[0001] Die Erfindung betrifft eine Verstrebung für ein Regal oder Regalelement, mit einem
Zugseil, das sich schräg zwischen zwei zueinander parallelen Regalstützen erstreckt,
und dessen eines Ende an der einen und dessen anderes Ende an der anderen Regalstütze
festgelegt ist.
[0002] Derartige Verstrebungen sind bekannt, zumeist in Gestalt einer aus zwei sich kreuzenden
Zugseilen bestehenden Diagonalverstrebung zwischen zwei benachbarten Regalstützen.
Eine solche Verstrebung führt zu einem gegenseitigen Stabilisieren der beteiligten
Regalstützen. Für die vertikale Ausrichtung der Regalstützen müssen die Zugseile auf
die richtige Länge eingestellt werden. Häufig sind dazu in die Zugseile Seilspanner
integriert. Diese arbeiten zuverlässig, jedoch ist ihre Bedienung dadurch erschwert,
dass die Seilspanner zum Einstellen um ihre eigene Achse gedreht werden müssen, was
aber fast immer zu einem torsionsähnlichen Verdrehen des Zugseils selbst führt. Dadurch
kommt es zu Verformungsverlusten, weshalb das exakte Justieren der Seillänge Erfahrung
erfordert. Außerdem können die in die Zugseile integrierten Seilspanner beim Beladen
des Regals hinderlich sein. Außerdem sind die konventionellen Seilspanner oft scharfkantig
gestaltet, was zu Beschädigungen an den Waren führen kann, wenn diese beim Einlagern
in das Regal an die Seilspanner anstoßen.
[0003] Mit der Erfindung soll eine Verstrebung für ein Regal oder ein Regalelement unter
Verwendung eines Zugseils geschaffen werden, mit der sich, ohne die Gefahr einer Beschädigung
an den eingelagerten Waren, die wirksame Seillänge einfach und exakt sowohl verkürzen
als auch verlängern lässt. Jede Einstellbewegung soll möglichst unmittelbar und verlustfrei
zu einer Änderung der wirksamen Seillänge führen. Außerdem soll, sowohl bei Verkürzung
als auch bei Verlängerung des Zugseils, eine einmal vorgenommene Einstellung von selbst
gesichert bleiben.
[0004] Zur
Lösung dieser Aufgabe wird eine Verstrebung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen.
[0005] Bei dieser Verstrebung ist das eine Ende des Zugseils an einer auf einer Drehachse
gelagerten Winde befestigt, wobei die Winde in einer Reibverbindung mit einem Hemmelement
steht, welches drehbeweglich gegenüber der Winde und drehbeweglich gegenüber der Regalstütze
ausgebildet ist.
[0006] Da das Ende des Zugseils am Umfang der Winde fixiert ist und die Winde an der Regalstütze
drehgelagert ist, wird jede Drehbewegung der Winde unmittelbar und ohne Verformungsverluste
in eine Änderung der wirksamen Seillänge und damit der Seilspannung umgesetzt. Die
so geänderte Seillänge und Seilspannung bleibt auch erhalten, da die Winde in einer
Reibverbindung mit einem Hemmelement steht, wobei das Hemmelement drehbeweglich gegenüber
der Winde und drehbeweglich gegenüber der Regalstütze ausgebildet ist.
[0007] Insgesamt ergibt sich eine Verstrebung, welche sich durch einfache Bedienung auszeichnet.
Die wirksame Seillänge lässt sich einfach und exakt sowohl verkürzen als auch verlängern.
Jede Einstellbewegung führt unmittelbar und ohne durch Torsion bedingte Verformungsverluste
zu einer Änderung der Seillänge. Außerdem bleibt, sowohl bei Verkürzung als auch bei
Verlängerung des Zugseils, eine neu vorgenommene Einstellung von selbst gesichert.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Verstrebung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0009] Mit einer ersten Ausgestaltung wird zum Zwecke einer kompakten Anordnung von Winde
und Hemmelement vorgeschlagen, dass das Hemmelement auf einer zu der Drehachse der
Winde unterschiedlichen Drehachse gelagert ist. Für eine kompakte Anordnung ist es
zudem von Vorteil, wenn sich die Drehachse der Winde rechtwinklig zu der durch die
zwei Regalstützen aufgespannten Ebene erstreckt. Ferner ist es für die kompakte Anordnung
von Vorteil, wenn die Drehachse des Hemmelements quer zu der Drehachse der Winde angeordnet
ist, ohne die Drehachse der Winde zu schneiden.
