[0001] Die Erfindung betrifft eine Riegelstange für ein Einsteckschloss. Die Riegelstange
ist geeignet, in einer linearen Führung eines Türblatts angeordnet und in eine Verschieberichtung
verschiebbar zu sein. Die Riegelstange umfasst einen Befestigungsabschnitt. Der Befestigungsabschnitt
dient zum Befestigen an einen Stangenanschluss des Einsteckschlosses. Die Riegelstange
umfasst zudem einen Endabschnitt. Der Endabschnitt ist dem Befestigungsabschnitt abgewandt.
Ferner betrifft die Erfindung ein Einsteckschloss mit einer erfindungsgemäßen Riegelstange
und ein Türblatt mit einem erfindungsgemäßen Einsteckschloss.
[0002] Gattungsgemäße Riegelstangen werden nach dem Stand der Technik eingesetzt, um ein
Türblatt in vertikaler Richtung festzusetzen. Hierbei greifen die Riegelstangen in
den Boden und/oder in eine Decke bzw. in einen Türrahmen ein, wobei sich die Riegelstangen
in einer ausgefahrenen Position befinden. Das Einsteckschloss ist dabei in das Türblatt
eingesetzt und dort befestigt. Die Riegelstangen verlaufen in einer Führung innerhalb
des Türblatts. Dadurch, dass die Führung linear nach oben bzw. nach unten in dem Türblatt
der fertig montierten Tür verläuft, sind die Führungen sehr lang. Nur ein kleiner
Versatz zwischen einem Schlossgehäuse des Einsteckschlosses und der Riegelstange kann
daher zu einem Verklemmen der Riegelstange in der Führung führen. Das Verklemmen verhindert
eine Bewegung der Riegelstange in die ausgefahrene Position oder in eine eingefahrene
Position. Insbesondere bei Brandschutztüren kann hierdurch die Sicherheit gefährdet
sein.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Riegelstange und ein Einsteckschloss zur
Verfügung zu stellen, bei dem eine Bewegung der Riegelstange innerhalb der Führung
besser gewährleistet ist.
[0004] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs. Die
abhängigen Ansprüche haben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung zum Gegenstand.
Merkmale und Details, die in Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Riegelstange beschrieben
sind, gelten dabei auch für das erfindungsgemäße Einsteckschloss. Merkmale und Details,
die in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Einsteckschloss beschrieben sind, gelten
dabei auch für das erfindungsgemäße Türblatt. Dabei können die in der Beschreibung
und in den Ansprüchen erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in Kombination
erfindungswesentlich sein.
[0005] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Riegelstange zumindest eine gelenkartige
Verbindungsvorrichtung umfasst. Die Verbindungsvorrichtung ist zwischen dem Befestigungsabschnitt
und dem Endabschnitt angeordnet. Der Endabschnitt ist durch die Verbindungsvorrichtung
quer zur Verschieberichtung auslenkbar.
[0006] Dadurch, dass die Riegelstange eine gelenkartige Verbindungsvorrichtung zwischen
dem Befestigungsabschnitt und dem Endabschnitt aufweist, kann der Befestigungsabschnitt
in dem Stangeanschluss fixierbar sein. Der Endabschnitt der Riegelstange bleibt jedoch
durch die Verbindungsvorrichtung zu einem gewissen Grad flexibel und kann quer zur
Verschieberichtung ausgelenkt werden. Sind ein Schlossgehäuse des Einsteckschlosses
und die Führung aufgrund von Fertigungstoleranzen mit einem ungewollten Versatz versehen,
so gleicht die Verbindungsvorrichtung den Versatz derart aus, dass die Riegelstange
in der Führung nicht verklemmt. Hierdurch wird die Sicherheit erhöht, dass die Riegelstange
in eine eingefahrene Position und in eine ausgefahrene Position gelangen kann. Der
Endabschnitt ist insbesondere an der Verbindungsvorrichtung verschwenkbar.
[0007] Die Riegelstange ist bevorzugt ungebogen ausgeführt. Die Riegelstange dient insbesondere
dazu, in einer gerade Führung eines Türblatts bewegt zu werden. In einer montierten
Tür dient die Riegelstange insbesondere dazu, vertikal bewegt zu werden. Die Führung
befindet sich bevorzugt innerhalb des Türblatts.
[0008] Die Riegelstange kann eine eingefahrene Position einnehmen. In der eingefahrenen
Position befindet sich die Riegelstange außer Eingriff mit einem Türrahmen, einem
Boden oder einer Decke. Die Riegelstange kann eine ausgefahrene Position einnehmen.
In der ausgefahrenen Position befindet sich die Riegelstange im Eingriff mit einem
Türrahmen, einem Boden oder einer Decke.
[0009] Die Riegelstange kann von der eingefahrenen Position in die ausgefahrene Position
in Verschieberichtung bewegt werden. Die Riegelstange kann von der ausgefahrenen Position
in die eingefahrene Position entgegen der Verschieberichtung bewegt werden.
[0010] Das Einsteckschloss dient dazu, in ein Türblatt eingesetzt zu werden. Das Einsteckschloss
weist bevorzugt einen Stulp auf, um an dem Türblatt befestigt zu werden.
[0011] Das Einsteckschloss weist ein Schlossgehäuse auf.
[0012] Der Befestigungsabschnitt bildet bevorzugt ein Ende der Riegelstange. Der Endabschnitt
bildet bevorzugt das entgegengesetzte Ende der Riegelstange.
[0013] Die Riegelstange ist insbesondere als eine obere Riegelstange ausgebildet. In der
montierten Tür ist die Riegelstange somit oberhalb des Schlosskastens angeordnet.
[0014] Der Befestigungsabschnitt umfasst insbesondere eine Länge, die es ermöglicht, dass
die Riegelstange im unterschiedlichen Maße mit dem Stangenanschluss überlappt. Hierdurch
ist eine Justage der Länge der Riegelstange, gemessen von dem Stangenanschluss aus,
möglich. Insbesondere kann die Riegelstange unterschiedlich weit in dem Stangenanschluss
aufgenommen sein. Die Riegelstange ist insbesondere fest mit dem Stangenanschluss
verbunden. Die Riegelstange ist insbesondere zugfest und/oder druckfest und/oder drehfest
mit dem Stangenanschluss verbunden.
