[0001] Die Erfindung betrifft einen Kontaktkörper für einen Waffenrohrverschluss, umfassend
ein Gehäuse, zumindest eine Kontaktnadel, einen innerhalb des Gehäuses axialbeweglich
gelagerten Führungskörper zur Aufnahme der mindestens einen Kontaktnadel, wobei die
zumindest eine der Kontaktnadeln axialbeweglich innerhalb des Führungskörpers gelagert
ist.
[0002] Bei einer elektrischen an Zündung einer Treibladung in einem Waffenrohrverschluss
von Rohrwaffen, wie zum Beispiel Panzerkanonen, muss ein elektrisch leitender Kontakt
mit einer Munition, wie einer Patrone, hergestellt werden. Dies geschieht üblicherweise
mit Kontaktnadeln, die durch die Keilplatte auf den einzelnen Kontakt des Treibladungsanzünders
gedrückt werden. Ist der Waffenrohrverschluss ein Keilverschluss, so bewegt sich der
Keil zum Öffnen des Ladungsraums radial zu einer Rohrseelenachse. Um eine Zerstörung
der Kontaktnadeln zu verhindern, werden die Kontaktnadeln vor Öffnen des Waffenrohrverschlusses
zurückgezogen.
[0003] Um die Kontaktnadeln wieder mit der Munition nach dem Schließen des Waffenrohrverschlusses
in Kontakt zu bringen, werden für die Betätigung der Kontaktnadeln Kontaktkörper verwendet,
die in den Verschlusskeil eingesetzt werden und über ein mechanisches Gestänge beim
Öffnen und Schließen derart betätigt werden, dass die Kontaktnadeln vor und zurück
bewegt werden. Dazu sind die Kontaktnadeln in dem Kontaktkörper üblicherweise axialbeweglich
gelagert.
[0004] Die
DE 736 564 A offenbart einen Waffenrohrverschluss mit einem Verschlussstück in dem ein Kontaktkörper
zum Herstellen eines Zündkontakts ausgebildet ist. Der Kontakt wird dadurch hergestellt,
dass ein Zündstift axial auf einen Patronenboden gedrückt wird.
[0005] Aus der
EP 1 199 537 A2 ist ein generischer Kontaktkörper mit zwei Kontaktnadeln bekannt, die axial beweglich
innerhalb des Kontaktkörpers gelagert sind. Der Kontakt wird dadurch hergestellt,
dass die Kontaktnadeln senkrecht auf einen Patronenboden gedrückt werden.
[0006] Der Kontakt zwischen den Kontaktnadeln und dem Treibladungsanzünder im Hülsenboden
oder Patronenboden wird bei den bekannten Lösungen ausschließlich dadurch hergestellt,
dass die Kontaktnadeln senkrecht auf den Kontakt gedrückt werden.
[0007] Dabei können Verschmutzungen, Oxidation oder Korrosion dazu führen, dass der elektrische
Kontakt einen zu hohen Übergangswiderstand aufweist und eine Zündung nicht mehr stattfinden
kann. Weiterhin lassen sich vorhandene Kontaktkörper nur mit großem Aufwand und nur
mit Spezialwerkzeug montieren.
[0008] Ausgehend davon, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Kontaktkörper bereitzustellen,
der einen zuverlässigeren Kontakt mit einer zu kontaktierenden Oberfläche herstellt.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
[0010] Erfindungsgemäß wird ein Kontaktkörper für einen Waffenrohrverschluss bereitgestellt,
umfassend ein Gehäuse, zumindest eine Kontaktnadel einen innerhalb des Gehäuses axialbeweglich
gelagerten Führungskörper zur Aufnahme der mindestens einen Kontaktnadel, wobei die
zumindest eine der Kontaktnadeln axialbeweglich innerhalb des Führungskörpers gelagert
ist. Der Kontaktkörper weist Rotationsmittel für jede Kontaktnadel auf, die derart
ausgebildet sind, dass die Kontaktnadel bei einer Axialbewegung relativ zu dem Führungskörper
rotiert.
