[0001] Die Erfindung betrifft eine Rostplatte für einen Schubrostofen nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft zudem einen Schubrostofen mit den Merkmalen
des Anspruchs 12 und ein Verfahren zum Betrieb eines Schubrostofens mit den Merkmalen
des Anspruchs 14.
[0002] DE 93 12 738.3 beschreibt ein Rostelement für Vorschubroste für Müllverbrennungsanlagen, bei dem
eine Schleißplatte mittels einer Klemmvorrichtung lösbar und austauschbar an einem
Stufenelement angeordnet ist.
[0003] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Rostplatte für einen Schubrostofen anzugeben,
die eine hohe Lebensdauer aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird für eine eingangs genannte Rostplatte erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Durch das stoffschlüssige Verbinden der Schleißplatte
mit dem Grundkörper, bevorzugt mittels Verschweißen, wird eine dauerhafte und sichere
Einheit von Grundkörper und Rostplatte geschaffen.
[0005] Unter einem stoffschlüssigen Verbinden wird im Sinne der Erfindung ein Verlöten oder
Verschweißen der zu verbindenden Teile verstanden.
[0006] Je nach Detailgestaltung kann hierdurch die Schleißplatte auch eine konstruktiv tragende
Funktion für den Aufbau die Rostplatte haben, so dass eine gemäß den Anforderungen
mechanisch stabile Einheit erst durch die stoffschlüssige Verbindung von Grundkörper
und Schleißplatte entsteht.
[0007] Der Grundkörper umfasst im Sinne der Erfindung Teile der Rostplatte, die nicht einem
erhöhten Verschleiß ausgesetzt sind. Je nach Bedarf können diese Teile aus weniger
verschleißfestem Material bestehen. Die Schleißplatte besteht zumindest im Bereich
ihrer Oberfläche aus einem gegenüber anderen Teilen der Rostplatte verschleißfesteren
Material. Bevorzugt, aber nicht notwendig ist eine Oberflächenhärte der Schleißplatte
dabei um wenigstens 10 HRC größer als eine Oberflächenhärte von weniger verschleißfesten
Teilen des Grundkörpers. Der Grundkörper ist im Sinne der Erfindung nicht notwendig
ein geschlossener oder selbstständig stabiler Gegenstand, sondern kann auch mehrere
Teile umfassen, die durch die Schleißplatte miteinander verbunden werden.
[0008] Insbesondere kann dabei der Grundkörper zwei im Wesentlichen senkrecht zu der Schleißplatte
orientierte Seitenplatten umfassen, die jeweils mit der Schleißplatte verschweißt
werden.
[0009] Ein Schubrostofen im Sinne der Erfindung hat einen Schubrost zum aktiven Transport
von darauf aufliegendem Brennstoff. Der Schubrost ist aus einer Mehrzahl von Rostplatten
aufgebaut, die an Halterungen des Schubrostes aufgenommen sind. Zum Transport des
Brennstoffs werden allgemein zumindest einige der Rostplatten bewegt, insbesondere
alternierend.
[0010] Bei üblichen Bauformen der Schubroste sind jeweils mehrere Rostplatten nebeneinander
angeordnet und bilden eine Reihe von Rostplatten. Die Rostplatten einer Reihe liegen
dabei lose auf einer in Schubrichtung nachfolgenden Reihe von Rostplatten auf. Diese
Reihen können alternierend gegeneinander verschoben werden. Je nach Bauart können
zum Beispiel sämtliche Reihen bewegbar sein oder auch nur einige der Reihen.
[0011] Schubrostöfen im Sinne der Erfindung finden insbesondere Anwendung in Feuerungsanlagen
von Holzkraftwerken oder Müllverbrennungsanlagen.
[0012] Eine Verbrennungsluft für den Brennstoff wird im Regelfall von unten durch den Schubrost
zugeführt.
[0013] Bei einer allgemein vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung hat die Schleißplatte
eine Tragschicht, bevorzugt aus einer warmfesten Legierung, und eine stoffschlüssig
mit der Tragschicht verbundene, verschleißfeste Schicht. Dies erlaubt eine besonders
einfache und sichere stoffschlüssige Festlegung der Schleißplatte an dem Grundkörper,
insbesondere durch Verschweißung der Tragschicht. Die Tragschicht kann allgemein bevorzugt
aus einer Eisenbasislegierung bzw. einem Stahl bestehen. Andere Basislegierungen sind
je nach Anforderungen denkbar.