[0015] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Riegelstange ein erstes Riegelstangenteil und
ein zweites Riegelstangenteil umfasst. Die Verbindungsvorrichtung verbindet gelenkartig
das erste und das zweite Riegelstangenteil.
[0016] Die Verbindungsvorrichtung kann eine Öffnung des ersten Riegelstangenteils und ein
stangenförmiges Eingreifelement des zweiten Riegelstangenteils umfassen. Die Öffnung
ist insbesondere in oder gegen die Verschieberichtung geöffnet. Die Öffnung kann zum
Schlossgehäuse geöffnet sein oder in entgegengesetzte Richtung. Das Eingreifelement
des zweiten Riegelstangenteils greift bevorzugt derart in die Öffnung ein, dass das
erste und das zweite Riegelstangenteil zueinander verkippbar sind. Durch die Verkippbarkeit
wird die gelenkartige Wirkung der Verbindungsvorrichtung erreicht. Durch die Verbindungsvorrichtung
können das erste und das zweite Riegelstangenteil zueinander ausgelenkt werden.
[0017] Als stangenförmiges Eingreifelement wird ein längliches Eingreifelement verstanden.
Das Eingreifelement bildet insbesondere ein Ende des zweiten Riegelelementteils. Die
Öffnung bildet insbesondere ein Ende des ersten Riegelstangenteils.
[0018] Die Öffnung kann eine Wandung umfassen.
[0019] Das Eingreifelement kann zumindest eine Seitenfläche und eine Deckfläche umfassen.
Die Wandung korrespondiert zu der Seitenfläche. Anders ausgedrückt, ist die Wandung
benachbart zur Seitenfläche. Die Seitenfläche kann insbesondere als eine Mantelfläche
ausgebildet sein. Die Wandung kann die Mantelfläche umgeben.
[0020] Das Eingreifelement kann gleichmäßig dick oder schmaler werdend ausgebildet sein.
[0021] Es kann sein, dass die Öffnung und/oder das Eingreifelement zylinderförmig ausgebildet
sind. Alternativ kann das Eingreifelement kegelförmig oder kegelstumpfförmig ausgebildet
sein. Das Eingreifelement kann zumindest einen zylinderförmigen Abschnitt umfassen.
Das Eingreifelement kann mehrere zylinderförmige oder kegelstumpfförmige Abschnitte
umfassen.
[0022] Ein Durchmesser des Eingreifelements ist bevorzugt kleiner als der dazu korrespondierende
Durchmesser der Öffnung, so dass ein Spiel zwischen dem Eingreifelement und der Wandung
der Öffnung besteht. Hierdurch kann die Verkippbarkeit erreicht werden. Unter korrespondierend
wird hierbei eine Anordnung auf gleicher Höhe der Riegelstange verstanden.
[0023] Bevorzugt liegt die Deckfläche des Eingreifelements liegt nicht an Wandung der Öffnung
an. Insbesondere liegt die Seitenfläche des Eingreifelements an der Wandung der Öffnung
an.
[0024] Ein Auslenkwinkel des Endabschnitts ist als ein Winkel der Riegelstange, insbesondere
des Endabschnitts, im ausgelenkten Zustand zu der Riegelstange, insbesondere des Endabschnitts,
im nicht ausgelenkten Zustand definiert.
[0025] Es kann vorgesehen sein, dass durch eine Anlage des Eingreifelements in der Öffnung
der Auslenkwinkel des Endabschnitts begrenzt ist. Durch die Anlage des Eingreifelements
an der Wandung ist die Auslenkung des Endabschnitts begrenzt. Besonders bevorzugt
ist die Auslenkung, insbesondere der Auslenkwinkel, des Endabschnitts durch eine Anlage
einer Seitenfläche, insbesondere der Mantelfläche, an der Wandung begrenzt.
[0026] Bevorzugt ist vorgesehen, dass Endpunkte, auf die der Endabschnitt durch die Verbindungsvorrichtung
maximal auslenkbar ist, auf einem Kreis liegen. Hierdurch ist möglich, dass die Riegelstange
in verschiedenen Orientierungen in dem Stangenanschluss befestigt ist, ohne dass die
Fähigkeit beeinträchtigt ist, einen Versatz zwischen dem Schlossgehäuse und der Führung
auszugleichen. Es kann sein, dass die Öffnung und/oder das Engreifelement einen kreisförmigen
Durchmesser hat, um zu erreichen, dass die Endpunkte auf einem Kreis liegen. Insbesondere
kann die Wandung und/oder die Seitenfläche an einer Anlagestelle, an der die Seitenfläche
an der Wandung anliegt, einen kreisförmigen Durchmesser aufweisen.
[0027] Es kann vorgesehen sein, dass der maximale Auslenkwinkel des Endabschitts zwischen
0,5° und 7°, bevorzugt zwischen 1° und 5°, besonders bevorzugt zwischen 2° und 3°
beträgt.
[0028] Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Verbindungsvorrichtung eine Vertiefung aufweist.
Die Vertiefung ist insbesondere in und entgegen die Verschieberichtung begrenzt. Somit
umfasst die Vertiefung in und entgegen der Verschieberichtung Wände als Begrenzung
der Vertiefung. Eines der Riegelstangenteile umfasst die Vertiefung, während das andere
der Riegelstangenteile in die Vertiefung eingreift. So kann die Wandung der Öffnung
die Vertiefung aufweisen. Das Eingreifelement greift in die Vertiefung ein. Alternativ
oder zusätzlich kann das Eingreifelement in die Vertiefung aufweisen und die Wandung
der Öffnung kann in die Vertiefung eingreifen.
