(19)
(11) EP 3 705 836 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.09.2020  Patentblatt  2020/37

(21) Anmeldenummer: 20161941.8

(22) Anmeldetag:  09.03.2020
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F41C 23/10(2006.01)
F41C 23/16(2006.01)
F41C 23/14(2006.01)
F41C 23/18(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 07.03.2019 DE 102019105905

(71) Anmelder: J.G. Anschütz GmbH & Co. KG
89079 Ulm (DE)

(72) Erfinder:
  • Maier, Moritz
    22529 Hamburg (DE)
  • Wirthgen, Benjamin
    89165 Regglisweiler (DE)

(74) Vertreter: Meyer, Thorsten 
Meyer Patentanwaltskanzlei Pfarrer-Schultes-Weg 14
89077 Ulm
89077 Ulm (DE)

   


(54) VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINES AN EINEN DEFINIERTEN SCHÜTZEN ANGEPASSTEN SCHAFTES


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines an einen definierten Schützen angepassten Schaftes (1) mit Griffstücken (41, 42) einer Schusswaffe, wobei der Schaft (1) vordefinierte Abschnitte zum tragen des Systems und des Laufs der Schusswaffe aufweist, und wobei der Schaft eine definierte Aufnahme (21, 3) für die Montage eines speziell geformten Handstücks aufweist, wobei die folgenden Schritte durchgeführt werden:
- Bereitstellen eines zur definierten Aufnahme passenden Handstück-Trägerteils (22, 31),
- Außen-seitig Überziehen des Handstück-Trägerteils (22, 31) mit einer zunächst formbaren, nach einer Zeit erstarrenden Formmasse (23),
- Umformung der Formmasse (23) durch Anpassen der Außenform an die Form der mit die Schusswaffe bedienenden Körpetereilen des definierten Schützen in Halte- oder Schussposition,
- Aushärten der Formmasse (23),
- 3D-Abscannen des Handstück-Trägerteils (22, 31) mit der ausgehärteten angeformten Formmasse (23),
- Fertigen eines endfesten Griffstücks (41, 42) in Form des Handstück-Trägerteils (22, 31) mit der angeformten Formmasse (23),
- Befestigen des endfesten Griffstücks (41, 42) am Schaft (1) der Schusswaffe in den Aufnahmen (21, 3).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines an einen definierten Schützen angepassten Schaftes.

[0002] Gerade im Hochpräzisionsbereich im Schießsport dem Biathlon kommt es darauf an, dass der Schütze bestmöglich seine Anatomie an sein Sportgerät anpasst.

[0003] So kann der präzise Schuss direkt ausgeführt werden.

[0004] Beim Stand der Technik wird dabei eine Vielzahl an Einstellmöglichkeiten bereit gestellt, die der Schütze in vielen Anpassungsschritten abgleichen muss.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren zur Herstellung eines an einen definierten Schützen angepassten Schaftes mit Griffstücken einer Schusswaffe zur Verfügung zu stellen, bei der eine Anpassung an die Anatomie erfolgt ist.

[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines an einen definierten Schützen angepassten Schaftes nach den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0007] Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zur Herstellung eines an einen definierten Schützen angepassten Schaftes mit Griffstücken einer Schusswaffe,
wobei der Schaft vordefinierte Abschnitte zum tragen des Systems und des Laufs der Schusswaffe aufweist,
wobei die erfinderische Ausgestaltung durch die folgenden Schritte erfolgt:
  • versehen des Schaftes mit wenigstens einer definierten Aufnahme für die Montage eines speziell geformten Handstücks,
  • Bereitstellen eines zur definierten Aufnahme passenden Handstück-Trägerteils,
  • Außen-seitig Überziehen des Handstück-Trägerteils mit einer zunächst formbaren, nach einer Zeit erstarrenden Formmasse,
  • Umformung der Formmasse durch Anpassen der Außenform an die Form der mit die Schusswaffe bedienenden Körperteilen des definierten Schützen in Halte- oder Schussposition,
  • Aushärten der Formmasse,
  • 3D-Abscannen des Handstück-Trägerteils mit der ausgehärteten angeformten Formmasse,
  • Fertigen eines endfesten Griffstücks in Form des Handstück-Trägerteils mit der angeformten Formmasse,
  • Befestigen des endfesten Griffstücks am Schaft der Schusswaffe.


[0008] Hierdurch ist auf besonders effektive Weise die "angegossene Schäftung" einer Schusswaffe ermöglicht.

[0009] Die Formmasse besteht von Vorteil aus einem zwei Komponenten-Gemisch.

