[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss für eine Feuerschutztür. Das Schloss umfasst ein
Sperrelement und einen elektro-mechanischen Aktuator. Das Schloss umfasst eine elektrische,
insbesondere elektronische, Steuervorrichtung zum Steuern und/oder Regeln des Aktuators.
Das Schloss ist mittels des elektro-mechanischen Aktuators in einen Entsperrzustand
bringbar. Hierzu bewegt sich der Aktuator in eine Entsperrstellung. Das Schloss ist
in einen Sperrzustand bringbar. Der Aktuator befindet sich in dem Sperrzustand des
Schlosses in einer Sperrstellung. Ferner betrifft die Erfindung eine Schlossanordnung
mit einem erfindungsgemäßen Schloss und ein Verfahren zum Betreiben eines Schlosses,
insbesondere eines erfindungsgemäßen Schlosses, für eine Feuerschutztür.
[0002] Gattungsgemäße motorbetriebene Schlösser nach dem Stand der Technik können einen
Öffnungsbefehl empfangen, woraufhin die Steuervorrichtung den Aktuator ansteuert,
um das Schloss in den Entsperrzustand zu überführen. Der Öffnungsbefehl kann unterschiedlich
ausgestaltet sein. So kann der Öffnungsbefehl eine Kurzzeitentriegelung beinhalten.
In diesem Fall wird nach einer kurzen Zeitspanne der Aktuator angesteuert, damit sich
der Aktuator wieder die Sperrstellung bewegt. Der Öffnungsbefehl kann alternativ eine
Langzeitentriegelung beinhalten. In diesem Fall wird nach einer langen Zeitspanne
der Aktuator angesteuert, damit sich der Aktuator in die Sperrstellung bewegt. Der
Öffnungsbefehl kann als dritte Alternative eine Permanententriegelung beinhalten.
In diesem Fall wird der Aktuator erst wieder angesteuert, damit der Aktuator sich
in die Sperrstellung bewegt, wenn die Steuervorrichtung einen Schließbefehl empfängt.
Bei Feuerschutztüren ist ein Entsperrzustand eines Schlosses eine Gefahr, die zu einer
Ausbreitung von Rauch oder Feuer führen kann.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Schloss, eine Schlossanordnung und ein Verfahren
anzugeben, bei dem ein Schloss bei einer Feuerschutztür eingesetzt werden kann und
ein guter Feuerschutz erreicht wird.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch ein Schloss mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und durch eine Schlossanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 14. Weitere Merkmale
und Details der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem
erfindungsgemäßen Schloss beschrieben sind, im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Schlossanordnung und umgekehrt. Ferner wird die Aufgabe durch ein Verfahren gemäß
dem unabhängigen Patentanspruch 15 gelöst. Merkmale und Details, die im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Schloss und der erfindungsgemäßen Schlossanordnung beschrieben
sind, gelten dabei auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils
umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets
wechselseitig Bezug genommen wird. Insbesondere wird ein Verfahren unter Schutz gestellt,
das mit einem Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 13 oder einer Schlossanordnung
nach Anspruch 14 durchgeführt werden kann als auch ein Schloss und eine Schlossanordnung,
mit dem ein Verfahren nach Anspruch 15 durchgeführt werden kann.
[0005] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Steuervorrichtung ausgebildet ist, den Aktuator
aufgrund eines ersten Öffnungsbefehls am Ende einer vorgegebenen Entsperrzeitspanne
anzusteuern, um den Aktuator in die Sperrstellung zu bewegen.
[0006] Die Steuervorrichtung empfängt den ersten Öffnungsbefehl. Daraufhin steuert die Steuervorrichtung
den Aktuator an, um das Schloss in den Entsperrzustand zu überführen.
[0007] Die Steuervorrichtung umfasst einen Timer zur Bestimmung der Entsperrzeitspanne.
Mit dem Empfang des Öffnungsbefehls beginnt die Entsperrzeitspanne. Die Steuervorrichtung
startet die Entsperrzeitspanne, wenn die Steuervorrichtung den Öffnungsbefehl empfangen
hat.
[0008] Der erfindungswesentliche Aspekt, dass die Steuervorrichtung ausgebildet ist, den
Aktuator aufgrund eines Öffnungsbefehls am Ende der Entsperrzeitspanne zum Bewegen
in die Sperrstellung anzusteuern, besagt, dass eine Kausalität zwischen dem Empfang
des Öffnungsbefehls und der Ansteuerung am Ende der Entsperrzeitspanne vorgesehen
ist. Somit entspricht die Bewegung des Aktuators am Ende der Entsperrzeitspanne einem
ungestörten Verlauf. Anders ausgedrückt, wird die Steuervorrichtung stets am Ende
der Entsperrzeitspanne den Aktuator ansteuern, damit sich der Aktuator in die Sperrstellung
bewegt, wenn kein Ereignis innerhalb der Entsperrzeitspanne die Steuervorrichtung
anders verfahren lässt. Das Ereignis kann z. B. der Empfang eines weiteren Öffnungsbefehls
oder eines Gefahrensignals sein.
[0009] Dadurch, dass die Steuervorrichtung ausgebildet ist, den Aktuator am Ende der Entsperrzeitspanne
ansteuert, damit sich der Aktuator in die Sperrstellung bewegt, wird standardmäßig,
d. h. ohne ein weiteres Ereignis in der Entsperrzeitspanne, am Ende der Entsperrzeitspanne
die Sperrstellung wieder hergestellt. Hierdurch ist bei geschlossener Tür außerhalb
der Entsperrzeitspanne das Schloss stets in dem Sperrzustand. Hierdurch kann ein guter
Brandschutz erreicht werden. Der erste Öffnungsbefehl kann somit keine Permanententsperrung
verursachen.
[0010] Das Sperrelement kann als ein Riegelelement, als eine Falle, als eine Riegelfalle
und/oder als eine Riegelstange ausgebildet sein. Das Schloss kann mehrere Sperrelemente
umfassen.
[0011] Das Schloss kann einen Schlosskasten umfassen.
[0012] Das Sperrelement kann in dem Schlosskasten gelagert sein. In dem Sperrzustand des
Schlosses befindet sich das Sperrelement in einer ausgefahrenen Position und/oder
ist in der ausgefahrenen Position blockiert, die eingefahrene Position einzunehmen.
In dem Entsperrzustand des Schlosses befindet sich das Sperrelement in einer eingefahrenen
Position und/oder das Sperrelement ist freigegeben, eine eingefahrene Position einzunehmen.
Im letzteren Fall kann z. B. durch einen Druck auf die Tür das Sperrelement die eingefahrene
Position einnehmen. In der ausgefahrenen Position ragt das Sperrelement weiter aus
dem Schlosskasten heraus als in der eingefahrenen Position.
[0013] Das Schloss kann eine Schlossmechanik umfassen. Die Schlossmechanik kann einen Schlossschieber
umfassen.
[0014] Der elektro-mechanische Aktuator kann einen Elektromotor oder ein Solenoid umfassen.
Der Aktuator dient insbesondere zur Bewegung des Sperrelements in die eingefahrene
Position. Der elektro-mechanische Aktuator kann ein Getriebe umfassen. Der Aktuator
kann ein Angriffselement, z. B. einen Nocken, umfassen, mit dem der Aktuator an der
Schlossmechanik angreift. Bei einer Bewegung des Aktuators in die Entsperrstellung
kann über die Schlossmechanik das Sperrelement in die eingefahrene Position bewegt
werden und/oder eine Bewegung des Sperrelementes in die eingefahrene Position freigegeben
werden.
[0015] Es kann sein, dass der Aktuator mit der Bewegung in die Sperrstellung eine Bewegung
des Sperrelements in die ausgefahrene Position bewirkt. Hierzu kann der Aktuator auf
die Schlossmechanik einwirken. Alternativ kann der Aktuator in der Sperrstellung eine
Bewegung des Sperrelements in die ausgefahrene Position zulassen. Z. B. kann der Aktuator,
insbesondere das Angriffselement, in der Sperrstellung außer Wirkverbindung mit der
Schlossmechanik sein, so dass z. B. durch die Kraft einer Feder die Schlossmechanik
das Sperrelement in die ausgefahrene Position bewegen kann.
[0016] Es kann sein, dass das Schloss derart ausgebildet ist, dass bei einer geöffneten
Tür und einem Akuator in der Sperrstellung sich das Schloss in dem Entsperrzustand
befindet. Das Schloss kann eine Steuerfalle umfassen. Erst wenn die Steuerfalle eine
eingefahrene Position einnimmt, z. B. indem die Steuerfalle von einem Schließblech
zurückgedrängt wird, kann die Steuerfalle eine Überführung des Schlosses in den Sperrzustand
zumindest mitverursachen.
[0017] Hierdurch kann der Aktuator unabhängig davon, ob die Tür geschlossen oder geöffnet
ist, nach der Entsperrzeitspanne in die Sperrstellung bewegt werden. Dennoch wird
verhindert, dass bei geöffneter Tür am Ende der Entsperrzeitspanne das Schloss den
Sperrzustand einnimmt. Hierdurch wird verhindert, dass ein Schließen der Tür blockiert
wird.
[0018] Der Öffnungsbefehl befiehlt der Steuervorrichtung, das Schloss in den Entsperrzustand
zu überführen.
[0019] Die Steuervorrichtung kann einen Prozessor, insbesondere einen Mikroprozessor, umfassen.
Die Steuervorrichtung kann einen Speicher, insbesondere einen nicht flüchtigen Speicher,
umfassen. Der Speicher kann z. B. als ein Flash-Speicher oder als ein EEPROM Speicher
ausgebildet sein. Z. B. kann die Steuervorrichtung zumindest einen Microcontroller
umfassen. Die erfindungsgemäße Kausalität ist insbesondere als ein Programmcode in
der Steuervorrichtung hinterlegt.
[0020] Zumindest wenn der Steuervorrichtung innerhalb der Entsperrzeitspanne neben dem ersten
Öffnungsbefehl kein weiterer Öffnungsbefehl vorliegt, steuert die Steuervorrichtung
den Aktuator stets spätestens am Ende der Entsperrzeitspanne an, um den Aktuator in
die Sperrstellung zu bewegen. Zumindest wenn der Steuervorrichtung innerhalb der Entsperrzeitspanne
neben dem ersten Öffnungsbefehl kein weiterer Öffnungsbefehl und kein Gefahrensignal
vorliegt, steuert die Steuervorrichtung den Aktuator am Ende der Entsperrzeitspanne
an, um den Aktuator in die Sperrstellung zu bewegen. Zumindest wenn der Steuervorrichtung
innerhalb der Entsperrzeitspanne neben dem ersten Öffnungsbefehl kein weiterer Öffnungsbefehl
und kein Gefahrensignal vorliegt, steuert die Steuervorrichtung den Aktuator stets
am Ende der Entsperrzeitspanne an, um den Aktuator in die Sperrstellung zu bewegen.
Hierdurch wird sichergestellt, dass bei geschlossener Tür das Schloss nach dem Ende
der Entsperrzeitspanne den Sperrzustand einnimmt. Hierdurch wird der Brandschutz verbessert.
[0021] Es kann sein, dass sich die Steuervorrichtung in einem Feuerschutzmodus befindet,
wenn die Steuervorrichtung dazu ausgebildet ist, am Ende der Entsperrzeitspanne den
Aktuator anzusteuern, um den Aktuator in die Sperrstellung zu bewegen. In dem Feuerschutzmodus
steuert die Steuervorrichtung stets am Ende der Entsperrzeitspanne den Aktuator an,
damit sich der Aktuator in die Sperrstellung bewegt, wenn kein Ereignis innerhalb
der Entsperrzeitspanne die Steuervorrichtung anders verfahren lässt.
[0022] Hierbei sind zwei Alternativen denkbar: In einer ersten Alternative kann sich die
Steuervorrichtung außerhalb des Feuerschutzmodus in einem Normalmodus befinden. So
kann die Steuervorrichtung einen Programmcode, insbesondere eine Software, umfassen,
in der der Feuerschutzmodus und der Normalmodus programmiert sind. In dem Normalmodus
kann eine Ansteuerung des Aktuators aufgrund des ersten Öffnungssignals am Ende der
Entsperrzeitspanne unterbleiben, auch wenn kein weiterer Öffnungsbefehl vorliegt.
Nur das Verhalten der Steuervorrichtung in dem Feuerschutzmodus entspricht dem erfindungsgemäßen
Verhalten.