[0029] Das in die Vertiefung eingreifende Riegelstangenteil liegt bevorzugt an der Begrenzung
der Vertiefung in Verschieberichtung an. Hierdurch kann ein Druck von dem Stangenanschluss
auf den Endabschnitt übertragen werden, so dass die Riegelstange in die ausgefahrene
Position bewegt werden kann. Das in die Vertiefung eingreifende Riegelstangenteil
kann an der Begrenzung entgegen der Verschieberichtung anliegen. Hierdurch kann ein
Zug von dem Stangenanschluss auf den Endabschnitt übertragen werden, so dass die Riegelstange
in die eingefahrene Position bewegt werden kann. Der Eingriff in die Vertiefung sorgt
somit dafür, dass die Riegelstange druck- und zugfest ist. Besonders bevorzugt liegt
zugleich das in die Vertiefung eingreifende Riegelstangenteil sowohl in Verschieberichtung
als auch gegen die Verschieberichtung an der Begrenzung der Vertiefung an.
[0030] Besonders bevorzugt liegt das Eingreifelement in der Öffnung in der Vertiefung an,
so dass durch die Anlage in der Vertiefung die Auslenkung des Endabschnitts begrenzt
ist. Das Eingreifelement liegt in der Öffnung in der Vertiefung an, so dass durch
die Anlage in der Vertiefung die Auslenkung des ersten Riegelstangenteils relativ
zu dem zweiten Riegelstangenteil begrenzt ist. Bevorzugt liegt das Eingreifelement
derart in der Vertiefung an, dass die Anlage in der Verschieberichtung und/oder entgegen
der Verschieberichtung erfolgt. Besonders bevorzugt liegt das Eingreifelement derart
in der Vertiefung an, dass die Anlage in der Verschieberichtung und zugleich entgegen
der Verschieberichtung erfolgt. Das Eingreifelement kann mehrere Anlagestellen umfassen,
an denen das Eingreifelement in der Vertiefung anliegt. So kann das Eingreifelement
an einer ersten Anlagestelle in der Verschieberichtung an der Vertiefung anliegen
und an einer zweiten Anlagestelle entgegen der Verschieberichtung anliegen.
[0031] Die Vertiefung kann als ein Schlitz ausgebildet sein. Die Vertiefung kann als eine
Rille ausgebildet sein. Die Vertiefung kann als ein Gewinde ausgebildet sein. Die
Vertiefung kann als ein Innengewinde der Öffnung ausgebildet sein. Die Vertiefung
kann als ein Außengewinde des Eingreifelements ausgebildet sein.
[0032] Es ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Öffnung ein Innengewinde umfasst, in die
das Eingreifelement mit einem Außengewinde eingreift. Somit kann die Vertiefung als
das Innengewinde ausgebildet sein. Die zumindest eine Anlagestelle, bevorzugt die
mehreren Anlagestellen, des Eingreifelements befinden sich am Außengewinde.
[0033] Dadurch, dass ein Spiel zwischen dem Innengewinde und dem Außengewinde vorgesehen
ist, kann der Endabschnitt gegenüber dem Befestigungsabschnitt auslenkbar sein. Dadurch,
dass in der ausgelenkten Position des Endabschnitts das Außengewinde in und/oder entgegen
der Verschieberichtung an dem Innengewinde anliegt, kann eine Druck- und/oder Zugfestigkeit
erreicht werden. So kann an einer Anlagestelle des Außengewindes das Außengewinde
an dem Innengewinde in Verschieberichtung anliegen. An einer anderen Anlagenstelle
des Außengewindes kann das Außengewinde an dem Innengewinde entgegen der Verschieberichtung
anliegen. Bevorzugt liegt zugleich das Außengewinde an dem Innengewinde in und entgegen
der Verschieberichtung an.
[0034] Es ist denkbar, dass das Innengewinde und das Außengewinde durch zwischen einer und
acht Umdrehungen, bevorzugt durch zwischen zwei und sechs Umdrehungen, besonders bevorzugt
zwischen drei und fünf Umdrehungen, trennbar ist. Hierdurch wird ein besonders guter
Mittelweg zwischen Auslenkbarkeit und Druck- und Zugfestigkeit erreicht.
[0035] Es ist insbesondere vorgesehen, dass die Vertiefung, insbesondere das Innengewinde,
dasjenige Ende des mit der Vertiefung ausgebildeten Riegelstangenteils, das dem in
die Vertiefung eingreifenden Riegelstangenteil zugewandt ist, bildet. Die Öffnung
kann mehrere Abschnitte umfassen. Der Abschnitt, der dem Eingreifelement zugewandt
ist, kann die Vertiefung umfassen.
[0036] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Befestigungsabschnitt ein Gewinde umfasst.
Der Befestigungsabschnitt umfasst insbesondere ein Außengewinde. Mittels des Gewindes
ist der Befestigungsabschnitt an dem Stangenanschluss befestigbar. Somit wird bevorzugt
durch eine Drehbewegung die Riegelstange an dem Stangenanschluss befestigt. Hierzu
kann der Stangenanschluss ein Innengewinde umfassen.
[0037] Es kann sein, dass die Verbindungsvorrichtung einen quer zur Verschieberichtung angeordneten
Stift und einen Durchlass umfasst. Der Durchlass korrespondiert insbesondere mit dem
Stift. Hierbei umfasst eines der Riegelstangenteile den Stift und das andere der Riegelstangeteile
den Durchlass. Der Stift greift in den Durchlass ein. Insbesondere sind durch eine
Anlage des Stifts an dem Durchlass das erste und das zweite Riegelstangenteil zusammen
drehbar. Insbesondere liegt der Stift quer zur Verschieberichtung an dem Durchlass
an. Hierdurch ist es möglich, ein Drehmoment von dem Durchlass auf den Stift oder
von dem Stift auf den Durchlass zu übertragen.
[0038] Es kann sein, dass das Eingreifelement den Stift umfasst. Die Öffnung kann mit dem
Durchlass ausgebildet sein. Insbesondere führt der Durchlass durch die Wandung der
Öffnung.