[0010] Nach einem besonders vorteilhaften Verfahrensschritt ist das Griffstück aus einem die Außenform der Formmasse nachzeichnenden Gitternetz aus Kunststoff hergestellt.

[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen oder deren mögliche Unterkombinationen.

[0012] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen weiter erläutert. Im Einzelnen zeigt die schematische Darstellung in:
Fig. 1
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schaftes mit Aufnahmen,
Fig. 2
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schaftes mit Aufnahmen aus Fig. 1 mit einem Handstück-Trägerteil,
Fig. 2a
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schaftes aus Fig. 1 mit am Handstück-Trägerteil aufgetragener Formmasse,
Fig. 3
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schaftes mit Aufnahmen aus Fig. 1 mit einem Handstück-Trägerteil,
Fig. 4
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schaftes aus Fig. 2a mit nach der Formmasse gefertigtem Griffstück,
Fig. 5
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schaftes aus Fig. 2a mit nach der Formmasse gefertigtem Griffstück an der vorderen Aufnahme, und
Fig. 6
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schaftes aus Fig. 2a mit nach den Formmassen gefertigtem Griffstücken beiden Aufnahmen.


[0013] Die in den Figuren gleichen Bezugsziffern bezeichnen gleiche oder gleich wirkende Elemente.

[0014] In Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schaftes 1 mit Aufnahmen 21 und 3 für Wange und Hand gezeigt.

[0015] Zunächst werden jeweils zur definierten Aufnahme passende Handstück-Trägerteile 22, 31 aufgesetzt (Fig. 2 bzw. Fig. 3).

[0016] Auf diese Handstück-Trägerteile 22, 31 werden dann Formmassen 23 aufgetragen (siehe Beispiel in Fig. 2a zur Aufnahme 21).

[0017] Der Sportler muss diese dann im noch weichen Zustand halten in seiner bevorzugten Halteposition. Die Formmasse 23 härtet dann schnell auf dem jeweiligen Handstück-Trägerteil 22, 31 aus.

[0018] Zusammen mit dem Handstück-Trägerteil 22, 31 wird die erhärtete Formmasse 23 3D-gescannt.

[0019] Dann wird ein Außenform gleiches Gitternetz-förmiges Griffstück 41 oder 42 hergestellt was dann entsprechend Fig. 4 (Griffstück 41) oder entsprechend Fig. 5 (Griffstück 41) oder zusammen wie in Fig. 6 gezeigt das perfekt anliegende Sportgerät erzeugt.

Bezugszeichenliste



[0020] 
1
Schaft
21
Aufnahme
22
Handstück-Trägerteil
23
Formmasse
3
Aufnahme
31
Handstück-Trägerteil
41
Griffstück
42
Griffstück



Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines an einen definierten Schützen angepassten Schaftes (1) mit Griffstücken (41, 42) einer Schusswaffe,
wobei der Schaft (1) vordefinierte Abschnitte zum Tragen des Systems und des Laufs der Schusswaffe aufweist,
gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte:

- versehen des Schaftes mit wenigstens einer definierten Aufnahme (21, 3) für die Montage eines speziell geformten Handstücks,

- Bereitstellen eines zur definierten Aufnahme passenden Handstück-Trägerteils (22, 31),

- Außen-seitig Überziehen des Handstück-Trägerteils (22, 31) mit einer zunächst formbaren, nach einer Zeit erstarrenden Formmasse (23),

- Umformung der Formmasse (23) durch Anpassen der Außenform an die Form der mit die Schusswaffe bedienenden Körpetereilen des definierten Schützen in Halte- oder Schussposition,

- Aushärten der Formmasse (23),

- 3D-Abscannen des Handstück-Trägerteils (22, 31) mit der ausgehärteten angeformten Formmasse (23),

- Fertigen eines endfesten Griffstücks (41, 42) in Form des Handstück-Trägerteils (22, 31) mit der angeformten Formmasse (23),

- Befestigen des endfesten Griffstücks (41, 42) am Schaft (1) der Schusswaffe in der Aufnahme (21, 3).


 
2. Verfahren zur Herstellung eines an einen definierten Schützen angepassten Schaftes,
gekennzeichnet dadurch,
dass die Formmasse aus einem zwei Komponenten-Gemisch besteht.
 
3. Verfahren zur Herstellung eines an einen definierten Schützen angepassten Schaftes,
gekennzeichnet dadurch,
dass das Griffstück (41, 42) aus einem die Außenform der Formmasse nachzeichnenden Gitternetz aus Kunststoff hergestellt ist.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht









Recherchenbericht