[0023] In einer zweiten Alternative befindet sich die Steuervorrichtung immer in dem Feuerschutzmodus.
Ein Normalmodus der Steuervorrichtung ist nicht vorgesehen. Insbesondere ist die Steuervorrichtung
ohne den Normalmodus ausgebildet. Insbesondere umfasst der Programmcode, insbesondere
die Software, der Steuervorrichtung nur den Feuerschutzmodus.
[0024] Das Schloss kann ein Überwachungsmittel, insbesondere einen Schalter oder Sensor,
umfassen, durch den die Steuervorrichtung erkennt, ob sich der Aktuator in der Entsperrstellung
oder in der Sperrstellung befindet.
[0025] Das Schloss kann als ein Einsteckschloss ausgebildet sein. Das Schloss kann als ein
Schloss für eine einflügelige Tür ausgebildet sein. Das Schloss kann als ein Schloss
für eine Gangflügeltür einer zweiflügeligen Tür ausgebildet sein. In diesen Fällen
umfasst das Schloss ein Riegelelement, eine Falle und/oder einen Fallenriegel.
[0026] Das Schloss kann alternativ als ein Schloss für eine Standflügeltür ausgebildet sein.
Das Schloss umfasst zumindest eine Riegelstange. Die Riegelstange dient dazu, bei
einer fertig montierten Tür vertikal in die ausgefahrene Position bewegt zu werden.
[0027] In einer speziellen Variante der Erfindung kann das Schloss einem Schloss für eine
Gangflügeltür entsprechen. Die Steuervorrichtung des Schlosses kann mit einer Steuerung
eines Gegenschlosses einer Standflügeltür kommunizieren. Insbesondere ist die Steuervorrichtung
mit der Steuerung elektrisch verbindbar. Das Gegenschloss umfasst einen elektro-mechanischen
Gegenschlossaktuator. Mittels des Gegenschlossaktuators kann das Gegenschloss in einen
Entsperrzustand überführt werden. In dem Entsperrzustand des Gegenschlosses befindet
sich die Riegelstange in der eingefahrenen Position. Hierzu bewegt sich der Gegenschlossaktuator
in eine Entsperrstellung. In einem Sperrzustand des Gegenschlosses befindet sich der
Gegenschlossaktuator in einer Sperrstellung. Die Steuervorrichtung ist bevorzugt dazu
ausgebildet, koordinierend die Überführung des Aktuators und des Gegenschlossaktuator
in die jeweiligen Sperrstellungen am Ende der Entsperrzeitspanne zu steuern. Die Steuervorrichtung
ist bevorzugt dazu ausgebildet, koordinierend die Überführung des Aktuators und des
Gegenschlossaktuator in die jeweiligen Sperrstellungen stets am Ende der Entsperrzeitspanne
zu steuern, sofern kein Ereignis innerhalb der Entsperrzeitspanne die Steuervorrichtung
anders verfahren lässt.
[0028] Somit obliegt der Steuervorrichtung des Schlosses die Verfahrensführung. Die Steuervorrichtung
des Schlosses bestimmt somit, dass stets spätestens am Ende der Entsperrzeitspanne
der Aktuator und der Gegenaktuator in die Sperrstellungen bewegt werden, zumindest
sofern kein weiterer Öffnungsbefehl am Ende der Entsperrzeitspanne vorliegt.
[0029] Das Schloss umfasst den Schlosskasten. Die Steuervorrichtung ist bevorzugt in dem
Schlosskasten angeordnet. Bevorzugt ist der Aktuator in dem Schlosskasten angeordnet.
[0030] Es kann sein, dass die Entsperrzeitspanne in der Steuervorrichtung hinterlegt ist.
Insbesondere kann die Entsperrzeitspanne in dem nicht flüchtigen Speicher hinterlegt
sein. Ein Bediener kann zur Einstellung der Entsperrzeitspanne berechtigt sein. Hierzu
muss der Bediener sich insbesondere zunächst authentifizieren. Das Schloss kann mit
einem elektronischen Kommunikationsgerät, insbesondere einem Computer, einem Laptop,
einem Mobiltelefon, verbindbar sein. Der Bediener kann mittels des elektronischen
Kommunikationsgerät die Entsperrzeitspanne einstellen.
[0031] Bevorzugt ist eine maximale Entsperrzeitspanne uneinstellbar. Somit ist in der Steuerungsvorrichtung
und/oder in dem Kommunikationsgerät eine obere Grenze für die Entsperrzeitspanne fest
vorgegeben. Die obere Grenze für die Entsperrzeitspanne ist für den Bediener unveränderbar.
Hierdurch ist der Feuerschutz verbessert. Die maximale Entsperrzeitspanne kann relativ
gering gewählt sein. Hierdurch wird ein guter Feuerschutz erreicht. Die uneinstelbare
maximale Entsperrzeitspanne kann z. B. höchstens 1 min, bevorzugt höchstens 30 s,
besonders bevorzugt höchstens 20 s betragen.
[0032] Es ist denkbar, dass eine Entsperrzeitspanne von zwischen 3 und 20 s, bevorzugt von
zwischen 5 und 15 s, durch den Bediener einstellbar ist.
[0033] Es kann sein, dass das Schloss an eine externe elektrische Stromversorgung anschließbar
ist. Mittels der externen elektrischen Stromversorgung kann der Aktuator bewegt werden.
[0034] Das Schloss kann zumindest einen elektrischen Energiespeicher umfassen. Der elektrische
Energiespeicher kann als ein oder mehrere Kondensatoren, als ein oder mehrere Akkumulatoren
und/oder als eine oder mehrere Batterien ausgebildet sein. Der elektrische Energiespeicher
hat insbesondere genügend Energie gespeichert, um zumindest einmal den Aktuator von
der Entsperrstellung in die Sperrstellung zu bewegen. Hierdurch wird gewährleistet,
dass auch bei einem Ausfall einer externen Stromversorgung des Schlosses die Sperrstellung
des Aktuators noch einmal erreicht werden kann. Somit verhindert der Aktuator nicht,
dass das Schloss bei einem Ausfall der externen Stromversorgung in den Sperrzustand
überführt werden kann.
[0035] Der elektrische Energiespeicher ist bevorzugt in dem Schlosskasten angeordnet. Besonders
bevorzugt ist der elektrische Energiespeicher kabellos mit der Steuereinheit elektrisch
verbunden.
[0036] Insbesondere wenn in die Steuervorrichtung in dem Feuerschutzmodus und in dem Normalmodus
betreibbar ist, kann die Steuervorrichtung in den Feuerschutzmodus bringbar sein.
In dem Feuerschutzmodus ist die Steuervorrichtung ausgebildet, den Aktuator aufgrund
des ersten Öffnungsbefehls spätestens am Ende einer vorgegebenen Entsperrzeitspanne
anzusteuern, um den Aktuator in die Sperrstellung zu bewegen. In dem Feuerschutzmodus
ist die Steuervorrichtung ausgebildet, den Aktuator aufgrund des ersten Öffnungsbefehls
spätestens am Ende einer vorgegebenen Entsperrzeitspanne stets anzusteuern, um den
Aktuator in die Sperrstellung zu bewegen, zumindest sofern kein weiterer Öffnungsbefehl
am Ende der Entsperrzeitspanne vorliegt.
[0037] Die Steuervorrichtung erfasst das Vorhandensein des elektrischen Energiespeichers.
Bei einem Vorhandensein des elektrischen Energiespeichers befindet sich bevorzugt
die Steuervorrichtung in dem Feuerschutzmodus. Bei einem Vorhandensein des elektrischen
Energiespeichers befindet sich bevorzugt die Steuervorrichtung stets in dem Feuerschutzmodus.
Hat die Steuervorrichtung das Vorhandensein des elektrischen Energiespeichers erfasst,
so begibt sich die Steuervorrichtung stets in den Feuerschutzmodus. Hierdurch ist
der Sicherheitsaspekt, dass der Energiespeicher eine Sperrstellung des Aktuators ermöglicht,
mit dem Sicherheitsaspekt des Wechsels in die Sperrstellung am Ende der Entsperrzeitspanne
verknüpft. Somit erkennt das Schloss, dass bei einem Vorhandensein des elektrischen
Energiespeichers, dass der Feuerschutzmodus erwünscht ist und betreibt die Steuervorrichtung
in dem Feuerschutzmodus. Hierdurch ist eine Manipulation des Bedieners ausgeschlossen.
[0038] Die Steuervorrichtung erkennt das Vorhandensein des elektrischen Energiespeichers
insbesondere anhand eines elektrischen Widerstands. Ist der elektrische Energiespeicher
vorhanden, umfasst das Schloss bevorzugt zugleich den elektrischen Widerstand. Die
Steuervorrichtung erkennt das Vorhandensein des elektrischen Widerstands. Hierzu kann
die Steuervorrichtung insbesondere Strom und/oder Spannung messen. Ist der elektrische
Widerstand vorhanden, so schließt die Steuervorrichtung daraus, dass der elektrische
Energiespeicher vorhanden ist. Aufgrund dieses Schlusses wechselt die Steuervorrichtung
in den Feuerschutzmodus.
[0039] Das Schloss ist insbesondere mit einer externen Steuereinheit in Kommunikationsverbindung
bringbar. Z. B. ist das Schloss mit der Steuereinheit elektrisch verbindbar. Die externe
Steuereinheit befindet sich insbesondere außerhalb des Schlosskastens. Bei der Steuereinheit
kann es sich z. B. um eine Türantriebsteuerung, Fluchtwegssicherungssteuerung oder
eine Zutrittskontrollvorrichtung handeln. Die Steuereinheit sendet den Öffnungsbefehl
an die Steuervorrichtung. Die Steuervorrichtung empfängt den Öffnungsbefehl der Steuereinheit.
Der erste Öffnungsbefehl der Steuereinheit ist durch die Steuervorrichtung empfangbar.
Bei dem Öffnungsbefehl kann es sich z. B. um eine analoges Signal oder um ein Bustelegramm
handeln.
[0040] Das Schloss umfasst bevorzugt eine Schnittstelle zur Verbindung mit der Steuereinheit.
Bei der Schnittstelle kann es sich z. B. um eine analoge Schnittstelle oder um eine
Busschnittstelle handeln. Bevorzugt umfasst das Schloss sowohl die analoge Schnittstelle
als auch die Busschnittstelle. Der Bediener kann in diesem Fall wählen, ob das Schloss
über die analoge Schnittstelle und/oder über die Busschnittstelle den Öffnungsbefehl
empfängt.
[0041] Die Steuervorrichtung ist insbesondere dazu ausgebildet, unabhängig von dem Inhalt
des ersten Öffnungsbefehls den Aktuator am Ende der vorgegebenen Entsperrzeitspanne
anzusteuern, um den Aktuator in die Sperrstellung zu bewegen. Die Steuervorrichtung
steuert unabhängig von dem Inhalt des ersten Öffnungsbefehls den Aktuator stets am
Ende der vorgegebenen Entsperrzeitspanne an, um den Aktuator in die Sperrstellung
zu bewegen, zumindest sofern kein Ereignis innerhalb der Entsperrzeitspanne die Steuervorrichtung
anders verfahren lässt. Die Steuervorrichtung steuert unabhängig von dem Inhalt des
ersten Öffnungsbefehls den Aktuator stets spätestens am Ende der vorgegebenen Entsperrzeitspanne
an, um den Aktuator in die Sperrstellung zu bewegen, zumindest sofern kein weiterer
Öffnungsbefehl am Ende der Entsperrzeitspanne vorliegt.
[0042] Es kann sein, dass die Steuereinheit einen Öffnungsbefehl versendet, der nicht eine
Bewegung des Sperrelements am Ende der Entsperrzeitspanne bewirkt. So kann die Steuereinheit
nicht speziell auf Feuerschutztüren abgestimmt sein oder die Steuereinheit kann defekt
sein. Beispielsweise kann die Steuervorrichtung einen Öffnungsbefehl von Steuereinheit
empfangen, wobei der Öffnungsbefehl vorsieht, dass der Aktuator länger als die Entsperrzeitspanne
in der Entsperrstellung verbleiben soll. Die Steuervorrichtung wird zwar zunächst
den Aktuator ansteuern, um den Aktuator in die Entsperrstellung zu bewegen. In Bezug
auf die Länge, die der Aktuator in der Entsperrstellung verbleiben soll, widersetzt
sich die Steuervorrichtung dem Öffnungsbefehl und steuert bereits am Ende der Entsperrzeitspanne
den Aktuator derart an, so dass sich der Aktuator in die Sperrstellung bewegt. Dieses
gilt zumindest, sofern kein Ereignis innerhalb der Entsperrzeitspanne die Steuervorrichtung
anders verfahren lässt.
