[0001] Die Erfindung betrifft eine Rammvorrichtung zum Einrammen eines Rammguts in einen
Boden, mit einer Rammantriebseinheit, welche vertikal bewegbar angeordnet ist und
eine Spanneinrichtung zum Spannen und Halten des Rammguts aufweist, und einem flexiblen
Sicherungselement, insbesondere einer Sicherungskette, mit welcher das Rammgut vor
einem Spannen mit der Rammantriebseinheit verbindbar ist, gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Einrammen oder Ziehen von Rammgut
in einen beziehungsweise aus einem Boden, wobei zum Einrammen das Rammgut an einer
Rammantriebseinheit mittels einer Spanneinrichtung eingespannt und gehalten wird und
das Rammgut mittels eines flexiblen Sicherungselementes, insbesondere einer Sicherungskette,
mit der Rammantriebseinheit verbunden wird, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
[0003] Eine gattungsgemäße Rammvorrichtung und ein gattungsgemäßes Verfahren gehen aus der
DE 36 02 609 A1 hervor. Bei diesem bekannten Verfahren wird eine Spundwandbohle beispielsweise in
einer liegenden Anordnung am Boden zunächst mittels einer Kettenverankerung an einer
Vibrationseinrichtung lose befestigt. Eine Sicherungskette wird dabei durch ein Durchgangsloch
am oberen Endbereich der Bohle geführt und an einer Vibrationseinrichtung befestigt.
Durch ein nach oben Fahren der Vibrationseinrichtung entlang eines Mastes wird die
Spundwandbohle durch die Kettenverankerung gehalten und nach oben gezogen, bis diese
etwa senkrecht gerichtet ist und an der Sicherungskette hängt. Anschließend wird die
Vibrationseinrichtung um einen gewissen Betrag nach unten gefahren, bis ein unteres
Ende der Spundwandbohle auf dem Boden aufsteht und ein oberes Ende der Spundwandbohle
in einen Aufnahmeschlitz der Vibrationseinrichtung zwischen zwei Spannbacken eintritt.
[0004] Anschließend wird die Spundwandbohle an der Vibrationseinrichtung zwischen den zwei
Spannbacken eingespannt, so dass dann die eingespannte Spundwandbohle vertikal mittels
der Vibrationseinrichtung in den Boden eingetrieben oder eingerammt werden kann. Dabei
kann es aber sein, dass die Spundwandbohle aus der Vertikalen kippt, bevor sie im
Aufnahmeschlitz aufgenommen wird.
[0005] Nach dem Abschluss einer Tiefbaumaßnahme ist es häufig erforderlich oder gewünscht,
die Spundwandbohlen wieder aus dem Boden zu entfernen. Hierzu kann ebenfalls die bekannte
Rammvorrichtung eingesetzt werden, wobei vor dem Ziehen der Spundwandbohle ebenfalls
die Sicherungskette durch eine Durchgangsöffnung an der Spundwandbohle geführt und
so die Spundwandbohle zusätzlich an der Vibrationseinrichtung gesichert wird. Vorausgehend
oder anschließend wird das obere Ende der Bohle wieder eingespannt und mittels der
Vibrationseinrichtung rüttelnd aus dem Boden gezogen. Die Sicherungskette dient dabei
als eine zusätzliche mechanische Absturzsicherung, damit die Bohle etwa bei einem
Versagen der hydraulischen Spanneinrichtung nicht unkontrolliert zu Boden stürzt.
[0006] Eine ähnliche Anordnung einer Rammvorrichtung ist aus der
US 5,332,047 bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird ein pfahlförmiges Rammgut in den Boden
eingetrieben, wobei zwischen Rammgut und der Rammeinrichtung ebenfalls eine Sicherungskette
angeordnet werden kann. Aufgrund einer Vielzahl unterschiedlicher Formen und Dimensionen
des Rammguts, insbesondere bei Spundwandbohlen, kann eine Anpassung an die jeweilige
Größe problematisch sein.
[0007] Aus der
DE 10 2010 023 216 A1 geht eine Rammvorrichtung mit einem Hammerkopf hervor, bei dem zusätzlich ein Greifer
zum Greifen des pfahlförmigen Rammguts vorgesehen ist. Der Greifer umfasst zwei Greifklauen,
mit welchen ein Rammgut entlang von Seitenkanten eingespannt und gehalten werden kann.
[0008] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Rammvorrichtung zum Einrammen eines Rammgutes in einen Boden und ein
Verfahren hierfür anzugeben, mit welchen ein besonders effizientes und sicheres Handhaben
des Rammgutes ermöglicht wird.
[0009] Nach der Erfindung wird die Aufgabe durch eine Rammvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0010] Die erfindungsgemäße Rammvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Andruckelement
vorgesehen ist, welches relativ zur Rammantriebseinheit verfahrbar gelagert ist und
zum Aufbringen einer Andruckkraft auf eine nach oben gerichtete Stirnseite des Rammguts
vor dem Spannen ausgebildet ist. Dadurch, dass das Andruckelement auf eine nach oben
gerichtete Stirnseite des Rammguts wirkt, ist die Lage und Dimensionierung des Andruckelements
weitgehend unabhängig von den seitlichen Abmessungen des Rammguts und muss bei einem
Wechsel des Rammguts nicht extra angepasst werden.
[0011] Mit der Erfindung wird ein besonders sicheres Handhaben von Rammgut ermöglicht. Insbesondere
beugt die Erfindung Arbeitsunfällen vor, bei welchen nicht richtig gesichertes oder
nicht richtig gespanntes Rammgut sich aus der Rammantriebseinheit löst und zu Boden
fällt. Lösende und umfallende Spundwandbohlen, welche eine Länge von über 10 m und
ein Gewicht von bis zu einer Tonne und mehr aufweisen können, können zu schweren Unfällen
an Baustellen mit Personen- und Sachschäden führen.