[0010] Die Funktion und der Effekt des Hemmelements besteht darin, dass seine Bewegung zwar
getriebetechnisch mit der Bewegung der Winde gekoppelt ist, dass jedoch auch Reibungseffekte
zwischen den Getriebepartnern Winde und Hemmelement eine Rolle insofern spielen, als
sich die Winde wegen der zwangsläufig zwischen den Getriebepartnern bestehenden Reibungseffekte
nicht ohne äußeres Zutun zurückdrehen kann. Ein selbsttätiges Zurückdrehen wird vielmehr
durch den Eingriff des Hemmelements verhindert, welches hierzu drehbeweglich sowohl
gegenüber der Winde als auch gegenüber der Regalstütze ausgebildet ist.
[0011] In besonders einfacher Bauweise lässt sich die Funktion und der Effekt der Bewegungshemmung
erreichen, indem als Hemmelement eine Schneckenwelle zum Einsatz kommt. Deren schneckenförmiges
Gewinde bildet den einen Getriebepartner, welcher mit einer drehfest zu der Winde
ausgebildeten Verzahnung im Zahneingriff steht. Die Winde übt, da sie unter der Zugbelastung
des Zugseils steht, zwar über Ihre Verzahnung eine Kraft auf die Schneckenwelle aus,
jedoch vermag diese Kraft wegen der inneren Reibung des Systems aus Winde und Schneckenwelle
nicht die Schneckenwelle zu drehen. Eine einmal eingenommene Drehlage der Winde bleibt
durch den dauernden Eingriff der Schneckenwelle gehemmt. Es kommt, ohne anderweitiges
Zutun, zu keinem Zurückdrehen der Winde und ungewollten Entspannen des Zugseils.
[0012] Vorzugsweise bilden die Winde und die daran drehfest ausgebildete Verzahnung gemeinsam
ein einstückiges Bauteil, welches z. B. ein Kunststoffkörper sein kann. Auch die Schneckenwelle
kann als ein Kunststoffkörper ausgebildet sein.
[0013] Das Einstellen und Verändern der Seilspannung der Verstrebung erfolgt durch Drehen
des Hemmelements auf seiner Drehachse. Hierzu ist von Vorteil, wenn das Hemmelement
auf seiner Drehachse mit einem Antriebsmehrkant versehen ist, an den sich ein entsprechendes
Handwerkzeug ansetzen lässt. Der Antriebsmehrkant kann z. B. ein Innensechskant sein,
an den sich ein Innensechskantschlüssel als Handwerkzeug ansetzen lässt. Derartige
Innensechskantschlüssel sind weit verbreitet, und daher zumeist zur Hand.
[0014] Für eine leichte Zugänglichkeit des Antriebsmehrkants befindet sich, sofern die Winde
und das Hemmelement in einem Gehäuse an dem einen Ende der Regalstütze angeordnet
sind, der Antriebsmehrkant in einer Gehäuseöffnung oder außen vor einer Gehäuseöffnung
des Gehäuses. Vorzugsweise befindet sich diese Gehäuseöffnung auf derselben Seite
des Gehäuses, auf der das Zugseil aus dem Gehäuse herausgeführt ist. Denn diese Seite
des Gehäuses ist in der Regel relativ gut zugänglich, um dort die Seilspannung der
Verstrebung einzustellen.
[0015] Indem der Mechanismus aus Winde und Hemmelement in einem an dem einen Ende der Regalstütze
angeordneten Gehäuse angeordnet sind, erfolgt die Unterbringung dieser mechanischen
Elemente an einem Ort, an dem üblicherweise genügend Platz ist. Dieses Ende der Regalstütze
ist vorzugsweise deren oberes Ende.