[0043] In einem anderen Beispiel kann die Steuervorrichtung einen Öffnungsbefehl von der
Steuereinheit empfangen, wobei der Öffnungsbefehl vorsieht, dass der Aktuator solange
in Entsperrstellung verbleibt, bis die Steuervorrichtung einen Schließbefehl empfängt.
Die Steuervorrichtung wird zwar zunächst den Aktuator ansteuern, um den Aktuator in
die Entsperrstellung zu bewegen. Erfolgt der Schließbefehl nicht innerhalb der Entsperrzeitspanne,
so widersetzt sich die Steuervorrichtung am Ende der Entsperrzeitspanne dem Öffnungsbefehl.
Die Steuervorrichtung steuert bereits am Ende der Entsperrzeitspanne den Aktuator
derart an, so dass sich der Aktuator in die Sperrstellung bewegt. Dieses gilt zumindest,
sofern kein Ereignis innerhalb der Entsperrzeitspanne die Steuervorrichtung anders
verfahren lässt.
[0044] Dadurch, dass sich die Steuervorrichtung dem Öffnungsbefehl der Steuereinheit widersetzt,
wird eine Sicherheit geschaffen, dass das Schloss sich außerhalb der Entsperrzeitspanne
bei geschlossener Tür stets in dem Sperrzustand befindet. Hierdurch wird ein guter
Feuerschutz erreicht. Das Schloss wird hierdurch unabhängig von äußeren Fehlern.
[0045] Wenn der Öffnungsbefehl einem analogen Signal entspricht, kann z. B. die Steuervorrichtung
nach dem Empfang des analogen Signals steuern, den Aktuator in die Entsperrstellung
zu bewegen. Die Steuervorrichtung startet nach dem Empfang des analogen Signals den
Timer der Entsperrzeitspanne. Am Ende der Entsperrzeitspanne steuert die Steuervorrichtung
den Aktuator an, um den Aktuator in die Sperrstellung zu bewegen.
[0046] Vorzugsweise kann die Steuervorrichtung am Ende der Entsperrzeitspanne einen anhaltenden
ersten Öffnungsbefehl ignorieren und den Aktuator ansteuern, so dass sich der Aktuator
in die Sperrstellung bewegt. Ein anhaltender Öffnungsbefehl kann z. B. dann vorliegen,
wenn sich ein Taster oder Schalter der Steuereinheit verklemmt ist. Hierdurch wird
das Öffnungssignal z. B. über die Entsperrzeitspanne hinaus gesendet.
[0047] Bevorzugt ignoriert die Steuervorrichtung die Länge des Öffnungsbefehls. So startet
die Steuervorrichtung unmittelbar bei Empfang des Öffnungsbefehls die Entsperrzeitspanne.
Die Entsperrzeitspanne wird durch die Länge des Öffnungsbefehls vorzugsweise nicht
beeinflusst.
[0048] Der Öffnungsbefehl kann einem Bustelegramm zum Überführen des Schlosses in den Entsperrzustand
über einer Zeitspanne, die länger ist als die vorgegebene Entsperrzeitspanne ist,
entsprechen. Der Öffnungsbefehl kann alternativ einem Bustelegramm zum Überführen
des Schlosses in den Entsperrzustand über eine unbestimmte Zeit entsprechen. In dem
letzteren Fall soll der Aktuator solange in der Entsperrstellung bleiben, bis die
Steuervorrichtung einen Schließbefehl empfängt. Die Steuervorrichtung wird zwar zunächst
den Aktuator ansteuern, um den Aktuator in die Entsperrstellung zu bewegen. Die Steuervorrichtung
widersetzt sich dem Öffnungsbefehl am Ende der Entsperrzeitspanne. Die Steuervorrichtung
steuert am Ende der Entsperrzeitspanne den Aktuator an, so dass sich der Aktuator
in die Sperrstellung bewegt. Dieses gilt zumindest, sofern kein Ereignis innerhalb
der Entsperrzeitspanne die Steuervorrichtung anders verfahren lässt.
[0049] Es kann vorgesehen sein, dass ein Gefahrensignal von der Steuervorrichtung empfangbar
ist. Das Gefahrensignal kann als ein Brandmeldesignal ausgebildet sein. Das Gefahrensignal
kann als eine Unterbrechung einer externen Stromversorgung ausgebildet sein. Wird
das Gefahrensignal innerhalb der Entsperrzeitspanne empfangen, so steuert die Steuerungsvorrichtung
unmittelbar nach dem Empfang des Gefahrensignals den Aktuator derart ansteuert, so
dass sich der Aktuator in die Sperrstellung bewegt. Bei einem Ausfall einer externen
Stromversorgung steuert die Steuerungsvorrichtung unmittelbar den Aktuator derart
an, so dass sich der Aktuator in die Sperrstellung bewegt. Der Ausfall der externen
Stromversorgung wird stets als Gefahrenfall behandelt, auch wenn kein Brand vorliegt.
Insofern wird der Ausfall der externen Stromversorgung als Gefahrensignal angesehen.
[0050] Liegt ein Gefahrensignal, insbesondere ein Ausfall einer externen Spannungsversorgung,
vor, so kann bereits innerhalb der vorgegebenen Entsperrzeitspanne die Steuervorrichtung
den Aktuator ansteuern und eine Bewegung des Aktuators in die Sperrstellung bewirken.
Somit verkürzt der Empfang des Gefahrensignals die Zeitdauer, in der sich der Aktuator
in der Entsperrstellung befindet. Das Ereignis innerhalb der Entsperrzeitspanne, das
die Steuervorrichtung anders verfahren lässt, als am Ende der Entsperrzeitspanne den
Aktuator zum Bewegen in die Sperrstellung anzusteuern, kann somit dem Empfang eines
Gefahrensignals entsprechen. In dem Ausdruck, dass "spätestens am Ende der Entsperrzeitspanne
die Steuervorrichtung den Aktuator zum Bewegen in die Sperrstellung ansteuert" bedeutet
das Wort "spätestens", dass eine Ansteuerung zuvor aufgrund des Gefahrensignals erfolgen
kann.
[0051] Die Steuervorrichtung kann die Funktionsfähigkeit des elektrischen Energiespeichers
überprüfen. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Steuervorrichtung regelmäßig die
Funktionsfähigkeit des elektrischen Energiespeichers überprüft. Z. B. kann die Steuervorrichtung
zumindest einmal am Tag die Funktionsfähigkeit des elektrischen Energiespeichers überprüfen.
Hierzu ist es denkbar, dass die Steuervorrichtung die elektrische Spannung des elektrischen
Energiespeichers überprüft. Bei einer zu geringen Spannung kann auf einen zu geringen
Ladezustand rückgeschlossen werden. Bei zu geringer Ladung kann nicht mehr sichergestellt
werden, dass die in dem elektrischen Energiespeicher gespeicherte Energie ausreicht,
um den Aktuator zumindest einmal in die Sperrstellung zu überführen. Die Steuervorrichtung
kann durch das Ermitteln einer zu geringen Spannung des elektrischen Energiespeichers
die nicht genügende Funktionsfähigkeit des Energiespeichers feststellen.
[0052] Vorzugweise verringert die Steuervorrichtung bei nicht genügender Funktionsfähigkeit
des elektrischen Energiespeichers die vorgegebene Entsperrzeitspanne selbstständig.
Hierbei ist es denkbar, dass die Entsperrzeitspanne auf Null verringert wird. In diesem
Fall ignoriert die Steuervorrichtung einen Öffnungsbefehl. Eine Ansteuerung des Aktuators
zum Bewegen in die Entsperrstellung unterbleibt. Der Wert, auf den die Entsperrzeitspanne
bei nicht genügender Funktionsfähigkeit des elektrischen Energiespeichers verringert
wird, ist bevorzugt in dem nicht flüchtigen Speicher der Steuervorrichtung hinterlegt.
Das Verfahren zum Verringern der Entsperrzeitspanne ist in der Steuervorrichtung hinterlegt.
[0053] Zusätzlich oder alternativ kann die Steuervorrichtung ein Warnsignal bei nicht genügender
Funktionsfähigkeit des elektrischen Energiespeichers abgeben. Das Warnsignal kann
ein optisches und/oder aktustisches Warnsignal sein. Zusätzlich der alternativ kann
das Warnsignal als eine Nachricht, insbesondere als ein Bustelegramm, ausgebildet
sein. Das Warnsignal kann von einer Überwachgungsvorrichtung empfangen werden.
[0054] Es ist denkbar, dass die Steuervorrichtung innerhalb der Entsperrzeitspanne einen
zweiten Öffnungsbefehl empfängt. Der zweite Öffnungsbefehl kann insbesondere von der
Steuereinheit gesendet worden sein. Hierbei gibt es mehrere Alternativen, wie die
Steuervorrichtung reagieren kann.
[0055] In einer ersten Alternative startet die Steuervorrichtung bei Empfang des zweiten
Öffnungsbefehls ein Entsperrintervall. Es ist vorgesehen, dass spätestens am Ende
des Entsperrintervalls die Steuervorrichtung den Aktuator ansteuert, um den Aktuator
in die Sperrstellung zu bewegen. Liegt kein Gefahrensignal und kein weiterer Öffnungsbefehl
innerhalb des Entsperrintervalls vor, so steuert die Steuervorrichtung stets am Ende
des Entsperrintervalls den Aktuator an, um den Aktuator in die Sperrstellung zu bewegen.
Das Ereignis innerhalb der Entsperrzeitspanne, das die Steuervorrichtung anders verfahren
lässt, als am Ende der Entsperrzeitspanne den Aktuator zum Bewegen in die Sperrstellung
anzusteuern, kann somit dem Empfang eines Gefahrensignals entsprechen. Hierdurch wird
die Zeitdauer, die sich der Aktuator in der Entsperrstellung befindet, verlängert.
[0056] Das Entsperrintervall kann insbesondere der Entsperrzeitspanne entsprechen. Somit
kann vorgesehen sein, dass die Steuervorrichtung bei Empfang des zweiten Öffnungsbefehls
die Entsperrzeitspanne erneut startet. Somit ist die Zeitdauer, in der sich der Aktuator
in der Entsperrstellung befindet, verlängerbar. Dadurch, dass ein zweiter Öffnungsbefehl
empfangen werden muss, damit die Zeitdauer verlängert wird, ist die Feuerschutzsicherheit
erhöht. Die Steuervorrichtung steuert nämlich den Aktuator am Ende der Entsperrzeitspanne
an, damit sich der Aktuator in die Sperrstellung bewegt, wenn der zweite Öffnungsbefehl
ausbleibt. Bleibt der zweite Öffnungsbefehl und ein Gefahrensignal aus, so wird die
Ansteuerung stets am Ende der Entsperrzeitspanne durchgeführt. Somit ist der Feuerschutz
bei Ausbleiben des zweiten Öffnungsbefehls stets gewährleistet, selbst wenn kein Gefahrensignal,
insbesondere ein Ausfall der externen Stromversorgung, vorliegt.
[0057] Wird innerhalb des Entsperrintervalls kein weiterer Öffnungsbefehl empfangen, so
steuert die Steuervorrichtung am Ende des Entsperrintervalls, insbesondere am Ende
der neu gestarteten Entsperrzeitspanne, den Aktuator zur Bewegung in die Sperrstellung
an. Liegt kein Gefahrensignal vor, so wird die Ansteuerung am Ende des Entsperrintervalls,
insbesondere am Ende der neu gestarteten Entsperrzeitspanne, durchgeführt.
