[0001] Diese Beschreibung betrifft allgemein ein Reinigungsverfahren und eine Reinigungsvorrichtung.
Insbesondere betrifft die Beschreibung ein Reinigungsverfahren mittels einer Reinigungsvorrichtung,
die eine Reinigungskammer und ein in der Reinigungskammer angeordnetes Düsenrohr aufweist,
das sich auf einer Umlaufbahn um einen Werkstückträger mit wenigstens einem Werkstück
bewegen kann, und eine entsprechende Reinigungsvorrichtung.
[0002] Das Düsenrohr umfasst bei dieser Art von Reinigungsvorrichtung wenigstens eine Düse
die auf den Werkstückträger gerichtet ist und über die eine Reinigungsflüssigkeit,
wie beispielsweise eine tensidhaltige Reinigungsflüssigkeit auf Wasserbasis, unter
Druck auf das wenigstens eine durch den Werkstückträger gehaltene Werkstück abgegeben
werden kann. Eine solche Reinigungsvorrichtung ist beispielsweise in der
EP 0 507 294 B1 oder der
DE 102 16 285 B4 beschrieben.
[0003] Wie in der
DE 10 2004 046 802 beschrieben ist, kann das Düsenrohr einer solchen Reinigungsvorrichtung so realisiert
sein, dass die Düse um eine Längsachse des Düsenrohrs schwenkbar sind. Hierdurch kann
ein Auftreffwinkel eines durch die Düse abgegebenen Reinigungsstrahls auf das Werkstück
variiert werden, wodurch eine besonders effiziente Reinigung erreicht werden kann.
[0004] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein verbessertes Reinigungsverfahren
mittels einer Reinigungsvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die eine schenkbare
Düse aufweist, und eine entsprechende Reinigungsvorrichtung zur Verfügung zu stellen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und durch eine Reinigungsvorrichtung
nach Anspruch 12 gelöst. Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Das Verfahren umfasst das Reinigen wenigstens eines Werkstücks, das durch einen Werkstückträger
in einem Behandlungsbehälter gehalten wird, mittels wenigstens einer Düse, die einen
auf das Werkstück gerichteten Reinigungsstrahl abgibt. Das Reinigen umfasst das Vorgeben
einer Rotationsgeschwindigkeit des Werkstückträgers und einer Umlaufgeschwindigkeit
der wenigstens einen Düse auf einer Umlaufbahn um den Werkstückträger, das Rotieren
des Werkstückträgers mit der vorgegebenen Rotationsgeschwindigkeit und das Bewegen
der wenigstens einen Düse mit der vorgegebenen Umlaufgeschwindigkeit um den Werkstückträger
und das Schwenken der wenigstens einen Düse um eine parallel zu einer Rotationsachse
des Werkstückträgers verlaufende Schwenkachse derart, dass ein vorgegebener Punkt
auf einer Oberfläche des Werkstücks innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer mehrmals
durch den Reinigungsstrahl unter jeweils einem anderen Winkel getroffen wird.
[0007] Die Reinigungsvorrichtung umfasst einen Behandlungsbehälter, einen in dem Behandlungsbehälter
angeordneten Werkstückträger, der dazu ausgebildet ist, wenigstens ein Werkstück zu
halten, wenigstens eine Düse und eine Schwenkvorrichtung. Die Düse, ist dazu ausgebildet,
einen auf den Werkstückträger gerichteten Reinigungsstrahl abzugeben und ist so gelagert,
dass sie sich auf einer Umlaufbahn um den Werkstückträger bewegen kann und dass sie
um eine parallel zu der Rotationsachse des Werkstückträgers verlaufende Schwenkachse
schwenken kann. Die Schwenkvorrichtung ist dazu ausgebildet, die wenigstens eine Düse
zu schwenken. Die Reinigungsvorrichtung umfasst außerdem eine Steuerung, die dazu
ausgebildet ist, eine Umlaufbewegung der wenigstens einen Düse auf der Umlaufbahn
und eine Schwenkbewegung der wenigstens einen Düse so zu steuern, dass ein vorgegebener
Punkt auf einer Oberfläche des Werkstücks innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer mehrmals
durch den Reinigungsstrahl unter jeweils einem anderen Winkel getroffen wird.
[0008] Beispiele sind nachfolgend anhand von Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen dienen
zum Veranschaulichen bestimmter Prinzipien, so dass nur Merkmale, die zum Verständnis
dieser Prinzipien notwendig sind, dargestellt sind. Die Zeichnungen sind nicht maßstabsgerecht.
In den Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Merkmale.
Figuren 1A und 1B zeigen einen teilweisen Querschnitt einer Behandlungsvorrichtung,
die einen Behandlungsbehälter, eine Düsenvorrichtung und einen Werkstückträger aufweist,
in zwei verschiedenen Schnittebenen;
Figur 2 veranschaulicht die Position eines durch eine Düse der Düsenvorrichtung abgegebenen
Flüssigkeitsstrahls relativ zu einer Oberfläche eines Werkstücks bei verschiedenen
Winkelstellungen der Düse;
Figur 3 veranschaulicht die Entstehung eines Intensivreinigungspunkts (Hotspot) an
einer Oberfläche des Werkstücks;
Figuren 4A-4D zeigen schematisch ein Beispiel einer Schwenkvorrichtung zum Schwenken
eines Düsenrohrs der Düsenvorrichtung; und
Figur 5 veranschaulicht Reinigungsstrahlen im Zusammenhang mit fünf verschiedenen
Hotspots.
[0009] In der nachfolgenden Beschreibung wird auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen,
die einen Teil der Beschreibung bilden. Selbstverständlich können die Merkmale der
einzelnen Zeichnungen miteinander kombiniert werden, sofern nichts anderes angegeben
ist.
[0010] Die Figuren 1A und 1B zeigen jeweils schematisch eine Reinigungsvorrichtung zur Reinigung
von einem oder von mehreren Werkstücken, wobei Figur 1A die Vorrichtung in einer parallel
zu einer Rotationsachse A-A verlaufenden ersten Schnittebene I-I und Figur 1B die
Vorrichtung in einer senkrecht zu der Rotationsachse A-A verlaufenden zweiten Schnittebene
II-II zeigt. Bezugnehmend auf die Figuren 1A und 1B umfasst die Vorrichtung einen
Behandlungsbehälter 1, eine in dem Behandlungsbehälter 1 angeordnete Düsenvorrichtung
2 mit wenigstens einer Düse 4 und einen in dem Behandlungsbehälter 1 angeordneten
Werkstückträger 3 zur Aufnahme wenigstens eines Werkstücks 5. In den Figuren 1A und
1B ist lediglich der Behandlungsbehälter 1 im Querschnitt gezeigt, die übrigen Teile
sind in der jeweiligen Seitenansicht gezeigt.
[0011] Der Behandlungsbehälter 1 kann druckfest ausgebildet sein, um die Erzeugung eines
Unterdrucks während eines Reinigungsprozesses zu ermöglichen, und kann einen verschließbaren
oder regelbaren Ablauf (nicht dargestellt) für ein Reinigungsmedium aufweisen, um
die Herstellung eines das wenigstens eine Werkstück 5 umgebenden Reinigungsbades in
dem Behandlungsbehälter 1 zu ermöglichen.
[0012] Das Werkstück 5 ist in den Figuren 1A und 1B nur schematisch dargestellt. Dieses
Werkstück 5 kann ein einzelnes Werkstück sein, das unmittelbar durch den Werkstückträger
3 gehalten wird. Alternativ können eine Vielzahl von Werkstücken (Schüttgut) in einem
Werkstückkorb liegen, der durch den Werkstückträger 3 gehalten wird. Ein solcher Werkstückkorb
sichert die Werkstücke vor Herausfallen und ist flüssigkeitsdurchlässig, um ein Reinigen
der Werkstücke zu ermöglichen. "Werkstück" bezeichnet nachfolgend somit ein einzelnes
Werkstück oder mehrere einzelne Werkstücke, das/die direkt durch den Werkstückträger
3 gehalten wird/werden oder eine Vielzahl von Werkstücken, die durch einen Werkstückkorb
aufgenommen sind, der durch den Werkstückträger 3 gehalten wird.
[0013] Die Düsenvorrichtung 2 umfasst wenigstens ein Düsenrohr 22 mit wenigstens einer Düse
4, die einen auf den Werkstückträger 3 bzw. das Werkstück 5 gerichteten Düsenauslass
aufweist. Die Düsenvorrichtung 2 ist derart gelagert, dass sich die wenigstens eine
Düse 4 auf einer Umlaufbahn um den Werkstückträger 3 bewegen kann. Hierzu weist die
Düsenvorrichtung 2 eine erste Welle 21 auf, die derart drehbar gelagert ist, dass
sie um eine Rotationsachse A-A rotieren kann. Die Düse 4 ist in einer Richtung senkrecht
zu der Rotationsachse A-A beabstandet zu der Rotationsachse A-A bzw. der ersten Welle
21 angeordnet und so gegenüber der ersten Welle 21 gelagert, dass sich die Düse 4
auf einer (kreisförmigen) Umlaufbahn um die Rotationsachse A-A und den Werkstückträger
3 bewegt, wenn die erste Welle 21 um die Rotationsachse A-A rotiert.