[0016] Jedoch ist es auch möglich, das Gehäuse am unteren Ende der jeweiligen Regalstütze
anzuordnen. In diesem Fall ist das Gehäuse Teil des jeweiligen Stützenfußes. Denn
üblicherweise werden Regalstützen nicht direkt mit ihrem Profilende auf dem Boden
abgesetzt, sondern es wird unten ein Stützfuss eingesetzt. In diesen lässt sich das
hier beschriebene Gehäuse mit dem Mechanismus integrieren. Allerdings muss dann das
Verändern der Seilspannung in Bodennähe erfolgen, was weniger vorteilhaft ist.
[0017] Gemäß einer Ausgestaltung weist das Gehäuse in Längsrichtung der Regalstütze zwei
Gehäuseabschnitte auf, von denen der erste Gehäuseabschnitt auf der Länge der Regalstütze,
und der zweite Gehäuseabschnitt außerhalb der Länge der Regalstütze angeordnet ist.
[0018] Ist die Regalstütze ein Hohlprofil, also ein vollständig geschlossenes oder ein teilweise
offenes Hohlprofil, ist es für die Montage des Gehäuses von Vorteil, wenn der erste
Gehäuseabschnitt innerhalb, und der zweite Gehäuseabschnitt außerhalb und in Verlängerung
des Profilquerschnitts des Hohlprofils angeordnet ist. Der erste, im Querschnitt etwas
kleinere Gehäuseabschnitt ist dann nach Art eines Stopfens in den stirnseitig offenen
Profilquerschnitt des Hohlprofils in Profillängsrichtung eingesetzt. Eine zusätzliche
Sicherung dieser sehr einfachen Befestigung ist nicht erforderlich, da bereits die
Zugkräfte an dem Seil die Sicherung bewirken. Durch das stopfenartig gestaltete Gehäuse
lassen sich die Montage und vor allem die Nachrüstung der Verstrebung an einer vorhandenen
Regalstütze sehr einfach und schnell erledigen.
[0019] Vorzugweise ist das Hemmelement innerhalb des zweiten Gehäuseabschnitts angeordnet,
also in dem außerhalb und in Verlängerung des Profilquerschnitts angeordneten Gehäuseabschnitt.
Die Winde kann, zumindest zum Teil, innerhalb des ersten Gehäuseabschnitts angeordnet
sein.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist das Gehäuse aus zwei zusammensteckbaren Gehäuseteilen
zusammengesetzt. Vorzugsweise erstreckt sich die Trennebene der zwei Gehäuseteile
in Längsrichtung der Regalstütze. Durch diese Ausgestaltung sind, mit dem Einsetzen
des zusammengesteckten Gehäuses in das offene Ende der Regalstütze, die zusammengesteckten
Gehäuseteile automatisch gegeneinander verriegelt, und sie können sich nicht voneinander
lösen. Das Profil der Regalstütze bildet dabei das Verklammerungselement, welches
die beiden Gehäuseteile umschließt und dadurch zusammenhält.
[0021] Jedoch können die Gehäuseteile auch mit anderen, eigenen Mitteln versehen sein, um
ihr Zusammenstecken zu sichern.
[0022] Die Bauart mit den zwei Gehäuseteilen ermöglicht ferner eine besonders einfache und
günstige Montage sowie Lagerung der drehbaren Teile. Hierzu wird mit einer Ausgestaltung
vorgeschlagen, dass die Lagerung der Winde aufgeteilt ist auf eine an dem ersten Gehäuseteil
ausgebildete Lagerschale und eine an dem zweiten Gehäuseteil ausgebildete Lagerschale.
Alternativ oder zusätzlich kann auch die Lagerung des Hemmelements aufgeteilt sein
auf eine an dem ersten Gehäuseteil ausgebildete Lagerschale und eine an dem zweiten
Gehäuseteil ausgebildete Lagerschale.
[0023] Vorgeschlagen wird schließlich eine Ausnehmung in der Mantelfläche der Winde, wobei
eine an dem Ende des Zugseils ausgebildete Verdickung formschlüssig in der Ausnehmung
sitzt, und so das Zugseil zugfest an der Winde sichert.
