[0001] Die Erfindung betrifft eine Skibindung mit einem Vorderbacken zum Halten eines vorderen
Sohlenendes eines Skischuhs und einem Hinterbacken zum Halten eines hinteren Sohlenendes
des Skischuhs, wobei der Skischuh in einer ersten Konfiguration der Skibindung für
die Abfahrt eine erste Position einnimmt, in welcher der Hinterbacken den Skischuh
mit dem Ski verbindet, und der Skischuh in einer zweiten Konfiguration für den Aufstieg
eine zweite Position einnimmt, in der der Skischuh relativ zum Hinterbacken bewegbar
ist. Dabei ist der Skischuh in der ersten Position in einer Skilängsrichtung gesehen
auf dem Ski weiter hinten angeordnet, als in der zweiten Position, und eine Unterseite
der Skischuhsohle weist in der ersten Position einen kleineren senkrechten Abstand
zu einer der Skischuhsohle zugewandten Skioberfläche auf, als in der zweiten Position.
[0002] Es ist Aufgabe der Erfindung eine Skibindung bereit zu stellen, die sowohl für einen
Aufstieg als auch für eine Abfahrt genutzt werden kann, wobei die Skibindung die Sicherheit
und den Komfort für den Nutzer beim Aufstieg und bei der Abfahrt verbessert.
[0003] Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine Skibindung mit einem Vorderbacken zum Halten
eines vorderen Sohlenendes eines Skischuhs und einem Hinterbacken zum Halten eines
hinteren Sohlenendes des Skischuhs, wobei der Hinterbacken einen Fersenhalter zum
Halten des hinteren Sohlenendes umfasst, und wobei der Vorderbacken umfasst:
eine Basis, mit der der Vorderbacken mit einem Ski verbunden werden kann,
einen Backenkörper, der mit der Basis verbunden oder verbindbar ist, oder die Basis
mitbildet,
eine erste Haltevorrichtung mit der der Skischuh am vorderen Sohlenende für einen
Aufstieg mit dem Ski verbindbar ist, mit wenigstens einem ersten, bevorzugt einem
ersten und einem zweiten Eingriffselement, die aus einer ersten Position, in der sie
einen ersten Abstand zueinander haben, aufeinander zu in eine zweite Position bewegbar
sind, in der sie einen zweiten Abstand zueinander haben, der kleiner ist, als der
erste Abstand, wobei das erste Eingriffselement und das zweite Eingriffselement in
der zweiten Position eine Gelenkachse definieren, um die der Skischuh mit seinem vorderen
Sohlenende bei einem Aufstieg mit dem Ski verschwenkbar ist,
eine zweite Haltevorrichtung mit der der Skischuh am vorderen Sohlenende für eine
Abfahrt mit dem Ski verbindbar ist, wobei die zweite Haltevorrichtung eine erste Konfiguration
für die Abfahrt aufweist, in welcher die zweite Haltevorrichtung mit dem vorderen
Sohlenende des Skischuhs in Kontakt ist, und eine zweite Konfiguration für den Aufstieg
aufweist, in welcher die zweite Haltevorrichtung mit dem vorderen Sohlenende des Skischuhs
außer Kontakt ist,
wobei der Skischuh in der ersten Konfiguration für die Abfahrt eine erste Position
einnimmt, in welcher der Fersenhalter das hintere Sohlenende kontaktiert, und in welcher
eine Sohlenunterseite einen ersten Höhenabstand zu einer Skioberfläche aufweist,
wobei der Skischuh in der zweiten Konfiguration für den Aufstieg eine zweite Position
einnimmt, in welcher der Fersenhalter das hintere Sohlenende nicht kontaktiert und
in welcher die Sohlenunterseite des Skischuhs einen zweiten Höhenabstand zur Skioberfläche
aufweist, und
wobei der Skischuh in der ersten Position in einer Skilängsrichtung auf dem Ski gesehen
weiter hinten angeordnet ist als in der zweiten Position und der erste Höhenabstand
zu der Skioberfläche kleiner als der zweite Höhenabstand zu der Skioberfläche ist.
[0004] Mit anderen Worten umfasst der Vorderbacken der Skibindung zwei bevorzugt separate
Haltevorrichtungen, nämlich die erste Haltevorrichtung und die zweite Haltevorrichtung,
von denen die erste Haltevorrichtung hergerichtet ist, den Skischuh an seinem vorderen
Sohlenende so zu greifen, dass der Skischuh relativ zum Ski um eine quer zur Skilängsrichtung
gerichteten Achse für den Aufstieg verschwenkt werden kann. Das vordere Ende ist dabei
in der Achse relativ zum Vorderbacken fixiert, so dass der Skischuh relativ zum Ski
nicht linear in und gegen die Skilängsrichtung verschoben werden kann. Das hintere
Ende der Skischuhsohle kann frei bewegt werden, insbesondere beim Gehen von der Skioberseite
weg- und an die Skioberseite angeschwenkt werden. Bei der ersten Haltevorrichtung
kann es sich beispielsweise um den Vorderbacken einer sogenannten Pinbindung handeln,
mit Pins als Eingriffselementen, die in entsprechenden Öffnungen seitlich an der Skischuhsohle,
die Gegeneingriffselemente zu den Eingriffselementen bilden, eingreifen können, um
den Skischuh am vorderen Sohlenende sicher aber um die genannte Achse verschwenkbar
in der Skibindung zu halten.