[0011] Weiterhin wird erfindungsgemäß eine Kontaktnadel zur Verwendung in einem solchen
oder wie nachfolgend beschrieben weitergebildeten Kontaktkörper bereitgestellt.
[0012] Ferner wird erfindungsgemäß ein Waffenrohrverschluss umfassend einen solchen oder
wie nachfolgend beschrieben weitergebildeten Kontaktkörper bereitgestellt.
[0013] Zudem wird eine Rohrwaffe mit einem solchen Waffenrohrverschluss bereitgestellt.
[0014] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Kontaktkörpers werden die Kontaktnadeln
nicht nur auf die zu kontaktierende Oberfläche gedrückt, sondern auch rotiert, sodass
es zu einer Relativbewegung zwischen der zu kontaktierenden Oberfläche und der Kontaktnadel
kommt. Hierdurch wird Reibung zwischen der zu kontaktierenden Oberfläche und der Kontaktnadel
erzeugt, sodass die zu kontaktierende Oberfläche aufgeraut bzw. oberflächlich abgeschabt
wird. Erfindungsgemäß werden so Oxidations- und/oder Korrosionsschichten sowie Verunreinigungen
durchbrochen oder verdrängt, sodass ein zuverlässiger elektrischer Kontakt hergestellt
werden kann.
[0015] In vorteilhafter Weiterbildung des Kontaktkörpers kann vorgesehen sein, dass der
Kontaktkörper je Kontaktnadel einen in oder an dem Führungskörper fixierten Kontaktstift
als Rotationsmittel aufweist, und die zumindest eine Kontaktnadel eine mit dem Kontaktstift
zusammenwirkende Ausnehmung als Rotationsmittel aufweist, die derart geformt ist,
dass die Kontaktnadel bei einer Axialbewegung relativ zu dem Führungskörper in Wirkverbindung
mit dem Kontaktstift rotiert.
[0016] Hierdurch wird erreicht, dass die Axialbewegung der Kontaktnadeln relativ zu dem
Führungskörper mit einer Rotationsbewegung um die Achse der Kontaktnadeln zwangsweise
gekoppelt wird. Dabei wirken Ausnehmungen und Kontaktstifte jeweils derart zusammen,
dass die Kontaktnadeln relativ zur Axialbewegung eine definierte Rotation durchführen.
[0017] Ferner kann in Ausgestaltung des Kontaktkörpers vorgesehen sein, dass die Ausnehmung
eine spiralförmige Ausnehmung ist.
[0018] Durch die Steigung der spiralförmigen Ausnehmung der Kontaktnadel kann der Rotationswinkel
bezogen auf die Axialbewegung eingestellt werden.
[0019] Ferner kann der Kontaktkörper dahingehend weitergebildet sein, dass die Kontaktnadel
einen Gewindezapfen aufweist, der vorzugsweise dazu ausgebildet ist, den Kontaktstift
mit einer Kontaktnadel im nichtmontieren Zustand aus dem Kontaktkörper herauszuziehen
oder auszutreiben.
[0020] In Weiterbildung des Kontaktkörpers kann vorgesehen sein, dass der Kontaktkörper
einen Deckel mit Ausnehmungen aufweist, durch den die Kontaktnadeln sich aus dem Gehäuse
heraus erstrecken.
[0021] Ferner kann der Kontaktkörper vorsehen, dass die Kontaktnadeln und die Ausnehmungen
derart ausgebildet sind, dass die Kontaktnadeln zur Montage und Demontage, insbesondere
nach Demontage der Kontaktstifte, durch die Ausnehmungen entnehmbar sind.
[0022] Hierdurch wird erreicht, dass nach dem Entfernen der Kontaktstifte die Kontaktnadeln
aus dem Kontaktkörper entnommen werden können. Somit können abgebrochene oder verschlissene
Kontaktnadeln mit wenigen Handgriffen ohne Werkzeug durch die Bordbesatzung beispielsweise
eines Panzers durchgeführt werden und zur Montage ist kein Sonderwerkzeug mehr nötig.
