GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Siebvorrichtung mit einem ersten Schwingkörper umfassend erste Querträger sowie einem
zweiten Schwingkörper umfassend zweite Querträger, wobei erste Querträger und zweite
Querträger alternierend und vorzugsweise quer zu einer Siebfläche angeordnet sind
und jeweils Einspannvorrichtungen aufweisen, über welche die Siebfläche ausbildende
Siebbeläge zwischen je einem ersten Querträger und einem zweiten Querträger einspannbar
sind und erster und zweiter Siebkörper relativ zueinander in Schwingungen versetzbar
sind, um die Siebbeläge abwechselnd zu stauchen und zu dehnen.
STAND DER TECHNIK
[0002] Derartige Siebvorrichtungen werden auch als Spannwellensiebmaschinen oder Flip-Flop
Siebmaschinen bezeichnet. Sie zeichnen sich durch den Einsatz flexibler Siebbeläge
aus, die abwechselnd gestaucht und gedehnt werden und kommen überall dort zum Einsatz
wo herkömmliche Siebvorrichtungen mit starren Siebbelägen verstopfen und verkleben.
[0003] Um die Siebbeläge zu stauchen und zu dehnen wird jeder Siebbelag der durch mehrere
Siebbeläge aufgebauten Siebfläche, zwischen zwei, in der Regel quer zur Siebfläche
verlaufende Querträger eingespannt. Einer dieser beiden Querträger ist dabei Bestandteil
eines ersten Schwingkörpers, der andere Querträger ist Bestandteil eines zweiten Schwingkörpers.
Die beiden Schwingkörper schwingen relativ und phasenversetzt gegeneinander, wodurch
das Stauchen und Dehnen der Siebbeläge bewirkt wird.
[0004] Um die Querträger der beiden Schwingkörper in Schwingungen zu versetzen, sind diese
über einen Verbindungsbauteil an ihren Enden jeweils untereinander verbunden, dh.
die einen Enden der ersten Querträger und die anderen Enden der ersten Querträger
des ersten Schwingkörpers sind jeweils untereinander verbunden. Außerdem sind die
einen Enden der zweiten Querträger sowie die anderen Enden der zweiten Querträger
des zweiten Schwingkörpers jeweils untereinander verbunden. Bei dem Verbindungsbauteil
handelt es sich in der Regel um Siebwangen eines Siebkastens. Dabei ist ein Siebkasten
federnd und damit schwingend auf einem Maschinenfundament gelagert, während der andere
Siebkasten sich federnd oder elastisch auf dem am Maschinenfundament gelagerten Siebkasten
abstützt. Ein Antrieb, in der Regel ein Unwuchtantrieb, versetzt einen der Siebkästen
und damit einen Schwingkörper in Schwingungen wodurch auch der andere Siebkasten schwingt.
Die federnde bzw. elastische Lagerung des einen Siebkastens am anderen ist dabei so
abgestimmt, dass die beiden Siebkästen (Schwingkörper) phasenversetzt und gegenläufig
zueinander schwingen.
[0005] Eine solche Siebvorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 1 206 372 bekannt. Diese besteht aus zwei Schwingkörpern, in Form von Siebkästen. Ein Schwingkörper
umfasst jeweils einen Siebkasten sowie die beiden Siebwangen des Siebkastens starr
verbindende Querträger. Um die Relativbewegung der ersten Querträger des ersten Schwingkörpers
relativ zu den zweiten Querträgern des zweiten Schwingkörpers zu ermöglichen ist ein
Schwingkörper am anderen Schwingkörper federnd gelagert und mittels eines Antriebs
in Schwingungen versetzt. Beide Schwingkörper sind gemeinsam federnd auf einem Fundament
aufgestellt.
[0006] Einen ähnlichen Aufbau weist die aus der
DE 24 25 953 bekannte Siebvorrichtung auf. Auch dort sind die die Querträger aufweisenden, relativ
zueinander beweglichen Siebkästen gemeinsam über Federelemente direkt auf einem Maschinenfundament
gelagert.
[0007] Aus der
AT 379 088 B1 ist es außerdem bekannt, die Querträger eines der Schwingkörper über sogenannte Schubstangen
miteinander zu verbinden. Diese sind an den Siebwangen des Siebkastens des anderen
Schwingkörpers elastisch gelagert und können derart gegenüber diesen gegenläufig und
phasenversetzt in Richtung der Siebfläche schwingen. Der Siebkasten wird über einen
Antrieb schwingungsangeregt und das Gesamtsystem ist über Federn schwingend auf einem
Maschinenfundament gelagert.
[0008] Problematisch bei diesen bekannten Siebvorrichtungen sind die großen schwingenden
Massen, die sich dadurch ergeben, dass einer oder beide Schwingkörper im Prinzip aus
einem kompletten Siebkasten bestehen, deren Siebwangen mittels starrer Querträger
miteinander verbunden sind. Um die für das Stauchen und Dehnen der Siebmatten erforderliche
Schwingung der Querträger zu erzeugen, ist somit zumindest einer der Siebkästen in
Schwingungen zu versetzen. Aufgrund der hohen Masse eines Siebkastens (bis zu 30t)
ist daher ein entsprechend hoher Energieaufwand für den Antrieb erforderlich. Darüberhinaus
sind die durch das Schwingen der Siebkästen in das Maschinenfundament eingeleiteten
Kräfte sehr hoch, so dass dieses entsprechend großzügig zu dimensionieren ist. Damit
verbunden ist auch die Gefahr, dass in das Maschinenfundament eingeleitete Schwingungen
auf andere Maschinen oder Gebäudeteile übertragen werden.
[0009] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Siebvorrichtung vorzusehen,
die energieeffizienter betrieben werden kann und darüberhinaus auch geringere lasttechnische
Anforderungen an das Maschinenfundament stellt. Darüberhinaus soll die Einleitung
von Schwingungen in das Maschinenfundament minimiert werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0010] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer eingangs erwähnten Siebvorrichtung dadurch
gelöst, dass ein die beiden Schwingkörper aufnehmendes Stützwerk vorgesehen ist und
erster und zweiter Schwingkörper relativ zum Stützwerk in Schwingung versetzbar sind.