[0005] Die zweite Haltevorrichtung für das vordere Sohlenende des Skischuhs kommt nur zum
Einsatz, wenn die Skibindung für die Abfahrt benutzt wird. Sie kann mit der Basis
oder der ersten Haltevorrichtung lösbar verbunden sein, so dass sie beispielsweise
für den Aufstieg abgenommen und in der Tasche oder im Rucksack mitgeführt werden kann.
In der Konfiguration der Skibindung für den Aufstieg muss die zweite Haltevorrichtung
(wenn nicht abgenommen) gesichert sein, so dass sie sich relativ zum Ski und der Basis
des Vorderbackens nicht bewegen kann.
[0006] Die zweite Haltevorrichtung kann aus der Stand-by Position, die sie in der Aufstiegskonfiguration
der Skibindung einnimmt, in eine Sicherungsposition für die Abfahrt bewegt werden,
in der die zweite Haltvorrichtung eine freie Oberseite des vorderen Skischuhsolenendes
von oben und/oder seitlich umgreift, um den Skischuh im Vorderbacken zu sichern. Um
die zweite Haltevorrichtung in die Sicherungsposition zu bewegen, muss bevorzugt die
erste Haltevorrichtung geöffnet werden, so dass der Skischuh nicht länger in der Skibindung
gehalten wird und folglich relativ zum Ski in eine beliebige Richtung bewegt werden
kann. Die erste Haltevorrichtung kann jetzt ebenfalls geschlossen werden und bildet
im geschlossenen Zustand, indem die Eingriffselemente in an der zweiten Haltevorrichtung
ausgebildete Gegeneingriffselemente eingreifen, eine Sicherung für die zweite Haltevorrichtung,
die verhindert, dass sich die zweite Haltevorrichtung ungewollt öffnet. Ist die zweite
Haltevorrichtung in der Sicherungsposition, kann der Nutzer mit der vorderen Skischuhspitze
in den Vorderbacken einsteigen und, wie bekannt, durch Absenken des Skischuhs in die
Bindung den Hinterbacken in eine Sicherungsposition bewegen.
[0007] Die Unterseite des vorderen Sohlendes weist, wenn die Sohlenunterseite im Wesentlichen
parallel zu der Oberseite des Skis liegt oder auf einer Aufstandsfläche des Hinterbackens
aufliegt, in der Aufstiegsposition, in der der Skischuh nur in der ersten Haltevorrichtung
gehalten wird, einen größeren Abstand zu einer Oberseite des Skis auf, als in der
Abfahrtposition, in der das vordere Ende von der zweiten Haltevorrichtung gehalten
und diese bevorzugt durch die erste Haltevorrichtung in der Sicherungs- oder Verschlussposition
gesichert ist.
[0008] Der Hinterbacken kann eine Bremse mit einem Pedal, welches eine Aufstandsfläche für
den Skischuh bildet, und wenigstens einer Bremsschaufel, die zum Abbremsen des von
Skischuh gelösten Skis in den Schnee eingreifen kann, umfassen. Pedal und Bremsschaufel
sind in bekannter Weise miteinander verbunden, so dass die Bremsschaufel seitlich
am Ski anliegt, wenn das Pedal belastet ist. Das Pedal kann ferner ein Funktionselement
umfassen, das relativ zu der Aufstandsfläche, die das Pedal bildet, bewegbar ist,
und zwar von einer ersten Lage, in der das Funktionselement außer Kontakt mit einem
in der Skibindung eingesetztem Skischuh respektive eine Sohlenunterseite des Skischuhs
ist und der Fersenhalter bevorzugt auf das hintere Sohlenende einwirken kann, in eine
zweite Lage, in der das Funktionselement in Kontakt mit dem in der Skibindung eingesetzten
Skischuh ist und der Fersenhalter bevorzugt keine Wirkung mehr auf das hintere Sohlenende
des Skischuhs hat.
[0009] Das kann heißen, dass das Funktionselement in der ersten Lage an dem Pedal so angeordnet
ist, dass es nicht über die Aufstandsfläche in Richtung der Sohlenunterseite des Skischuhs
vorsteht, wenn dieser auf der Aufstandsfläche steht, und in der zweiten Lage relativ
zu der Aufstandsfläche so angeordnet ist, dass die Unterseite der Skischuhsole auf
dem Funktionselement aufsitzt, und nicht bis auf die Aufstandsfläche abgesenkt werden
kann. Bevorzugt ist das Funktionselement so ausgebildet, dass es in der zweiten Lage
eine Höhendifferenz zwischen dem zweiten Höhenabstand und dem ersten Höhenabstand
ausgleicht.
[0010] Das Funktionselement kann beispielsweise in einem Drehgelenk schwenkbar mit dem Pedal
der Skibremse verbunden sein und kann durch ein Federelement in die zweite Lage vorgespannt
sein, so dass das Funktionselement automatisch die zweite Lage einnimmt, wenn das
Pedal druckfrei ist. Bevorzugt kann das Funktionselement in der zweiten Lage so angeordnet
und/oder gesichert sein, dass es sich nicht von selbst, das heißt, ohne aktiven Eingriff
des Skinutzers, aus der zweiten Lage in die erste Lage bewegen kann. Bevorzugt kann
die Verstellung von der ersten Lage in die zweite Lage aktiv vom Skinutzer zum Beispiel
von Hand erfolgen, wodurch auf das Federelement verzichtet werden kann, was Gewicht
spart und mögliche Schadensquellen reduziert. Das Funktionselement kann wenigstens
in der ersten Lage zum Beispiel durch Formschluss und/oder Kraftschluss gegen ungewolltes
Lösen gesichert sein.