[0023] In Ausgestaltung des Kontaktkörpers kann vorgesehen sein, dass zwischen dem Deckel
und dem Führungskörper ein elastisches Mittel, insbesondere eine Feder, ausgebildet
ist, das den Führungskörper entgegen einer Schussrichtung vorspannt.
[0024] Hierdurch wird sichergestellt, dass der Führungskörper und damit auch die Kontaktnadeln
zuverlässig entgegen der Schussrichtung zurückgezogen werden, sobald der Keilverschluss
geöffnet wird.
[0025] Ferner kann der Kontaktkörper vorsehen, dass in Schussrichtung hinter dem Führungskörper
ein Hebel ausgebildet ist, der den Führungskörper in Schussrichtung axial bewegen
kann.
[0026] Durch das Vorsehen eines Hebels zum axialen Bewegen des Führungskörpers wird erreicht,
dass eine zuverlässige Kraftübertragung auf den Führungskörper sichergestellt wird.
Hierdurch lassen sich die zumindest eine Kontaktnadel zuverlässig axial gegenüber
dem Gehäuse bewegen.
[0027] Ferner kann der Kontaktkörper vorsehen, dass jeder Kontaktstift zumindest ein elastisch
vorgespanntes Kontaktelement, insbesondere eine drehbeweglich gelagerte Kugel oder
einen Schleifkontakt, in seiner Spitze aufweist.
[0028] Hierdurch wird verhindert, dass der Kontaktstift an seiner Spitze verkantet und eine
sichere Verschiebbarkeit der Kontaktstifte gegenüber dem Gehäuse ist gewährleistet.
[0029] In Ausgestaltung des Kontaktkörpers kann zudem vorgesehen sein, dass der Kontaktkörper,
insbesondere der Führungskörper, Kontakthülsen aufweist, in welchen die Kontaktnadeln
axialbeweglich gelagert sind. Dazu sind die Kontakthülsen in entsprechenden Ausnehmungen
in dem Führungskörper angeordnet. Ferner kann in jeder Kontakthülse ein zweites elastisches
Mittel, zum Vorspannen der Kontaktnadeln ausgebildet ist. Alternativ und für den Fall,
dass keine Kontakthülsen ausgebildet sind, kann das jeweilige elastische Mittel auch
unmittelbar in der Ausnehmung des Führungskörpers angeordnet sein.
[0030] Dies führt dazu, dass eine zuverlässige elektrische Kontaktierung zwischen der jeweiligen
Kontaktnadel und dem dazugehörigen Kontaktstift ermöglicht wird. Die Kontakthülse
wirkt dabei als elektrisches Zwischenelement zwischen dem Kontaktstift und der Kontaktnadel.
Weiterhin lässt sich durch das Vorsehen der Kontakthülse eine spezifische Länge zum
Vorspannen der Kontaktnadeln durch das zweite elastische Mittel einstellen.
[0031] In Weiterbildung des Kontaktkörpers kann ferner vorgesehen sein, dass in dem Gehäuse
eine Öffnung ausgebildet ist, die durch eine Abdeckung abdeckbar ist, die durch ein
vorgespanntes Druckstück gesichert ist.
[0032] Ferner kann der Kontaktkörper vorsehen, dass in dem Gehäuse eine Öffnung ausgebildet
ist, die durch einen Zuleitungskontakthalter abdeckbar ist, der zumindest einen Zuleitungskontakt
aufweist, der elektrisch mit dem zumindest einen Kontaktstift, verbunden ist.
[0033] Der Kontaktstift kann elektrisch mit den Kontakthülsen verbunden sein, die elektrisch
mit dem Kontaktnadeln verbunden sind, um eine elektrische Verbindung zwischen Zuleitungskontakt
und Kontaktnadel auszubilden.
[0034] In Weiterbildung des Kontaktkörpers kann vorgesehen sein, dass die Spitze der Kontaktnadel
Schabkanten oder Klingen aufweist, die derart ausgebildet sind, dass bei Rotation
der Kontaktnadel auf einer Kontaktfläche eines zu kontaktierenden Hülsenbodens Material
abgeschabt werden kann.
