[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
EP 0 351 703 B1 ist eine Anordnung bekannt, welche ein erstes Gerüstbauteil und ein zweites Gerüstbauteil
umfasst, wobei das erste Gerüstbauteil einen Träger, einen Anschlusskopf und einen
Keil umfasst, wobei der Anschlusskopf einen oberen Kopfteil mit einem oberen Keilkanal
und einen unteren Kopfteil mit einem unteren Keilkanal umfasst, wobei zwischen dem
oberen Kopfteil und dem unteren Kopfteil ein in Richtung einer Längsachse des Trägers
verlaufender Aufnahmeschlitz ausgebildet ist, wobei die Keilkanäle senkrecht zu der
Längsachse des Trägers in Richtung einer Hochachse verlaufen und jeweils in den Aufnahmeschlitz
münden, wobei das zweite Gerüstbauteil ein Gerüstrohr und einen Vorsprung umfasst,
wobei der Vorsprung sich quer zu einer Längsachse des Gerüstrohrs von dieser weg erstreckt
und wenigstens eine Öffnung aufweist, wobei bei verbundenen Gerüstbauteilen der Anschlusskopf
unter Ausbildung einer lösbaren Verbindung auf den Vorsprung aufgesteckt ist und der
Keil durch den oberen Keilkanal, durch eine der Öffnungen des Vorsprungs und durch
den unteren Keilkanal gesteckt ist, wobei der Aufnahmeschlitz eine durch einen oberen
Kopfteil ausgebildete Decke, einen durch einen unteren Kopfteil ausgebildeten Boden
und eine durch das Kopfteil zwischen dem oberen Kopfteil und dem unteren Kopfteil
ausgebildete Wand aufweist und wobei sich der Aufnahmeschlitz zu einer von dem Träger
abgewandten Stirnseite des Anschlusskopfes öffnet.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung vorzuschlagen, bei welcher der Vorsprung
mit geringem Spiel in dem Aufnahmeschlitz aufgenommen ist und die Kraftübertragung
von dem ersten Gerüstbauteil auf das zweite Gerüstbauteil optimiert ist.
[0004] Diese Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte
und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
[0005] Die erfindungsgemäße Anordnung umfasst ein erstes Gerüstbauteil und ein zweites Gerüstbauteil,
wobei das erste Gerüstbauteil einen Träger, einen Anschlusskopf und einen Keil umfasst,
wobei der Anschlusskopf einen oberen Kopfteil mit einem oberen Keilkanal und einen
unteren Kopfteil mit einem unteren Keilkanal umfasst, wobei zwischen dem oberen Kopfteil
und dem unteren Kopfteil ein in Richtung einer Längsachse des Trägers verlaufender
Aufnahmeschlitz ausgebildet ist, wobei die Keilkanäle senkrecht zu der Längsachse
des Trägers in Richtung einer Hochachse verlaufen und jeweils in den Aufnahmeschlitz
münden, wobei das zweite Gerüstbauteil ein Gerüstrohr und einen Vorsprung umfasst,
wobei der Vorsprung sich quer zu einer Längsachse des Gerüstrohrs von dieser weg erstreckt
und wenigstens eine Öffnung aufweist, wobei bei verbundenen Gerüstbauteilen der Anschlusskopf
unter Ausbildung einer lösbaren Verbindung auf den Vorsprung aufgesteckt ist und der
Keil durch den oberen Keilkanal, durch eine der Öffnungen des Vorsprungs und durch
den unteren Keilkanal gesteckt ist, wobei der Aufnahmeschlitz eine durch den oberen
Kopfteil ausgebildete Decke, einen durch den unteren Kopfteil ausgebildeten Boden
und eine durch den Anschlusskopf zwischen dem oberen Kopfteil und dem unteren Kopfteil
ausgebildete Wand aufweist, wobei sich der Aufnahmeschlitz zu einer von dem Träger
abgewandten Stirnseite des Anschlusskopfes öffnet, wobei die Decke als plane Auflagefläche
ausgebildet ist und wobei der Boden zu der Wand hin ansteigt. Hierdurch wird eine
gewünschte Zentrierwirkung erreicht, so dass das Spiel zwischen den Gerüstbauteilen
im zusammengebauten Zustand gering ist. Weiterhin wird hierdurch erreicht, dass das
obere Kopfteil vollflächig auf dem Vorsprung aufliegt, so dass der Randbereich des
Vorsprungs weniger belastet ist und eine großflächige Kraftübertragung von dem ersten
Gerüstbauteil auf das zweite Gerüstbauteil gewährleistet ist.