[0014] In bevorzugter Weiterbildung kann die verschleißfeste Schicht durch thermischen Auftrag,
bevorzugt mittels Auftragsschweißen, besonders bevorzugt mittels Open-Arc-Auftragsschweißen,
auf die Tragschicht aufgebracht sein.
[0015] Bei Open-Arc-Auftragsschweißen handelt es sich um ein elektrisches Auftragsschweißen
ohne das Erfordernis von extern zugeführtem Schutzgas. Open-Arc-Auftragsschweißen
wird bevorzugt in Verbindung mit Fülldrähten durchgeführt.
[0016] Schleißplatten mit einer Tragschicht und einer thermisch auf die Tragschicht aufgebrachten
verschleißfesten Schicht können bevorzugt in großem Umfang als Halbzeug hergestellt
werden. An solchen Platten als Halbzeug können nach dem Auftrag der harten Schicht
noch Richtmaßnahmen zur Sicherstellung einer Planarität, zum Beispiel mechanisches
Richten mittels einer Walze, durchgeführt werden. Aus dem Halbzeug können dann Schleißplatten
für die Herstellung der erfindungsgemäßen Rostplatten ausgeschnitten werden. Zuschnitte
der Schleißplatten können durch Plasmaschneiden, Laserschneiden oder auch Wasserstrahlschneiden
je nach Anforderungen an die Genauigkeit erfolgen.
[0017] Die aufgetragene verschleißfeste Schicht kann typisch eine Dicke von mehreren Millimetern
aufweisen. Sie kann hohe Anteile an Kohlenstoff, Chrom, Niob, Bor, Wolfram, Vanadium,
Molybdän, Mangan, Silizium und/oder weiteren Elementen aufweisen. Der Auftrag kann
in einem oder mehreren Durchgängen erfolgen, wobei Schweißraupen einen linearen, wellenförmigen,
zickzackförmigen oder sonstigen geeigneten Verlauf haben können. Um den Vorschub von
Brennstoff auf dem Schubrostofen zu verbessern, sind die Schweißraupen besonders bevorzugt
quer zu einer Förderrichtung des Schubrostes orientiert.
[0018] Bezüglich der Wahl des Materials für die Schleißplatte kann es je nach Anforderungen
vorgesehen sein, dass die gesamte Schleißplatte im Dauerbetrieb warmfest bis zu mindestens
500 °C, bevorzugt bis zu mindestens 600 °C, ist.
[0019] Im Interesse einer besonders hohen Lebensdauer kann es bevorzugt vorgesehen sein,
dass die dem Brennstoff zugewandte Oberfläche der Schleißplatte eine Härte von wenigstens
50 HRC, besonders bevorzugt wenigstens 56 HRC, aufweist.
[0020] Bei einer allgemein vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist zumindest eine
zweite Schleißplatte vorgesehen, wobei die zweite
[0021] Schleißplatte zur Ausformung einer über die beiden Schleißplatten erstreckten Oberfläche
an die erste Schleißplatte angrenzt, wobei bevorzugt eine Oberfläche der zweiten Schleißplatte
abgewinkelt zu der Oberfläche der ersten Schleißplatte ausgerichtet ist. Hierdurch
lassen sich durch mehrere Stücke bzw. angrenzende Schleißplatten auch komplexer geformte
Oberflächen herstellen. Insbesondere können hierdurch komplexe Formen existierender
Rostplatten ohne besonderen Verschleißschutz nachgeformt werden, so dass die erfindungsgemäßen
Rostplatten unmittelbar als Substitut für bestehende Rostplatten verwendet werden
können.
[0022] Besonders bevorzugt ist dabei die zweite Schleißplatte stoffschlüssig, bevorzugt
mittels Verschweißung, mit der ersten Schleißplatte verbunden. Hierdurch werden nicht
verschleißfeste Strukturen in der Oberfläche, wie z.B. zwischen den Schleißplatten
angeordnete Stege oder Ähnliches, vermieden.
