[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schablonendruck einer Schicht, vorzugsweise
eines Blechs, insbesondere eines Statorblechs und/oder Rotorblechs und eine Druckeinrichtung.
[0002] Es ist bekannt, Schichten mittels Schablonendrucks zu fertigen. Der Druck von komplexen
Strukturen mit einer hohen Dicke von mehreren 100 µm jedoch stellt beim Schablonendruck
eine Herausforderung dar, da bei komplexen Strukturen eine hohe Oberflächenqualität
sowie eine hohe Geometriegenauigkeit und Reproduzierbarkeit schwer zu erreichen sind.
Der Druck von Strukturen, welche mehrfach zusammenhängende Bereiche einnehmen, ist
beim Schablonendruck schwierig, da Stege, welche innere Formstücke von Schablonen
halten, auf der Oberfläche von Werkstücken zu Vertiefungen, etwa in der Form von Rillen
führen. An unter solchen Stegen gelegenen Bereichen von Werkstücken kann keine Deposition
von Druckpaste erfolgen, so dass die Oberflächenqualität beim Schablonendruck häufig
leidet.
[0003] Vor diesem Hintergrund des Standes der Technik ist es daher Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren zum Schablonendruck einer Schicht anzugeben, mittels welchem eine Fertigung
von Schichten mit hoher Oberflächenqualität möglich ist. Ferner ist es Aufgabe der
Erfindung, eine Druckeinrichtung anzugeben, mittels welcher das verbesserte Verfahren
zum Schablonendruck ausführbar ist.
[0004] Diese Aufgabe der Erfindung wird mit einem Verfahren zum Schablonendruck einer Schicht
mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen sowie mit einer Druckeinrichtung mit den
in Anspruch 8 angegebenen Merkmalen gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den zugehörigen Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung
angegeben.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Schablonendruck einer Schicht wird mittels
einer Schablone auf oder an eine Druckfläche gedruckt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird eine Schablone mit mindestens einem ersten und einem zweiten Teil herangezogen,
wobei erster und zweiter Teil einen nicht zusammenhängenden Bereich der Druckfläche
bedecken.
[0006] Mittels dieses erfindungsgemäßen Verfahrens zum Schablonendruck ist es folglich möglich,
einen solchen Teil der Druckfläche zu bedrucken, welche vom ersten und zweiten Teil
nicht bedeckt wird. Ein solcher, nicht vom ersten und zweiten Teil bedeckter Teil
der Druckfläche kann ein mehrfach zusammenhängendes Gebiet der Druckfläche ausmachen,
sodass mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens auch komplexe Bereiche der Druckfläche
bedruckt werden können. Aufgrund des nicht zusammenhängenden Bereichs, welcher vom
ersten und zweiten Teil bedeckt wird, müssen erster und zweiter Teil nicht mit Stegen
verbunden sein, sodass auch eine Schicht, welche mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
gedruckt wird, keine durch Stege bedingten Einbußen in der Oberflächenqualität erfahren
muss. Folglich lässt sich mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Schicht mit
besonders hoher Oberflächenqualität fertigen. Besonders bevorzugt sind erster und
zweiter Teil nicht mittels weiterer Teile der Schablone verbunden, so dass zwischen
erstem und zweitem Teil kein die Druckfläche bedeckender Steg oder ein sonstiger die
Druckfläche bedeckender und ersten und zweiten Teil verbindender weiterer Teil angeordnet
sein muss. In dieser Weiterbildung der Erfindung gibt es folglich auch keine sonstigen
Teile, welche einen vom ersten zum zweiten Teil führenden Teil der Druckfläche bedecken,
sodass auch insoweit die Oberflächenqualität eines Werkstücks nicht herabgesetzt wird.
[0007] Bevorzugt lässt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Schablone, insbesondere während
des Schablonendrucks, einen mehrfach zusammenhängenden Teil der Druckfläche unbedeckt.
Auf diese Weise kann der mehrfach zusammenhängende Teil der Druckfläche bedruckt werden.