[0024] Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels, wobei auf die Zeichnungen Bezug genommen wird. Darin zeigen:
- Fig. 1:
- die Verstrebung eines Regalelements gemäß dem Stand der Technik;
- Fig. 2:
- die Verstrebung eines Regalelements gemäß der Erfindung;
- Fig. 3:
- eine perspektivische Ansicht des oberen Endes einer Regalstütze mit einem dort befestigten,
zweiteiligen Gehäuse, welches Bestandteil der Verstrebung ist;
- Fig. 4:
- die Gegenstände nach Fig. 3, wobei ein Gehäuseteil des Gehäuses weggelassen ist, um
die Bauteile darin besser erkennen zu können;
- Fig. 5:
- das Gehäuse in einer Explosionsdarstellung einschließlich der in dem Gehäuse enthaltenen
Bauteile;
- Fig. 6:
- eine perspektivische Ansicht nur des Gehäuses.
[0025] Die Fig. 1 zeigt ein Regalelement nach dem Stand der Technik. Zwei parallele Regalstützen
1, 2 sind jeweils über Regalebenen 4 miteinander verbunden. Um ein seitliches Kippen
der Regalkonstruktion zu vermeiden, ist eine kreuzweise Diagonalverspannung vorhanden.
Diese besteht aus einem ersten Zugseil 3, welches sich vom unteren Teil der Regalstütze
1 bis zum oberen Teil der Regalstütze 2 erstreckt. Ein weiteres Zugseil 3 erstreckt
sich vom unteren Teil der Regalstütze 2 zum oberen Teil der Regalstütze 1. In ihrem
Kreuzungspunkt können die Zugseile 3 zusätzlich miteinander verbunden sein, müssen
dies jedoch nicht.
[0026] Auf einer Teillänge jedes Zugseils 3 ist ein mit einer Gewindeverbindung arbeitender
Seilspanner 3A vorhanden. Wird dieser um seine Achse gedreht, verändert er seine Länge,
was zu einer Veränderung der Seilspannung in dem Zugseil 3 führt. Derartige integrierte
Seilspanner arbeiten zwar zuverlässig, jedoch ist ihre Bedienung dadurch erschwert,
dass die Seilspanner 3A zum Einstellen um ihre eigene Achse gedreht werden, was aber
fast immer mit einem torsionsähnlichen Verdrehen des Zugseils 3 einhergeht. Dies führt
zu einer zusätzlichen Längenänderung, weshalb das exakte Justieren der Seillänge Erfahrung
erfordert. Außerdem können die in die Zugseile integrierten Seilspanner 3A hinderlich
sein, wenn Waren auf den Regalebenen 4 be- oder entladen werden. Außerdem sind die
Seilspanner 3A oft scharfkantig gestaltet, was zu Beschädigungen an den Waren führen
kann, wenn diese beim Ein- oder Auslagern an die Seilspanner stoßen.
[0027] In Fig. 2 ist eine erfindungsgemäße Verstrebung für ein Regal bzw. Regalelement wiedergegeben.
Bei dieser wird das Verdrehen eines im Folgenden noch näher beschriebenen Elements
unmittelbar und ohne Drehverlust in eine Änderung der Seilspannung umgesetzt.
[0028] In das Profil der jeweiligen Regalstütze 1, 2 ist, vorzugsweise an deren oberem Ende,
ein Gehäuse 10 eingesetzt. In dem Gehäuse 10 befindet sich ein Mechanismus zum Einstellen
und Verändern der Seilspannung in dem zu dem Gehäuse 10 führenden Zugseil 3.
[0029] Die Fig. 3 zeigt den oberen Teil der einen Regalstütze 1 mit dem dort befestigen
Gehäuse 10, aus dessen der jeweils anderen Regalstütze 2 zugewandter Gehäuseseite
das unter Spannung stehende Zugseil 3 herausführt. An derselben Gehäuseseite befindet
sich ein Antriebsmehrkant 8 in Gestalt hier eines Innensechskants. An den Antriebsmehrkant
8 lässt sich ein handelsübliches Handwerkzeug, z. B. ein Sechskantschlüssel ansetzen,
um über den in dem Gehäuse angeordneten Mechanismus die Zugspannung in dem Zugseil
3 entweder zu erhöhen oder, bei Drehen des Antriebsmehrkants 8 in die andere Richtung,
zu senken.