[0023] Im Interesse einer kostengünstigen Herstellung der gesamten Rostplatte kann der Grundkörper
zumindest teilweise, bevorzugt vollständig, mittels Ausschnitten aus plattenförmigem
Halbzeug ausgebildet sein. Die einzelnen Bestandteile des Grundkörpers bzw. Ausschnitte
aus Halbzeug können dabei miteinander verschweißt werden. Das Halbzeug kann insbesondere
aus demselben Material wie eine Tragschicht der Schleißplatten bestehen, um optimale
Eigenschaften und eine einfache Logistik zu gewährleisten.
[0024] Bei einer alternativen oder ergänzenden Ausführungsform der Erfindung kann der der
Grundkörper zumindest teilweise, bevorzugt vollständig, als Gussteil ausgebildet sein.
Insbesondere kann es sich um einen Stahlguss handeln. Solche Gussteile sind besonders
kostengünstig in großen Stückzahlen herstellbar. Gegebenenfalls kann eine Nachbearbeitung
des Gussteils erfolgen, um die Schleißplatte stoffschlüssig aufzubringen.
[0025] Zur Verbesserung der Verbrennung in dem Schubrostofen kann die Schleißplatte zumindest
eine geschlossene Durchbrechung, bevorzugt Durchbohrung, zum Durchlass von Verbrennungsluft
aufweisen. Solche Durchbrechungen oder Durchbohrungen werden bevorzugt nach einer
Herstellung der Schleißplatte eingebracht und können in Anzahl und Anordnung individualisiert
sein. Insbesondere können die Rostplatten je nach vorgesehenem Einbauort in dem Schubrost
verschiedene Anordnungen von Durchbrechungen aufweisen.
[0026] Bei einer weiteren, allgemein vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist eine
untere Schleißplatte an einer dem Brennstoff nicht zugewandten Unterseite des Grundkörpers
angeordnet. Bevorzugt liegt dabei die untere Schleißplatte im Betrieb auf einer benachbarten
Rostplatte auf. Hierdurch wird ein Verschleiß durch unmittelbar aufeinander reibende
Flächen von zwei zueinander bewegten Rostplatten insgesamt verringert.
[0027] Die Aufgabe der Erfindung wird zudem gelöst durch einen Schubrostofen, wobei auf
dem Schubrost ein fester Brennstoff gefördert wird, umfassend eine erfindungsgemäße
Rostplatte.
[0028] In bevorzugter Weiterbildung sind dabei nur ein Teil von gegeneinander austauschbaren
Rostplatten des Schubrostofens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 ausgebildet, bevorzugt
zwischen 10% und 90% der gegeneinander austauschbaren Rostplatten. Hierdurch wird
ermöglicht, bei einer Wartung eines bestehenden Ofens sukzessive nur abgenutzte herkömmliche
Rostplatten gegen erfindungsgemäße, verschleißfeste Rostplatten zu tauschen. Alternativ
oder ergänzend wird es ermöglicht, dass nur solche Rostplatten des Schubrostes durch
erfindungsgemäße Rostplatten ausgebildet sind, die auch einem besonders hohen Verschleiß
im Betrieb unterliegen. Insgesamt können dadurch die Kosten im Betrieb eines Schubrostofens
erheblich optimiert und Wartungsintervalle verlängert werden.
[0029] Die Aufgabe der Erfindung wird zudem gelöst durch ein Verfahren zum Betrieb eines
erfindungsgemäßen Schubrostofens, gekennzeichnet durch die Schritte:
- a. Bestückung nur eines Teils des Schubrostes mit erfindungsgemäßen Rostplatten, wobei
andere Rostplatten des Schubrostofens keine Schleißplatte aufweisen;
- b. Aufnahme eines regulären Betriebs des Schubrostofens mit der Bestückung gemäß Schritt
a.
[0030] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben und
anhand der anliegenden Zeichnungen näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine seitliche Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Rostplatte.
- Fig. 2
- zeigt eine Draufsicht von unten auf die Rostplatte aus Fig. 1.
- Fig. 3
- zeigt eine Draufsicht von unten auf eine erste Abwandlung der Rostplatte aus Fig.
1.
- Fig. 4
- zeigt eine Draufsicht von unten auf eine zweite Abwandlung der Rostplatte aus Fig.
1.
- Fig. 5
- zeigt eine Draufsicht auf einen Ausschnitt eines Schubrostes mit Rostplatten gemäß
Fig. 1 bis Fig. 4.