[0006] Insbesondere die Ausbildung der am oberen Kopfteil ausgebildete Decke, und des am
unteren Kopfteil ausgebildeten Bodens als eine ausgedehnte Fläche bietet gegenüber
z.B. einem abgekanteten oder stranggepressten Profil eine erheblich höhere Stabilität
und Flächenlast und erhöht damit die Belastbarkeit des betreffenden Anschlusskopfes.
Überdies ist ein Verklemmen von in Hohlräumen eingeschlossenen Fremdkörpern, z.B.
Kieselsteine oder Betonresten stark vermindert.
[0007] Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass der Anstieg des Bodens stufenförmig ausgebildet
ist und wenigstens eine Stufe mit einer schrägstehenden Stirnfläche umfasst. Hierdurch
ist sichergestellt, dass die Stufe beim Aufschieben des ersten Gerüstbauteils auf
den Vorsprung des zweiten Gerüstbauteils keinen Anschlag bildet, welcher die erforderliche
Aufschiebekraft sprunghaft vergrößert.
[0008] Schließlich kann es vorgesehen sein, dass eine erste Höhe des Aufnahmeschlitzes maximal
das 1,4-fache einer Dicke einer den Vorsprung bildenden Lochscheibe beträgt und dass
eine zweite Höhe des Aufnahmeschlitzes maximal das 1,3-fache der Dicke der den Vorsprung
bildenden Lochscheibe beträgt. Durch eine derartige Abstimmung des Aufnahmeschlitzes
und der Lochscheibe wird trotz eines geringen Spiels ein leichtgängiges Aufschieben
des ersten Gerüstbauteils auf das zweite Gerüstbauteil und ein leichtgängiges Trennen
des ersten Gerüstbauteils von dem zweiten Gerüstbauteil erreicht.
[0009] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand von schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben.
[0010] Hierbei zeigt:
- Figur 1:
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Anordnung;
- Figur 2:
- eine Schnittansicht der in der Figur 1 gezeigten Anordnung und
- Figur 3:
- eine Detailansicht der Figur 1 im Bereich des Aufnahmeschlitzes.
[0011] In der Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Anordnung 1 in Seitenansicht gezeigt. Diese
Anordnung 1 ist in der Figur 2 nochmals in Schnittansicht dargestellt. Die Anordnung
1 umfasst ein erstes Gerüstbauteil 101 und ein zweites Gerüstbauteil 201. Das erste
Gerüstbauteil 101 umfasst einen Träger 102, einen Anschlusskopf 103 und einen Keil
104. Weiterhin umfasst das erste Gerüstbauteil 101 an dem Träger 102 einen weiteren,
nicht dargestellten Anschlusskopf und einen weiteren, nicht dargestellten Keil, wobei
der weitere Anschlusskopf dem Anschlusskopf 103 gegenüber liegend angeordnet ist.
Der Anschlusskopf 103 umfasst einen oberen Kopfteil 105 mit einem oberen Keilkanal
106 und einen unteren Kopfteil 107 mit einem unteren Keilkanal 108. Zwischen dem oberen
Kopfteil 105 und dem unteren Kopfteil 107 ist ein in Richtung einer Längsachse L102
des Trägers 102 verlaufender Aufnahmeschlitz 109 ausgebildet. Die Keilkanäle 106,
108 verlaufen senkrecht zu der Längsachse L102 des Trägers 102 in Richtung einer Hochachse
H103 des Anschlusskopfes 103 und münden jeweils in den Aufnahmeschlitz 109.
