[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Baugrubenumschließung im
Boden, in welchem ein Grundwasserspiegel gegeben ist, wobei im Boden eine ringförmige
Dichtwand erstellt wird, welche sich von einer Bodenoberfläche bis zu einer vorgegebenen
Tiefe erstreckt, welche unterhalb des Grundwasserspiegels liegt, und innerhalb der
ringförmigen Dichtwand in einem unteren Bereich unterhalb des Grundwasserspiegels
eine Dichtsohle durch Injizieren eines Abdichtmediums erstellt wird, wobei durch die
ringförmige Dichtwand und die Dichtsohle eine Dichtwanne im Boden gebildet wird, gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Baugrubenumschließung, wobei im Boden eine
ringförmige Dichtwand erstellt ist, welche sich von einer Bodenoberfläche bis zu einer
vorgegebenen Tiefe erstreckt, welche unterhalb eines Grundwasserspiegels im Boden
liegt, und innerhalb der ringförmigen Dichtwand in einem unteren Bereich unterhalb
des Grundwasserspiegels eine Dichtsohle durch Injizieren eines Abdichtmediums erstellt
ist, wobei durch die ringförmige Dichtwand und die Dichtsohle eine Dichtwanne im Boden
gebildet ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 12.
[0003] Aus der
DE 196 04 525 C2 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Baugrubenumschließung mit einer ringförmigen
Dichtwand und einer Abdichtsohle unterhalb eines Grundwasserspiegels bekannt. Bei
dieser Baugrubenumschließung ist die Abdichtsohle als eine starre Sohlplatte ausgeführt,
welche über Rückverankerungselemente in tieferliegenden Bodenschichten rückverankert
ist. Eine derartige starre Sohlplatte ist in der Herstellung zeit- und kostenaufwändig.
[0004] Ein gattungsgemäßes Verfahren zum Herstellen einer Baugrubenumschließung geht aus
der
EP 2 787 123 B1 hervor. Zur Erstellung der Baugrubenumschließung wird dabei eine Dichtsohle innerhalb
einer ringförmigen Dichtwand durch Injizieren eines Abdichtmediums in eine poröse
Bodenschicht bewirkt, wobei das Abdichtmedium eine wasserundurchlässige, gelartige
Struktur in der porösen Bodenschicht bildet. Hierdurch wird eine insgesamt wasserundurchlässige
Bodenschicht und damit eine Dichtsohle gebildet.
[0005] Ein ähnliches Verfahren und eine ähnliche Baugrubenumschließung gehen auch aus der
DE 201 14 212 U1 hervor.
[0006] Zum Erzielen eines gewünschten Abdichtgrades der Abdichtsohle ist es erforderlich,
eine relativ große Menge an Abdichtmedium in die poröse Bodenschicht zu injizieren.
Je höher die Menge an injizierten Abdichtmedium je m
2 Dichtsohle ist, umso besser die Abdichtung. Ein erhöhter Verbrauch von Abdichtmedium
ist jedoch mit einem erhöhten Kosten- und Zeitaufwand zum Einbringen verbunden. Zudem
ist es unter Umweltgesichtspunkten erwünscht, möglichst wenig Abdichtmedium in tieferliegende
Bodenschichten zu injizieren.
[0007] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Erstellen einer Baugrubenumschließung im Boden und eine
solche Baugrubenumschließung anzugeben, welche eine besonders dichte Baugrubenumschließung
bei einem effizienten Einsatz des Abdichtmediums ermöglichen.
[0008] Die Aufgabe wird zum einen durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1
und zum anderen durch eine Baugrubenumschließung mit den Merkmalen des Anspruchs 12
gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass Grundwasser aus dem
Boden innerhalb der Dichtwanne bis zu einem Grundwasserstand eines definierten Verdichtungsniveaus
abgepumpt wird, welches unterhalb des Grundwasserspiegels und oberhalb der Dichtsohle
liegt, dass das Grundwasser in der Dichtwanne auf diesem Verdichtungsniveau für eine
vorgegebene Zeitspanne, welche mindestens 8 Stunden beträgt, gehalten wird, wobei
die Dichtsohle aufgrund des von unten anstehenden Grundwasserdrucks gezielt verdichtet
wird, und dass anschließend der Grundwasserstand in der Dichtwanne auf ein Endniveau
angehoben wird, welches oberhalb des Verdichtungsniveaus und unterhalb des Grundwasserspiegels
liegt.