[0011] Durch den Einsatz eines Stützwerks, das beispielsweise in Form eines Siebkastens
oder Traggestells ausgeführt sein kann, gegenüber welchem die beiden Schwingkörper
relativ beweglich sind, können die schwingenden Massen gering gehalten werden. Im
Prinzip ist es ausreichend wenn lediglich die ersten und zweiten Querträger relativ
zueinander und jeweils relativ zum Stützwerk schwingen.
[0012] Gemäß eine bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist es daher vorgesehen,
dass es sich bei dem Stützwerk um ein stationär angeordnetes Stützwerk handelt. Während
es grundsätzlich denkbar ist, auch das Stützwerk federnd auf einem Fundament anzuordnen,
um die gesamte Siebvorrichtung mit einer Grundschwingung zu versehen, die zur Förderung
des Siebguts entlang der Siebfläche beiträgt, trägt ein stationäres Stützwerk besonders
zur Einsparung von Antriebsenergie bei, da die vom Antrieb benötigte Energie ausschließlich
dazu verwendet werden kann, die beiden Schwingkörper in Schwingungen zu versetzen.
Die Schwingkörper können dabei entsprechend kompakt und leicht ausgeführt sein. Bei
deren Dimensionierung ist lediglich darauf zu achten, dass die Einspannbarkeit der
Siebmatten möglich ist, sowie dass die Querträger ausreichend Festigkeit aufweisen,
um im Zuge der phasenversetzen, gegenläufigen Schwingung das Stauchen und Dehnen der
Siebmatten (Peitschenschlag) zu ermöglichen. Die erforderliche Antriebsleistung kann
dadurch um ca. ¾ reduziert werden, dementsprechend können bei gleichen Kosten für
den laufenden Betrieb wesentlich mehr Siebvorrichtungen parallel betrieben und die
Siebleistung dadurch insgesamt erhöht werden.
[0013] Auch das Maschinengewicht kann bei stationärem Stützwerk aufgrund der dann geringeren
Bauhöhe sowie dünneren Blechstärken und kleineren Antrieben um bis zu 40% reduziert
werden, so dass auch die Herstellkosten und damit die Anschaffungskosten wesentlich
günstiger sind, ganz zu schweigen von der damit verbundenen Einsparung von Ressourcen.
[0014] Schlussendlich ermöglicht ein stationäres Stützwerk auch die Anordnung von mehreren
Spannwellensiebmaschinen übereinander (Mehrdeckmaschinen), in dem die einzelnen Stützwerke
einfach aufeinander gestapelt werden. Auch eine verbesserte Nachrüstbarkeit, eines
weiteren Siebdecks ist dadurch gegeben.
[0015] Bevorzugt ist es vorgesehen, dass die beiden Schwingkörper um ca. 180° phasenversetzt
schwingen um einen Massenausgleich der Schwingkörper zu ermöglichen und keine dynamischen
Lasten in das (stationäre) Stützwerk einzuleiten. Bevorzugt ist es außerdem vorgesehen,
die erfindungsgemäße Siebvorrichtung im Resonanzbereich zu betreiben, um mit geringer
Energiezufuhr hohe Schwingweiten zu erzielen, so dass auch dieser Umstand, zusätzlich
zu dem oben erwähnten energiemäßigem Vorteil, welcher durch ein stationäres Stützwerk
erzielt wird, dazu beiträgt, die Antriebsenergie gering zu halten.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist ein einzelner Antrieb
vorgesehen, durch welchen beide Schwingkörper in Schwingungen versetzbar sind. Eine
derartige Konstruktion zeichnet sich durch einen besonders einfachen, kostengünstigen
Aufbau aus, der besonders leicht baut, erfordert jedoch eine relativ genaue Abstimmung
der Massen der beiden Schwingkörper aufeinander sowie der zum Einsatz kommenden federnden
und elastischen Elemente, insbesondere wenn es darum geht, den oben erwähnten Massenausgleich
der Schwingkörper zu erzielen.
[0017] Um eine phasenversetzte, gegenläufige Schwingung der beiden Schwingkörper nach dem
Resonanzprinzip zu generieren, kann es in diesem Fall vorgesehen sein, dass der Antrieb
an einem der beiden Schwingkörper angeordnet ist und der andere Schwingkörper federnd,
vorzugsweise über ein Federelement oder elastisch an den Antrieb gekoppelt ist.
[0018] Alternativ dazu kann es vorgesehen sein, den Antrieb am Stützwerk, vorzugsweise am
stationären Stützwerk anzuordnen und jeden der beiden Schwingkörper über ein Federelement
oder elastisch an den Antrieb zu koppeln.
[0019] Alternativ dazu kann für jeden Schwingkörper ein eigener Antrieb vorgesehen sein,
durch welchen der jeweilige Schwingkörper in Schwingungen versetzbar ist. Die Schwingkörper
sind dadurch gut ansteuerbar und die Abstimmung der Schwingungen der beiden Schwingkörper
aufeinander ist leichter einstellbar bzw. korrigierbar, insbesondere der Phasenversatz.
Diese Ausführungsvariante ist außerdem unempfindlicher gegen Unterschiede in den Massen
der beiden Schwingkörper. Im Falle eines stationären Stützwerks können die beiden
Antriebe auf einfache Art und Weise an dem Stützwerk angebracht werden und beeinflussen
sich so gegenseitig nicht. Jeder der beiden Schwingkörper kann in diesem Fall über
ein Federelement oder elastisch an jeweils einen der beiden Antriebe gekoppelt sein.
Um auch in diesem Fall nach dem Resonanzprinzip arbeiten zu können, können die beiden
Antriebe synchronisiert und um ca.180° versetzt betrieben werden.