[0039] Bevorzugt umfasst die Verbindungsvorrichtung sowohl die Vertiefung und als auch den
Durchlass. Die Vertiefung und der Durchlass sind bevorzugt beabstandet zueinander
angeordnet. Die Verbindungsvorrichtung umfasst mit der Vertiefung eine erste Formschlussvorrichtung,
durch die eine Druck- und/oder Zugfestigkeit gewährleistet wird. Die Verbindungsvorrichtung
umfasst mit dem Durchlass eine zweite Formschlussvorrichtung, durch die eine gewisse
Drehfestigkeit erreicht wird.
[0040] Das Übertragen der Zug- und/oder Druckkräfte erfolgt bevorzugt über ein Gewinde,
insbesondere über das Außengewinde des Eingreifelements, das in das Innengewinde der
Öffnung eingreift. Besonders bevorzugt liegen keine Zug- und/oder Druckkräfte an dem
Stift an. Dies bringt eine erhöhte Sicherheit gegen Abreißen der gelenkartigen Verbindung.
Ein Abreißen würde zu einem unsicheren Zustand der Tür führen.
[0041] Insbesondere kann ein Spiel zwischen dem Stift und dem Durchlass derart ausgebildet
sein, dass nur die Anlage des Eingreifelements an der Wandung der Öffnung die Auslenkung
und/oder den Auslenkwinkel des Endabschnitts begrenzt. Somit ist insbesondere das
Spiel zwischen dem Stift und dem Durchlass größer als zwischen der Vertiefung und
dem Eingreifelement. Insbesondere ist das Spiel zwischen dem Stift und dem Durchlass
größer als zwischen dem Außengewinde und dem Innengewinde. Somit wird die Auslenkung
des Endabschnitts durch die Vertiefung begrenzt und nicht durch eine Anlage des Stifts
an dem Durchlass. Hierdurch wird die kreisförmige Lage der Endpunkte gewährleistet.
Somit ist es denkbar, dass zunächst eine geringe Drehung des einen Riegelstangenteils
gegen das andere Riegelstangenteil erfolgt, bevor eine Drehfestigkeit durch die Anlage
des Stifts an dem Durchlass erreicht wird. Z. B. beträgt die Drehung weniger als 150°,
besonders bevorzugt weniger als 90°, besonders bevorzugt weniger als 50°, bevor der
Stift an dem Durchlass anliegt.
[0042] Es kann vorgesehen sein, dass der Stift tiefer als die Vertiefung in der Öffnung
angeordnet ist. Insbesondere kann das Eingreifelement auf der Höhe des Stifts einen
geringeren Durchmesser als auf der Höhe der Vertiefung aufweisen. Durch den geringeren
Durchmesser wird eine Anlage des Eingreifelements auf der Höhe des Stifts an der Wandung
vermieden. Das Eingreifelement und die Öffnung können auf der Höhe des Stifts ein
größeres Spiel zueinander aufweisen, das auf der Höhe der Vertiefung. Somit begrenzt
die Anlage des Eingreifelements in der Vertiefung die Auslenkung des Endabschnitts.
[0043] Der Abstand der Verbindungsvorrichtung zu dem Befestigungsabschnitt ist bevorzugt
kleiner ist als der Abstand der Verbindungsvorrichtung zu dem Endabschnitt. Z. B.
beträgt der Abstand der Verbindungsvorrichtung zu dem Endabschnitt mehr als das Doppelte,
bevorzugt mehr als das Vierfache, besonders bevorzugt mehr als Achtfache des Abstands
der Verbindungsvorrichtung zu dem Befestigungsabschnitt. Hierdurch ist es möglich,
durch einen kleinen Auslenkwinkel eine große Auslenkung des Endabschnitts zu erreichen.
[0044] Die Aufgabe der Erfindung wird auch durch eine Einsteckschloss mit einer erfindungsgemäßen
Riegelstange gelöst. Die Riegelstange kann wie beschrieben ausgebildet sein.
[0045] Das Einsteckschloss weist bevorzugt eine Betätigungsvorrichtung auf, über die die
Riegelstange von der ausgefahrenen in die eingefahrene Position bewegbar ist. Die
Betätigungsvorrichtung kann als eine Nuss ausgebildet sein, die mit einer Handhabe,
z. B. einer Panikstange oder einem Türdrücker, verbindbar ist. Bevorzugt ist die Betätigungsvorrichtung
in dem Schlossgehäuse angeordnet.
[0046] Das Einsteckschloss kann einen elektrischen Aktuator, z. B. einen Motor, umfassen,
der die Riegelstange von der ausgefahrenen Position in die eingefahrene Position bewegt.
Bevorzugt ist der elektrische Aktuator in dem Schlossgehäuse angeordnet.
[0047] Das Einsteckschloss kann als ein Türschloss für eine Gangflügeltür ausgebildet sein.
In diesem Fall kann das Einsteckschloss zumindest ein Sperrelement, insbesondere eine
Falle und/oder einen Riegel, umfassen, das in ein Schließblech ausgefahren werden
kann. Das zumindest eine Sperrelement ist bevorzugt in dem Schlossgehäuse gelagert.
Das zumindest eine Sperrelement ist bevorzugt über die Betätigungsvorrichtung und/oder
den Aktuator in das Schlossgehäuse zurückziehbar.
[0048] Das Einsteckschloss kann ein Türschloss für eine Standflügeltür ausgebildet sein.
In diesem Fall kann das Einsteckschloss einen Betätiger für ein Sperrelement, insbesondere
für eine Falle und/oder einen Riegel, umfassen, um das Sperrelement aus dem Türschloss
herauszudrücken. Der Betätiger ist bevorzugt in dem Schlossgehäuse angeordnet. Der
Betätiger ist bevorzugt über die Betätigungsvorrichtung und/oder den Aktuator in dem
Schlossgehäuse bewegbar.
[0049] Der Stangenanschluss ist bevorzugt zumindest teilweise in dem Schlossgehäuse angeordnet.