[0031] Die in Fig. 1 gezeigte Rostplatte 1 ist zum Einsatz in einem Schubrostofen vorgesehen.
Auf dem Schubrost 2 (siehe Fig. 4) des Schubrostofens wird ein fester Brennstoff gefördert,
zum Beispiel Holz oder Müll. Ein Schubrostofen im Sinne der Erfindung hat einen Schubrost
zum aktiven Transport von darauf aufliegendem Brennstoff. Der Schubrost ist aus einer
Mehrzahl von Rostplatten aufgebaut, die an Halterungen des Schubrostes aufgenommen
sind. Zum Transport des Brennstoffs werden allgemein zumindest einige der Rostplatten
bewegt, insbesondere alternierend.
[0032] Bei der vorliegenden Bauform des Schubrostes 2 sind jeweils mehrere Rostplatten 1
nebeneinander angeordnet und bilden eine Reihe 2a von Rostplatten 1. Die Rostplatten
1 einer Reihe 2a liegen dabei lose auf einer in Schubrichtung nachfolgenden Reihe
2a von Rostplatten 1 auf. Diese Reihen 2a können alternierend gegeneinander verschoben
werden. Je nach Bauart können zum Beispiel sämtliche Reihen 2a bewegbar sein oder
auch nur einige der Reihen 2a.
[0033] Schubrostöfen im Sinne der Erfindung finden insbesondere Anwendung in Feuerungsanlagen
von Holzkraftwerken oder Müllverbrennungsanlagen. Eine Verbrennungsluft für den Brennstoff
wird im Regelfall von unten durch den Schubrost 2 zugeführt.
[0034] Die Rostplatte 1 hat einen Grundkörper 3, zur lösbaren Festlegung an einer Halterung
(nicht dargestellt) des Schubrostes 2. An der Rostplatte 1 ist eine erste Schleißplatte
4 angeordnet, wobei die Schleißplatte 4 eine verschleißfeste und dem Brennstoff zugewandte
Oberfläche 5 aufweist. Die Schleißplatte 4 ist vorliegend stoffschlüssig mittels Verschweißung
mit dem Grundkörper 3 verbunden. Durch das stoffschlüssige Verbinden der Schleißplatte
mit dem Grundkörper 3 mittels Verschweißen wird eine dauerhafte und sichere Einheit
von Grundkörper 3 und Rostplatte 4 geschaffen.
[0035] Vorliegend hat hierdurch die Schleißplatte auch eine konstruktiv tragende Funktion
für den Aufbau der Rostplatte 1, so dass eine mechanisch stabile Einheit erst durch
die stoffschlüssige Verbindung von Grundkörper 3 und Schleißplatte 4 entsteht.
[0036] Der Grundkörper 3 umfasst Seitenteile 6 der Rostplatte 1, die nicht einem erhöhten
Verschleiß ausgesetzt sind. Zudem werden die Seitenteile 6 durch Querstege 11 miteinander
verbunden
[0037] Die Schleißplatte 4 besteht im Bereich ihrer Oberfläche 5 aus einem gegenüber den
Seitenteilen 6 der Rostplatte 1 verschleißfesteren Material. Die Seitenteile bestehen
vorliegend aus dem warmfesten Stahl 16Mo3.
[0038] Eine Oberflächenhärte der Schleißplatte 4 ist dabei um erheblich mehr als 10 HRC
größer als eine Oberflächenhärte der Seitenteile 6 des Grundkörpers 3. Der Grundkörper
3 umfasst mehrere Teile 6, die durch die Schleißplatte 4 miteinander verbunden werden.
Die Seitenplatten 6 des Grundkörpers 3 sind im Wesentlichen senkrecht zu der Schleißplatte
4 orientiert und werden jeweils mit der Schleißplatte 4 verschweißt.
[0039] Die Schleißplatte 4 hat eine Tragschicht 7 aus einer warmfesten Legierung, vorliegend
derselbe warmfeste Stahl 16Mo3, aus dem auch die Seitenteile 6 bestehen. Eine verschleißfeste
Schicht 8 ist stoffschlüssig mit der Tragschicht 7 verbunden. Dies erlaubt eine besonders
einfache und sichere stoffschlüssige Festlegung der Schleißplatte 4 an dem Grundkörper,
insbesondere durch Verschweißung der Tragschicht 7.