[0012] Gemäß der Erfindung wird ein sicheres Einspannen des Rammguts in der Spanneinrichtung
sichergestellt. Dabei beruht die Erfindung auf der Erkenntnis, dass bei einem Hochziehen
des Rammguts das flexible Sicherungselement gespannt ist, bis das Rammgut vertikal
ausgerichtet und auf dem Boden aufgesetzt ist. Bei einem nach unten Fahren der Rammantriebseinheit
und Einführen eines oberen Endes des Rammguts in die Spanneinrichtung wird die Spannung
an dem flexiblen Sicherungselement aufgehoben. Bis zum Einbringen in die Spannposition
an der Spanneinrichtung besteht so für eine gewisse Zeitspanne, welche einige Sekunden
dauern kann, keine Lagesicherung für das vertikal gerichtete Rammgut. Dieses kann
dann aus der vertikalen Position kippen und so ein korrektes Einführen in die Spanneinrichtung
erschweren oder insgesamt verhindern. Zwar kann das kippende Rammgut von dem flexiblen
Sicherungselement aufgefangen werden. Allerdings muss das Rammgut dann erneut durch
ein nach oben Fahren der Rammantriebseinheit ausgerichtet und der Einfädelvorgang
in die Spanneinrichtung wiederholt werden, was zusätzlichen Zeitaufwand bedeutet.
Zudem wird bei diesem Auffangen des kippenden Rammguts das flexible Sicherungselement
einer erheblichen Belastung und einem entsprechenden Verschleiß ausgesetzt. Bei mangelnder
Wartung etwa einer Sicherungskette besteht die Gefahr, dass diese reißt und das Rammgut
unkontrolliert umfällt.
[0013] Nach der Erfindung ist ein Andruckelement vorgesehen, welches relativ zur Rammantriebseinheit
verfahrbar gelagert ist. Das Andruckelement kann so vor einem Lösen der Spannung des
flexiblen Sicherungselementes an das Rammgut angefahren werden und dieses vor dem
Spannen mittels der Spanneinrichtung durch Aufbringen einer definierten Andruckkraft
in einer vertikalen Position halten, wenn die Rammantriebseinheit zum Spannen nach
unten fährt. Das Rammgut kann so zuverlässig in einer vertikalen Position gehalten
werden. In dieser vertikalen Position ist ein sicheres Einführen des Rammguts in die
Spanneinrichtung durch ein einfaches nach unten Fahren der Rammantriebseinheit möglich.
Hierdurch wird ein effizientes und sicheres Einspannen des Rammgutes an der Rammantriebseinheit
ermöglicht, ohne dass das Sicherungselement starken Belastungen ausgesetzt ist.
[0014] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass das Andruckelement
mit einem Durchgang ausgebildet ist, durch welchen ein Spannen des Rammgutes durch
die Spanneinrichtung bei anliegendem Andruckelement ermöglicht ist. Das Andruckelement
deckt so nicht den gesamten oberen Bereich des Rammgutes ab. Vielmehr bleibt mit dem
Durchgang ein Teilbereich des Rammgutes frei, an welchem das Rammgut dann mittels
der Spanneinrichtung, welche mindestens eine bewegbare Spannbacke aufweist, an der
Rammantriebseinheit eingespannt wird.
[0015] Grundsätzlich kann das Andruckelement zum Erreichen dieser Funktion beliebig ausgebildet
sein. Eine bevorzugte Ausführungsform ist, dass das Andruckelement gabelförmig ausgebildet
ist. Mit einem gabelförmigen Andruckelement kann ein Rammgut, insbesondere eine Spundwandbohle,
in seinen Außenbereichen nahezu unabhängig von der Größe und Form des Rammguts zuverlässig
mit einer vertikalen Kraft nach unten angedrückt werden, während die Spanneinrichtung
das Rammgut in einem Mittenbereich am oberen Ende zuverlässig einspannen kann.
[0016] In einer Weiterbildung der Erfindung ist das Andruckelement so ausgebildet, dass
die auf das Rammgut drückenden Andruckarme zusätzlich zur vertikalen Verschiebbarkeit
der gesamten Andruckeinheit noch in einer horizontalen Ebene verstellbar sind, so
dass das obere Ende des Rammguts verdreht und/oder horizontal verfahren werden kann.
Dadurch ist es möglich, das Rammgut besonders einfach und zuverlässig so auszurichten,
dass es zuverlässig von der Spanneinrichtung der Rammantriebseinheit überfahren und
eingespannt werden kann. Dabei macht sich die Erfindung die Erkenntnis zunutze, dass
ein langes Rammgut wie z. B. eine Spundwandbohle, die eine Länge von 10 m oder noch
mehr haben kann, in sich so flexibel ist, dass sich das obere Ende auch dann drehen
oder verschieben lässt, wenn das untere Ende auf den Boden gedrückt und gewissermaßen
lagefixiert wird. So findet der Einspannvorgang schnell, sicher und zuverlässig statt,
wodurch eine wirtschaftliche Arbeitsweise ermöglicht wird.
[0017] Das Andruckelement kann in grundsätzlich jeder geeigneten Weise zum Ausüben einer
notwendigen Andruckkraft an das Rammgut gefahren und angedrückt werden. Nach einer
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Weiterbildung ist es besonderes zweckmäßig, dass
das Andruckelement mittels eines Stellzylinders verfahrbar ist, welcher zwischen der
Rammantriebseinheit und dem Andruckelement angeordnet ist. Der Stellzylinder ist vorzugsweise
hydraulisch angetrieben und insbesondere als ein doppelwirkender Hydraulikzylinder
ausgebildet.
[0018] Das Andruckelement kann in einer beliebigen Weise verfahrbar gelagert sein. Besonders
vorteilhaft ist es nach einer erfindungsgemäßen Variante, dass das Andruckelement
entlang einer Linearführung verfahrbar ist, welche an einem Mast oder der Rammantriebseinheit
angeordnet ist. Bei einer Anordnung an einem vertikalen Mast kann das Andruckelement
insbesondere entlang der gleichen Linearführung verfahrbar sein, entlang welcher auch
ein Arbeitsschlitten der Rammantriebseinheit entlang des Mastes verfahrbar ist. Alternativ
kann an der Rammantriebseinheit selbst eine Linearführung ausgebildet sein, welche
nach unten gerichtet ist und entlang welcher das Andruckelement verfahrbar gelagert
ist. In diesem Fall kann die Linearführung vorzugsweise durch eine oder mehrere Zylinderführungen
ausgebildet sein. Eine solche Linearführung an der Rammantriebseinheit ist insbesondere
dann zweckmäßig, wenn die Rammantriebseinheit frei an einem Seil aufgehängt ist.