Der Stangenanschluss ist bevorzugt in oder an dem Schlossgehäuse gelagert. Das Schlossgehäuse
kann hierzu zumindest eine Öffnung umfassen, in der der Stangeanschluss geführt ist.
Die Riegelstange wird bevorzugt über den Stangenanschluss von der Betätigungsvorrichtung
und/oder dem Aktuator bewegt.
[0050] Das Einsteckschloss umfasst bevorzugt zumindest eine Werkzeugöffnung im Schlossgehäuse
und/oder im Stulp. Die Werkzeugöffnung dient dazu, den Stangeanschluss und die Riegelstange
aneinander zu befestigen. Die Werkzeugöffnung dient dazu, bei einem bereits in dem
Türblatt angeordneten Schlossgehäuse, den Stangeanschluss und die Riegelstange aneinander
zu befestigen.
[0051] Der Stangenanschluss kann eine Klemmvorrichtung umfassen, mit der die Riegelstange
in dem Stangenanschluss fixiert wird. Hierdurch ist eine genaue Justage der Länge
der Riegelstange möglich. Insbesondere verhindert die Klemmvorrichtung ein Lösen der
Riegelstange von dem Stangenanschluss im Betrieb des Schlosses. Die Klemmvorrichtung
kann insbesondere zusätzlich zu der Schraubverbindung zwischen dem Stangenanschluss
und der Riegelstange vorgesehen sein. Die Klemmverbindung ist bevorzugt in dem Schlossgehäuse
angeordnet.
[0052] Durch die Werkzeugöffnung kann die Klemmverbindung betätigt werden. Beispielsweise
kann die Klemmvorrichtung eine Schraube umfassen. Durch die Werkzeugöffnung kann die
Schraube gedreht werden. Die Werkzeugöffnung ermöglicht bei bereits dem Einsteckschloss,
das bereits in die Tür eingesetzt ist, das Fixieren der Riegelstange an dem Stangenanschluss.
[0053] Die Erfindung wird auch durch ein Türblatt mit einem erfindungsgemäßen Einsteckschloss
gelöst. Das Türblatt umfasst eine Tasche zur Aufnahme des Schlossgehäuses. Das Türblatt
umfasst eine Führung zur Führung der erfindungsgemäßen Riegelstange. Die Führung befindet
sich bevorzugt im Inneren des Türblatts.
[0054] Die Erfindung wird nun anhand von einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben. Dabei
zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Einsteckschloss,
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Riegelstange, die bei einem Einsteckschloss aus Fig.
1 einsetzbar ist,
Fig. 3 ein vergrößerter Ausschnitt des linken Teils der Figur 2,
Fig. 4 ein erstes und ein zweites Riegelstangenteil der erfindungsgemäßen Riegelstange,
Fig. 5 entspricht Fig. 4 in einer Explosionsansicht,
Fig. 6 eine leicht schräge Ansicht des ersten Riegelstangenteils aus Fig. 4 und
Fig. 7 eine Schnittdarstellung der in den Figuren 4 und 5 dargestellten Elemente.
[0055] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Einsteckschloss 1 dargestellt. Das erfindungsgemäße
Einsteckschloss 1 umfasst ein Schlossgehäuse 3 und einen Stulp 4. Der Stulp 4 dient
dazu, das Einsteckschloss 1 an einem nicht dargestellten Türblatt einer Tür zu befestigen.
Hierbei befindet sich das Einsteckschloss 1 in einer Tasche des Türblatts.
[0056] Das Einsteckschloss 1 umfasst eine obere Riegelstange 10 und eine untere Riegelstange
8. Die Riegelstangen 8, 10 sind in Figur 1 nicht in voller Länge dargestellt. Die
obere und die untere Riegelstange 8, 10 dienen dazu, in einer vertikalen Führung des
bereits montierten Türblatts bewegt zu werden. Die Führung befindet sich im Inneren
des Türblatts. Hierbei können die Riegelstangen 8, 10 zwischen einer eingefahrenen
Position und einer ausgefahrenen Position bewegt werden. In der eingefahrenen Position
befinden sich die Riegelstangen 8, 10 außer Eingriff mit einem Boden, einem Türrahmen
und/oder einer Decke. In der ausgefahrenen Position befinden sich die Riegelstangen
8, 10 in Eingriff mit dem Boden, dem Türrahmen und/oder einer Decke. Die Bewegungen
der oberen und der unteren Riegelstange 8, 10 erfolgt dabei gegeneinander.
[0057] Die Bewegung der oberen Riegelstange 10 von der eingefahrenen Position in die ausgefahrene
Position erfolgt in einer Verschieberichtung 100. Die Bewegung der oberen Riegelstange
10 von der ausgefahrenen Position in die eingefahrene Position erfolgt entgegen der
Verschieberichtung 100.
[0058] Das Einsteckschloss 1 umfasst Stangenanschlüsse 2. Die Stangenanschlüsse 2 sind zumindest
teilweise im Schlossgehäuse 3 angeordnet. Die Stangenanschlüsse sind am Schlossgehäuse
3 geführt. Die Riegelstangen 8, 10 sind an den Stangenanschlüssen 2 befestigt. Die
Stangeanschlüsse 2 sind miteinander wirkverbunden.
[0059] Die Stangenanschlüsse 2 sind in Wirkverbindung mit einer Nuss 5 als Betätigungsvorrichtung.
Die Nuss 5 ist mit einer Handhabe, z. B. einer Panikstange oder einem Türdrücker,
verbindbar. Die Stangenanschlüsse 2 sind in Wirkverbindung mit einem Elektromotor
6 als Aktuator. Wird die Nuss 5 und/oder der Aktuator 6 betätigt, so bewegen sich
die Stangenanschlüsse 2 und somit die Riegelstangen 8, 10. Hierdurch können die Riegelstangen
8, 10 von der ausgefahrenen Position in die jeweilige eingefahrene Position bewegt
werden.
[0060] Die obere Riegelstange 10 umfasst eine Feder 11. Die Feder 11 ist in der eingefahrenen
Position der oberen Riegelstange 10 gespannt. Durch die Feder 11 können die obere
Riegelstange 10 und die mit der oberen Riegelstange 10 wirkverbundene untere Riegelstange
8 in die jeweilige ausgefahrene Position bewegt werden.