[0040] Die verschleißfeste Schicht 8 wurde durch thermischen Auftrag, vorliegend mittels
Open-Arc-Auftragsschweißen, auf die Tragschicht 7 aufgebracht. Bei Open-Arc-Auftragsschweißen
handelt es sich um ein elektrisches Auftragsschweißen ohne das Erfordernis von extern
zugeführtem Schutzgas. Open-Arc-Auftragsschweißen wird bevorzugt in Verbindung mit
Fülldrähten durchgeführt.
[0041] Die Schleißplatte 4 mit der Tragschicht 7 und der thermisch auf die Tragschicht 7
aufgebrachten verschleißfesten Schicht 8 wurde vorliegend in großem Umfang als Halbzeug
hergestellt. An den Platten als Halbzeug wurden nach dem Auftrag der harten Schicht
8 noch Richtmaßnahmen zur Sicherstellung einer Planarität, nämlich mechanisches Richten
mittels einer Walze, durchgeführt. Aus dem Halbzeug wurde dann die Schleißplatte 4
für die Herstellung der erfindungsemäßen Rostplatte 1 ausgeschnitten. Der Zuschnitt
der Schleißplatte 4 wurde durch Plasmaschneiden erzeugt, kann aber auch durch Laserschneiden
oder auch Wasserstrahlschneiden je nach Anforderungen an die Genauigkeit erfolgen.
[0042] Die aufgetragene verschleißfeste Schicht 8 hat eine Dicke von mehreren Millimetern.
Sie kann hohe Anteile an Kohlenstoff, Chrom, Niob, Bor, Wolfram, Vanadium, Molybdän,
Mangan, Silizium und/oder weiteren Elementen aufweisen. Der Auftrag kann in einem
oder mehreren Durchgängen erfolgen, wobei Schweißraupen einen linearen, wellenförmigen,
zickzackförmigen oder sonstigen geeigneten Verlauf haben können. Um den Vorschub von
Brennstoff auf dem Schubrostofen zu verbessern, sind die Schweißraupen vorliegend
quer zu einer Förderrichtung F des Schubrostes 2 orientiert.
[0043] Bezüglich der Wahl des Materials für die Schleißplatte 4 ist es vorgesehen, dass
die gesamte Schleißplatte im Dauerbetrieb warmfest bis zu mindestens 600 °C ist. Im
Interesse einer besonders hohen Lebensdauer ist es zudem vorgesehen, dass die dem
Brennstoff zugewandte Oberfläche 5 der Schleißplatte 4 eine Härte von wenigstens 50
HRC, besonders bevorzugt wenigstens 56 HRC, aufweist.
[0044] Die verschleißfeste Schicht 8 wurde für das vorliegende Ausführungsbeispiel mit einem
kommerziell erhältlichen Fülldraht, dem Produkt "Durmat FD 65" der Durum Verschleiss-Schutz
GmbH, Carl-Friedrich-Benz-Str. 7, D-47877 Willich, Germany mittels Open-Arc-Auftragsschweißen
aufgetragen. Bei Durmat FD 65 handelt es sich um eine Legierung mit im Wesentlichen
folgenden Bestandteilen (Massen-%) im aufgetragenen Schweißgut:
| C |
Si |
Mn |
Cr |
Mo |
Nb |
V |
W |
Fe |
| 5,2 |
1 |
0,4 |
21 |
7 |
7 |
1 |
2 |
Rest |
[0045] Die erzielt Härte der verschleißfesten Schicht 8 liegt damit bei Raumtemperatur bei
>63 HRC und bei 600°C noch bei 57 HRC. Die Warmfestigkeit liegt oberhalb von 600 °C.
[0046] Bei der erfindungsgemäßen Rostplatte ist zudem eine zweite Schleißplatte 9 vorgesehen,
wobei die zweite Schleißplatte 9 zur Ausformung einer über die beiden Schleißplatten
4, 9 erstreckten Oberfläche F an die erste Schleißplatte 4 angrenzt. Die Oberfläche
der zweiten Schleißplatte 9 ist abgewinkelt zu der Oberfläche der ersten Schleißplatte
4 ausgerichtet, vorliegend etwa in einem Winkel von 45°. Zudem ist eine dritte, stirnseitige
Schleißplatte 10 vorgesehen, die ihrerseits an die zweite Schleißplatte 9 angrenzt
und deren Pberfläche gegenüber der zweiten Schleißplatte 9 abgewinkelt ist, nämlich
um 45°. Die dritte Schleißplatte 10 ist somit gegenüber der ersten Schleißplatte 4
im Wesentlichen senkrecht ausgerichtet.