[0019] Die Rammantriebseinheit dient dazu, ein Rammgut, insbesondere einen Pfahl, einen
Träger oder eine Spundwandbohle, mittels Schwingungen oder Impulsen in einen Boden
einzutreiben. Dabei ist es bevorzugt, dass die Rammantriebseinheit als ein Rüttler
mit rotierbaren Unwuchtelementen oder als ein Rammhammer mit einem linear reversierend
antreibbaren Impulselement ausgebildet ist. Der Rüttler kann dabei ein oder mehrere
Paare von rotierbaren Unwuchtelementen aufweisen, welche in bekannter Weise zum Erzeugen
einer gerichteten Unwuchtkraft zueinander verstellbar gelagert sind. Alternativ kann
die Rammantriebseinheit ein Rammhammer sein. Dabei kann die Rammbewegung Schlagimpulse
auslösen, bei welchen das reversierend angetriebene Impulselement auf eine Schlagfläche
auftrifft. Alternativ kann das Impulselement auch ohne einen Schlagkontakt reversierend
angetrieben werden, so dass eine gezielte Vibrationsbewegung erzeugt und auf das Rammgut
übertragen wird.
[0020] Eine Erhöhung der Betriebssicherheit wird nach einer Weiterbildung der Erfindung
dadurch erzielt, dass eine Prüfeinheit vorgesehen ist, welche ausgebildet ist festzustellen,
dass das flexible Sicherungselement zwischen dem Rammgut und der Rammantriebseinheit
angebracht ist. Diese Prüfeinheit kann insbesondere etwa durch Feststellung eines
elektrischen Kontaktes schon vor einem Bewegen des Rammgutes ermitteln, ob das flexible
Sicherungselement insbesondere an einem oder zwei Verankerungspunkten an der Rammantriebseinheit
angeschlossen ist. Insbesondere bei einem Ziehen eines Rammgutes aus dem Boden wird
sichergestellt, dass dieser Vorgang nicht ohne eine zusätzliche mechanische Sicherung
des Rammguts an der Rammantriebseinheit erfolgt.
[0021] Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Rammvorrichtung ist es vorteilhaft,
dass ein mobiles Trägergerät vorgesehen ist, an welchem der Mast angeordnet ist. Das
Trägergerät kann insbesondere ein Raupenfahrwerk aufweisen, an welchem ein drehbarer
Oberwagen mit einem vertikalen Mast, insbesondere einem Teleskopmäkler oder einem
Ausleger mit Tragseil, gelagert ist.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Andruckelement
vorgesehen ist, welches relativ zu der Rammantriebseinheit an das Rammgut verfahren
und dabei eine Andruckkraft auf eine nach oben gerichtete Stirnseite des Rammguts
aufgebracht wird.
[0023] Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere durch die zuvor beschriebene Rammvorrichtung
durchgeführt werden. Es können dabei die zuvor beschriebenen Vorteile erzielt werden.
[0024] Eine bevorzugte Verfahrensvariante der Erfindung besteht darin, dass das Rammgut
durch das Andruckelement in einer Spannposition gehalten wird, dass anschließend die
Rammantriebseinheit an das Rammgut gefahren wird und dass das Rammgut mittels der
Spanneinrichtung eingespannt und an der Rammantriebseinheit zum Einrammen gehalten
wird. Durch das Andruckelement wird eine Andruckkraft auf das Rammgut aufgebracht,
so dass dieses vor dem Lösen oder Entspannen des flexiblen Sicherungselementes in
der vertikalen Position fixiert ist und nicht kippen kann. In dieser Position kann
dann ein effizientes, sicheres und schonendes Spannen des Rammgutes durch die Spanneinrichtung
erfolgen, wenn die Spanneinrichtung durch ein nach unten Fahren der Rammantriebseinheit
in Position gefahren ist. Anschließend kann ein Einrammen erfolgen.
[0025] Dieses Verfahren ist in bevorzugter Weise dadurch weitergebildet, dass anschließend
das Andruckelement zum Einrammen von dem Rammgut gelöst und beabstandet wird. Insbesondere
kann das Andruckelement durch einen Stellzylinder von der Andruckposition wieder zurück
in eine Bereitschaftsposition gefahren werden, in welcher das Andruckelement von dem
Rammgut beabstandet ist. Anschließend kann die Rammantriebseinheit in Betrieb gesetzt
werden, so dass dann das Rammgut ohne direkte Belastung des Andruckelementes in den
Boden eingetrieben werden kann.
[0026] Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es bevorzugt, dass
mittels des Andruckelementes eine Lage des Rammguts verstellt und in eine Spannposition
gebracht wird. Das Andruckelement kann dabei selbst in eine oder mehrere Bewegungsrichtungen
quer zur vertikalen Verfahrachse verstellbar sein, so dass ein gewisses Ausrichten
des Rammguts durch das Andruckelement ermöglicht wird. Alternativ können am Andruckelement
selbst verschiedene verstellbare Teile oder Abschnitte angeordnet sein, welche zum
Ausrichten des Rammgutes gegenüber einem Grundträger des Andruckelementes verstellbar
sind.
[0027] Eine weitere vorteilhafte Verfahrensvariante der Erfindung besteht darin, dass die
Rammantriebseinheit bei durch das Andruckelement aufgebrachter Andruckkraft auf das
Rammgut eine Prüfposition einnimmt, bei welcher das flexible Sicherungselement zwischen
dem Rammgut und der Rammantriebseinheit gespannt ist, und dass eine Prüfeinheit feststellt,
ob sich in der Prüfposition das flexible Sicherungselement zwischen dem Rammgut und
der Rammantriebseinheit befindet.
