[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Längsschneideeinrichtung gemäß dem Anspruch
1 sowie ein Verfahren gemäß dem unabhängigen Anspruch 14.
[0002] An bekannten Verpackungsmaschinen werden Längsschneideeinrichtungen zusammen mit
Querschneideeinrichtungen zur Vereinzelung hergestellter Verpackungen eingesetzt.
Längsschneideeinrichtungen sind dazu ausgebildet, den ihnen in Folientransportrichtung
zugeführten Verpackungsfolienverbund in Längsrichtung, d. h. entlang der Folientransportrichtung,
zu durchtrennen.
[0003] Eine derartige Längsschneideeinrichtung offenbart die
DE 103 59 479 A1. Die darin offenbarte Längsschneideeinrichtung umfasst in Folientransportrichtung
mehrere nebeneinander angeordnete Schneidmesser, die jeweils mit einer Gegendruckwalze
zusammenwirken, um die in Folientransportrichtung geförderte Verpackungsfolie längs
zur Folientransportrichtung zu durchtrennen. An den jeweiligen Schneidmessern kommt
es zu einem Scherenschnitt durch das Zusammenwirken der jeweiligen Schneidmesser mit
den jeweiligen Gegendruckwalzen. Problematisch daran ist, dass es insbesondere bei
der Durchtrennung von Weichfolien, d. h. Verpackungsfolien mit geringer Festigkeit
bzw. Steifigkeit, dazu kommen kann, dass es unmittelbar vor den jeweiligen Schneidmessern
zu einem Aufstauen des Folienmaterials kommt. Weiter problematisch ist, dass sich
wegen der Scherenschnittwirkung Verpackungsfolien aus Weichfolienmaterial verziehen
können, wodurch es zu einem unsauberen Schnitt entlang der Folientransportrichtung
kommen kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Längsschneideeinrichtung zur Verfügung zu stellen,
bei welcher die in Zusammenhang mit dem Stand der Technik beschriebenen Nachteile
vermieden werden können. Weiterhin ist es die Aufgabe der Erfindung, ein dementsprechendes
Verfahren zur Verhinderung der in Zusammenhang mit dem Stand der Technik beschriebenen
Nachteile zur Verfügung zu stellen.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst mittels einer Längsschneideeinrichtung gemäß
dem Anspruch 1 sowie anhand eines Verfahrens gemäß dem unabhängigen Verfahrensanspruch
14.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Die Erfindung bezieht sich auf eine Längsschneideeinrichtung für eine Verpackungsfolie,
umfassend eine Vielzahl von Schneidmessern zum Durchtrennen der den Schneidmessern
zugeführten Verpackungsfolie in einer Folientransportrichtung, wobei die Vielzahl
von Schneidmessern in der Folientransportrichtung ein linkes Schneidmesser, ein rechtes
Schneidmesser und mindestens ein zwischenliegendes Schneidmesser aufweist. Dadurch
kann bei einem mehrspurigen Verpackungsprozess der der Längsschneideeinrichtung zugeführte
Verpackungsfolienverbund, bestehend aus einer Unterfolie und einer Oberfolie, durch
die jeweiligen Schneidmesser längs der Folientransportrichtung durchtrennt werden.
[0008] Erfindungsgemäß weist die Längsschneideeinrichtung mindestens eine dem zwischenliegenden
Schneidmesser zugeordnete und zum Transportieren der Verpackungsfolie ausgebildete
Vorschubeinheit auf, anhand welcher die Verpackungsfolie direkt am Ort eines Schneidvorganges
in Folientransportrichtung förderbar ist. An den anderen Schneidmessern der Längsschneideeinrichtung
kann optional jeweils eine vergleichbare Vorschubeinheit ausgebildet sein.
[0009] Damit wird erreicht, dass insbesondere Verpackungsfolienmaterial geringer Festigkeit
direkt am Ort der Schneidvorganges dem zwischenliegenden Schneidmesser straff zugeführt
werden kann. Die Folie wird dadurch sauber durch den Schneidvorgang geführt, sodass
ein Aufstauen der Verpackungsfolie vor dem Schneidmesser nicht vorkommt.