[0014] Der Werkstückträger 3 kann stationär sein. Wie in Figur 1 dargestellt ist, kann der
Werkstückträger 3 aber auch so realisiert sein, dass er um die Rotationsachse A-A
rotieren kann. Der Werkstückträger 3 weist in diesem Fall eine zweite Welle 31 auf,
die derart drehbar gelagert ist, dass sie um die Rotationsachse A-A rotieren kann.
[0015] Bei dem in den Figuren 1A und 1B gezeigten Beispiel ist die wenigstens eine Düse
4 an einem Düsenrohr 22 angeordnet. Das Düsenrohr verläuft im Wesentlichen parallel
zu der Rotationsachse A-A und ist mittels eines Zuführrohrs 23 mit der ersten Welle
21 verbunden. Die erste Welle 21, das Zuführrohr 21 und das Düsenrohr 22 sind hohl
und bilden einen Flüssigkeitskanal, über den Reinigungsflüssigkeit von einem außerhalb
des Behandlungsbehälters 1 angeordneten Reservoirs 24 (schematisch dargestellt) zu
der wenigstens einen Düse 4 gelangen kann. Das Reservoir 24 ist über eine Leitung
25 und ein Kupplungsstück 26 an die Welle 21 angeschlossen, um der Welle 21 Reinigungsflüssigkeit
zuführen zu können. Optional ist in der äußeren Zuführleitung 25 eine Pumpe (nicht
dargestellt) angeordnet, die dazu dient, die Reinigungsflüssigkeit mit einem gewünschten
Druck zu beaufschlagen. Eine solche Anordnung mit einem Reservoir 24, einer äußeren
Zuführleitung 25, einem Kupplungsstück 26 und einer (hohlen) Welle ist allgemein bekannt,
so dass sich weitere Ausführungen hierzu erübrigen.
[0016] Bei der Vorrichtung gemäß Figur 1A sind die erste Welle 21 der Düsenvorrichtung 2
und die zweite Welle 31 des Werkstückträgers 3 an gegenüberliegenden Seiten an jeweiligen
Öffnungen 11, 12 aus dem Behandlungsbehälter 1 herausgeführt. Es besteht jedoch auch
die Möglichkeit, die erste Welle 21 für die Düsenvorrichtung 2 und die zweite Welle
31 für den Werkstückträger 3 gemeinsam an einer Seite des Behandlungsbehälters 1,
über einen der Öffnungen 11, 12 heraus zu führen und auf die andere der Öffnungen
zu verzichten. In diesem Fall könnte die erste Welle 21 als Hohlwelle ausgebildet
sein, in der die zweite Welle 31 drehbar gelagert ist, wobei ein Kanal für die Reinigungsflüssigkeit
entlang der zweiten Welle 31 in der ersten Welle 21 gebildet sein kann. Diese Art
der Realisierung der ersten und zweiten Welle 21, 31 ist grundsätzlich bekannt und
beispielsweise in der bereits eingangs erwähnten
EP 0 507 294 B1 beschrieben, so dass sich weitere Ausführungen hierzu erübrigen.
[0017] Wie oben erwähnt umfasst die Düsenvorrichtung wenigstens ein Düsenrohr 22 mit wenigstens
einer Düse 4. Wie in Figur 1A dargestellt ist, können mehrere Düsen 4 an dem Düsenrohr
22 vorgesehen sein, die in einer Längsrichtung des Düsenrohrs 22 beabstandet zueinander
angeordnet sind. Die "Längsrichtung" des Düsenrohrs 22 ist eine parallel zu der Rotationsachse
A-A verlaufende Richtung des Düsenrohrs 22. Die Düsen 4 befinden sich beispielsweise
an einer Außenfläche des Düsenrohrs 22 und sind an oder in Bohrungen des Düsenrohrs
22 befestigt. Jede der Düsen 4 weist einen Düsenauslass auf, der dazu ausgebildet
ist, Reinigungsflüssigkeit, die der jeweiligen Düse 4 über den durch die erste Welle
21, das Zuführrohr 23 und das Düsenrohr 22 gebildeten Kanal zugeführt ist, in Richtung
des Werkstücks 5 abzugeben. Die Düsen 4 können in beliebiger herkömmlich bekannter
Weise realisiert sein. Gemäß einem Beispiel ist vorgesehen, auf separate, an dem Düsenrohr
22 angeordnete Düsen zu verzichten und die Düsen 4 durch Bohrungen in dem Düsenrohr
22 zu bilden.
[0018] Bezug nehmend auf die Figuren 1A und 1B kann die Düsenanordnung mehrere Düsenrohre
22 des zuvor erläuterten Typs umfassen, wobei jedes dieser Düsenrohre 22 wenigstens
eine Düse 4 aufweist. Lediglich zur Veranschaulichung sind bei dem in Figur 1B gezeigten
Beispiel vier solche Düsenrohre 22 dargestellt, die bezogen auf die Rotationsachse
A-A in einem Winkelabstand von 90° relativ zueinander angeordnet sind. Das Vorsehen
von vier Düsenrohren 22 ist jedoch lediglich ein Beispiel. Gemäß einem weiteren Beispiel
umfasst die Düsenanordnung 2 zwei gegenüberliegende Düsenrohre 22, oder gar nur ein
Düsenrohr 22.
[0019] Die erste Welle 21 der Düsenanordnung 2 und, optional, die zweite Welle 31 des Werkstückträgers
3 werden unabhängig voneinander durch einen jeweiligen Motor angetrieben, einen ersten
Motor 6, der die erste Welle 21 der Düsenanordnung 2 antreibt, und einen zweiten Motor
7, der die zweite Welle 31 des Werkstückträgers 3 antreibt. Hierdurch können eine
Umlaufgeschwindigkeit des Düsenrohrs 22 um den Werkstückträger 3 (und das dadurch
gehaltene wenigstens eine Werkstück 5) und eine Rotationsgeschwindigkeit des Werkstückträgers
3 und des Werkstücks 5 unabhängig voneinander eingestellt werden, wobei die Rotationsgeschwindigkeit
des Werkstückträgers 3 null oder ungleich null sein kann. Angesteuert werden die beiden
Motoren 6, 7 durch eine Steuerung 8, die die Drehzahlen der Motoren 6, 7 vorgibt,
wobei die Drehzahl des ersten Motors 6, die Umlaufgeschwindigkeit des Düsenrohrs 22
um den Werkstückträger 3 und das Werkstück 5 bestimmt, und die Drehzahl des zweiten
Motors 7 die Rotationsgeschwindigkeit des Werkstückträgers 3 und des Werkstücks 5
bestimmt.
[0020] Das wenigstens eine Düsenrohr 22 mit der wenigstens einen Düse 4 ist derart schwenkbar
gelagert, dass das Düsenrohr 22 um eine Längsachse B-B, die im Wesentlichen parallel
zu der Rotationsachse A-A verläuft, innerhalb eines vorgegebenen Schwenkbereichs schwenken
kann. Dies wird nachfolgend anhand von Figur 2 erläutert.
[0021] Figur 2 zeigt schematisch einen Querschnitt durch das Düsenrohr 22 in einer senkrecht
zu der Längsachse B-B verlaufenden Schnittebene zeigt. Dargestellt ist in Figur 2
außerdem ein Querschnitt durch das Werkstück 5, das in diesem Beispiel lediglich zur
Veranschaulichung zylinderförmig ist. Der Werkstückträger 3 ist in Figur 2 nicht dargestellt.
[0022] Der Schwenkbereich des Düsenrohrs 22 umfasst gemäß einem Beispiel eine Stellung des
Düsenrohrs 22, in der der Auslass der Düse 4 auf die Rotationsachse A-A zeigt. Ein
Düsenstrahl 42, der in dieser Stellung des Düsenrohrs 22 durch die Düse 4 abgegeben
wird, ist in Figur 2 strichpunktiert dargestellt. Diese Stellung des Düsenrohrs 22
wird nachfolgend auch als Nullstellung 41
0 bezeichnet. Gemäß einem Beispiel ist außerdem vorgesehen, dass das Düsenrohr 22 zu
beiden Seiten gegenüber der Nullstellung 41
0verschwenkt bzw. ausgelenkt werden kann, wobei es in beiden Richtungen einen jeweiligen
Endpunkt 41
1, 41
2 gibt. Reinigungsstrahlen, die durch die Düse 4 abgegeben werden, wenn sich das Düsenrohr
22 in dem ersten und zweiten Endpunkt 41
1, 41
2 befindet, sind in Figur 2 ebenfalls in strichpunktierten Linien dargestellt.
