[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Isolierverglasungsgrundkörpers
gemäß Anspruch 1, ein Verfahren zur Herstellung einer Isolierverglasung gemäß Anspruch
9 und eine Isolierverglasung gemäß Anspruch 10.
[0002] Bei der Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden spielt die Wärmedämmung der
Fensterflächen eine entscheidende Rolle, da diese einen wesentlichen Anteil der Gebäudeaußenhülle
ausmachen. Zu diesem Zweck haben sich Isolierverglasungen bewährt, die durch ein aus
mindestens zwei Glasscheiben zusammengesetztes Bauelement gebildet sind. Zwischen
den Glasscheiben befindet sich ein Hohlraum, der in der Regel gas- und feuchtigkeitsdicht
verschlossen ist und eine verbesserte Schall- und Wärmedämmung bereitstellt.
[0003] Inzwischen werden für Verglasungen mehrheitlich Dreifach-Isolierverglasungen produziert
und eingesetzt, da sie gegenüber Zweifach-Isolierverglasungen über verbesserte Wärmedämmungseigenschaften
verfügen. Hierbei ist es üblich, die mechanische Verbindung der Scheiben über Abstandshalteranordnungen
herzustellen, über die die Scheiben voneinander beabstandet miteinander verbunden
werden.
[0004] Aus der
WO 2014/198431 A1 ist beispielsweise ein Abstandshalter bekannt, der eine Nut zum Einsetzen einer Innenscheibe
aufweist. Eine Anordnung aus Abstandshalter und in den Abstandshalter eingesetzter
Innenscheibe wird im Folgenden auch als Isolierverglasungsgrundkörper bezeichnet.
Derartige Isolierverglasungsgrundkörper stellen ein wichtiges Zwischenprodukt bei
der Herstellung von Isolierverglasungen dar. In der
WO 2014/198431 A1 weist die Nut des Abstandshalters flexible Seitenflanken auf, und die Innenscheibe
wird lose in die Nut des Abstandshalters eingesetzt und durch die flexiblen Seitenflanken
gehalten, ohne starr mit der Nut verbunden zu werden. Dadurch können auftretende Spannungen
kompensiert werden.
[0005] Es ist bei der Herstellung von Isolierverglasungsgrundkörpern allerdings von Interesse,
dass die Verbindung zwischen der Innenscheibe und der Abstandshalteranordnung mechanisch
möglichst stabil ist, damit der Isolierverglasungsgrundkörper während des Herstellungsprozesses
nicht auseinanderfällt. Gleichzeitig ist es für die industrielle Fertigung von Isolierverglasungen
relevant, dass die Herstellung des Isolierverglasungsgrundkörpers möglichst zeitunaufwändig
und kostengünstig erfolgt. Im Lichte der obigen Ausführungen ist es eine Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, einen Isolierverglasungsgrundkörper und eine Isolierverglasung
zu schaffen, die über gute mechanische und optische Eigenschaften bei einer einfachen
und kostengünstigen Montage verfügen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines Isolierverglasungsgrundkörpers
gemäß Anspruch 1, ein Verfahren zur Herstellung einer Isolierverglasung gemäß Anspruch
9 und eine Isolierverglasung gemäß Anspruch 10 gelöst.
[0007] Insbesondere wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Isolierverglasungsgrundkörpers,
aufweisend die folgenden Schritte:
- Bereitstellen einer Abstandshalteranordnung mit einer ersten Scheibenkontaktfläche
zur Anbringung einer ersten Außenscheibe, einer parallel dazu verlaufenden Scheibenkontaktfläche
zur Anbringung einer zweiten Außenscheibe und einer parallel zu den Scheibenkontaktflächen
ausgebildeten Nut zum Einsetzen einer Innenscheibe;
- Einsetzen der Innenscheibe in die Nut, wobei die Innenscheibe in der Nut mittels eines
Klebemittels verklebt wird.
[0008] Ein wesentlicher Kerngedanke der Erfindung besteht in der Erkenntnis, dass mit der
Verklebung der Innenscheibe in der Nut der Abstandshalteranordnung die mechanische
Stabilität des Isolierverglasungsgrundkörpers wesentlich erhöht werden kann. Es hat
sich hierbei überraschend gezeigt, dass trotz einer Verklebung der Innenscheibe in
der Abstandshalteranordnung keine nennenswerten Spannungen auftreten, da das Klebemittel
die Spannungen ausreichend kompensiert. Durch die Verklebung der Abstandshalteranordnung
mit der Innenscheibe wird die mechanische Stabilität des Isolierverglasungsgrundkörpers
wesentlich erhöht, was die Handhabung bei der Herstellung einer Isolierverglasung
deutlich verbessert. Zudem ist der erfindungsgemäße Isolierverglasungsgrundkörper
wesentlich weniger anfällig für Beschädigungen beim Transport. Das erfindungsgemäße
Konzept den Rahmen aus Abstandshaltern unmittelbar an der Innenscheibe der späteren
Isolierverglasung aufzubauen ist auch vorteilhaft hinsichtlich eines Verzichts auf
die im Bereich der Isolierverglasungen üblichen Eckverbinder. Im erfindungsgemäßen
Verfahren werden keine Eckverbinder verwendet, wodurch einerseits eine Kostenersparnis
erreicht wird und andererseits die bei Eckverbindern übliche hohe Bruchgefahr der
Abstandshalter vermieden wird.
[0009] Wie bereits einleitend erwähnt, wird im Rahmen dieser Beschreibung eine Anordnung
aus Abstandshalteranordnung und in die Abstandshalteranordnung eingesetzter Innenscheibe
als Isolierverglasungsgrundkörper bezeichnet. Der Isolierverglasungsgrundkörper kann
auch mehrere Abstandshalteranordnungen aufweisen, in die die jeweiligen Kanten der
Innenscheibe eingesetzt sind. In dieser Konfiguration bilden die Abstandshalteranordnungen
einen Rahmen um die Innenscheibe, wobei die Scheibenkontaktflächen der Abstandshalteranordnungen
jeweilige Scheibenkontaktflächen des Rahmens ausbilden, an die Außenscheiben zur Ausbildung
einer Isolierverglasung anbringbar sind. Zur Vereinfachung der Beschreibung wird im
Folgenden primär die Anordnung aus einer Abstandshalteranordnung und der Innenscheibe
beschrieben. Die beschriebenen Merkmale und damit erzielten technischen Wirkungen
und Vorteile sind aber auch auf einen Isolierverglasungsgrundkörper übertragbar, der
mehrere Abstandshalteranordnungen aufweist. Analog dazu kann eine Abstandshalterordnung
auch mehrere Nuten umfassen, in die jeweils eine Innenscheibe eingesetzt ist.
[0010] Die Innenscheibe enthält bevorzugt Glas und/oder Polymere, besonders bevorzugt Quarzglas,
Borosilikatglas, Kalk-Natron-Glas, Polymethylmethacrylat und/oder Gemische davon.
Weiter vorzugsweise weist die Innenscheibe eine Low-E-Beschichtung auf.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Klebemittel ein flüssiger bzw. viskoser
Klebstoff. Vorzugsweise wird hier beispielsweise ein Butylacrylatklebstoff verwendet.
Mit einem flüssigen bzw. viskosen Klebstoff ist eine einfache Realisierung des Klebevorgangs
ermöglicht, da lediglich eine entsprechend dosierte Menge Klebstoff in die Nut eingebracht
werden muss und die Innenscheibe dann in die Nut eingesetzt werden kann. Ferner können
noch leichte Justierungen der Anordnung vor Aushärten des Klebstoffs vorgenommen werden,
beispielsweise durch geringfügige Verschiebung eines Abstandshalters entlang einer
Scheibenkante.