[0012] Das zweite Gerüstbauteil 201, welches als Gerüststiel ausgebildet ist, umfasst ein
Gerüstrohr 202 und einen Vorsprung 203, welcher durch eine Lochscheibe 204 gebildet
ist. Die Lochscheibe 204 ist mit dem Gerüstrohr 202 verschweißt. Der Vorsprung 203
erstreckt sich quer zu einer Längsachse L202 des Gerüstrohrs 202 von dieser weg und
umfasst acht Öffnungen, von welchen eine linke Öffnung 205a und eine rechte Öffnung
205b in der Figur 1 bezeichnet sind. Bei verbundenen Gerüstbauteilen 101, 201 ist
der Anschlusskopf 103 zur Ausbildung einer lösbaren Verbindung auf den Vorsprung 203
aufgesteckt und der Keil 104 ist mit einem Mittelbereich 104a zur Verbindung der beiden
Gerüstbauteile 101, 201 durch den oberen Keilkanal 106, durch die linke Öffnung 205a
des Vorsprungs 203 und durch den unteren Keilkanal 108 gesteckt. Der Aufnahmeschlitz
109 ist durch eine durch den oberen Kopfteil 105 ausgebildete Decke 110, durch einen
durch den unteren Kopfteil 107 ausgebildeten Boden 111 und durch eine von dem Anschlusskopf
103 zwischen dem oberen Kopfteil 105 und dem unteren Kopfteil 107 ausgebildete Wand
112 begrenzt. Der Aufnahmeschlitz 109 ist in der Figur 3 nochmals als Detailansicht
der Figur 1 gezeigt. Der Aufnahmeschlitz 109 öffnet sich zu einer von dem Träger 102
abgewandten Stirnseite 113 des Anschlusskopfes 103. Hierbei ist die Decke 110 des
Aufnahmeschlitzes 109 als plane Auflagefläche 114 ausgebildet und hierbei steigt der
Boden 111 zu der Wand 112 hin an. Der Anstieg des Bodens 111 ist stufenförmig ausgebildet
und dieser geht mit einer Stufe 115, welche eine schräg stehende Stirnfläche 116 umfasst,
von einer unteren Teilfläche 111a des Bodens 111 in eine obere Teilfläche 111b des
Bodens 111 über. Entsprechend nimmt eine Höhe des Aufnahmeschlitzes 106, in Richtung
des Trägers 102 betrachtet, von einer ersten Höhe H111a im Bereich der unteren Teilfläche
111a auf eine zweite Höhe h111b im Bereich der oberen Teilfläche 111b ab. In Bezug
auf eine Dicke D204 der den Vorsprung 203 bildenden Lochscheibe 204 beträgt die zweite
Höhe h111b maximal das 1,3-fache der Dicke D204 und beträgt die erste Höhe h111a maximal
das 1,4-fache der Dicke D204. Vorzugsweise ist eine Dicke D204 von 9 mm, eine erste
Höhe h111a von 12 mm und eine zweite Höhe h111b von 11 mm vorgesehen. Der Keil 104
ist in den Figuren jeweils in seiner Klemmstellung K104 gezeigt, in welcher dieser
den Keilkanal 106 und den Keilkanal 108 durchläuft und zwischen den Keilkanälen 106,
108 durch die erste Öffnung 205a des als Lochscheibe 204 ausgebildeten Vorsprungs
203 geführt ist und maximal in die Öffnung 205a eintaucht, so dass das erste Gerüstteil
101 mit der Stirnseite 113 seines Anschlusskopfes 103 an eine Mantelfläche 202a des
Gerüstrohrs 202 herangezogen wird. Durch ein Anheben des Keils 104, welches derart
erfolgt, dass ein unteres Ende 104c des Keils in dem Anschlusskopf 103 aus dem unteren
Keilkanal 108 und der ersten Öffnung 205a nach oben herausgezogen wird, erfolgt eine
Trennung des ersten Gerüstteils 101 von dem zweiten Gerüstteil 201. Hierbei ist der
Keil 103 unverlierbar, verschiebbar und verschwenkbar an dem Anschlusskopf 103 des
ersten Gerüstteils 101 gehalten.
[0013] Insbesondere die Ausbildung der am oberen Kopfteil ausgebildete Decke 110, und des
am unteren Kopfteil ausgebildeten Bodens 111 als je eine ausgedehnte Fläche bietet
gegenüber z.B. einem abgekanteten oder stranggepressten Profil eine erheblich höhere
Stabilität und Flächenlast und erhöht damit die Belastbarkeit des betreffenden Anschlusskopfes.
[0014] Dabei sind die Flächen in ihrer Ausdehnung insbesondere über ein vielfaches gegenüber
der darin liegenden Querschnittsfläche der Keilkanäle (106, 108) ausgebildet. Diese
maximierte Auflagefläche erhöht die Belastbarkeit der Aufnahme des Anschlusskopfes.
[0015] Gegenüber einem Anschlusskopf z.B. aus abgekanteten Flachelementen besteht z.B. der
Vorteil, dass neben der verbesserten Stabilität und Flächenlast auch keine Fremdkörper,
z.B. Kieselsteine oder Betonreste oder dergleichen in die Zwischenräumen gelangen
können, welche zu einem verklemmen oder verspannen des Anschlusskopfes mit der aufzunehmenden
Lochscheibe führt.