[0010] Vorzugsweise ist ein für die Verpackungsfolie eingestellter Einzug an der Vorschubeinheit
in Folientransportrichtung stromaufwärts innerhalb einer Folientransportebene in einem
vorbestimmten Abstand von 1 mm bis ca. 50 mm, vorzugsweise 4 mm bis 20 mm, und/oder
5% bis 15% eines Durchmessers des zwischenliegenden Schneidmessers zu einer für den
Schneidvorgang ausgebildeten Schneidkante des zwischenliegenden Schneidmessers positioniert.
Somit kann die Verpackungsfolie an der Vorschubeinheit in kurzem Abstand unmittelbar
vor dem Schneidmesser eingezogen werden und derart daran weitertransportiert werden,
dass sie in einem gespannten Zustand der Schneidkante des zwischenliegenden Schneidmessers
zuführbar ist, wodurch ein sauberer Längsschnitt entsteht.
[0011] Eine Variante sieht vor, dass zum Fördern der Verpackungsfolie an der Vorschubeinheit
eine kraftschlüssige Kopplung zwischen einem ersten, oberhalb der Verpackungsfolie
gelagerten Förderelement und einem zweiten, unterhalb der Verpackungsfolie gelagerten
Förderelement hergestellt ist. Anhand der kraftschlüssigen Kopplung zwischen dem ersten
und dem zweiten Förderelement lässt sich dazwischen die Verpackungsfolie derart einklemmen,
dass sie in einem straffen Zustand den Schneidvorgang am Schneidmesser durchläuft,
wodurch ein sauberer Schnitt zuverlässig herstellbar ist.
[0012] Vorteilhaft ist es, wenn eine durch die kraftschlüssige Kopplung orthogonal zu einer
Vorschubebene ausgerichtete Anpresskraft variierbar ist. Damit ist es insbesondere
möglich, bei verschiedenen Verpackungsfolientypen eine aus der Anpresskraft resultierende
Vorschubkraft in Folientransportrichtung einzustellen.
[0013] Vorzugsweise ist das erste Förderelement scheibenförmig ausgebildet und weist umfangsseitig
mindestens eine komprimierbar ausgebildete Gummispur auf. Damit kommt das zu fördernde
Verpackungsfolienmaterial an der Vorschubeinheit besonders gut in Eingriff und lässt
sich zuverlässig entlang der Folientransportrichtung transportieren.
[0014] Eine besonders vorteilhafte Variante sieht vor, dass das erste Förderelement mindestens
ein elastisch verformbares Silikonrad aufweist. Unter einem Silikonrad wäre hier auch
ein Silikonreifen zu verstehen. An der Vorschubeinheit kann während des Betriebs das
erste Förderelement derart gegen das unterhalb der Verpackungsfolie positionierte
Förderelement angepresst positioniert sein, dass sich das am ersten Förderelement
vorgesehene Silikonrad in Anlage auf dem zweiten, darunter gelegenen Förderelement
in einer vorbestimmten Weise verformt. Mittels dieser Verformung kann der für den
Einzug der Verpackungsfolie vorgesehene vordere Teil an der Vorschubeinheit derart
innerhalb der Folientransportebene in einem vorbestimmten Abstand stromaufwärts der
Schneidkante des zwischenliegenden Schneidmessers eingestellt werden, dass, wie oben
beschrieben, der Folieneinzug bereits vor dem Durchtrennen der Verpackungsfolie geschieht.
Dies ermöglicht ein sauberes Zuführen sowie ein sauberes Durchtrennen der Verpackungsfolie
am zwischenliegenden Schneidmesser.
[0015] Eine Variante sieht vor, dass das erste Förderelement quer zur Folientransportrichtung
zwei zueinander beabstandete Silikonräder aufweist, zwischen welchen koaxial das zwischenliegende
Schneidmesser gelagert ist. Dies ermöglicht, dass an der Vorschubeinheit mithilfe
der beiden Silikonräder die Verpackungsfolie unmittelbar seitlich des Schneidmessers
vorbeigeführt wird, wodurch sich die Verpackungsfolie am zwischenliegenden Schneidmesser
besser zuführen lässt.