[0012] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Klebemittel ein Klebeband,
vorzugsweise ein doppelseitiges Klebeband, weiter vorzugsweise ein doppelseitiges
Schaumklebeband. Die Verwendung eines Klebebands bietet mehrere Vorteile. Zum einen
entfällt die Dosierung des Klebstoffs. Des Weiteren wird bei Verwendung eines Klebebands
eine instantane Haftwirkung erzielt, so dass bei der Ausbildung des Isolierverglasungsgrundkörpers
keine Trocknungszeit eingeplant werden muss. Zudem besteht keine Gefahr, dass das
Klebemittel eine chemische Reaktion mit der Abstandshalteranordnung eingeht - dieses
Problem kann auftreten, wenn ein für das Material der Abstandshalteranordnung ungeeigneter
Klebstoff verwendet wird.
[0013] Besonders bevorzugt sind doppelseitige Schaumklebebänder, die eine reversibel verformbare
Schaumschicht aufweisen, die beidseitig mit einer Klebstoffschicht versehen ist. Vorzugsweise
weist das doppelseitige Schaumklebeband eine Schicht aus Polyethylenschaum (PE-Schaum)
auf, die auf beiden Seiten mit einer Klebstoffschicht, beispielsweise auf Reinacrylatbasis,
versehen ist. Die Dicke der Schaumschicht beträgt vorzugsweise 0,5 mm. Die Klebstoffschichten
weisen vorzugsweise ein Auftragsgewicht von 70 g/m
2 auf.
[0014] Bei Verwendung eines doppelseitigen Schaumklebebandes können sowohl auftretende Spannungen
in dem Isolierverglasungsgrundkörper kompensiert werden, als auch Vibrationen der
Innenscheibe gedämpft werden und somit eine wesentliche Verbesserung der mechanischen
und akustischen Eigenschaften des Isolierverglasungsgrundkörpers erreicht werden.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Innenscheibe mit einer Bodenfläche
der Nut verklebt. Es hat sich herausgestellt, dass insbesondere bei Verwendung des
oben beschriebenen doppelseitigen Schaumklebebands die Adhäsion so stark ist, dass
keine Ablösung der Abstandshalteranordnung von der Innenscheibe auftritt. Werden auf
diese Weise Abstandshalteranordnungen an alle Kanten der Innenscheibe angebracht,
entfällt sogar die Notwendigkeit, die Abstandshalteranordnungen physikalisch miteinander
zu verbinden, da die Adhäsionswirkung ausreicht, um einen mechanisch stabilen Rahmen
aus Abstandshalteranordnungen um die Innenscheibe auszubilden.
[0016] Zudem ist das Einsetzen der Innenscheibe in die Nut der Abstandshalteranordnung erleichtert,
wenn das Klebemittel an der Bodenfläche der Nut angeordnet wird. Das Klebemittel kann
auch auf die Kante der Innenscheibe aufgebracht werden und dann zusammen mit der Innenscheibe
in die Nut eingesetzt werden, so dass es im eingesetzten Zustand der Innenscheibe
an der Bodenfläche der Nut angeordnet ist. Auch dies erlaubt ein problemloses Einsetzen
der Innenscheibe in die Nut.
[0017] Alternativ kann die Innenscheibe mit einer Seitenflanke der Nut verklebt werden.
Dazu wird das Klebemittel entweder auf die Seitenflanke der Nut oder auf einen Bereich
der Innenscheibe, der an die einzusetzende Kante angrenzt, aufgebracht. Anschließend
wird die Innenscheibe in die Nut eingeführt und gegen die Seitenflanke der Nut gepresst.
Diese Lösung hat den Vorteil, dass die Klebefläche zwischen der Abstandshalteranordnung
und der Innenscheibe vergrößert ist, was zu einer guten Adhäsion führt.
[0018] Unabhängig von der Anordnung des Klebebands an einer Seitenflanke oder Bodenfläche
der Nut, werden die Abstandshalter vorzugsweise in einem ersten Schritt an die Scheibenkanten
angesteckt, wobei noch kein unmittelbarer Kontakt zwischen Klebeband und zu verklebender
Oberfläche besteht. Danach werden die Abstandshalter ausgerichtet und anschließend
angedrückt, wobei das Klebeband in Kontakt zur verklebenden Oberfläche gelangt und
eine Fixierung der Anordnung erreicht wird. Eine Verklebung an der Bodenfläche der
Nut eignet sich in dieser Hinsicht besonders, da in diesem Fall der Abstandshalter
sehr gut an der Scheibenkante lose angesteckt und ausgerichtet werden kann ohne eine
frühzeitige Fixierung durch das Klebeband zu erreichen.
[0019] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Abstandshalteranordnung als
ein erstes Grundkörperelement mit der ersten Scheibenkontaktfläche, sowie ein zweites
Grundkörperelement mit der zweiten Scheibenkontaktfläche bereitgestellt. Das erste
Grundkörperelement und das zweite Grundkörperelement werden derart an der Innenscheibe
befestigt, vorzugsweise verklebt, dass die Nut zwischen dem ersten Grundkörperelement
und dem zweiten Grundkörperelement ausgebildet ist und die Innenscheibe in die Nut
eingesetzt ist. Mit dieser Ausführungsform ist die Befestigung der Abstandshalteranordnung
an der Innenscheibe vereinfacht.
[0020] Die Grundkörperelemente können identisch ausgebildet sein, so dass nur eine Grundkörperkonfiguration
hergestellt werden muss und keine Fehler bei der Befestigung der Grundkörperelemente
an der Innenscheibe auftreten können. Zudem kann der Herstellungsvorgang vereinfacht
werden, da das Einführen der Innenscheibe in die Nut dadurch vereinfacht wird, dass
die Nut erst bei der Befestigung der Grundkörperelemente an der Innenscheibe ausgebildet
wird.
[0021] Bei dieser Ausführungsform ist es bevorzugt, dass die Innenscheibe mit den Seitenflanken
der Nut verklebt wird. Hierfür wird das Klebemittel auf die Bereiche der Grundkörperelemente,
die die Seitenflanke der Nut ausbilden aufgebracht, oder auf einen Bereich der Innenscheibe,
der an die einzusetzende Kante angrenzt. Anschließend werden die Grundkörperelemente
an die Innenscheibe angedrückt.
[0022] Es ist ferner bevorzugt, dass auf eine der Nut abgewandte Außenfläche der Abstandshalteranordnung
eine Isolationsfolie aufgebracht wird. Die Isolationsfolie kann einerseits die mechanische
Stabilität des Isolierverglasungsgrundkörpers erhöhen und führt andererseits zu einer
verbesserten Dichtigkeit und erhöht das Isoliervermögen.
[0023] Die Isolationsfolie umfasst vorzugsweise mindestens eine polymere Schicht sowie eine
metallische Schicht oder eine keramische Schicht. Dabei beträgt die Schichtdicke der
polymeren Schicht vorzugsweise zwischen 5 µm und 80 µm, während metallische Schichten
und/oder keramische Schichten vorzugsweise mit einer Dicke von 10 nm bis 200 nm eingesetzt
werden. Innerhalb der genannten Schichtdicken wird eine besonders gute Dichtigkeit
der Isolationsfolie erreicht.
[0024] Besonders bevorzugt enthält die Isolationsfolie mindestens zwei metallische Schichten
und/oder keramische Schichten, die alternierend mit mindestens einer polymeren Schicht
angeordnet sind. Bevorzugt werden die außen liegenden Schichten dabei von der polymeren
Schicht gebildet. Die alternierenden Schichten der Isolationsfolie können auf die
verschiedensten nach dem Stand der Technik bekannten Methoden verbunden bzw. aufeinander
aufgetragen werden. Methoden zur Abscheidung metallischer oder keramischer Schichten
sind dem Fachmann bekannt. Die Verwendung einer Isolationsfolie mit alternierender
Schichtenabfolge ist besonders vorteilhaft im Hinblick auf die Dichtigkeit des Systems.