Bezugszeichenliste:
[0016]
- 1
- Anordnung
- 101
- erstes Gerüstbauteil
- 102
- Träger
- 103
- Anschlusskopf
- 104
- Keil
- 104a
- Mittelbereich des Keils
- 104c
- unteres Ende des Keils
- 105
- oberer Kopfteil
- 106
- oberer Keilkanal
- 107
- unterer Kopfteil
- 108
- unterer Keilkanal
- 109
- Aufnahmeschlitz
- 110
- Decke
- 111
- Boden
- 111a
- untere Teilfläche des Bodens 111
- 111b
- obere Teilfläche des Bodens 111
- 112
- Wand
- 113
- Stirnseite des Anschlusskopfes 103
- 114
- plane Auflagefläche
- 115
- Stufe
- 116
- schräg stehende Stirnfläche der Stufe
- H103
- Hochachse
- K104
- Klemmstellung des Keils
- L102
- Längsachse des Trägers
- 201
- zweites Gerüstbauteil / Gerüststiel
- 202
- Gerüstrohr
- 202a
- Mantelfläche des Gerüstrohrs
- 203
- Vorsprung
- 204
- Lochscheibe
- 205a
- linke Öffnung der Lochscheibe
- 205b
- rechte Öffnung der Lochscheibe
- D204
- Dicke der Lochscheibe
- L202
- Längsachse des Gerüstrohrs
1. Anordnung (1) umfassend ein erstes Gerüstbauteil (101) und ein zweites Gerüstbauteil
(201),
- wobei das erste Gerüstbauteil (101)einen Träger (102), einen Anschlusskopf (103)
und einen Keil (104) umfasst,
- wobei der Anschlusskopf (103) einen oberen Kopfteil (105) mit einem oberen Keilkanal
(106) und einen unteren Kopfteil (107) mit einem unteren Keilkanal (108) umfasst,
- wobei zwischen dem oberen Kopfteil (106) und dem unteren Kopfteil (108) ein in Richtung
einer Längsachse (L102) des Trägers (102) verlaufender Aufnahmeschlitz (109) ausgebildet
ist,
- wobei die Keilkanäle (106, 108) senkrecht zu der Längsachse (L102) des Trägers (102)
in Richtung einer Hochachse (H103) verlaufen und jeweils in den Aufnahmeschlitz (109)
münden,
- wobei das zweite Gerüstbauteil (201) ein Gerüstrohr (202) und einen Vorsprung (203)
umfasst, wobei der Vorsprung (203) sich quer zu einer Längsachse (L202) des Gerüstrohrs
(202) von dieser weg erstreckt und wenigstens eine Öffnung (205a, 205b) aufweist,
- wobei bei verbundenen Gerüstbauteilen (101, 201) der Anschlusskopf (103) unter Ausbildung
einer lösbaren Verbindung auf den Vorsprung (203) aufgesteckt ist und der Keil (104)
durch den oberen Keilkanal (106), durch eine der Öffnungen (205a, 205b) des Vorsprungs
(203) und durch den unteren Keilkanal (108) gesteckt ist,
- wobei der Aufnahmeschlitz (109) eine durch den oberen Kopfteil (105) ausgebildete
Decke (110), einen durch den unteren Kopfteil (107) ausgebildeten Boden (111) und
eine durch den Anschlusskopf (103) zwischen dem oberen Kopfteil (105) und dem unteren
Kopfteil (107) ausgebildete Wand (112) aufweist und
- wobei sich der Aufnahmeschlitz (109) zu einer von dem Träger (102) abgewandten Stirnseite
(113) des Anschlusskopfes (103) öffnet
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Decke (110) als plane Auflagefläche (114) ausgebildet ist,
- dass der Boden (111) zu der Wand (112) hin ansteigt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anstieg des Bodens (111) stufenförmig ausgebildet ist und wenigstens eine Stufe
(115) mit einer schräg stehenden Stirnfläche (116) umfasst.
3. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Höhe (h111a) des Aufnahmeschlitzes (109) maximal das 1,4-fache einer Dicke
(D204) einer den Vorsprung (203) bildenden Lochscheibe (204) beträgt und dass eine
zweite Höhe (h111b) des Aufnahmeschlitzes (109) maximal das 1,3-fache der Dicke (D204)
der den Vorsprung (203) bildenden Lochscheibe (204) beträgt.
4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die am oberen Kopfteil ausgebildete Decke (110), und der am unteren Kopfteil ausgebildete
Boden (111) als eine ausgedehnte Fläche über den gesamten Auflagebereich des Aufnahmeschlitz
(109), insbesondere über ein mehrfaches der darin liegenden Querschnittsfläche der
Keilkanäle (106, 108), ausgebildet sind.