[0020] Es soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass für den Betrieb der erfindungsgemäßen
Siebvorrichtung keine exakt um 180° phasenversetzte Schwingung erforderlich ist, sondern
auch andere Phasenversätze denkbar sind. Dem Fachmann obliegt es, das Schwingverhalten
seinen Anforderungen entsprechend einzustellen.
[0021] Bevorzugt handelt es sich bei dem Antrieb bzw. den Antrieben um Exzenterantriebe.
Der Einsatz von Exzenterantrieben, um einen Schwingkörper einer Spannwellensiebmaschine
in Schwingungen zu versetzen, ist grundsätzlich bekannt. In Kombination mit dem stationären
Stützwerk und den relativ dazu schwingenden Schwingkörpern ist es allerdings möglich,
diese sehr klein und damit sparsam hinsichtlich Energieeinsatz zu dimensionieren,
da das Stützwerk nicht auch in Schwingungen versetzt werden muss.
[0022] Für den Fall der Anordnung lediglich eines Antriebs am (stationären) Stützwerk, der
beide Schwingkörper antreibt, wie dies oben beschrieben ist, würde dieser bevorzugterweise
als Doppelexzenterantrieb ausgeführt werden, um auch in diesem Ausführungsfall das
Einleiten von dynamischen Lasten in das (stationäre) Stützwerk zu vermeiden.
[0023] Die Schwingkörper als solche können jeweils in an sich bekannter Art ausgebildet
sein, dh. aus Querträgern bestehen, die in ihren jeweiligen Endbereichen über Schubstangen
miteinander verbunden sind, welche wiederum mit dem Antrieb bzw. den Antrieben gekoppelt
sein können.
[0024] Die Lagerung und Koppelung der Schwingkörper am Stützwerk kann beispielsweise über
die Schubstangen erfolgen. Dabei kann es vorgesehen sein, dass die Schubstangen eines
jeden der beiden Schwingkörper über federnde oder elastische Elemente am Stützwerk
gelagert sind oder aber, dass die Schubstangen einerseits über federnde oder elastische
Elemente am Stützwerk gelagert sind und gleichzeitig über federnde oder elastische
Elemente miteinander gekoppelt sind.
[0025] Vorzugsweise erfolgt die Lagerung und Koppelung am Stützwerk bzw. am jeweils anderen
Schwingkörper über an sich bekannte schubelastische Schubgummiblöcke, welche eine
Schwingung in einer Kopplungsachse ermöglichen, wohingegen Schwingungen in Richtung
anderer Achsen demgegenüber vernachlässigbar sind. Die Kopplungsachse verläuft dabei
im Wesentlichen parallel zur Längsachse der Schubstangen.
[0026] Gemäß einer alternativen Ausführungsvariante der Erfindung kann es auch vorgesehen
sein, dass jeweils ein erster Querträger des ersten Schwingkörpers einerseits mit
einem benachbarten Querträger des zweiten Schwingkörpers mittels eines Antriebsmotors
verbunden ist und andererseits über ein federndes Element, vorzugsweise ein Federelement
oder ein elastisches Element mit dem Stützwerk verbunden ist. Diese Ausführungsvariante
erfordert einen größeren konstruktionstechnischen Aufwand, da jeder Schwingkörper
de facto mehrteilig aufgebaut ist und die Anforderungen an die Synchronisation höher
sind, jedoch ermöglicht diese Ausführungsvariante auch eine rasche Veränderung des
Stauchungs- oder Dehnungsgrades (des Peitscheneffektes) der Siebbeläge, wodurch die
Möglichkeit besteht, die Siebvorrichtung rasch an ein, sich womöglich während der
Siebung in seiner Zusammensetzung veränderndes Siebgut anzupassen
[0027] Die Realisierung einer solchen Ausführungsvariante wird beispielsweise durch den
Einsatz von Pneumatikzylindern als Antriebe für jeweils benachbarte Querträger ermöglicht.
Pneumatikzylinder sind entsprechend robust, weisen kurze Stellzeiten auf und sind
leicht steuerbar. Es soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass grundsätzlich eine Vielzahl
an Antrieben existiert, die für den beschriebenen Zweck geeignet sind.
[0028] Besonders stabile Schwingungsverhältnisse erhält man, wenn die beiden Schwingkörper
massengleich sind. Insbesondere bei jenen Ausführungsvarianten, bei welchen lediglich
ein Antriebsmotor vorgesehen ist, der beide Schwingkörper antreibt, ermöglicht die
Massengleichheit der beiden Schwingkörper eine exakte, phasenversetzte Schwingung,
die dazu beiträgt, dass keine dynamischen Lasten in das Stützwerk eingeleitet werden.
Anzumerken ist, dass unter Massengleichheit im vorliegenden Fall eine maximale Differenz
von 7% zwischen den Massen der beiden Schwingkörper zu verstehen ist, besonders bevorzugt
eine maximale Differenz von 5%.
[0029] Da bei herkömmlichen Spannwellensiebmaschinen die Grundschwingung, die sich aufgrund
der federnden Lagerung der Siebvorrichtung auf einem Maschinenfundament einstellt,
stets auch zur Förderung des Siebgutes beiträgt, kann es, insbesondere bei stationär
angeordnetem Stützwerk und abhängig vom Siebgut, erforderlich sein, dass im Betriebszustand
die Neigung der Siebfläche gegenüber der Horizontalen zwischen 5° und 25° vorzugsweise
zwischen 15° und 20° beträgt, um das Siebgut den Anforderungen entsprechend über die
Siebfläche zu fördern.
[0030] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen,
dass die Siebfläche zumindest zwei Teilsiebflächen aufweist. Diese Ausführungsvariante
ermöglicht zumindest zwei Trennschnitte auf einem Siebdeck.
[0031] Jede Teilsiebfläche kann dabei von der Siebfläche entgegen der Aufgaberichtung des
Siebguts abstehende, vorzugsweise vertikal abstehende Siebflächenwangen aufweisen,
um Siebgutverlust zu minimieren.