[0023] Ein Winkelbereich Δγ zwischen dem ersten Endpunkt 41
1 und dem zweiten Endpunkt 41
2 wird nachfolgend als Schwenkbereich des Düsenrohrs 22 bezeichnet. Dieser Schwenkbereich
liegt beispielsweise zwischen 10° und 80°, insbesondere zwischen 30° und 70°. Gemäß
einem Ausführungsbeispiel liegen die erste Endstellung 41
1 und die zweite Endstellung 41
2 symmetrisch zu der Nullstellung 41
0, so dass das Düsenrohr 22 ausgehend von der Nullstellung 41
0 in beiden Richtungen gleich weit schwenken kann, d.h. ein erster Winkelabstand γ1
zwischen der Nullstellung 41o und der ersten Endstellung 41
1 ist gleich einem zweiten Winkelabstand γ2 zwischen der Nullstellung 41
0 und der zweiten Endstellung 41
2. Dies ist jedoch lediglich ein Beispiel. Gemäß einem anderen Beispiel liegen die
Endstellungen 41
1, 41
2 asymmetrisch zu der Nullstellung 41
0, so dass das Düsenrohr 22 ausgehend von der Nullstellung 41
0 in Richtung der ersten Endstellung 41
1 und in Richtung der zweiten Endstellung 41
2 unterschiedlich weit schwenken kann.
[0024] Gemäß einem Beispiel wird das Düsenrohr 22 während des Reinigungsprozesses derart
angesteuert, dass das Düsenrohr 22 zyklisch von der ersten Endstellung 41
1 zu der zweiten Endstellung 41
2 und zurück zu der ersten Endstellung 41
1 schwenkt und dabei jeweils die Nullstellung 41
0 überstreicht. Eine solche Bewegung wird nachfolgend als vollständige Schwenkbewegung
bezeichnet. Hierdurch ändert sich wiederkehrend ein Auftreffwinkel, unter dem der
Reinigungsstrahl 42 auf eine Oberfläche 51 des Werkstücks 5 auftrifft, und auch eine
Geschwindigkeit des Reinigungsstrahls relativ zu der Werkstückoberfläche 5. Hierdurch
kann eine besonders effiziente Reinigung des Werkstücks 5 erreicht werden. Die Änderung
des Auftreffwinkels und der Geschwindigkeit des Reinigungsstrahls gegenüber der Werkstückoberfläche
51 wird nachfolgend noch erläutert. Gemäß einem Beispiel ist außerdem vorgesehen,
dass pro Umlauf des Düsenrohrs 22 um den Werkstückträgere 3 eine ganzzahlige Anzahl
n von vollständigen Schwenkbewegungen durch das Düsenrohr 22 durchgeführt werden.
Diese Anzahl n liegt beispielsweise zwischen 1 und 7 insbesondere zwischen 5 und 5.
[0025] Gemäß einem Beispiel ist vorgesehen, eine Umlaufbewegung des Düsenrohrs 22 um den
Werkstückträger 3 und eine Schwenkbewegung des Düsenrohrs 22 so aufeinander abzustimmen,
dass ein vorgegebener Punkt auf der Oberfläche 51 des Werkstücks 5 innerhalb einer
vorgegebenen Zeitdauer mehrmals durch den Reinigungsstrahl 42 unter jeweils einem
anderen Winkel getroffen wird. Die vorgegebene Zeitdauer liegt hierbei beispielsweise
zwischen 1 Minute (min) und 10 Minuten, insbesondere zwischen 1 Minute und 10 Minuten.
[0026] Bezug nehmend auf Figur 2 sei angenommen, dass sich die Werkstückoberfläche 51 mit
einer Geschwindigkeit v5 in einer ersten Richtung gegenüber dem Düsenrohr 22 bewegt.
D.h. ein bestimmter Punkt 5 der Werkstückoberfläche bewegt sich mit der Geschwindigkeit
v5 gegenüber dem Düsenrohr 22. Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, (a) dass
die zweite Welle 31, die das Werkstück 5 antreibt, in einer ersten Rotationsrichtung
rotiert und die erste Welle 21, die die Umlaufgeschwindigkeit des Düsenrohrs 22 um
das Werkstück 5 bestimmt, in einer zu der ersten Rotationsrichtung entgegengesetzten
zweiten Rotationsrichtung rotiert oder (b) dass zweite Welle 31 in der ersten Rotationsrichtung
rotiert und die erste Welle 21 ebenfalls in der ersten Rotationsrichtung rotiert,
allerdings mit einer geringeren Rotationsgeschwindigkeit als die zweite Welle 31.
Die Geschwindigkeit v5, mit der sich die Oberfläche 51 des Werkstücks 5 gegenüber
dem Düsenrohr 22 bewegt, wäre null (0), wenn die beiden Wellen 21, 31 still stehen
würden oder wenn sie dieselbe Rotationsgeschwindigkeit und dieselbe Rotationsrichtung
hätten.
[0027] Wäre der Reinigungsstrahl 42 statisch auf die Oberfläche des Werkstücks 5 gerichtet,
also ohne dass eine Schwenkbewegung des Düsenrohrs 22 vorhanden ist, so würde die
Geschwindigkeit, mit der der Reinigungsstrahl an der Oberfläche des Werkstücks 5 entlang
geführt wird, der Relativgeschwindigkeit v5 der Werkstückoberfläche 51 gegenüber dem
Düsenrohr 22 entsprechen. Bei einer vorhandenen Schwenkbewegung des Düsenrohrs 22
überlagern sich eine aus der Schwenkbewegung resultierende Geschwindigkeit des Düsenstrahls
gegenüber der Werkstückoberfläche 51 und die Relativbewegung der Werkstückoberfläche
51 gegenüber dem Düsenrohr 22, so dass die Geschwindigkeit variiert, mit der der Reinigungsstrahl
an der Werkstückoberfläche 51 entlang geführt wird. Darüber hinaus variiert ein Auftreffwinkel,
unter dem der Reinigungsstrahl 42 auf die Werkstückoberfläche 51 auftrifft.
[0028] Um zu erreichen, dass der Reinigungsstrahl einen bestimmten Punkt der Oberfläche
51 innerhalb einer vorgegebenen Zeit mehrmals, und dabei jeweils unter einem anderen
Auftreffwinkel überstreicht, kann vorgesehen sein, die Schwenkbewegung des Düsenrohrs
22 derart fest mit der Umlaufbewegung des Düsenrohrs um den Werkstückträger zu koppeln,
dass jeder Position des Düsenrohrs 22 auf der Umlaufbahn eine Winkelstellung γ des
Düsenrohrs 22 eindeutig zugeordnet ist und eine Rotationsgeschwindigkeit ω31 der Welle
31 des Werkstückträgers 3 und einer die Umlaufgeschwindigkeit des Düsenrohrs 22 um
den Werkstückträger 3 bestimmenden Rotationsgeschwindigkeit ω21 der Welle 21 der Düsenvorrichtung
2 geeignet festzulegen und während der vorgegebenen Zeitdauer auf dem jeweils vorgegebenen
Wert zu halten. Wie oft ein bestimmter Punkt hierbei von dem Reinigungsstrahl 42 überstrichen
wird, ist von der vorgegebenen Zeitdauer, die nachfolgend auch als Reinigungszeit
T
R bezeichnet wird, der Rotationsgeschwindigkeit ω31 des Werkstücks 5 durch den Werkstückträger
3 und der Rotationsgeschwindigkeit ω21 der Welle 21 der Düsenvorrichtung, die nachfolgend
auch als Umlaufgeschwindigkeit bezeichnet wird, abhängig. Ein Beispiel hierfür wird
nachfolgend erläutert.
Beispiel 1
[0029] Hierzu sei angenommen, dass das Werkstück 5 durch den Werkstückträger 3 mit einer
Rotationsgeschwindigkeit ω31=5 U/min (=10π/60 s
-1) rotiert, dass die erste Welle 21 gegenläufig zu der zweiten Welle 31 mit einer Rotationsgeschwindigkeit
ω21= -2 U/min (=4π/60 s
-1) rotiert, dass pro Umlauf des Düsenrohrs n=5 vollständige Schwenkbewegungen vollzogen
werden und dass die vorgegebene Zeitdauer (die Reinigungsdauer T
R) 1 Minute beträgt. In diesem Fall rotiert das Werkstück 5 relativ zu dem Düsenrohr
22 mit einer Rotationsgeschwindigkeit von 7 U/min (=147[/60 s
-1), was der Differenz ω31-ω21 der beiden Rotationsgeschwindigkeiten entspricht. Pro
Minute (in der zwei Umläufe des Düsenrohrs erfolgen) werden 10 vollständige Schwenkbewegungen
des Düsenrohrs 22 vollzogen. Derselbe Schwenkzustand des Düsenrohrs 22 wiederholt
sich bei diesem Beispiel alle 1/10 min, wobei jedes Mal dann, wenn sich derselbe Schwenkzustand
wiederholt, ein anderer Punkt der Oberfläche 51 durch den Reinigungsstrahl 42 getroffen
wird.