Es kann mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens folglich eine mehrfach zusammenhängende,
vorzugsweise ringförmige, Schicht, insbesondere ein Blech, gefertigt werden, insbesondere
in der Art eines mathematischen Zylinders mit einer Grundfläche in der Gestalt eines
mehrfach zusammenhängenden Gebiets, welches dem mehrfach zusammenhängenden Teil der
Druckfläche entspricht. Da der mehrfach zusammenhängende Teil unbedeckt bleibt, kann
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens eine mehrfach zusammenhängende Schicht mit
einer hohen Oberflächenqualität gedruckt werden.
[0008] In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens umgibt der
erste Teil den zweiten Teil umfänglich. Alternativ und ebenfalls bevorzugt umgibt
der zweite Teil den ersten Teil umfänglich. In dieser Weiterbildung der Erfindung
lässt sich ein zumindest zweifach zusammenhängender Teil der Druckfläche bedrucken,
so dass insbesondere ringförmige Strukturen, etwa kreisringförmige Strukturen, mittels
des erfindungsgemäßen Verfahrens druckbar sind.
[0009] Insbesondere können mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens Schichten in Gestalt
von Blechen, insbesondere Magnetblechen, für Rotoren und/oder Statoren elektrischer
Maschinen gedruckt werden. Bislang sind Bleche wie insbesondere Magnetbleche mittels
Schablonendrucks nicht fertigbar, da einen hinreichend gute Oberflächenqualität mittels
Schablonendrucks nicht erreicht werden kann. Solche Strukturen umfassen regelmäßig
mehrfach zusammenhängende Strukturen, wie insbesondere ringartige Strukturen, etwa
Ringe weichmagnetischen oder magnetischen flussleitenden Materials. Mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens können solche für elektrische Maschinen notwendigen Strukturen leicht und
effizient gefertigt werden. Vorzugsweise wird bei dem Verfahren gemäß der Erfindung
der erste Teil an einem Drucktisch angeordnet oder das erfindungsgemäße Verfahren
wird mit einem Drucktisch ausgeführt, an welchem der erste Teil angeordnet ist.
[0010] Vorzugsweise umfasst der Drucktisch in an sich bekannter Weise einen Druckrahmen,
an welchem der erste Teil angeordnet ist. Ein solcher Druckrahmen kann auf die Druckfläche
aufgesetzt oder in die Druckfläche eingeschwenkt werden, so dass der erste Teil mit
dem Druckrahmen in oder an der Druckfläche positionierbar ist.
[0011] Vorzugsweise ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der zweite Teil an der Druckfläche
angeordnet oder der zweite Teil wird an der Druckfläche angeordnet. Bevorzugt wird
oder ist der zweite Teil an oder auf die Druckfläche aufgesetzt oder gelegt, wobei
der zweite Teil auf oder an der Druckfläche insbesondere kraft- oder stoffschlüssig
angebunden wird oder ist. Besonders vorteilhaft wird der zweite Teil an die Druckfläche
angesaugt, etwa mittels durch die Druckfläche hindurch führendender Kanäle.
[0012] Vorzugsweise ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das Magnetblech ein Rotorblech
und/oder ein Statorblech. Wie bereits zuvor beschrieben kann mittels erfindungsgemäß
hergestellter Magnetbleche vorteilhaft ein Rotor und/oder Stator gebildet werden.
[0013] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können mittels Schablonendrucks vorzugsweise
Schichten wie Bleche, vorzugsweise Magnetbleche, mit flächigen Strukturen gefertigt
werden, sodass bei diesem Fertigungsverfahren das erfindungsgemäße Verfahren besonders
vorteilhaft zum Einsatz kommt.
[0014] Bevorzugt wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Schicht mit einem pulverbasierten
Werkstoff, insbesondere einer Druckpaste, gebildet und/oder nachfolgend thermisch
prozessiert, insbesondere entbindert und/oder gesintert. Auf diese Weise kann mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren zunächst ein Werkstück in Gestalt eines Grünteils
mittels Schablonendrucks gedruckt werden, welches in einem letzten Schritt des erfindungsgemäßen
Verfahrens thermisch prozessiert wird.
