[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluss eines Treibstangenbeschlages eines gegen
einen Rahmen schwenkbaren Flügels eines Fensters, einer Fenstertür, einer Tür oder
dergleichen, mit einem einen Anschlag aufweisenden Gegenlager zur Abstützung eines
gegenüberstehend am Rahmen oder am Flügel von einer versenkten Entriegelungsstellung
in eine hervorstehende Verriegelungsstellung ausschwenkbaren Riegelelementes des Treibstangenbeschlages.
[0002] Ein solcher Verschluss ist beispielsweise aus der
EP 2 458 120 A2 bekannt. Bei diesem Verschluss ist das Riegelelement als Klappriegel ausgebildet
und am Flügel angeordnet. Das Gegenlager ist starr am Rahmen angeordnet und stützt
das in die Verriegelungsstellung ausgeschwenkte Riegelelement ab. Diese Gestaltung
hat eine hohe Stabilität.
[0003] Nachteilig bei dem bekannten Verschluss ist jedoch, dass das Gegenlager starr hervorsteht.
Insbesondere bei in einem Boden zu verriegelnden Türen ist dieses hervorstehende Gegenlager
sehr störend. Weiterhin führen Toleranzen zwischen dem Flügel und dem Rahmen dazu,
dass die Überdeckung des ausgeschwenkten Riegelelements und des Anschlags des Gegenlagers
veränderlich sind.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verschluss der eingangs genannten Art
so zu gestalten, dass ein starr hervorstehendes Gegenlager vermieden wird.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Anschlag von einer versenkten
Stellung in eine hervorstehende Stellung bewegbar ist und Steuermittel zur Ansteuerung
der Bewegung des Anschlags in Abhängigkeit von der Stellung des Flügels gegenüber
dem Rahmen hat.
[0006] Durch diese Gestaltung wird der Anschlag erst in eine hervorstehende Stellung bewegt,
wenn der Flügel eine vorgesehene, im Rahmen liegende Position erreicht hat. In dieser
Stellung des Flügels stört der hervorstehende Anschlag nicht und das Riegelelement
kann dem Anschlag mit einer großen Überdeckung gegenüberstehen. Damit wird ein starres
Gegenlager vermieden und dieses erst in die hervorstehende Stellung bewegt, wenn der
Anschlag für die Verriegelung des Verschlusses benötigt wird.
[0007] Die Steuermittel zur Ansteuerung der Bewegung des Anschlags könnten beispielsweise
einen von einem Sensor gesteuerten elektrischen Aktor aufweisen. Die Steuermittel
gestalten sich jedoch gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
konstruktiv besonders einfach, wenn der Anschlag und ein dem Anschlag gegenüberstehend
am Flügel oder am Rahmen anzuordnendes Bauteil magnetisch gestaltet sind. Durch diese
Gestaltung wird der Anschlag durch Magnetkraft selbständig bewegt, wenn sich der Flügel
in einer vorgesehenen Stellung gegenüber dem Rahmen befindet.
[0008] Insbesondere bei im Boden von Türen eingesetzten Anschlägen lässt sich gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung eine störende hervorstehende Stellung des Anschlags
bei geöffnetem Flügel vermeiden, wenn der Anschlag Rückzugsmittel zur Rückbewegung
des Anschlags in die versenkte Stellung hat. Im einfachsten Fall ist die auf den Anschlag
wirkende Schwerkraft das Rückzugsmittel.
[0009] Die Beweglichkeit des Anschlags gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn das Gegenlager einen Grundkörper
hat und der Anschlag auf einem in dem Grundkörper verschiebbaren Anschlagelement angeordnet
ist.
[0010] Das Anschlagelement hat gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung eine hohe
Stabilität, wenn das Anschlagelement an seinen Enden zumindest eine Abwinklung aufweist.
[0011] Eine genaue Führung des Anschlags lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung einfach sicherstellen, wenn das Anschlagselement und der Grundkörper
einander korrespondierende Führungszapfen und Führungsnuten aufweisen.
[0012] Der Anschlag vermag gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
hohe Kräfte abzustützen, wenn die Führungszapfen an der dem Anschlag abgewandten Seite
des Anschlagelements angeordnet sind.
[0013] Der Bewegungsbereich des Anschlags lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung einfach begrenzen, wenn die Führungsnut eine Begrenzung für den Bewegungsbereich
der Führungszapfen hat. Durch diese Gestaltung wird verhindert, dass das Anschlagelement
aus dem Grundkörper herausgezogen werden kann.
[0014] Ein Verkanten des Anschlagelements lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung einfach vermeiden, wenn Magnete symmetrisch um den Schwerpunkt des Anschlagelements
verteilt angeordnet sind.