[0030] Jeder "Schwenkzustand" ist bestimmt durch einen Schwenkwinkel des Düsenrohrs 22und
eine Schwenkrichtung. Während jeder vollständigen Schwenkbewegung des Düsenrohrs 22
kommt jeder Schwenkwinkel (mit Ausnahme der beiden Winkel in den Umkehrpunkten der
Schwenkbewegung) zweimal vor, einmal, wenn das Düsenrohr 22 in eine Richtung schwenkt,
und einmal, wenn das Düsenrohr zurück schwenkt. Da sich die Schwenkrichtungen der
beiden Schwenkzustände unterscheiden, in denen die das Düsenrohr 22 denselben Schwenkwinkel
hat, wird die Werkstückoberfläche in diesen beiden Schwenkzuständen zwar im Wesentlichen
unter dem gleichen Winkel getroffen, die Geschwindigkeiten, mit denen der Reinigungsstrahl
42 die Werkstückoberfläche 51 überstreicht, unterscheiden sich allerdings, wie weiter
unten noch ausgeführt ist. Die Tatsache, dass jedes Mal dann, wenn sich ein Schwenkzustand
des Düsenrohrs 22 wiederholt, ein anderer Punkt der Oberfläche 51 durch den Reinigungsstrahl
42 getroffen wird, ist gleichbedeutend damit, dass jedes Mal dann, wenn der Reinigungsstrahl
42 einen bestimmten Punkt der Oberfläche 51 trifft, dieser Punkt unter einem anderen
Winkel getroffen wird und/oder mit einer anderen Geschwindigkeit durch den Reinigungsstrahl
überstrichen wird.
[0031] Zwischen zwei Wiederholungen der Schwenkbewegung dreht sich das Werkstück 5 bei dem
obigen Beispiel um 14π/10=1,4π gegenüber dem Düsenrohr 22, so dass zwei Punkte der
Werkstückoberfläche, die in zwei aufeinanderfolgenden Schwenkbewegungen während des
jeweils selben Schwenkzustands des Düsenrohrs 22 durch den Reinigungsstrahl 42 getroffen
werden, an Positionen der Oberfläche 51 liegen, die um einen Winkelabstand 1,4π auseinander
liegen. Außerdem wiederholen sich bei diesem Beispiel diese Punkte innerhalb der vorgegebenen
Zeitdauer nicht, wie nachfolgend erläutert ist.
[0032] Hierzu sei angenommen, dass die Oberfläche 51 des Werkstücks ein zylindrisches Koordinatensystem
bildet, in dem jeder Punkt durch einen bestimmen Winkel bestimmt ist, der zwischen
0 und 2π liegt. Außerdem sei angenommen, dass α die Winkelposition eines Punktes auf
der Oberfläche bezeichnet, der während einer ersten Schwenkbewegung des Düsenrohrs
in einem bestimmten Schwenkzustand durch den Reinigungsstrahl 42 getroffen wird, wobei
sich die Punkte auf der Oberfläche 51, die während der ersten vollständigen Schwenkbewegung
des Düsenrohrs 22 während unterschiedlicher Schwenkzustände durch den Reinigungsstrahl
42 getroffen werden, unterscheiden. Allgemein befinden sich damit Punkte auf der Oberfläche
51, während eines bestimmten Schwenkzustandes durch den Reinigungsstrahl 42 getroffen
werden, an Winkelpositionen des Werkstücks 5, die gegeben sind durch

wobei mod(.) die Modulo-Operation bezeichnet und α die Winkelposition des Punktes
ist, an dem während der Reinigung der bestimmte Schwenkzustand zum ersten Mal auftritt..
Damit werden aufeinanderfolgend Oberflächenpunkte, die sich an folgenden Winkelpositionen
des Werkstücks 5 befinden, durch den Reinigungsstrahl im selben Schwenkzustand getroffen:
α;
α +1,4π; α+0,8π; α+0,2π; α+1,6π; α+1π; α+0,4π; α+1,8π; α+1,2π; α+0,6π. Bei Fortführung
des Reinigungsprozesses würden sich diese Positionen wiederholen, so dass derselbe
Punkt wiederholt unter demselben Auftreffwinkel getroffen würde. Bezogen auf die Werkstückoberfläche
sind die Positionen, die unter demselben Auftreffwinkel getroffen werden, gleichmäßig
beabstandet und sind jeweils einen Winkelabstand von 0,2π voneinander entfernt. Durch
geeignete Wahl der Rotationsgeschwindigkeiten ω21, ω31, der Anzahl n der vollständigen
Schwenkbewegungen pro Umlauf des Düsenrohrs 22 und der Reinigungsdauer können selbstverständlich
auch kleinere Winkelabstände erreicht werden, um das Werkstück noch gleichmäßiger
zu reinigen. Bei einer längeren Reinigungsdauer können die Rotationsgeschwindigkeiten
ω21, ω31 angepasst werden, so dass sich der Winkelabstand von nebeneinander auf der
Oberfläche liegenden Punkten, die unter demselben Auftreffwinkel getroffen werden
verringert. Zwei weitere Beispiele sind unten wiedergegeben.
Beispiel 2
n=4; TR=2 min; ω31: 2,5 U/min; ω21: -4 U/min
[0033] In diesem Fall erfolgen während der Reinigungszeit 32 vollständige Schwenkbewegungen
(4 pro Umlauf bei 8 Umläufen). Die Relativgeschwindigkeit von Werkstück 5 zu Düsenrohr
22 beträgt 6,5 U/min und Positionen des Werkstücks, die in einem bestimmten Schwenkzustand
des Düsenrohrs 22 durch den Reinigungsstrahl getroffen werden, liegen an Positionen,
die gegeben sind durch

Beispiel 3
n=4; TR=3; ω31: 2,666 U/min; ω21: -5 U/min
[0034] In diesem Fall erfolgen während der Reinigungszeit 60 vollständige Schwenkbewegungen
(4 pro Umlauf bei 15 Umläufen). Die Relativgeschwindigkeit von Werkstück 5 zu Düsenrohr
22 beträgt 7,666 U/min und Positionen des Werkstücks, die in einem bestimmten Schwenkzustand
des Düsenrohrs 22 durch den Reinigungsstrahl getroffen werden, liegen an Positionen,
die gegeben sind durch

[0035] Allgemein sind Positionen des Werkstücks, die in einem bestimmten Schwenkzustand
des Düsenrohrs 22 durch den Reinigungsstrahl getroffen werden, gegeben durch:

wobei die einzelnen Parameter, insbesondere die beiden Winkelgeschwindigkeiten so
gewählt sind, dass die Werte paarweise unterschiedlich sind, dass also keine zwei
gleichen Werte vorhanden sind. In diesem Fall wird eine besonders effiziente Reinigung
des Werkstücks 5 erreicht.
[0036] Wie oben ausgeführt hat die Düse 4 aufgrund der der Umlaufgeschwindigkeit ω21 (und
ggf. der Rotationsbewegung des Werkstücks 5) eine Relativgeschwindigkeit v5 gegenüber
der Oberfläche 51 des Werkstücks 5. Bei einem Beispiel ist außerdem vorgesehen, dass
diese Relativgeschwindigkeit v5 und die im Zusammenhang mit dem Schwenken der wenigstens
einen Düse 4 stehende Schwenkgeschwindigkeit so aufeinander abgestimmt sind, dass
eine Geschwindigkeit v
REL, mit der sich der Reinigungsstrahl 42 wenigstens einmal über einen vorgegebenen Punkt
bewegt, geringer als 50%, geringer als 30% oder geringer als 10% der Relativgeschwindigkeit
v5 ist. Dies wird ebenfalls anhand von Figur 2 erläutert.
[0037] Nachfolgend bezeichnet v4 eine Geschwindigkeit, mit der sich Reinigungsstrahl aufgrund
der Schwenkbewegung des Düsenrohrs 22 gegenüber der Werkstückoberfläche 51 bewegt.
