[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Teilfernlichtmodul für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches Teilfernlichtmodul ist aus der
EP 2 827 049 bekannt.
[0002] Das bekannte Teilfernlichtmodul weist ein Lichtquellenfeld auf, das n einander paarweise
benachbart in einer Reihe angeordnete Lichtquellen aufweist, wobei n größer oder gleich
3 ist und wobei jede der Lichtquellen dazu eingerichtet ist, Licht in einem eine Hauptlichtabstrahlrichtung
aufweisenden Lichtbündel abzustrahlen. Darüber hinaus weist das bekannte Teilfernlichtmodul
ein Primäroptikfeld auf, das n Primäroptikteilbereiche aufweist, wobei jeder Primäroptikteilbereich
genau eine Sammellinse aufweist, die eine Lichteintrittsfläche und eine Lichtaustrittsfläche
aufweist, die in zwei Raumrichtungen konvex gewölbt ist. Dabei ist jede Sammellinse
genau einer Lichtquelle und jede Lichtquelle genau einer Sammellinse dadurch zugeordnet,
dass die Sammellinse in dem von der zugeordneten Lichtquelle ausgehenden Lichtbündel
liegt und die Hauptabstrahlrichtung dieser Lichtquelle schneidet. Außerdem weist das
bekannte Teilfernlichtmodul eine Sekundäroptik auf, die dazu eingerichtet und angeordnet
ist, eine sich auf den Lichtaustrittsflächen des Primäroptikfeldes bei eingeschalteten
Lichtquellen einstellende Lichtverteilung in einen Raumbereich vor dem Scheinwerfer
zu projizieren.
[0003] Der bekannte Kraftfahrzeugscheinwerfer dient dazu, ein sogenanntes blendungsfreies
Fernlicht zu erzeugen. Darunter versteht man eine Fernlichtverteilung, in der Teilbereiche
gezielt abgedunkelt werden können, um eine Blendung anderer Verkehrsteilnehmer zu
vermeiden. Die Abdunkelung erfolgt dabei automatisch auf der Basis von Signalen von
Sensoren, die solche Verkehrsteilnehmer im Vorfeld des Fahrzeugs detektieren. Beispiele
solcher Sensoren sind im Bereich sichtbaren Lichts arbeitende Kameras, Infrarotstrahlungssensoren
und Radarsensoren.
[0004] Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein blendungsfreies Fernlicht zu erzeugen. Eine
Möglichkeit besteht darin, eine Fernlichtverteilung in mehrere aneinander angrenzende,
streifenförmige Lichtfelder zu unterteilen, von denen jedes durch Licht einer der
Lichtquellen und Abbildung der Lichtaustrittsfläche der Sammellinse, die von dieser
Lichtquelle beleuchtet wird, erzeugt wird. Die einzelnen Lichtfelder weisen dabei
relativ scharfe vertikale Begrenzungen auf. So ist es möglich, durch Dimmen oder Ausschalten
einzelner Lichtquellen einzelne Felder im Fernlicht abzudunkeln, in denen entgegenkommende
oder vorausfahrende Verkehrsteilnehmer detektiert werden.
[0005] Eine solche Lichtverteilung wird in der Regel und so auch bei der vorliegenden Erfindung
in zwei Stufen erzeugt. Zunächst wird mit Hilfe einer Primäroptik aus dem Licht von
mehreren Lichtquellen ein Zwischenbild erzeugt, dessen Lichtfelder vorzugsweise unmittelbar
aneinander angrenzen und sich dabei nicht überschneiden. Die Lichtquellen sind dabei
bevorzugt Halbleiterlichtquellen, insbesondere Leuchtdioden, deren Lichtstrom jeweils
Leuchtdiodenindividuell und damit Lichtquellen-individuell steuerbar ist. In einem
zweiten Schritt wird dieses Zwischenbild durch eine Sekundäroptik als äußere Fernlichtverteilung
vor den Kraftfahrzeugscheinwerfer projiziert. Meist ist die Sekundäroptik eine abbildende
Optik, die auf das Zwischenbild fokussiert.