[0032] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass
mehrere Stützwerke jeweils aufeinander angeordnet sind. Dadurch sind sogenannte Mehrdeck-Ausführungen
möglich, wobei jedes Siebdeck einen eigenen Antrieb und eigene Schwingkörper aufweist,
wodurch Schwingweite bzw. Mattendynamik getrennt für jedes Siebdeck einstellbar und
regelbar sind, ohne dass eine Beeinflussung der Schwingkörper eines Siebdecks durch
Schwingkörper eines anderen Siebdecks stattfindet.
[0033] Eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung sieht die Möglichkeit vor, Anlagenkomponenten
fix am stationären Stützwerk zu befestigen, beispielsweise anzuflanschen. Dabei kann
es sich beispielsweise um Material zuführende und/oder abführende Anlagenkomponenten
handeln. Aber auch die Befestigung von Anlagenkomponenten zur Abdichtung, um die Siebvorrichtung
staubdicht auszuführen, sind möglich.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0034] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen, wie sie in den Zeichnungen
dargestellt sind, näher erläutert.
[0035] Dabei zeigt:
- Fig.1
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Siebvorrichtung mit einem
einzigen Antrieb und federnden Elementen
- Fig.2
- eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Siebvorrichtung gemäß Fig.1
- Fig.3
- eine schematische Schnittansicht einer Siebvorrichtung gemäß Fig.1 und 2
- Fig.4
- eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Siebvorrichtung mit einem einzigen
Antrieb und elastischen Elementen
- Fig.5
- eine Detailansicht des Antriebs aus Fig.4
- Fig.6
- eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung des Schwingungsverhaltens
- Fig.7
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Siebvorrichtung mit zwei Antrieben
- Fig.8
- eine schematische Seitenansicht mehrerer übereinander angeordneter Siebvorrichtungen
gemäß Fig.1
- Fig.9
- eine schematische Seitenansicht mehrerer übereinander angeordneter Siebvorrichtungen
mit Siebflächen mit abnehmender Neigung bei zunehmender Sieblänge
- Fig.10
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Siebvorrichtung mit separat
angetriebenen Querträgern
- Fig.11
- eine schematische Vorderansicht einer ungeteilten und geteilten Siebfläche mit hochgezogenen
Siebflächenwangen
- Fig.12
- eine schematische Ansicht einer alternativen Möglichkeit der Anordnung des Stützwerks
- Fig.13
- eine Siebvorrichtung gemäß Fig.4 mit an das Stützwerk angebundenen Anlagenkomponenten
[0036] Fig.1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Siebvorrichtung
mit einem ersten Schwingkörper S1 und einem zweiten Schwingkörper S2. Bestandteil
des ersten Schwingkörpers S1 sind erste Querträger 2. Bestandteil des zweiten Schwingkörpers
sind zweite Querträger 3. Die Siebfläche 4 verläuft gegen die Horizontale geneigt,
wobei sich der Aufgabebereich für das Siebgut in Fig.1 auf der linken Seite befindet,
jedoch nicht extra gekennzeichnet ist.
[0037] Die Siebfläche 4 wird durch eine Anzahl an Siebbelägen 4a gebildet. Jeder Siebbelag
4a ist eingespannt zwischen einem ersten Querträger 2 und einem zweiten Querträger
3. Der erste und letzte Siebbelag 4a der Siebfläche 4 kann hierzu unterschiedlich
befestigt sein, dh. muss nicht zwingend zwischen einem der ersten und zweiten Querträger
2,3 eingespannt sein. Die Aufgabe des Siebguts kann beispielsweise auf den ersten
Siebbelag 4a, in Fig.1 der äußerst linke Siebbelag, erfolgen.
[0038] Die Endbereiche der ersten und zweiten Querträger 2,3 sind jeweils über Schubstangen
7,8 miteinander verbunden, wie dies auch aus Fig.2 ersichtlich ist, so dass der erste
Schwingkörper S1 neben den ersten Querträgern 2 auch die beiden Schubstangen 7 umfasst
und der zweite Schwingkörper S2 neben den zweiten Querträgern 3 auch die beiden Schubstangen
8. Bei den Schubstangen 7,8 kann es sich beispielsweise um I-, H- oder U-Profilträger
handeln, vorzugsweise aus Stahl gefertigt.
[0039] Ein Stützwerk 1 dient der Aufnahme der beiden Schwingkörper S1 und S2. Diese sind
an dem Stützwerk 1 beweglich gelagert, so dass sie gegenüber diesem schwingen können.
Das Stützwerk 1 kann als Tragegestell ausgeführt sein und ist somit an beliebige Aufstellungsorte
individuell anpassbar. So ist nicht nur die klassische Form der Aufstellung des Stützwerks
1 auf einer horizontalen Aufstellfläche, beispielsweise in Form eines Maschinenfundaments
15 oder des Bodens einer Maschinenhalle möglich sondern auch auf einem schräg zur
Horizontalen verlaufendem Untergrund. Weiters ist es auch möglich, das Stützwerk 1
seitlich der Schwingkörper S1,S2, beispielsweise in einem Mauerwerk 17 zu verankern,
so dass die Schwingkörper S1,S2 quasi schwebend über dem Boden und oder einem Auffangbehälter
gehalten sind, wie dies rein beispielhaft in Fig.12 dargestellt ist, in welcher auch
noch Anlagenkomponenten 19 in Form von Leitblechen ersichtlich sind, die am Mauerwerk
17 angeordnet sind und das gesiebte Material in einen nicht dargestellten Auffangbehälter
leiten.
[0040] In Fig.1 ist die klassische Version der Aufstellung dargestellt, nämlich auf einem
Maschinenfundament 15 oder dem Boden einer Maschinenhalle. Das Stützwerk 1 selbst
ist als Siebkasten ausgeführt mit Siebwangen 1a und Standfüßen 1b, welche eine Möglichkeit
der Neigungseinstellung der Siebfläche 4 darstellen. Alternativ dazu können die Siebwangen
auch auf einem schrägen Fundament befestigt werden, so dass keine Standfüße erforderlich
sind. Das Stützwerk 1 lagert im Ausführungsbeispiel gemäß Fig.1 stationär am Maschinenfundament
15, ohne selbst zu schwingen, allerdings ist dies durch die Erfindung nicht ausgeschlossen.