[0015] Die Steuermittel zur Ansteuerung der Bewegung des Anschlags gestalten sich gemäß
einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn die
dem Anschlagelement gegenüberstehenden Magnete seitlich neben dem Riegelelement angeordnet
sind und wenn das Anschlagelement breiter ist als das Riegelelement.
[0016] Die Montage des Verschlusses gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung besonders einfach, wenn der Grundkörper Befestigungslaschen zur Verschraubung
mit angrenzenden Bereichen des Rahmens oder des Flügels aufweist.
[0017] Eine nicht sichtbare Befestigung des Grundkörpers lässt sich gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erzeugen, wenn die Befestigungslaschen von
der dem Riegelelement zugewandten Oberseite des Grundkörpers beabstandet sind. Durch
diese Gestaltung können die Befestigungslaschen verdeckt innerhalb eines bei Aluminiumprofilen
oder Kunststoffprofilen üblichen Kammerprofilen angeordnet sein. Ebenso können die
Befestigungslaschen unterhalb einer Blende eines Bodenprofils angeordnet sein, wenn
der Verschluss im Bodenbereich einer Tür angeordnet ist.
[0018] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips sind zwei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig.1
- eine Tür mit einem Treibstangenbeschlag und einem Verschluss,
- Fig.2
- perspektivisch die Bauteile des Verschlusses aus Figur 1 in einer vergrößerten Darstellung,
- Fig.3
- vergrößert eine Schnittdarstellung durch den Verschluss aus Figur 2 entlang der Linie
III - III,
- Fig.4
- perspektivisch eine Ausführungsform eines Gegenlagers für den Verschluss,
- Fig.5
- vergrößert eine Schnittdarstellung durch das Gegenlager aus Figur 4 entlang der Linie
V - V,
- Fig.6
- vergrößert eine Schnittdarstellung durch das Gegenlager aus Figur 4 entlang der Linie
VI - VI.
[0019] Figur 1 zeigt eine Tür mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren Flügel 2 und mit
einem Treibstangenbeschlag 3 zur Verriegelung des Flügels 2 in dem Rahmen 1. Der Treibstangenbeschlag
3 hat eine von einem Hauptschloss 4 antreibbare Treibstange 5 und mehrere über den
Umfang des Flügels 2 verteilt angeordnete Verschlüsse 6, 7.
[0020] Figur 2 zeigt perspektivisch die Bauteile eines der im Bodenbereich der Tür angeordneten
Verschlüsse 7 aus Figur 1. An dem in Figur 1 dargestellten Flügel 2 sind die Treibstange
5 und ein von der Treibstange 5 schwenkbares Riegelelement 8 angeordnet. Der in Figur
1 dargestellte Rahmen 1 hat im Bodenbereich ein Gegenlager 9 mit einem Anschlagelement
10. Seitlich neben dem Riegelelement 9 sind zwei Magnete 11, 12 angeordnet. Das Anschlagelement
10 ist magnetisch gestaltet und in einem Grundkörper 13 in der Höhe verschieblich
geführt. Das Anschlagelement 10 ist in der dargestellten Stellung des Verschlusses
7 von den Magneten 11, 12 in eine hervorstehende Stellung bewegt. Seitlich von dem
Grundkörper 13 abstehende Befestigungslaschen 14, 15 dienen der Verschraubung mit
dem Rahmen 1 und sind von der Oberseite 16 des Grundkörpers 13 zurückgesetzt. Damit
können die Befestigungslaschen 14, 15 von einer nicht dargestellten, bündig mit der
Oberseite 16 des Grundkörpers 13 abschließenden Blende abgedeckt werden.
[0021] Figur 3 zeigt eine Schnittdarstellung durch den Verschluss 7 aus Figur 2 in einer
Schnittdarstellung entlang der Linie III - III in einer Verriegelungsstellung. Das
Riegelelement 8 ist in einem Gehäuse 17 zwischen einer versenkten Entriegelungsstellung
und einer hervorstehenden Verriegelungsstellung um eine senkrecht zur Zeichenebene
angeordnete Achse schwenkbar gelagert und mit einem Schieber 18 gekoppelt. Der Schieber
18 ist mit der Treibstange 5 gekoppelt und überträgt die senkrecht zur Zeichenebene
verlaufende Längsbewegung der Treibstange 5 über eine Kulissenführung 19 auf eine
Schwenkbewegung des Riegelelements 8.
[0022] Das Anschlagelement 10 steht dem Riegelelement 8 mit einem Anschlag 20 gegenüber.
Der Grundkörper 13 hat eine Führungsnut 21 für einen Führungszapfen 22 des Anschlagelements
10. Das Anschlagelement 10 ist von den neben dem Riegelelement 8 angeordneten Magneten
11, 12 in die dargestellte hervorstehende Stellung bewegt und wird von dem am Ende
der Führungsnut 21 angelangten Führungszapfen 22 in dem Grundkörper 13 gehalten.