[0015] Die erfindungsgemäße Druckeinrichtung ist zur Ausführung eines Verfahrens wie zuvor
beschrieben ausgebildet und weist eine Druckfläche, einen Druckkopf sowie einen zwischen
Druckfläche und Druckkopf beweglich angeordneten Druckrahmen auf, wobei der erste
Teil der Schablone an dem Druckrahmen und der zweite Teil an der Druckfläche angeordnet
ist. Gegebenenfalls bildet ein bereits vorgefertigtes Magnetblech einen Teil der erfindungsgemäßen
Druckeinrichtung, da das Magnetblech den zweiten Teil der Schablone gewissermaßen
als Schablonenträger halten, d.h. tragen, kann.
[0016] Zweckmäßig weist die erfindungsgemäße Druckeinrichtung einen Drucktisch auf, an welchem
die Druckfläche angeordnet ist oder welcher die Druckfläche aufweist. Vorzugsweise
ist bei der erfindungsgemäßen Druckeinrichtung der Druckkopf verfahrbar an dem Drucktisch
angeordnet, so dass der Druckkopf die Druckfläche an dem Drucktisch befahren, d.h.
an der Druckfläche dieselbe zumindest bereichsweise bedruckend entlangfahren kann.
[0017] Besonders bevorzugt ist bei der erfindungsgemäßen Druckeinrichtung der Druckrahmen
an einem Druckdeckel angeordnet, welcher an die Druckfläche schwenkbar ist. Auf diese
Weise kann der Druckdeckel mit dem ersten Teil der Schablone an die Druckfläche geschwenkt
werden.
[0018] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Druckeinrichtung bei der Ausführung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Schablonendruck eines Magnetblechs schematisch in einer perspektivischen
Darstellung,
- Figur 2
- die erfindungsgemäße Druckeinrichtung gemäß Figur 1 in einem aufgeklappten Zustand,
in welchem ein mittels der erfindungsgemäßen Druckeinrichtung gefertigtes Werkstück
entnehmbar ist, schematisch in einer perspektivischen Darstellung sowie
- Figur 3
- das Werkstück gemäß Figur 2 mit einem zweiten Teil einer Schablone schematisch im
Querschnitt.
[0019] Die erfindungsgemäße Druckeinrichtung 10 gemäß Figuren 1 bis 3 umfasst einen Drucktisch
20 mit einer Druckfläche 30, welche an einem Substrat 40 befindlich ist. An dem Substrat
40 kann das Werkstück 50 mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens auf die Druckfläche
30 des Substrats 40 gedruckt werden. Dazu umfasst die erfindungsgemäße Druckeinrichtung
10 zum einen einen Deckel 60 mit einem Druckrahmen 70, welcher auf die Druckfläche
30 zu geschwenkt werden kann, sodass der Druckrahmen 70 die Druckfläche 30 überdeckt.
Der Druckrahmenbildet folglich einen ersten Teil 70 einer Schablone, welcher einen
Teil der Druckfläche 30 überdeckt. Der erste Teil 70 der Schablone überdeckt dabei
einen äußeren Bereich der Druckfläche 30, sodass ein innerer Teil 80 der Druckfläche
30 von dem ersten Teil 70 der Schablone unbedeckt bleibt. Innerhalb dieses vom ersten
Teil 70 der Schablone unbedeckt bleibenden Teils ist ein zweiter Teil 90 der Schablone
befindlich, welcher einen innengelegenen Teil der Druckfläche 30 abdeckt, welcher
mit dem vom ersten Teil 70 der Schablone bedeckten Bereich der Druckfläche 30 nicht
zusammenhängt. Erster 70 und zweiter Teil 90 der Schablone lassen folglich einen ringartigen
Bereich 100 der Druckfläche 30 des Substrats 40 frei, so dass ein ringartiger Bereich
100 des Werkstücks 50 druckbar ist.