Ein Fehler in einer der Schichten führt dabei nicht zu einem Funktionsverlust der
Isolationsfolie. Im Vergleich dazu kann bei einer Einzelschicht bereits ein kleiner
Defekt zu einem vollständigen Versagen führen. Des Weiteren ist die Auftragung mehrerer
dünner Schichten im Vergleich zu einer dicken Schicht vorteilhaft, da mit steigender
Schichtdicke die Gefahr interner Haftungsprobleme ansteigt. Ferner verfügen dickere
Schichten über eine höhere Leitfähigkeit, so dass eine derartige Folie thermodynamisch
weniger geeignet ist.
[0025] Die polymere Schicht umfasst bevorzugt Polyethylenterephthalat, Ethylenvinylalkohol,
Polyvinylidenchlorid, Polyamide, Polyethylen, Polypropylen, Silikone, Acrylonitrile,
Polyacrylate, Polymethylacrylate und/oder Copolymere oder Gemische davon. Die metallische
Schicht enthält bevorzugt Eisen, Aluminium, Silber, Kupfer, Gold, Chrom und/oder Legierungen
oder Gemische davon. Die keramische Schicht enthält bevorzugt Siliziumoxide und/oder
Siliziumnitride.
[0026] Die Isolationsfolie weist bevorzugt eine Gaspermeation kleiner als 0,001 g/(m
2 h) auf. Es ist ferner bevorzugt, dass die Isolationsfolie als Adhäsivfolie ausgebildet
ist und eine selbstklebende Adhäsivschicht auf der dem Rahmen zugewandten Seite aufweist.
Damit kann die mechanische Stabilität des Rahmens weiter erhöht werden.
[0027] Im Sinne der Erfindung können die Abstandshalter die verschiedensten Materialien
dem Fachmann bekannten Materialien umfassen, beispielsweise Metalle, wie Aluminium,
starre Polymere oder auch flexible Polymere, wie thermoplastische Elastomere. Bevorzugt
werden Abstandshalter mit einem starren polymeren Grundkörper eingesetzt, da diese
im Vergleich zu Metallen eine verminderte Wärmeleitfähigkeit besitzen und somit den
Wärmedurchgang verringern.
[0028] Der polymere Grundkörper enthält bevorzugt Polyethylen (PE), Polycarbonate (PC),
Polypropylen (PP), Polystyrol, Polybutadien, Polynitrile, Polyester, Polyurethane,
Polymethylmetacrylate, Polyacrylate, Polyamide, Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat
(PBT), bevorzugt Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril
(ASA), Acrylnitril-Butadien-Styrol/Polycarbonat (ABS/PC), Styrol-Acrylnitril (SAN),
PET/PC, PBT/PC und/oder Copolymere oder Gemische davon. Mit diesen Materialien werden
besonders gute Ergebnisse erzielt.
[0029] Bevorzugt ist der polymere Grundkörper glasfaserverstärkt. Durch die Wahl des Glasfaseranteils
im Grundkörper kann der Wärmeausdehnungskoeffizient des Grundkörpers variiert und
angepasst werden. Durch Anpassung des Wärmeausdehnungskoeffizienten des polymeren
Grundkörpers und einer darauf angebrachten Isolationsfolie lassen sich temperaturbedingte
Spannungen zwischen den unterschiedlichen Materialien und ein Abplatzen der Isolationsfolie
vermeiden. Der Grundkörper weist bevorzugt einen Glasfaseranteil von 20 % bis 50 %,
besonders bevorzugt von 30 % bis 40 % auf. Der Glasfaseranteil im polymeren Grundkörper
verbessert gleichzeitig die Festigkeit und Stabilität.
[0030] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der polymere Grundkörper gefüllt
durch Glashohlkugeln oder Glasblasen. Diese Glashohlkugeln haben einen Durchmesser
von 10 µm bis 20 µm und verbessern die Stabilität des polymeren Hohlprofils. Geeignete
Glaskugeln sind unter dem Namen "3M™ Glass Bubbles" käuflich erhältlich. Besonders
bevorzugt enthält der polymere Grundkörper Polymere, Glasfasern und Glaskugeln. Eine
Beimischung von Glaskugeln führt zu einer Verbesserung der thermischen Eigenschaften
des Hohlprofils.
[0031] In einer ersten bevorzugten Ausführungsform weisen die Abstandshalter einen polymeren
Grundkörper auf. Dies ist vorteilhaft hinsichtlich der verminderten Wärmeleitfähigkeit
polymerer Materialien. Polymere Materialien weisen jedoch eine geringere Gasdichtigkeit
auf als beispielsweise Metalle, so dass zusätzliche Maßnahmen zur Abdichtung vorgesehen
werden müssen. Bevorzugt werden Abstandshalter mit polymerem Grundkörper eingesetzt,
die bereits mit einer aufgeklebten oder mit dem Grundkörper coextrudierten Isolationsfolie
versehen sind. Dadurch kann eine hohe Gasdichtigkeit erreicht werden und im erfindungsgemäßen
Verfahren wird eine Isolationsfolie als Adhäsivfolie beispielsweise zur Abdichtung
an der Außenfläche der Eckbereiche des Rahmens angebracht. Alternativ dazu kann der
polymere Grundkörper ohne Isolationsfolie verwendet werden und im erfindungsgemäßen
Verfahren eine Isolationsfolie auf der gesamten Außenfläche des Rahmens angebracht
werden.
[0032] In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform umfassen die Abstandshalter metallische
Grundkörper, bevorzugt bestehend aus Aluminium. Diese weisen eine sehr hohe Dichtigkeit
gegen Gase auf, so dass eine zusätzliche Abdichtung lediglich in den Eckbereichen
erforderlich ist. Auch in diesem Fall wird zur Eckabdichtung vorzugsweise eine Isolationsfolie
in Form einer Adhäsivfolie auf den Eckbereichen aufgebracht.
[0033] Eine Isolationsfolie als Adhäsivfolie weist eine Doppelfunktion als Abdichtung gegen
Gasdurchtritt einerseits und als Mittel zur mechanischen Stabilisierung andererseits
auf. Beide Maßnahmen sind optional. Die Verwendung der Isolationsfolie ist Hinblick
auf eine Abdichtung vom Material des Grundkörpers und im Hinblick auf eine mechanische
Stabilisierung von der Rahmengröße des Isolierverglasungsgrundkörpers abhängig. Aufgrund
der hohen Anforderungen heutiger Isolierverglasungen an Dichtigkeit und Isolationseigenschaften,
werden bevorzugt polymere Grundkörper mit bereits im Vorfeld applizierter Isolationsfolie
eingesetzt, wobei die Eckbereiche des Rahmens mit einer Isolationsfolie als Adhäsivfolie
abgedichtet werden. Bezüglich der mechanischen Stabilisierung ist die Isolationsfolie
als Adhäsivfolie zur Fixierung der Eckbereiche im Allgemeinen nicht erforderlich,
da die Verklebung in der Nut bereits eine hohe Stabilität bewirkt. Insbesondere bei
sehr großen Rahmengrößen kann dies jedoch als zusätzliche Maßnahme hilfreich sein.
[0034] Es ist ferner bevorzugt, dass die Abstandshalteranordnung Hohlkammern aufweist, die
vorzugsweise zwischen der Nut und den Scheibenkontaktflächen angeordnet sind und mit
einem Trockenmittel befüllt werden. Als Trockenmittel werden vorzugsweise Kieselgele,
Molekularsiebe, CaCl
2, Na
2SO
4, Aktivkohle, Silikate, Bentonite, Zeolithe und/oder Gemische davon verwendet.