[0011] Das Funktionselement kann eine Auflage, zum Beispiel eine rollenförmige Auflage,
für die Sohlenunterseite des Skischuhs umfassen, die in einem Drehgelenk mit einem
Funktionselementkörper verbunden ist, so dass bei Aufstieg durch den Skischuh, beim
Aufsetzen und Abheben vom Funktionselement, keine Reibungskräfte auf das Funktionselement
einwirken.
[0012] Das Funktionselement kann in der zweiten Lage bevorzugt eine erste Steig- oder Gehhilfe
bildet, für einen geringen Höhenausgleich von gleich oder kleiner 3°, bevorzugt gleich
oder größer als 0°. Insbesondere kann der Höhenausgleich so ausgebildet sein, dass
die in der ersten Haltevorrichtung gehaltene und auf dem Funktionselement aufstehende
Skischuhsole mit ihrer Unterseite im Wesentliche parallel zu einer Skioberseite ausgerichtet
ist. Das Funktionselement kann auch so ausgebildet sein, dass es in sich verstellbar
ist und in jeder eingenommenen Position gesichert werden kann, wodurch der Höhenausgleich
mit Hilfe des Funktionselements zumindest im Umfang von zum Beispiel 1° bis 5° verstellt
werden kann, wenn sich die Geländeform entsprechend ändert.
[0013] Die Bremse kann weiterhin ein Bremsverriegelungselement aufweist, das zwischen einer
ersten Position, in der eine Bremsschaufel zum Abbremsen des Skis freigegeben ist
oder freigegeben werden kann, und einer zweiten Position, in der die Bremsschaufel
in einer Nichtbremsstellung festgelegt ist oder festgelegt werden kann, hin und her
bewegbar ist. Das Bremsverriegelungselement kann mit dem Funktionselement so gekoppelt
sein, dass das Bewegen des Funktionselements aus der ersten Lage in die zweite Lage
das Bremsverriegelungselement frei gibt sich aus der ersten Position in die zweite
Position zu bewegen.
[0014] Dazu kann das Bremsverriegelungselement mit einer Unterseite des Pedals so verbunden
sein, dass es relativ zum Pedals linear in und gegen die Skilaufrichtung verschoben
werden kann. Das Bremsverriegelungselement kann ein hakenförmiges Eingriffselement
aufweisen, das vom Pedal im Wesentlichen senkrecht nach unten vorsteht, mit einer
in Skilaufrichtung vorstehenden Nase am freien Ende des Hakens, die in der zweiten
Position die Bremsschaufeln verriegelt, so dass diese nicht zum Bremsen vom Ski in
Richtung der Fahrunterlage, wie Eis oder Schnee, abgeschwenkt werden können.
[0015] Die zweite Haltevorrichtung kann in der ersten Konfiguration für die Abfahrt mit
der Basis und/oder der ersten Haltevorrichtung gekoppelt sein, und die zweite Haltevorrichtung
kann relativ zur ersten Haltevorrichtung um eine Schwenkachse zwischen der Konfiguration
für die Abfahrt und der Konfiguration für den Aufstieg verschwenkbar sein. Die Schwenkachse
kann insbesondere an einem in Skilaufrichtung vorderen Ende der Basis des Vorderbackens
gebildet sein, das heißt, in Skilängsrichtung vor dem in der Bindung gehaltenen Skischuh.
[0016] In der Konfiguration für die Abfahrt, das heißt, wenn die zweite Haltevorrichtung
bevorzugt auf die vordere freie Oberseite der Skischuhsohle einwirkt und durch die
erste Haltevorrichtung gegen ein ungewolltes Öffnen gesichert werden kann, kann die
Schwenkachse, in der das erste Halteelement mit dem zweiten Halteelement verbunden
ist, in Skilängsrichtung gesehen in einem ersten Längsabstand vor der Gelenkachse,
die das erste Eingriffselement und das zweite Eingriffselement definieren, angeordnet
sein, und eine Anlagefläche für das vordere Sohlenende kann in einem zweiten Längsabstand
von der Schwenkachse angeordnet sein, wobei der erste Längsabstand kleiner als der
zweite Längsabstand ist. Die Längendifferenz zwischen dem ersten Längsabstand und
dem zweiten Längsabstand bewirkt einen Längsversatz des Skischuhs zwischen der ersten
Position für die Abfahrt und der zweiten Position für den Aufstieg, wobei in der ersten
Position das vordere Ende der Skischuhsohle weiter entfernt von einer Skispitze ist,
als in der zweiten Position. Der Vorderbacken und der Hinterbacken werden für den
Positionswechsel relativ zum Ski nicht bewegt.
[0017] Der Basis oder dem Vorderbacken kann ferner eine Aufstandsplatte zugeordnet sein,
welche in der Konfiguration für den Aufstieg durch die Höhendifferenz zwischen dem
zweiten Höhenabstand und dem ersten Höhenabstand vom Skischuh nicht kontaktiert wird.
In der Konfiguration für die Abfahrt kann die Aufstandsplatte eine Seitensicherheitsauslösung
der Skibindung unterstützen.
