Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von kaltgeschnittenen Gewebebahnen.
Stand der Technik
[0002] Zum Herstellen von relativ schmalen Gewebebahnen, insbesondere von Gewebebahnen,
die nebeneinander liegende Etikettenbahnen darstellen, ist es bekannt und üblich,
zunächst ein breiteres Gewebe herzustellen und dieses hernach in einzelne, eben schmalere
Gewebebahnen zu schneiden. Dabei können dann für das Weben des breiteren Gewebes effektiv
Webmaschinen mit einem Schussfadeneintrag mittels eines Greifers oder mittels pneumatischem
Schussfadeneintrag, aber grundsätzlich auch Nadelwebmaschinen eingesetzt werden.
[0003] Um ein Ausfransen der Schneidekante, beispielsweise beim einfachen kalten Schneiden,
zu vermeiden, erfolgt das Schneiden der einzelnen Gewebebahnen dabei gemäss dem Stand
der Technik durch ein Schmelzen des Gewebematerials. Dabei verschmelzen die Schuss-
und Kettfäden miteinander und es kann so ein Ausfransen der Scheidekante verhindert
werden. Als Schneideelemente werden gemäss dem Stand der Technik üblicherweise Widerstandsdrähte
bzw. Heizdrähte verwendet, teilweise auch heisse Messer. Auch das Schneiden mit Ultraschall,
was letztendlich den Aufschmelzvorgang beim Schneiden bewirkt, ist bekannt. Als Stand
der Technik wird diesbezüglich auf die
DE 2132853 A hingewiesen.
[0004] Allerdings hat dieses Verfahren den Nachteil, dass wegen des aufgeschmolzenen Gewebematerials
eine harte und raue Gewebekante entsteht, die insbesondere bei Kleidungstextilien,
beispielsweise bei eingenähten Etiketten, unangenehm beim Tragen der Kleidung ist.
[0005] Im Stand der Technik sind durchaus Massnahmen bekannt, mit denen versucht wurde,
die Aufrauhung der Gewebekante zu minimieren oder sie nachträglich zu beseitigen.
In der
DE 2315333 A wird vorgeschlagen, dass das Schmelzschneideelement federnd angeordnet wird und abhängig
von der auf das Gewebe übertragenen Kraft seine Lage ändert. Die elektrische Heizung
des Schneidelements wird dann abhängig von dieser Lage gesteuert bzw. minimiert. In
der
DE 195 10818 C1 wird eine Temperaturregelung des Heizdrahtes mittels Temperatursensor und Komparator
vorgeschlagen, um so die Heizleistung zu minimieren und eine möglichst schonende Schnittkante
zu erzeugen. Es wurde auch vorgeschlagen, die aufgeschmolzene Schneidekante unmittelbar
nach dem Schneidevorgang durch Druckglieder zu glätten. Der Druck soll dabei mittels
Federkraft oder durch Gewebeumlenkung aufgebracht werden. Hierbei wird auf die
WO 097/13023 A1,
WO 098/18995 A1 bzw.
WO 2004/070103 A1 verwiesen. Auch schon vorgeschlagen wurde, beispielsweise in der
DE 3919218 A, die aufgeschmolzene Gewebekante durch nachfolgende Faltung der geschnittenen Kante
quasi einzupacken. Die vorstehend genannten Verfahren haben aber allesamt den Nachteil,
dass für die Glättung der Gewebekante, soweit si denn gelingt, mit einer Verdickung
in Kauf genommen werden muss. Auch die bekannten Schneidverfahren mittels Ultraschall
sind letztendlich Heissschneideverfahren mit den oben beschrieben Nachteilen.
[0006] Weiterhin ist das vorstehend beschriebene Heissscheiden auf solche Gewebematerialien
beschränkt, bei denen sowohl Kette wie auch Schuss aus thermoplastischen, eben heissschneidbaren
Fäden besteht. Dies ist aber selbstverständlich nicht in allen Anwendungsfällen gegeben,
sodass alle die vorstehend beschriebenen Heissschneideverfahren nur restriktiv einsetzbar
sind.