[0035] Die Isolationsfolie kann auf die gesamte Außenfläche der Abstandshalteranordnung
aufgebracht werden, oder nur Teile der Außenfläche der Abstandshalteranordnung bedecken.
Die Abstandshalteranordnung kann auch mit einer vorab aufgebrachten Isolationsfolie
bereitgestellt werden. Wird eine Konfiguration gebildet, in der mehrere Abstandshalteranordnungen
zu einem Rahmen zusammengesetzt sind, ist es insbesondere bevorzugt, dass die Isolationsfolie
auf Eckbereiche des Rahmens aufgebracht wird, derart, dass ein zusammenhängendes Stück
der Isolationsfolie eine Ecke überspannt, an der sich zwei Abstandshalteranordnungen
kontaktieren und einen Bereich der Außenflächen beider Abstandshalteranordnungen bedeckt,
der jeweils an die Ecke angrenzt. Dadurch kann neben einer Abdichtung gegen Gasdurchtritt
die mechanische Stabilität des Rahmens und somit auch die Stabilität des so gebildeten
Isolierverglasungsgrundkörpers entscheidend verbessert werden.
[0036] Bevorzugt wird eine Isolationsfolie als Adhäsivfolie nicht nur auf die Außenfläche
des Rahmens, sondern auch zumindest auf einen der Außenfläche benachbarten Teilbereich
der Scheibenkontaktflächen aufgebracht. Insbesondere bedeckt die Isolationsfolie zumindest
den Bereich der offenen Endfläche, einen Bereich der daran angrenzenden Außenfläche
des benachbarten Abstandshalters sowie einen Teilbereich der Scheibenkontaktflächen.
Die Isolationsfolie ragt dabei bevorzugt im gleichen Maße auf die Scheibenkontaktflächen
wie eine bereits mit dem Abstandshalterprofil bereitgestellte Isolationsfolie. Auf
diese Weise werden auch die zwischen den zweiten Endflächen und der daran angrenzenden
Verglasungsinnenraumfläche des benachbarten Abstandshalters befindlichen Spalte gasdicht
verschlossen. Die Isolationsfolie wird bevorzugt in Form eines Klebebands mit Adhäsivschicht
verwendet, beispielsweise in Form von Rollenware der passenden Breite. Die Breite
ist dabei abhängig von der Breite der Abstandhalter und sollte diese bevorzugt so
überschreiten, dass das Klebeband anteilig bis auf beide Scheibenkontaktflächen ragt.
Die Isolationsfolie als Adhäsivfolie (Klebeband) wird kontinuierlich von einer Rolle
abgerollt und in den Eckbereichen auf der Außenfläche des Abstandshalters angedrückt.
Da die Breite des Klebebandes die Breite des Abstandshalters übersteigt, steht das
Klebeband seitlich über den Abstandshalter hinaus. Dabei wird das Klebeband vorzugsweise
so zentriert, dass an beiden Scheibenkontaktflächen ungefähr der gleiche seitliche
Überstand des Klebebandes besteht. Nachdem das Klebeband um die Ecke des Rahmens geführt
und auch dort an der Außenfläche verklebt ist, sollte eine Verklebung an den Scheibenkontaktflächen
erfolgen. Um Faltenbildung zu vermeiden wird an beiden seitlichen Überständen im Bereich
des Eckwinkels ein Einschnitt des Klebebandes vorgenommen. Dieser Schnitt verläuft
im Wesentlichen senkrecht zu den Scheibenkontaktflächen der Abstandhalter und trennt
das Klebeband an benachbarten Kanten des Rahmens im Bereich des seitlichen Überstands
des Klebebandes. Dadurch kann das Klebeband auf Scheibenkontaktflächen umgefaltet
werden ohne dass es zu einer Faltenbildung im Eckbereich kommt.
[0037] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Kante der Innenscheibe vor
dem Einsetzen in die Nut der Abstandshalteranordnung mit einem nicht-transparenten
Abdeckmittel abgedeckt, oder es wird vor dem Einsetzen der Innenscheibe ein Abdeckmittel
in die Nut eingelegt.
[0038] Die für die Herstellung des Isolierverglasungsgrundkörpers verwendeten Innenscheiben
sind in der Regel an den Kanten nicht geschliffen, sondern nur geschnitten. Dies kann
zu Reflektionen an den Schnittkanten bei schrägem Lichteinfall führen, die einen unerwünschten
optischen Effekt hervorrufen. Werden die Kanten mit einem nicht-transparenten, insbesondere
dunklen oder schwarzen Abdeckmittel versehen, lässt sich dieser Effekt unterdrücken.
Als Abdeckmittel kann hierbei handelsübliches schwarzes Klebeband, beispielsweise
PVC-Klebeband oder Gewebeband, beispielsweise aus PET-Vlies, verwendet werden.
[0039] Der oben beschriebene Effekt des Abdeckmittels kann auch erreicht werden, wenn das
Klebemittel durch ein doppelseitiges Klebeband, insbesondere ein doppelseitiges Schaumklebeband
gebildet ist, das an der Bodenfläche der Nut angeordnet ist. In diesem Fall bildet
das doppelseitige Klebeband das Abdeckmittel und unterdrückt die unerwünschten optischen
Effekte.
[0040] Bevorzugt ist zumindest ein Abschnitt einer der Nuten des Isolierverglasungsgrundkörpers
gasdurchlässig ausgestaltet. Dadurch sind die Verglasungsinnenräume der Isolierverglasung
als kommunizierende Scheibenzwischenräume ausgeformt. Dies ist vorteilhaft hinsichtlich
eines Druckausgleichs und der damit einhergehenden Reduzierung von Spannungen im Randverbund
der Isolierverglasung. Ein gasdurchlässiger Bereich der Nut kann beispielsweise geschaffen
werden, indem die Nut in diesem Abschnitt keine Einlage in Form eines Abdeckmittels
(oder anderer abdichtender Materialien) oder eine poröse Einlage umfasst und/oder
indem das Klebeband oder der Klebstoff in der Nut auf einer Länge von wenigen Millimetern
entlang der Nut ausgespart ist.
[0041] Die Aufgabe der Erfindung wird außerdem durch ein Verfahren zur Herstellung einer
Isolierverglasung gelöst, das die folgenden Schritte aufweist
- Herstellen eines Isolierverglasungsgrundkörpers gemäß dem obenstehend beschriebenen
Verfahren;
- Anbringen einer ersten Außenscheibe an der ersten Scheibenkontaktfläche der Abstandshalteranordnung;
- Anbringen einer zweiten Außenscheibe an der zweiten Scheibenkontaktfläche der Abstandshalteranordnung.
[0042] Da das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Isolierverglasung das zuvor
beschriebene Verfahren zur Herstellung eines Isolierverglasungsgrundkörpers umfasst,
werden die im Zusammenhang mit der Herstellung des Isolierverglasungsgrundkörpers
beschriebenen Effekte und Vorteile auch mit dem Verfahren zur Herstellung einer Isolierverglasung
erreicht. Sämtliche Merkmale des Verfahrens zur Herstellung eines Isolierverglasungsgrundkörpers
sind auch auf das Verfahren zur Herstellung einer Isolierverglasung anwendbar.
[0043] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer Isolierverglasung kann
die mechanische Stabilität der Isolierverglasung verbessert werden, ohne dass eine
zeit- und arbeitsaufwändige Montage erforderlich ist.