So kann es bei bestimmten, förderschwierigen Siebgütern erforderlich sein, dass den
beiden Schwingkörpern S1,S2 und damit den beiden Schwingungen, welche die beiden Schwingkörper
S1,S2 relativ zueinander ausüben, eine Grundschwingung überlagert wird, welche die
Förderung des Siebguts entlang der Siebfläche 4 unterstützt.
[0041] Ein stationäres Stützwerk 1 bietet allerdings den Vorteil, dass keine Energie aufgewendet
werden muss, um dieses in Schwingung zu versetzen. Die erforderliche Antriebsenergie
zum Betrieb der Spannwellensiebvorrichtung kann um ca.3/4 gegenüber herkömmlichen
Spannwellensiebvorrichtungen reduziert werden. Das Maschinengewicht ist leichter und
die Einleitung von dynamischen Kräften in das Maschinenfundament ist reduziert bzw.
fällt bei entsprechendem Massenausgleich, wie weiter unten noch näher ausgeführt ist,
komplett weg.
[0042] Die Lagerung bzw. Ankoppelung der Schubstangen 7,8 an das Stützwerk 1 erfolgt beim
Ausführungsbeispiel gemäß Fig.1 über Federelemente 9, zum Beispiel Spiralfedern oder
andere, doppelwirkende Federn. Jeder der beiden Schwingkörper S1,S2 stützt sich dabei
einerseits am Stützwerk 1, beispielsweise über Konsolen 18, ab als auch am jeweils
anderen Schwingkörper. Es ist an dieser Stelle anzumerken, dass die eingezeichneten
Federelemente 9 lediglich schematisch zu verstehen sind. In der Praxis wird deren
Anordnung und Ausgestaltung vom Fachmann so gewählt, dass eine Schwingung der Schwingkörper
S1,S2 in Richtung der Längsachse der Schubstangen 7,8 möglich ist, wohingegen eine
Schwingung in eine dazu unterschiedliche Richtung weitestgehend unterdrückt wird.
[0043] Die Schwingungserregung erfolgt über einen Antrieb 6, der als Exzenterantrieb ausgebildet
ist. Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig.1 ist der Antrieb 6 am Schwingkörper S2 angeordnet,
der andere Schwingkörper S1 ist federnd, über ein Federelement 9, welches die Schubstangen
7 mit dem Antrieb verbindet an den Antrieb 6 gekoppelt. Es ist aber auch denkbar,
den Antrieb 6 am (stationären) Stützwerk anzuordnen und beide Schwingkörper S1,S2,
federnd an den Antrieb 6 zu koppeln.
[0044] Das in Fig.4 gezeigte Ausführungsbeispiel entspricht jenem in den Fig.1 und 2 dargestellten,
mit dem Unterschied, dass anstelle der federnden Anbindung der Schubstangen 7,8 an
Konsolen 18 des Stützwerks 1 bzw. an die jeweils andere Schubstange, die Anbindung
über elastische Elemente in Form von schubelastischen Elementen 10 erfolgt. Diese
ermöglichen eine Schwingung in Richtung einer Kopplungsachse 11, wohingegen in dazu
unterschiedlichen Richtungen keine Schwingungen auftreten, jedenfalls aber lediglich
derart geringe Schwingungen, dass diese bei Betrachtung des Gesamtschwingungsverhalten
der Schwingkörper S1,S2 vernachlässigbar sind. Die Kopplungsachse 11 verläuft im Wesentlichen
parallel zur Längsachse der Schubstangen 7,8.
[0045] Alternativ zu der in den Fig.1 bis 3 dargestellten Ausführungsvariante bzw. der in
Fig.4 dargestellten Ausführungsvariante ist es auch denkbar, die Schubstangen 7,8
ausschließlich an das Stützwerk 1 zu koppeln, so dass keine Ankoppelung der Schubstangen
untereinander erfolgt.
[0046] Der Antrieb 6 kann ebenfalls entweder an einem der beiden Schwingkörper S1,S2 angeordnet
sein oder am stationären Stützwerk 1, wobei in der Darstellung in Fig.4 der Antrieb
6 fix am Schwingkörper S2 angeordnet ist.
[0047] Fig.5 zeigt eine Detailansicht des Antriebs 6 aus Fig. 4. mit einem vorzugsweise
über einen Frequenzumformer drehzahlregelbaren Motor 6a, der über einen Riemen 6b
eine Exzenterwelle 6c antreibt. Die Anbindung des Schwingkörpers S1 erfolgt über dessen
Schubstangen 7 und Pleuel 6d. Als Pleuel 6d fungieren im vorliegenden Ausführungsbeispiel
schichtverleimte Holz-Blattfedern, die ausreichend biegsam sind und über welche die
Schubstangen 7 in Richtung der Pfeile 16 hin und her bewegt werden. Grundsätzlich
ist aber auch der Einsatz von Pleuel aus anderen Werkstoffen denkbar, welche die erforderliche
Biegsamkeit aufweisen. Rein beispielhaft soll an dieser Stelle auf die Möglichkeit
der Ausbildung der Pleuel 6d als dünnwandige Stahlfedern hingewiesen werden. Auch
der Werkstoff GFK eignet sich zur Herstellung von GFK Blattfedern mit ähnlichen Eigenschaften
wie die Holz-Blattfedern und können daher im gegenständlichen Anwendungsbeispiel als
Pleuel 6d verwendet werden.
[0048] Die Anbindung der Pleuel 6d an die Schubstangen 7 des Schwingkörpers S1 kann beispielsweise
durch Verschraubung von im Profil der Schubstangen 7 befestigten Schubgummielementen
10a mit den Pleuel 6d erfolgen, entweder direkt oder über Zwischenbleche (nicht dargestellt).
[0049] Für den Fall der Anordnung des Antriebs 6 am (stationären) Stützwerk kann die Ankoppelung
der Schubstangen 8 des zweiten Schwingkörpers S2 auf identische Art und Weise erfolgen.