[0030] Einzelheiten des Gehäuses 10 und des darin angeordneten Getriebemechanismus werden
nachfolgend näher erläutert.
[0031] In dem Gehäuse 10 ist auf einer Drehachse A1 eine trommelförmige Winde 11 drehgelagert.
Die Winde 11, deren Windenmantel zylindrisch oder rhombisch gestaltet sein kann, ist
an ihrer Mantelfläche 11A mit einer Ausnehmung versehen, in der das eine Ende des
Zugseils 3 befestigt ist. Vorzugsweise ist das Zugseil 3 an diesem Ende mit einer
Verdickung 3A versehen (Fig. 5), die in der Ausnehmung auf der Mantelfläche 11A der
Winde 11 Platz findet.
[0032] Alternativ kann, zur Befestigung des Zugseils 3, die Winde 11 im Bereich ihrer Trommel
längsgeteilt sein. Das Zugseilende wird in eine Aussparung zwischen diesen beiden
Hälften eingelegt, und die Hälften werden wieder zusammengefügt, wobei die Verdickung
3A zwischen den beiden Hälften gefangen ist.
[0033] Das Zugseil 3 führt von seiner Befestigung an der Winde 11 durch das Gehäuse, und
tritt an einer Gehäuseöffnung 13 aus dem Gehäuse 10 aus. Das andere Ende des Zugseils
3 ist unten an der anderen Regalstütze festgelegt, hier also unten an der zweiten
Regalstütze 2.
[0034] Durch Drehen der Winde 11 um ihre Drehachse A1 ist das Zugseil 3 auf die Winde 11
wickelbar, wodurch sich der frei verlaufende Teil des Zugseils 3 verkürzt und sich
das Zugseil 3 stärker spannt. Zur Aufrechterhaltung dieser Spannung könnte prinzipiell
ein Sperrmechanismus vorhanden sein, welcher die Winde 11 in der einmal eingenommenen
Drehstellung blockiert, und so das Zugseil 3 auf Spannung hält. Ein Sperrmechanismus
arbeitet jedoch einseitig und es bedürfte eines gesonderten, weiteren Mechanismus,
um die Sperrwirkung wieder aufzuheben, z. B. falls das Zugseil zu stark gespannt wurde
oder falls zur Justierung der Regalstützen eine Lockerung der Zugseilspannung wünschenswert
ist.
[0035] Statt eines blockierenden Sperrmechanismus wird daher ein unter anderem reibungsbasierter
Hemmmechanismus eingesetzt. Der reibungsbasierte Mechanismus besteht in der Kombination
der Winde 11 mit einem als Schneckenwelle gestalteten Hemmelement 12. Die Winde 11
steht zumindest in einer Reibverbindung mit der Schneckenwelle 12. Zusätzlich findet
auch ein Eingreifen zwischen der Winde 11 und der Schneckenwelle 12 statt. Hierzu
ist an der Winde 11, vorzugsweise einstückig, eine Verzahnung 15 ausgebildet. Die
Zähne dieser Verzahnung 15 greifen in die Schneckenwelle 12 als den anderen Getriebepartner
ein, wobei es zwischen den Zahnflanken zu einer für die Hemmung wichtigen Reibung
kommt.
[0036] Auch das als Schneckenwelle ausgebildete Hemmelement 12 ist in dem Gehäuse 10 auf
einer Drehachse A2 drehgelagert, wobei die Drehachse A2 unterschiedlich ist zu der
Drehachse A1 der Winde 11. Während sich die Drehachse A1 der Winde 11 rechtwinklig
zu der durch die zwei Regalstützen 1, 2 aufgespannten Ebene erstreckt, erstreckt sich
die Drehachse A2 der Schneckenwelle 12 in der durch die zwei Regalstützen 1, 2 aufgespannten
Ebene. Die Drehachse A2 der Schneckenwelle 12 ist quer zu der Drehachse A1 der Winde
11 angeordnet, ohne die Drehachse A1 der Winde 11 zu schneiden.