[0058] Wird innerhalb des Entsperrintervalls, insbesondere innerhalb der neu gestarteten
Entsperrzeitspanne, ein weiterer Öffnungsbefehl von der Steuervorrichtung empfangen,
so kann das Entsperrintervall, insbesondere die Entsperrzeitspanne, erneut gestartet
werden. Auf diese Weise ist die Zeitdauer, in der sich der Aktuator in der Entsperrstellung
befindet, mehrfach, insbesondere beliebig oft, verlängerbar. Dennoch ist die Feuerschutzsicherheit
gewährleistet, indem bei Ausbleiben eines weiteren Öffnungsbefehl ein weiterer Neustart
des Entsperrintervalls, insbesondere der Entsperrzeitspanne, unterbleibt. Hierdurch
wird bei Ausbleiben eines Öffnungsbefehl spätestens am Ende des Entsperrintervalls,
insbesondere der erneut gestarteten Entsperrzeitspanne, der Aktuator zum Bewegen in
die Sperrstellung angesteuert. Insbesondere wird die verlängerte Zeitdauer, in der
sich der Aktuator in der Entsperrstellung befindet, unmittelbar unterbrochen, wenn
ein Gefahrensignal von der Steuereinheit empfangen wird.
[0059] In einer zweiten Alternative ignoriert die Steuervorrichtung den zweiten Öffnungsbefehl.
Das heißt, dass die Steuervorrichtung spätestens am Ende der Entsperrzeitspanne den
Aktuator ansteuert, damit der Aktuator sich in die Sperrstellung bewegt. Somit ist
die Zeitdauer, in der sich der Aktuator in der Entsperrstellung befindet, nicht verlängerbar.
Hierdurch ist ein besonders hoher Feuerschutz gegeben.
[0060] Es kann sein, dass in der Steuervorrichtung hinterlegbar ist, ob ein Empfang des
zweiten Öffnungsbefehls innerhalb der Entsperrzeitspanne ein Starten des Entsperrintervalls,
insbesondere einen Neustart der Entsperrzeitspanne, bewirkt oder ob ein Empfang des
zweiten Öffnungsbefehls innerhalb der Entsperrzeitspanne von der Steuereinheit ignoriert
wird. Somit kann ein Bediener wählen, ob die Zeitdauer, die der Aktuator in der Entsperrstellung
verbleibt, verlängerbar ist, oder nicht. Somit ist das Maß des Feuerschutzes für den
Bediener einstellbar. Zur Einstellung kann der Bediener das elektronische Kommunikationsgerät
verwenden. Die Hinterlegung kann in einem nicht flüchtigen Speicher der Steuervorrichtung
erfolgen.
[0061] Es ist denkbar, dass die Steuervorrichtung Öffnungsbefehle von mehreren externen
Steuereinheiten empfängt. Es kann sein, dass die Steuervorrichtung erkennt, von welcher
externen Steuereinheit der Öffnungsbefehl kommt. Es ist denkbar, dass ein zweiter
Öffnungsbefehl von einer ersten externen Steuereinheit zu einem Starten des Entsperrintervalls,
insbesondere zu dem Neustart der Entsperrzeitspanne, führt und ein zweiter Öffnungsbefehl
von einer zweiten externen Steuereinheit ignoriert wird. Bei der ersten externen Steuereinheit
kann es sich z. B. um die Türantriebssteuerung handeln. Bei der zweiten externen Steuereinheit
kann es sich z. B. um die Fluchtwegsicherungssteuerung handeln.
[0062] Es kann sein, dass für eine erste externe Steuereinheit in der Steuervorrichtung
fest vorgegeben ist, wie mit dem zweiten Öffnungsbefehl zu verfahren ist, also ob
entweder das Entsperrintervall gestartet oder den zweiten Öffnungsbefehl ignoriert
wird. Hingegen ist für eine zweite Steuereinheit in der Steuervorrichtung hinterlegbar,
wie mit dem zweiten Öffnungsbefehl zu verfahren ist. Bei der ersten externen Steuereinheit
kann es sich z. B. um die Türnantriebssteuerung handeln. Bei der zweiten externen
Steuereinheit kann es sich z. B. um die Fluchtwegsicherungsteuerung handeln.
[0063] Die Aufgabe der Erfindung wird auch durch eine Schlossanordnung mit einem erfindungsgemäßen
Schloss, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gelöst. Die Schlossanordnung
umfasst eine Steuereinheit, wobei ein Öffnungsbefehl der Steuereinheit durch die Steuereinheit
an die Steuervorrichtung sendbar ist. Der Öffnungsbefehl kann z. B. als ein analoges
Signal oder ein Bustelegramm ausgebildet sein.
[0064] Insbesondere kann die Steuereinheit ausgebildet sein, innerhalb einer Entsperrzeitspanne
einen zweiten Öffnungsbefehl zu senden. Bevorzugt sendet die Steuereinheit am Ende
der Entsperrzeitspanne den zweiten Öffnungsbefehl. In einer Variante der Erfindung
sendet die Steuereinheit periodisch den zweiten Öffnungsbefehl. Insbesondere kann
die Steuereinheit periodisch am Ende der Entsperrzeitspanne den zweiten Öffnungsbefehl
senden. Hierdurch kann die Zeitdauer, durch die sich der Aktuator die Entsperrstellung
beibehält, durch wenige Öffnungsbefehle verlängert werden.
[0065] Die Schlossanordnung kann die erste Steuereinheit und die zweite Steuereinheit umfassen.
[0066] Das Schloss kann als ein Schloss für einen Gangflügel ausgebildet sein. Die Schlossanordnung
kann ein Gegenschloss für eine Standflügel umfassen. Das Schloss kann in Kommunikationsverbindung
mit Gegenschloss stehen. Insbesondere kann die Steuervorrichtung in Kommunikationsverbindung
mit einer Steuerung des Gegenschlosses stehen. Das Gegenschloss kann einen elektrischen
Energiespeicher umfassen, um zumindest einmal den Gegenschlossaktuator von der Entsperrstellung
in die Sperrstellung zu bewegen.
[0067] Die Aufgabe der Erfindung wird auch durch ein Verfahren zum Betrieb eines Schlosses
für eine Feuerschutztür gelöst. Hierbei kann das Schloss wie das erfindungsgemäße
Schloss ausgebildet sein. Insbesondere handelt es sich bei dem Verfahren um ein Verfahren
zum Betrieb eines Schlosses nach einem der Ansprüche 1 bis 13.
[0068] In einer Variante der Erfindung handelt es sich um den Betrieb einer erfindungsmäßen
Schlossanordnung. Das Verfahren kann insbesondere für eine Schlossanordnung mit zumindest
zwei Steuereinheiten ausgebildet sein. Zusätzlich oder alternativ kann das Verfahren
zum Betrieb eines Schlosses für einen Gangflügel und eines Gegenschlosses für einen
Standflügel ausgebildet sein.
[0069] Das Schloss umfasst ein Sperrelement, einen elektro-mechanischen Aktuator und eine
elektrische Steuervorrichtung zum Steuern und/oder Regeln des Aktuators. Der Aktuator
wird zwischen einer Sperrstellung und einer Entsperrstellung bewegt. Erfindungsgemäß
ist vorgesehen, dass die Steuervorrichtung den Aktuator aufgrund eines ersten Öffnungsbefehls
spätestens am Ende einer vorgegebenen Entsperrzeitspanne ansteuert, um den Aktuator
in die Sperrstellung zu bewegen, zumindest sofern die Steuereinheit keinen zweiter
Öffnungsbefehl innerhalb der Entsperrzeitspanne empfangen hat.
[0070] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in
der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination
erfindungswesentlich sein. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Schlossanordnung mit einem erfindungsgemäßen
Schloss,
- Fig. 2
- ein geöffnetes Schloss der Schlossanordnung aus Fig. 1,
- Fig. 3
- ein geöffnetes Gegenschloss der Schlossanordnung aus Fig. 1,
- Fig. 4A-C
- Ausführungsbeispiele der Erfindung, bei denen eine Stellung eines Aktuators des erfindungsgemäßen
Schlosses über einer Zeit t aufgetragen ist.
[0071] In den nachfolgenden Figuren werden für die gleichen technischen Merkmale auch von
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet.
[0072] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Schlossanordnung 10 dargestellt. Die erfindungsgemäße
Schlossanordnung 10 umfasst ein Schloss 100 für einen Gangflügel und ein Gegenschloss
200 für einen Standflügel. Der Gangflügel und der Standflügel bilden zusammen eine
Gebäudetür.
[0073] Die erfindungsgemäße Schlossanordnung 10 umfasst einen ersten motorischen Türantrieb
300 und einen zweiten motorischen Türabtrieb 301. Der erste motorische Türantrieb
300 dient dazu, den Gangflügel motorisch zu öffnen. Hierzu umfasst der erste motorische
Türantrieb 300 einen ersten Motor 380. Der erste motorische Türantrieb 300 umfasst
eine Steuereinheit 310 zur Steuerung des ersten Motors 380. Der zweite motorische
Türantrieb 301 dient dazu, den Standflügel motorisch zu öffnen. Hierzu umfasst der
zweite Türantrieb 301 einen zweiten Motor 381. Der zweite motorische Türantrieb 301
umfasst eine Steuereinheit 311 zur Steuerung des zweiten Motors 381. Zumindest eine
der Steuereinheiten 310, 311 sind dazu ausgebildet, einen Öffnungsbefehl ÖB1, ÖB2,
ÖB3 an das Schloss 100 zu senden.
[0074] Das Schloss 100 umfasst eine Steuervorrichtung 110. Die Steuervorrichtung 110 ist
in einem Schlosskasten 101 des Schlosses 100 angeordnet. Die Steuervorrichtung 110
ist als Mikrocontroller ausgebildet. Die Steuervorrichtung 110 umfasst einen nicht
flüchtigen Speicher und einen Prozessor.
[0075] Aus Übersichtlichkeitsgründen sind elektrische Verbindungen innerhalb des Schlosskastens
101, eines Gegenschlosskastens 201 und der motorischen Antriebe 300, 301 in Figur
1 nicht dargestellt.
[0076] Das Schloss 100 weist eine Schnittstellenvorrichtung 190, die als Steckverbinder
ausgebildet ist, auf. Die Schnittstellenvorrichtung 190 umfasst eine Schnittstelle
zum Empfang eines analogen Öffnungsbefehls ÖB1, ÖB2, ÖB3. Zusätzlich umfasst die Schnittstellenvorrichtung
190 eine Schnittstelle zur Verbindung mit einem Bussystem 30.
[0077] Das Schloss ist an einer externen Stromversorgung angeschlossen.
[0078] Das Schloss 100 ist mit dem Bussystem 30 verbindbar. Über das Bussystem 30 kann die
Steuervorrichtung 110 Daten empfangen und/oder senden. Die Steuervorrichtung 110 kann
über das Bussystem 30 mit zumindest eine der Steuereinheiten 310, 311 verbunden sein.
[0079] Zusätzlich kann das Schloss 100 mit einer Überwachungsvorrichtung oder einem Fluchtwegsystem
als weitere Steuereinheit verbunden sein. Mittels der Überwachungsvorrichtung ist
es einem Wachpersonal z. B. möglich, den Zustand der Schlossanordnung 10 aus der Ferne
zu überprüfen und/oder eine Fernsperrung und/oder eine Fernentsperrung der Schlossanordnung
10 durchzuführen.
[0080] Ist das Bussystem 30 an das Schloss 100 angeschlossen, so ist die Steuervorrichtung
110 Teilnehmerin des Bussystems 30.
[0081] Das Schloss 100 umfasst eine in Figur 1 rein schematisch dargestellte Falle 150.
Ist die Tür geschlossen, so greift die Falle 150 in eine erste Öffnung 204 eines Stulps
202 des Gegenschlosses 200 ein. Dieses ist in Figur 1 dargestellt.
[0082] Das Schloss 100 umfasst ein in Figur 1 rein schematisch dargestelltes Riegelelement
140. Ist die Tür verriegelt, so greift das Riegelelement 140 in eine zweite Öffnung
203 des Stulps 202 ein. Das Riegelelement 140 befindet sich in einer ausgefahrenen
Position. Das Schloss 100 befindet sich in einem Sperrzustand. Dieses ist in Figur
1 und 2 dargestellt. Befindet sich das Riegelelement außer Wirkverbindung mit der
zweiten Öffnung 203 des Stulps 202, so befindet sich das Riegelelement 140 in einer
eingefahrenen Position. Das Schloss 100 befindet sich in einem Entsperrzustand.
[0083] Das Schloss 100 ist selbstverriegelnd ausgebildet. Hierzu umfasst das Schloss 100
eine Steuerfalle 145. Ist die Tür geschlossen, so befindet sich die Steuerfalle 145
in einer in den Schlosskasten 101 eingefahrenen Position und liegt an dem Stulp 202
an, wie in Figur 1 abgebildet. Ist die Tür geöffnet, so ragt die Steuerfalle 145 weiter
als dem Schlosskasten 101 hervor. Die Steuerfalle 145 ist daran beteiligt, die Selbstverriegelung
auszulösen. Wenn sich die Steuerfalle 145 in der eingefahrenen Position befindet,
trägt die Steuerfalle 145 in der eingefahrenen Position dazu bei, dass das Riegelelement
140 sich in die ausgefahrene Position bewegen kann.
