. Die Einlaufzone und die Auslaufzone eines Rohrbündelwärmetauschers sind die
Bereiche, in welchen Fluid in die parallel nebeneinander liegenden Rohre geleitet
beziehungsweise aus diesen entnommen wird. Diese Bereiche weisen ein erhöhtes Potenzial
zum Anwachsen von Organismen auf. Somit ist es vorteilhaft gerade in diesen Bereichen
mehr Energie einzutragen, was durch eine Erhöhung der Anzahl der Ultraschallwandler
leicht realisierbar ist. Beispielsweise und insbesondere wird die Anzahl der Ultraschallwandler
im Bereich der Einlaufzone und der Auslaufzone verdoppelt.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Ultraschallwandler zur Abgabe
wenigstens einer Frequenz von Ultraschall im Frequenzbereich von 20 kHz bis 1 MHz,
bevorzugt von 20 kHz bis 120 kHz, besonders bevorzugt von 20 kHz bis 50 kHz, ausgebildet.
[0021] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Ultraschallwandler zur Abgabe
verschiedener Frequenzen ausgebildet, wobei sich die Frequenzen der verschiedenen
Ultraschallwandler um höchstens 10 %, bevorzugt um höchstens 2 %, besonders bevorzugt
um höchstens 0,5 % unterscheiden. Beispielhaft und bevorzugt unterscheidet sich die
Frequenz der verschiedenen Ultraschallwandler um 1 Hz multipliziert mit der Anzahl
der Ultraschallwandler. Durch die leicht unterschiedlichen Frequenzen kommt es zu
Schwebungen, wodurch das Überlagerungsmuster der verschiedenen Ultraschallwellen sich
ändert und jeweils in anderen räumlichen Bereichen zu Energiespitzen und damit zu
Kavitäten und damit zum Reinigungseffekt führt. Hierdurch kann eine Vergleichmäßigung
der Reinigungswirkung über alle Bereiche des Wärmetauschers erreicht werden.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der erste Ultraschallwandler
zur Abgabe einer ersten festen Frequenz und der zweite Ultraschallwandler zur Abgabe
einer zweiten, veränderlichen Frequenz ausgebildet.
[0023] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Ultraschallwandler zur Abgabe
verschiedener Frequenzen ausgebildet, wobei die Frequenzen der einzelnen Ultraschallwandler
zyklisch rotierend verändert werden.
[0024] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Ultraschallwandler derart
ansteuerbar, sodass die Phase der emittierten Ultraschallwellen einstellbar ist.
[0025] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Wasserfahrzeug einen ersten
Drucksensor und einen zweiten Drucksensor im zweiten Fluid auf, wobei der erste Drucksensor
vor dem Wärmetauscher und der zweite Drucksensor hinter dem Wärmetauscher angeordnet
sind. Hierdurch ist der Druckverlust über den Wärmetauscher ermittelbar. Anwachsen
von Kalkschichten oder Mikroorganismen führen zu einer Verringerung des durchströmten
Querschnitts und damit einem erhöhten Druckverlust.
[0026] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Wasserfahrzeug eine Ansteuervorrichtung
zur Ansteuerung des ersten Ultraschallwandler und des zweiten Ultraschallwandler auf,
wobei die Steuervorrichtung zur Änderung der Phasenlage der emittierten Ultraschallwellen
des ersten Ultraschallwandler das relativ zu den emittierten Ultraschallwellen des
zweiten Ultraschallwandler ausgebildet ist. Je nach Phasenlage der emittierten Ultraschallwellen
bilden sich verschiedene Interferenzmuster aus wobei an verschiedenen Stellen maximal
erreicht werden, in welchen sich besonders Kavitäten bilden und somit es zu einer
Erhöhung der Reinigungswirkung kommt. Durch die Veränderung der Phasenlage verändert
man das Interferenzmuster und somit den Bereich in dem eine maximale Reinigungswirkung
erzielt wird.
[0027] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Wärmetauscher eine Länge
von 2 m bis 4 m und einen Durchmesser von 0,5 m bis 1 m auf.