Darstellung der Erfindung
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Herstellverfahren von Gewebebahnen vorzuschlagen,
bei dem auf das Heissschneiden wegen der vorstehend ausgeführten Nachteile und Restriktionen
verzichtet werden kann, bei dem aber die Schneidekante dennoch weich und sicher gegen
ein Ausfransen ist
[0008] Die Aufgabe wird dabei durch ein Herstellverfahren gemäss Anspruch 1 gelöst. Dabei
haben die Massnahmen der Erfindung zunächst einmal zur Folge, dass durch das Einarbeiten
von Zickzackstrukturen ein späteres Ausfransen von vornherein verhindert wird und
dass in einen weiteren Schritt erst die Gewebebahnen mit einem kalten Messer oder
einem gleichwirkenden Werkzeug geschnitten werden. In einer ersten Ausgestaltung der
vorliegenden Erfindung werden die Kettfäden, die nach dem Schneiden lose zwischen
der Zickzackstruktur der Legefäden bzw. Effektfäden und der Schneidekante im Gewebe
liegen, anschliessend einfach abgezogen. In einer ersten alternativen Ausgestaltung
werden die Kettfäden, die sich zwischen den schneidseitigen Legepunkten der genannten
Legefäden und der Schneidkante befinden, bereits vor dem Schneidevorgang nach unten
abgezogen, wobei diese Kettfäden beim Webvorgang ständig im Tieffach angeordnet sind
und das Abziehen zwischen dem Webblatt und der Schneideinrichtung erfolgt. In einer
zweiten alternativen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung werden die Kettfäden,
die sich zwischen den schneidseitigen Legepunkten der genannten Legefäden und der
Schneidkante befinden, bereits vor dem Webfach nach oben oder nach unten abgezogen,
also gar nicht erst eingewoben. Alternativ möglich ist es auch, die Legefäden unter
so hoher Spannung einzulegen, dass die durch sie abgebundenen Kettfäden sich in Schussrichtung
derart stark zusammenziehen, dass eine Schneidgasse entsteht und keine überzähligen
Kettfäden abgezogen werden müssen.
[0009] Die Länge der Schussfadenschwänze an der Gewebekante ist dabei abhängig vom Abstand
der beiden benachbarten Zickzackstrukturen, also von der Anzahl der lose zwischen
der Zickzackstruktur und der Schneidekante liegenden Kettfäden. Durch die vorstehend
beschriebenen Schussfadenschwänze wird eine samtartige weiche Kante erreicht.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Webmaschine sind in den abhängigen Ansprüchen
beschrieben.
[0011] Um zu verhindern, dass die Zickzackstruktur auf Seite der Gewebekante ausfranst oder
beim Schneiden aufgeschnitten wird, ist es vorteilhaft, die Länge der Schussfadenschwänze
nicht zu kurz zu halten. Vorteilhaft ist dabei eine Länge von zumindest 2 mal 3-4
Kettfäden.
[0012] Weiterhin kann es - bei der Verwendung von thermoplastischen Fäden als Schussfäden,
als Kettfäden, auch als einzelne Kettfäden im Bereich der vorgesehenen Kanten der
einzelnen Gewebebahnen, und/oder als die zickzackförmig gelegten Effektfäden - vorteilhaft
sein, das Gewebe vor dem Kaltschneiden anzuschmelzen und dadurch mechanisch zu fixieren.
Vorteilhaft kann auch ein Verschmelzen der Zickzackfäden mit den Schussfäden an der
Gewebeunterseite mittels eines Heizelementes sein. Es sollte für diese Anwendung darauf
hingewiesen werden, dass für diese - in bestimmten Anwendungsfällen vorteilhafte -
Variante des Verfahrens keineswegs alle Fadenelemente aufschmelzbar sein müssen, insbesondere
nicht die Kettfäden oder alle Kettfäden. Weiterhin sollte darauf hingewiesen werden,
dass bei diesen vorteilhaften Ausgestaltungen - im Gegensatz zu den Verfahren mittels
Heissschneidens - die thermoplastischen Fäden lediglich angeschmolzen, nicht aber
durchgeschmolzen werden.
[0013] Vorteilhaft kann auch als zusätzliche Massnahme für ein noch sichereres Verhindern
eines Ausfransen der Gewebekante sein, einen Textilfaden mit Heissklebebeschichtung
in der Kette, im Schuss und/oder als Effektfaden zuzuführen und mittels eines Heizelementes
die Zickzackstruktur typischerweise bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes
der in der Gewebestruktur verwendeten Fäden heiss anzukleben.