[0084] Vorzugsweise reicht eine Bewegung der Steuerfalle 145 nicht aus, damit das Riegelelement
140 ausfahren kann. Vielmehr muss zusätzlich die Falle 150 zunächst in den Schlosskasten
101 eingefahren werden und danach wieder zumindest teilweise aus dem Schlosskasten
101 ausfahren, bevor das Riegelelement 140 sich in die ausgefahrene Position bewegen
kann und die Selbstverriegelung bewirkt.
[0085] Das Schloss 100 umfasst eine Öffnung 175, in die ein nicht dargestellter Schließzylinder
einsetzbar ist. Mittels des Schließzylinders kann das Riegelelement 140 in den Schlosskasten
101 zurückgezogen und somit das Schloss 100 entsperrt werden.
[0086] Das Schloss 160 umfasst eine Schlossmechanik 160. Die Schlossmechanik 160 ist z.
B. als ein Schieber ausgebildet oder umfasst den Schieber.
[0087] Das Schloss 100 umfasst eine Nuss 170. Die Nuss 170 ist mit einer Handhabe verbindbar.
Mittels einer Bewegung der Nuss kann die Falle 150 eingefahren oder ein Einfahren
der Falle 150 freigegeben werden. Z. B. kann die Falle 150 als eine Kreuzfalle ausgebildet
sein. Die Kreuzfalle ist durch die Schlossmechanik 160 blockierbar. Mittels der Bewegung
der Nuss ist die Blockade durch die Schlossmechanik 160 aufhebbar, so dass die Falle
150 bei einer Öffnungsbewegung der Tür in den Schlosskasten 101 zurückdrückbar ist.
[0088] Das Schloss 100 kann als Anti-Panik-Schloss ausgebildet sein. Durch die Betätigung
der Handhabe kann in diesem Fall neben dem Zurückziehen oder der Freigabe der Falle
150 das Riegelelement 140 in die eingefahrene Position bewegt werden.
[0089] Das Schloss 100 umfasst einen elektromechanischen Aktuator 180. Der elektromechanische
Aktuator 180 kann z. B. einen nicht dargestellten Elektromotor umfassen. Die Steuervorrichtung
110 dient zur Steuerung des Aktuators 180. Die Steuervorrichtung 110 kann den Aktuator
180 aktivieren und deaktivieren. Der Aktuator 180 dient dazu, elektromechanisch das
Schloss 100 in den Entsperrzustand des Schlosses 100 zu überführen. Hierzu weist der
Aktuator 180 ein Getriebe 181 auf. Der Aktuator 180 wirkt dem Getriebe 181 über die
Schlossmechanik 160 mit dem Riegelelement 140 zusammen.
[0090] In der Figur 2 ist dargestellt, wie der Aktuator 180 das Schloss 100 in den Entsperrzustand
und in den Sperrzustand überführen kann. Hierbei ist in Figur 2 der Sperrzustand dargestellt.
Der Aktuator 180 umfasst das Getriebe 181 mit einem Nocken 182 als Angriffselement.
Der Nocken 182 kann an einem Vorsprung 161 der Schlossmechanik 160 angreifen. Befindet
sich der Nocken 182 im Eingriff mit dem Vorsprung 161, so befindet sich der Aktuator
180 in der Entsperrstellung ENS (nicht dargestellt). In Figur 2 befindet sich der
Nocken 182 und somit der Aktuator 180 außer Eingriff mit dem Vorsprung 161. Der Aktuator
180 befindet sich in einer Sperrstellung SPS. Hierdurch lässt der Aktuator 180 eine
Bewegung der Schlossmechanik 160 und des mit der Schlossmechanik 160 gekoppelten Riegelelements
140 in die ausgefahrene Position zu. Die Bewegung wird durch eine Feder 151 verursacht.
[0091] Der Aktuator 180 kann somit den Sperrzustand des Schlosses 100 bewirken. Der Aktuator
180 kann hierzu das Getriebe 181 in eine Position bewegen, in der die Überführung
des Schlosses 100 in den Sperrzustand zugelassen ist. Die Überführung in den Sperrzustand
kann dann mechanisch, z. B. mittels der Feder 151, erfolgen. In einem alternativen,
nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann der Aktuator 180 selber über die Schlossmechanik
160 das Riegelelement 140 in die ausgefahrene Position bewegen.
[0092] Der Aktuator 180 kann dazu dienen, das Schloss 100 während einer Entsperrzeitspanne
ΔT in dem Entsperrzustand zu halten. Das Schloss 100 kann während der Entsperrzeitspanne
ΔT selbst bei geschlossener Gebäudetür in dem Entsperrzustand bleiben. In dem Entsperrzustand
hält der Aktuator 180 mittels des Getriebes 181 über die Schlossmechanik 160 das Riegelelement
140 in dem Schlosskasten 101 zurück. Hierzu befindet sich der Aktuator 180 in der
Entsperrstellung ENS. Hierbei kann der Aktuator 180 gegen die Kraft der Feder 151,
die das Schloss 100 in den Sperrzustand drängt, wirken. Der Entsperrzustand wird durch
einen Öffnungsbefehl ÖB1, ÖB2, ÖB3 an die Steuervorrichtung 110 erzeugt. Z. B. kann
über das Bussystem 30 oder über eine separate elektrische Steuerleitung ein derartiger
Öffnungsbefehl an die Steuervorrichtung 110 ergehen. Die Steuervorrichtung 110 empfängt
den Öffnungsbefehl ÖB1, ÖB2, ÖB3 von einer Steuereinheit, z. B. von der Überwachungsvorrichtung,
von einer an die Schlossanordnung 10 anschließbare Zeitschaltuhr, der Steuereinheit
310, 311, einer Fluchtwegsicherungssteuerung, einer Zutrittskontrollvorrichtung oder
einem Handschalter. Es können eine oder mehrere Steuereinheiten einen Öffnungsbefehl
ÖB1, ÖB2, ÖB3 senden.
Der Öffnungsbefehl ÖB1, ÖB2, ÖB3 kann über die analoge Schnittstelle oder über die
Busschnittstelle empfangen werden.
[0093] Auf den Empfang des Öffnungsbefehls hin veranlasst die Steuervorrichtung 110 den
Aktuator 180, die Überführung in den Entsperrzustand zu bewirken. Zugleich startet
ein Timer der Steuervorrichtung 110. Erfindungswesentlich ist, dass, wenn die Steuervorrichtung
110 innerhalb einer Entsperrzeitspanne ΔT keinen weiteren Öffnungsbefehl ÖB2, ÖB3
und kein Gefahrensignal GS empfängt, die Steuervorrichtung 110 am Ende der Entsperrzeitspanne
ΔT stets den Aktuator 180 ansteuert. Daraufhin bewegt sich der Aktuator 180 in die
Sperrstellung SPS. Ist die Tür geschlossen, wird nun unmittelbar das Schloss 100 in
den Sperrzustand überführt. Ist die Tür geöffnet, so wird bei einem Schließen der
Tür das Schloss 100 in den Sperrzustand überführt. Hierbei wird die Steuerfalle 145
eingedrückt.
[0094] Die Entsperrzeitspanne ΔT ist sehr kurz bemessen. Z. B. kann die Entsperrzeitspanne
ΔT zwischen 3 s und 20 s, bevorzugt zwischen 5 s und 15 s betragen. Eine maximale
obere Grenze der Entsperrzeitspanne ΔT ist fest in der Steuervorrichtung 110 hinterlegt.
Die maximale obere Grenze kann von einem Bediener nicht geändert werden. Jedoch kann
ein Bediener mit einem elektrischen Kommunikationsgerät die Entsperrzeitspanne ΔT
innerhalb der vorgegebenen Grenzen einstellen.
[0095] Wenn die Steuervorrichtung 110 innerhalb einer Entsperrzeitspanne ΔT keinen weiteren
Öffnungsbefehl ÖB2, ÖB3 und kein Gefahrensignal GS empfängt, steuert die Steuervorrichtung
110 am Ende der Entsperrzeitspanne ΔT stets den Aktuator 180 an. Dieses ist unabhängig
von der Art des ersten Öffnungsbefehls ÖB1.
[0096] Befiehlt der Öffnungsbefehl ÖB1 z. B., den Aktuator 180 eine Zeitspanne, die länger
als die Entsperrzeitspanne ΔT ist, in der Entsperrstellung ENS zu halten, so widersetzt
sich die Steuervorrichtung 100 dem Befehl am Ende der Entsperrzeitspanne ΔT. Vielmehr
steuert die Steuervorrichtung 100 am Ende der Entsperrzeitspanne ΔT den Aktuator 180
an, so dass sich der Aktuator 180 in die Sperrstellung SPS bewegt. Dieses gilt zumindest,
sofern die Steuervorrichtung 110 innerhalb einer Entsperrzeitspanne ΔT keinen weiteren
Öffnungsbefehl ÖB2, ÖB3 und kein Gefahrensignal GS empfangen hat.
[0097] Befiehlt der Öffnungsbefehl ÖB1 z. B., den Aktuator 180 so lange in der Entsperrstellung
ENS zu halten, bis die Steuervorrichtung 110 ein Schließbefehl empfängt, so widersetzt
sich die Steuervorrichtung 100 dem Befehl am Ende der Entsperrzeitspanne ΔT. Vielmehr
steuert die Steuervorrichtung 100 am Ende der Entsperrzeitspanne ΔT den Aktuator 180
an, so dass sich der Aktuator 180 in die Sperrstellung SPS bewegt. Dieses gilt zumindest,
sofern die Steuervorrichtung 110 innerhalb einer Entsperrzeitspanne ΔT keinen weiteren
Öffnungsbefehl ÖB2, ÖB3 und kein Gefahrensignal GS empfangen hat.
[0098] Handelt es sich bei dem Öffnungsbefehl ÖB1 um ein analoges Signal, das am Ende der
Entsperrzeitspanne ΔT anhält, so ignoriert die Steuereinheit 110 den Öffnungsbefehl
ÖB1 am Ende der Entsperrzeitspanne ΔT und steuert den Aktuator 180 an, so dass sich
der Aktuator 180 in die Sperrstellung SPS bewegt. Dieses gilt immer oder zumindest,
sofern die Steuervorrichtung 110 innerhalb einer Entsperrzeitspanne ΔT keinen weiteren
Öffnungsbefehl ÖB2, ÖB3 und kein Gefahrensignal GS empfangen hat.
[0099] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kann ein Feuerschutz selbst dann gewährleistet
sein, wenn das Schloss 100 von Steuereinheiten Öffnungsbefehle empfängt, die für eine
guten Feuerschutz ungeeignet sind.
[0100] Die Zeitdauer ZD, in der die Steuervorrichtung 110 dem Aktuator 180 erlaubt, in der
Entsperrstellung ENS zu verbleiben, wird verkürzt, wenn die Steuervorrichtung 110
innerhalb der Entsperrzeitspanne ein Gefahrensignal GS empfängt. Der Begriff "Empfang
eines Gefahrensignals GS " umschließt dabei auch den Ausfall der externen Stromversorgung.
In diesem Fall steuert die Steuervorrichtung 110 unmittelbar nach dem Empfang des
Gefahrensignals GS den Aktuator 180 an, so dass sich der Aktuator 180 in die Sperrstellung
SPS bewegt. Die Verkürzung der Zeitdauer ZD, in der der Aktuator 180 sich in der Entsperrstellung
ENS befindet, ist aufgrund des Gefahrensignals GS jederzeit möglich und übersteuert
den oder die Öffnungsbefehle ÖB1, ÖB2, ÖB3.