[0050] Der Antrieb wie in Fig.5 dargestellt kann auch bei der in den Fig.1 bis 3 dargestellten
Siebvorrichtung zum Einsatz kommen. Allerdings ist dort die Ausbildung eines Pleuels
wie oben beschrieben nicht erforderlich, da die Anbindung der Schubstangen 7 an die
Exzenterwelle 6c über die Federelemente 9 erfolgt, welche die durch die Exzentrität
e vorgegebene Schwingweite entsprechend ausgleichen.
FUNKTIONSWEISE DER ERFINDUNG
[0051] Fig.6a bis 6c zeigen schematisch die Bewegungen der Schubstangen 7,8 und damit das
Schwingungsverhalten der Schwingkörper S1,S2, bei Einsatz eines Antriebs 6, wie in
den den Fig.1 bis 5 dargestellt. Die Siebvorrichtung wird dabei im Resonanzbereich
bei Betriebsfrequenz betrieben.
[0052] Fig.6a zeigt die beiden Schwingköper S1,S2 in Ruhestellung. Die zwischen den ersten
und zweiten Querträgern 2,3 eingespannten Siebbeläge 4a hängen dabei leicht durch.
[0053] Durch den am Schwingkörper S2 angeordneten Exzenterantrieb 6 wird einerseits über
das Pleuel 6d die Schubstange 7 und damit der Schwingkörper S1 in Schwingung versetzt.
Gleichzeitig erfolgt auch eine Schwingung des elastisch oder federnd gelagerten Schwingkörpers
S2.
[0054] Fig.6b zeigt die Schubstangen 8 in deren - bezogen auf die Ruhestellung in Fig.6a
- aufgrund der Exzentrität "e" der Exzenterwelle 6c um die Schwingungsamplitude "a"
maximal ausgelenktem Zustand. Aufgrund der aufeinander abgestimmten Massen der beiden
Schwingkörper S1,S2, ist die Schubstange 7 im Idealfall um dieselbe Amplitude "a"
in die Gegenrichtung ausgelenkt. Beginnend mit dem in Fig.6b linken Siebbelag 4a werden
die Siebbeläge aufgrund der Bewegungen der Schubstangen 7,8, mit welchen auch korrespondierende
Bewegungen der ersten und zweiten Querträger 2,3 einhergehen, abwechselnd gestaucht
und gedehnt und kann dadurch bei siebschwierigem Siebgut die Sieböffnungen verstopfendes
Steckkorn gut auswerfen.
[0055] Die Abstimmung der Massen der beiden Schwingkörper S1,S2 zueinander hat großen Einfluss
auf die Funktionsweise der Siebvorrichtung. Nur bei Massengleichheit zwischen den
beiden Schwingkörpern S1,S2 heben sich die Kräfte beim gegenläufig phasenversetzten
Schwingen der beiden Schwingkörper S1,S2 auf und bewirken, dass keine dynamischen
Lasten in das Stützwerk 1 eingeleitet werden, wodurch dieses entsprechend weniger
massiv dimensioniert werden kann. Für einen vollkommenen Massenausgleich wird das
durch den Exzenterantrieb des Schwingkörpers S2 auftretende Mehrgewicht bei Schwingkörper
S1 durch ein Ausgleichsgewicht (nicht dargestellt) kompensiert. Auf die Ausführungen
weiter oben zum Verständnis des Begriffs Massengleichheit wird in diesem Zusammenhang
explizit verwiesen.
[0056] Durch das Stauchen und Dehnen der Siebbeläge 4a sowie die Neigung der Siebfläche
4 wird das Siebgut während der Siebung in den dargestellten Ausführungsvarianten von
links nach rechts befördert. Im Betriebszustand ist die Siebfläche 4 um den Winkel
α gegen die Horizontale geneigt. Der Winkel α liegt ca. zwischen 5° und 25°, vorzugsweise
zwischen 15° und 20°, wobei als Siebfläche 4 in diesem Fall die geradlinige Verbindung
zwischen den Einspannstellen der Siebbeläge 4a an den ersten und zweiten Querträgern
2,3 angesehen wird, da die tatsächliche, durch die Siebbeläge 4a gebildete Siebfläche
4 keine durchgehend gerade Fläche ausbildet.
ALTERNATIVE AUSFÜHRUNGSVARIANTE DER ERFINDUNG
[0057] Fig.7 zeigt eine schematische Ansicht einer alternativen Ausführungsvariante einer
erfindungsgemäßen Siebvorrichtung bei welcher zwei Antriebe 5,6 zum Einsatz kommen.
[0058] Jedem Schwingkörper S1,S2 ist dabei ein Antrieb zugeordnet, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Exzenterantrieb ausgebildet ist, wie dieser auch in Fig.5 dargestellt ist, wobei
in Analogie zu der Ausführungsvariante gemäß Fig.1 bis 3 die Ausbildung eines Pleuels
wie im Zusammengang mit Fig.4 beschrieben nicht erforderlich ist, da im Ausführungsbeispiel
gemäß Fig.7 die Anbindung der Schubstangen 7,8 an die Exzenterwellen der Antriebe
5,6 über Federelemente 9 erfolgt, welche die Exzentrität e entsprechend ausgleichen.
Betreffend die Federelemente 9 wird auf die oben stehenden Ausführungen zu den Fig.1
bis 3 verwiesen, wonach die eingezeichneten Federelemente 9 lediglich schematisch
zu verstehen sind
[0059] Die Erzeugung der gegengleichen, phasenversetzten Schwingungen der beiden Schwingkörper
S1,S2 erfolgt in diesem Fall durch entsprechende Ansteuerung der Antriebe 5,6, die
am - vorzugsweise stationären - Stützkörper 1 angeordnet sind. Im Zusammenhang mit
der bereits weiter oben beschriebenen Forderung der Massengleichheit der beiden Schwingkörper
S1,S2 kann auch auf diese Art und Weise ein Massenausgleich hergestellt werden, der
das Einbringen von dynamischen Lasten in das Stützwerk 1 vermeidet.