[0028] Bei dieser Verfahrensvariante kann durch die Rammvorrichtung automatisch festgestellt
werden, ob das flexible Sicherungselement, insbesondere eine Sicherungskette, zur
zusätzlichen Lage- und Unfallsicherung zwischen Rammgut und der Rammantriebseinheit
angebracht ist. Wird das Rammgut durch das Andruckelement in einer vertikalen Position
gehalten, kann die Rammantriebseinheit in dieser Position nach oben gefahren und das
flexible Sicherungselement gespannt werden, welches einerseits am Rammgut und andererseits
an der Rammantriebseinheit befestigt ist. Ist das Sicherungselement korrekt befestigt,
wird sich bei einem nach oben Fahren der Rammantriebseinheit zwischen dem Andruckelement,
welches das Rammgut in der vertikalen Position hält, und der Rammantriebseinheit eine
Zugkraft durch das gespannte flexible Sicherungselement aufbauen. Dies kann etwa durch
eine Druck- oder Kraftmesseinrichtung etwa an dem Andruckelement, einem Stellzylinder
des Andruckelementes oder der Rammantriebseinheit festgestellt werden.
[0029] Bei Erreichen eines bestimmten Zugkraftwertes kann so durch eine Prüf- oder Auswerteeinheit
zuverlässig festgestellt werden, dass das flexible Sicherungselement korrekt befestigt
ist. Wird hingegen eine solche Zugkraft nicht festgestellt, so kann dies als ein Hinweis
darauf gewertet werden, dass das flexible Sicherungselement nicht oder nicht richtig
angebracht ist. Das Prüfen kann vor einem Einrammen oder vor oder nach einem Ziehen
des Rammguts durch die Prüfeinheit erfolgen. Beim Prüfen wird eine definierte Prüfkraft
aufgebracht, durch welche das flexible Sicherungselement nicht überbeansprucht wird.
[0030] Gemäß einer Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
dass die Prüfeinheit ein Warnsignal abgibt, wenn festgestellt wird, dass sich kein
flexibles Sicherungselement zwischen dem Rammgut und der Rammantriebseinheit befindet.
Das Warnsignal kann insbesondere optisch und/oder akustisch an einen Maschinenbediener
oder auch an die Umgebung der Rammvorrichtung abgegeben werden. Insbesondere wird
in einem solchen Fall das Rammgut durch die Spanneinrichtung gehalten, welche in dem
gespannten Zustand gesperrt wird.
[0031] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist es dabei bevorzugt, dass die Prüfeinheit
ein Einrammen oder Ziehen des Rammguts unterbindet, wenn festgestellt wird, dass sich
kein flexibles Sicherungselement zwischen dem Rammgut unter der Rammantriebseinheit
befindet. Das Einrammen kann dabei erst fortgesetzt werden, wenn beispielsweise das
fehlende Sicherungselement angebracht wird. Insbesondere kann bei einem fehlenden
flexiblen Sicherungselement die Andruckkraft auf das Rammgut so lange aufrechterhalten
werden, bis nach einer vorgegebenen Sicherheitsprozedur eine ausreichende Lagesicherung
des Rammguts gewährleistet ist oder ein möglicher Gefahrenbereich durch ein ungesichertes
Rammgut von Personen geräumt ist.
[0032] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausgangsbeispielen weiter beschrieben,
welche schematisch in den Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig.1
- eine schematische Seitenansicht einer Rammvorrichtung mit vertikalem Mast beim Aufnehmen
eines Rammguts;
- Fig.2
- eine schematische Detailansicht einer erfindungsgemäßen Rammvorrichtung beim Aufziehen
des Rammguts;
- Fig.3
- eine schematische Detailansicht der erfindungsgemäßen Rammvorrichtung von Fig. 2 bei
vertikal angeordnetem Rammgut;
- Fig. 4
- eine schematische Detailansicht der Rammvorrichtung der Figuren 2 und 3 beim Einspannen
des Rammguts;
- Fig. 5
- eine schematische Detailansicht der Rammvorrichtung nach den Figuren 2 bis 4 mit einem
Lösen des Andruckelementes;
- Fig.6
- eine schematische perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Rammvorrichtung gemäß
den Figuren 2 bis 5 in einer Prüfposition;
- Fig.7
- eine vergrößerte perspektivische Detailansicht einer Andruckeinheit gemäß der Erfindung;
- Fig. 8
- eine schematische Seitenansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Rammvorrichtung mit
Seilaufhängung der Rammantriebseinheit;
- Fig. 9
- die Rammantriebseinheit von Fig. 8 beim Einspannen des Sicherungselementes und anliegendem
Andruckelement; und
- Fig. 10
- die Rammantriebseinheit von Fig. 9 mit rückgezogenem Andruckelement.
[0033] Der grundsätzliche Aufbau einer Rammvorrichtung 10 wird im Zusammenhang mit Fig.
1 erläutert. Die Rammvorrichtung 10 weist ein mobiles Trägergerät 12 auf, welches
ein Raupenfahrwerk 13 umfasst. Auf dem Raupenfahrwerk 13 ist ein Oberwagen 14 drehbar
gelagert. Der Oberwagen 14 weist in grundsätzlich bekannter Weise eine Bedienkabine
sowie die Antriebsaggregate der Rammvorrichtung 10 auf. Ein Mast 18, welcher in dem
gezeigten Ausführungsbeispiel als ein Teleskopmäkler ausgebildet ist, ist über einen
Verstellmechanismus 16 verstellbar am Oberwagen 14 gelagert. An einer Vorderseite
des im Wesentlichen vertikal gerichteten Mastes 18 ist eine Linearführung 19 angeordnet,
entlang welcher eine Rammantriebseinheit 20 linear verfahrbar gelagert ist. Die Rammantriebseinheit
20 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als ein Rüttler ausgebildet, in dessen
Gehäuse rotierend angetriebene Unwuchtelemente gelagert sind.