[0101] Die Zeitdauer ZD, in der die Steuervorrichtung 110 dem Aktuator 180 erlaubt, in der
Entsperrstellung ENS zu verbleiben, kann verlängerbar sein. Dieses ist in Figur 4A
dargestellt. Beispielsweise kann der Steuervorrichtung 110 erlaubt sein, dass, wenn
die Steuervorrichtung 110 einen zweiten Öffnungsbefehl ÖB2 innerhalb der Entsperrzeitspanne
ΔT empfängt, die Steuervorrichtung 110 die Entsperrzeitspanne ΔT erneut startet. Beträgt
z. B. die Entsperrzeitspanne 15 s und empfängt die Steuervorrichtung 110 nach 14 s
einen zweiten Öffnungsbefehl ÖB2, so startet die Steuervorrichtung 110 die Entsperrzeitspanne
ΔT erneut. Eine Ansteuerung des Aktuators 180 nach 15 s zum Bewegen in die Sperrstellung
SPS unterbleibt. Die gesamte Zeitdauer ZD, in der der Aktuator sich in der Entsperrstellung
befindet, wird somit zunächst auf 29 s verlängert. Der Aktuator 180 verbleibt während
der Zeitdauer ZD in der Entsperrstellung ENS.
[0102] Die Verlängerung der Zeitdauer ZD, in der sich der Aktuator 180 in der Entsperrstellung
ESN befindet, kann mehrfach oder beliebig oft möglich sein. So kann z. B. nach weiteren
14 s, insgesamt demnach 28 s nach der Ansteuerung des Aktuators 180 zur Bewegung in
die Entsperrstellung ENS, die Steuervorrichtung 110 einen dritten Öffnungsbefehl ÖB3
empfangen. Hierauf startet die Steuervorrichtung 110 erneut die Entsperrzeitspanne
ΔT. Somit erhöht sich die Zeitdauer, in der der Aktuator sich in der Entsperrstellung
befindet, auf 43 s. Erst am Ende der verlängerten Zeitdauer ZD steuert die Steuervorrichtung
110 den Aktuator 180 an, damit sich der Aktuator 180 in die Sperrstellung SPS bewegt.
[0103] Der Empfang des Gefahrensignals GS beendet selbstverständlich jederzeit die Zeitdauer
ZD. Dieses ist in Figur 4C dargestellt.
[0104] Durch die Verlängerung der Zeitdauer ZD, in der der Aktuator 180 sich in der Entsperrstellung
ENS befindet, kann die Bedienfreundlichkeit des Schlosses 100 gesteigert werden und
zugleich dem Feuerschutz entsprochen werden. Da nicht nur der Empfang eines Gefahrensignals
GS beendet, dass der Aktuator 180 die Entsperrstellung ENS einnimmt, sondern auch
das Ausbleiben eines weiteren Öffnungssignals ÖB2, ÖB3 beendet, dass der Aktuator
180 die Entsperrstellung ENS über die Entsperrzeitspanne ΔT hinaus einnimmt, wird
auch in weiteren kritischen Situationen der Sperrzustand des Schlosses 100 hergestellt.
[0105] In einer Variante mit einem besonders hohen Feuerschutz ist hingegen die Verlängerung
der Zeitdauer ZD, in der der Aktuator 180 sich in der Entsperrstellung ENS befindet,
verboten (s. Fig. 4B). Empfängt die Steuervorrichtung 100 innerhalb der Entsperrzeitspanne
ΔT einen zweiten Öffnungsbefehl ÖB2, so ignoriert die Steuervorrichtung 100 den zweiten
Öffnungsbefehl ÖB2 und steuert am Ende der Entsperrzeitspanne ΔT den Aktuator 180
an, woraufhin sich der Aktuator 180 in die Sperrstellung SPS bewegt. Dieses ist in
Figur 4B dargestellt. Erst aus der Sperrstellung SPS heraus kann ein dritter Öffnungsbefehl
ÖB3 wieder die Überführung des Schlosses 100 in den Entsperrzustand bewirken.
[0106] Es ist in dem Speicher der Steuervorrichtung 110 hinterlegt, ob eine Verlängerung
der Zeitdauer ZD, in der der Aktuator 180 sich in der Entsperrstellung ENS befindet,
erlaubt oder verboten ist.
[0107] Hierbei kann die Erlaubnis oder das Verbot in der Steuervorrichtung 110 fest und
für den Bediener unveränderbar vorgegeben sein. Alternativ kann der Bediener wählen,
ob eine Verlängerung der Zeitdauer ZD, in der der Aktuator sich in der Entsperrstellung
ENS befindet, erlaubt oder verboten sein soll. Der Bediener kann mittels des elektronischen
Kommunikationsgeräts die Erlaubnis oder das Verbot einstellen und in der Steuervorrichtung
110 hinterlegen.
[0108] Sind mehrere Steuereinheiten in der Schlossanordnung 10 vorgesehen, so ist es denkbar,
dass der Bediener für eine erste Steuereinheit die Erlaubnis oder das Verbot einstellen
kann und für eine zweite Steuereinheit die Erlaubnis oder das Verbot fest vorgegeben
ist. Beispielsweise kann für eine Fluchtwegsteuerung die Erlaubnis oder das Verbot
einstellbar sein und für die Steuereinheit 310, 311 eine Erlaubnis fest vorgegeben
sein.
[0109] Das Schloss 100 umfasst zumindest einen nicht dargestellten elektrischen Energiespeicher.
Der elektrische Energiespeicher ist in dem Schlossgehäuse 101 angeordnet. Der elektrische
Energiespeicher dient dazu, zumindest diejenige elektrische Energie zur Verfügung
zu stellen, die das Schloss 100 benötigt, damit der Aktuator 180 von der Entsperrstellung
in die Sperrstellung wechseln kann. Damit ist der Feuerschutz auch bei einem Ausfall
der externen Stromversorgung möglich.
[0110] Die Steuervorrichtung 110 überprüft regelmäßig, insbesondere einmal am Tag, ob der
elektrische Energiespeicher hierzu genügend elektrische Spannung hat. Bei einer Spannung
unterhalb eines Grenzwertes stellt die Steuervorrichtung 110 eine nicht genügende
Funktionsfähigkeit fest. Daraufhin veranlasst die Steuervorrichtung 110, dass eine
Warnung herausgegeben wird. Optional ist es denkbar, dass die Steuervorrichtung 110
bei nicht genügender Funktionsfähigkeit sich weigert, den Aktuator 180 anzusteuern,
damit sich der Aktuator 180 in die Entsperrstellung bewegt. In einer weiteren Option,
verringert die Steuervorrichtung 110 die Entsperrzeitspanne selbstständig auf einen
Wert über 0 s. Wie die Steuervorrichtung 110 sich verhält, ist in dem Speicher der
Steuervorrichtung 110 hinterlegt.
[0111] In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung umfasst die Steuervorrichtung 110 ein
Programmcode, insbesondere ein Software-Programm, in dem die Steuervorrichtung 110
in einem Normalmodus und in einem Feuerschutzmodus betrieben werden kann. In dem Feuerschutzmodus
verhält sich die Steuervorrichtung 110 erfindungsgemäß. Der Normalmodus hingegen entspricht
nicht der Erfindung. So wird die Steuervorrichtung 110 in dem Normalmodus bei einem
Öffnungsbefehl so lange den Aktuator 180 in der Entsperrstellung belassen, wie der
Öffnungsbefehl vorgibt. So kann z. B. die Steuervorrichtung 110 in dem Normalmodus
den Aktuator 180 eine Zeitspanne, die über der Entsperrzeitspanne liegt, aufgrund
des einzigen Öffnungsbefehls, in der Entsperrstellung belassen, oder den Aktuator
bis zum Empfang eines Schließbefehls in der Entsperrstellung belassen.
[0112] Kann die Steuervorrichtung 180 zwischen dem Normalmodus und dem Feuerschutzmodus
wechseln, so erkennt die Steuervorrichtung 180, ob das Schloss 100 mit dem elektrischen
Energiespeicher bestückt worden ist. Erkennt die Steuervorrichtung 180 das Vorhandensein
des elektrischen Energiespeichers, so wechselt die Steuervorrichtung 180 in den Feuerschutzmodus.
Befindet sich die Steuervorrichtung 110 in dem Feuerschutzmodus, so verbleibt die
Steuervorrichtung 110 dort. Die Steuervorrichtung 180 erkennt den elektrischen Energiespeicher
anhand eines elektrischen Widerstands des Schlosses 100.
[0113] In dem Ausführungsbeispiel der Figur 1 handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen
Schloss 100 um das Schloss 100 für einen Gangflügel einer zweiflügeligen Tür. Ebenso
ist die Erfindung bei einem Schloss 100 für eine einflügelige Tür einsetzbar. In diesem
Falle greifen die Falle 150 und das Riegelelement 140 in der ausgefahrenen Position
in das Schließblech eines Türrahmens ein. Die Steuerfalle 145 liegt an dem Schließblech
bei geschlossener Tür an. Es gibt in diesem Fall nur einen Türantrieb 300.
[0114] In einem weiteren Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Schloss
um das Schloss 200 eines Gangflügels, das im Folgenden als Gegenschloss 200 bezeichnet
wird und in Figur 3 dargestellt ist.
[0115] Das Gegenschloss 200 umfasst einen ersten Riegelstangenanschluss 250 und einen zweiten
Riegelstangenanschluss 255. An dem ersten und dem zweiten Riegelstangenanschluss 250,
255 ist jeweils eine Riegelstange 251 des Gegenschlosses 200 befestigt. Mittels der
Riegelstangen und somit mittels der Riegelstangenanschlüsse 250, 255 ist das Gegenschloss
200 in einen Sperrzustand des Gegenschlosses 200 überführbar. In dem Sperrzustand
des Gegenschlosses 200 greifen die Riegelstangen in Öffnungen an einem Türrahmen,
einer Zimmerdecke oder eines Zimmerbodens ein. In dem Entsperrzustand des Gegenschosses
200 sind die Riegelstangen außer Eingriff mit den Öffnungen. Die Bewegung der Riegelstangenschlüsse
250, 255 erfolgt über eine Gegenschlossmechanik 260. Die Bewegung der Riegelstangenanschlüsse
250, 255 ist über die Gegenschlossmechanik 260 miteinander gekoppelt. Das Gegenschloss
200 befindet sich in einem Sperrzustand des Gegenschlosses 200, wenn sich der erste
und der zweite Riegelstangenanschluss 250, 255 in einer ausgefahrenen Position befinden.
Das Gegenschloss 200 befindet sich in einem Entsperrzustand des Gegenschlosses 200,
wenn sich der erste und der zweite Riegelstangenanschluss 250, 255 in einer eingefahrenen
Position befinden. In der eingefahrenen Position des Riegelstangenanschlusses 250,
255 befinden sich die Riegelstangen außer Eingriff mit den Öffnungen des Türrahmens,
der Zimmerdecke oder des Zimmerbodens.
[0116] Eine Bewegung der Riegelstangenanschlüsse 250, 255 in die eingefahrene Position kann
mechanisch erfolgen. Hierzu umfasst das Gegenschloss 200 eine Nuss 270, an der eine
Handhabe befestigbar ist. Eine Bewegung der Nuss 270 verursacht über die Gegenschlossmechanik
260 eine Bewegung der Riegelstangenanschlüsse 250, 255 in die eingefahrene Position.
[0117] Eine Bewegung der Riegelstangenanschlüsse 250, 255 in die eingefahrene Position kann
elektromechanisch erfolgen. Hierzu umfasst das Gegenschloss 200 einen elektromechanischen
Gegenschlossaktuator 280 als Aktuator. Der elektromechanische Gegenschlossaktuator
280 kann z. B. einen Elektromotor umfassen. Die Steuerung 210 dient zur Steuerung
des Gegenschlossaktuators 280. Die Steuerung 210 kann den Gegenschlossaktuator 280
aktivieren und deaktivieren. Der Gegenschlossaktuator 280 umfasst ein in Figur 3 dargestelltes
Getriebe 281. Eine Bewegung des Gegenschlossaktuators 280 verursacht über die Gegenschlossmechanik
260 eine Bewegung der Riegelstangenanschlüsse 250, 255 in die eingefahrene Position.
[0118] Das Gegenschloss 200 umfasst einen Riegelelementbetätiger 240. Der Riegelelementbetätiger
240 dient dazu, das Riegelelement 140 aus dem Gegenschlosskasten 201 zu bewegen. Somit
dient der Riegelelementbetätiger 240 dazu, das Riegelelement 140 in die eingefahrene
Position zu bewegen. Hierdurch kann die Verriegelung des Schlosses 100 mit dem Gegenschloss
200 aufgehoben werden. Das Schloss 100 wird in den Entsperrzustand des Schlosses 100
überführt. Die Bewegung des Riegelelementbetätigers 240 ist über die Gegenschlossmechanik
260 mit der Bewegung der Riegelstangenanschlüsse 250, 255 gekoppelt. Somit kann mittels
der Nuss 270 oder mittels des Gegenschlossaktuators 280 neben einer Bewegung der Riegelstangenanschlüsse
250, 255 die Bewegung des Riegelelementbetätigers 240 hervorgerufen werden. Durch
den Riegelelementbetätiger 240 kann von dem Gegenschloss 200 aus das Schloss 100 in
den Entsperrzustand des Schlosses überführt werden. Zudem wird das Gegenschloss 200
selber in den Entsperrzustand überführt.