[0037] Dass die Drehachse A1 der Winde 11 rechtwinklig zu der durch die zwei Regalstützen
1, 2 aufgespannten Ebene verläuft, hat den Vorteil, dass das tangential auf die Winde
11 auflaufende Zugseil 3 an jener Seite des Gehäuses 10 aus der Gehäuseöffnung 13
austritt, die der anderen Regalstütze gegenüber liegt. Das Zugseil 3 ist also im Bereich
der Gehäuseöffnung 13 einmal umgelenkt, erfährt aber ansonsten keine weiteren Umlenkungen.
[0038] Das Hemmelement 12 ist an zumindest einem seiner zwei Endabschnitte 17 mit dem Antriebsmehrkant
8 versehen. Dieser ist ebenso wie die Gehäuseöffnung 13 für das Zugseil an der der
anderen Regalstütze zugewandten Seite des Gehäuses 10 angeordnet.
[0039] Alternativ kann das Hemmelement 12 an jedem seiner beiden Endabschnitte 17 mit einem
Antriebsmehrkant 8 versehen sein, welcher sich dann jeweils in einer eigenen Gehäuseöffnung
des Gehäuses 10 befindet. In diesem Fall kann das Spannen und Entspannen des Zugseils
3 wahlweise auch aus der anderen Richtung erfolgen.
[0040] Der Antriebsmehrkant 8 befindet sich entweder versenkt in seiner Gehäuseöffnung,
oder er kann aus dem Gehäuse herausstehen.
[0041] Das Hemmelement 12 ist auf seinem mit dem Antriebsmehrkant 8 versehenen Endabschnitt
17 in dem Gehäuse 10 gelagert, und ebenso auf seinem anderen Endabschnitt 17. Die
Endabschnitte 17 sind hierzu zylindrisch gestaltet.
[0042] Das Drehen der Winde 11 entweder in die eine Richtung, also unter Erhöhung der Zugseilspannung,
oder in die andere Richtung, also unter Absenkung der Zugseilspannung, erfolgt mittelbar
durch Drehen der Schneckenwelle 12 mittels des an den Antriebsmehrkant 8 angesetzten
Handwerkzeugs. Der mittelbare Antrieb der Winde 11 ist von entscheidendem Vorteil
für die erzielte Hemmwirkung. Denn jedes Drehen an der Schneckenwelle 12 führt zwar
durch den Getriebeeingriff der Verzahnung 15 der Winde 11 in die schraubenförmige
Verzahnung der Schneckenwelle 12 auch zu einem Drehen der Winde 11. Jedoch bleibt
die einmal vorgenommene Position stabil, d. h. es findet kein selbsttätiges Zurückdrehen
statt, auch nicht bei starker Zugspannung in dem Zugseil 3. Ursächlich hierfür ist
einerseits die Art des Getriebes mit der Verzahnung 15 als Stirnzahnrad und der Schneckenwelle
12, andererseits die zwangsläufig in den miteinander kämmenden Flanken bestehende
Oberflächenreibung. Die Hemmwirkung des Hemmelements liegt darin begründet, dass sich
zwar durch Drehen der Schneckenwelle 12 die Winde 11 drehen lässt, aber nicht umgekehrt,
was auf der Reibung an den beteiligten Flanken beruht. Die Schneckenwelle 12 hemmt
also die Bewegung der Winde 11, obwohl die Schneckenwelle für sich betrachtet frei
drehbar in dem Gehäuse 10 gelagert ist.
[0043] Das Gehäuse 10 ist aus zwei zusammensteckbaren Gehäuseteilen 10A, 10B zusammengesetzt,
wobei sich die Trennebene der beiden Gehäuseteile 10A, 10B in Längsrichtung der Regalstütze
erstreckt, als vertikal.
[0044] Die Bauart mit zwei Gehäuseteilen 10A, 10B schafft die Möglichkeit, dass die Drehlagerung
der Winde 11 verteilt ist auf eine an dem ersten Gehäuseteil 10A ausgebildete Lagerschale
und eine an dem zweiten Gehäuseteil 10B ausgebildete Lagerschale.