[0018] Die Skibindung kann neben dem Funktionselement, das eine erste Steighilfe für flaches
Gelände bilden kann, eine weitere Steighilfe oder zwei oder mehr weitere Steighilfen
umfassen, die aus einer Ruhestellung, in der sie ein Position einnehmen, die in der
Konfiguration der Skibindung für die Abfahrt nicht stört, in eine Funktionsstellung
bewegt werden kann/können, in der sie den Skischuh für einen Höhenausgleich beispielweise
von größer 3°, zum Beispiel 6° oder 10° oder einem anderen Wert, abstützt.
[0019] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Figuren näher
erläutert, ohne dass die Erfindung dadurch auf das gezeigt Ausführungsbeispiel beschränkt
ist. Den Umfang der Erfindung definieren die Ansprüche.
[0020] Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- Figur 1:
- Vorderbacken mit erster Haltevorrichtung und zweiter Haltevorrichtung;
- Figur 2:
- Hinterbacken mit ausgelöster Skibremse;
- Figur 3:
- Hinterbacken mit Skibremse für einen Aufstieg gesichert;
- Figur 4:
- Skibindung in der Konfiguration für eine Abfahrt;
- Figur 5:
- Skibindung in der Konfiguration für einen Aufstieg in flachem Gelände;
- Figur 6:
- Skibindung der Figur 5 für Aufstieg in steilem Gelände.
[0021] Die Figur 1 zeigt einen Vorderbacken 1 einer Skibindung mit einer Basis 2. Der Vorderbacken
1 umfasst eine erste Haltevorrichtung 3 mit der die Skibindung in einer zweiten Konfiguration
für einen Aufstieg, die die Figuren 5 und 6 zeigen, genutzt werden kann. Die erste
Haltevorrichtung 3 umfasst ein erstes Eingriffselement 31 und ein zweites Eingriffselement
32, die mit der Basis 2 um Achsen AS31 bzw. AS32, die im Wesentlichen parallel zu
einer Mittellängsachse ML des Vorderbackens 1 verlaufen, schwenkbar verbunden sind,
so dass das erste Eingriffselement 31 und das zweite Eingriffselement 32 aufeinander
zu und voneinander weg geschwenkt werden können. Die beiden aufeinander zu geschwenkten
Eingriffselemente 31, 32 definieren eine Gelenkachse A1, in der ein in der Skibindung
gehaltene Skischuh für den Aufstieg rotatorisch bewegt werden kann, so dass eine Ferse
des Skischuhs vom Ski abgehoben und auf den Ski abgesenkt werden kann.
[0022] Der Vorderbacken 1 umfasst ferner eine zweite Haltevorrichtung 4 mit einer Anlagefläche
48 für ein vorderes Ende einer Skischuhsohle des in der Skibindung gehaltenen Skischuhs,
um den Skischuh in einer ersten Konfiguration der Skibindung für die Abfahrt sicher
mit dem Ski zu verbinden. Die zweite Haltevorrichtung 4 ist mit der ersten Haltevorrichtung
3 in einem Schwenkgelenk mit einer Schwenkachse S34 verbunden, so dass die zweite
Haltevorrichtung 4 aus der gezeigten Position so verschwenkt werden kann, dass die
Anlagefläche 48 in eine Position bewegt wird, in der sie mit dem vorderen Ende des
in der Skibindung gehaltenen Skischuhs in Kontakt ist.
[0023] Ein erster Längsabstand L1 zwischen der Schwenkachse 34, die die erste Haltevorrichtung
3 schwenkbar mit der zweiten Haltevorrichtung 4 verbindet, und der Gelenkachse A1,
die die Eingriffselemente 31, 32 der ersten Haltevorrichtung 3 bilden, ist im Wesentlichen
konstant, egal ob die Skibindung in der Konfiguration für die Abfahrt oder in der
Konfiguration für den Aufstieg ist. In der Konfiguration für die Abfahrt ist der erste
Längenabstand L1 kleiner als ein zweiter Längenabstand L2 zwischen der Schwenkachse
S34 und einer Anlagefläche 48 für das vordere Sohlenende des Skischuhs an der zweiten
Haltevorrichtung 4. Der zweite Längenabstand L2 ist in der Figur 4 eingezeichnet.
[0024] Ist die zweite Haltevorrichtung 4 in der nicht gezeigten angeschwenkten Position,
kann sie in dieser Position durch die erste Haltevorrichtung 3 gesichert werden, indem
das erste Eingriffselement 31 und das zweite Eingriffselement 32 in entsprechende
Gegeneingriffselemente, die von der zweiten Haltevorrichtung 4 umfasst sind, eingreifen
und die erste Haltevorrichtung 3 in bekannte Weise durch eine mittels eines Spannhebels
33 im Eingriff mit der zweiten Haltevorrichtung 4 gesichert wird.
[0025] Der Vorderbacken 1 umfasst ferner eine Aufstandsplatte 300, auf der der Skischuh
mit seiner Sohlenunterseite im Ballenbereich in der Konfiguration für die Abfahrt
aufstehen kann.
[0026] Die Figur 2 zeigt einen Hinterbacken 5 einer Skibindung und eine Skibremse 50, die
in einer Skilängsrichtung L vor dem Hinterbacken 5 angeordnet ist. Die Skibremse 50
kann mit dem Hinterbacken 5 verbunden sein, so dass der Hinterbacken 5 und die Skibremse
50 als ein Bauteil mit dem Ski verbunden werden, oder die Skibremse 50 kann ein separates
Bauteil sein, das unabhängig vom Hinterbacken 5 mit dem Ski verbunden werden kann.