[0061] Das Einsteckschloss 1 in Figur 1 ist als ein Schloss für eine Standflügeltür ausgebildet.
Daher umfasst das Einsteckschloss 1 einen Betätiger 7, um einen nicht dargestellten
Riegel, der in das Einsteckschloss 1 eingreifen kann, aus dem Schlossgehäuse 3 herausdrücken
zu können. Der Riegel gehört zu einem Gangflügelschloss.
[0062] Die Tasche des Türblatts für das Schlossgehäuse 3 und die Führung des Türblatts für
die Riegelstange 10 können durch Fehlertoleranzen zueinander versetzt sein.
[0063] Figur 2 zeigt die obere Riegelstange 10 aus Figur 1 in voller Länge. Die Riegelstange
10 umfasst einen Befestigungsabschnitt 12. Der Befestigungsabschnitt 12 umfasst ein
nicht dargestelltes Außengewinde, mit dem der Befestigungsabschnitt in ein Innengewinde
des Stangenanschlusses 2 eingeschraubt werden kann. Der Befestigungsabschnitt 12 befindet
sich an einem Ende der Riegelstange 10. Das andere Ende der Riegelstange 10 ist als
Endabschnitt 13 bezeichnet.
[0064] Um ein Verklemmen der Riegelstange 10 in der Führung durch die Fehlertoleranzen zu
vermeiden, umfasst die Riegelstange 10 eine gelenkartige Verbindungsvorrichtung 20
(s. Fig. 3). Wie in Figur 3 dargestellt, befindet sich die Verbindungsvorrichtung
20 innerhalb der Feder 11 und einer Federstütze 14, über die sich die Feder 11 an
dem Schlossgehäuse 3 abstützt. Durch die gelenkartige Verbindungsvorrichtung 20 kann
der Endabschnitt 13 quer zur Verschieberichtung 100 ausgelenkt werden. Hierdurch wird
ein Verklemmen der Riegelstange 10 in der Führung vermieden.
[0065] Die Riegelstange 10 umfasst ein erstes Riegelstangenteil 15 und ein zweites Riegelstangenteil
16, wie in Figur 3 dargestellt. Zudem umfasst die Riegelstange 10 ein drittes Riegelstangenteil
17 (s. Fig. 2), das mit dem ersten Riegelstangenteil 15 fest und unbeweglich verbunden
ist. So kann das dritte Riegelstangenteil 17 mit dem ersten Riegelstangenteil 15 verpresst
sein. Das dritte Riegelstangenteil 17 bildet zugleich eine Anlage für die Feder 11.
Das erste Riegelstangenteil 15 befindet sich unter der Feder 11. Das zweite Riegelstangenteil
16 befindet sich teilweise unter der Federstütze 14. Das zweite Riegelstangenteil
16 umfasst den Befestigungsabschnitt 12. Hierbei ist das Außengewinde des Befestigungsabschnitts
12 nicht dargestellt.
[0066] Die Verbindungsvorrichtung 20 verbindet das erste und das zweite Riegelstangenteil
15, 16 gelenkartig miteinander.
[0067] Figur 4 zeigt die Riegelstangenteile 15, 16 in einem verbundenen Zustand. Figur 5
zeigt die Riegelstangenteile 15, 16 in einer Explosionsdarstellung. Hierbei ist das
erste Riegelstangenteil 15 jeweils nur teilweise dargestellt. Fig. 6 zeigt das erste
Riegelstangenteil 15 in einer leicht perspektivischen Draufsicht in Verschieberichtung
100. Figur 7 zeigt eine Schnittdarstellung durch die Verbindungsvorrichtung 20.
[0068] Wie in den Figuren 4 bis 6 dargestellt ist, umfasst das erste Riegelstangenteil 15
eine Öffnung 21. Das zweite Riegelstangenteil 16 umfasst ein Eingreifelement 22. Die
Öffnung 21 befindet sich an dem Ende des ersten Riegelstangenteils 15, das dem zweiten
Riegelstangenteil 16 zugewandt ist. Die Öffnung 21 ist in Verschieberichtung 100 geöffnet.
Das Eingreifelement 22 des zweiten Riegelstangenteils 16 bildet das Ende des zweiten
Riegelstangenteils 16, das dem ersten Riegelstangenteil 15 zugewandt ist.
[0069] Das Eingreifelement 22 greift in die Öffnung 21 ein. Hierbei liegt ein Spiel zwischen
einer Wandung 28 der Öffnung 21 und dem Eingreifelement 22 vor, derart, dass das erste
Riegelstangenteil 15 und damit der Endabschnitt 13 gegenüber dem zweiten Riegelstangenteil
16 ausgelenkt werden kann. Das erste Riegelstangenteil 15 und das zweite Riegelstangenteil
16 sind dabei zueinander verkippbar.
[0070] Die Öffnung 21 und das Eingreifelement 22 bilden somit zusammen die Verbindungsvorrichtung
20. Durch die Anlage des Eingreifelements 22 an der Wandung 28 der Öffnung 21 ist
die maximale Auslenkung des Endabschnitts 13 begrenzt.
[0071] Das Eingreifelement 22 umfasst einen ersten Abschnitt 23 und einen zweiten Abschnitt
24. Der erste und der zweite Abschnitt 23, 24 sind jeweils zylinderförmig ausgebildet.
Der erste Abschnitt 23, der der Öffnung 21 abgewandt ist, ist mit einem größeren Durchmesser
ausgebildet als der zweite Abschnitt 24.
[0072] Entsprechend umfasst die Öffnung 21 einen ersten Abschnitt 29. Der erste Abschnitt
29 der Öffnung 21 befindet sich auf derselben Höhe in Verschieberichtung 100 wie der
erste Abschnitt 23 des Eingreifelements 22. Die Öffnung 21 umfasst einen zweiten Abschnitt
30. Der zweite Abschnitt 30 der Öffnung 21 befindet sich auf derselben Höhe in Verschieberichtung
100 wie der zweite Abschnitt 24 des Eingreifelements 22.