[0016] Von Vorteil ist es, wenn das zwischenliegende Schneidmesser drehfest und das erste
Förderelement drehbar auf einer gemeinsamen ersten Welle gelagert sind. Damit lässt
sich die Schnittgeschwindigkeit des Schneidmessers unabhängig von einer Rotation des
ersten Förderelements einstellen. Somit lässt sich die Schnittgeschwindigkeit des
Schneidmessers hinsichtlich des dem Schneidmesser zugeführten Verpackungsfolienmaterials
hervorragend anpassen. Vorzugsweise ist die erste Welle höhenverstellbar oberhalb
der Verpackungsfolie gelagert. Damit kann die Vorschubeinheit, insbesondere ein daran
ausgebildeter Einzugsbereich, hinsichtlich des eingesetzten Verpackungsfolienmaterials
einfach eingestellt werden.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform sind das erste Förderelement eine Gegenhalterrolle und
das zweite Förderelement eine antreibbare Vorschubrolle, die über die kraftschlüssige
Kopplung verbunden mit gleichen Umfangsgeschwindigkeiten rotierbar gelagert sind.
Anhand der kraftschlüssigen Kopplung rollt die Gegenhalterrolle derart auf der sie
antreibenden Vorschubrolle ab, dass dazwischen die eingezogene Verpackungsfolie entlang
einer Kontaktzone erfasst wird, deren Einzug, d. h. in Folientransportrichtung vorderster
Teil, stromaufwärts, innerhalb der Folientransportebene in einem vorbestimmten Abstand,
beispielsweise von 0,1 mm bis 30 mm zu der für den Schneidvorgang ausgebildeten Schneidkante
des zwischenliegenden Schneidmessers positioniert ist.
[0018] Vorzugsweise ist das Schneidmesser von der Vorschubeinheit entkoppelt mit einer variierbaren
Drehzahl, vorzugsweise mit einer variierbaren Drehzahl zwischen 200 bis 1000 Umdrehungen
pro Minute, antreibbar gelagert. Damit lässt sich insbesondere ein breites Spektrum
an Weichfolienmaterialien sauber durchtrennen.
[0019] Vorzugsweise bilden das erste Förderelement und das zweite Förderelement zusammen
eine Aussparung für das zwischenliegende Schneidmesser aus. Das erste Förderelement
und das zweite Förderelement können mittels deren kraftschlüssiger Kopplung derart
zusammenwirken, dass in der dazwischen ausgebildeten Aussparung ein zum Schneidmesser
zugeführter Abschnitt der Verpackungsfolie gespannt für den Schneidvorgang fixiert
ist. Somit kann das Schneidmesser einen sauberen Längsschnitt in der Folientransportrichtung
durch das ihm straff zugeführte Verpackungsfolienmaterial durchführen.
[0020] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Verpackungsmaschine, vorzugsweise eine Tiefziehverpackungsmaschine,
mit einer Längsschneideeinrichtung der zuvor beschriebenen Art sowie mit einer gesonderten
Folientransporteinrichtung, beispielsweise in Form seitlich am Maschinenrahmen geführter
Klammerketten, die dazu ausgebildet ist, gemäß einem Maschinenarbeitstakt der Verpackungsmaschine
die Verpackungsfolie entlang einer Vielzahl von Arbeitsstationen der Verpackungsmaschine
zu fördern, wobei ein Betrieb der Vorschubeinheit der Längsschneideeinrichtung an
einen Betrieb der Folientransporteinrichtung der Verpackungsmaschine gekoppelt ist.
Damit kann die an der erfindungsgemäßen Längsschneideeinrichtung eingesetzte Vorschubeinheit
synchron zur Folientransporteinrichtung der Verpackungsmaschine betrieben werden.