[0027] Der Hinterbacken 4 umfasst einen Fersenhalter 7 mit einem Trittsporn 71 und einem
Sohlenhalter 72, der beim Einsteigen mit dem Skischuh in den Hinterbacken 4 auf eine
freie Oberseite des hinteren Endes der Skischuhsohle bewegt wird, um den Skischuh
in der Skibindung zu sichern.
[0028] Die Skibremse 50 umfasst ein Pedal 51, das eine Aufstandsfläche 52 für den in der
Skibindung in der Konfiguration für die Abfahrt gehaltenen Skischuh bildet. Das Pedal
51 ist über ein bekannte Mechanik, die hier nicht näher beschrieben wird, mit Bremsschaufeln
55 verbunden. Über die Mechanik werden die Bremsschaufeln 55 bei belastetem Pedal
51 in eine Ruhestellung bewegt, die in der Figur 3 gezeigt ist, in der sie seitlich
am Ski anliegen und keine Bremswirkung erzeugen können. Ist das Pedal 51 unbelastet,
wie gezeigt, können die Bremsschaufeln 55 vom Ski abgeschwenkt werden, so dass sie
in den Schnee oder das Eis eingreifen können, um den Ski abzubremsen. In der Regel
ist der Ski vom Skischuh getrennt, zum Beispiel nach einem Sturz, wenn die Bremsschaufeln
55 ihre Bremswirkung entfalten können.
[0029] Die Skibremse 50 umfasst ferner ein Bremsverriegelungselement 54, mit dem die Bremse
50 in der in der Figur 3 gezeigten Position verriegelt werden kann, beispielsweise
wenn die Skibindung die Konfiguration für den Aufstieg hat, oder der Ski mit der Bindung
transportiert werden soll. Das Bremsverriegelungselement 54 ist im Ausführungsbeispiel
unterhalb der Aufstandsfläche 52 des Pedals 51 angeordnet und kann relativ zu der
Aufstandsfläche 52 linear in Skilängsrichtung L bewegt werden, wie durch die Pfeile
angedeutet wird. Das Bremsverriegelungselement 54 umfasst ein hakenförmiges Eingriffselement
56 mit einer am freien Ende des Eingriffselements 56 ausgebildeten Nase 57, die mit
der Mechanik zusammenwirkt, um die Bremsschaufeln 55 in der Konfiguration der Skibindung
für den Aufstieg am Ski zu sichern oder in der Konfiguration der Skibindung für die
Abfahrt zum Bremsen freizugeben. Die Skibremse 50 kann eine nicht gezeigtes Federelement
umfassen, welches das Bremsverriegelungselement 54 vorspannen, so dass es in der Konfiguration
der Skibindung für den Aufstieg sich automatisch in die Position bewegen kann, in
der es die Bremsschaufeln 55 am Ski festlegt.
[0030] Schließlich umfasst die Bremse 50 ein Funktionselement 53, dessen Bedeutung in der
Beschreibung zur Figur 3 näher erläutert wird. Das Funktionselement 53 ist im Ausführungsbeispiel
in einer Schwenkachse S53 mit dem Pedal 51 und in einem Langloch 58 des Bremsverriegelungselements
54 mit dem Bremsverriegelungselement 54 verbunden. Das Funktionselement 53 verhindert
in der gezeigten Position, dass das Bremsverriegelungselement 54 relativ zur Auflagefläche
52 des Pedals 51 linear verschoben werden kann, um die Mechanik zu verriegeln.
[0031] Die Bremse 50 umfasst weiterhin eine Steighilfe 8, die mit dem Pedal 51 ebenfalls
in dem von der Schwenkachse S53 mit gebildeten Schwenkgelenk verbunden ist.
[0032] Die Figur 3 zeigt den Hinterbacken 5 in einer Konfiguration der Skibindung für den
Aufstieg. Die Bremspedale 55 sind in der Ruheposition und werden durch das nicht sichtbare
Bremsverriegelungselement 54 in der Position gesichert. Das Funktionselement 53 wurde
zum Beispiel von Hand aus der in der Figur 2 gezeigten Position herausbewegt und liegt
jetzt oberhalb der Aufstandsfläche 52 des Pedals 51. Dadurch wurde das Bremsverriegelungselement
54 frei gegeben sich jetzt in dem Langloch 58 (siehe Figur 2) geführt linear zur Aufstandsfläche
52 des Pedals 51 zu bewegen, um mit der Nase 57 in die Bewegungsmechanik für die Bremsschaufeln
55 einzugreifen und dadurch die Bremsschaufeln 55 am Ski festzulegen.
[0033] Das Funktionselement 53 verhindert, dass in der Konfiguration der Skibindung für
den Aufstieg die Unterseite der Skischuhsohle bis auf die Aufstandsfläche 52 des Pedals
51 abgesenkt werden kann. Das Funktionselement 53 bildet daher eine Art erste Steighilfe
für den Aufstieg in flachem Gelände. Im Ausführungsbeispiel umfasst das Funktionselement
zwei Rollen 59 die von der Unterseite der Skischuhsohle beim Aufstieg kontaktiert
werden. Als Material der Rollen 59 kann ein weiches elastisches Material benutzt werden,
um die Gelenke des Nutzers zu schonen. Die Rollen 59 können auf der sie tragenden
Achse rotieren, so dass das Funktionselement 53 möglichst nicht durch Reibung mit
unnötigen Scherkräften belastet wird.