[0073] Der erste Abschnitt 23 des Eingreifelements 22 ist als ein Außengewinde 23 ausgebildet.
Der erste Abschnitt 29 der Öffnung 21 ist als ein Innengewinde 29 ausgebildet. Das
Innengewinde 29 und das Außengewinde 23 überlagern sich beispielsweise derart, dass
in ca. 3 bis 5 Umdrehungen des ersten Riegelstangenteils 15 das Innengewinde 29 und
das Außengewinde 23 getrennt werden können.
[0074] Das Innengewinde 29 dient als Vertiefung. Das Innengewinde 29 begrenzt dadurch, dass
das Außengewinde 23 in das Innengewinde 29 eingreift, eine Bewegung des zweiten Riegelstangenteils
16 relativ zu dem ersten Riegelstangenteil 15 in die Verschieberichtung 100 und entgegen
der Verschieberichtung 100. Hierzu umfasst das Innengewinde 29 Flanken. Das Außengewinde
23 greift mit den Flanken des Außengewindes 23 in das Innengewinde 29 ein.
[0075] Zwischen dem Außengewinde 23 und dem Innengewinde 29 liegt ein Spiel vor. Hierdurch
ist eine Auslenkung des Endabschnitts 13 möglich. Die maximale Auslenkung des Endabschnitts
13 ist durch die Anlage des Außengewindes 23 an dem Innengewinde 29 begrenzt.
[0076] Dadurch, dass die maximale Auslenkung des Endabschnitts 13 von dem rotationssymmetrischen
Gewinden 23, 29 abhängt, liegen Endpunkte, auf die der Endabschnitt 13 maximal auslenkbar
ist, auf einem Kreis. Somit ist der Endabschnitt in alle Richtungen quer zur Verschieberichtung
100 gleichermaßen auslenkbar.
[0077] Durch die Begrenzung der Beweglichkeit der Riegelstangenteile 15, 16 durch die Flanken
des Innengewindes ist die Verbindungsvorrichtung 20 druck- und zugfest.
[0078] Ein Auslenkwinkel gibt die Auslenkung des Endabschnitts 13 relativ zur nicht ausgelenkten
Lage 200 der Riegelstange 10 an. Der maximale Auslenkwinkel beträgt 2-3°.
[0079] Der erste Abschnitt 29 der Öffnung 21 befindet sich an dem Ende der Öffnung 21, die
dem zweiten Riegelstangenabschnitt 16 zugewandt ist. Somit befindet sich der erste
Abschnitt 29 am "Beginn" der Öffnung 21.
[0080] Der zweite Abschnitt 30 der Öffnung 21 und der zweite Abschnitt 24 des Eingriffelements
22 haben ein deutlich größeres Spiel zueinander als der erste Abschnitt 29 der Öffnung
21 und der erste Abschnitt 23 des Eingriffelements 22. Hierdurch ermöglichen die zweiten
Abschnitte 24, 30, dass die ersten Abschnitte 23, 29 die Auslenkung des Endabschnitts
13 begrenzen. Ein Deckfläche 30 des Eingreifelements 22 liegt nicht an der Wandung
28 der Öffnung 21 an. Die Deckfläche 30 bleibt auch bei maximaler Auslenkung des Endabschnitts
13 beabstandet von der Wandung 28.
[0081] Der zweite Abschnitt 24 umfasst ein Loch 26, in dem ein Stift 25 befestigt ist. Insbesondere
ist der Stift 25 in das Loch 26 eingepresst. Somit umfasst das Eingreifelement 22,
insbesondere der zweite Abschnitt 24, den Stift 25.
[0082] Der Stift 25 durchgreift gegenüberliegende Durchlässe 27 des ersten Riegelstangenteils
15, insbesondere des zweiten Abschnitts 30. Von den Durchlässen 27 ist in den Figuren
4, 5 und 7 jeweils nur ein Durchlass 27 dargestellt. Die Durchlässe 27 liegen sich
gegenüber. Hierdurch schließen die Durchlässe 27 einen Mittelpunktswinkel von 180°
ein.
[0083] Die Durchlässe 27 haben einen größeren Durchmesser als der Stift 25. Der Durchmesser
der Durchlässe 27 ist derart gewählt, dass eine Anlage des Stifts 25 an dem Durchlass
27 die Auslenkung des Endabschnitts 13 nicht begrenzt. Vielmehr ist das Spiel zwischen
dem Innengewinde 29 und dem Außengewinde 23 geringer, so dass nur die Anlage des Außengewindes
23 an dem Innengewinde 29 die Auslenkung der Riegelstange 10 begrenzt.
[0084] Der Stift 25 und die Durchlässe 27 dienen dazu, dass das zweite Riegelstangenteil
16 mit dem ersten Riegelstangenteil 15 mitgedreht werden kann. Hierdurch ist ein Hineinschrauben
bzw. ein Herausschrauben aus dem Stangenanschluss 2 möglich. Durch das Spiel zwischen
dem Stift 25 und den Durchlässen 27 erfolgt zunächst eine Drehung des ersten Riegelstangenteils
15, ohne das zweite Riegelstangenteil 16 mitzunehmen. Gelangt der Stift 25 an den
Durchlässen 27 quer zur Verschieberichtung 100 zur Anlage, so wird das zweite Riegelstangenteil
16 mitgedreht.
[0085] Durch die erfindungsgemäße gelenkartige Verbindungsvorrichtung 20 ist es somit sowohl
möglich, eine Verbindung zwischen zwei Riegelstangenteilen 15, 16 zu schaffen, bei
der ein Riegelstangenteil 15 gegenüber dem anderen Riegelstangenteil 16 auslenkbar
ist. Dennoch ist die Verbindung druck- und zugfest und in einem gewissen Umfang auch
drehfest.