[0034] Zum Aufnehmen eines Rammgutes 5, welches insbesondere eine Spundwandbohle oder ein
Stahlträger sein kann, wird die Rammantriebseinheit 20 entlang des Mastes 18 in eine
untere Aufnahmeposition verfahren, welche in Fig. 1 dargestellt ist. Mittels eines
flexiblen Sicherungselementes 30, welches insbesondere eine Sicherungskette ist, wird
das Rammgut 5 zunächst mit einer Aufnahme 22 am unteren Ende der Rammantriebseinheit
20 verbunden. Das flexible Sicherungselement 30 kann dabei durch ein Sicherungsloch
6 am Rammgut 5 geführt sein. Das flexible Sicherungselement 30 ist an der Aufnahme
22 in grundsätzlich bekannter Weise durch ein Schloss gesichert.
[0035] Zum Aufziehen und Einspannen des pfahlförmigen Rammgutes 5 wird die Rammantriebseinheit
20 entlang des Mastes 18 mit der Linearführung 19 über einen nicht dargestellten Seilantrieb
oder einen Hydraulikzylinder nach oben verfahren, wie anschaulich in Fig. 2 dargestellt
ist. Aufgrund der Verbindung des Rammgutes 5 mit der Aufnahme 22 der Rammantriebseinheit
20 über das flexible Sicherungselement 30 wird das Rammgut 5 von der liegenden Position
gemäß Fig. 1 angehoben und in eine vertikale Position gezogen. An der Aufnahme 22
befindet sich in grundsätzlich bekannter Weise eine Spanneinrichtung 24 mit mindestens
einer hydraulisch verstellbaren Spannbacke. Weiterhin ist gemäß der Erfindung am unteren
Bereich der Rammantriebseinheit 20 eine erfindungsgemäße Andruckeinheit 40 mit einem
Andruckelement 42 in einer Bereitschafts- oder Rückzugsposition angeordnet. In dieser
Bereitschaftsposition befindet sich das Andruckelement 42 oberhalb der Aufnahme 22
und der Spanneinrichtung 24.
[0036] Das nach oben Fahren der Rammantriebseinheit 20 mit dem angehängten Rammgut 5 erfolgt
so lange, bis das stangenförmige Rammgut 5 vertikal aufgezogen oder aufgestellt ist,
wobei ein unteres Ende des Rammgutes 5 auf dem Boden aufsteht. In dieser in Fig. 3
dargestellten Position ist das schematisch dargestellte flexible Sicherungselement
30 zwischen dem aufgestellten vertikalen Rammgut 5 und der Rammantriebseinheit 20
gespannt. In dieser Position mit einem gespannten flexiblen Sicherungselement 30 ist
die vertikale Position des Rammgutes 5 gesichert. Um diese gesicherte Lage aufrechtzuerhalten,
wird gemäß der Erfindung das Andruckelement 42 der Andruckeinheit 40 relativ zur Rammantriebseinheit
20 mittels nicht dargestellter Stellzylinder nach unten verfahren, bis untere Kontaktabschnitte
43 des Andruckelementes 42 an einer oberen Stirnseite 7 des Rammgutes 5 anliegen und
so das Rammgut 5 mit einer definierten Andruckkraft nach unten gegen den Boden drücken.
In dieser Position ist das vertikal gerichtete Rammgut 5 durch das unter Druck anliegende
Andruckelement 42 lagegesichert, wie in Fig. 3 gezeigt ist. Diese Lage- oder Absturzsicherung
ist unabhängig von einer Breite oder Seitenkontur des Rammguts 5.
[0037] Nunmehr kann, wie in Fig. 4 dargestellt, bei an dem Rammgut 5 anliegenden Andruckelement
42 die Rammantriebseinheit 20 relativ zu dem Andruckelement 42 nach unten verfahren
werden, wobei ein oberer Endbereich des Rammgutes 5 in die Aufnahme 22 mit den schrägen
Einführflächen eingeführt wird. Anschließend kann über einen hydraulischen Spannzylinder
der Spanneinrichtung 24, welcher quer zur Vertikalrichtung gerichtet ist, das Rammgut
5 an der Rammantriebseinheit 20 fest eingespannt werden. Bei dem nach unten Fahren
der Rammantriebseinheit 20 entlang der Linearführung 19 löst sich die Spannung des
flexiblen Sicherungselementes 30, wobei jedoch das Rammgut 5 weiter in der vertikalen
Position durch das unter Druck anliegende Andruckelement 42 gehalten wird. Insgesamt
kann so nach der Erfindung ein zuverlässiges Einführen des Rammgutes 5 in die Aufnahme
22 und ein Einspannen mittels der Spanneinrichtung 24 der Rammantriebseinheit 20 erfolgen.
[0038] Gemäß Fig. 5 kann nunmehr das Andruckelement 42 entlang der Linearführung 19 des
Mastes 18 wieder relativ zur Rammantriebseinheit 20 nach oben verfahren und so von
der oberen Stirnseite 7 des Rammgutes 5 gelöst werden. Das Rammgut 5 ist dabei weiterhin
durch die Spanneinrichtung 24 der Rammantriebseinheit 20 eingespannt und so in der
Lage fixiert. Nach diesem Beabstanden des gabelförmigen Andruckelementes 42 von dem
Rammgut 5 durch Rückfahren in die rückgezogene Bereitschaftsposition kann nunmehr
der eigentliche Rammvorgang beginnen. Dabei werden grundsätzlich in bekannter Weise
die rotierenden Unwuchteinheiten innerhalb der Rammantriebseinheit 20 in Rotation
versetzt, wobei eine gezielte, nach unten gerichtete Unwuchtkraft erzeugt wird. Durch
ein gleichzeitiges nach unten Fahren der Rammantriebseinheit 20 kann das längliche
Rammgut 5 so in den Boden eingetrieben werden. Nach dem Eintreiben in den Boden wird
das flexible Sicherungselement 30 wieder von dem Rammgut 5 gelöst, so dass dann mit
der Rammvorrichtung 10 ein neues Rammgut 5 aufgenommen und der Rammvorgang wiederholt
werden kann.