[0044] Es sei nochmals bemerkt, dass die Isolierverglasung analog dem Isolierverglasungsgrundkörper
mehrere Abstandshalteranordnungen aufweisen kann, derart, dass die Abstandshalteranordnungen
einen Rahmen um die Innenscheibe bilden und jeweilige Scheibenkontaktflächen zur Anbringung
der Außenscheiben. Zur Vereinfachung der Beschreibung wird im Folgenden vorwiegende
die Anordnung aus einer Abstandshalteranordnung und der Innenscheibe beschrieben.
Die beschriebenen Merkmale und damit erzielten technischen Wirkungen und Vorteile
sind auch auf einen Isolierverglasungsgrundkörper übertragbar, der mehrere Abstandshalteranordnungen
aufweist.
[0045] Ebenso wie die Innenscheibe enthalten die Außenscheiben bevorzugt Glas und/oder Polymere,
besonders bevorzugt Quarzglas, Borosilikatglas, Kalk-Natron-Glas, Polymethylmethacrylat
und/oder Gemische davon.
[0046] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Anordnung aus den Außenscheiben, der
Innenscheibe und der Abstandshalteranordnung nach dem Anbringen der Außenscheiben
miteinander verpresst. Dadurch wird eine stabile Verbindung der Komponenten der Isolierverglasung
erreicht.
[0047] Es ist ferner bevorzugt, dass zwischen der ersten Außenscheibe und der ersten Scheibenkontaktfläche
und/oder zwischen der zweiten Außenscheibe und der zweiten Scheibenkontaktfläche eine
Dichtung angebracht wird. Die Dichtung wird vor dem Verpressen der Anordnung angebracht
und stellt die Dichtigkeit und die sichere Verklebung der Außenscheiben sicher.
[0048] Als Dichtung wird beispielsweise eine plastische Abdichtmasse verwendet. Bevorzugt
enthält die Dichtung Polymere oder silanmodifizierte Polymere, besonders bevorzugt
organische Polysulfide, Silikone, raumtemperaturvernetzenden (RTV) Silikonkautschuk,
hochtemperaturvernetzenden (HTV) Silikonkautschuk, peroxidischvernetzten Silikonkautschuk
und/oder additionsvernetzten Silikonkautschuk, Polyurethane, Butylkautschuk und/oder
Polyacrylate.
[0049] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform werden Scheibenzwischenräume zwischen
der Innenscheibe und den Außenscheiben mit einem Schutzgas gefüllt. Dies reduziert
die Wärmeübertragung der Isolierverglasung. Als Schutzgas wird vorzugsweise ein inertes
Gas, besonders vorzugsweise ein Edelgas wie Argon oder Krypton verwendet.
[0050] Im Rahmen der Erfindung wird weiterhin ein Isolierverglasungsgrundkörper angegeben,
der vorzugsweise durch das oben beschriebene Verfahren hergestellt ist und Folgendes
aufweist:
- eine Abstandshalteranordnung mit einer ersten Scheibenkontaktfläche zur Anbringung
einer ersten Außenscheibe, einer parallel dazu verlaufenden Scheibenkontaktfläche
zur Anbringung einer zweiten Außenscheibe und einer parallel zu den Scheibenkontaktflächen
ausgebildeten Nut;
- eine Innenscheibe, die in die Nut eingesetzt ist und in der Nut mittels eines Klebemittels
verklebt ist.
[0051] Der erfindungsgemäße Isolierverglasungsgrundkörper weist die Vorteile auf, die bereits
in Bezug auf das Verfahren zur Herstellung eines Isolierverglasungsgrundkörpers beschrieben
wurden. Durch die erfindungsgemäße Verbindung der Abstandshalteranordnung mit der
Innenscheibe wird ein Isolierverglasungsgrundkörper mit verbesserten mechanischen
Eigenschaften bereitgestellt, bei dem ein Klappern der Innenscheibe vermieden wird,
ohne dass unerwünschte Verspannungen auftreten. Die im Zusammenhang mit dem Verfahren
zur Herstellung eines Isolierverglasungsgrundkörpers beschriebenen Merkmale und damit
verbundenen Vorteile sind auch mit dem erfindungsgemäßen Isolierverglasungsgrundkörper
kombinierbar und sollen daher nicht nochmals wiederholt werden.
[0052] Vorzugsweise ist das Klebemittel ein Klebstoff. Weiter vorzugsweise ist das Klebemittel
ein Klebeband, vorzugsweise ein doppelseitiges Klebeband, weiter vorzugsweise ein
doppelseitiges Schaumklebeband, entsprechend der obenstehenden Ausführungen.
[0053] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Klebemittel an einer Bodenfläche der
Nut und/oder einer Seitenflanke der Nut angebracht.
[0054] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Abstandshalteranordnung durch
ein erstes Grundkörperelement mit der ersten Scheibenkontaktfläche, sowie ein zweites
Grundkörperelement mit der zweiten Scheibenkontaktfläche gebildet, wobei das erste
Grundkörperelement und das zweite Grundkörperelement derart an der Innenscheibe befestigt,
vorzugsweise verklebt sind, dass die Nut zwischen dem ersten Grundkörperelement und
dem zweiten Grundkörperelement ausgebildet ist und die Innenscheibe in die Nut eingesetzt
ist.
[0055] Es wird ferner bevorzugt, dass das erste Grundkörperelement und das zweite Grundkörperelement
zueinander mit einem Dichtungselement abgedichtet sind. Bei der Anbringung der Grundkörperelemente
auf den beiden Seiten der Innenscheibe kann an dem Boden der Nut ein Spalt zwischen
den Grundkörperelementen verbleiben, der zur Verbesserung der mechanischen Stabilität
mit einem Dichtungselement, beispielsweise aus Butyl, abgedichtet wird.
[0056] Es ist ferner bevorzugt, dass auf eine der Nut abgewandte Außenfläche der Abstandshalteranordnung
eine Isolationsfolie aufgebracht ist. Die Isolationsfolie entspricht vorzugsweise
der obenstehend beschriebenen Isolationsfolie.
[0057] Es ist weiterhin bevorzugt, dass die Abstandshalteranordnung Hohlkammern aufweist,
die vorzugsweise zwischen der Nut und den Scheibenkontaktflächen ausgebildet sind
und die mit einem Trockenmittel befüllbar sind, insbesondere mit einem Trockenmittel
befüllt sind. Vorzugsweise werden die obenstehend beschriebenen Trockenmittel verwendet.
[0058] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform weist die Abstandshalteranordnung in
den Verglasungsinnenraumflächen Öffnungen zur Herstellung einer Fluidverbindung zwischen
den Hohlkammern und einem Verglasungsinnenraum auf. Dadurch kann die Wirkung des Trocknungsmittels
verbessert werden und sich in dem Verglasungsinnenraum bildende Feuchtigkeit wirksam
absorbiert werden.
[0059] Die Aufgabe der Erfindung wird darüber hinaus durch eine Isolierverglasung gelöst,
die vorzugsweise nach dem obenstehenden Verfahren hergestellt ist und einen oben beschriebenen
Isolierverglasungsgrundkörper aufweist, sowie eine erste Außenscheibe, die an der
ersten Scheibenkontaktfläche der Abstandshalteranordnung angebracht ist, und eine
zweite Außenscheibe, die an der zweiten Scheibenkontaktfläche der Abstandshalteranordnung
angebracht ist.
[0060] Wiederum sind sämtliche Merkmale und damit verbundene Vorteile, die in Zusammenhang
mit den erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines Isolierverglasungsgrundkörpers
und einer Isolierverglasung sowie dem erfindungsgemäßen Isolierverglasungsgrundkörper
beschrieben wurden, auf die erfindungsgemäße Isolierverglasung anwendbar und übertragbar.