[0035] Hierdurch wird erreicht, dass ein zuverlässiger elektrischer Kontakt zwischen Kontaktkörper
und Hülsenboden hergestellt wird und Zündversager verhindert werden.
[0036] Nachfolgend soll die Erfindung anhand von einem Ausführungsbeispiel mit Bezug auf
die Zeichnungen erläutert werden.
[0037] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittdarstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Kontaktkörpers;
- Fig. 2
- eine weitere schematische Schnittdarstellung in Seitenansicht der Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Kontaktkörpers gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Schnittdarstellung im Bereich der Kontaktstifte der Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Kontaktkörpers gemäß Fig. 1 und 2;
- Fig. 4a
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Kontaktnadel, wie diese der
Kontaktkörper gemäß Fig. 1 bis 3 umfasst;
- Fig. 4b
- eine weitere schematische Darstellung der Kontaktnadel gemäß Fig. 4a; und
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung der Spitze der Kontaktnadel gemäß Fig. 4a und 4b.
[0038] Fig. 1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Kontaktkörpers 1 für einen Waffenrohrverschluss. Der Kontaktkörper 1 umfasst ein Gehäuse
10, zumindest eine, vorzugsweise zwei, Kontaktnadeln 20, einen innerhalb des Gehäuses
10 axialbeweglich gelagerten Führungskörper 30 zur Aufnahme der mindestens einen Kontaktnadel
20. Die zumindest eine Kontaktnadel 20 ist axialbeweglich innerhalb des Führungskörpers
30 gelagert.
[0039] Der Kontaktkörper 1 weist Rotationsmittel 22, 40 für jede Kontaktnadel 20 auf, die
derart ausgebildet sind, dass die Kontaktnadel 20 durch Axialbewegen relativ zu dem
Führungskörper 30 rotiert.
[0040] Als Rotationsmittel sind je Kontaktnadel 20 ein in oder an dem Führungskörper 30
fixierter Kontaktstift 40 ausgebildet.
[0041] Die zumindest eine Kontaktnadel 20 weist als Rotationsmittel eine mit dem Kontaktstift
40 zusammenwirkende Ausnehmung 22 auf, die derart geformt ist, dass die Kontaktnadel
40 bei einer Axialbewegung relativ zu dem Führungskörper 30 in Wirkverbindung mit
dem Kontaktstift 40 rotiert.
[0042] Der Kontaktkörper 1 weist einen Deckel 12 mit Ausnehmungen 14 auf, durch die sich
Kontaktnadeln 20 aus dem Gehäuse 10 heraus erstrecken.
[0043] Die Kontaktnadeln 20 und die Ausnehmungen 14 sind derart ausgebildet, dass die Kontaktnadeln
20 zur Montage und Demontage, insbesondere nach Demontage der Kontaktstifte 40, durch
die Ausnehmungen 14 entnehmbar sind.
[0044] Zwischen dem Deckel 12 und dem Führungskörper 30 ist ein erstes elastisches Mittel
50, insbesondere eine Feder, ausgebildet, das den Führungskörper 30 entgegen einer
Schussrichtung S vorgespannt.
[0045] In Schussrichtung S hinter dem Führungskörper 30 ist ein Hebel 65 ausgebildet, der
bei Betätigung den Führungskörper 30 in Schussrichtung S axial bewegen kann.
[0046] Der Führungskörper 30 weist Kontakthülsen 60 auf, in welchen die Kontaktnadeln 20
axialbeweglich gelagert sind und in denen jeweils ein zweites elastisches Mittel 62,
zum Vorspannen der Kontaktnadeln 20 ausgebildet ist.
[0047] Fig. 2 zeigt eine weitere schematische Schnittdarstellung der Ausführungsform des
erfindungsgemäße Kontaktkörper 1 gemäß Fig. 1. Die Schnittebene gemäß Fig. 2 steht
orthogonal zu der Schnittebene gemäß Fig. 1.