[0006] Ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung in der Angabe eines Kraftfahrzeugscheinwerfers der eingangs genannten Art,
bei dem ein außen liegendes Lichtfeld der projizierten Lichtverteilung an seinem Außenrand,
an den sich kein weiteres Lichtfeld mehr anschließt, keine scharfe Hell-Dunkel-Grenze
aufweist und stattdessen einen allmählichen, gewissermaßen weichen Übergang vom hellen
Lichtfeld in einen weiter außen liegenden dunklen Bereich aufweist.
[0007] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei unterscheidet
sich die vorliegende Erfindung von dem eingangs genannten Stand der Technik durch
seine kennzeichnenden Merkmale. Danach weist ein an einem Ende der Reihe am weitesten
außen angeordneter Primäroptikteilbereich zusätzlich zu seiner Sammellinse ein weiter
außen neben seiner Sammellinse angeordnetes optisches Element auf, das dazu eingerichtet
ist, von der diesem Primäroptikteilbereich zugeordneten Lichtquelle her einfallendes
Licht auf die Sekundäroptik zu richten.
[0008] Das optische Element weist eine Lichtaustrittsfläche auf, die wegen ihrer weiter
außen liegenden Anordnung von der Sekundäroptik auch weiter außen als die Lichtaustrittsfläche
der Sammellinse des zugehörigen Primäroptikteilbereiches abgebildet wird. Aufgrund
dieser Lage nimmt das optische Element nur Licht der Lichtquelle auf, die der Sammellinse
dieses Primäroptikteilbereiches zugeordnet ist und welches Licht an dieser Sammellinse
vorbei propagiert.
[0009] Die Intensität dieses Lichtes ist im Vergleich zu dem von der Sammellinse umgelenkten
Licht eher gering und nimmt nach außen hin ab. Im Endeffekt ergibt sich für den außen
liegenden Primäroptikteilbereich ein Lichtfeld, dass zu dem nächstbenachbarten Lichtfeld
des nächstbenachbarten Primäroptikteilbereiches scharf begrenzt ist und das nach außen
hin nicht scharf begrenzt ist, sondern mit allmählicher abnehmender Helligkeit in
den noch weiter außen liegenden, nicht beleuchteten Bereich übergeht.
[0010] Eine bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass jede Sammellinse eine
optische Achse aufweist und dass die optische Achse mit der Hauptabstrahlrichtung
der Lichtquelle, die dieser Sammellinse zugeordnet ist, in einer Linie liegt. Auf
diese Weise ist gewährleistet, dass ein möglichst großer Teil des von der Lichtquelle
ausgehenden Lichtes von der Sammellinse aufgenommen wird, was sich positiv auf die
optische Effizienz (Lichtmenge, die in der projizierten Lichtverteilung ankommt, geteilt
durch die von der Lichtquelle ausgehende Lichtmenge) auswirkt.
[0011] Bevorzugt ist auch, dass das optische Element wenigstens eine Lichtaustrittsfläche
aufweist, in der Geraden liegen können. Eine solche Lichtaustrittsfläche kann zum
Beispiel eine ebene Fläche, eine Zylinderfläche oder eine Kegelmantelfläche oder jeweils
eine Teilfläche einer solchen Fläche sein.
[0012] Weiter ist bevorzugt, dass die wenigstens eine Lichtaustrittsfläche ein Ausschnitt
aus einer Kegelmantelfläche ist.
[0013] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass das optische
Element mehrere Lichtaustrittsflächen aufweist, von denen jede ein Ausschnitt aus
einer Kegelmantelfläche ist und wobei die Kegelmantelflächen konzentrisch angeordnet
sind. Die Geometrie der Lichtaustrittsflächen wird beim Entwurf und der Fertigung
des optischen Elements festgelegt und ist insofern variabel. Diese Variabilität eröffnet
Freiheitsgrade für das Festlegen der durch das optische Element erfolgenden Verteilung
von Licht, die größer sind als die korrespondierenden Freiheitsgrade, die sich bei
einem optischen Element ergeben, das nur eine Lichtaustrittsfläche aufweist.
[0014] Bevorzugt ist auch, dass das optische Element eine von der zugeordneten Lichtquelle
beleuchtbare Reflexionsfläche aufweist.
[0015] Weiter ist bevorzugt, dass die Reflexionsfläche so angeordnet ist, dass von der zugeordneten
Lichtquelle her einfallendes Licht wenigstens eine interne Totalreflexion erfährt.