[0034] Der Fersenhalter 7 ist in der offenen Position dargestellt und kann, wenn der Vorderbacken
1 die Konfiguration für einen Aufstieg eingenommen hat, nicht durch den Skischuh geschlossen
werden, da der Skischuh in der Konfiguration für den Aufstieg in Skilängsrichtung
L nach vorne versetzt ist und demnach ein hinteres Sohlenende des Skischuhs nicht
den Fersenhalter 7 und insbesondere nicht den Trittsporn 71 kontaktiert.
[0035] Die Figur 4 zeigt die Skibindung mit dem Vorderbacken 1 mit der Basis 2 und dem Hinterbacken
5, die auf einem Ski montiert sind. Ein Skischuh 100 ist in der Skibindung gehalten,
wobei die Skibindung in der ersten Konfiguration für die Abfahrt ist. Das heißt, dass
ein vorderes Sohlenende 101 des Skischuhs 100 durch die zweite Haltevorrichtung 4
und ein hinteres Sohlenende 102 des Skischuhs durch den Fersenhalter 7 fest in der
Skibindung gehalten wird, so dass eine sichere Abfahrt möglich ist. Die Skibremse
50 ist mit dem Skischuh belastet, so dass das Pedal 51 sich in einer unteren Position
nahe der Skioberfläche 200 befindet und die Bremsschaufeln am Ski anliegen, ohne durch
das Bremsverriegelungselement 54 verriegelt zu sein. Die Sohlenunterseite 103 der
Skischuhsohle steht im Ballenbereich auf der Aufstandsplatte 300 und im Fersenbereich
auf der Aufstandsfläche 52 auf, das Funktionselement 53 und die Steighilfe 8 sind
in den jeweiligen Verstaupositionen unterhalb oder plan mit der Aufstandsfläche 52
des Pedals 51. Zwischen der Skioberfläche 200 und der Aufstandsfläche 52 beziehungsweise
der auf der Aufstandsfläche 52 aufstehenden Sohlenunterseite 103 besteht ein Höhenabstand
H1 senkrecht zur Skioberfläche.
[0036] Der Skischuh 100 nimmt eine erste Position P1 ein, in der der Fersenhalter 7 das
hintere Sohlenende 102 und die zweite Haltevorrichtung 4 das vordere Sohlenende kontaktiert.
In der Position P1 ist der Skischuh 100 in der Skilängsrichtung L gesehen in einer
hinteren Position auf dem Ski, vorausgesetzt der Fersenhalter 7 oder der Hinterbacken
7 sind auf dem Ski nicht linear verschiebbar (abgesehen von einem bekannten Längenausgleich
bei einem Skiflex), nachdem die Skibindung auf eine Skischuhgröße eingestellt wurde,
wovon hier ausgegangen wird.
[0037] Die Figur 5 zeigt die Skibindung der Figur 4 mit dem Skischuh 100 in der zweiten
Konfiguration für den Aufstieg. Das Funktionselement 53 ist in seine Wirkstellung
verschwenkt, so dass der Skischuh 100 im Fersenbereich mit der Sohlenunterseite 103
auf dem Funktionselement 53 aufsteht. Das vordere Sohlenende 101 des Skischuhs wird
jetzt in der ersten Haltevorrichtung 3 gehalten, wobei das erste Eingriffselement
31 und das zweite Eingriffselement 32 in entsprechende Gegeneingriffselemente im vorderen
Sohlenende 101 des Skischuhs 100 eingreifen und eine Gelenkachse A1 (siehe Figur 1)
definieren, um die der Skischuh in der Skibindung in der Konfiguration für den Aufstieg
verschwenkbar gehalten wird.
[0038] Wie bei einem Vergleich der Figuren 4 und 5 zu erkennen ist, steht die Sohlenunterseite
103 des Skischuhs in der Figur 5, die die Skibindung in der Konfiguration für den
Aufstieg zeigt, nicht auf der Aufstandsplatte 300 des Vorderbackens 1 auf, sondern
wird durch die erste Haltevorrichtung 3 in einer Position gehalten, in der die Sohlenunterseite
103 über der Aufstandsplatte 300 liegt.
[0039] Das hintere Sohlende 102 des Skischuhs 100 ist frei sich von dem Funktionselement
53 zu lösen, um vom Ski abgeschwenkt und an den Ski respektive das Funktionselement
53 angeschwenkt zu werden. Die auf dem Funktionselement 53 aufsitzende Sohlenunterseite
103 des Skischuhs 100 hat einen Höhenabstand H2 zur Skioberfläche 200 der größer ist
als der Höhenabstand H1, wie er in der Figur 4 gezeigt ist. In der Figur 4 ist der
Höhenunterschied zwischen dem Höhenabstand H1 und dem Höhenabstand H2 als Höhenausgleich
H21 eingezeichnet.