[0047] Hierdurch wird durch mehrere Stücke bzw. aneinander angrenzende Schleißplatten 4,
9, 10 eine komplexer geformte Oberfläche hergestellt. Insbesondere wird hierdurch
eine komplexe Form einer existierenden Rostplatte ohne besonderen Verschleißschutz
nachgeformt, so dass die erfindungsgemäße Rostplatte 1 unmittelbar als Substitut für
bestehende Rostplatten verwendet werden kann. Vorliegend bestehen die zu substituierenden
Rostplatten aus einstückigen Stahlgussteilen ohne besondere Verschleißschutzelemente.
[0048] Die zweite Schleißplatte 9 ist stoffschlüssig mittels Verschweißung mit der ersten
Schleißplatte 4 unmittelbar verbunden. Ebenso ist die dritte Schleißplatte 10 stoffschlüssig
mittels Verschweißung mit der zweiten Schleißplatte 9 unmittelbar verbunden. Hierdurch
werden nicht verschleißfeste Strukturen in der Oberfläche, wie z.B. zwischen den Schleißplatten
angeordnete Stege oder Ähnliches, vermieden.
[0049] Vorliegend ist der Aufbau der zweiten und dritten Schleißplatte 9, 10 aus einer Tragschicht
7 und einer verschleißfesten Schicht 8 identisch zu der ersten Schleißplatte 4.
[0050] Im Interesse einer kostengünstigen Herstellung der gesamten Rostplatte 1 ist der
Grundkörper 3 zumindest teilweise, bevorzugt vollständig, mittels Ausschnitten 6,
11 aus plattenförmigem Halbzeug ausgebildet. Die einzelnen Bestandteile des Grundkörpers
3 bzw. Ausschnitte aus Halbzeug, vorliegend die Seitenteile 6 und die Querstege 11,
sind dabei miteinander verschweißt. Das Halbzeug besteht vorliegend aus demselben
Material wie die Tragschicht 7 der Schleißplatten 4, 9, 10, um optimale Eigenschaften
und eine einfache Logistik zu gewährleisten.
[0051] Zur Verbesserung der Verbrennung in dem Schubrostofen hat die Schleißplatte 4 eine
Anzahl von geschlossenen Durchbrechungen 12, vorliegend Durchbohrungen, zum Durchlass
von Verbrennungsluft. Solche Durchbrechungen oder Durchbohrungen 12 werden bevorzugt
nach einer Herstellung der Schleißplatte 4 eingebracht und können in Anzahl und Anordnung
individualisiert sein.
[0052] Insbesondere haben die Rostplatten 1 je nach vorgesehenem Einbauort in dem Schubrost
2 verschiedene Anordnungen von Durchbrechungen 12. Vorliegend zeigen die Figuren 2
bis 4 Ansichten von drei Abwandlungen von erfindungsgemäßen Rostplatten 1, die an
verschiedenen Positionen des Schubrostes gemäß Belegungsplan Fig. 5 eingesetzt werden.
Die Seitenansicht der drei Abwandlungen von Rostplatten 1 ist dabei jeweils gleich
und entspricht Fig. 1
[0053] Die Rostplatte 1 gemäß Fig. 2 wird als quasi-unendliche Wiederholeinheit in der Mitte
der jeweiligen Reihen 2a von Rostplatten 1 eingesetzt. Sie hat über die gesamte Breite
der ersten Schleißplatte 4 verteilte Bohrungen 12.
[0054] Die Rostplatte 1 gemäß Fig. 3 hat dieselbe Breite wie die Rostplatte nach Fig. 2,
ist aber nur etwa über die Hälfte ihrer Breite mit Bohrungen 12 versehen. Diese Rostplatte
wird am Rand einer Reihe 2a eingesetzt (siehe etwa Fig. 5, obere Reihe, ganz rechte
Rostplatte 1.