[0016] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die Sekundäroptik
wenigstens einen Hohlspiegelreflektor aufweist.
[0017] Bevorzugt ist auch, dass die Sekundäroptik wenigstens eine Projektionslinse aufweist.
[0018] Weiter ist bevorzugt, dass jede Lichtquelle wenigstens eine Halbleiterlichtquelle
aufweist. Halbleiterlichtquellen sind aufgrund ihrer geringen Größe besonders für
die Erzeugung einer Lichtverteilung geeignet, die sich aus einzelnen Lichtfeldern
zusammensetzt, deren Helligkeit individuell steuerbar sein soll.
[0019] Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, den Zeichnungen
und den Unteransprüchen. Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern
auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen
der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
[0020] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0021] Dabei zeigen, jeweils in schematischer Form:
- Figur 1
- einen Kraftfahrzeugscheinwerfer mit einem Teilfernlichtmodul;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf eine mit Halbleiterlichtquellen bestückte Leiterplatte eines Teilfernlichtmoduls;
- Figur 3
- eine Primäroptik eines Teilfernlichtmoduls zusammen mit einer Leiterplatte und einem
Halterahmen der Primäroptik;
- Figur 4
- eine von einem bekannten Kraftfahrzeugscheinwerfer erzeugte Fernlichtverteilung;
- Figur 5
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines Teilfernlichtmoduls eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers;
- Figur 6
- einen vergrößerten Teilbereich aus der Figur 5;
- Figur 7
- einen horizontalen Schnitt durch eine Anordnung aus einer mit Halbleiterlichtquellen
bestückten Leiterplatte und einer Primäroptik eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfers
gemäß Figur 5 und Figur 6;
- Figur 8
- eine von einem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfer erzeugte Fernlichtverteilung;
- Figur 9
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer Primäroptik eines Teilfernlichtmoduls eines
erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfers
- Figur 10
- einen horizontalen Schnitt durch eine Anordnung aus einer mit Halbleiterlichtquellen
bestückten Leiterplatte und einer Primäroptik eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfers
zusammen mit Lichtstrahlen; und
- Figur 11
- eine von einem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfer erzeugte Fernlichtverteilung.
[0022] Im Einzelnen zeigt Figur 1 einen Kraftfahrzeugscheinwerfer 10 mit einem Gehäuse 12,
dessen Lichtaustrittsöffnung durch eine transparente Abdeckscheibe 14 abgedeckt wird.
Bei einer bestimmungsgemäßen Verwendung des Kraftfahrzeugscheinwerfers in einem Kraftfahrzeug
ist die Lichtaustrittsöffnung einer Fahrtrichtung x zugewandt. Die y-Richtung liegt
parallel zu einer Querachse des Kraftfahrzeugs und die z-Richtung liegt zu einer Hochachse
des Kraftfahrzeugs parallel. Fig. 1 zeigt den Kraftfahrzeugscheinwerfer in einer Draufsicht,
wobei der Kraftfahrzeugscheinwerfer aufgeschnitten ist und die Schnittebene horizontal
liegt.
[0023] Der dargestellte Kraftfahrzeugscheinwerfer weist ein Lichtquellenfeld 16 auf, dass
hier n = 3 Lichtquellen 16.1, 16.2, 16.3 enthält. Die Zahl n der Lichtquellen ist
bevorzugt größer als n = 3. Jede der Lichtquellen ist dazu eingerichtet, Licht in
einem eine Hauptlichtabstrahlrichtung 18 aufweisenden Lichtbündel 20 abzustrahlen.
Bei den Lichtquellen handelt es sich bevorzugt jeweils um Halbleiterlichtquellen,
insbesondere Leuchtdioden. Bevorzugt ist auch, dass die Leuchtdioden eine ebene Lichtaustrittsfläche
besitzen. Die abgestrahlten Lichtbündel besitzen dann näherungsweise eine Lambert'sche
Strahlungscharakteristik, was jeweils durch die Darstellung der Lichtbündel 20 als
Kreise repräsentiert wird. Die Länge der innerhalb eines Kreises liegenden Richtungspfeile
gibt dann bekanntlich die in dieser Richtung herrschende Strahlungsintensität an.