[0048] In dem Gehäuse 10 ist eine Öffnung 18 ausgebildet, die durch eine Abdeckung 80 abdeckbar
ist, die durch ein vorgespanntes Druckstück 70 gesichert ist.
[0049] Ferner ist in dem Gehäuse 10 eine Öffnung 19 ausgebildet, die durch einen Zuleitungskontakthalter
90 abdeckbar ist. Der Zuleitungskontakthalter 90 weist zumindest einen Zuleitungskontakt
92 auf, der elektrisch mit dem zumindest einen Kontaktstift 40, verbunden ist. Der
Kontaktstift 40 ist elektrisch mit den Kontakthülsen 60 verbunden, die wiederum elektrisch
mit den Kontaktnadeln 20 verbunden sind, um eine elektrische Verbindung zwischen dem
Zuleitungskontakt 92 und der Kontaktnadel 20 auszubilden.
[0050] Fig. 3 zeigt eine schematische Schnittdarstellung quer zur Schussrichtung S im Bereich
der Kontaktstifte 40 der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kontaktkörpers 1 gemäß
Fig. 1 und 2. Die Schnittdarstellung gemäß Fig. 3 steht orthogonal zu den Schnittebenen
gemäß Fig. 1 und 2.
[0051] Jeder Kontaktstift 40 weist zumindest ein elastisch vorgespanntes Kontaktelement
44, insbesondere eine drehbeweglich gelagerte Kugel oder einen Schleifkontakt, in
seiner Spitze 42 auf.
[0052] Weiterhin weist jeder Kontaktstift 40 ein Innengewinde 48 in dem der Spitze 42 gegenüberliegenden
Ende auf. In das Innengewinde 48 kann ein Gewindezapfen 26 einer Kontaktnadel 20,
die beispielsweise als Ersatzteil mitgeführt wird, eingeschraubt werden, sodass danach
der Kontaktstift 40 herausgezogen werden kann.
[0053] Ist der Kontaktstift 40 aus dem Kontaktkörper 1 entnommen, so kann die jeweilige
Kontaktnadel 20 durch die Ausnehmung 14 des Deckels 12 aus dem Kontaktkörper 1 entnommen
werden.
[0054] Eine neue Kontaktnadel 20 kann anschließend durch Einführen in den Kontaktkörper
1 durch die Ausnehmung 14 des Deckels 12 und anschließender Montage des vorher entnommenen
oder eines neuen Kontaktstifts 40 montiert werden.
[0055] Die Kontaktnadeln 20, die Kontaktstifte 40 und die Kontakthülsen 60 sind aus elektrisch
leitendem Material wie Metall hergestellt, um eine elektrische Verbindung von den
Zuleitungskontakten über die Kontaktstifte 40 auf die jeweilige Kontakthülse 60 und
schließlich auf die jeweilige Kontaktnadel 60 herzustellen. Der Deckel 12, der Führungskörper
30 und der Zuleitungskontakthalter 90 sind aus nichtleitendem Material.
[0056] Bei einer Betätigung wird der Hebel 65 gedreht, sodass der Führungskörper 30 gegen
das zumindest eine elastische Mittel 50 in Schussrichtung S bewegt wird. Dies geschieht
so lange, bis die Kontaktnadeln 20 auf der zu kontaktierenden Oberfläche wie dem Treibladungszünder
der Munition stoßen. Bei weiterer Betätigung werden die Kontaktnadeln 20 nicht weiter
in Schussrichtung S bewegt, sondern tauchen gegen die Kraft der zweiten elastischen
Mittel 62 in den Führungskörper 30 ein.
[0057] Dabei bewegen sich die Kontaktnadeln 20 relativ zu dem Führungskörper 30.
[0058] Zum werkzeuglosen Austausch der Kontaktnadeln 40 muss bei aus dem Waffenverschluss
ausgebautem Kontaktkörper 1 lediglich die Abdeckung 80, die mit dem Druckstück 70
gegen Herausfallen gesichert ist, aus dem Gehäuse 10 geschoben werden. Dann liegen
die Kontaktstifte 40 frei. Mit einer Kontaktnadel 20 können die Kontaktstifte 40 aus
dem Führungskörper 30 herausgezogen werden und die Kontaktnadel 20 kann aus dem Deckel
12 herausgezogen werden. Die neue Kontaktnadel 20 kann montiert werden und der Kontaktstift
40 wird wieder eingesetzt und mit der Abdeckung 80 gesichert. Ebenso kann auch ein
defektes der zweiten elastischen Mittel 62 getauscht werden.