[0055] Die Rostplatte 1 gemäß Fig. 4 hat nur etwa die halbe Breite der Rostplatten nach
Fig. 2 und Fig. 3. Diese Rostplatte 1 weist keine Durchbrechungen 12 auf. Sie wird
zum Beispiel in der zweiten Reihe 2a von oben an der linken Randposition eingesetzt,
so dass ein seitlicher Versatz und Überlapp der Rostplatten 1 zweier aufeinander folgenden
Reihen 2a erzielt wird.
[0056] Die linke Rostplatte 1 der obersten Reihe 2a entspricht einer Spiegelung der Rostplatte
1 gemäß Fig. 3. Die rechte Rostplatte der zweiten Reihe 2a von oben entspricht einer
Spiegelung der schmalen Rostplatte 1 nach Fig. 4. Insgesamt werden daher fünf baulich
abgewandelte Rostplatten 1 zum Aufbau des Schubrostes 2 nach Fig. 5 verwendet.
[0057] Beim vorliegenden Schubrost 2 wird jede zweite Reihe 2a von Rostplatten 1 an einer
ortsfesten Halterung angeordnet, und die jeweils dazwischen liegende Reihe 2a von
Rostplatten 1 ist an einer antreibbar bewegbaren Halterung angeordnet. Die bewegbaren
Reihen 2a werden in der Förderrichtung F (siehe Fig. 5) alternierend bewegt, um so
den auf dem Schubrost 2 befindlichen Brennstoff zu transportieren. Zur Aufnahme an
den Halterungen, die im Wesentlichen als quer zu der Förderrichtung F erstreckte Stangen
ausgebildet sind, haben die Seitenteile 6 entsprechende Ausnehmungen 6a.
[0058] Bei dieser Bewegung gleitet eine der Rostplatten 1 jeweils mit einem unteren Auflagebereich
auf der Oberfläche von einer oder mehreren Rostplatten 1 der nachfolgenden Reihe 2a.
Zur Verringerung des Verschleißes ist dabei eine untere Schleißplatte 13 an einer
dem Brennstoff nicht zugewandten Unterseite des Grundkörpers 3 angeordnet. Dabei liegt
die untere Schleißplatte 13 im Betrieb auf einer benachbarten Rostplatte 1 auf. Hierdurch
wird ein Verschleiß durch unmittelbar aufeinander reibende Flächen von zwei zueinander
bewegten Rostplatten 1 insgesamt verringert. Auch der Aufbau der unteren Schleißplatte
13 aus einer Tragschicht 7 und einer verschleißfesten Schicht 8 ist identisch zu der
ersten Schleißplatte 4.
[0059] Die Erfindung umfasst zudem einen Schubrostofen, wobei auf dem Schubrost 2 ein fester
Brennstoff gefördert wird, umfassend eine erfindungsgemäße Rostplatte 1. Vorliegend
ist nur der Schubrost 2 des Schubrostofens dargestellt, wobei der Schubrostofen im
Übrigen auf bekannte Weise ausgebildet ist.
[0060] Erfindungsgemäß kann dabei nur ein Teil von gegeneinander austauschbaren Rostplatten
1 des Schubrostofens erfindungsgemäß ausgebildet sein, bevorzugt zwischen 10% und
90% der gegeneinander austauschbaren Rostplatten 1. Hierdurch wird ermöglicht, bei
einer Wartung eines bestehenden Ofens sukzessive nur abgenutzte herkömmliche Rostplatten
gegen erfindungsgemäße, verschleißfeste Rostplatten zu tauschen. Alternativ oder ergänzend
wird es ermöglicht, dass nur solche Rostplatten 1 des Schubrostes 2 durch erfindungsgemäße
Rostplatten 1 ausgebildet sind, die auch einem besonders hohen Verschleiß im Betrieb
unterliegen. Insgesamt können dadurch die Kosten im Betrieb eines Schubrostofens erheblich
optimiert und Wartungsintervalle verlängert werden.