[0040] Der Skischuh 100 nimmt in der Figur 5 eine zweite Position P2 ein, in der der Fersenhalter
7 das hintere Sohlenende 102 nicht kontaktieren kann und das vordere Sohlenende 101
allein in der ersten Haltevorrichtung 3 gehalten wird. Um den Skischuh 100 in eine
Position zu bringen, in der die Eingriffselemente 31, 32 der ersten Haltevorrichtung
3 in die entsprechenden Gegeneingriffselemente an der Skischuhsohle eingreifen können,
wurde der Skischuh 100 auf dem Ski in Skilängsrichtung L in Richtung der Skispitze
bewegt, so dass er sich jetzt in der Position P2, einer vorderen Position auf dem
Ski befindet.
[0041] Im Vergleich der Figuren 4 und 5 wird deutlich, dass sich die Positionen P1 und P2
dadurch unterscheiden, dass der Skischuh 100 auf dem Ski in Skilängsrichtung an unterschiedlichen
Orten angeordnet ist, und gleichzeitig ein Abstand zwischen der Sohlenunterseite 103
und der Skioberfläche 200 in der Position P1 ein anderer ist, als ein Abstand zwischen
der Sohlenunterseite 103 und der Skioberfläche 200 in der Position P2.
[0042] Die unterschiedlichen Positionen P1 und P2 relativ zum Ski sind so gewählt, dass
sie das Beherrschen des Skis durch den Nutzer in der jeweiligen Konfiguration erleichtern
und dadurch die Fahrfreude steigern.
[0043] Die Figur 6 unterscheidet sich nur dadurch von der Figur 5, dass die Steighilfe 8
jetzt das hintere Sohlenende 102 für einen Aufstieg in steilem Gelände abstützt.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Vorderbacken
- 2
- Basis
- 3
- erste Haltevorrichtung
- 31
- erstes Eingriffselement
- 32
- zweites Eingriffselement
- 33
- Spannhebel
- 4
- zweite Haltevorrichtung
- 48
- Anlagefläche
- 5
- Hinterbacken
- 50
- Bremse
- 51
- Pedal
- 52
- Aufstandsfläche
- 53
- Funktionselement
- 54
- Bremsverriegelungselement
- 55
- Bremsschaufel
- 56
- Eingriffselement
- 57
- Nase
- 58
- Langloch
- 59
- Rolle, rollenförmige Auflage
- 7
- Fersenhalter
- 71
- Trittsporn
- 8
- Steighilfe
- 100
- Skischuh
- 101
- vorderes Sohlenende
- 102
- hinteres Sohlenende
- 103
- Sohlenunterseite
- 200
- Skioberfläche
- 300
- Aufstandsplatte
- A1
- Gelenkachse
- A2
- Achse
- L1
- erster Längsabstand
- L2
- zweiter Längsabstand
- H1
- erster Höhenabstand
- H2
- zweiter Höhenabstand
- H21
- Höhenausgleich
- P1
- erste Position
- P2
- zweite Position
- S34
- Schwenkachse
- S53
- Schwenkachse
- L
- Skilängsrichtung
1. Skibindung mit einem Vorderbacken (1) zum Halten eines vorderen Sohlenendes (101)
eines Skischuhs (100) und einem Hinterbacken (5) zum Halten eines hinteren Sohlenendes
(102) des Skischuhs (100), wobei der Hinterbacken (5) einen Fersenhalter (7) zum Halten
des hinteren Sohlenendes (102) umfasst, und wobei der Vorderbacken (1) umfasst:
• eine Basis (2), mit der der Vorderbacken (1) mit einem Ski verbunden werden kann,
• einen Backenkörper, der mit der Basis (2) verbunden oder verbindbar ist, oder die
Basis (2) mitbildet,
• eine erste Haltevorrichtung (3) mit der der Skischuh (100) am vorderen Sohlenende
(101) für einen Aufstieg mit dem Ski verbindbar ist, mit wenigstens einem ersten,
bevorzugt einem ersten und einem zweiten Eingriffselement (31, 32), die aus einer
ersten Position, in der sie einen ersten Abstand zueinander haben, aufeinander zu
in eine zweite Position bewegbar sind, in der sie einen zweiten Abstand zueinander
haben, der kleiner ist, als der erste Abstand, wobei das erste Eingriffselement (31)
und das zweite Eingriffselement (32) in der zweiten Position eine Gelenkachse (A1)
definieren, um die der Skischuh mit seinem vorderen Sohlenende bei einem Aufstieg
mit dem Ski verschwenkbar ist,
• eine zweite Haltevorrichtung (4), mit der der Skischuh (100) am vorderen Sohlenende
(101) für eine Abfahrt mit dem Ski verbindbar ist, wobei die zweite Haltevorrichtung
(4) eine erste Konfiguration für die Abfahrt aufweist, in welcher die zweite Haltevorrichtung
(4) mit dem vorderen Sohlenende (101) des Skischuhs (100) in Kontakt ist, und eine
zweite Konfiguration für den Aufstieg aufweist, in welcher die zweite Haltevorrichtung
(4) mit dem vorderen Sohlenende (101) des Skischuhs (100) außer Kontakt ist,
wobei der Skischuh (100) in der ersten Konfiguration für die Abfahrt eine erste Position
(P1) einnimmt, in welcher der Fersenhalter (7) das hintere Sohlenende (102) kontaktiert,
und in welcher eine Sohlenunterseite (103) einen ersten Höhenabstand (H1) zu einer
Skioberfläche (200) aufweist,
wobei der Skischuh (100) in der zweiten Konfiguration für den Aufstieg eine zweite
Position (P2) einnimmt, in welcher der Fersenhalter (7) das hintere Sohlenende (102)
nicht kontaktiert und in welcher die Sohlenunterseite (103) des Skischuhs (100) einen
zweiten Höhenabstand (H2) zur Skioberfläche (200) aufweist,
wobei der Skischuh (100) in der ersten Position (P1) in einer Skilängsrichtung (L)
gesehen auf dem Ski weiter hinten angeordnet ist als in der zweiten Position (P2)
und der erste Höhenabstand (H1) zu der Skioberfläche (200) kleiner als der zweite
Höhenabstand (H2) zu der Skioberfläche (200) ist.