Die Richtung, in der sich der Reinigungsstrahl relativ zu der Werkstückoberfläche
51 und auch gegenüber der Rotationsachse A-A bewegt, ist hierbei abhängig von der
momentanen Schwenkrichtung des Düsenrohrs 22. Lediglich zur Erläuterung sei angenommen,
dass sich der Reinigungsstrahl in der ersten Richtung relativ zur Werkstückoberfläche
51 bewegt, wenn das Düsenrohr 22 von dem ersten Endpunkt 41
1 zu dem zweiten Endpunkt 41
2 schwenkt, und dass sich der Düsenstrahl relativ zu der Werkstückoberfläche 51 in
einer entgegengesetzten zweiten Richtung bewegt, wenn der Reinigungsstrahl von der
zweiten Endstellung 41
2 zurück zu der ersten Endstellung 41
1 schwenkt. Bewegt sich der Reinigungsstrahl relativ zu der Werkstückoberfläche 51
in derselben Richtung, in der sich die Werkstückoberfläche 51 relativ zu dem Düsenrohr
22 bewegt, so ist die Relativgeschwindigkeit v
REL des Reinigungsstrahls gegenüber der Werkstückoberfläche 51 zeitweise geringer ist,
als es bei einem statischen Reinigungsstrahl bei gleicher Relativgeschwindigkeit v5
der Werkstückoberfläche gegenüber dem Düsenrohr der Fall wäre. Diese Relativgeschwindigkeit
v
REL ist gegeben durch die Differenz v5-v4 der beiden Geschwindigkeiten v5 und v4.
[0038] Im Idealfall steht der Reinigungsstrahl zeitweise über einem Punkt der Werkstückoberfläche
51 sogar still, wobei sich der Auftreffwinkel des Reinigungsstrahls über der Zeit
ändert. Ein solcher "Stillstand" des Reinigungsstrahls über einem Punkt der Werkstückoberfläche
51 sorgt wegen der längeren Beaufschlagung dieses Punkts mit dem Reinigungsstrahl
42 und wegen des sich hierbei ändernden Auftreffwinkels für eine besonders intensive
Reinigung des jeweiligen Punkts der Oberfläche. Ein solcher Punkt wird nachfolgend
als Intensivreinigungspunkt oder Hotspot bezeichnet. Das Entstehen eines solchen Intensivreinigungspunktes
während eines Reinigungsprozesses wird nachfolgend anhand der Figuren 3A bis 3C erläutert.
[0039] Die Figuren 3A-3C veranschaulichen schematisch die Lage eines bestimmten Punktes
P5 der Werkstückoberfläche 51 zu unterschiedlichen Zeitpunkten t1, t2, t3 während
des Reinigungsprozesses. Es sei jeweils angenommen, dass sich die Werkstückoberfläche
51, und damit auch der Punkt P5 der Werkstückoberfläche 51, mit der Geschwindigkeit
v5 relativ zu dem Düsenrohr 22 bewegt. Dieser Punkt P5 befindet sich zu dem in Figur
3A dargestellten ersten Zeitpunkt an einer ersten Position. Außerdem sei angenommen,
dass ein durch die Düse 4 abgegebener Reinigungsstrahl 41 zum ersten Zeitpunkt t1
auf den Punkt P5 der Oberfläche 51 trifft und das Düsenrohr 22 von der ersten Endstellung
41
1 (in den Figuren 3A-3C nicht explizit bezeichnet) zu der zweiten Endstellung 41
2 (in den Figuren 3A-3C ebenfalls nicht explizit bezeichnet) schwenkt, so dass sich
der Reinigungsstrahl 41 in der ersten Richtung mit der Geschwindigkeit v4 relativ
zu der Werkstückoberfläche 51 bewegt. Figur 3B zeigt die Anordnung zu einem zweiten
Zeitpunkt t2, zu dem sich die Position P5 aufgrund der Relativbewegung der Werkstückoberfläche
51 gegenüber dem Düsenrohr 22 in der ersten Richtung weiterbewegt hat, wobei sich
auch der Reinigungsstrahl 41 aufgrund der Schwenkbewegung an der Werkstückoberfläche
51 weiterbewegt hat, und zwar bei dem in Figur 3B dargestellten Beispiel genauso weit
wie der Punkt P5, so dass der Reinigungsstrahl 41 quasi stationär auf dem Punkt p5
steht. Figur 3C zeigt die Anordnung zu einem dritten Zeitpunkt t3, zu dem sich der
Punkt P5, und in gleicher Weise der Reinigungsstrahl 41, in der ersten Richtung weiter
bewegt haben, so dass der Reinigungsstrahl 41 weiterhin quasi stationär auf dem Punkt
P5 steht. Der Punkt P5 der Werkstückoberfläche 51 bildet bei diesem Beispiel einen
Hotspot, wie er zuvor erläutert wurde. Bei Vorsehen mehrerer Düsen 4 entlang der Längsrichtung
des Düsenrohrs 22 kann das Werkstück 5 gleichzeitig an mehreren nebeneinander liegenden
Punkten intensiv gereinigt werden.
[0040] Das Zustandekommen eines solchen Intensivreinigungspunktes während des Reinigungsprozesses
ist von verschiedenen Parametern abhängig, die nachfolgend anhand von Figur 2 erläutert
werden. Für diese Erläuterung sei wieder angenommen, dass ω31 die Rotationsgeschwindigkeit
der das Werkstück 5 in Rotation versetzenden zweiten Welle 31 ist, dass ω21 die Rotationsgeschwindigkeit
der die Umlaufbahn des Düsenrohrs 22 bewirkenden ersten Welle 21 ist und dass d1 der
Abstand der Werkstückoberfläche 51 zu der Rotationsachse A-A ist. Die Relativgeschwindigkeit
v5 des Punktes P5 Werkstückoberfläche 51 gegenüber dem Düsenrohr 22 ist dann gegeben
durch:

[0041] Die Relativgeschwindigkeit v4 des Düsenstrahls 41 bezogen auf die Werkstückoberfläche
51 aufgrund der Schwenkbewegung des Düsenrohrs 22 ist gegeben durch:

[0042] wobei ω22=dγ/dt eine Schwenkgeschwindigkeit des Düsenrohrs 22 und d2(γ) einen Abstand
der Werkstückoberfläche 51 zu der Rotationsachse B-B des Düsenrohrs 22 bezeichnet,
wobei dieser Abstand abhängig von dem jeweiligen Schwenkwinkel γ ist.
[0043] Wie oben erwähnt, tritt ein Hotspot während eines Zeitraums auf, indem sich der Reinigungsstrahl
in der ersten Richtung mit der Geschwindigkeit v4 bewegt, die der Relativgeschwindigkeit
der Werkstückoberfläche v5 gegenüber dem Düsenrohr 22 beträgt, wenn also wenigstens
annähernd v4 = v5 gilt, d.h. wenn also folgende Beziehung für die Rotations- bzw.
Schwenkgeschwindigkeiten ω21, ω22, ω31 gilt:

[0044] Die obige Herleitung basiert auf der idealisierten Annahme, dass das Werkstück 5
zylindrisch ist, dass ein Abstand von der Werkstückoberfläche 51 zu der Rotationsachse
A-A also überall gleich ist. Dies ist üblicherweise nicht der Fall. Dennoch können
basierend auf dieser Herleitung die Rotationsgeschwindigkeiten ω31, ω21 so eingestellt
werden, dass ein effizientes Reinigungsverfahren erreicht wird. So kann für die Ermittlung
des Abstandes d1 von der Werkstückoberfläche 51 zu der Rotationsachse A-A bzw. des
Abstandes d2 von der Schwenkachse B-B zu der Werkstückoberfläche 51 eine gemittelte
Werkstückoberfläche 51 angenommen werden, die einen mittleren Abstand aller Punkte
der zu reinigenden Werkstückoberfläche zu der Rotationsachse A-A repräsentiert.