[0014] Ganz besonders vorteilshaft ist aber eine Variante des erfindungsgemässen Verfahrens,
bei dem neben dem Zickzackfaden ein weiterer Legefaden eingebracht wird, der mit dem
Zickzackfaden so verbunden wird, dass er ein Ausfransen des Zickzackfadens verhindert.
Dieser zusätzliche Legefaden liegt praktisch in Kettfadenrichtung und kann - selbst
bei relativ kurzen Schussfadenschwänzen - verhindern, dass der Zickzackfaden aus den
Schussfadenschwänzen herausgelöst wird. Selbstverständlich ist es möglich, diese besonders
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung mit den vorstehenden Massnahmen des Anklebens
oder Anschmelzens zu verbinden. Es hat sich aber herausgestellt, dass diese Massnahme
alleine bereits ein wirkungsvolles Mittel gegen das Ausfransen darstellt.
[0015] Es sollte hier betont werden, dass selbstverständlich auch der zusätzliche Legefaden
thermisch anschmelzbar oder mit einer Heissklebeschicht versehen sein kann und dann
die oben genannte thermische Fixierung zusätzlich vorgenommen wird, wobei die Schussfäden,
die zickzackförmige Legefäden und/oder einzelne oder mehrere Kettfäden ebenfalls anschmelzbar
oder mit einer Heissklebeschicht verbunden sein können.
[0016] Die vorbenannten, sowie die beanspruchten und in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
beschriebenen, erfindungsgemäss zu verwendenden Elemente unterliegen in ihrer Grösse,
Formgestaltung, Materialverwendung und ihrer technischen Konzeption keinen besonderen
Ausnahmebedingungen, so dass die in dem jeweiligen Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien
uneingeschränkt Anwendung finden können.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0017] Ausführungsbeispiele der Webmaschine werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
beschrieben, dabei zeigen:
- Figur 1
- den Webvorgang mit dem Eintrag des Schussfadens und den Zickzackfäden in der ersten
Position
- Figur 2
- den Webvorgang mit dem Eintrag des Schussfadens und den Zickzackfäden in der zweiten
Position;
- Figur 3
- den Schneidevorgang mit dem Abziehen der losen Kettfäden;
- Figur 4
- den Schneidvorgang bei einer ersten alternativen Ausführungsform, bei der die Kettfäden
zwischen der Schneidvorrichtung und der Gewebekante während des gesamten Webvorganges
im Tieffach verbleiben und - unabhängig vom Schneidvorgang nach unten abgezogen werden;
- Figur 5
- den Schneidvorgang bei einer zweiten alternativen Ausführungsform, bei der die Kettfäden
zwischen der Schneidvorrichtung und der Gewebekante bereits vor dem Webblatt nach
oben abgezogen werden;
- Figur 6
- die Situation des Zickzackfadens, der durch die Schussfadenschwänze bereits gehalten
wird
- Figur 7
- die Situation des Zickzackfadens, der durch einen zusätzlichen Legefaden unabhängig
von den Schussfadenschwänzen fixiert ist.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0018] In den Figuren 1 bis 5 ist eine erste, einfache Ausgestaltung der Erfindung dargestellt.
Dabei wird - wie in Figur 1 dargestellte - mittels eines Schussfadenführers 40 , der
Schussfaden 24 Schuss um Schuss in das jeweils geöffnete Kettfadenfach 28 einträgt,
wobei im Ausführungsbeispiel der Schussfadenführer 40 - in Figur 1 nicht dargestellt
- an einen Übergabegreifer übergibt und so - mittels dem Anschlagen durch das Webblatt
10 das Grundgewebe 20 herstellt. Erfindungsgemäss werden zickzackförmig Legefäden
bzw. Effektfäden 30, 34 mittels einer Vielzahl von Zuführnadeln bzw. Stechern 34,
36 eingebracht. Dabei wird auf eine der bekannten Methoden bzw. Einrichtungen zurückgegriffen.
Das Einbringen von solchen Lege- bzw. Effektfäden 30, 34 ist schon in der
CH 490541 A beschrieben. Die Effektfäden 30, 32 werden dabei durch Zuführnadeln bzw. Stechern
32, 36 von oben in das Webfach bzw. Kettfadenfach 28 derart eingebracht, dass sie
vom Schusseintragselement 40 überstochen und dadurch ins Gewebe 20 eingebunden werden.