[0119] Bewegt der Riegelelementbetätiger 240 das Riegelelement 140 aus dem Gegenschlosskasten
201 heraus, so wird über die Schlossmechanik 160 die Falle 150 freigegeben, so dass
die Falle 150 in den Schlosskasten 101 zurückdrückbar ist.
[0120] Der Gegenschlossaktuator 280 kann eine Überführung des Gegenschlosses 200 in den
Sperrzustand des Gegenschlosses 200 bewirken. Der Gegenschlossaktuator 280 kann hierzu
das Getriebe 281 in eine Sperrstellung bewegen, in der Überführung in den Sperrzustand
des Gegenschlosses 200 zugelassen ist. Dies ist in Figur 3 dargestellt. Die Bewegung
der Riegelstangenanschlüsse 250, 255 in die ausgefahrene Stellung kann dann mechanisch,
z. B. mittels einer Feder, erfolgen. In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann
der Gegenschlossaktuator 280 selber mittels des Getriebes über die Gegenschlossmechanik
260 die Riegelstangenanschlüsse 250, 255 in die ausgefahrene Stellung bewegen.
[0121] Der Gegenschlossaktuator 280 kann dazu dienen, das Gegenschloss 200 während der Entsperrzeitspanne
in dem Entsperrzustand zu halten. Das Gegenschloss 200 während der Entsperrzeitspanne
kann selbst bei geschlossener Tür in dem Entsperrzustand verbleiben. In dem Entsperrzustand
hält der Gegenschlossaktuator 280 mittels des Getriebes 281 über die Gegenschlossmechanik
260 die Riegelstangenanschlüsse 250, 255 in der eingefahrenen Position. Hierzu befindet
sich der Gegenschlossaktuator 280, insbesondere das Getriebe 281, in einer Entsperrstellung
(in Figur 3 nicht dargestellt). Hierbei kann der Gegenschlossaktuator 280 gegen die
Kraft einer Feder, die das Gegenschloss 200 in den Sperrzustand drängt, wirken. Befindet
sich hingegen der Gegenschlossaktuator 280 in einer Sperrstellung, so ist die Bewegung
der Riegelstangen 251 in die ausgefahrene Position zugelassen (s. Figur 3). Das Getriebe
281 umfasst eine Nocken 282 als Angriffsmittel, mit dem das Getriebe 281 an der Gegenschlossmechanik
260 angreift.
[0122] Das Gegenschloss 200 umfasst zumindest einen elektrischen Energiespeicher, der genügend
Energie umfasst, um den Gegenschlossaktuator 280 von der Entsperrstellung in die Sperrstellung
zu überführen.
[0123] Ein Controller 210 des Gegenschlosses 200 kann als Steuervorrichtung wirken, die
sich, wie oben in Bezug auf das Schloss 100 beschrieben, verhält. So kann Controller
210 darüber wachen, dass am Ende der Entsperrzeitspanne ΔT der Aktuator 280 in die
Sperrstellung SPS bewegt wird. So kann der Controller 210 entscheiden, dass eine Entsperrzeitspanne
ΔT aufgrund eines Gefahrensignals GS verkürzt wird. So kann der Controller 210 entscheiden,
ob eine Entsperrzeitspanne ΔT aufgrund eines zweiten Öffnungsbefehls ÖB2 verlängert
wird. Der Controller 210 des Gegenschlosses 200 wirkt insbesondere dann erfindungsgemäß,
wenn der Motor des Gegenschlossaktuators 280 stark genug ist, sowohl die Entsperrung
des Schlosses 100 als auch des Gegenschlosses 200 zu bewirken. In diesem Fall kann
das Schloss 100 ohne Aktuator 180 ausgebildet sein.
[0124] In einer weiteren Alternative umfassen sowohl das Schloss 100 als auch das Gegenschloss
200 einen Aktuator 180, 280. Hierdurch können sich die Aktuatoren 180, 280 die Arbeit
teilen, so dass die Aktuatoren 180, 280 kleiner und schwächer ausgebildet sein können.
In diesem Fall wirkt entweder der Controller 110 des Schlosses 100 oder der Controller
210 des Gegenschlosses 200 als erfindungsgemäße Steuervorrichtung. Damit entspricht
entweder das Schloss 100 oder das Gegenschloss 200 dem erfindungsgemäßen Schloss.
D. h. entweder der Controller 110 oder der Controller 210 entscheiden, ob und wann
die Aktuatoren 180, 280 in die Sperrstellung SPS zu bewegen sind. Insbesondere kann
entweder der Controller 110 oder der Controller 210 darüber wachen, dass am Ende der
Entsperrzeitspanne ΔT die Aktuatoren 180, 280 in die Sperrstellung SPS bewegt werden.
Insbesondere kann entweder der Controller 110 oder der Controller 210 entscheiden,
dass eine Entsperrzeitspanne ΔT aufgrund eines Gefahrensignals GS verkürzt wird. Insbesondere
kann entweder der Controller 110 oder der Controller 210 entscheiden, ob eine Entsperrzeitspanne
ΔT aufgrund eines zweiten Öffnungsbefehls ÖB2 verlängert wird.
[0125] Im Folgenden wird beispielhaft beschrieben, dass der Controller 110 als Steuervorrichtung
110 gemäß der Erfindung wirkt. Der Controller 210 ist der Steuervorrichtung 110 untergeordnet
und wird als Steuerung 210 bezeichnet. Die Steuerung 210 umfasst einen nicht flüchtigen
Speicher und einen Prozessor. Die Steuervorrichtung 110 wirkt koordinierend, dass
spätestens am Ende der Entsperrzeitspanne ΔT, die Aktuatoren 180, 280 in die Sperrstellung
bewegt werden, zumindest solange kein zweiter Öffnungsbefehl ÖB2 innerhalb der Entsperrzeitspanne
ΔT von der Steuervorrichtung 100 empfangen wurde.
[0126] Die Steuervorrichtung 110 umfasst ein erstes Kommunikationsmittel 111 und die Steuerung
210 umfasst ein zweites Kommunikationsmittel 211. Die Steuervorrichtung 110 und die
Steuerung 210 kommunizieren mittels des ersten und des zweiten Kommuniktationsmittel
111, 211 miteinander. Das erste und das zweite Kommunikationsmittel 111, 211 sind
hierbei als ein elektrischer Anschluss ausgebildet. Das erste und das zweite Kommunikationsmittel
111, 211 sind über eine elektrische Verbindung 20 miteinander verbunden. Über die
elektrische Verbindung 20 können die Steuervorrichtung 110 und die Steuerung 210 bidirektional
Daten austauschen. D. h. die Steuervorrichtung 110 und die Steuerung 210 können über
die elektrische Verbindung 20 miteinander elektronisch kommunizieren. Die Daten können
Signale, Informationen und/oder Befehle umfassen. Z. B. kann die Steuervorrichtung
110 der Steuerung 210 einen Befehl senden. Beispielsweise kann die Steuerung 210 Informationen
über den Zustand des Gegenschlosses 200 an die Steuervorrichtung 110 senden.
[0127] Die elektrische Verbindung 20 kann als ein Bus, z. B. als ein RS485-Bus, ausgebildet
sein. Vorzugsweise sind die Teilnehmer des Buses auf die Steuervorrichtung 110 und
die Steuerung 210 beschränkt. Das Gegenschloss weist eine Schnittstellenvorrichtung
290, die als Steckverbinder ausgebildet ist, auf. Die elektrische Verbindung 20 führt
von der Steuervorrichtung 110 über die Schnittstellenvorrichtungen 190, 290 bis zur
Steuerung 210. Hierbei ist in Figur 1 nur die Teilstrecke der elektrischen Verbindung
20 zwischen den Schnittstellenvorrichtungen 190, 290 dargestellt.
[0128] Die Steuerung 210 kann nicht unmittelbar mit dem Bussystem 30 kommunizieren. Vielmehr
werden Daten, z. B. Befehle, die die Steuerung 210 betreffen würden, zunächst von
der Steuervorrichtung 110 empfangen. Die Steuervorrichtung 110 leitet die Befehle
dann weiter oder generiert entsprechende Befehle für die Steuerung 210.
[0129] Daten, z. B. über den Zustand des Gegenschlosses 200, sendet die Steuerung 210 an
die Steuervorrichtung 110. Die Steuervorrichtung 110 kann die Daten daraufhin an zumindest
einen Teilnehmer des Bussystems 30 kommunizieren.
[0130] Das Schloss 100 umfasst mehrere Überwachungsmittel 121, 122, 123, 124, 125 126. Die
Überwachungsmittel 121, 122, 123, 124, 125 126 können als Schalter oder als Sensor
ausgebildet sein. Die Überwachungsmittel 121, 122, 123, 124, 125 126 sind mit der
Steuervorrichtung 110 elektrisch verbunden. Die Steuervorrichtung 110 kann elektrische
Signale der Überwachungsmittel 121, 122, 123, 124, 125 126 empfangen. Das Schloss
100 ist mit einem Überwachungsmittel 127, das eine Stellung der Tür, insbesondere
des Gangflügels, überwacht, verbindbar. Die Steuervorrichtung 110 kann ein elektrisches
Signal des Überwachungsmittel 127 empfangen und somit Kenntnis über eine Stellung
der Tür erhalten. Die Steuervorrichtung 110 kann zumindest einen Teil der Überwachungsmittel
121, 122, 123, 124, 125, 126, 127 zur Steuerung des Aktuators 180 verwenden.
[0131] Das Gegenschloss 200 umfasst mehrere Überwachungsmittel 221, 222, 223, 224. Die Überwachungsmittel
221, 222, 223, 224 sind im Gegenschlosskasten 202 angeordnet. Die Überwachungsmittel
221, 222, 223, 224, 227 können als Schalter oder als Sensor ausgebildet sein. Die
Überwachungsmittel 221, 222, 223, 224, 227 sind mit der Steuerung 210 elektrisch verbunden.
Die Steuerung 210 kann elektrische Signale der Überwachungsmittel 221, 222, 223, 224,
227 empfangen. Das Gegenschloss 200 ist mit einem Überwachungsmittel 227, das eine
Stellung der Gebäudetür, insbesondere des Standflügels, überwacht, verbindbar. Die
Steuervorrichtung 110 kann ein elektrisches Signal des Überwachungsmittel 227 empfangen
und somit Kenntnis über eine Stellung der Gebäudetür erhalten. Die Steuerung 210 kann
zumindest einen Teil der Überwachungsmittel 221, 222, 223, 224, 227 zur Steuerung
des Gegenschlossaktuators 280 verwenden.
[0132] Der Zustand des Schlosses 100 und/oder des Gegenschlosses 200 wird von der Steuervorrichtung
110 über das Bussystem 30 an zumindest einen der Türantriebe 300, 301 kommuniziert.
Hierdurch kann eine Koordination zwischen der Schlossanordnung 10 und den Türantrieben
300, 301 bewerkstelligt werden. Z. B. sendet die Steuervorrichtung 110 den Zustand
"Gegenschloss 200 im Entsperrzustand". Der Türantrieb 301 kann nun den Standflügel
öffnen. In einem anderen Beispiel sendet die Steuervorrichtung 110 den Zustand "Schloss
100 im Entsperrzustand". Der Türantrieb 300 kann nun den Gangflügel öffnen. Sendet
die Steuervorrichtung 110 den Zustand" Schloss 100 und Gegenschloss 200 im Entsperrzustand",
so können die Türantriebe 300, 301 sowohl den Gangflügel als auch den Standflügel
öffnen.
[0133] Sollen sowohl den Gangflügel als auch den Standflügel in den Entsperr- und/oder Sperrzustand
überführt werden, so wirken der Aktuator 180 und der Gegenschlossaktuator 280 zusammen.