[0010] Eine Grundidee der Erfindung liegt darin, eine Dichtsohle, welche durch Injizieren
eines weichen Abdichtmediums in eine poröse Bodenschicht gebildet ist, nach dem Injizieren
gezielt zu verdichten. Das Verdichten erfolgt dabei nach der Erfindung durch einen
hydraulischen Druck von unten. Dies wird dadurch erzielt, dass nach dem Erstellen
der ersten Roh-Dichtsohle der Grundwasserspiegel innerhalb der Dichtwanne auf ein
bestimmtes Verdichtungsniveau abgesenkt wird, welches unterhalb eines vorgesehenen
Endniveaus des Grundwasserspiegels innerhalb der Dichtwanne beim Ausheben der Baugrube
liegt.
[0011] Durch dieses besonders starke Absenken des Grundwasserspiegels innerhalb der Dichtwanne
auf das vorgesehene Verdichtungsniveau wird an der gebildeten ersten Dichtsohle ein
relativ hoher Differenzdruck zwischen Oberseite und Unterseite erzeugt, an welcher
das Grundwasser ansteht. Dieser anstehende Grundwasserdruck führt zu einer gezielten
Verdichtung der Dichtsohle, da durch den anstehenden Druck die Partikel des Abdichtmediums,
welche insbesondere eine gelartige Struktur bilden, so auch kleinere Kapillare in
der porösen Bodenschicht zusetzen. Für eine gewünschte Verdichtung wird der relativ
hohe Differenzdruck, der vorzugsweise zwischen 0,5 bar bis 5 bar betragen kann, für
eine vorgegebene Zeitspanne eingestellt, welche mindestens 8 Stunden beträgt. Bei
diesem Verdichten ist das Bodenmaterial in der Baugrube nicht, jedenfalls nicht vollständig
ausgehoben, so dass die Dichtsohle von oben hinreichend gegen den anstehenden Wasserdruck
von unten abgestützt ist.
[0012] Nach der bewirkten Verdichtung der Dichtsohle kann der Grundwasserstand in der Dichtwanne
wieder von dem Verdichtungsniveau auf ein höheres Endniveau angehoben werden, welches
für das Ausheben der Baugrube gewünscht und ausreichend ist. Dieses Endniveau liegt
dabei vorzugsweise unterhalb oder zumindest auf gleicher Höhe wie die Sohle der auszuhebenden
Baugrube.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass
innerhalb der Dichtwanne eine Baugrube ausgehoben wird, wobei Bodenmaterial bis zu
einer definierten Baugrubensohle ausgehoben wird, welche oberhalb des Endniveaus des
Grundwassers der Dichtwanne liegt. Hierdurch wird sichergestellt, dass sich in der
Baugrubensohle kein Grundwasser ansammelt.
[0014] Eine besonders gute Verdichtung wird nach einer Weiterbildung der Erfindung dadurch
erzielt, dass die Zeitspanne, in welcher der Grundwasserstand auf dem Verdichtungsniveau
gehalten wird, zwischen 8 Stunden und 48 Stunden, vorzugsweise zwischen 12 Stunden
und 24 Stunden, beträgt. In dieser Zeitspanne kann eine merkliche Erhöhung der Dichtheit
der Dichtsohle erreicht werden, wobei die verdichtete Dichtsohle eine um bis zu 20%
oder mehr erhöhte Dichtheit gegenüber der ersten Ursprungsdichtsohle aufweisen.
[0015] Eine besonders gleichmäßige Verdichtung wird nach einer Verfahrensvariante dadurch
erreicht, dass in der Dichtwanne das Grundwasser zum Erreichen des Verdichtungsniveaus
gleichmäßig über die Dichtsohle abgesenkt wird. Hierdurch werden größere lokale Schwankungen
der Dichtheit der Dichtsohle vermieden.