[0059] Fig. 4a zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Kontaktnadel
20 zur Verwendung in einem Kontaktkörper 1 gemäß Fig. 1 bis 3. Fig. 4b zeigt eine
weitere schematische Darstellung der Kontaktnadel 20 gemäß Fig. 4a in einer gegenüber
Fig. 4a gedrehten Position.
[0060] Wie den Fig. 4a und 4b zu entnehmen, ist die Ausnehmung 22 der Kontaktnadel 20 eine
spiralförmige Ausnehmung 22. Hierdurch wird erreicht, dass die Kontaktnadel 20 der
Oberfläche der Ausnehmung 22 folgend, in Wirkverbindung mit dem zugehörigen Kontaktstift
40 bei einer Axialbewegung rotiert.
[0061] Wie in Fig. 4a und Fig. 4b gut zu erkennen, ist der Gewindezapfen 26 der Kontaktnadel
20 an einem der Spitze 24 gegenüberliegenden Ende der Kontaktnadel 20 ausbildet. Der
Gewindezapfen ist dazu ausgebildet, den Kontaktstift 40 mit einer Kontaktnadel 20
im nichtmontierten Zustand aus dem Kontaktkörper 1 herauszuziehen oder auszutreiben.
[0062] Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung der Spitze 24 der Kontaktnadel 20 gemäß
Fig. 4a und 4b. Die Spitze 24 der Kontaktnadel 20 weist Schabkanten oder Klingen auf.
Diese sind derart ausgebildet, dass bei Rotation der Kontaktnadel 20 auf einer Kontaktfläche
eines zu kontaktierenden Hülsenbodens Material abgeschabt werden kann. Hierdurch wird
ein zuverlässiger elektrischer Kontakt hergestellt.
[0063] Die vorstehende Offenbarung bezieht sich, gleichermaßen auf den Kontaktkörper 1 als
solchen, die Kontaktnadel 20 für sich gesehen, einen Waffenrohrverschluss, der den
Kontaktkörper 1 umfasst, sowie eine Rohrwaffe, die einen solchen Waffenrohrverschluss
aufweist.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0064]
- 1
- Kontaktkörper
- 10
- Gehäuse
- 12
- Deckel
- 14
- Ausnehmungen
- 18
- Öffnungen
- 19
- Öffnung
- 20
- Kontaktnadel
- 22
- Ausnehmung
- 24
- Spitze
- 26
- Gewindezapfen
- 30
- Führungskörper
- 40
- Kontaktstift
- 42
- Spitze des Kontaktstifts
- 44
- drehbeweglich gelagerte Kugel
- 46
- drittes elastisches Mittel
- 48
- Innengewinde
- 50
- erstes elastisches Mittel
- 60
- Kontakthülse
- 62
- zweites elastisches Mittel
- 65
- Hebel
- 70
- Druckstück
- 80
- Abdeckung
- 90
- Zuleitungskontakthalter
- 92
- Zuleitungskontakt
- S
- Schussrichtung
1. Kontaktkörper (1) für einen Waffenrohrverschluss, umfassend
ein Gehäuse (10),
zumindest eine Kontaktnadel (20)
einen innerhalb des Gehäuses (10) axialbeweglich gelagerten Führungskörper (30) zur
Aufnahme der mindestens einen Kontaktnadel (20),
wobei die zumindest eine der Kontaktnadeln (20) axialbeweglich innerhalb des Führungskörpers
(30) gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kontaktkörper (1) Rotationsmittel (22, 40) für jede Kontaktnadel (20) aufweist,
die derart ausgebildet sind, dass die Kontaktnadel (20) bei einer Axialbewegung relativ
zu dem Führungskörper (30) rotiert.