[0039] In umgekehrter Weise kann mittels der Rammvorrichtung 10 auch ein Ziehen des Rammgutes
5 aus dem Boden durchgeführt werden. Dabei wird ein oberes, aus dem Boden herausragendes
Ende des Rammgutes 5 mittels der Spanneinrichtung 24 der Rammantriebseinheit 20 eingespannt,
wobei aus Gründen der Arbeitssicherheit gleichzeitig oder mit zeitlichem Abstand das
flexible Sicherungselement 30 zwischen der Aufnahme 22 der Rammantriebseinheit 20
und dem Rammgut 5 angebracht wird. Insbesondere durch Erzeugen gezielter Schwingungen
kann so durch ein nach oben Fahren der Rammantriebseinheit 20 das Rammgut 5 zuverlässig
aus dem Boden rückgezogen werden. Anschließend wird die Spanneinrichtung 24 gelöst,
so dass das Rammgut 5 dann erneut ausschließlich über das flexible Sicherungselement
30 mit der Rammantriebseinheit 20 verbunden ist.
[0040] Aus Gründen der Arbeitssicherheit ist es dabei wesentlich, dass beim Lösen der Spanneinrichtung
24 Sicherheit besteht, dass das Rammgut 5 tatsächlich über das flexible Sicherungselement
30 weiterhin an der Rammantriebseinheit 20 gesichert ist, wie dies anschaulich in
Fig. 6 dargestellt ist.
[0041] Um dies zulässig zu überprüfen, ist bei der erfindungsgemäßen Rammvorrichtung 10
eine nicht dargestellte Prüfeinheit vorgesehen. Über diese wird das gabelförmige Andruckelement
42 der Andruckeinheit 40 relativ zur Rammantriebseinheit 20 vor einem Lösen der Spanneinrichtung
24 aus der rückgezogenen Bereitschaftsposition nach unten verfahren, bis das Andruckelement
42 an der oberen Stirnseite 7 des Rammgutes 5 anliegt. Hierdurch übt das Andruckelement
42 eine definierte Haltekraft auf das Rammgut 5 nach unten aus, so dass dieses in
der vertikalen Position lagegesichert ist. Nunmehr kann die Spanneinrichtung 24 gelöst
und die Rammantriebseinheit 20 um einen definierten Weg und/oder mit einer definierten
Rückzugskraft nach oben verfahren werden, bis das flexible Sicherungselement 30 wieder
einen gespannten Zustand erreicht. Hierbei baut sich bei einem korrekt angebrachten
flexiblen Sicherungselement 30 eine definierte Zugspannung auf, welche mittels der
Prüfeinheit festgestellt werden kann.
[0042] Bei Vorliegen einer entsprechenden Zugspannung stellt dies einen sicheren Hinweis
darauf dar, dass das flexible Sicherungselement 30 korrekt angebracht und so das Rammgut
5 zuverlässig über das flexible Sicherungselement 30 mit der Rammantriebseinheit 20
verbunden ist. Wird die Zugspannung oder Zugkraft nicht durch die Prüfeinheit festgestellt,
so kann dies ein Hinweis darauf sein, dass keine korrekte Sicherung des Rammgutes
5 durch das flexible Sicherungselement 30 gewährleistet ist. Durch die Prüfeinheit
kann dann ein Warnsignal ausgegeben und ein Sicherungsprozedere oder eine Sperrung
des weiteren Betriebes erfolgen. Insbesondere bleibt in einem solchen Fall das Andruckelement
42 zur Lagesicherung des Rammgutes 5 in der vertikalen Position weiter an die Stirnseite
7 des Rammgutes 5 angedrückt, bis etwa eine ausreichende zusätzliche Sicherung zwischen
der Rammantriebseinheit 20 und dem Rammgut 5 angebracht ist.
[0043] Diese Überprüfung kann selbstverständlich auch bereits vor dem Ziehen eines im Boden
befindlichen Rammgutes erfolgen.
[0044] Die erfindungsgemäße Andruckeinheit 40 mit dem Andruckelement 42 ist in Fig. 7 näher
dargestellt. Das Andruckelement 42 weist dabei einen Grundkörper 44 mit zwei parallelen
Andruckarmen 45 auf. So ist das Andruckelement 42 mit einer Gabelform gebildet, wobei
zwischen den beiden parallelen Andruckarmen 45 ein mittiger Durchgang 46 gebildet
ist. Der Durchgang 46 erlaubt ein Spannen des Rammgutes mittels der Spanneinrichtung
an der Rammantriebseinheit, welche entlang des Durchgangs 46 durch das Andruckelement
42 hindurchtreten kann.
[0045] In bevorzugter Weise sind die beiden Andruckarme 45 schwenkbar um eine Vertikalachse
an dem Grundkörper 44 gelagert. Zudem weisen die Andruckarme 45 an ihren Unterseiten
Kontaktabschnitte 43 zum Kontaktieren des Rammgutes auf. Die Kontaktabschnitte 43
sind dabei vorzugsweise entlang der Andruckarme 45 verschiebbar gelagert. An einer
Rückseite des Grundkörpers 44 des Andruckelementes 42 ist ein Führungsschuh 48 ausgebildet,
welcher mit der Linearführung 19 am Mast 18 zusammenwirkt.
[0046] In Fig. 7 sind auch schematisch zwei Stellzylinder 50 angedeutet, mit welchen das
Andruckelement 42 gegenüber der Rammantriebseinheit 20 verfahrbar ist, wobei mittels
der Stellzylinder 50 die definierte Andruckkraft auf das Rammgut aufbringbar ist.
[0047] In den Figuren 8 bis 10 ist eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Rammvorrichtung 10 gezeigt, bei welcher eine Rammantriebseinheit 20 mit einem Grundrahmen
21 mittels eines Kranhakens 17 und eines Tragseiles 15 frei aufgehängt ist.