Jeder Kreis veranschaulicht insofern ein einzelnes Lichtbündel 20.
[0024] Fig. 1 zeigt auch ein Primäroptikfeld 22, das für jede der hier n = 3 Lichtquellen
genau einen Primäroptikteilbereich 22.1, 22.2, 22.3 aufweist, welcher der jeweiligen
Lichtquelle zugeordnet ist. Jeder Primäroptikteilbereich enthält eine Sammellinse.
Die Zuordnung erfolgt dadurch, dass eine Lichteintrittsfläche dieser Sammellinse in
dem von dieser Lichtquelle ausgehenden Lichtbündel liegt, und die Hauptlichtabstrahlrichtung
dieser Lichtquelle schneidet. Durch diese Definition ergibt sich eine eindeutige Zuordnung.
Die Fig. 1 zeigt ein Beispiel einer solchen Zuordnung. Das Primäroptikfeld 22 weist
eine Lichteintrittsseite 26 und eine Lichtaustrittsseite 28 auf.
[0025] Die einzelnen Sammellinsen des Primäroptikfeldes 22 sind bevorzugt durch ihre Form
und Anordnung dazu eingerichtet, den Öffnungswinkel des jeweils auf sie einfallenden
Lichtes zu verringern. Dabei ist besonders bevorzugt, dass die Sammellinsen so geformt
und angeordnet sind, dass sich die auf der Lichtaustrittsseite 28 des Primäroptikfeldes
22 bei eingeschalteten Lichtquellen bildenden Lichtfelder berühren, aber nicht überlappen.
Durch Einschalten und Ausschalten der jeweils zugehörigen Lichtquelle wird ein Feld
individuell hell beleuchtet oder abgedunkelt. Die Summe dieser Lichtfelder stellt
eine innere Lichtverteilung dar, die von einer Sekundäroptik 30 in eine äußere Lichtverteilung
überführt wird, die sich vor dem Kraftfahrzeugscheinwerfer und damit vor dem Kraftfahrzeug
einstellt, das diesen Kraftfahrzeugscheinwerfer aufweist.
[0026] Die Sekundäroptik kann als Sammellinse, als Parabolspiegel oder als optisches System
von mehreren Linsen und/oder Spiegeln ausgeführt sein. Die Sekundäroptik kann auch
dahin abgewandelt werden, dass der Abbildung des Zwischenbildes eine vertikale und/oder
horizontale Streuung überlagert wird, um eine regelkonforme Lichtverteilung zu erzeugen.
Die Überführung der inneren Lichtverteilung in eine äußere Lichtverteilung erfolgt
mittels einer Sekundäroptik 30 durch Projektion der inneren Lichtverteilung in einen
Raumbereich vor dem Kraftfahrzeugscheinwerfer. Die innere Lichtverteilung entspricht
dem weiter vorn erwähnten Zwischenbild. Wenn alle Lichtquellen gleichzeitig eingeschaltet
sind, ergibt sich eine Fernlichtverteilung. Die Charakteristik als Fernlicht ergibt
sich dadurch, dass ein oberhalb des Horizontes liegender Bereich beleuchtet wird.
Durch das Einschalten und Ausschalten einzelner Lichtquellen wird eine Teilfernlichtverteilung
erzeugt.
[0027] Das Lichtquellenfeld 16 bildet zusammen mit dem Primäroptikfeld 22 und der Sekundäroptik
30 ein Teilfernlichtmodul 24. Ein erfindungsgemäßer Kraftfahrzeugscheinwerfer kann
über ein oder mehrere Teilfernlichtmodule hinaus weitere Lichtmodule aufweisen, zum
Beispiel ein oder mehrere Grundlichtmodule oder Abblendlichtmodule, ohne dass diese
Aufzählung abschließend gemeint ist.
[0028] Die Figur 1 zeigt damit insbesondere ein Teilfernlichtmodul 24 für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer
10, mit einem Lichtquellenfeld 16, das n einander paarweise benachbart in einer Reihe
angeordnete Lichtquellen 16.1 mit i = 1 bis n aufweist, wobei n größer oder gleich
3 ist und wobei jede der Lichtquellen dazu eingerichtet ist, Licht in einem eine Hauptlichtabstrahlrichtung
18 aufweisenden Lichtbündel 20 abzustrahlen, und mit einem Primäroptikfeld 22, das
n Primäroptikteilbereiche aufweist.