Die Zuführnadeln 32, 36 sind dabei zwischen dem Blattanschlag und dem Webblatt 10
angeordnet. Das Webblatt 10 ist wie üblich oben geschlossen. Alternativ kann die Zickzacklegung
auch wie in der
WO 2011/095262 A1 durchgeführt werden, wobei die Zuführnadeln nicht zwischen dem Blattanschlag und
dem Webblatt 10, sondern zwischen dem Webblatt 10 und der Fachbildeeinrichtung angeordnet
sind und das Webblatt 10 nach oben offene Rietzähne aufweist. Die beiden hier gezeigten
Zuführnadeln 32 und 36, die in der Gesamtvorrichtung nur einen illustrativen Ausschnitt
bilden, werden im Ausführungsbeispiel zum Legen einer Zickzackanordnung - zusammen
mit den hier nicht dargestellten weiteren Zuführnadel synchron in und gegen die Schusseintragsrichtung
hin- und hergeführt, wie in den Figuren 2 und 3 dargestellt.
[0019] In Figur 3 ist zusätzlich das Schneidwerkzeug dargestellt. Mittels des Kaltschneidewerkzeugs
50, im vorliegenden Ausführungsbeispiel nämlich eines einfachen Schneidemessers, wird
im Bereich des Warenabzugs das Webgut 20 in eine Vielzahl von Gewebebändern 22 geschnitten,
wobei in Figur 3 nur die Schnittstelle zwischen zwei dieser Gewebebänder 22 dargestellt
ist. Der Schnittvorgang wird im Ausführungsbeispiel mittig zwischen den beiden dem
Schneidmesser 50 zugewandten Endpunkten der Zickzackanordnung durchgeführt. Im Ausführungsbeispiel
werden dann die jeweils freigelegten vier Kettfäden 60 seitlich schräg abgezogen,
so dass die verbleibenden Schussfadenbereiche - im Ausführungsbeispiel ca. 1 mm lange
Schussfadenschwänze 25 ausbilden, die einerseits bereits verhindern, dass die zusätzlichen
Legefäden 30, 34 ausfransen, da sie in Spannung gehalten werden und die andererseits
einen samtartigen Abschluss der jeweiligen Gewebebahnen 22 ausbilden.
[0020] In einer ersten alternativen Ausführungsform werden - wie in Figur 4 dargestellt
- die überflüssigen Kettfäden zwischen der Schneidelinie und der Gewebekante 26 unabhängig
von der Schneideeinrichtung 50 nach unten abgezogen. Dies wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel
dadurch ermöglicht, dass diese Kettfäden im gesamten Webvorgang im Tieffach verbleiben
und daher nie über die Schussfäden gelangen. Alle anderen Schritte des Verfahrens
- insbesondere die Schritte, die die Legefäden betreffen -werden genauso wie im ersten
Ausführungsbeispiel durchgeführt.
[0021] In einer zweiten alternativen Ausführungsform werden - wie in Figur 5 dargestelltdie
überflüssigen Kettfäden zwischen der Schneidelinie und der Gewebekante 26 bereits
vor dem Webblatt - ebenfalls unabhängig von der Schneideeinrichtung 50 - nach oben
abgezogen, also überhaupt nicht eingebunden. Alle anderen Schritte des Verfahrens
- insbesondere die Schritte, die die Legefäden betreffen -werden genauso wie im ersten
Ausführungsbeispiel durchgeführt.
[0022] Alternativ können auch dass die Legefäden 30, 34 unter so hoher Spannung eingelegt
werden, dass die durch sie abgebundenen Kettfäden sich in Schussrichtung derart zusammenziehen,
dass eine Art Schneidgasse entsteht und keine überzähligen Kettfäden abgezogen werden
müssen. Die Schneidevorrichtung 50 ist dabei durch die entstandene Schneidegasse also
so weit von den nächstliegenden Kettfäden entfernt, dass diese nicht beschädigt werden
können. Auch in diesem Ausführungsbeispiel werden Schussfadenschwänze 25 eben durch
das Zusammenziehen der Kettfäden gebildet.