Der Aktuator 180 wird hierbei zur Bewegung des Riegelelements 140 angesteuert, während
der Gegenschlossaktuator 280 zur Bewegung des ersten und des zweiten Riegelstangenanschlusses
250, 255 angesteuert wird. Bei einer Überführung in den Entsperrzustand des Schlosses
100 und des Gegenschlosses 200 bewegt der Aktuator 180 über die Schlossmechanik 160
das Riegelelement 140, während der Gegenschlossaktuator 280 über die Gegenschlossmechanik
260 den ersten und den zweiten Riegelstangenanschloss 250, 255 bewegt. Durch die Arbeitsaufteilung
zwischen dem Aktuator 180 und dem Gegenschlossaktuator 280 können für den Aktuator
180 und den Gegenschlossaktuator 280 Motoren mit einer geringen Leistung verwendet
werden.
[0134] Bei einer Überführung des Schlosses 100 und des Gegenschlosses 200 in den Sperrzustand
bewegt der Aktuator 180 sich in die Sperrstellung, wodurch die Bewegung des Riegelelements
140 freigegeben wird. Der Gegenschlossaktuator 280 bewegt sich ebenfalls in die Sperrstellung,
wodurch die Bewegung der Riegelstangenanschlüsse 250, 255 freigegeben wird.
[0135] Die Steuervorrichtung 110 und die Steuerung 210 können zur Koordination der Aktivierung
des Aktuators 180 und des Gegenschlossaktuators 280 Daten austauschen. Die Daten werden
über die elektrische Verbindung 20 ausgetauscht. Hierbei wirkt die Steuervorrichtung
110 als Master und die Steuerung 210 als Slave. Die Steuervorrichtung 110 befiehlt
der Steuerung 210, die Gegenschlossaktuator 280 für einen Entsperrung oder Sperrung
des Gegenschlosses 200 anzusteuern. Hierbei kann die Steuervorrichtung 110 den Öffnungsbefehl
zur Überführung des Gegenschlosses 200 in den Entsperrzustand des Gegenschlosses 200
zunächst über das Bussystem 30 oder die Steuerleitung erhalten. Die Steuervorrichtung
110 entscheidet aber, wann diese den Befehl an die Steuerung 210 weiterleitet. Die
Steuerung 210 meldet nach erfolgreicher Überführung in den Entsperrzustand oder Sperrzustand
des Gegenschlosses 200 den entsprechenden Zustand des Gegenschlosses 200 der Steuervorrichtung
110.
[0136] Damit die zu leistende elektrische Arbeit zwischen dem Aktuator 180 und dem Gegenschlossaktuator
280 wunschgemäß aufgeteilt ist, wird bei einer Überführung der Schlossanordnung 10
in den Entsperrzustand die Steuervorrichtung 110 zunächst den Aktuator 180 veranlassen,
das Riegelelement 140 in die eingefahrene Position zu bewegen. Zugleich wird die Falle
150 deblockiert. Die Steuervorrichtung 110 stellt mittels des
[0137] Überwachungsmittels 123 fest, dass sich das Riegelelement 140 in der eingefahrenen
Position befindet. Erst wenn sich das Riegelelement 140 in der eingefahrenen Position
befindet, befiehlt die Steuervorrichtung 110 der Steuerung 210 das Gegenschloss 200
in den Entsperrzustand des Gegenschlosses 200 zu überführen. Hierdurch wird verhindert,
dass der Gegenschlossaktuator 280 über den Riegeleelementbetätiger 240 das Riegelelement
140 bewegen muss.
[0138] Bei einer Überführung in den Sperrzustand des Schlosses 100 und des Gegenschlosses
200 wird zunächst das Gegenschloss 200 in den Sperrzustand überführt, bevor das Schloss
100 in den Sperrzustand überführt wird. Hierdurch wird sichergestellt, dass der Riegelbetätiger
240 die Überführung des Schlosses 100 in den Sperrzustand nicht behindert bzw. erschwert.
[0139] Die Steuervorrichtung 110 entscheidet für das Schloss 100 und das Gegenschloss 200,
wann die Entsperrzeitspanne ΔT beendet ist. Die Steuervorrichtung 110 entscheidet
für das Schloss 100 und das Gegenschloss 200, ob aufgrund eines zweiten Öffnungsbefehls
ÖB2 die Entsperrzeitspanne ΔT erneut gestartet wird. Die Steuervorrichtung 110 veranlasst
die Aktuatoren 180, 280 vor dem Ende der Entsperrzeitspanne ΔT sich in die Sperrstellung
zu bewegen, wenn ein Gefahrensignal GS vorliegt.
1. Schloss (100, 200) für eine Feuerschutztür
mit einem Sperrelement (140, 150, 251),
mit einem elektro-mechanischen Aktuator (180, 280),
mit einer elektrischen Steuervorrichtung (110, 210) zum Steuern und/oder Regeln des
Aktuators (180, 280),
wobei das Schloss (100, 200) mittels des elektro-mechanischen Aktuators (180, 280)
in einen Entsperrzustand bringbar ist, wozu sich der Aktuator (180, 280) in eine Entsperrstellung
(ENS) bewegt,
wobei das Schloss (100, 200) in einen Sperrzustand bringbar ist, wobei der Aktuator
(180, 280) sich in dem Sperrzustand des Schlosses (100, 200) in einer Sperrstellung
(SPS) befindet,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuervorrichtung (110, 210) ausgebildet ist, den Aktuator (180, 280) aufgrund
eines ersten Öffnungsbefehls (ÖB1) am Ende einer vorgegebenen Entsperrzeitspanne (ΔT)
anzusteuern, um den Aktuator (180, 280) in die Sperrstellung (SPS) zu bewegen.
2. Schloss (100, 200) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entsperrzeitspanne (ΔT) in der Steuervorrichtung (110, 210) hinterlegt ist, wobei
die Entsperrzeitspanne (ΔT) durch einen Bediener einstellbar ist, wobei eine maximale
Entsperrzeitspanne (ΔT) uneinstellbar ist.
3. Schloss (100, 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss (100, 200) einen elektrischen Energiespeicher umfasst, wobei der elektrische
Energiespeicher genügend Energie gespeichert hat, um zumindest einmal den Aktuator
(180, 280) von der Entsperrstellung (ENS) in die Sperrstellung (SPS) zu bewegen, wobei
die Steuervorrichtung (110, 210) in einem Feuerschutzmodus bringbar ist, wobei in
dem Feuerschutzmodus die Steuervorrichtung (110, 210) ausgebildet ist, den Aktuator
(180, 280) aufgrund des ersten Öffnungsbefehls (ÖB1) am Ende der vorgegebenen Entsperrzeitspanne
(ΔT) anzusteuern, um den Aktuator (180, 280) in die Sperrstellung (SPS) zu bewegen,
wobei die Steuervorrichtung (110, 210) das Vorhandensein des elektrischen Energiespeichers
erfasst und bei einem Vorhandensein des elektrischen Energiespeichers sich stets in
dem Feuerschutzmodus befindet.
4. Schloss (100, 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss (100, 200) mit einer externen Steuereinheit (310, 311) in Kommunikationsverbindung
bringbar ist, wobei der erste Öffnungsbefehl (ÖB1) der Steuereinheit (310, 311) durch
die Steuervorrichtung (110, 210) empfangbar ist, wobei die Steuervorrichtung (110,
210) ausgebildet ist, unabhängig von dem Inhalt des ersten Öffnungsbefehls (ÖB1) den
Aktuator (180, 280) am Ende der vorgegebenen Entsperrzeitspanne (ΔT) anzusteuern,
um den Aktuator (180, 280) in die Sperrstellung (SPS) zu bewegen.
5. Schloss (100, 200) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungsbefehl einem analogen Signal entspricht, wobei die Steuervorrichtung
(110, 210) am Ende der Entsperrzeitspanne (ΔT) einen anhaltenden ersten Öffnungsbefehl
(ÖB1) ignoriert und den Aktuator (180, 280) ansteuert, so dass sich der Aktuator (180,
280) in die Sperrstellung (SPS) bewegt.
6. Schloss (100, 200) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffnungsbefehl (ÖB1) einem Bustelegramm zum Überführen in den Entsperrzustand
über einer Zeitspanne, die länger als die vorgegebene Entsperrzeitspanne (ΔT) ist,
oder über eine unbestimmte Zeit ist, wobei die Steuervorrichtung (110, 210) sich dem
Öffnungsbefehl (ÖB1) widersetzt und den Aktuator (180, 280) am Ende der Entsperrzeitspanne
(ΔT) ansteuert, so dass sich der Aktuator (180, 280) in die Sperrstellung (SPS) bewegt.
7. Schloss (100, 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gefahrensignal (GS) von der Steuervorrichtung (110, 210) empfangbar ist, wobei
die Steuerungsvorrichtung (110, 210) unmittelbar nach dem Empfang des Gefahrensignals
(GS), insbesondere unmittelbar bei Ausfall einer externen Spannungsversorgung, den
Aktuator (180, 280) derart ansteuert, so dass sich der Aktuator (180, 280) in die
Sperrstellung (SPS) bewegt.
8. Schloss (100, 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (110, 210) die Funktionsfähigkeit des elektrischen Energiespeichers
überprüft, wobei die Steuerungsvorrichtung (110, 210) bei nicht genügender Funktionsfähigkeit
des elektrischen Energiespeichers die vorgegebene Entsperrzeitspanne (ΔT) selbstständig
verringert.
9. Schloss (100, 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Entsperrzeitspanne (ΔT) von zwischen 3 und 20 s, bevorzugt von zwischen 5 und
15 s, durch den Bediener einstellbar ist.
10. Schloss (100, 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (110, 210) innerhalb der Entsperrzeitspanne (ΔT) einen zweiten
Öffnungsbefehl (ÖB2) empfängt und die Steuervorrichtung (110, 210) bei Empfang des
zweiten Öffnungsbefehls (ÖB2) die Entsperrzeitspanne (ΔT) erneut startet.
11. Schloss (100, 200) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung (110, 210) innerhalb der Entsperrzeitspanne (ΔT) einen zweiten
Öffnungsbefehl (ÖB2) empfängt und die Steuervorrichtung (110, 210) den zweiten Öffnungsbefehl
(ÖB2) ignoriert.
12. Schloss (100, 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Steuervorrichtung (110, 210) hinterlegbar ist, ob der zweite Öffnungsbefehl
(ÖB2) bewirkt, dass die Steuervorrichtung (110, 210) die Entsperrzeitspanne (ΔT) erneut
startet oder die Steuervorrichtung (110, 210) den zweiten Öffnungsbefehl (ÖB2) ignoriert.
13. Schloss (100, 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss (100, 200) als ein Schloss (100) für eine Gangflügeltür ausgebildet ist,
wobei die Steuervorrichtung (110) mit einer Steuerung (210) eines Gegenschlosses (200)
für eine Standflügeltür in Kommunikationsverbindung bringbar ist, wobei die Steuervorrichtung
dazu ausgebildet ist, die Überführung des Aktuators (180) und eines Gegenschlossaktuator
(280) des Gegenschlosses (200) in die jeweiligen Sperrstellungen (SPS) am Ende der
Entsperrzeitspanne (ΔT) koordinierend zu steuern.
14. Schlossanordnung (10) mit einem Schloss (100, 200) nach einem der Ansprüche 1 bis
13 und mit einer Steuereinheit (310, 311), wobei ein Öffnungsbefehl (ÖB1, ÖB2, ÖB3)
durch die Steuereinheit (310, 311) an die Steuervorrichtung (110, 210) sendbar ist.
15. Verfahren zum Betrieb eines Schlosses (100, 200) für eine Feuerschutztür,
wobei das Schloss (100, 200) ein Sperrelement (140, 150, 251), einen elektromechanischen
Aktuator (180, 280) und eine elektrische Steuervorrichtung (110, 210) zum Steuern
und/oder Regeln des Aktuators (180, 280) umfasst,
wobei der Aktuator (180, 280) zwischen einer Sperrstellung (SPS) und einer Entsperrstellung
(ENS) bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuervorrichtung (110, 210) den Aktuator (180, 280) aufgrund eines ersten Öffnungsbefehls
(ÖB1) spätestens am Ende einer vorgegebenen Entsperrzeitspanne (ΔT) ansteuert, um
den Aktuator (180, 280) in die Sperrstellung (SPS) zu bewegen, zumindest sofern die
Steuervorrichtung (110, 210) während der Entsperrzeitspanne (ΔT) keinen zweiten Öffnungsbefehl
(ÖB2) empfangen hat.