[0021] Vorzugsweise sind sämtliche Schneidmesser der Längsschneideeinrichtung jeweils mit
einer Vorschubeinheit ausgestattet, wie sie zuvor in Zusammenhang mit dem zwischenliegenden
Schneidmesser beschrieben wurde. Gleichwohl kann vorgesehen sein, dass die in Folientransportrichtung
jeweiligen äußersten Schneidmesser, d. h. das linke und das rechte Schneidmesser,
die ohnehin an einer Verpackungsmaschine neben den das Folienmaterial gespannt haltenden
seitlichen Klammerketten der Verpackungsmaschine positioniert sind, ohne gesonderte
Vorschubeinheit auskommen, um einen sauberen Schnitt durch das Verpackungsfolienmaterial
durchzuführen.
[0022] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Durchtrennen einer Verpackungsfolie
in Folientransportrichtung mittels einer Längsschneideeinrichtung die in der Folientransportrichtung
ein linkes Schneidmesser, ein rechtes Schneidmesser sowie mindestens ein zwischenliegendes
Schneidmesser aufweist. Erfindungsgemäß zieht eine am zwischenliegenden Schneidmesser
positionierte Vorschubeinheit der Längsschneideeinrichtung die Verpackungsfolie für
einen Schneidvorgang ein und führt die Verpackungsfolie direkt dem zwischenliegenden
Schneidmesser der Längsschneideeinrichtung zu. Anhand der erfindungsgemäß eingesetzten
Vorschubeinheit wird direkt am Ort des zwischenliegenden Schneidmessers erreicht,
dass die Verpackungsfolie einer am Schneidmesser ausgebildeten Schneidkante straff,
ohne der Möglichkeit eines Aufstauens, zugeführt wird, sodass demzufolge das Schneidmesser
das Verpackungsfolienmaterial in Folientransportrichtung sauber durchtrennt.
[0023] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Verpackungsfolie an einem Einzug der Vorschubeinheit
eingezogen wird, bevor die Verpackungsfolie einer innerhalb einer Folientransportebene
unmittelbar in Folientransportrichtung nachgelagerten Schneidkante des zwischenliegenden
Schneidmessers zugeführt wird. Somit findet der Einzug an der Vorschubeinheit bereits
vor, d. h. in Folientransportrichtung stromaufwärts, dem Durchtrennen der Verpackungsfolie
am zwischenliegenden Schneidmesser statt, wodurch ein Aufstauen des Verpackungsfolienmaterials
am Schneidmesser vermieden werden kann. Folglich wird die Verpackungsfolie sauber
durch den Schneidvorgang geführt und wird infolgedessen besonders sauber in Folientransportrichtung
durchtrennt.
[0024] Vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Figuren genauer
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Tiefziehverpackungsmaschine mit einer Längsschneideeinrichtung zum Durchtrennen
einer Verpackungsfolie in Folientransportrichtung;
- Figur 2
- eine schematische Draufsicht eines Ausschnitts der in Fig. 1 gezeigten Tiefziehverpackungsmaschine;
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung einer Längsschneideeinrichtung;
- Figur 4
- eine vergrößerte Perspektivdarstellung eines Teils der in Fig. 3 gezeigten Längsschneideeinrichtung;
- Figur 5
- eine schematische Schnittdarstellung im Bereich eines Schneidmessers der Längsschneideeinrichtung;
und
- Figur 6
- eine schematische Darstellung einer an der Vorschubeinheit ausgebildeten kraftschlüssigen
Kopplung.
[0025] Fig. 1 zeigt eine Tiefziehverpackungsmaschine 1. In Folientransportrichtung F umfasst
die Tiefziehverpackungsmaschine 1 hintereinander einer Abwickeleinheit 2 für eine
Unterfolie 3, eine Formstation 4 zum Ausbilden von Verpackungsmulden 5, eine Einlegestrecke
6, entlang welcher in die geformten Verpackungsmulden 5 Produkte 7 eingelegt werden,
eine Siegelstation 8 zum Verschließen der Verpackungsmulden 5 mit einer Oberfolie
9, eine Schneidstation 10 zum Vereinzeln fertig hergestellter Verpackungen 11 sowie
ein am Ausgang der Tiefziehverpackungsmaschine 1 positioniertes Abführband 12 zum
Abtransport fertig hergestellter Verpackungen 11. Sämtliche Arbeitsstationen der Tiefziehverpackungsmaschine
1 sind in Fig. 1 an einem Maschinenrahmen 13 befestigt.