[0045] Wie oben erläutert kann die Düsenanordnung 2 so realisiert sein, dass die Schwenkbewegung
des Düsenrohrs 22 derart fest mit der Umlaufbewegung des Düsenrohrs 22 um das Werkstück
5 gekoppelt ist, dass jeder Position des Düsenrohrs 22 auf der Umlaufbahn, d.h. jeder
Winkelstellung der ersten Welle 21 gegenüber einem Ausgangspunkt, eine bestimmte Winkelstellung
des Düsenrohrs 22 zugeordnet ist. Gemäß einem Beispiel ist hierbei vorgesehen, dass
mit jedem Umlauf des Düsenrohrs 22 um das Werkstück 5, also mit jeder vollständigen
Drehung der ersten Welle 21, eine ganze Zahl n von vollständigen Schwenkbewegungen
des Düsenrohrs 22 durchgeführt werden. Pro Umlauf des Düsenrohrs 22 können in diesem
Fall n Hotspots erzeugt werden, da sich der Düsenstrahl n-mal aufgrund der Schwenkbewegung
des Düsenrohrs 22 in derselben Richtung bewegt wie die Werkstückoberfläche 51 relativ
zu dem Düsenrohr 22. Darüber hinaus ist die Schwenkgeschwindigkeit des Düsenrohrs
22 in diesem Fall unmittelbar abhängig von der Rotationsgeschwindigkeit ω21 der ersten
Welle 21. Die Dauer Ts einer vollständigen Schwenkbewegung des Düsenrohrs 22 ist dann
gegeben durch:

[0046] wobei durch 2π/ω21 die Dauer eines Umlaufs des Düsenrohrs 22 um das Werkstück 5 gegeben
ist. Eine Dauer T
HS, während der sich der Reinigungsstrahl während einer Schwenkdauer Ts in derselben
Richtung wie die Werkstückoberfläche 5 relativ zu dem Düsenrohr 22 bewegt, ist die
Hälfte der Schwenkdauer Ts, also

[0047] T
HS bestimmt die Dauer, während der sich die Werkstückoberfläche 51 und der Reinigungsstrahl
in derselben Richtung bewegen, und damit die maximale Dauer während der (theoretisch)
ein Hotspot auftreten kann. Wenn die Schwenkgeschwindigkeit ω22 beispielsweise konstant
ist, ist die Schwenkgeschwindigkeit ω22 gegeben durch:

[0048] Die Schwenkgeschwindigkeit ist also von der Umlaufgeschwindigkeit ω21 des Düsenrohrs
und der Anzahl n der zu erzeugenden Hotspots abhängig und nimmt mit zunehmender Umlaufgeschwindigkeit
ω21 und mit der Anzahl n der Hotspots zu.
[0049] Wie anhand von Figur 2 ersichtlich ist, ändert sich der Abstand d2(γ) der Düse zu
der Werkstückoberfläche 51 abhängig von der Winkelstellung γ des Düsenrohrs 22, so
dass gemäß Gleichung (5) die Relativgeschwindigkeit v4 des Düsenstrahls gegenüber
der Werkstückoberfläche 51 nicht nur von der Schwenkgeschwindigkeit ω22, sondern auch
von dem variierenden Abstand d2(γ) abhängig ist, wobei bei konstanter Schwenkgeschwindigkeit
ω22 die Relativgeschwindigkeit v4 mit zunehmendem Abstand, und damit mit zunehmender
Auslenkung der Düse 4 gegenüber der Nullstellung 41o zunimmt.
[0050] Gemäß einem Beispiel ist vorgesehen, dass die Schwenkgeschwindigkeit ω22 annährend
konstant ist. In einem Winkelbereich von beispielsweise +/- 15° um die Nullstellung
41o ist der Abstand d2(γ), und damit die Relativgeschwindigkeit v4 dann annäherungsweise
konstant, so dass die Rotationsgeschwindigkeiten ω21, ω31 der beiden Wellen unter
Berücksichtigung der Gleichungen (6) und (9) ermittelt werden können, wobei d2 in
diesem Fall der Abstand zwischen der Werkstückoberfläche 51 und der Schwenkachse B-B
in der Nullstellung 41o ist.
[0051] Um den Winkelbereich, in dem ein Hotspot auftritt, um die Nullstellung herum zu vergrößern,
ist bei einem Beispiel vorgesehen, die Schwenkgeschwindigkeit derart zu variieren,
dass sie mit zunehmender Auslenkung der Düse gegenüber der Nullstellung 41o abnimmt,
um den mit zunehmender Auslenkung größer werdenden Abstand zu kompensieren. So könnte
die Schwenkbewegung beispielsweise so erfolgen, dass das Düsenrohr in einem ersten
Schwenkbereich γ0+Δγ1 ≤ γ ≤ γ0-Δγ1, der um einen Winkel γ0 der Nullstellung herum
liegt mit einer ersten Schwenkgeschwindigkeit schwenkt und in einem zweiten und dritten
Schwenkbereich γ> γ0+Δγ1 und γ< γ0-Δγ1 die außerhalb des ersten Schwenkbereichs liegen,
mit einer gegenüber der ersten Schwenkgeschwindigkeit geringeren zweiten Schwenkgeschwindigkeit
schwenkt.
[0052] Eine an die Umlaufbewegung des Düsenrohrs 22 gekoppelte Schwenkbewegung des Düsenrohrs
22 kann auf verschiedenste Weise erreicht werden. Ein Beispiel hierfür ist in den
Figuren 4A-4D dargestellt. Die Figuren 4A-4C zeigen jeweils einen Abschnitt des schwenkbaren
Düsenrohrs 22, des Zuführrohrs 23 und einer an das Düsenrohr 22 gekoppelten Schwenkvorrichtung
27 und die Figur 4D zeigt eine Draufsicht auf eine Kurvenbahn 271 der Schwenkvorrichtung
27.
[0053] Bezug nehmend auf die Figuren 4A-4C umfasst die Schwenkvorrichtung 27, eine Hebelanordnung
272, die mechanisch mit dem Düsenrohr 22 einerseits und der Kurvenbahn andererseits
gekoppelt ist. Die Kopplung der Hebelanordnung 272 an die Kurvenbahn erfolgt in den
Beispiel anhand von Rollen, könnte allerdings auch anhand eines oder mehrerer Zahnräder
oder auf andere geeignete Weise erfolgen. Die eindeutige Zuordnung einer Position
auf der Umlaufbahn zu einer Schwenkstellung des Düsenrohrs erfolgt bei dieser Schwenkvorrichtung
anhand eines auf die Rotationsachse A-A bezogenen radialen Abstands der Kurvenbahn
271 zu der Umlaufbahn des Düsenrohrs 22. Die Umlaufbahn des Düsenrohrs ist im Wesentlichen
kreisförmig und hat einen Radius, der im Wesentlichen durch die Länge des Zuführrohrs
23 und den Radius der ersten Welle 21 bestimmt ist. Die Kurvenscheibe 271 ist nicht-kreisförmig,
so dass ein radialer Abstand zwischen der Kurvenscheibe 271 und dem Düsenrohr 22,
bzw. dessen Umlaufbahn, während eines Umlaufs des Düsenrohrs 22 um das Werkstück 3
variiert. Die Hebelanordnung 272 setzt diesen variierenden Abstand derart in eine
Schwenkbewegung des Düsenrohrs 22 um, dass das Düsenrohr 22 in eine Richtung schwenkt,
wenn sich das Düsenrohr 22 in einem Abschnitt seiner Umlaufbahn befindet, in dem sich
der Abstand zu der Kurvenbahn 271 vergrößert, und in eine entgegengesetzte Richtung
schwenkt, wenn sich das Düsenrohr 22 in einem Abschnitt seiner Umlaufbahn befindet,
in dem sich der Abstand zu der Kurvenbahn 271 verringert.
[0054] Bei der in Figur 4D dargestellten Kurvenbahn gibt es jeweils vier solcher Kurvenbahnabschnitte
271
1, 271
3, 271
5, 271
7, in denen sich der Abstand der Kurvenbahn 271 zu dem Düsenrohr zunehmend verringert,
wenn sich das Düsenrohr 22 in der durch den Pfeil angedeuteten Umlaufbahn bewegt.
Diese Kurvenbahnabschnitte 271
1, 271
3, 271
5, 271
7 werden nachfolgend als erste Kurvenbahnabschnitte bezeichnet. Außerdem gibt es vier
zweite Kurvenbahnabschnitte 271
2, 271
4, 271
6, 271
8, in denen sich der Abstand der Kurvenbahn 271 zu dem Düsenrohr zunehmend vergrößert,
wenn sich das Düsenrohr 22 in der durch den Pfeil angedeuteten Umlaufbahn bewegt.
Zwischen aneinander angrenzenden ersten und zweiten Kurvenbahnabschnitten gibt es
jeweils einen Wendepunkt, an dem die Kurvenbahn lokal einen minimalen oder einen maximalen
Abstand hat, wobei das Düsenrohr 22 seine Schwenkrichtung ändert, wenn das Düsenrohr
22 einen jeweiligen Wendepunkt passiert. Damit werden anhand der in Figur 4D dargestellten
Kurvenbahn pro Umlauf vier vollständige Schwenkbewegungen durchgeführt. Die Anzahl
der Schwenkbewegungen kann selbstverständlich durch geeignete Auswahl der Anzahl der
ersten und zweiten Kurvenbahnabschnitte nahezu beliebig eingestellt werden.
[0055] Gemäß einem Beispiel ist vorgesehen, die ersten und zweiten Kurvenbahnabschnitte
jeweils symmetrisch zu den Wendepunkten zu realisieren und die Kurvenscheibe so anzuordnen,
dass sich entsprechende Wendepunkte gleich weit von der Umlaufbahn entfernt sind.
In diesem Fall erfolgen bei einer gegebenen Umlaufgeschwindigkeit die einzelnen Schwenkbewegungen
stets in gleicher Weise, d.h. innerhalb dessen Winkelbereichs und mit dem gleichen
Verlauf der Schwenkgeschwindigkeit innerhalb eines Schwenkvorgangs, wobei diese Schwenkgeschwindigkeit
innerhalb eines Schwenkvorgangs variieren kann.