[0061] Es ist bevorzugt, dass zwischen der ersten Außenscheibe und der ersten Scheibenkontaktfläche
und/oder zwischen der zweiten Außenscheibe und der zweiten Scheibenkontaktfläche eine
Dichtung angebracht ist. Vorzugsweise wird eine Dichtung der oben beschriebenen Art
verwendet.
[0062] Es ist ferner bevorzugt, dass ein Scheibenzwischenraum zwischen der Innenscheibe
und der ersten Außenscheibe und/oder ein Scheibenzwischenraum zwischen der Innenscheibe
und der zweiten Außenscheibe mit einem Schutzgas, vorzugsweise einem der oben beschriebenen
Schutzgase, gefüllt ist.
[0063] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von nicht einschränkenden Ausführungsbeispielen
unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen weiter erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht einer Isolierverglasung mit einem Isolierverglasungsgrundkörper
gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht einer Isolierverglasung mit einem Isolierverglasungsgrundkörper
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht einer Isolierverglasung mit einem Isolierverglasungsgrundkörper
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht einer Isolierverglasung mit einem Isolierverglasungsgrundkörper
gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 5
- eine schematische Ansicht zur Illustration eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Herstellung eines Isolierverglasungsgrundkörpers mit mehreren Abstandshalterandordnungen;
und
- Fig. 6
- eine schematische Ansicht zur Illustration der Anbringung einer Isolationsfolie an
dem Isolierverglasungsgrundkörper aus Fig. 5.
[0064] Fig. 1 ist eine Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Isolierverglasung, die
einen Isolierverglasungsgrundkörper gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung umfasst.
[0065] Der Isolierverglasungsgrundkörper ist im Wesentlichen durch eine Abstandshalteranordnung
I und eine Innenscheibe 23 gebildet. Die Abstandshalteranordnung I ist in Fig. 1 einteilig
ausgebildet und weist einen Grundkörper 1 auf, der eine im Querschnitt annähernd rechteckige
Form aufweist. Die Oberseite der Abstandshalteranordnung I bildet eine Verglasungsinnenraumfläche
aus, die durch eine Nut 6 in zwei Verglasungsinnenraumflächen 3.1 und 3.2 unterteilt
ist.
[0066] Parallel zu der Nut 6 erstrecken sich an den Außenseiten der Abstandshalteranordnung
I erste und zweite Scheibenkontaktflächen 2.1 und 2.2 zur Anbringung einer ersten
Außenscheibe 21 und einer zweiten Außenscheibe 22.
[0067] Die Innenscheibe 23 ist in die Nut 6 eingesetzt und bildet mit der Abstandshalteranordnung
I einen erfindungsgemäßen Isolierverglasungsgrundkörper. Hierbei ist die Innenscheibe
23 in die Nut 6 mittels eines Klebemittels eingeklebt, das in dem in Fig. 1 gezeigten
Ausführungsbeispiel durch einen Klebstoff 9.2 gebildet wird. Der Klebstoff 9.2 fixiert
die Innenscheibe 23 an einer Bodenfläche 7.1 und Seitenflanken 7.2 der Nut 6.
[0068] Zur Herstellung einer Isolierverglasung wird der vorstehend beschriebene Isolierverglasungsgrundkörper
durch zwei Außenscheiben 21, 22 ergänzt, die jeweils an die erste und zweite Scheibenkontaktfläche
2.1, 2.2 der Abstandshalteranordnung I angebracht werden. Die Außenscheiben 21, 22
können hierbei auf den Isolierverglasungsgrundkörper aufgepresst werden. Die Außenscheiben
21, 22 sind jeweils über Dichtungen 10 mit den zugehörigen Scheibenkontaktflächen
2.1, 2.2 verbunden.
[0069] Auf einer den Verglasungsinnenraumflächen 3.1, 3.2 abgewandten Außenfläche 4 ist
eine Isolationsfolie 13 angebracht, die eine gas- und feuchtigkeitsdichte Abdichtung
gegen die Außenseite der Abstandshalteranordnung I herstellt.
[0070] Die Isolationsfolie 13 erstreckt sich in Fig. 1 bis zu den Dichtungen 10. Die Isolationsfolie
13 kann aber auch breiter sein und sich bis auf die Scheibenkontaktflächen 2.1, 2.2
erstrecken und diese unter den Dichtungen 10 angeordnet ganz oder teilweise bedecken.
Dadurch wird eine unterbrechungsfreie Isolationsschicht an der Außenseite der Abstandshalteranordnung
I hergestellt, die durch die Dichtungen 10 und die Isolationsfolie 13 gebildet ist.
[0071] Die Abstandshalteranordnung I weist zwei Hohlkammern 11.1, 11.2 auf, die sich jeweils
zwischen der Nut 6 und einer Scheibenkontaktfläche 2.1, 2.2 befinden. Die Hohlkammern
11.1, 11.2 sind mit einem Trockenmittel 12 befüllt. Um einen Luftaustausch zwischen
den Hohlkammern 11.1, 11.2 und den darüberliegenden Verglasungsinnenräumen zwischen
der ersten Außenscheibe 21 und der Innenscheibe 23 bzw. zwischen der zweiten Außenscheibe
22 und der Innenscheibe 23 zu ermöglichen, weisen die Verglasungsinnenraumflächen
3.1, 3.2 Öffnungen 8 auf, die in dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel in regelmäßigen
Abständen parallel zu der Erstreckungsrichtung der Nut 6 angeordnet sind. Die Verglasungsinnenräume
sind durch die Abstandshalteranordnung I und die Dichtungen 10 abgedichtet und können
mit einem Schutzgas befüllt werden.
[0072] Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ragen die Außenscheiben 21, 22 über
die Außenfläche 4 der Abstandshalteranordnung I hinaus, so dass ein umlaufender Randbereich
der Isolierverglasung entsteht. Dieser Randbereich kann mit einem äußeren Isolationsmaterial
15 verfüllt werden, das beispielsweise von einem organischen Polysulfid gebildet wird.
[0073] Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Im Unterschied
zu dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Klebemittel hier durch ein
doppelseitiges Schaumklebeband 9.1 gebildet, das zwischen der Innenscheibe 23 und
einer Seitenflanke 7.1 der Nut 6 angebracht ist und die Innenscheibe 23 an der Seitenflanke
7.1 fixiert.
[0074] Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, bei der
die Innenscheibe 23 wiederum mit einem doppelseitigen Schaumklebeband 9.1 in der Nut
6 fixiert ist. Im Unterschied zu dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist in
Fig. 3 die Innenscheibe 23 an der Bodenfläche 7.1 der Nut 6 fixiert. Wird als Klebeband
9.1 ein nicht-transparentes, vorzugsweise dunkles Klebeband verwendet, kann das Klebeband
9.1 neben der Fixierung der Innenscheibe 23 in der Nut 6 zur Unterdrückung unerwünschter
optischer Reflektionen beitragen, die bei geschnittenen Innenscheibenkanten unter
schrägem Lichteinfall auftreten können.
[0075] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Hier ist
die Abstandshalteranordnung I nicht einteilig ausgeführt, sondern durch zwei separate
Grundkörperelemente 1.1, 1.2 gebildet, die einen im Wesentlichen identischen Aufbau
aufweisen. Das erste Grundkörperelement 1.1 stellt die erste Scheibenkontaktfläche
2.1 bereit, das zweite Grundkörperelement 1.2 stellt die zweite Scheibenkontaktfläche
2.2 bereit. Zur Herstellung des Isolierverglasungsgrundkörpers gemäß diesem Ausführungsbeispiel
wird das erste Grundkörperelement 1.1 von einer Seite an der Innenscheibe 23 fixiert
und das zweite Grundkörperelement 1.2 von der anderen Seite an der Innenscheibe 23
fixiert, indem entsprechende Seitenflanken der Grundkörperelemente 1.1, 1.2 mittels
eines doppelseitigen Klebebands 9.1 mit der Innenscheibe 23 verklebt werden. Hierbei
bilden die Grundkörperelemente 1.1 und 1.2 eine Nut 6 aus, in die die Innenscheibe
23 eingesetzt ist. Die Seitenflanken der Grundkörperelemente 1.1 und 1.2 bilden dabei
die Seitenflanken 7.1 der Nut 6, und die Innenscheibe 23 ist mit den Seitenflanken
7.1 der Nut 6 verklebt.