[0029] Figur 2 zeigt eine Draufsicht auf eine mit n = 8 Halbleiterlichtquellen als Lichtquellen
16.1 bis 16.8 bestückte Leiterplatte 32 eines Teilfernlichtmoduls. Die Halbleiterlichtquellen
können individuell gedimmt und/oder eingeschaltet und ausgeschaltet werden. Jede Halbleiterlichtquelle
besteht aus wenigstens einer Leuchtdiode. Die Leuchtdioden sind dazu eingerichtet,
weißes Licht zu erzeugen, wie es für Scheinwerferlichtverteilungen vorgeschrieben
ist. Dazu werden blaues Licht emittierende Halbleiterlichtquellen verwendet, die mit
einem Wellenlängenkonverter beschichtet sind. Der Wellenlängenkonverter wandelt einen
Teil des blauen Lichtes in gelb-rotes Licht um. Das weiße Licht ergibt sich dann durch
Mischung von blauem und gelb-roten Licht.
[0030] Die Lichtquellen sind in einer Reihe angeordnet. In Richtung der Reihe nimmt der
Abstand zwischen jeweils zwei benachbarten Halbleiterlichtquellen von der Reihenmitte
ausgehend nach innen (in der Figur 2 nach links) und nach außen (in der Figur 2 nach
rechts) zu. Die Richtung nach außen hin ist die positive y-Richtung. Nach außen hin
nehmen die Abstände stärker zu als nach innen. Darüber hinaus liegen die in y-Richtung
außen angeordneten Lichtquellen, insbesondere die am weitesten außen liegende Lichtquelle
16.8 in z-Richtung höher als die inneren Halbleiterlichtquellen, z.B. die Lichtquelle
16.4. Bei der durch die Sekundäroptik erfolgenden Projektion kehrt sich diese Anordnung
um: Die von den äußeren Halbleiterlichtquellen erzeugten Lichtfelder liegen in z-Richtung
tendenziell tiefer als die von den weiter innen liegenden Halbleiterlichtquellen erzeugten
Lichtfelder.
[0031] Figur 3 zeigt ein Primäroptikfeld 22 eines Teilfernlichtmoduls zusammen mit einer
Leiterplatte 32 gemäß der Figur 2 und einem Halterahmen 34 des Primäroptikfeldes.
Der Halterahmen legt das Primäroptikfeld relativ zu der Leiterplatte fest und dient
auch zur Befestigung der Leiterplatte an einem Kühlkörper 36. Jeder Primäroptikteilbereich
22.i mit i = 1 bis n weist genau eine Sammellinse auf, die eine Lichteintrittsfläche
und eine Lichtaustrittsfläche aufweist. Wenigstens die Lichtaustrittsfläche ist in
zwei Raumrichtungen konvex gewölbt. Im dargestellten Beispiel ist jede Sammellinse
in einer zur x-y-Ebene parallelen Ebene und in einer zur y-z-Ebene parallelen Ebene
jeweils konvex gewölbt. Jede Sammellinse ist genau einer Lichtquelle und jede Lichtquelle
ist genau einer Sammellinse dadurch zugeordnet, dass die Sammellinse in dem von der
zugeordneten Lichtquelle ausgehenden Lichtbündel liegt und die Hauptabstrahlrichtung
dieser Lichtquelle schneidet.
[0032] Figur 4 zeigt eine Fernlichtverteilung, wie sie von einem solchen Teilfernlichtmodul
erzeugt wird, wenn alle Halbleiterlichtquellen eingeschaltet sind. Eine solche Fernlichtverteilung
ergibt sich im dargestellten Beispiel auf einer 25m von dem Kraftfahrzeugscheinwerfer
entfernten senkrechten Wand. Die einen Punkt der Lichtverteilung kennzeichnenden Gradzahlen
geben jeweils den Winkel an, der zwischen einer Hauptabstrahlrichtung des Kraftfahrzeugscheinwerfers
und einer Geraden liegt, die vom Kraftfahrzeugscheinwerfer aus zu diesem Punkt der
Lichtverteilung geht. Die geschlossenen Kurven sind Linien gleicher Helligkeit (längs
jeweils einer Kurve). Die Helligkeit nimmt von Kurve zu Kurve nach außen hin ab. Die
Dichte der Kurven ist ein Maß für den Gradienten der Helligkeit. Das rechte und damit
hier äußere Ende der Lichtverteilung liegt geschätzt bei ca. 18° (Winkel in einer
x-y-Ebene zur Hauptabstrahlrichtung). Die Linien gleicher Helligkeit liegenden dort
noch so dicht, dass der Hell-Dunkel-Übergang noch als abrupt empfunden wird.