[0026] Fig. 2 zeigt in schematischer Draufsicht abschnittsweise die Tiefziehverpackungsmaschine
1 aus Fig. 1. In Folientransportrichtung F ist am Maschinenrahmen 13 der Tiefziehverpackungsmaschine
1 eine Folientransporteinrichtung 14 vorgesehen. Die Folientransporteinrichtung 14
umfasst links und rechts des Maschinenrahmens 13 in Folientransportrichtung F geführte
Klammerketten 15a, 15b zum Ergreifen und Fördern der Unterfolie 3 bis hin zur Siegelstation
8 und zum Ergreifen und Transportieren des an der Siegelstation 8 hergestellten Verbunds
aus der Unterfolie 3 mit der darauf gesiegelten Oberfolie 9.
[0027] Gemäß Fig. 2 findet der Herstellungsprozess auf der Tiefziehverpackungsmaschine 1
mehrspurig statt. Fig. 2 zeigt, dass entlang von drei Spuren 16a, 16b, 16c gearbeitet
wird. In der Folientransportrichtung F werden dementsprechend die versiegelten Verpackungen
11 im Anschluss an die Siegelstation 8 dreispurig der Schneidstation 10 zugeführt.
Die Schneidstation 10 weist in Folientransportrichtung F hintereinander eine Querschneideeinrichtung
17 sowie eine Längsschneideeinrichtung 18 auf. Die Querschneideeinrichtung 17 ist
dazu ausgebildet, quer zur Folientransportrichtung F die der Querschneideeinrichtung
17 zugeführte Verpackungsfolie 19, bestehend aus der Unterfolie 3 und der damit versiegelten
Oberfolie 9, zwischen den hergestellten Verpackungen 11 zu durchtrennen. Die in Folientransportrichtung
F hinter der Querschneideeinrichtung 17 positionierte Längsschneideeinrichtung 18
ist dazu ausgebildet, die Verpackungsfolie 19 in der Folientransportrichtung F, d.
h. in Längsrichtung des Herstellungsprozesses, zu durchtrennen, so dass im Anschluss
an die Schneidstation 10 fertig hergestellte, vereinzelte Verpackungen 11 vorliegen.
[0028] Fig. 3 zeigt die Längsschneideeinrichtung 18 in isolierter Perspektivdarstellung.
Die Längsschneideeinrichtung 18 umfasst eine Vielzahl von Schneidmessern 20, die zum
Durchtrennen der Verpackungsfolie 19 koaxial quer zur Folientransportrichtung F gelagert
sind. Gemäß Fig. 3 sind in Folientransportrichtung F ein linkes Schneidmesser 20a,
ein rechtes Schneidmesser 20d und zwei zwischenliegende Schneidmesser 20b, 20c koaxial
auf einer ersten Welle 21 positioniert.
[0029] Ferner zeigt Fig. 3, dass den jeweiligen Schneidmessern 20 jeweils eine Vorschubeinheit
22 direkt zugeordnet ist. Die jeweiligen Vorschubeinheiten 22 sind zum Transportieren
der Verpackungsfolie 19 ausgebildet und insbesondere derart gelagert, dass daran die
Verpackungsfolie 19 jeweils direkt am Ort des jeweiligen Schneidmessers 20 in Folientransportrichtung
F förderbar ist. Zudem zeigt Fig. 3, dass dicht neben dem linken und rechten Schneidmesser
20a, 20d in Folientransportrichtung F die seitlichen Klammerketten 15a, 15b gelagert
sind.
[0030] Fig. 4 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der in Fig. 3 gezeigten Längsschneideeinrichtung
18. Gemäß Fig. 4 weisen die jeweiligen Vorschubeinheiten 22 einen Einzug 23 auf, an
welchem die Verpackungsfolie 19 vor dem Schneidvorgang, jedoch unmittelbar vor dem
jeweiligen Schneidmesser 20 eingezogen wird. Damit wird erreicht, dass die mittels
der Vorschubeinheiten 22 eingezogene Verpackungsfolie 19 im Bereich des jeweiligen
Schneidmessers 20 gespannt den jeweiligen Schneidvorgang durchläuft, so dass sie sauber
in Folientransportrichtung F durchtrennt werden kann.