[0020] Zum Bedrucken dieses Bereichs 100 ist ein Druckkopf 110 an dem Drucktisch 20 angeordnet,
welcher an der Druckfläche 30 entlang fahrbar ist und somit nicht von der Schablone
70, 90 bedeckte Bereiche der Druckfläche 30 bedrucken kann. Der Druckkopf 110 ist
zum Schablonendruck ausgebildet. Der Drucckopf 110 wird von einer Druckpasten-Zuführung
(nicht eigens dargestellt) gespeist, welche eine partikelbasierte Druckpaste, im hier
beschriebenen Ausführungsbeispiel eine Druckpaste mit metallischen Partikeln, zum
Druckkopf 110 zuführt. Grundsätzlich können in weiteren, nicht eigens dargestellten
Ausführungsbeispielen anstelle von oder zusätzlich zu Druckpasten mit metallischen
Partikeln auch andere Werkstoffe, etwa Druckpasten mit keramischen Partikeln, zugeführt
werden.
[0021] Der zweite Teil 90 der Schablone ist auf die Druckfläche 30 des Substrats 40 aufgelegt
und über einen Unterdruck an der Druckfläche 30 des Substrats 40 gehalten. Dazu wird
an einer von der Druckfläche 30 abgewandten Oberfläche des Substrats 40 Luft durch
einige durch das Substrat 40 hindurchführende Kanäle 120 zur Oberfläche abgesaugt,
sodass der zweite Teil 90 der Schablone an die Druckfläche 30 angesaugt wird. Der
Druckkopf 110 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel an dem Deckel 60 fahrbar angeordnet.
Somit ist der freibleibende, d.h. nicht vom ersten Teil 70 der Schablone und zweitem
Teil 90 der Schablone bedeckte Bereich der Druckfläche 30 bedruckbar, sodass mittels
der erfindungsgemäßen Druckeinrichtung 10 ein ringförmiges Werkstück 50 fertigbar
ist. Mittels der erfindungsgemäßen Druckeinrichtung 10 lässt sich folglich das erfindungsgemäße
Verfahren mit einer hohen Oberflächenqualität ausführen.
[0022] Das erfindungsgemäß gedruckte Werkstück 50 bildet ein mittels Schablonendrucks gedrucktes
Grünteil, welches anschließend thermisch prozessiert, d.h. entbindert und gesintert,
wird.
[0023] Das Werkstück 50 bildet eine Schicht in Gestalt eines ringförmigen Magnetblechs,
im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Rotorblech oder ein Statorblech.
1. Verfahren zum Schablonendruck einer Schicht (50) auf oder an eine Druckfläche (30)
mittels einer Schablone, bei welchem eine Schablone mit mindestens einem ersten (70)
und einem zweiten Teil (90) herangezogen wird, wobei erster (70) und zweiter Teil
(90) einen nicht zusammenhängenden Bereich der Druckfläche (30) bedecken.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem die Schablone, insbesondere während des Schablonendrucks,
einen mehrfach zusammenhängenden Teil der Druckfläche (30) unbedeckt lässt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem der erste Teil (70)
den zweiten Teil (90) umfänglich umgibt oder der zweite Teil den ersten Teil umfänglich
umgibt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem der erste Teil (70)
an einem Drucktisch (20) angeordnet ist oder wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem der zweite Teil (90)
an oder auf der Druckfläche (30) angeordnet ist oder wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem die Schicht ein Blech
ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem das Blech ein Magnetblech
und/oder ein Rotorblech und/oder ein Statorblech ist.
8. Druckeinrichtung zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche
mit einer Druckfläche (30), einem Druckkopf (110) sowie einem zwischen Druckfläche
(30) und Druckkopf (110) setzbaren Druckrahmen (70), bei welcher der erste Teil (70)
an einem Druckrahmen (70) und der zweite Teil (90) an einer Druckfläche (30) angeordnet
ist.
9. Druckeinrichtung nach Anspruch 8, bei welcher die Druckfläche (30) an einem Drucktisch
(20) der Druckeinrichtung (10) angeordnet ist oder bei welcher der Drucktisch die
Druckfläche aufweist.
10. Druckeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welcher der Druckrahmen
(70) an einem Deckel (60) angeordnet ist.