[0023] In der entriegelten Stellung lassen sich der Flügel 2 von dem Rahmen 1 wegschwenken
und damit die Magneten 11, 12 aus der Umgebung des Anschlagelements 10 herausbewegen.
Dann wird das Anschlagelement 10 durch die Schwerkraft in eine in dem Grundkörper
13 versenkte Stellung bewegt. Die Bewegungen der Magnete 11, 12 relativ zu dem Anschlagelement
10 sind damit Steuermittel zur Ansteuerung der Bewegung des Anschlags 20.
[0024] Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Gegenlagers 109, welche sich von
dem aus den Figuren 2 und 3 dadurch unterscheidet, dass ein Anschlagelement 110 an
seinen Enden Abwinklungen 123, 124 aufweist. Ein Anschlag 120 des Anschlagelementes
110 ist zwischen den Abwinklungen 123, 124 angeordnet, so dass das in Figur 3 dargestellte
Riegelelement 8 zwischen die Abwinklungen 123, 124 einschwenken kann. Das Anschlagelement
110 befindet sich in einer in einem Grundkörper 113 versenkten Stellung. Dies kennzeichnet
die Entriegelungsstellung.
[0025] Figur 5 zeigt eine Schnittdarstellung durch das Gegenlager 109 aus Figur 4 entlang
der Linie V - V vor einer der Abwinklungen 124. Der Grundkörper 113 hat eine Führungsnut
121 für einen von der Abwinklung 124 abstehenden Führungszapfen 122.
[0026] Figur 6 zeigt eine Schnittdarstellung durch das Gegenlager 109 aus Figur 4 entlang
der Linie VI - VI. Hierbei ist zu erkennen, dass das Anschlagelement 110 auf der dem
Anschlag 120 abgewandten Seite einen weiteren Führungszapfen 122' hat. Der Grundkörper
113 hat eine weitere Führungsnut 121' zur Aufnahme des Führungszapfens 122'.
1. Verschluss (6, 7) eines Treibstangenbeschlages (3) eines gegen einen Rahmen (1) schwenkbaren
Flügels (2) eines Fensters, einer Fenstertür, einer Tür oder dergleichen, mit einem
einen Anschlag (20, 120) aufweisenden Gegenlager (9, 109) zur Abstützung eines gegenüberstehend
am Rahmen (1) oder am Flügel (2) von einer versenkten Entriegelungsstellung in eine
hervorstehende Verriegelungsstellung ausschwenkbaren Riegelelementes (8) des Treibstangenbeschlages
(3), dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (20, 120) von einer versenkten Stellung in eine hervorstehende Stellung
bewegbar ist und Steuermittel zur Ansteuerung der Bewegung des Anschlags (20, 120)
in Abhängigkeit von der Stellung des Flügels (2) gegenüber dem Rahmen (1) hat.
2. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (20, 120) und ein dem Anschlag (20, 120) gegenüberstehend am Flügel
(2) oder am Rahmen (1) anzuordnendes Bauteil magnetisch gestaltet sind.
3. Verschluss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (20, 120) Rückzugsmittel zur Rückbewegung des Anschlags (20, 120) in
die versenkte Stellung hat.
4. Verschluss nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenlager (9, 109) einen Grundkörper (13, 113) hat und der Anschlag (20, 120)
auf einem in dem Grundkörper (13, 113) verschiebbaren Anschlagelement (10, 110) angeordnet
ist.
5. Verschluss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement (110) an seinen Enden zumindest eine Abwinklung (123, 124) aufweist.
6. Verschluss nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagselement (10, 110) und der Grundkörper (13, 113) einander korrespondierende
Führungszapfen (22, 122, 122') und Führungsnuten (21, 121, 121') aufweisen.
7. Verschluss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungszapfen (122') an der dem Anschlag (120) abgewandten Seite des Anschlagelements
(110) angeordnet sind.
8. Verschluss nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsnut (21, 121, 121') eine Begrenzung für den Bewegungsbereich der Führungszapfen
(22, 122, 122') hat.
9. Verschluss nach zumindest einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Magnete (11, 12) symmetrisch um den Schwerpunkt des Anschlagelements (10, 110) verteilt
angeordnet sind.
10. Verschluss nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Anschlagelement (10, 110) gegenüberstehenden Magnete (11, 12) seitlich neben
dem Riegelelement (8) angeordnet sind und dass das Anschlagelement (10, 110) breiter
ist als das Riegelelement (8).
11. Verschluss nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (13, 113) Befestigungslaschen (14, 15) zur Verschraubung mit angrenzenden
Bereichen des Rahmens (1) oder des Flügels (2) aufweist.
12. Verschluss nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungslaschen (14, 15) von der dem Riegelelement (8) zugewandten Oberseite
(16) des Grundkörpers (13, 113) beabstandet sind.