[0076] Da die Grundkörperelemente 1.1 und 1.2 an der gebildeten Bodenfläche der Nut 6 nicht
bündig aneinander anliegen, kann die verbleibende Lücke zwischen den Grundkörperelementen
1.1, 1.2 mit einem Dichtungselement 14 abgedichtet werden, das vorzugsweise aus Butyl
besteht. Damit kann sichergestellt werden, dass die Verglasungsinnenräume ausreichend
abgedichtet sind. Um die Abdichtung gegenüber der Außenseite der Abstandshalteranordnung
I zu verbessern, kann auf die Außenfläche 4 der Abstandshalteranordnung wiederum eine
(in Fig. 4 nicht gezeigte) Isolationsfolie 13 aufgebracht werden. Die mechanische
Stabilität wird zusätzlich durch das in Fig. 4 gezeigte äußere Isolationsmaterial
15 sichergestellt.
[0077] Die in den Fig. 1 bis 4 gezeigten Ausführungsbeispiele stellen den Isolierverglasungsgrundkörper
und die Isolierverglasung exemplarisch anhand einer Innenscheibe 23 und einer Abstandshalteranordnung
I dar. Fig. 5 und 6 zeigen schematisch die Herstellung eines Isolierverglasungsgrundkörpers,
bei dem jede Kante der Innenscheibe 23 mit einer Abstandshalteranordnung I versehen
wird.
[0078] Fig. 5 zeigt die Innenscheibe 23 mit einer im Wesentlichen rechteckigen Form mit
vier Kanten. An jeder Kante wird eine Abstandshalteranordnung I angebracht, indem
die jeweilige Kante in die Nut der Abstandshalteranordnung I eingesetzt und verklebt
wird. Um einen geschlossenen Rahmen aus Abstandshalteranordnungen I herstellen zu
können, sind die Längen der Abstandshalteranordnungen I an die Kantenlängen der Innenscheibe
23 angepasst und die Enden der Abstandshalteranordnungen I unter einem Winkel von
45° zugeschnitten, um sich zu einem durchgehenden Rahmen zu fügen.
[0079] Die Abstandshalteranordnungen I können zusätzlich nach der Ausbildung des Rahmens
stoffschlüssig miteinander verbunden werden, beispielsweise mittels Verklebung, Verschweißung
oder Ultraschallverschweißung.
[0080] Fig. 6 zeigt die Anordnung aus Fig. 5 in einem zusammengesetzten Zustand. Die Innenscheibe
23 ist in die Nuten 6 der vier Abstandshalteranordnungen I eingeklebt, so dass die
Abstandshalteranordnungen I einen durchgehenden Rahmen R bilden, in den die Innenscheibe
23 eingefasst ist. Der so gebildete Isolierverglasungsgrundkörper kann zu einer Isolierverglasung
ergänzt werden, indem an der durch die ersten Scheibenkontaktflächen 2.1 der Abstandshalteranordnungen
I gebildete, durchgehende erste Scheibenkontaktfläche des Rahmens R eine erste Außenscheibe
21 angebracht wird und an der durch die zweiten Scheibenkontaktflächen 2.2 der Abstandshalteranordnungen
I gebildete, durchgehende zweite Scheibenkontaktfläche des Rahmens R eine zweite Außenscheibe
22 angebracht wird. Die Außenscheiben 21, 22 können dabei auf den Isolierverglasungsgrundkörper
aufgepresst werden.
[0081] In Fig. 6 ist zudem die Isolationsfolie 13 dargestellt, die auf die durch die Außenflächen
4 der Abstandshalteranordnungen I gebildete Außenseite des Rahmens R aufgebracht wird.
Vorzugsweise wird ein durchgehendes Stück Isolationsfolie 13 entlang des gesamten
Umfangs des Rahmens R aufgebracht, um die mechanische Stabilität des Isolierverglasungsgrundkörpers
weiter zu verbessern und eine optimale Abdichtung zu erreichen. Die Isolationsfolie
13 ist beispielsweise, wie in Fig. 6 gezeigt, auf einer Rolle bereitgestellt und wird
entlang des Außenumfangs des Rahmens R abgerollt und an die Außenflächen 4 der Abstandshalteranordnungen
I angedrückt. Die Isolationsfolie 13 ist vorzugsweise selbstklebend. Die Isolationsfolie
13 bewirkt einerseits eine mechanische Stabilisierung des Rahmens R und eine mechanische
Verbindung der Abstandshalteranordnungen I; andererseits erfüllt sie eine Barrierefunktion
und stellt eine gas- und feuchtigkeitsdichte Abdichtung des Isolierverglasungsgrundkörpers
her.
[0082] In Fig. 6 entspricht die Breite der Isolationsfolie 13 der Breite der Außenflächen
4 der Abstandshalteranordnungen I. Vorzugsweise wird die Breite der Isolationsfolie
13 größer als die Breite der Außenflächen 4 gewählt, so dass die Isolationsfolie 13
nach der Aufbringung auf den Rahmen R über die Außenseiten 4 der Abstandshalteranordnungen
I übersteht. Die Isolationsfolie 13 kann dann auf die Scheibenkontaktflächen 2.1 und
2.2 umgeklappt werden und diese ganz oder teilweise bedecken. Vorzugsweise wird hierbei
die Isolationsfolie 13 vor dem Umklappen auf die Scheibenkontaktflächen 2.1 und 2.2
an den Ecken des Rahmens R eingeschnitten, um eine Wulstbildung an den Ecken zu vermeiden.
[0083] Die Isolationsfolie 13 kann, wie in Fig. 6 angedeutet, auf die gesamte Außenfläche
des Rahmens R, die aus den Außenflächen 4 der Abstandshalteranordnungen I gebildet
ist, aufgebracht werden. Alternativ kann die Isolationsfolie 13 so aufgebracht werden,
dass sie nur Teile der Außenflächen 4 der Abstandshalteranordnungen I bedeckt. Hierbei
ist es insbesondere bevorzugt, dass die Isolationsfolie 13 auf Eckbereiche des Rahmens
R aufgebracht wird, derart, dass ein zusammenhängendes Stück der Isolationsfolie 13
eine Ecke überspannt, an der sich zwei Abstandshalteranordnungen I kontaktieren und
einen Bereich der Außenflächen 4 der beiden Abstandshalteranordnungen I bedeckt, der
jeweils an die Ecke angrenzt. Dies reicht bereits aus, um die mechanische Stabilität
des Rahmens R und somit auch die Stabilität des so gebildeten Isolierverglasungsgrundkörpers
entscheidend zu verbessern.
[0084] Der Grundkörper 1 der Abstandshalteranordnungen I ist vorzugsweise ein polymerer
Grundkörper, der Polyethylen (PE), Polycarbonate (PC), Polypropylen (PP), Polystyrol,
Polybutadien, Polynitrile, Polyester, Polyurethane, Polymethylmetacrylate, Polyacrylate,
Polyamide, Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat (PBT), Acrylnitril-Butadien-Styrol
(ABS), Acrylester-Styrol-Acrylnitril (ASA), Acrylnitril-Butadien-Styrol/Polycarbonat
(ABS/PC), Styrol-Acrylnitril (SAN), PET/PC, PBT/PC und/oder Copolymere oder Gemische
davon enthält. Der Grundkörper 1 ist vorzugsweise glasfaserverstärkt. Beispielsweise
können die Grundkörper 1 SAN mit etwa 35 Gew.-% Glasfasern enthalten. Die Grundkörperelemente
1.1, 1.2 der Ausführungsform gemäß Fig. 4 können entsprechend ausgestaltet sein.