[0028] Besonders bevorzugt ist das Unterseeboot ein militärisches Unterseeboot.
[0029] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Reinigung eines
Wärmetauschers an Bord eines erfindungsgemäßen Wasserfahrzeugs, wobei das Verfahren
die folgenden Schritte aufweist:
- a) Feststellen einer Verschmutzung des Wärmetauschers,
- b) Emittieren von Ultraschall mittels des ersten Ultraschallwandlers und des zweiten
Ultraschallwandlers zur Reinigung des Wärmetauschers.
[0030] Da an Bord eines Wasserfahrzeugs, insbesondere eines Unterseeboots eine automatische
oder regelmäßige Reinigung nicht möglich ist, um im Falle einer Mission Position des
Wasserfahrzeug, insbesondere des Unterseebootes, nicht durch die Geräuschemission
zu verraten, ist daher der Verschmutzungsgrad des Wärmetauschers zu Beginn einer Reinigung
unbekannt. Es ist daher zu Beginn der Reinigung nicht erkennbar, ob eine Reinigung
benötigt wird oder in welchem Umfang eine Reinigung benötigt wird. Daher ist zunächst
das Feststellen einer Verschmutzung, der Grad der Verschmutzung oder auch die Position
einer Verschmutzung notwendig.
[0031] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Feststellen einer Verschmutzung
des Wärmetauschers in Schritt a) die folgenden Schritte auf:
c) Emittieren eines ersten Ultraschallsignals mit dem ersten Ultraschallwandler,
d) Empfangen eines veränderten ersten Ultraschallsignals mit dem zweiten Ultraschallwandler.
[0032] Anhaftungen, zum Beispiel Kalk oder Mikroorganismen, beeinflussen den Schall und
führen aufgrund verschobener Phasenübergänge auch zu anderen Interferenzen. Hierdurch
ist die Detektion mittels Ultraschall vergleichsweise gut möglich. Durch die Verwendung
wenigstens eines Ultraschallwandlers als Sender und eines anderen Ultraschallwandler
als Empfänger kann so eine Verschmutzung detektiert werden. Bevorzugt kann anschließend
die Funktionalität umgedreht werden, sodass der zweite Ultraschallwandler als Emitter
und der erste Ultraschallwandler als Empfänger arbeiten. Weiter bevorzugt wird auch
ein dritter Ultraschallwandler als Emitter und/oder Empfänger verwendet.
[0033] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Feststellen einer Verschmutzung
des Wärmetauschers in Schritt a) die folgenden Schritte auf:
e) Messen eines ersten Drucks mittels des ersten Drucksensors,
f) Messen eines zweiten Drucks mittels des zweiten Drucksensors,
g) Ermitteln der Differenz zwischen dem ersten Druck und den zweiten Druck,
h) Vergleichen der Differenz mit einer Toleranzschwelle.
[0034] Dieses Verfahren hat den großen Vorteil, dass kontinuierlich und ohne Geräuschemission
durchführbar ist. Insbesondere kann dieses zusätzlich zu den vorgenannten Verfahrensschritten
durchgeführt werden.
[0035] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird in Schritt b) Ultraschall mittels
eines dritten Ultraschallwandler zur Reinigung des Wärmetauschers imitiert, wobei
die Phasenbeziehung der durch den ersten Ultraschallwandler, den zweiten Ultraschallwandler
und den dritten Ultraschallwandler emittierten Ultraschallwellen variiert wird. Durch
diese Variation der Phasenbeziehung ist es möglich, Energiemaxima durch die Überlagerung
der Ultraschallwellen örtlich zu variieren und somit die Bereiche optimaler Reinigung
zu verändern und somit alle Bereiche des Wärmetauschers vollständig zu reinigen.
[0036] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt in Schritt b) ein höherer
Energieeintrag in die Einlaufzone und oder Auslaufzone des Wärmetauschers mittels
Ultraschall erfolgt. Da hier ein erhöhter Reinigungsbedarf zu erwarten ist, ist es
zielführend diese Bereiche besonders viel Energie einzutragen, um eine Beschleunigung
der Reinigung zu erzielen.