[0016] Ein besonders gleichmäßiges Absenken des Grundwassers kann insbesondere dadurch erreicht
werden, dass zum Absenken des Grundwassers in der Dichtwanne mehrere Brunnen verteilt
über der Dichtsohle erstellt werden, und dass aus dem Brunnen Grundwasser abgepumpt
wird. Je höher dabei die Anzahl der Brunnen innerhalb der Dichtwanne pro Flächeneinheit
ist, umso gleichmäßiger kann das Grundwasser innerhalb der Dichtwanne auf das Verdichtungsniveau
abgesenkt werden. Die Brunnen können auch mit Querkanälen oder als horizontale Drainagen
(horizontal drains) ausgeführt sein.
[0017] Dabei ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung besonders vorteilhaft, dass das
Abpumpen des Grundwassers über die Zeit mit veränderlicher Abpumpleistung erfolgt.
So kann das Abpumpen zunächst mit einer reduzierten Pumpleistung erfolgen, welche
allmählich gesteigert wird. Nach Erreichen des Endniveaus innerhalb der Dichtwanne
wird dann vorzugsweise die Pumpe mit einer reduzierten, kontinuierlichen Pumpleistung
betrieben, um das eingestellte Endniveau des Grundwassers in der Dichtwanne beizubehalten.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass eine Dichtwanne in der Praxis nie vollständig dicht
ausgeführt werden kann, so dass mit einem gewissen Zustrom von Grundwasser in die
Dichtwanne gerechnet werden muss. Die Pumpleistung wird dabei so eingestellt, welche
in etwa dem Zustrom an Grundwasser entspricht.
[0018] Dabei ist es besonders vorteilhaft, dass die Abpumpleistung schrittweise gesteigert
wird, bis ein gewünschter Endwert erreicht ist. So kann beispielsweise die Förderleistung
pro Brunnen in der ersten Stunde 1 m
3 betragen, in der zweiten Stunde 2 m
3, in der dritten Stunde 3 m
3 usw., bis ein Maximalwert von beispielsweise 10 m
3 je Stunde und Brunnen erreicht wird. Nach einer Erkenntnis der Erfindung wird durch
dieses schrittweise Anheben das träge Fließverhalten zwischen Grundwasser und Poren
in den Bodenschichten beschleunigt, wobei gleichzeitig ein Abriss der Strömung zum
Brunnen hin verhindert wird.
[0019] Gemäß einer weiteren Verfahrensvariante der Erfindung ist es bevorzugt, dass das
Abpumpen an den einzelnen Brunnen unterschiedlich erfolgt. Dabei wird an den einzelnen
Brunnen eine Abpumpleistung der einzelnen Pumpen differenziert eingestellt, so dass
ein möglichst gleichmäßiges Absinken des Grundwasserniveaus in der Dichtwanne etwa
parallel zur Dichtsohle bis zum Erreichen des Endniveaus bewirkt ist.
[0020] Dabei kann es besonders vorteilhaft sein, dass der Grundwasserstand während und/oder
nach dem Abpumpen gemessen und überprüft wird. Dies kann durch entsprechende Messeinrichtungen
an den Brunnen ermittelt werden. Die einzelnen Messeinrichtungen können vorzugsweise
drahtgebunden oder drahtlos mit einer zentralen Steuereinheit in Verbindung stehen,
welche ebenfalls mit den Pumpen an den einzelnen Brunnen drahtgebunden oder drahtlos
in Verbindung steht. Abhängig von den Messwerten an den einzelnen Brunnen kann über
die Steuereinheit die Abpumpleistung der einzelnen Pumpen geregelt werden, um ein
gewünschtes Absenken oder Halten des Grundwasserstandes in der Dichtwanne zu erreichen.
[0021] Hinsichtlich des Abdichtmediums kann grundsätzlich jedes geeignete flüssige oder
weiche Abdichtmedium verwendet werden, mit welchem eine poröse Bodenschicht in eine
dichte Sohle gewandelt werden kann. Besonders bevorzugt ist es dabei, dass das Abdichtmedium
ein Dichtgel ist, welches als Komponenten Silikat, Wasserglas und/oder Kieselsol enthält.
Diese Komponenten können insbesondere mit Bestandteilen in dem Boden oder in dem Grundwasser
eine gelartige Struktur bilden, durch welche ein Kapillarsystem in der porösen Bodenschicht
weitgehend wasserdicht abgeschlossen wird.