[0060] Im Falle von erfindungsgemäßen Siebvorrichtungen mit stationär angeordnetem Stützwerk
1 sind aber auch auf einfache Art und Weise sogenannten Mehrdeck-Spannwellensiebmaschine
realisierbar. Da die Stützwerke 1 in diesem Fall nicht selbst schwingen, können erfindungsgemäße
Siebvorrichtungen übereinander aufgestellt bzw. Gestapelt werden, so dass das Stützwerk
1 einer erfindungsgemäßen Siebvorrichtung auf dem Stützwerk 1 einer anderen erfindungsgemäßen
Siebvorrichtung angeordnet ist.
[0061] Fig.8 zeigt rein beispielhaft eine solche Mehrdeck-Spannwellensiebmaschine allerdings
in einer Ausführungsvariante mit lediglich einem Antrieb 6 je Siebdeck, dh. die die
einzelnen Siebdecks ausbildenden Siebvorrichtungen entsprechen jenem in den Fig. 1
bis 3 dargestelltem. Jede Siebvorrichtung bildet dabei ein eigenes Siebdeck. Jedes
Siebdeck weist einen eigenen Antrieb 6 und zwei Schwingkörper S1,S2 auf, wodurch Schwingweiten
bzw. Mattendynamiken getrennt für jedes Siebdeck einstellbar und regelbar sind. Es
sind auch Mehrdeck-Spannwellensiebmaschinen mit mehr als den dargestellten zwei Siebdecks
denkbar.
[0062] Fig.9 zeigt eine Ausführungsvariante, bei welcher die die einzelnen Siebdecks ausbildenden
Siebvorrichtungen grundsätzlich jener in Fig.4 dargestellten Siebvorrichtung entsprechen,
mit dem Unterschied, dass die Neigung der Siebfläche 4 mit zunehmender Sieblänge abnimmt
wie an den eingezeichneten Winkeln α
1 und α
2 erkennbar ist, da α
1>α
2. Entsprechend weisen auch die Schubstangen 7,8 eine gekrümmte Form auf. Selbstverständlich
kann auch eine einzelne erfindungsgemäße Siebvorrichtung wie in Fig.4 dargestellt
eine Siebfläche 4 aufweisen, deren Neigung mit zunehmender Sieblänge abnimmt.
[0063] Anzumerken ist, dass die in den Ausführungsbeispielen dargestellten Siebvorrichtungen
in beliebiger Art und Weise zu Mehrdeck-Spannwellensiebmaschinen zusammengestellt
werden können, dh. es können beispielsweise auch Siebvorrichtungen wie den Fig.1 bis
3 dargestellt, mit Siebvorrichtungen wie in der Fig.4 dargestellt, zu einer Mehrdeck-Spannwellensiebmaschine
kombiniert werden, genauso wie jene in Fig.7 dargestellte Siebvorrichtung mit jener
in den Fig.1 bis 3 und/oder 4 dargestellten Siebvorrichtung zu einer Mehrdeck-Spannwellensiebmaschine
zusammengestellt werden kann, soferne alle ein stationäres Stützwerk aufweisen.
[0064] Eine weitere alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Siebvorrichtung
ist in Fig.10 dargestellt. Dabei bilden wieder erste Querträger 2 einen ersten Schwingkörper
S1 und zweite Querträger 3 einen zweiten Schwingkörper S2. Die beiden Schwingkörper
S1,S2 sind vorzugsweise wieder massengleich ausgebildet. Auf die Ausführungen weiter
oben zum Verständnis des Begriffs Massengleichheit wird in diesem Zusammenhang explizit
verwiesen. Jeweils ein erster Querträger 2 des ersten Schwingkörpers S1 ist mit einem
benachbarten Querträger 3 des zweiten Schwingkörpers S2 mittels eines Antriebs 5 verbunden
und über zumindest ein federndes Element, vorzugsweise ein Federelement 9 oder ein
elastisches Element mit dem Stützwerk 1 bzw. einer Konsole 18 des Stützwerks 1 verbunden.
Jeder Antrieb 5 und damit jeweils zwei benachbarte Querträger 2,3 können bei dieser
Ausführungsvariante separat angesteuert werden.
[0065] Fig.11a zeigt die Siebfläche 4 einer erfindungsgemäßen Siebvorrichtung in einer Ansicht
entgegen der oder in Förderrichtung des Siebguts, welche Siebfläche 4 sich im Wesentlichen
über die gesamte Länge der Querträger 2,3 erstreckt. Fig.11b hingegen zeigt eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Siebvorrichtung, bei welcher die Siebfläche 4 zumindest 2
Teilsiebflächen 12a,12b aufweist, wobei jede Teilsiebfläche 12a,12b von der Siebfläche
4 entgegen der Aufgaberichtung 14 abstehende, vorzugsweise vertikal abstehende Siebflächenwangen
13 aufweist. Diese Ausführungsvariante ermöglicht zumindest zwei gleiche oder unterschiedliche
Trennschnitte auf einem Siebdeck.
[0066] Fig.13 zeigt eine erfindungsgemäße Siebvorrichtung gemäß Fig.4 mit Mittel 20a,b,c
zur Befestigung von Material zuführenden und/oder abführenden Anlagenkomponenten 19a,b,c.
Bei diesen Mittel 20 kann es sich beispielsweise um Flansche am Stützwerk 1 handeln,
über welche die Anlagenkomponenten 19a,b,c mit dem Stützwerk 1 an vorgegebenen Stellen
fix verbunden werden können, so dass das Stützwerk 1 und die Anlagenkomponenten ein
gemeinsames Siebsystem bilden.
[0067] Die Anlagenkomponenten 19a,b,c können beispielsweise der Zu- oder Abfuhr von Materialien
oder Siebgut dienen. Bei der Anlagenkomponente 19a in Fig.13 handelt es sich beispielsweise
um eine Aufgabenschurre, über welche zu siebendes Material auf die Siebfläche geführt
werden kann. Bei der Anlagenkomponente 19b handelt es sich um einen Abfuhrschacht,
über welchen nicht gesiebtes Material nach der Siebvorrichtung weiterbefördert wird.