[0048] Zum Aufrichten des Rammguts 5, welches im Ausführungsbeispiel eine Spundwandbohle
ist, wird zunächst bei liegendem Rammgut 5 das flexible Sicherungselement 30 durch
ein Sicherungsloch 6 geführt. Das flexible Sicherungselement 30, welches im Ausführungsbeispiel
ein Stahlseil ist, wird mit seinen beiden Enden an einer Aufnahme 22 der Rammantriebseinheit
20 befestigt. Nunmehr kann das Rammgut 5 in eine Vertikale aufgezogen werden, indem
die Rammantriebseinheit 20 mittels des Kranhakens 17, welcher an einem Kran, insbesondere
einem Raupenkran befestigt ist, hochgezogen wird, bis das Rammgut 5 vertikal auf dem
Boden aufsteht. In diesem Zustand kann dann ein bügelförmiges Andruckelement 42 einer
Andruckeinheit 40 von einer Rückzugsposition an der Rammantriebseinheit 20 nach unten
ausgefahren werden. Dies kann mittels zweier seitlicher Stellzylinder 50 erfolgen,
welche zwischen dem Grundrahmen 21 und dem Andruckelement 42 angeordnet sind.
[0049] Dabei kommen quer verschiebbar gelagerte Kontaktabschnitte 43 an der Unterseite des
Andruckelementes 42 mit einer Stirnseite 7 des Rammguts 5 in Kontakt und drücken so
das Rammgut 5 mit einer definierten Kraft gegen den Boden. Hierdurch wird unabhängig
von einer seitlichen Außenkontur eine zuverlässige Lage- oder Kippsicherung für das
Rammgut 5 gewährleistet, wie in Fig. 8 dargestellt ist. Um ein zuverlässiges Aufnehmen
des Rammgutes 5 in der Aufnahme 22 mit einer Spanneinrichtung 24 zu erreichen, können
die Kontaktabschnitte 43 im Wesentlichen horizontal um einen gewissen Betrag verfahren
werden, um die Stirnseite 7 des Rammgutes 5 zur Aufnahme 22 hin auszurichten.
[0050] Gemäß Fig. 9 kann sodann bei weiter anliegendem Andruckelement 42 an der Stirnseite
7 des Rammguts 5 die Aufnahme 22 durch Einfahren der Stellzylinder 50 bei gleichzeitigem
Absenken des Kranhakens 17 an das Rammgut 5 angefahren werden, wobei die Stirnseite
7 des Rammguts 5 in die Aufnahme 22 zwischen den Spannbacken der hydraulischen Spanneinrichtung
24 aufgenommen wird, wie anschaulich in Fig. 9 dargestellt ist. In diesem Zustand
kann dann das aufgenommene Rammgut 5 durch Schließen der Spanneinrichtung 24 an der
Rammantriebseinheit 20 fest eingespannt werden.
[0051] Vor Beginn des eigentlichen Rammvorganges werden die Stellzylinder 50 weiter eingefahren,
wobei das Andruckelement 42 in eine rückgezogene Position gelangt, wobei die Kontaktabschnitte
43 von der Stirnseite 7 des Rammguts 5 beabstandet sind. Zum Erreichen einer hinreichenden
Vortriebskraft kann an dem Grundrahmen 21 der Rammantriebseinheit 20 ein entsprechendes
Auflastgewicht vorgesehen sein. Durch das Gesamtgewicht der Rammantriebseinheit 20
in Kombination mit der erzeugten Vibrationsbewegung kann so das Rammgut 5 in einen
Boden eingetrieben werden.
1. Rammvorrichtung zum Einrammen eines Rammguts (5) in einen Boden, mit
- einer Rammantriebseinheit (20), welche vertikal bewegbar angeordnet ist und eine
Spanneinrichtung (24) zum Spannen und Halten des Rammguts (5) aufweist, und
- einem flexiblen Sicherungselement (30), insbesondere einer Sicherungskette, mit
welchem das Rammgut (5) vor einem Spannen mit der Rammantriebseinheit (20) verbindbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass ein Andruckelement (42) vorgesehen ist, welches relativ zur Rammantriebseinheit (20)
verfahrbar gelagert ist und zum Aufbringen einer Andrucckraft auf eine nach oben gerichtete
Stirnseite (7) des Rammguts (5) vor dem Spannen ausgebildet ist.
2. Rammvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Andruckelement (42) mit einem Durchgang (46) ausgebildet ist, durch welchen ein
Spannen des Rammgutes (5) durch die Spanneinrichtung (24) bei anliegendem Andruckelement
(42) ermöglicht ist.
3. Rammvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Andruckelement (42) gabelförmig ausgebildet ist.
4. Rammvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Andruckelement (42) mittels eines Stellzylinders (50) verfahrbar ist, welcher
zwischen der Rammantriebseinheit (20) und dem Andruckelement (42) angeordnet ist.
5. Rammvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Andruckelement (42) entlang einer Linearführung (19) verfahrbar ist, welche an
einem Mast (18) oder der Rammantriebseinheit (20) angeordnet ist.
6. Rammvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rammantriebseinheit (20) als ein Rüttler mit rotierbaren Unwuchtelementen oder
als ein Rammhammer mit einem linear reversierend antreibbaren Impulselement ausgebildet
ist.
7. Rammvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Prüfeinheit vorgesehen ist, welche ausgebildet ist festzustellen, ob das flexible
Sicherungselement (30) zwischen dem Rammgut (5) und der Rammantriebseinheit (20) angebracht
ist.
8. Rammvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein mobiles Trägergerät (12) vorgesehen ist, an welchem die Rammantriebseinheit (20)
mittels eines Schlittens an einem Mast (18) oder mittels eines Tragseils (15) vertikal
bewegbar angeordnet ist.