[0056] Die in den Figuren 4A-4C dargestellte Schwenkvorrichtung ist nur eines von vielen
möglichen Beispielen, durch welches eine Kopplung der Schwenkbewegung des Düsenrohrs
22 an die Umlaufbewegung des Düsenrohrs 22 erreicht werden kann. Gemäß einem weiteren
Beispiel ist vorgesehen, eine Winkelstellung der ersten Welle 21 mittels eines Drehgebers
zu erfassen und das Düsenrohr 22 durch eine motorisch oder hydraulisch angetriebene
Stelleinheit abhängig von der erfassten Winkelstellung zu schwenken. Eine solche Stelleinheit
könnte abhängig von einer Winkelstellung der ersten Welle 21 über eine Hebelanordnung
des in den Figuren 4A-4C dargestellten Typs eine Schwenkbewegung des Düsenrohrs bewirken.
[0057] Figur 5 veranschaulicht Reinigungsstrahlen, die während einer Umlaufbahn des Düsenrohrs
22 um den Werkstückträger 3 bzw. das Werkstück 5 abgegeben werden, wobei das Düsenrohr
in diesem Beispiel fünfmal während eines Umlaufs vollständig schwenkt. Dementsprechend
gibt es fünf Hotspotbereiche HS1-HS5, also fünf Bereiche einer Umlaufbahn des Düsenrohrs
22, in denen ein Hotspot auftreten kann, wenn die Rotationsgeschwindigkeiten ω21,
ω31 der ersten und zweiten Welle 21, 31, beispielsweise gemäß der Gleichungen (3)
und (6) geeignet aneinander angepasst werden.
[0058] Gemäß einem Beispiel ist vorgesehen, basierend auf der gewünschten Reinigungsdauer,
den zulässigen Bereichen für die Rotationsgeschwindigkeiten ω21, ω31 und der pro Umlauf
des Düsenrohrs erfolgenden Anzahl n von Schwenkbewegungen Sollwerte für Rotationsgeschwindigkeiten
ω21, ω31 auszuwählen und die Rotationsgeschwindigkeiten für die Dauer des Rotationsprozesses,
konstant auf dem jeweiligen Sollwert zu halten. Hierzu kann eine Regelung der beiden
Motoren 6, 7 vorgesehen werden, indem beispielsweise die Rotationsgeschwindigkeiten
der beiden Wellen 21, 31mittels Drehgebern erfasst werden, diese Rotationsgeschwindigkeiten
mit den Sollwerten verglichen werden und die Motoren 6, 7 abhängig von den Vergleichsergebnissen
angesteuert werden. Ohne Regelung der Motoren 6, 7 könnte sich beispielsweise aufgrund
der Schwerkraft die Umlaufgeschwindigkeit des Düsenrohrs immer dann vorübergehend
beschleunigen, wenn sich das Düsenrohr 22 von einem höchsten Punkt auf der Umlaufbahn
(oben bei dem Beispiel gemäß Figur 1B) zu einem niedrigsten Punkt auf der Umlaufbahn
bewegt (unten bei dem Beispiel gemäß Figur 1B) bewegt, und immer dann vorübergehend
verlangsamen, wenn sich das Düsenrohr 22 von dem niedrigsten Punkt auf der Umlaufbahn
(oben bei dem Beispiel gemäß Figur 1B) zu dem höchsten Punkt auf der Umlaufbahn bewegt.
[0059] Wenngleich die Erfindung nicht darauf beschränkt ist, sind einige Aspekte der Erfindung
nachfolgend anhand nummerierter Beispiele verdeutlicht.
Beispiel 1. Verfahren, das aufweist: Reinigen wenigstens eines Werkstücks, das durch
einen Werkstückträger in einem Behandlungsbehälter gehalten wird, mittels wenigstens
einer Düse, die einen auf das Werkstück gerichteten Reinigungsstrahl abgibt, wobei
das Reinigen aufweist: Vorgeben einer Rotationsgeschwindigkeit des Werkstückträgers
und einer Umlaufgeschwindigkeit der wenigstens einen Düse auf einer Umlaufbahn um
den Werkstückträger; Rotieren des Werkstückträgers mit der vorgegebenen Rotationsgeschwindigkeit;
und Bewegen der wenigstens einen Düse mit der vorgegebenen Umlaufgeschwindigkeit um
den Werkstückträger und Schwenken der wenigstens einen Düse um eine parallel zu einer
Rotationsachse des Werkstückträgers verlaufenden Schwenkachse derart, dass ein vorgegebener
Punkt auf einer Oberfläche des Werkstücks innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer mehrmals
durch den Reinigungsstrahl unter jeweils einem anderen Winkel getroffen wird.
Beispiel 2. Verfahren nach Beispiel 1, bei dem jeder Position der wenigstens einen
Düse auf der Umlaufbahn eindeutig eine Winkelstellung der wenigstens einen Düse während
der Schwenkbewegung zugeordnet ist.
Beispiel 3. Verfahren nach einem der vorangehenden Beispiele, bei dem die Düse aufgrund
der der Umlaufgeschwindigkeit eine Relativgeschwindigkeit gegenüber dem vorgegebenen
Punkt auf der Oberfläche des Werkstücks aufweist und bei dem die Relativgeschwindigkeit
und eine im Zusammenhang mit dem Schwenken der wenigstens einen Düse stehende Schwenkgeschwindigkeit
so aufeinander abgestimmt sind, dass eine Geschwindigkeit, mit der sich der Reinigungsstrahl
wenigstens einmal über den vorgegebenen Punkt bewegt, geringer als 50%, geringer als
30% oder geringer als 10% der Relativgeschwindigkeit ist.
Beispiel 4. Verfahren nach einem der vorangehenden Beispiele, bei dem eine im Zusammenhang
mit dem Schwenken der wenigstens einen Düse stehende Schwenkgeschwindigkeit der Düse
derart variiert, dass sich die Schwenkgeschwindigkeit mit zunehmender Auslenkung gegenüber
einer Nullstellung, in der der Reinigungsstrahl auf die Rotationsachse gerichtet ist,
verlangsamt.
Beispiel 5. Verfahren nach einem der vorangehenden Beispiele, bei dem die wenigstens
eine Düse an einem Düsenrohr angeordnet ist, wobei das Schwenken der wenigstens einen
Düse ein Schwenken des Düsenrohrs um die Schwenkachse aufweist.
Beispiel 6. Verfahren nach einem der vorangehenden Beispiele, bei dem das Schwenken
der wenigstens einen Düse pro Umlauf der wenigstens einen Düse um den Werkstückträger
ein n-maliges Schwenken der Düse von einem ersten Endpunkt zu einem zweiten Endpunkt
und zurück zu dem ersten Endpunkt aufweist, wobei n>1.
Beispiel 7. Verfahren nach einem der vorangehenden Beispiele, bei dem das Schwenken
der wenigstens einen Düse das Schwenken innerhalb eines Winkelbereichs aufweist, der
zwischen 30° und 70° beträgt.
Beispiel 8. Verfahren nach einem der Beispiele 1 bis 7, bei dem die Rotationsgeschwindigkeit
null ist.
Beispiel 9. Verfahren nach einem der Beispiele 1 bis 7, bei dem die Rotationsgeschwindigkeit
ungleich null ist.
Beispiel 10. Verfahren nach Beispiel 9, bei dem die Rotationsgeschwindigkeit ausgewählt
ist aus einem Bereich zwischen 1 U/min und 20 U/min, insbesondere zwischen 1 U/min
und 5 U/min.
Beispiel 11. Verfahren nach einem der vorangehenden Beispiele, bei dem die Umlaufgeschwindigkeit
ausgewählt ist aus einem Bereich zwischen 1 U/min und 20 U/min insbesondere zwischen
1 U/min und 5 U/min.
Beispiel 12. Verfahren nach einem der Beispiele 9 bis 11, bei dem die wenigstens eine
Düse entgegengesetzt zu der Rotation des Werkstückträgers auf der Umlaufbahn umläuft.
Beispiel 13. Verfahren nach einem der vorangehenden Beispiele, bei dem die Rotationsgeschwindigkeit
und die Umlaufgeschwindigkeit innerhalb der vorgegebenen Zeitdauer jeweils im Wesentlichen
konstant sind.
Beispiel 14. Verfahren nach einem der vorangehenden Beispiele, bei dem die vorgegebene
Zeitdauer zwischen 1 min und 30 min, insbesondere zwischen 1 min und 10 min beträgt.