[0031] Fig. 4 zeigt, dass die Vorschubeinheiten 22 jeweils ein erstes oberhalb der (nicht
gezeigten) Verpackungsfolie 19 gelagertes Förderelement 24 sowie ein zweites, unterhalb
der Verpackungsfolie 19 gelagertes Förderelement 25 aufweisen. An den Vorschubeinheiten
22 weist das jeweilige erste Förderelement 24 zwei benachbarte Silikonräder 36 auf,
zwischen welchen koaxial das jeweilige Schneidmesser 20 gelagert ist.
[0032] Die erste Welle 21 aus Fig. 4, entlang welcher die Schneidmesser 20 sowie die diesen
zugeordneten ersten Förderelemente 24 koaxial gelagert sind, kann mittels eines Einstellmechanismus
26 höhenverstellt werden. Die jeweiligen ersten Förderelemente 24 der Vorschubeinheiten
22 können dadurch derart auf den darunter positionierten dazugehörigen zweiten Förderelementen
25 angepresst aufliegen, dass sie dazwischen die Verpackungsfolie 19 einspannen. Dadurch
kommt an den Vorschubeinheiten 22 jeweils eine kraftschlüssige Kopplung 27 zwischen
den aneinandergepressten ersten und zweiten Förderelementen 24, 25 zustande. Anhand
der höhenverstellbaren Lagerung der ersten Welle 21 ist im Bereich der jeweiligen
kraftschlüssigen Kopplung 27 eine orthogonal zu einer Folientransportebene E der Verpackungsfolie
19 ausgerichtete Anpresskraft K variierbar. Durch das Anpressen der jeweiligen ersten
Förderelemente 24 auf die darunter positionierten zweiten Förderelemente 25 wird im
jeweiligen dazwischenliegenden Bereich eine Förderzone 28 für die Verpackungsfolie
19 ausgebildet. An den Förderzonen 28 liegt der dazugehörige jeweilige Einzug 23 in
Folientransportrichtung F stromaufwärts innerhalb der Folientransportebene E zum Schneidmesser
20 vorangestellt gelagert, um die Verpackungsfolie 19 bereits vor dem Eintauchen des
Schneidmessers 20 in die Verpackungsfolie 19 an der Vorschubeinheit 22 einzuziehen.
[0033] Die jeweiligen ersten Förderelemente 24 aus Fig. 4 sind als Gegenhalterrollen 29
ausgebildet. Die Gegenhalterrollen 29 sind drehbar auf einer ersten Welle 21 quer
zur Folientransportrichtung F koaxial gelagert. An der jeweiligen Vorschubeinheit
22 bilden die jeweiligen zweiten Förderelemente 25 angetriebene, drehfest auf der
zweiten Welle 30 gelagerte Vorschubrollen 35 aus, wobei sich anhand der kraftschlüssigen
Kopplung 27 die ersten und zweiten Förderelemente 24, 25 mit gleichen Umfangsgeschwindigkeiten
antreiben lassen. Die jeweiligen ersten Förderelemente 24 sind drehbar auf der ersten
Welle 21 gelagert, so dass die Vorschubeinheiten 22 vom Betrieb der Schneidmesser
20 entkoppelt sind. Dies ermöglicht es, die Schneidmesser 20 mit einer variierbaren
Drehzahl anzutreiben.
[0034] Fig. 5 zeigt eine schematische Schnittdarstellung der Vorschubeinheit 22 am zwischenliegenden
Schneidmesser 20b. Das erste Förderelement 24 und das zweite Förderelement 25 bilden
zusammen eine Aussparung 31 für das zwischenliegende Schneidmesser 20b aus. In einem
unteren Bereich der Aussparung 31, unterhalb der Verpackungsfolie 19 ragt das Schneidmesser
20b bis in das zweite Förderelement 25 der Vorschubeinheit 22 hinein, um die Verpackungsfolie
19 zu durchtrennen. Die Ansicht aus Fig. 5 könnte sich genauso gut auf die Vorschubeinheit
22 eines anderen Schneidmessers 20 der Längsschneideeinrichtung 18 beziehen.