[0033] Die Figuren 5 und 6 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel eines Teilfernlichtmoduls
24 eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfers. Im Einzelnen zeigen diese Figuren
eine Leiterplatte 32 mit einem Primäroptikfeld 22, die zusammen an einem Kühlkörper
36 befestigt sind. Figur 5 zeigt darüber hinaus eine Sekundäroptik 30, mit der die
sich auf den Lichtaustrittsflächen des Primäroptikfeldes 22 einstellende innere Lichtverteilung
vor den Kraftfahrzeugscheinwerfer projiziert wird. Die Sekundäroptik 30 ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel eine Projektionslinse. Die Sekundäroptik kann aber auch als Reflektor
realisiert sein. Das Primäroptikfeld 22 zeichnet sich dadurch aus, dass ein an einem
Ende der Reihe der Halbleiterlichtquellen am weitesten außen angeordneter Primäroptikteilbereich
22.n zusätzlich zu seiner Sammellinse 38.n ein noch weiter außen neben seiner Sammellinse
angeordnetes optisches Element 40 aufweist. Dabei ist das optische Element durch seine
optischen Eigenschaften und seine Anordnung dazu eingerichtet, von der diesem Primäroptikteilbereich
22.n zugeordneten Halbleiterlichtquelle her einfallendes Licht auf die Sekundäroptik
30 zu richten.
[0034] Figur 7 zeigt einen horizontalen Schnitt durch eine Anordnung aus einer mit Halbleiterlichtquellen
als Lichtquellen 16.i mit i gleich 1 bis n bestückten Leiterplatte 32 und einem Primäroptikfeld
22 eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfers. Jede Sammellinse 38.1 bis 38.n
der Primäroptikteilbereiche weist eine optische Achse auf, die mit der Hauptabstrahlrichtung
der Lichtquelle, die dieser Sammellinse zugeordnet ist, in einer Linie 42 liegt.
[0035] Die Primäroptikteilbereiche sind in der bei bestimmungsgemäßer Verwendung horizontalen
y-Richtung unterschiedlich breit, und sie werden von der Sekundäroptik auch entsprechend
unterschiedliche breit projiziert.
[0036] Der in der in der y-Richtung am weitesten außen liegende Primäroptikteilbereich 22.n
weist neben seiner Sammellinse 38.n ein optisches Element 40 auf. Das optische Element
40 besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus bogenförmigen Prismen. Durch die
Prismen kann der Bereich, in dem Licht 44 der äußeren Lichtquelle 16.n gebündelt und
in Richtung zur Sekundäroptik gelenkt wird, erweitert werden. Als erwünschte Folge
wird das Lichtfeld, das von der diesem Primäroptikteilbereich 22.n zugeordneten Lichtquelle
16.n beleuchtet wird, breiter.
[0037] Das optische Element 40 zeichnet sich dadurch aus, dass es wenigstens eine Lichtaustrittsfläche
aufweist, in der Geraden liegen können. Die möglichen Geraden liegen in der Zeichnungsebene,
die hier die x-y-Ebene ist. Die Prismen besitzen im Übrigen eine um die äußere Begrenzung
der äußeren Sammellinse gebogene Form. Diese Biegung ergibt sich in der y-z-Ebene
und ist in den Figuren 5 und 6 erkennbar.