Beispiel 15. Reinigungsvorrichtung, die aufweist: einen Behandlungsbehälter; einen
in dem Behandlungsbehälter angeordneten, Werkstückträger, der dazu ausgebildet ist,
wenigstens ein Werkstück zu halten; wenigstens eine Düse, die dazu ausgebildet ist,
einen auf den Werkstückträger gerichteten Reinigungsstrahl abzugeben und die so gelagert
ist, dass sie sich auf einer Umlaufbahn um den Werkstückträger bewegen kann und dass
sie um eine parallel zu der Rotationsachse des Werkstückträgers verlaufende Schwenkachse
schwenken kann; eine Schwenkvorrichtung, die dazu ausgebildet ist, die wenigstens
eine Düse zu schwenken; und eine Steuerung, die dazu ausgebildet ist, eine Umlaufbewegung
der wenigstens einen Düse auf der Umlaufbahn und eine Schwenkbewegung der wenigstens
einen Düse so zu steuern, dass ein vorgegebener Punkt auf einer Oberfläche des Werkstücks
innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer mehrmals durch den Reinigungsstrahl unter jeweils
einem anderen Winkel getroffen wird.
Beispiel 16. Reinigungsvorrichtung nach Beispiel 15, bei der der Werkstückträger drehbar
gelagert ist.
Beispiel 17. Reinigungsvorrichtung nach Beispiel 15 oder 16, bei der die Schwenkvorrichtung
derart ausgebildet ist, dass jeder Position der wenigstens einen Düse auf der Umlaufbahn
eindeutig eine Winkelstellung der wenigstens einen Düse während der Schwenkbewegung
zugeordnet ist.
Beispiel 18. Reinigungsvorrichtung nach einem der Beispiele 15 bis 17, bei der die
wenigstens eine Düse an einem Düsenrohr angeordnet ist.
Beispiel 19. Reinigungsvorrichtung nach Beispiel 18, bei der die Schwenkvorrichtung
aufweist: eine nicht-kreisförmige Kurvenbahn; eine Hebelanordnung die zwischen die
Kurvenbahn und das Düsenrohr gekoppelt ist und die dazu ausgebildet ist, einen Schwenkwinkel
des Düsenrohrs abhängig von einem momentanen radialen Abstand des Düsenrohrs zu der
Kurvenbahn einzustellen.
Beispiel 20. Reinigungsvorrichtung nach einem der Beispiele 16 bis 19, die weiterhin
aufweist: einen ersten Motor, der dazu ausgebildet ist, die Umlaufbewegung der wenigstens
einen Düse zu bewirken; und einen zweiten Motor, der dazu ausgebildet ist, die Rotationsbewegung
des Werkstückträgers zu bewirken, wobei die Steuerung dazu ausgebildet ist, die Umlaufbewegung
der wenigstens einen Düse auf der Umlaufbahn und die Schwenkbewegung der wenigstens
einen Düse zu steuern, indem sie den ersten Motor und den zweiten Motor steuert.
1. Verfahren, das aufweist:
Reinigen wenigstens eines Werkstücks (5), das durch einen Werkstückträger (3) in einem
Behandlungsbehälter (1) gehalten wird, mittels wenigstens einer Düse (4), die einen
auf das Werkstück gerichteten Reinigungsstrahl (42) abgibt,
wobei das Reinigen aufweist:
Vorgeben einer Rotationsgeschwindigkeit (ω31) des Werkstückträgers (3) und einer Umlaufgeschwindigkeit
(ω21) der wenigstens einen Düse (4) auf einer Umlaufbahn um den Werkstückträger (3);
Rotieren des Werkstückträgers (3) mit der vorgegebenen Rotationsgeschwindigkeit (ω31);
und
Bewegen der wenigstens einen Düse (4) mit der vorgegebenen Umlaufgeschwindigkeit (ω21)
um den Werkstückträger (3) und Schwenken der wenigstens einen Düse (4) um eine parallel
zu einer Rotationsachse (A-A) des Werkstückträgers (3) verlaufenden Schwenkachse (B-B)
derart, dass ein vorgegebener Punkt auf einer Oberfläche (51) des Werkstücks (5) innerhalb
einer vorgegebenen Zeitdauer mehrmals durch den Reinigungsstrahl (42) unter jeweils
einem anderen Winkel getroffen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem jeder Position der wenigstens einen Düse (4) auf
der Umlaufbahn eindeutig eine Winkelstellung der wenigstens einen Düse (4) während
der Schwenkbewegung zugeordnet ist.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei dem die Düse aufgrund der der Umlaufgeschwindigkeit (ω21) eine Relativgeschwindigkeit
(v5) gegenüber dem vorgegebenen Punkt auf der Oberfläche (51) des Werkstücks (5) aufweist
und
bei dem die Relativgeschwindigkeit (v5) und eine im Zusammenhang mit dem Schwenken
der wenigstens einen Düse (4) stehende Schwenkgeschwindigkeit so aufeinander abgestimmt
sind, dass eine Geschwindigkeit (vREL), mit der sich der Reinigungsstrahl (42) wenigstens einmal über den vorgegebenen
Punkt bewegt, geringer als 50%, geringer als 30% oder geringer als 10% der Relativgeschwindigkeit
(v5) ist.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem eine im Zusammenhang mit
dem Schwenken der wenigstens einen Düse (4) stehende Schwenkgeschwindigkeit der Düse
(4) derart variiert, dass sich die Schwenkgeschwindigkeit mit zunehmender Auslenkung
gegenüber einer Nullstellung (410), in der der Reinigungsstrahl (42) auf die Rotationsachse (A-A) gerichtet ist, verlangsamt.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei dem die wenigstens eine Düse (4) an einem Düsenrohr (22) angeordnet ist,
wobei das Schwenken der wenigstens einen Düse (4) ein Schwenken des Düsenrohrs um
die Schwenkachse (B-B) aufweist.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei dem das Schwenken der wenigstens einen Düse (4) pro Umlauf der wenigstens einen
Düse um den Werkstückträger ein n-maliges Schwenken der Düse (4) von einem ersten
Endpunkt (411) zu einem zweiten Endpunkt (412) und zurück zu dem ersten Endpunkt (411) aufweist, wobei n>1.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei dem das Schwenken der wenigstens einen Düse (4) das Schwenken innerhalb eines
Winkelbereichs aufweist, der zwischen 30° und 70° beträgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem die Rotationsgeschwindigkeit (ω31)
null ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem die Rotationsgeschwindigkeit (ω31)
ungleich null ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem die wenigstens eine Düse (4) entgegengesetzt zu
der Rotation des Werkstückträgers (3) auf der Umlaufbahn umläuft.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Rotationsgeschwindigkeit
(ω31) und die Umlaufgeschwindigkeit (ω21) innerhalb der vorgegebenen Zeitdauer jeweils
im Wesentlichen konstant sind.
12. Reinigungsvorrichtung, die aufweist:
einen Behandlungsbehälter (1);
einen in dem Behandlungsbehälter (1) angeordneten, Werkstückträger (3), der dazu ausgebildet
ist, wenigstens ein Werkstück (5) zu halten;
wenigstens eine Düse (4), die dazu ausgebildet ist, einen auf den Werkstückträger
gerichteten Reinigungsstrahl (42) abzugeben und die so gelagert ist, dass sie sich
auf einer Umlaufbahn um den Werkstückträger (3) bewegen kann und dass sie um eine
parallel zu der Rotationsachse (A-A) des Werkstückträgers (3) verlaufende Schwenkachse
(B-B) schwenken kann;
eine Schwenkvorrichtung (27), die dazu ausgebildet ist, die wenigstens eine Düse (4)
zu schwenken; und
eine Steuerung (8), die dazu ausgebildet ist, eine Umlaufbewegung der wenigstens einen
Düse (4) auf der Umlaufbahn und eine Schwenkbewegung der wenigstens einen Düse (4)
so zu steuern, dass ein vorgegebener Punkt auf einer Oberfläche (51) des Werkstücks
(5) innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer mehrmals durch den Reinigungsstrahl (42)
unter jeweils einem anderen Winkel getroffen wird.
13. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 12, bei der die Schwenkvorrichtung (27) derart
ausgebildet ist, dass jeder Position der wenigstens einen Düse (4) auf der Umlaufbahn
eindeutig eine Winkelstellung der wenigstens einen Düse (4) während der Schwenkbewegung
zugeordnet ist.
14. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, bei der die wenigstens eine Düse (5)
an einem Düsenrohr (22) angeordnet ist.
15. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 14, bei der die Schwenkvorrichtung (27) aufweist:
eine nicht-kreisförmige Kurvenbahn (271);
eine Hebelanordnung (272) die zwischen die Kurvenbahn (271) und das Düsenrohr (22)
gekoppelt ist und die dazu ausgebildet ist, einen Schwenkwinkel des Düsenrohrs (22)
abhängig von einem momentanen radialen Abstand des Düsenrohrs (22) zu der Kurvenbahn
(271) einzustellen.