[0045] Zu diesem Zweck ist beim Ausführungsbeispiel an der Winde 11 ein erster Lagerzapfen
16 ausgebildet, welcher die Winde 11 in dem ersten Gehäuseteil 10A lagert, und ein
zweiter Lagerzapfen am anderen Ende der Winde, welcher die Winde in dem anderen Gehäuseteil
10B lagert.
[0046] Die Bauart mit zwei Gehäuseteilen 10A, 10B schafft die Möglichkeit, dass auch die
Drehlagerung der Schneckenwelle 12 verteilt ist auf an dem ersten Gehäuseteil 10A
ausgebildete Lagerschalen 18 und an dem zweiten Gehäuseteil 10B ausgebildete Lagerschalen
19.
[0047] Beim Ausführungsbeispiel bilden gemäß Fig. 5 die halbschalenförmigen Lagerschalen
18, 19 gemeinsam ein zylindrisches Drehlager für den jeweiligen zylindrischen Endabschnitt
17 der Schneckenwelle 12.
[0048] Die beiden Gehäuseteile 10A, 10B können z. B. mittels Schrauben verbunden sein. Jedoch
ist eine solche Verschraubung nicht erforderlich, wenn die Gehäuseteile 10A, 10B durch
die Regalstütze 1 in ihrem zusammengesteckten Zustand gehalten werden. Das Gehäuse
10 weist in Längsrichtung der Regalstütze 1 zwei Gehäuseabschnitte 22, 23 auf. Der
erste Gehäuseabschnitt 22 ist auf der Länge der Regalstütze und der zweite Gehäuseabschnitt
23 ist außerhalb der Länge der Regalstütze angeordnet. Die Regalstütze 1 selbst ist
ein Hohlprofil, in das der erste Gehäuseabschnitt 22 in Längsrichtung eingesetzt ist,
während sich der zweite Gehäuseabschnitt 23 außerhalb und in Verlängerung des Profilquerschnitts
der Regalstütze befindet. Da zudem die Umrisskontur des ersten Gehäuseabschnitts 22
an die Innenkontur des Profilquerschnitts der Regalstütze angepasst ist, sitzt der
erste Gehäuseabschnitt 22 bündig in dem Profilquerschnitt, wodurch die beiden Gehäuseteile
10A, 10B zusammengehalten werden und sie sich nicht voneinander lösen können.
[0049] Der andere Gehäuseabschnitt 23 ist etwas größer als der in dem Profilquerschnitt
sitzende Gehäusequerschnitt 22, so dass im Übergang von Gehäuseabschnitt 22 auf Gehäuseabschnitt
23 eine Stufe 24 ausgebildet ist. Mit der Stufe 24 stützt sich das Gehäuse 10 an den
Stirnkanten der Regalstütze 1 ab.
[0050] Das Gehäuse 10 einschließlich seiner beiden Gehäuseteile 10A, 10B besteht vorzugsweise
aus Kunststoff. Vorzugsweise besteht auch die Winde 11 einschließlich der daran angeformten
Verzahnung 15 und ebenso die Schneckenwelle 12 aus einem Kunststoff. Allein das Zugseil
3 besteht aus Metall. Es können aber auch alle diese Teile aus Metall bestehen.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 1
- Regalstütze
- 2
- Regalstütze
- 3
- Zugseil
- 3A
- Verdickung
- 4
- Regalebene
- 8
- Antriebsmehrkant
- 10
- Gehäuse
- 10A
- Gehäuseteil
- 10B
- Gehäuseteil
- 11
- Winde
- 11A
- Mantelfläche
- 12
- Hemmelement, Schneckenwelle
- 13
- Gehäuseöffnung
- 15
- Verzahnung
- 16
- Lagerzapfen
- 17
- Endabschnitt
- 18
- Lagerschale
- 19
- Lagerschale
- 22
- erste Gehäuseabschnitt
- 23
- zweite Gehäuseabschnitt
- 24
- Stufe
- A1
- Drehachse der Winde
- A2
- Drehachse des Hemmelements
1. Verstrebung für ein Regal oder Regalelement, mit einem Zugseil (3), das sich schräg
zwischen zwei zueinander parallelen Regalstützen (1, 2) erstreckt, und dessen eines
Ende an der einen, und dessen anderes Ende an der anderen Regalstütze festgelegt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das eine Ende des Zugseils (3) auf einer an der Regalstütze (1) auf einer Drehachse
(A1) gelagerten Winde (11) befestigt ist, dass die Winde (11) in einer Reibverbindung
mit einem Hemmelement (12) steht, und dass das Hemmelement (12) drehbeweglich gegenüber
der Winde (11) und drehbeweglich gegenüber der Regalstütze (1) ausgebildet ist.