9. Verfahren zum Einrammen oder Ziehen von Rammgut (5) in einen beziehungsweise aus einem
Boden, insbesondere mit einer Rammvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis
8,
wobei das Rammgut (5) an einer Rammantriebseinheit (20) mittels einer Spanneinrichtung
(24) eingespannt und gehalten wird und das Rammgut (5) mittels eines flexiblen Sicherungselementes
(30), insbesondere einer Sicherungskette, mit der Rammantriebseinheit (20) verbunden
wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Andruckelement (42) vorgesehen ist, welches relativ zu der Rammantriebseinheit
(20) an das Rammgut (5) verfahren und dabei eine Andruckkraft auf eine nach oben gerichtete
Stirnseite (7) des Rammguts (5) aufgebracht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rammgut (5) durch das Andruckelement (42) in einer Spannposition gehalten wird,
dass anschließend die Rammantriebseinheit (20) an das Rammgut (5) gefahren wird und
dass das Rammgut (5) mittels der Spanneinrichtung (24) eingespannt und an der Rammantriebseinheit
(20) zum Einrammen gehalten wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass anschließend das Andruckelement (42) zum Einrammen von dem Rammgut (5) gelöst und
beabstandet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels des Andruckelementes (42) eine Lage des Rammguts (5) verstellt und in eine
Spannposition gebracht wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rammantriebseinheit (20) bei durch das Andruckelement (42) aufgebrachter Andruckkraft
auf das Rammgut (5) eine Prüfposition einnimmt, bei welcher das flexible Sicherungselement
(30) zwischen dem Rammgut (5) und der Rammantriebseinheit (20) gespannt ist, und
dass eine Prüfeinheit feststellt, ob sich in der Prüfposition das flexible Sicherungselement
(30) zwischen dem Rammgut (5) und der Rammantriebseinheit (20) befindet.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Prüfeinheit ein Warnsignal abgibt, wenn festgestellt wird, dass sich kein flexibles
Sicherungselement (30) zwischen dem Rammgut (5) und der Rammantriebseinheit (20) befindet.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Prüfeinheit ein Einspannen mittels der Spanneinrichtung (24), ein Einrammen oder
ein Ziehen des Rammguts (5) unterbindet, wenn festgestellt wird, dass sich kein flexibles
Sicherungselement (30) zwischen dem Rammgut (5) und der Rammantriebseinheit (20) befindet.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Vorrichtung zum Eintreiben eines Rammguts (5) in einen Boden mittels Schwingungen
oder Impulsen, mit
- einer Antriebseinheit (20), welche zum Erzeugen von Schwingungen oder Impulsen ausgebildet
und welche vertikal bewegbar angeordnet ist und eine Spanneinrichtung (24) zum Spannen
und Halten des Rammguts (5) aufweist, und
- einem flexiblen Sicherungselement (30), insbesondere einer Sicherungskette, mit
welchem das Rammgut (5) vor einem Spannen mit der Rammantriebseinheit (20) verbindbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass ein Andruckelement (42) vorgesehen ist, welches relativ zur Antriebseinheit (20)
verfahrbar gelagert ist und zum Aufbringen einer Andruckkraft auf eine nach oben gerichtete
Stirnseite (7) des Rammguts (5) vor dem Spannen ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Andruckelement (42) mit einem Durchgang (46) ausgebildet ist, durch welchen ein
Spannen des Rammgutes (5) durch die Spanneinrichtung (24) bei anliegendem Andruckelement
(42) ermöglicht ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Andruckelement (42) gabelförmig ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Andruckelement (42) mittels eines Stellzylinders (50) verfahrbar ist, welcher
zwischen der Antriebseinheit (20) und dem Andruckelement (42) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Andruckelement (42) entlang einer Linearführung (19) verfahrbar ist, welche an
einem Mast (18) oder der Antriebseinheit (20) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (20) als ein Rüttler mit rotierbaren Unwuchtelementen oder als
ein Rammhammer mit einem linear reversierend antreibbaren Impulselement ausgebildet
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Prüfeinheit vorgesehen ist, welche ausgebildet ist festzustellen, ob das flexible
Sicherungselement (30) zwischen dem Rammgut (5) und der Antriebseinheit (20) angebracht
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein mobiles Trägergerät (12) vorgesehen ist, an welchem die Antriebseinheit (20)
mittels eines Schlittens an einem Mast (18) oder mittels eines Tragseils (15) vertikal
bewegbar angeordnet ist.
9. Verfahren zum Einrammen, Rütteln oder Ziehen von Rammgut (5) in einen beziehungsweise
aus einem Boden, insbesondere mit einer Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche
1 bis 8,
wobei das Rammgut (5) an einer Antriebseinheit (20) mittels einer Spanneinrichtung
(24) eingespannt und gehalten wird und das Rammgut (5) mittels eines flexiblen Sicherungselementes
(30), insbesondere einer Sicherungskette, mit der Antriebseinheit (20) verbunden wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Andruckelement (42) vorgesehen ist, welches relativ zu der Antriebseinheit (20)
an das Rammgut (5) verfahren und dabei eine Andruckkraft auf eine nach oben gerichtete
Stirnseite (7) des Rammguts (5) aufgebracht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Rammgut (5) durch das Andruckelement (42) in einer Spannposition gehalten wird,
dass anschließend die Antriebseinheit (20) an das Rammgut (5) gefahren wird und dass das
Rammgut (5) mittels der Spanneinrichtung (24) eingespannt und an der Antriebseinheit
(20) zum Eintreiben gehalten wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass anschließend das Andruckelement (42) zum Eintreiben von dem Rammgut (5) gelöst und
beabstandet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass mittels des Andruckelementes (42) eine Lage des Rammguts (5) verstellt und in eine
Spannposition gebracht wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (20) bei durch das Andruckelement (42) aufgebrachter Andruckkraft
auf das Rammgut (5) eine Prüfposition einnimmt, bei welcher das flexible Sicherungselement
(30) zwischen dem Rammgut (5) und der Antriebseinheit (20) gespannt ist, und
dass eine Prüfeinheit feststellt, ob sich in der Prüfposition das flexible Sicherungselement
(30) zwischen dem Rammgut (5) und der Antriebseinheit (20) befindet.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Prüfeinheit ein Warnsignal abgibt, wenn festgestellt wird, dass sich kein flexibles
Sicherungselement (30) zwischen dem Rammgut (5) und der Antriebseinheit (20) befindet.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Prüfeinheit ein Einspannen mittels der Spanneinrichtung (24), ein Einrammen,
Rütteln oder ein Ziehen des Rammguts (5) unterbindet, wenn festgestellt wird, dass
sich kein flexibles Sicherungselement (30) zwischen dem Rammgut (5) und der Antriebseinheit
(20) befindet.