2. Kontaktkörper (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktkörper (1) je Kontaktnadel (20) einen in oder an dem Führungskörper (30)
fixierten Kontaktstift (40) als Rotationsmittel aufweist, und
die zumindest eine Kontaktnadel (20) eine mit dem Kontaktstift (40) zusammenwirkende
Ausnehmung (22) als Rotationsmittel aufweist, die derart geformt ist, dass die Kontaktnadel
(40) bei einer Axialbewegung relativ zu dem Führungskörper (30) in Wirkverbindung
mit dem Kontaktstift (40) rotiert.
3. Kontaktkörper (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (22) eine spiralförmige Ausnehmung (22) ist.
4. Kontaktkörper (1) nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktnadel (20) einen Gewindezapfen (26) aufweist, der vorzugsweise dazu ausgebildet
ist den Kontaktstift (40) mit einer Kontaktnadel (20) im nichtmontierten Zustand aus
dem Kontaktkörper (1) herauszuziehen oder auszutreiben.
5. Kontaktkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktkörper (1) einen Deckel (12) mit Ausnehmungen (14) aufweist, durch die
Kontaktnadeln (20) sich aus dem Gehäuse (10) heraus erstrecken.
6. Kontaktkörper (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktnadeln (20) und die Ausnehmungen (14) derart ausgebildet sind, dass die
Kontaktnadeln (20) zur Montage und Demontage, insbesondere nach Demontage der Kontaktstifte
(40), durch die Ausnehmungen (14) entnehmbar sind.
7. Kontaktkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Deckel (12) und dem Führungskörper (30) ein erstes elastisches Mittel
(50), insbesondere eine Feder, ausgebildet ist, das den Führungskörper (30) entgegen
einer Schussrichtung (S) vorspannt.
8. Kontaktkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Schussrichtung (S) hinter dem Führungskörper ein Hebel (65) ausgebildet ist, der
den Führungskörper (30) in Schussrichtung (S) axial bewegen kann.
9. Kontaktkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Kontaktstift (40) zumindest ein elastisch vorgespanntes Kontaktelement (44),
insbesondere eine drehbeweglich gelagerte Kugel oder einen Schleifkontakt, in seiner
Spitze (42) aufweist.
10. Kontaktkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktkörper (30) Kontakthülsen (60) aufweist, in welchen die Kontaktnadeln
(20) axialbeweglich gelagert sind und in denen jeweils ein zweites elastisches Mittel
(62), zum Vorspannen der Kontaktnadeln (20) ausgebildet ist.
11. Kontaktkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (10) eine Öffnung (18) ausgebildet ist, die durch eine Abdeckung (80)
abdeckbar ist, die durch ein vorgespanntes Druckstück (70) gesichert ist.
12. Kontaktkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (10) eine Öffnung (19) ausgebildet ist, die durch einen Zuleitungskontakthalter
(90) abdeckbar ist, der zumindest einen Zuleitungskontakt (82) aufweist, der elektrisch
mit dem zumindest einen Kontaktstift (40), verbunden ist, und wobei der Kontaktstift
(40) elektrisch mit den Kontakthülsen (60) verbunden ist, die elektrisch mit dem Kontaktnadeln
(20) verbunden sind, um eine elektrische Verbindung zwischen dem Zuleitungskontakt
(82) und der Kontaktnadel (20) auszubilden.
13. Kontaktkörper (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spitze (24) der Kontaktnadel (20) Schabkanten oder Klingen aufweist, die derart
ausgebildet sind, dass bei Rotation der Kontaktnadel (20) auf einer Kontaktfläche
eines zu kontaktierenden Hülsenbodens Material abgeschabt werden kann.
14. Kontaktnadel (20) zur Verwendung mit einem Kontaktkörper (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 13.
15. Waffenrohrverschluss, umfassend einen Kontaktkörper (1) nach einem der Ansprüche 1
bis 13.
16. Rohrwaffe umfassend zumindest einen Waffenrohrverschluss nach Anspruch 15.