[0023] In einer Ausgestaltung des erfinderischen Verfahrens werden wird zumindest für einen
der verwendeten Fäden, also der Legefaden, der Schussfaden oder der Kettfaden ein
Thermisch fixierbarer Faden verwendet im Bereich der Gewebekante thermisch fixiert,
indem er beispielsweise an seiner Oberfläche leicht angeschmolzen wird und dadurch
mit den anderen Fäden mechanisch fixiert ist.
[0024] In einer erweiterten Ausgestaltung der Erfindung wird der Legefaden 30, 32 mit den
Schussfäden an der Gewebeunterseite mittels eines Heizelementes verschmolzen. Dabei
werden anschmelzbare Legefäden und Schussfäden und allenfalls Kettfäden, eingesetzt
und durch Anschmelzen zu einer noch sichereren Gewebekante verbunden. Dabei soll betont
werden, dass anders als bei Stand der Technik, bei dem mittels Heissschneiden getrennt
wird. die Fäden selbst nicht beschädigt werden, sondern nur an ihrer Oberfläche, eben
angeschmolzen werden. Damit ergeben sich - bei sorgfältiger Behandlung - auch nicht
die beschriebenen Nachteile des Heissschneidens.
[0025] In einer erweiterten Ausgestaltung der Erfindung wird für zumindest einen der verwendeten
Fäden ein solcher mit einer Heissklebebeschichtung verwendet und mittels eines Heizelementes
wird die Zickzackstruktur bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes der Fäden
- sofern schmelzbare Fäden verwendet werden, was in diesem Ausführungsbeispiel nicht
notwendig ist - wird die Zickzackstruktur am Punkt der Gewebekante heiss verklebt.
[0026] In den Figuren 6 und 7 ist eine weitere Sicherung der Gewebekante 26 der Gewebebahnen
22, nämlich in Figur 6 ohne diese Sicherung und in Figur 7 mit dieser Sicherung dargestellt.
Wie in Figur 6 gezeigt, ist die Gewebekante 26 soweit gesichert, wie der Legefaden
30, 34 an seiner der Schneidekante zugewandten Seite soweit unter Spannung ist, dass
er nicht über den entsprechenden Schussfadenschwanz 25 herausgeht. Ohne zusätzliche
Sicherungsmassnahmen, wie beispielsweise das vorstehend genannte Anschmelzen oder
Heissklebens ist es bei einer unsorgfältigen Behandlung des Gewebebandes 22, insbesondere
durch unsachgemässe Manipulation allerdings möglich, dass einzelne Enden des Zickzackfadens
über den Schussfadenschwanz 25 gebracht werden und so die Gewebekante 26 beschädigt
wird. Dies kann - zusätzlich zu den oben beschriebenen Massnahmen des Anschmelzens
oder Heissklebens oder auch als alleinstehende Massnahme - durch einen weiteren Legefaden
70, der mit einer weiteren Zuführnadel eingebracht wird, vermieden werden. Dieser
zusätzliche Legefaden 70 hat dabei in diesem Ausführungsbeispiel den Effekt, dass
der jeweilige Zickzackfaden 30 oder 34 gegenüber dem Schussfaden 24 bzw. gegenüber
dem Schussfadenschwanz 25 abgebunden und damit abgesichert wird. Der zusätzliche Legefaden
70 liegt dabei in Kettfadenrichtung praktisch zwischen dem letzten verbleibenden Kettfaden
und dem ersten losen Kettfaden 60 und bildet damit den Abschluss der Gewebekante 26.