[0037] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird vor oder während Schritt b)
ein Reinigungsfluid dem zweiten Fluid zugegeben. Besonders bevorzugt handelt es sich
um ein vollständig umweltverträgliches Reinigungsfluid, da dieses unverändert an die
Umgebung abgegeben wird.
[0038] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das Verfahren zu missionsunkritischer
Zeit, insbesondere bei Überführungsfahrten oder Liegezeiten, durchgeführt. Eine Durchführung
während einer Überführungsfahrt hat zusätzlich den weiteren Vorteil, dass auch Mikroorganismen
abgetötet werden, welche durch das aufgenommene Umgebungswasser ansonsten in andere
Bereiche transportiert werden könnten. Durch die Aufnahme von Meerwasser ist ein ungewollter
Transport von biologischen Material und damit die Überführung von Arten in nicht artspezifische
Bereiche möglich. Durch die Ultraschallreinigung wird dieses Material abgetötet, eine
Kontamination kann dadurch vermieden werden.
[0039] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Verfahren zusätzlich die
folgenden Schritte auf:
i) Emittieren eines dritten Ultraschallsignals mit einem dritten Ultraschallwandler,
j) Empfangen eines veränderten dritten Ultraschallsignals mit dem zweiten Ultraschallwandler,
k) lokalisieren einer Verunreinigung aus den in Schritt d) und Schritt j) empfangenen
Daten.
[0040] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung des Verfahrens werden Frequenz und/oder
Phase der von den Ultraschallemittern emittierten Ultraschallwellen mit der Zeit verändert
und die Verunreinigung in Abhängigkeit von Frequenz und/oder Phase bestimmt. Durch
Variationen, insbesondere durch zufällige Variationen, wird die Reinigungswirkung
in Abhängigkeit von Frequenz und/oder Phase bestimmt und gespeichert. Beim nächsten
Reinigungszyklus verwendet das System den optimalen Betriebspunkt der letzten Reinigung
als Startpunkt. Optional und bevorzugt erfolgt anschließend erneut eine zufällige
Anpassung von Frequenz und/oder Phase und das Ergebnis der Reinigungswirkung bestimmt
und die Abhängigkeit gespeichert. Auf diese Weise kann das System sich selber anpassen.
Besonders bevorzugt wird zusätzlich auch die geografische Position des Wasserfahrzeugs
gespeichert und berücksichtigt. Da in verschiedenen Meeresbiotopen unterschiedliche
Bedingungen vorliegen, kann sich insbesondere der Bewuchs stark unterscheiden und
somit unterschiedliche Reinigungsprozeduren bevorzugen.
[0041] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird das Verfahren automatisiert
durchgeführt, insbesondere wird das Verfahren auf einem selbstlernenden System durchgeführt.
[0042] Nachfolgend ist der erfindungsgemäße Wärmetauscher anhand eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 Wärmetauscher im Längsschnitt
Fig. 2 Schallüberträger im Querschnitt
Fig. 3 Rohrbündelwärmetaucher im Querschnitt
Fig. 4 Rohrbündelwärmetauscher mit drei Querschnitten
Fig. 5 Rohrbündelwärmetauscher mit internen Ultraschallwandlern
[0043] In Fig. 1 ist ein Wärmetauscher 10 im Längsschnitt gezeigt. Seitlich an der Außenwand
befinden sich zwei Schallüberträger 30, an welchen jeweils eine Gruppe von jeweils
vier Ultraschallwandlern 20 angeordnet sind.
[0044] Fig. 2 zeigt einen Schallüberträger 30 im Querschnitt mit einem Ultraschallwandler
20. Gut erkennbar ist die Krümmung des Schallüberträgers 30, mit welcher dieser sich
an die Außenwand des Wärmetauschers 10 anschmiegen kann.