Bezugszeichenliste
[0085]
- I
- Abstandshalteranordnung
- R
- Rahmen
- 1
- Grundkörper
- 1.1, 1.2
- Grundkörperelemente
- 2.1, 2.2
- erste und zweite Scheibenkontaktfläche
- 3.1, 3.2
- Verglasungsinnenraumflächen
- 4
- Außenfläche
- 6
- Nut
- 7.1
- Seitenflanken
- 7.2
- Bodenfläche
- 8
- Öffnungen
- 9.1
- Klebeband
- 9.2
- Klebstoff
- 10
- Dichtung
- 11.1, 11.2
- erste und zweite Hohlkammer
- 12
- Trockenmittel
- 13
- Isolationsfolie
- 14
- Dichtungselement
- 15
- äußeres Isolationsmaterial
- 21
- erste Außenscheibe
- 22
- zweite Außenscheibe
- 23
- Innenscheibe
1. Verfahren zur Herstellung eines Isolierverglasungsgrundkörpers, aufweisend die folgenden
Schritte:
∘ Bereitstellen einer Abstandshalteranordnung (I) mit einer ersten Scheibenkontaktfläche
(2.1) zur Anbringung einer ersten Außenscheibe (21), einer parallel dazu verlaufenden
Scheibenkontaktfläche (2.2) zur Anbringung einer zweiten Außenscheibe (22) und einer
parallel zu den Scheibenkontaktflächen (2.1, 2.2) ausgebildeten Nut (6) zum Einsetzen
einer Innenscheibe (23);
∘ Einsetzen der Innenscheibe (23) in die Nut (6), wobei die Innenscheibe (23) in der
Nut (6) mittels eines Klebemittels verklebt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Klebemittel ein flüssiger bzw. viskoser Klebstoff
(9.2) ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Klebemittel ein Klebeband (9.1), vorzugsweise
ein doppelseitiges Klebeband, weiter vorzugsweise ein doppelseitiges Schaumklebeband
ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Innenscheibe (23) mit
einer Bodenfläche (7.2) der Nut (6) und/oder einer Seitenflanke (7.1) der Nut (6)
verklebt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abstandshalteranordnung
(I) ein erstes Grundkörperelement (1.1) mit der ersten Scheibenkontaktfläche (2.1),
sowie ein zweites Grundkörperelement (1.2) mit der zweiten Scheibenkontaktfläche (2.2)
aufweist, und
wobei das erste Grundkörperelement (1.1) und das zweite Grundkörperelement (1.2) derart
an der Innenscheibe (23) befestigt, vorzugsweise verklebt werden, dass die Nut (6)
zwischen dem ersten Grundkörperelement (1.1) und dem zweiten Grundkörperelement (1.2)
ausgebildet ist und die Innenscheibe (23) in die Nut (6) eingesetzt ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei auf eine der Nut (6) abgewandte
Außenfläche (4) der Abstandshalteranordnung (I) eine Isolationsfolie (13) aufgebracht
wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Abstandshalteranordnung
(I) Hohlkammern (11.1, 11.2) aufweist, die vorzugsweise zwischen der Nut (6) und den
Scheibenkontaktflächen (2.1, 2.2) angeordnet sind und mit einem Trockenmittel (12)
befüllt werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kante der Innenscheibe
(23) vor dem Einsetzen in die Nut (6) der Abstandshalteranordnung (I) mit einem nicht-transparenten
Abdeckmittel abgedeckt wird, oder vor dem Einsetzen der Innenscheibe (23) in die Nut
(6) der Abstandshalteranordnung (I) ein Abdeckmittel in die Nut (6) eingelegt wird.
9. Verfahren zur Herstellung einer Isolierverglasung, aufweisend die folgenden Schritte:
∘ Herstellen eines Isolierverglasungsgrundkörpers gemäß einem der Ansprüche 1 bis
8;
∘ Anbringen einer ersten Außenscheibe (21) an der ersten Scheibenkontaktfläche (2.1)
der Abstandshalteranordnung (I);
∘ Anbringen einer zweiten Außenscheibe (22) an der zweiten Scheibenkontaktfläche (2.2)
der Abstandshalteranordnung (I), wobei zwischen der ersten Außenscheibe (21) und der
ersten Scheibenkontaktfläche (2.1) und/oder zwischen der zweiten Außenscheibe (22)
und der zweiten Scheibenkontaktfläche (2.2) eine Dichtung (10) angebracht wird.
10. Isolierverglasung, insbesondere hergestellt nach einem Verfahren gemäß Anspruch 9,
aufweisend;
∘ einen Isolierverglasungsgrundkörper mit einer Abstandshalteranordnung (I) mit einer
ersten Scheibenkontaktfläche (2.1) zur Anbringung einer ersten Außenscheibe (21),
einer parallel dazu verlaufenden Scheibenkontaktfläche (2.2) zur Anbringung einer
zweiten Außenscheibe (22) und einer parallel zu den Scheibenkontaktflächen (2.1, 2.2)
ausgebildeten Nut (6); und einer Innenscheibe (23), die in die Nut (6) eingesetzt
ist und in der Nut (6) mittels eines Klebemittels verklebt ist;
∘ sowie eine erste Außenscheibe (21), die an der ersten Scheibenkontaktfläche (2.1)
der Abstandshalteranordnung (I) angebracht ist, und eine zweite Außenscheibe (22),
die an der zweiten Scheibenkontaktfläche (2.2) der Abstandshalteranordnung (I) angebracht
ist,
wobei zwischen der ersten Außenscheibe (21) und der ersten Scheibenkontaktfläche (2.1)
und/oder zwischen der zweiten Außenscheibe (22) und der zweiten Scheibenkontaktfläche
(2.2) eine Dichtung (10) angebracht ist.
11. Isolierverglasung nach Anspruch 10, wobei das Klebemittel ein Klebstoff (9.2) ist.
12. Isolierverglasung nach Anspruch 10, wobei das Klebemittel ein Klebeband (9.1) ist,
das vorzugsweise an einer Bodenfläche (7.2) der Nut (6) und/oder einer Seitenflanke
(7.1) der Nut (6) angebracht ist.
13. Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei die Abstandshalteranordnung
(I) durch ein erstes Grundkörperelement (1.1) mit der ersten Scheibenkontaktfläche
(2.1), sowie ein zweites Grundkörperelement (1.2) mit der zweiten Scheibenkontaktfläche
(2.2) gebildet ist, und wobei das erste Grundkörperelement (1.1) und das zweite Grundkörperelement
(1.2) derart an der Innenscheibe (23) befestigt, vorzugsweise verklebt sind, dass
die Nut (6) zwischen dem ersten Grundkörperelement (1.1) und dem zweiten Grundkörperelement
(1.2) ausgebildet ist und die Innenscheibe (23) in die Nut (6) eingesetzt ist.
14. Isolierverglasung nach Anspruch 13, wobei das erste Grundkörperelement (1.1) und das
zweite Grundkörperelement (1.2) zueinander mit einem Dichtungselement (14) abgedichtet
sind.
15. Isolierverglasung nach einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei auf eine der Nut (6) abgewandte
Außenfläche (4) der Abstandshalteranordnung (I) eine Isolationsfolie (13) aufgebracht
ist.