2. Skibindung nach Anspruch 1, wobei der Hinterbacken (5) eine Bremse (50) mit einem
Pedal (51), welches eine Aufstandsfläche (52) für den Skischuh (100) bildet, und ein
Funktionselement (53) umfasst, das relativ zu der Aufstandsfläche (52) bewegbar ist
von einer ersten Lage, in der das Funktionselement (53) außer Kontakt mit einem in
der Skibindung eingesetztem Skischuh (100) ist, in eine zweite Lage, in der das Funktionselement
(53) in Kontakt mit dem in der Skibindung eingesetzten Skischuh (100) ist und wobei
das Funktionselement (53) in der zweiten Lage eine Höhendifferenz (H21) zwischen dem
zweiten Höhenabstand (H2) und dem ersten Höhenabstand (H1) ausgleicht.
3. Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Funktionselement (53) in der
zweiten Lage oberhalb der Aufstandsfläche (52) liegt und das Funktionselement (53)
in der zweiten Lage bevorzugt eine erste Gehhilfe bildet, für einen Höhenausgleich
von gleich oder kleiner 3°, bevorzugt gleich oder größer als 0°.
4. Skibindung nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bremse (50) weiterhin
ein Bremsverriegelungselement (54) aufweist, das zwischen einer ersten Position, in
der eine Bremsschaufel (55) zum Abbremsen des Skis freigebbar ist, und einer zweiten
Position, in der die Bremsschaufel (55) in einer Nichtbremsstellung festlegbar ist,
hin und her bewegbar ist, wobei das Bewegen des Funktionselements (53) das Bremsverriegelungselement
(54) frei gibt sich aus der ersten Position in die zweite Position zu bewegen.
5. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zweite Haltevorrichtung
(4) in der ersten Konfiguration für die Abfahrt mit der Basis (2) und/oder der ersten
Haltevorrichtung (3) gekoppelt ist und die zweite Haltevorrichtung (4) relativ zur
ersten Haltevorrichtung (3) um eine Schwenkachse (S34) zwischen der ersten Konfiguration
für die Abfahrt und der zweiten Konfiguration für den Aufstieg verschwenkbar ist.
6. Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei in der ersten Konfiguration für
die Abfahrt die Schwenkachse (S34) in Skilängsrichtung (L) gesehen in einem ersten
Längsabstand (L1) vor der Gelenkachse (A1) und eine Anlagefläche (48) für das vordere
Sohlenende (101) in einem zweiten Längsabstand (L2) von der Schwenkachse (S23) angeordnet
ist, wobei der erste Längsabstand (L1) kleiner als der zweite Längsabstand (L2) ist.
7. Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei eine Längendifferenz zwischen dem
ersten Längsabstand (L1) und dem zweiten Längsabstand (L2) einen Längsversatz des
Skischuhs (100) zwischen der ersten Position (P1) und der zweiten Position (P2) auf
dem Ski bewirkt.
8. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Basis (2) ferner eine
Aufstandsplatte (300) zugeordnet ist, welche in der zweiten Konfiguration für den
Aufstieg durch eine Höhendifferenz (H21) zwischen dem zweiten Höhenabstand (H2) und
dem ersten Höhenabstand (H1) vom Skischuh (100) nicht kontaktiert wird.
9. Skibindung nach einem der sieben vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bremse (50) eine
Bremsverriegelungselement (54) umfasst, das mit dem Funktionselement (53) gekoppelt
ist.
10. Skibindung nach einem der acht vorhergehenden Ansprüche, wobei das Funktionselement
(53) ein auf einer Achse (A53) drehbar gelagerte rollenförmige Auflage (59) für die
Sohlenunterseite (103) des Skischuhs (100) aufweist.
11. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die erste Haltevorrichtung
(3) und die zweite Haltevorrichtung (4) lösbar miteinander verbunden sind.
12. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in der ersten Konfiguration
für die Abfahrt die erste Haltevorrichtung (3) die zweite Haltevorrichtung (4) sichert,
indem das wenigstens erste Sicherungselement (31) oder das erste Sicherungselement
(31) und das zweite Sicherungselement (32) in ein entsprechendes Gegeneingriffselement/entsprechende
Gegeneingriffselemente der zweiten Haltevorrichtung (4) eingreift/eingreifen.
13. Skibindung nach Anspruch 2, wobei die Bremse (50) eine Steighilfe (8) für den Aufstieg
im steilen Gelände umfasst.
14. Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Funktionselement (53) und die
Steighilfe (8) in einer gemeinsamen Schwenkachse (S53) mit der Bremse (50), bevorzugt
mit dem Pedal (51), schwenkbar verbunden sind.
15. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Vorderbacken (1) und
der Hinterbacken (5) auf dem Ski fest montiert sind und relativ zum Ski nicht linear
bewegbar und/oder verschwenkbar sind.