[0086] Die Verbindungsvorrichtung 20 ist nahe dem Befestigungsabschnitt 12 vorgesehen. Hierdurch
kann aufgrund der Länge der Riegelstange 10 eine große Auslenkung erreicht werden.
So kann ein Abstand zwischen der Verbindungsvorrichtung 20, gemessen am Stift 25,
zu einer Spitze des Endabschnitts 13 mehr als das Achtfache des Abstands der Verbindungsvorrichtung
20 zu dem Befestigungsabschnitt 12 betragen.
[0087] Der Befestigungsabschnitt 12 wird durch eine nicht dargestellte Klemmvorrichtung
an dem Stangenanschluss 2 fixiert. Die Klemmvorrichtung befindet sich im Schlossgehäuse
3. Zum Fixieren weist der Stulp 4 und das Schlossgehäuse 3 eine nicht dargestellte
Werkzeugöffnung auf, durch die ein Werkzeug eingeführt werden kann. Das Werkzeug kann
eine Schraube der Klemmvorrichtung drehen. Somit sind der Befestigungsabschnitt 12
und der Stangenanschluss 2 unbeweglich aneinander befestigt.
1. Riegelstange (10) für ein Einsteckschloss (1),
wobei die Riegelstange (10) geeignet ist, in einer linearen Führung eines Türblatts
angeordnet und in eine Verschieberichtung (100) verschiebbar zu sein,
mit einem Befestigungsabschnitt (12) zum Befestigen an einen Stangenanschluss (2)
des Einsteckschlosses (1) und
mit einem dem Befestigungsabschnitt (12) abgewandten Endabschnitt (13) dadurch gekennzeichnet, dass die Riegelstange (10) zumindest eine gelenkartige Verbindungsvorrichtung (20) umfasst,
die zwischen dem Befestigungsabschnitt (12) und dem Endabschnitt (13) angeordnet ist,
wobei durch die Verbindungsvorrichtung (20) der Endabschnitt (13) quer zur Verschieberichtung
(100) auslenkbar ist.
2. Riegelstange (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Riegelstange (10) ein erstes Riegelstangenteil (15) und ein zweites Riegelstangenteil
(16) umfasst, wobei die Verbindungsvorrichtung (20) eine in oder gegen die Verschieberichtung
geöffnete Öffnung (21) des ersten Riegelstangenteils (15) und ein stangenförmiges
Eingreifelement (22) des zweiten Riegelstangenteils (16) umfasst, wobei das Eingreifelement
(22) derart in die Öffnung (21) eingreift, dass das erste und das zweite Riegelstangenteil
(15, 16) zueinander verkippbar sind.
3. Riegelstange (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine Anlage des Eingreifelements (22) in der Öffnung (21) der Auslenkwinkel
des Endabschnitts (13) begrenzt ist.
4. Riegelstange (10) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (21) und/oder das Eingreifelement (22) zylinderförmig ausgebildet ist.
5. Riegelstange (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Endpunkte, auf die der Endabschnitt (13) durch die Verbindungsvorrichtung (20) maximal
auslenkbar ist, auf einem Kreis liegen.
6. Riegelstange (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (21) eine in und entgegen die Verschieberichtung (100) begrenzte Vertiefung
(29) aufweist, in die das Eingreifelement (22) eingreift und/oder dass das Eingreifelement
(22) eine in und entgegen die Verschieberichtung (100) begrenzte Vertiefung (23) aufweist,
in die die Wandung (28) der Öffnung (21) eingreift.
7. Riegelstange (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diejenige Anlage des Eingreifelements (22) in der Öffnung (21), die den Auslenkwinkel
des Endabschnitts (13) begrenzt, in der Vertiefung (23, 29) erfolgt, wobei das Eingreifelement
(22) derart in der Vertiefung (23, 29) anliegt, dass die Anlage in der Verschieberichtung
(100) und entgegen der Verschieberichtung (100) erfolgt.
8. Riegelstange (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (21) ein Innengewinde (29) umfasst, in die das Eingreifelement (22) mit
einem Außengewinde (23) eingreift.
9. Riegelstange (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt (12) ein Gewinde umfasst.
10. Riegelstange (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsvorrichtung (20) einen quer zur Verschieberichtung (100) angeordneten
Stift (25) und einen dazu korrespondierende Durchlass (27) umfasst, wobei eines Riegelstangenteile
(15, 16) den Stift (25) umfasst und das andere der Riegelstangeteile (15, 16) den
Durchlass (27), wobei der Stift (25) in den Durchlass (27) eingreift, wobei durch
eine Anlage des Stifts (25) an dem Durchlass (27) das erste und das zweite Riegelstangenteil
(15, 16) zusammen drehbar sind.
11. Riegelstange (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spiel zwischen dem Stift (25) und dem Durchlass (27) derart ausgebildet ist,
dass nur eine Anlage des Eingreifelements (22) an der Wandung (28) der Öffnung (21)
den Auslenkwinkel des Endabschnitts (13) begrenzt.
12. Riegelstange (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stift (25) tiefer als die Vertiefung (29, 23) in der Öffnung (21) angeordnet
ist, insbesondere dass das Eingreifelement (22) auf der Höhe des Stifts (25) einen
geringeren Durchmesser als auf der Höhe der Vertiefung (29, 23) aufweist.
13. Riegelstange (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Verbindungsvorrichtung (20) zu dem Befestigungsabschnitt (12) kleiner
ist als der Abstand der Verbindungsvorrichtung (20) zu dem Endabschnitt (13), insbesondere
dass der Abstand der Verbindungsvorrichtung (20) zu dem Endabschnitt (13) mehr als
das Doppelte, bevorzugt mehr als das Vierfache, besonders bevorzugt mehr als Achtfache
des Abstands der Verbindungsvorrichtung (20) zu dem Befestigungsabschnitt (12) beträgt.
14. Einsteckschloss (1) mit einer Riegelstange (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
15. Türblatt mit einem Einsteckschloss (1) nach Anspruch 14 und mit der linearen Führung,
in der die Riegelstange (10) innerhalb des Türblatts geführt ist.