[0038] Figur 8 zeigt eine von einem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfer erzeugte
Fernlichtverteilung. Diese Fernlichtverteilung ist insgesamt nach außen (in der Figur
8 nach rechts) breiter als die mit dem bekannten Scheinwerfer erzeugte Lichtverteilung,
und der Abstand voneinander benachbarten Linien gleicher Helligkeit ist am äußeren
rechten Rand größer als bei der mit dem bekannten Scheinwerfer erzeugten Lichtverteilung,
die in Figur 4 abgebildet ist. Als erwünschte Folge wird der äußere Bereich des von
dem Kraftfahrzeugscheinwerfer beleuchteten Vorfeldes weiter ausgeleuchtet und der
Übergang vom hell beleuchteten Bereich der Lichtverteilung zum dunklen Bereich erfolgt
weniger abrupt, was damit gleichbedeutend ist, dass der Gradient der Helligkeitsverteilung
am äußeren rechten Rand weniger steil verläuft als bei der mit dem bekannten Scheinwerfer
erzeugten Lichtverteilung.
[0039] Mit der Erfindung wird die Lichtverteilung des äußersten Teilfernlichtsegments so
gestaltet, dass dieses Teilfernlichtsegment breiter wird und zur Seite hin weich ausläuft.
Dadurch wird eine bessere Seitenausleuchtung erreicht, und störend abrupte Hell-Dunkel-Übergange
werden in diesem Bereich beseitigt.
[0040] Figur 9 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer Primäroptik eines Teilfernlichtmoduls
eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugscheinwerfers. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
weist der an einem Ende der Reihe am weitesten außen angeordnete Primäroptikteilbereich
zusätzlich zu seiner Sammellinse 38.n ein noch weiter außen neben seiner Sammellinse
38.n angeordnetes optisches Element 40 auf, das dazu eingerichtet ist, von der diesem
Primäroptikteilbereich zugeordneten Lichtquelle her einfallendes Licht auf die Sekundäroptik
zu richten. Das optische Element ist hier als katadioptrisches optisches Element realisiert.
[0041] Figur 10 zeigt einen horizontalen Schnitt durch eine Anordnung aus einer mit Halbleiterlichtquellen
bestückten Leiterplatte 32 und einem Primäroptikfeld des zweiten Ausführungsbeispiels.
Auch hier weist jede Sammellinse eines Primäroptikteilbereichs eine optische Achse
auf, die mit der Hauptabstrahlrichtung der Lichtquelle, die dieser Sammellinse zugeordnet
ist, in einer Linie liegt.
[0042] Das optische Element 40 zeichnet sich dadurch aus, dass es eine brechende Lichteintrittsfläche,
eine totalreflektierende (oder spiegelnd beschichtete) Reflexionsfläche 42 und eine
brechende Lichtaustrittsfläche besitzt.
[0043] In einer Ausgestaltung weist das optische Element wenigstens eine Reflexionsfläche
42 auf, in der Geraden liegen können. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn die
Reflexionsfläche 42 ein Ausschnitt aus einer Kegelmantelfläche ist. In diesem Fall
sind die Schnittlinien, die dadurch entstehen, dass eine die zentrale Mittellinie
des Kegelmantels enthaltende Ebene den Kegelmantel schneidet, Geraden.
[0044] Die Reflexionsfläche 42 ist dabei so angeordnet, dass von der Lichtquelle 16.n, die
diesem Primäroptikteilbereich zugeordnet ist, her einfallendes Licht wenigstens eine
interne Totalreflexion erfährt, mit der das Licht zur Lichtaustrittsfläche des optischen
Elements 40 gerichtet wird.
[0045] Figur 11 zeigt eine mit dem zweiten Ausführungsbeispiel erzeugte Fernlichtverteilung.
Für diese Fernlichtverteilung gelten die Ausführungen zur Figur 8: Diese Fernlichtverteilung
ist insgesamt nach außen (in der Figur 11 nach rechts) breiter als die mit dem bekannten
Scheinwerfer erzeugte Lichtverteilung, und der Abstand voneinander benachbarten Linien
gleicher Helligkeit ist am äußeren rechten Rand größer als bei der mit dem bekannten
Scheinwerfer erzeugten Lichtverteilung, die in Figur 4 abgebildet ist. Als erwünschte
Folge wird der äußere Bereich des von dem Kraftfahrzeugscheinwerfer beleuchteten Vorfeldes
weiter ausgeleuchtet und der Übergang vom hell beleuchteten Bereich der Lichtverteilung
zum dunklen Bereich erfolgt weniger abrupt, was damit gleichbedeutend ist, dass der
Gradient der Helligkeitsverteilung am äußeren rechten Rand weniger steil verläuft
als bei der mit dem bekannten Scheinwerfer erzeugten Lichtverteilung.