2. Verstrebung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hemmelement (12) auf einer zu der Drehachse (A1) der Winde (11) unterschiedlichen
Drehachse (A2) gelagert ist.
3. Verstrebung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Drehachse (A1) der Winde (11) rechtwinklig zu der durch die zwei Regalstützen
(1, 2) aufgespannten Ebene erstreckt.
4. Verstrebung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Hemmelement (12) eine Schneckenwelle ist, mit der eine drehfest zu der Winde
(11) ausgebildete Verzahnung (15) im Zahneingriff steht.
5. Verstrebung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Winde (11) und die Verzahnung (15) gemeinsam ein einstückiges Bauteil bilden.
6. Verstrebung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (A2) des Hemmelements (12) quer zu der Drehachse (A1) der Winde (11)
angeordnet ist, ohne die Drehachse (A1) der Winde (11) zu schneiden.
7. Verstrebung nach einem der Ansprüche 2 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Hemmelement (12) auf seiner Drehachse (A2) mit einem Antriebsmehrkant (8) zum
Ansetzen eines Handwerkzeugs versehen ist.
8. Verstrebung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Winde (11) und das Hemmelement (12) in einem an dem einen Ende der Regalstütze
(1) angeordneten Gehäuse (10) angeordnet sind.
9. Verstrebung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Antriebsmehrkant (8) in oder vor einer Gehäuseöffnung des Gehäuses (10)
befindet, und dass sich die Gehäuseöffnung auf derselben Seite des Gehäuses (10) befindet,
auf der das Zugseil (3) aus dem Gehäuse (10) herausgeführt ist.
10. Verstrebung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10) in Längsrichtung der Regalstütze (1) zwei Gehäuseabschnitte (22,
23) aufweist, von denen der erste Gehäuseabschnitt (22) auf der Länge der Regalstütze
(1), und der zweite Gehäuseabschnitt (23) außerhalb der Länge der Regalstütze (1)
angeordnet ist.
11. Verstrebung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Regalstütze (1) ein Hohlprofil ist, und dass der erste Gehäuseabschnitt (22)
innerhalb, und der zweite Gehäuseabschnitt (23) außerhalb und in Verlängerung des
Profilquerschnitts des Hohlprofils angeordnet ist.
12. Verstrebung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Hemmelement (12) innerhalb des zweiten Gehäuseabschnitts (23) angeordnet ist.
13. Verstrebung nach einem der Ansprüche 8 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (10) aus zwei zusammensteckbaren Gehäuseteilen (10A, 10B) zusammengesetzt
ist.
14. Verstrebung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Trennebene der zwei Gehäuseteile (10A, 10B) in Längsrichtung der Regalstütze
(1) erstreckt.
15. Verstrebung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung der Winde (11) aufgeteilt ist auf eine an dem ersten Gehäuseteil (10A)
ausgebildete Lagerschale und eine an dem zweiten Gehäuseteil (10B) ausgebildete Lagerschale.
16. Verstrebung nach einem der Ansprüche 13 - 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung des Hemmelements (12) aufgeteilt ist auf eine an dem ersten Gehäuseteil
(10A) ausgebildete Lagerschale (18) und eine an dem zweiten Gehäuseteil (10B) ausgebildete
Lagerschale (19).
17. Verstrebung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Ausnehmung in der Mantelfläche der Winde (11), wobei eine an dem Ende des Zugseils
(3) ausgebildete Verdickung formschlüssig in der Ausnehmung sitzt.