[0022] Eine besonderes wirtschaftliche Herstellung der Baugrubenumschließung wird zudem
dadurch erreicht, dass die ringförmige Dichtwand als eine Bohrpfahlwand oder eine
Schlitzwand ausgeführt wird. Eine Bohrpfahlwand wird dabei durch ein Überschneiden
oder Aneinandersetzen einer Vielzahl von Bohrpfählen erzielt. Bei einer Schlitzwand
werden mittels einer Schlitzwandfräse oder eines Schlitzwandgreifers eine Vielzahl
von sich kontaktierenden oder überschneidenden Schlitzwandpanelen im Boden erstellt,
welche zusammen dann eine Dicht- oder Umschließungswand bilden. Grundsätzlich kann
die Dichtwand in jeder anderen geeigneten Weise ausgebildet sein, so etwa als Spundwand
oder mit einem Bodenmischverfahren, etwa einem MIP®- oder CSM®-Verfahren.
[0023] Die erfindungsgemäße Baugrubenumschließung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtsohle
gezielt verdichtet ist, indem das Grundwasser aus dem Boden innerhalb der Dichtwanne
bis zu einem Grundwasserstand eines definierten Verdichtungsniveaus abgepumpt wird,
welches unterhalb des Grundwasserspiegels und oberhalb der Dichtsohle liegt, und das
Grundwasser in der Dichtwanne auf diesem Verdichtungsniveau für eine vorgegebene Zeitspanne
für mindestens 8 Stunden gehalten ist, bevor der Grundwasserstand in der Dichtwanne
nach der Verdichtung auf ein Endniveau oberhalb des Verdichtungsniveaus angehoben
ist.
[0024] Die Baugrubenumschließung wird insbesondere mit dem zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt. Es können dabei die zuvor beschriebenen Vorteile erzielt werden.
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher
beschreiben, welches schematisch in den Zeichnungen dargestellt ist. In den Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Querschnittsansicht beim Erstellen einer Baugrubenumschließung nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren vor einem Verdichten der Dichtsohle;
- Fig. 2
- eine Ansicht der Baugrubenumschließung gemäß Fig. 1 beim Absenken des Grundwasserspiegels
auf ein Verdichtungsniveau;
- Fig. 3
- eine Ansicht der Baugrubenumschließung gemäß den Figuren 1 und 2 mit einer Verdichtung
der Dichtsohle;
- Fig. 4
- eine Ansicht der Baugrubenumschließung gemäß den Figuren 1 bis 3 mit einem Anheben
des Grundwasserstandes auf ein Endniveau; und
- Fig. 5
- eine Ansicht der Baugrubenumschließung gemäß den Figuren 1 bis 4 nach Ausheben der
Baugrube.
[0026] Die Figuren 1 bis 5 verdeutlichen den Verlauf der Herstellung einer erfindungsgemäßen
Baugrubenumschließung 10 in einem Boden 5 mit einem gegebenen Grundwasserspiegel 7.
Dabei wird, wie in Fig. 1 verdeutlicht ist, in zunächst bekannter Weise eine ringförmige
Dichtwand 12 im Boden 5 erstellt. Die ringförmige Dichtwand 12 erstreckt sich dabei
von einer Bodenoberfläche 6 bis zu einer vorgesehenen Tiefe im Boden 5. Innerhalb
der Dichtwand 12 wird durch Injizieren eines Abdichtmediums in eine geeignete Bodenschicht
im Boden 5 eine erste Dichtsohle 14 mit einer Aufgangsdicke erstellt. Die Dichtsohle
14 schließt dicht an die Innenseite der umschließenden Dichtwand 12 an. Die umschließende
Dichtwand 12 und die Dichtsohle 14 bilden so in grundsätzlich bekannter Weise eine
Dichtwanne 20 im Boden 5.
[0027] Gemäß Fig. 2 werden nach dem Erstellen der Dichtwanne 20 in der Dichtwanne 20 mehrere
Brunnen 22 gebohrt, welche zum Abpumpen des in der Dichtwanne 20 eingeschlossenen
Grundwassers dienen. Hierfür werden nicht dargestellte Pumpen eingesetzt, welche das
Grundwasser aus dem Boden 5 pumpen und nach außerhalb der Dichtwanne 20 abfördern.