[0061] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betrieb eines erfindungsgemäßen Schubrostofens
umfasst die Schritte:
- a. Bestückung nur eines Teils des Schubrostes 2 mit erfindungsgemäßen Rostplatten
1, wobei andere Rostplatten (nicht dargestellt) des Schubrostofens keine Schleißplatte
aufweisen;
- b. Aufnahme eines regulären Betriebs des Schubrostofens mit der Bestückung gemäß Schritt
a.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- Rostplatte
- 2
- Schubrost
- 2a
- Reihe von Rostplatten
- 3
- Grundkörper
- 4
- Schleißplatte
- 5
- Oberfläche der Schleißplatte
- 6
- Seitenteil des Grundkörpers
- 6a
- Ausnehmungen
- 7
- Tragschicht der Schleißplatte
- 8
- Verschleißfeste Schicht der Schleißplatte
- 9
- zweite Schleißplatte
- 10
- dritte Schleißplatte
- 11
- Quersteg
- 12
- Durchbrechungen, Durchbohrungen
- 13
- untere Schleißplatte
- F
- Förderrichtung
1. Rostplatte für einen Schubrostofen,
wobei auf dem Schubrost (2) ein fester Brennstoff gefördert wird, umfassend
einen Grundkörper (3), insbesondere zur lösbaren Festlegung an einer Halterung des
Schubrostes (2), und
zumindest eine Schleißplatte (4, 9, 10), wobei die Schleißplatte (4, 9, 10) eine verschleißfeste
und dem Brennstoff zugewandte Oberfläche (5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schleißplatte (4, 9, 10) stoffschlüssig, insbesondere mittels Verschweißung,
mit dem Grundkörper (3) verbunden ist.
2. Rostplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleißplatte (4, 9, 10) eine Tragschicht (7), insbesondere aus einer warmfesten
Legierung, und eine stoffschlüssig mit der Tragschicht (7) verbundene, verschleißfeste
Schicht (8) aufweist.
3. Rostplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die verschleißfeste Schicht (8) durch thermischen Auftrag, insbesondere mittels Auftragsschweißen,
insbesondere mittels Open-Arc-Auftragsschweißen, auf die Tragschicht (7) aufgebracht
ist.
4. Rostplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Schleißplatte (4, 9, 10) im Dauerbetrieb warmfest bis zu mindestens 500
°C, insbesondere bis zu mindestens 600 °C, ist.
5. Rostplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Brennstoff zugewandte Oberfläche der Schleißplatte (4, 9, 10) eine Härte
von wenigstens 50 HRC, insbesondere wenigstens 56 HRC, aufweist.
6. Rostplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine zweite Schleißplatte (9, 10) vorgesehen ist, wobei die zweite Schleißplatte
(9, 10) zur Ausformung einer über die beiden Schleißplatten (4, 9, 10) erstreckten
Oberfläche an die erste Schleißplatte (4) angrenzt, wobei insbesondere eine Oberfläche
der zweiten Schleißplatte (9, 10) abgewinkelt zu der Oberfläche der ersten Schleißplatte
(4) ausgerichtet ist.
7. Rostplatte nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schleißplatte (9, 10) stoffschlüssig, insbesondere mittels Verschweißung,
mit der ersten Schleißplatte (4) verbunden ist.
8. Rostplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (3) zumindest teilweise, insbesondere vollständig, mittels Ausschnitten
aus plattenförmigem Halbzeug ausgebildet ist.
9. Rostplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper zumindest teilweise, insbesondere vollständig, als Gussteil ausgebildet
ist.
10. Rostplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleißplatte (4, 9, 10) zumindest eine geschlossene Durchbrechung, (12) insbesondere
Durchbohrung, zum Durchlass von Verbrennungsluft aufweist.
11. Rostplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine untere Schleißplatte (13) an einer dem Brennstoff nicht zugewandten Unterseite
des Grundkörpers (3) angeordnet ist, wobei insbesondere die untere Schleißplatte (13)
im Betrieb auf einer benachbarten Rostplatte (1) aufliegt.
12. Schubrostofen, wobei auf dem Schubrost (2) ein fester Brennstoff gefördert wird, umfassend
eine Rostplatte (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
13. Schubrostofen nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass nur ein Teil von gegeneinander austauschbaren Rostplatten (1) des Schubrostofens
nach einem der Ansprüche 1 bis 11 ausgebildet sind, insbesondere zwischen 10% und
90% der gegeneinander austauschbaren Rostplatten (1).
14. Verfahren zum Betrieb eines Schubrostofens nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
gekennzeichnet durch die Schritte:
a. Bestückung nur eines Teils des Schubrostes (2) mit Rostplatten (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis 11, wobei andere Rostplatten des Schubrostofens keine Schleißplatte
aufweisen;
b. Aufnahme eines regulären Betriebs des Schubrostofens mit der Bestückung gemäß Schritt
a.