Der zusätzliche Legefaden kann aber auch seinerseits eine Zickzackanordnung einnehmen
und muss nicht unbedingt den Abschluss der Gewebekante bilden. Seine wesentliche Funktion
ist hingegen, dass er die Bindungspunkte zwischen dem Legefaden 30, 34 und dem Schussfaden
24 zusätzlich sichert ("verknotet"), um ein Abrutschen des Zickzackfadens 30, 34 zu
verhindern.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 10
- Webblatt
- 20
- Gewebe
- 22
- Gebewebahnen
- 24
- Schussfaden
- 25
- Schussfadenschwanz
- 26
- Gewebekanten
- 28
- Kettfadenfach
- 30
- erster Legefaden
- 32
- erste Zuführnadel
- 34
- zweiter Legefaden
- 36
- zweite Zuführnadel
- 40
- Schussfadenführer
- 50
- Kaltschneidewerkzeug
- 60
- lose Kettfäden nach dem Schneidvorgang
- 70
- zusätzlicher Legefaden zum Fixieren des Zickzackfadens
1. Verfahren zum Herstellen von einer Vielzahl von, nämlich zumindest zwei, Gewebebahnen
mittels einer Webmaschine, wobei die Webmaschine zumindest ein Schussfadeneintragsvorrichtung
(40), ein Webblatt (10) oder ein gleichwirkendes Mittel, eine Vielzahl von Legeeinrichtungen
(32, 36) für Zusatzfäden (30, 34) sowie zumindest eine Schneidvorrichtung (50) zum
Zerschneiden des Webgutes in Gewebebahnen umfasst, mit den Schritten
- Eintragen von Schussfäden (24) in das geöffnete Kettfadenfach,
- zickzackförmiges Legen von einer Vielzahl von Legefäden (30, 34) mittels einer Vielzahl
von Zuführnadeln (32, 36),
- Schneiden des Gewebes (20) in Abzugsrichtung in eine Vielzahl von Gewebebahnen (22).
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen weiteren Schritt des Abziehens der eingewobenen Kettfäden (60), die sich zwischen
den schneidseitigen Legepunkten der genannten Legefäden (32, 36) und der Schneidvorrichtung
(50) befinden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen weiteren Schritt des Abziehens der Kettfäden (60), die sich zwischen den schneidseitigen
Legepunkten der genannten Legefäden (32, 36) und der Schneidkante befinden, wobei
die genannten Kettfäden (60) beim Webvorgang ständig im Tieffach angeordnet sind und
das Abziehen zwischen dem Webblatt (10) und der Schneideinrichtung (50) nach unten
erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen weiteren Schritt des Abziehens der Kettfäden (60), die sich zwischen den schneidseitigen
Legepunkten der genannten Legefäden (32, 36) und der Schneidkante befinden, wobei
die genannten Kettfäden (60) bereits vor dem Webfach (10) nach oben oder nach unten
erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Legefäden (30, 34) unter so hoher Spannung eingelegt werden, dass die durch sie
abgebundenen Kettfäden sich in Schussrichtung derart zusammenziehen, dass eine Schneidgasse
entsteht und keine überzähligen Kettfäden abgezogen werden müssen.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen den schneidseitigen Legepunkten der genannten Legefäden (30,
34) und der Schneidvorrichtung (50) zumindest 0.2 mm beträgt.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die kalt zu schneidenden Schussfäden nicht schmelzbar sind.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe (20) im Bereich der Schneidestelle durch Erhitzen fixiert wird.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Fäden, nämlich der Legefaden, der Schussfaden oder der am schneidseitigen
Legepunkt befindliche Kettfaden thermisch anschmelzbar ist.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Legefaden (30, 32) mit den Schussfäden (24), vorzugsweise an der Gewebeunterseite
mittels eines Heizelementes verschmolzen wird.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Textilfäden mit Heissklebebeschichtung versehen ist und mittels
eines Heizelementes die Zickzackstruktur, vorzugsweise bei Temperaturen unterhalb
des Schmelzpunktes der in der Gewebestruktur verwendeten Fäden heiss verklebt wird.
12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass neben dem zickzackförmig eingebrachten Legefaden (30, 34) an jeder Gewebekante (26)
jeweils ein weiterer Legefaden (70) mittels einer weiteren Zuführnadel so eingebracht
wird, dass er mit dem Zickzackfaden so verbunden wird, dass ein Ausfransen des Zickzackfadens
verhindert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Schneiden das Gewebe (20) im Bereich der Schneidestelle durch Erhitzen fixiert
wird, wobei der zusätzliche Legefaden (70) thermisch anschmelzbar ist.
14. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der zusätzliche Legefaden (70) mit den Schussfäden (24) und/oder mit den Legefäden
(30, 34), vorzugsweise an der Gewebeunterseite mittels eines Heizelementes verschmolzen
wird.
15. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der zusätzliche Legefaden (70) mit Heissklebebeschichtung versehen ist und mittels
eines Heizelementes die Zickzackstruktur, vorzugsweise bei Temperaturen unterhalb
des Schmelzpunktes der in der Gewebestruktur verwendeten Fäden heiss verklebt wird.