Durch dieses Abpumpen, welches vorzugsweise schrittweise mit sich erhöhender Pumpleistung
erfolgt, wird der Grundwasserstand innerhalb der Dichtwanne 20 von dem ursprünglichen
Grundwasserspiegel 7 auf ein gewünschtes Verdichtungsniveau 30 abgesenkt. Das Verdichtungsniveau
30 liegt unterhalb des ursprünglichen Grundwasserspiegels 7 und oberhalb der Dichtsohle
14. Das Abpumpen über die Brunnen 22 erfolgt dabei insbesondere so, dass der Grundwasserstand
innerhalb der Dichtwanne 20 möglichst gleichmäßig oberhalb der gesamten Dichtsohle
14 und möglichst parallel zu dieser abgesenkt wird.
[0028] Durch das Reduzieren des Grundwasserstandes innerhalb der Dichtwanne 20 wird an der
Dichtsohle 14 ein Differenzdruck zwischen der Oberseite und der Unterseite der Dichtsohle
14 erzeugt. An der Unterseite der Dichtsohle 14 steht ein höherer Grundwasserdruck
an, welcher durch den höheren Grundwasserspiegel 7 gegenüber dem abgesenkten Verdichtungsniveau
30 in der Dichtwanne 20 bedingt ist. Der anstehende Wasserdruck ist schematisch in
Fig. 2 durch Pfeile verdeutlicht.
[0029] Dieser anstehende Wasserdruck bewirkt über die Zeit, die mindestens 8 Stunden beträgt,
ein Verdichten des injizierten Abdichtmediums in der Bodenschicht der Dichtsohle 14.
Hierdurch kann eine Dicke der Dichtsohle 14 verringert werden, wie anschaulich in
Fig. 3 dargestellt ist. Diese Verdichtung kann bis zu 10% oder höher betragen. Die
Verdichtung wird insbesondere dadurch bewirkt, dass durch den erhöhten anstehenden
Differenzdruck von unten Partikel des injizierten gelartigen Abdichtmediums zusammengepresst
und auch in feinere Kapillaren der Bodenschicht gedrückt werden. So wird eine merkliche
Erhöhung des Grades der Dichtheit der Dichtsohle 14 erreicht.
[0030] Anschließend kann gemäß Fig. 4 der Grundwasserstand innerhalb der Dichtwanne 20 durch
Verringerung der Abpumpleistung der Brunnen 22 wieder auf ein Endniveau 32 erhöht
werden. Dieses Endniveau 32 liegt dabei oberhalb des Verdichtungsniveaus 30 und unterhalb
des ursprünglichen Grundwasserspiegels 7.
[0031] Nach Erreichen dieses Endniveaus 32 des Grundwasserstandes in der Dichtwanne 20 kann
dann Bodenmaterial innerhalb der Dichtwanne 20 ausgehoben werden, um so eine gewünschte
Baugrube 26 mit einer Baugrubensohle 28 zu bilden. Die Baugrubensohle 28 liegt dabei
auf gleicher Höhe oder, wie in Fig. 5 dargestellt, etwas höher als das Endniveau 32
des Grundwasserstandes in der Dichtwanne 20.
[0032] Insgesamt wird mit der Erfindung eine erfindungsgemäße Baugrubenumschließung 10 erzielt,
bei welcher eine besonders dichte Dichtsohle 14 gegeben ist. Insgesamt kann mit der
Erfindung so die Menge an einzusetzenden Abdichtmedium reduziert und insgesamt eine
Dichtwanne 20 mit einer besonders guten Dichtheit erstellt werden.