[0045] In Fig. 3 ist ein Querschnitt eines Wärmetauschers 10 in Form eines Rohrbündelwärmetauschers
gezeigt. Hier sind vier Gruppen von Ultraschallwandler 20 auf vier Schallüberträger
30 rechtwinklig zueinander angeordnet. Im Inneren des Wärmetauschers 10 sind verschiedene
Rohre 40 angeordnet. Zwischen dem in den Rohren 40 fließenden zweiten Fluid und den
innerhalb des Wärmetauschers 10 außerhalb der Rohre 40 fließenden ersten Fluid kommt
es zu einer Wärmeübertragung.
[0046] Fig. 4 zeigt drei getrennte Querschnitte durch einen Wärmetauscher 10. Der obere
Querschnitt zeigt den Einlauf, der untere Querschnitt zeigt den Auslauf in die Rohre
40. Da hier mit einer verstärkten Verschmutzung zu rechnen ist, ist die Anzahl der
Ultraschallwandler 20 in diesen Bereichen verdoppelt. Zur Montage der Ultraschallwandler
20 in diesen Bereichen ist dem entsprechend auch die Anzahl der Schallüberträger 30
verdoppelt.
[0047] Die in Fig. 3 und Fig. 4 gezeigten Beispiele weisen einen Winkel von jeweils 90 °
zwischen den vier Ultraschallwandlern 20, beziehungsweise einen Winkel von jeweils
45 ° bei acht Ultraschallwandlern 20 auf. Es können jedoch auch bevorzugt drei Ultraschallwandler
20 in einem Winkel von 120 °, beziehungsweise sechs Ultraschallwandler 20 in einem
Winkel von 60 ° eingesetzt werden.
[0048] Fig. 5 zeigt in einem Beispiel, in welchem drei Ultraschallwandler 20 im Inneren
des Wärmetauschers 10 zwischen den Rohren 40 angeordnet sind.
[0049] Bezugszeichen
- 10
- Wärmetauscher
- 20
- Ultraschallwandler
- 30
- Schallüberträger
- 40
- Rohr
1. Wasserfahrzeug mit einem Wärmetauscher (10), wobei der Wärmetauscher (10) einen ersten
Bereich für ein erstes Fluid und einen zweiten Bereich für ein zweites Fluid aufweist,
wobei der zweite Bereich mit der Bootsumgebung verbindbar ist und das zweite Fluid
Umgebungswasser ist, wobei der Wärmetauscher (10) einen ersten Ultraschallwandler
(20) und einen zweiten Ultraschallwandler (20) aufweist, wobei der erste Ultraschallwandler
(20) und der zweite Ultraschallwandler (20) zur Umwandlung von elektrischer Energie
in Ultraschall ausgebildet sind, wobei wenigstens der zweite Ultraschallwandler (20)
zur Umwandlung von Ultraschall in elektrische Energie ausgebildet ist.
2. Wasserfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmetauscher (10) einen zylindrischen Behälter aufweist, wobei der erste Ultraschallwandler
(20) und der zweite Ultraschallwandler (20) außerhalb des Behälters angeordnet sind,
wobei der Behälter und der erste Ultraschallwandler (20) schallübertragend mittels
eines ersten Schallüberträgers (30) verbunden sind, wobei der Behälter und der zweite
Ultraschallwandler (20) schallübertragend mittels eines zweiten Schallüberträgers
(30) verbunden sind.
3. Wasserfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmetauscher (10) eine erste Gruppe von ersten Ultraschallwandler (20) aufweist,
wobei alle ersten Ultraschallwandler (20) über den ersten Schallüberträger (30) mit
dem Behälter schallübertragend verbunden sind, wobei der Wärmetauscher (10) eine zweite
Gruppe von zweiten Ultraschallwandlern (20) aufweist, wobei alle zweiten Ultraschallwandler
(20) über den zweiten Schallüberträger (30) mit dem Behälter schallübertragend verbunden
sind.
4. Wasserfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmetauscher (10) eine dritte Gruppe von dritten Ultraschallwandlern (20) aufweist,
wobei alle dritten Ultraschallwandler (20) über einen dritten Schallüberträger (30)
mit dem Behälter schallübertragend verbunden sind, wobei die Gruppen von Ultraschallwandlern
(20) in Längsrichtung des Wärmetauschers (10) angeordnet sind, wobei zwischen den
Gruppen jeweils ein Winkel von 120 ° ± 20 ° gebildet wird.
5. Wasserfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Ultraschallwandler (20) und der zweite Ultraschallwandler (20) im Inneren
des Wärmetauschers (10) angeordnet sind.
6. Wasserfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmetauscher (10) ein Rohrbündelwärmetauscher ist, wobei der erste Ultraschallwandler
(20) und der zweite Ultraschallwandler (20) länglich ausgeführt sind, wobei der erste
Ultraschallwandler (20) und der zweite Ultraschallwandler (20) parallel zwischen den
Rohren des Rohrbündelwärmetauschers angeordnet sind.
7. Wasserfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasserfahrzeug einen ersten Drucksensor und einen zweiten Drucksensor im zweiten
Fluid aufweist, wobei der erste Drucksensor vor dem Wärmetauscher (10) und der zweite
Drucksensor hinter dem Wärmetauscher (10) angeordnet sind.
8. Wasserfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasserfahrzeug eine Ansteuervorrichtung zur Ansteuerung des ersten Ultraschallwandler
(20) und des zweiten Ultraschallwandler (20) aufweist, wobei die Steuervorrichtung
zur Änderung der Phasenlage der emittierten Ultraschallwellen des ersten Ultraschallwandler
(20) das relativ zu den emittierten Ultraschallwellen des zweiten Ultraschallwandler
(20) ausgebildet ist.
9. Verfahren zur Reinigung eines Wärmetauschers (10) an Bord eines Wasserfahrzeugs nach
einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
a) Feststellen einer Verschmutzung des Wärmetauschers (10),
b) Emittieren von Ultraschall mittels des ersten Ultraschallwandlers und des zweiten
Ultraschallwandlers (20) zur Reinigung des Wärmetauschers (10).
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Feststellen einer Verschmutzung des Wärmetauschers (10) in Schritt a) die folgenden
Schritte aufweist:
c) Emittieren eines ersten Ultraschallsignals mit dem ersten Ultraschallwandler (20),
d) Empfangen eines veränderten ersten Ultraschallsignals mit dem zweiten Ultraschallwandler
(20).
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Feststellen einer Verschmutzung des Wärmetauschers (10) in Schritt a) die folgenden
Schritte aufweist:
e) Messen eines ersten Drucks mittels des ersten Drucksensors,
f) Messen eines zweiten Drucks mittels des zweiten Drucksensors,
g) Ermitteln der Differenz zwischen dem ersten Druck und den zweiten Druck,
h) Vergleichen der Differenz mit einer Toleranzschwelle.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt b) Ultraschall mittels eines dritten Ultraschallwandler (20) zur Reinigung
des Wärmetauschers (10) imitiert wird, wobei die Phasenbeziehung der durch den ersten
Ultraschallwandler (20), den zweiten Ultraschallwandler (20) und den dritten Ultraschallwandler
(20) emittierten Ultraschallwellen variiert wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt b) ein höherer Energieeintrag in die Einlaufzone und oder Auslaufzone
des Wärmetauschers (10) mittels Ultraschall erfolgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass vor oder während Schritt b) ein Reinigungsfluid dem zweiten Fluid zugegeben wird.
15. Verfahren nach Anspruch 10 und einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zusätzlich die folgenden Schritte aufweist:
i) Emittieren eines dritten Ultraschallsignals mit einem dritten Ultraschallwandler
(20),
j) Empfangen eines veränderten dritten Ultraschallsignals mit dem zweiten Ultraschallwandler
(20),
k) lokalisieren einer Verunreinigung aus den in Schritt d) und Schritt j) empfangenen
Daten.