[0035] Fig. 6 zeigt eine schematische Anordnung der Vorschubeinheit 22 quer zur Folientransportrichtung
F. Fig. 6 zeigt, dass ein vorderer Teil des Einzugs 23 an der Vorschubeinheit 22 in
Folientransportrichtung F stromaufwärts, innerhalb der Folientransportebene E in einem
vorbestimmten Abstand 32 zu einer für den Schneidvorgang ausgebildeten Schneidkante
33 des zwischenliegenden Schneidmessers 20b positioniert ist. Der Abstand 32 ist variierbar,
indem die Anpresskraft K des ersten Förderelements 24, das zumindest im Kontaktbereich
aus verformbarem Material hergestellt ist, auf das darunter positionierte zweite Förderelement
25 verstellt wird. Das Einstellen des Abstands 32 am Einzug 23 der Vorschubeinheit
22 ermöglicht es, dass die Verpackungsfolie 19 in Folientransportrichtung F stromaufwärts
der Schneidkante 33 für den Schneidvorgang eingezogen wird, bevor die Verpackungsfolie
19 anhand des Schneidmessers 20b durchtrennt wird. Die Verpackungsfolie 19 kann damit
sauber dem Schneidmesser 20b zugeführt werden.
[0036] Das erfindungsgemäße Prinzip lässt sich für jedes der koaxial angeordneten Schneidmesser
20a, 20b, 20c, 20d anwenden. Vorzugsweise wird die bei der Erfindung eingesetzte Vorschubeinheit
22 allerdings an den zwischenliegenden, d. h. nicht ganz außerhalb positionierten,
Schneidmessern 20b, 20c eingesetzt, um in deren Bereich die Verpackungsfolie 19 sauber
dem Schneidvorgang zuzuführen. Damit wäre es vorstellbar, dass die äußeren Schneidmesser,
d. h. das in Fig. 3 gezeigte linke und rechte Schneidmesser 20a, 20d, ohne Vorschubeinheit
22 auskommen, weil an diesen bereits in Folientransportrichtung F die Klammerketten
15a, 15b der Tiefziehverpackungsmaschine 1 vorbeilaufen, sodass an den äußeren Schneidmessern
die Verpackungsfolie sowieso straff zugeführt werden kann.
1. Längsschneideeinrichtung (18) für eine Verpackungsfolie (19), umfassend eine Vielzahl
von Schneidmessern (20) zum Durchtrennen der den Schneidmessern (20) zugeführten Verpackungsfolie
(19) in einer Folientransportrichtung (F), wobei die Vielzahl von Schneidmessern (20)
in der Folientransportrichtung (F) ein linkes Schneidmesser (20a), ein rechtes Schneidmesser
(20d) und mindestens ein zwischenliegendes Schneidmesser (20b, 20c) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass
die Längsschneideeinrichtung (18) mindestens eine dem zwischenliegenden Schneidmesser
(20b, 20c) zugeordnete und zum Transportieren der Verpackungsfolie (19) ausgebildete
Vorschubeinheit (22) aufweist, anhand welcher die Verpackungsfolie (19) direkt am
Ort eines Schneidvorganges in Folientransportrichtung (F) förderbar ist.
2. Längsschneideeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein für die Verpackungsfolie (19) eingestellter Einzug (23) an der Vorschubeinheit
(22) in Folientransportrichtung (F) stromaufwärts, innerhalb einer Folientransportebene
(E) in einem vorbestimmten Abstand (32) von 1 mm bis 50 mm oder 5% bis 15% des Durchmessers
des zwischenliegenden Schneidmessers (20b, 20c) zu einer für den Schneidvorgang ausgebildeten
Schneidkante (33) des zwischenliegenden Schneidmessers (20b, 20c) positioniert ist.
3. Längsschneideeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Fördern der Verpackungsfolie (19) an der Vorschubeinheit (22) eine kraftschlüssige
Kopplung (27) zwischen einem ersten, oberhalb der Verpackungsfolie (19) gelagerten
Förderelement (24) und einem zweiten, unterhalb der Verpackungsfolie (19) gelagerten
Förderelement (25) hergestellt ist.
4. Längsschneideeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine durch die kraftschlüssige Kopplung (27) orthogonal zu einer Folientransportebene
(E) ausgerichtete Anpresskraft (K) variierbar ist.
5. Längsschneideeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Förderelement (24) scheibenförmig ausgebildet ist sowie umfangseitig mindestens
eine komprimierbar ausgebildete Gummispur (34) aufweist.
6. Längsschneideeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Förderelement (24) mindestens ein elastisch verformbares Silikonrad (S)
aufweist.
7. Längsschneideeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Förderelement (24) quer zur Folientransportrichtung (F) zwei zueinander
beabstandete Silikonräder (S) aufweist, zwischen welchen koaxial das zwischenliegende
Schneidmesser (20b, 20c) gelagert ist.
8. Längsschneideeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das zwischenliegende Schneidmesser (20b, 20c) drehfest und das erste Förderelement
(24) drehbar auf einer gemeinsamen ersten Welle (21) gelagert sind.
9. Längsschneideeinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Welle (21) höhenverstellbar oberhalb der Verpackungsfolie (19) gelagert
ist.
10. Längsschneideeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Förderelement (24) eine Gegenhalterrolle (29) und das zweite Förderelement
(25) eine antreibbare Vorschubrolle (35) sind, die über die kraftschlüssige Kopplung
(27) mit gleichen Umfangsgeschwindigkeiten (v) rotierbar gelagert sind.
11. Längsschneideeinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zwischenliegende Schneidmesser (20b, 20c) von der Vorschubeinheit (22) entkoppelt
mit einer variierbaren Drehzahl antreibbar gelagert ist.
12. Längsschneideeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Förderelement (24) und das zweite Förderelement (25) zusammen eine Aussparung
(31) für das zwischenliegende Schneidmesser (20b, 20c) ausbilden.
13. Verpackungsmaschine, die vorzugsweise in Form einer Tiefziehverpackungsmaschine (1)
ausgebildet ist, mit einer Längsschneideeinrichtung (18) nach einem der vorangehenden
Ansprüche sowie mit einer gesonderten Folientransporteinrichtung (14), die dazu ausgebildet
ist, gemäß einem Maschinenarbeitstakt der Verpackungsmaschine die Verpackungsfolie
(19) entlang einer Vielzahl von Arbeitsstationen der Verpackungsmaschine zu fördern,
wobei ein Betrieb der Vorschubeinheit (22) der Längsschneideeinrichtung (18) an einen
Betrieb der Folientransporteinrichtung (14) der Verpackungsmaschine gekoppelt ist.
14. Verfahren zum Durchtrennen einer Verpackungsfolie (19) in Folientransportrichtung
(F) mittels einer Längsschneideeinrichtung (18), die in Folientransportrichtung (F)
ein linkes Schneidmesser (20a), ein rechtes Schneidmesser (20d) sowie mindestens ein
zwischenliegendes Schneidmesser (20b, 20c) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine am zwischenliegenden Schneidmesser (20b, 20c) positionierte Vorschubeinheit (22)
der Längsschneideeinrichtung (18) die Verpackungsfolie (19) für einen Schneidvorgang
einzieht und die Verpackungsfolie (19) direkt dem zwischenliegenden Schneidmesser
(20b, 20c) der Längsschneideeinrichtung (18) zuführt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungsfolie (19) an einem Einzug (23) der Vorschubeinheit (22) eingezogen
wird bevor die Verpackungsfolie (19) einer dem Einzug (23) unmittelbar in Folientransportrichtung
(F) innerhalb einer Folientransportebene (E) nachgelagerten Schneidkante (33) des
zwischenliegenden Schneidmessers (20b, 20c) zugeführt wird.