[0068] Anlagenkomponente 19c dient dazu, ein als Siebkasten mit Siebwangen 1a ausgebildetes
Stützwerk 1 entsprechend geneigt aufzustellen und gleichzeitig das gesiebte Material
abzuführen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0069]
- S1
- erster Schwingkörper
- S2
- zweiter Schwingkörper
- 1
- Stützwerk
- 1a
- Siebwangen
- 1b
- Standfüße
- 2
- erste Querträger
- 3
- zweite Querträger
- 4
- Siebfläche
- 4a
- Siebbelag
- 5
- Antrieb
- 6
- Antrieb
- 7
- Schubstange des ersten Schwingkörpers
- 8
- Schubstange des zweiten Schwingkörpers
- 9
- federndes Element
- 10
- schubelastisches Element
- 11
- Kopplungsachse
- 12a,b
- Teilsiebflächen
- 13
- Siebflächenwangen
- 14
- Aufgaberichtung
- 15
- Maschinenfundament oder Bühne einer Maschinenhalle
- 16
- Bewegungsrichtung der Schubstangen
- 17
- Mauerwerk
- 18
- Konsole
- 19
- Anlagenkomponenten
- 20
- Mittel zur Befestigung von Anlagenkomponenten
1. Siebvorrichtung mit einem
ersten Schwingkörper (S1) umfassend erste Querträger (2) sowie
einem zweiten Schwingkörper (S2) umfassend zweite Querträger (3), wobei
erste Querträger (2) und zweite Querträger (3) alternierend und vorzugsweise quer
zu einer Siebfläche (4) angeordnet sind und jeweils Einspannvorrichtungen aufweisen,
über welche die Siebfläche (4) ausbildende Siebbeläge (4a) zwischen je einem ersten
Querträger (2) und einem zweiten Querträger (3) einspannbar sind und erster und zweiter
Siebkörper (S1,S2) relativ zueinander in Schwingungen versetzbar sind, um die Siebbeläge
(4) abwechselnd zu stauchen und zu dehnen, dadurch gekennzeichnet, dass ein die beiden Schwingkörper (S1,S2) aufnehmendes Stützwerk (1) vorgesehen ist und
erster und zweiter Schwingkörper (S1,S2) relativ zum Stützwerk (1) in Schwingung versetzbar
sind.
2. Siebvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Stützwerk (1) um ein stationär angeordnetes Stützwerk handelt.
3. Siebvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Antrieb (6) vorgesehen ist, durch welchen beide Schwingkörper (S1,S2) in Schwingungen
versetzbar sind.
4. Siebvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (6) an einem der beiden Schwingkörper (S2) angeordnet ist und der andere
Schwingkörper (S1) federnd, vorzugsweise über ein Federelement (9) oder elastisch
an den Antrieb (6) gekoppelt ist.
5. Siebvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb (6) am Stützwerk (1), vorzugsweise am stationären Stützwerk angeordnet
ist und jeder der beiden Schwingkörper (S1,S2) über ein Federelement oder elastisch
an den Antrieb (6) gekoppelt ist.
6. Siebvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass für jeden Schwingkörper (S1,S2) ein Antrieb (5,6) vorgesehen ist, durch welchen der
jeweilige Schwingkörper in Schwingungen versetzbar ist.
7. Siebvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebe (5,6) am Stützwerk (1) vorzugsweise am stationären Stützwerk angeordnet
sind und jeder der beiden Schwingkörper (S1,S2) über ein Federelement (9) oder elastisch
an einen der beiden Antriebe (5,6) gekoppelt ist.
8. Siebvorrichtung nach Anspruch 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Antrieb (6) bzw. den Antrieben (5,6) um einen Exzenterantrieb bzw.
Exzenterantriebe handelt.
9. Siebvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schwingkörper (S1) erste Schubstangen (7) umfasst, welche die ersten Querträger
(2) miteinander verbinden und/oder der zweite Schwingkörper (S2) zweite Schubstangen
(8) umfasst, welche die zweiten Querträger (3) miteinander verbinden.
10. Siebvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Schubstangen (7) und/oder die zweiten Schubstangen (8) über federnde (9)
oder elastische, vorzugsweise schubelastische (10) Elemente am Stützwerk (1) gelagert
sind.
11. Siebvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten und zweiten Schubstangen (7,8) jeweils einerseits über federnde (9) oder
elastische, vorzugweise schubelastische (10) Elemente am Stützwerk (1) gelagert sind
und andererseits über federnde (9) oder elastische, vorzugsweise schubelastische (10)
Elemente miteinander gekoppelt sind.
12. Siebvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den schubelastischen Elementen um Schubgummiblöcke (10) handelt, die
eine Schwingung in einer Kopplungsachse (11) ermöglichen.
13. Siebvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein erster Querträger (2) des ersten Schwingungssystems (S1) einerseits mit
einem benachbarten Querträger (3) des zweiten Schwingungssystems (S2) mittels eines
Antriebs (5) verbunden ist und andererseits über ein federndes Element, vorzugsweise
ein Federelement (9) oder ein elastisches Element mit dem Stützwerk (1) verbunden
ist.
14. Siebvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Antriebsvorrichtung (12) um einen Pneumatikzylinder handelt.
15. Siebvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schwingkörper (S1) und der zweite Schwingkörper (S2) massengleich ausgebildet
sind.
16. Siebvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schwingkörper (S1) eine Ausgleichsmasse aufweist, um das durch die Verbindung
des zweiten Schwingkörpers (S2) mit dem Antrieb (6) entstehende Mehrgewicht zu kompensieren.
17. Siebvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Stützwerke (1) jeweils aufeinander angeordnet sind.
18. Siebvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass am Stützwerk (1) Mittel (20a,b,c) zur Befestigung von Material zuführenden und/oder
abführenden Anlagenkomponenten angeordnet sind.