[0046] Insgesamt wird die Lichtverteilung des äußersten Teilfernlichtsegments so gestaltet,
dass dieses Teilfernlichtsegment breiter wird und zur Seite hin weich ausläuft. Dadurch
wird eine bessere Seitenausleuchtung erreicht, und störende abrupte Hell-Dunkel-Übergänge
werden in diesem Bereich beseitigt.
1. Teilfernlichtmodul (24) für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer (10), mit einem Lichtquellenfeld
(16), das n einander paarweise benachbart in einer Reihe angeordnete Lichtquellen
(16.1, ..., 16.n) aufweist, wobei n größer oder gleich 3 ist und wobei jede der Lichtquellen
dazu eingerichtet ist, Licht in einem eine Hauptlichtabstrahlrichtung (18) aufweisenden
Lichtbündel (20) abzustrahlen, mit einem Primäroptikfeld (22), das n Primäroptikteilbereiche
(22.1, ..., 22.n) aufweist, wobei jeder Primäroptikteilbereich genau eine Sammellinse
(38.1, ..., 38.n) aufweist, die eine Lichteintrittsfläche und eine Lichtaustrittsfläche
aufweist, die in zwei Raumrichtungen konvex gewölbt ist, wobei jede Sammellinse genau
einer Lichtquelle und jede Lichtquelle genau einer Sammellinse dadurch zugeordnet
ist, dass die Sammellinse in dem von der zugeordneten Lichtquelle ausgehenden Lichtbündel
liegt und die Hauptabstrahlrichtung dieser Lichtquelle schneidet, und mit einer Sekundäroptik
(30), die dazu eingerichtet und angeordnet ist, eine sich auf den Lichtaustrittsflächen
des Primäroptikfeldes bei eingeschalteten Lichtquellen einstellende Lichtverteilung
in einen Raumbereich vor dem Scheinwerfer zu projizieren, dadurch gekennzeichnet, dass ein an einem Ende der Reihe am weitesten außen angeordneter Primäroptikteilbereich
(22.n) zusätzlich zu seiner Sammellinse (38.n) ein weiter außen neben seiner Sammellinse
angeordnetes optisches Element (40) aufweist, das dazu eingerichtet ist, von der diesem
Primäroptikteilbereich (22.n) zugeordneten Lichtquelle her einfallendes Licht auf
die Sekundäroptik zu richten.
2. Teilfernlichtmodul (24) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede Sammellinse (38.1, ..., 38.n) eine optische Achse aufweist und dass die optische
Achse mit der Hauptabstrahlrichtung der Lichtquelle, die dieser Sammellinse zugeordnet
ist, in einer Linie liegt.
3. Teilfernlichtmodul (24) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das optische Element (40) wenigstens eine Lichtaustrittsfläche aufweist, in der Geraden
liegen können.
4. Teilfernlichtmodul (24) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Lichtaustrittsfläche ein Ausschnitt aus einer Kegelmantelfläche
ist.
5. Teilfernlichtmodul (24) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das optische Element (40) mehrere Lichtaustrittsflächen aufweist, von denen jede
ein Ausschnitt aus einer Kegelmantelfläche ist und wobei die Kegelmantelflächen konzentrisch
angeordnet sind.
6. Teilfernlichtmodul (24) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das optische Element (40) eine von der zugeordneten Lichtquelle beleuchtbare Reflexionsfläche
aufweist.
7. Teilfernlichtmodul (24) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Reflexionsfläche so angeordnet ist, dass von der zugeordneten Lichtquelle her
einfallendes Licht wenigstens eine interne Totalreflexion erfährt.
8. Teilfernlichtmodul (24) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundäroptik (30) wenigstens einen Hohlspiegelreflektor aufweist.
9. Teilfernlichtmodul (24) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekundäroptik (30) wenigstens eine Projektionslinse aufweist.
10. Teilfernlichtmodul (24) nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Lichtquelle (16.1,..., 16.n) wenigstens eine Halbleiterlichtquelle aufweist.