1. Verfahren zum Erstellen einer Baugrubenumschließung (10) im Boden (5), in welchem
ein Grundwasserspiegel (7) gegeben ist, wobei
im Boden (5) eine ringförmige Dichtwand (12) erstellt wird, welche sich von einer
Bodenoberfläche (6) bis zu einer vorgegebenen Tiefe erstreckt, welche unterhalb des
Grundwasserspiegels (7) liegt, und
innerhalb der ringförmigen Dichtwand (12) in einem unteren Bereich unterhalb des Grundwasserspiegels
(7) eine Dichtsohle (14) durch Injizieren eines Abdichtmediums erstellt wird, wobei
durch die ringförmige Dichtwand (12) und die Dichtsohle (14) eine Dichtwanne (20)
im Boden (5) gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet,
- dass Grundwasser aus dem Boden (5) innerhalb der Dichtwanne (20) bis zu einem Grundwasserstand
eines definierten Verdichtungsniveaus (30) abgepumpt wird, welches unterhalb des Grundwasserspiegels
(7) und oberhalb der Dichtsohle (14) liegt,
- dass das Grundwasser in der Dichtwanne (20) auf diesem Verdichtungsniveau (30) für eine
vorgegebene Zeitspanne, welche mindestens 8 Stunden beträgt, gehalten wird, wobei
die Dichtsohle (14) aufgrund des von unten anstehenden Grundwasserdrucks gezielt verdichtet
wird, und
- dass anschließend der Grundwasserstand in der Dichtwanne (20) auf ein Endniveau (32) angehoben
wird, welches oberhalb des Verdichtungsniveaus (30) und unterhalb des Grundwasserspiegels
(7) liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass innerhalb der Dichtwanne (20) eine Baugrube (26) ausgehoben wird, wobei Bodenmaterial
bis zu einer definierten Baugrubensohle (28) ausgehoben wird, welche oberhalb des
Endniveaus (32) des Grundwassers in der Dichtwanne (20) liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zeitspanne, in welcher der Grundwasserstand auf dem Verdichtungsniveau (30) gehalten
wird, zwischen 8 Stunden und 48 Stunden, vorzugsweise zwischen 12 Stunden und 24 Stunden,
beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Dichtwanne (20) das Grundwasser zum Erreichen des Verdichtungsniveaus (30)
gleichmäßig über der Dichtsohle (12) abgesenkt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Absenken des Grundwassers in der Dichtwanne (20) mehrere Brunnen (22) verteilt
über der Dichtsohle (14) erstellt werden und
dass aus dem Brunnen (22) Grundwasser abgepumpt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Abpumpen des Grundwassers über die Zeit mit veränderlicher Abpumpleistung erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abpumpleistung schrittweise gesteigert wird, bis ein gewünschter Endwert erreicht
ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Abpumpen an den einzelnen Brunnen (22) unterschiedlich erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Grundwasserstand während und/oder nach dem Abpumpen gemessen und überprüft wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Abdichtmedium ein Dichtgel ist, welches als Komponenten Silikat, Wasserglas und/oder
Kieselsol enthält.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ringförmige Dichtwand (12) als eine Bohrpfahlwand oder eine Schlitzwand ausgeführt
wird.
12. Baugrubenumschließung im Boden, insbesondere hergestellt nach einem der Ansprüche
1 bis 11,
wobei im Boden (5) eine ringförmige Dichtwand (12) erstellt ist, welche sich von einer
Bodenoberfläche (6) bis zu einer vorgegebenen Tiefe erstreckt, welche unterhalb eines
Grundwasserspiegels (7) im Boden (5) liegt, und innerhalb der ringförmigen Dichtwand
(12) in einem unteren Bereich unterhalb des Grundwasserspiegels (7) eine Dichtsohle
(14) durch Injizieren eines Abdichtmediums erstellt ist,
wobei durch die ringförmige Dichtwand (12) und die Dichtsohle (14) eine Dichtwanne
(20) im Boden (5) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dichtsohle (14) gezielt verdichtet ist, indem das Grundwasser aus dem Boden innerhalb
der Dichtwanne (20) bis zu einem Grundwasserstand eines definierten Verdichtungsniveaus
(30) abgepumpt wird, welches unterhalb des Grundwasserspiegels (7) und oberhalb der
Dichtsohle (14) liegt, und das Grundwasser in der Dichtwanne (14) auf diesem Verdichtungsniveau
(39) für eine vorgegebene Zeitspanne für mindestens 8 Stunden gehalten ist, bevor
der Grundwasserstand in der Dichtwanne (20) nach der Verdichtung auf ein Endniveau
(32) oberhalb des Verdichtungsniveaus (30) angehoben ist.