[0001] Die Erfindung betrifft eine Trägerplatte für einen Boden-, Wand- oder Deckenaufbau
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
EP 2 231 941 B1 ist eine Trägerplatte zur Einbindung in eine Bodenkonstruktion bekannt. Diese Trägerplatte
besteht aus einer folienartigen Platte aus Kunststoff mit einer Vielzahl von Vorsprüngen
und Vertiefungen. Auf einer ersten Plattenseite der folienartigen Platte ist eine
haftverstärkende Schicht aufgebracht, die den Konturen der ersten Plattenseite folgt.
Auf einer gegenüberliegenden Plattenseite kann eine weitere Schicht vorgesehen sein,
welche an den Vorsprüngen anliegt und die Vertiefungen überspannt.
[0003] Die Vorsprünge in der folienartigen Platte sind einseitig eingeformt, das heißt,
dass von einer ebenen folienartigen Platte einseitig Vorsprünge eingebracht werden,
wobei zwischen den Vorsprüngen die Vertiefungen entstehen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Trägerplatte zu schaffen, welche eine
verbesserte Entkopplung zu einem Untergrund ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Trägerplatte gelöst, bei welcher die Vorsprünge wechselseitig
aus einer Ebene der folienartigen Platte hervorstehend ausgebildet sind, so dass eine
Vielzahl von Zeilen und Spalten gebildet ist, bei denen abwechselnd Vorsprünge und
Vertiefungen aneinandergereiht sind und entlang einer Diagonalen zu den Reihen und
Spalten nur Vertiefungen und in einer weiteren Diagonale nur Vorsprünge aneinandergereiht
sind. Eine solche Ausgestaltung der Trägerplatte ermöglicht eine vergrößerte Auflagefläche
oder Kontaktfläche zum Untergrund als auch zu einer darauf aufgebrachten Verkleidung,
da durch die beidseitige Ausformung von Vorsprüngen wechselseitig aus der Mittelebene
der folienartigen Platte eine erhöhte Anzahl von Noppen geschaffen werden kann. Die
Vorsprünge erstrecken sich in die eine und andere Richtung senkrecht zur Ebene der
folienartigen Platte, so dass die Erhöhungen und Vertiefungen aneinandergrenzen, wodurch
eine verbesserte Entkopplungsleistung ermöglicht wird.
[0006] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Trägerplatte sieht vor, dass die wechselseitig
aus der Ebene der folienartigen Platte herausgeformten Vorsprünge kegelstumpfförmig
ausgebildet sind. Dies weist den Vorteil auf, dass an den jeweiligen Stirnseiten der
Vorsprünge Auflageflächen geschaffen werden, um eine Flächenbekleidung, wie beispielsweise
ein Fußbodenbelag, aufzunehmen. Alternativ können auch pyramidenstumpfförmige Vorsprünge
vorgesehen sein.
[0007] Bevorzugt ist vorgesehen, dass entlang einer Diagonalen, in welcher Vertiefungen
aufgereiht sind, zwischen zwei Vertiefungen ein Steg vorgesehen ist. Vorteilhafterweise
ist analog entlang der weiteren Diagonalen, entlang der sich die Vorsprünge erstrecken,
zwischen zwei Vorsprüngen ebenfalls ein Steg vorgesehen ist. Diese Stege liegen bevorzugt
in der Mittelebene. Im jeweiligen Kreuzungspunkt der Diagonalen bilden die jeweiligen
Stege vorteilhafterweise einen gemeinsamen Verbindungsabschnitt, deren äußere Randbereiche
durch die daran angrenzenden Vertiefungen oder Vorsprünge gebildet und begrenzt sind.
[0008] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass zwischen einander zugeordneten Vorsprüngen
und Vertiefungen in der Mittelebene ein sternförmiger Verbindungsabschnitt ausgebildet
ist. Dadurch kann eine gleichmäßige Kräfteableitung in alle an den sternförmigen Verbindungsabschnitt
angrenzenden Vorsprünge und Vertiefungen erfolgen.
[0009] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die Vorsprünge sich wechselseitig zur
Mittelebene mit gleicher Höhe erstrecken. Insbesondere ist eine Höhe ausgehend von
der Mittelebene von kleiner als 5 mm, insbesondere kleiner als 3 mm, vorgesehen.
[0010] Des Weiteren ist zur Erhöhung der Lastaufnahme bzw. Nutzlast vorgesehen, dass die
Anzahl der Noppen größer als 9.000 Stück/qm ist. Bevorzugt sind mehr als 20.000 Vorsprünge
je Quadratmeter vorgesehen, insbesondere 22.500 oder 25.600 Vorsprünge je Quadratmeter.
Beispielsweise kann die Anzahl der Vorsprünge in einem Bereich zwischen 22.500 bis
zu 90.000 Noppen/Vorsprünge je Quadratmeter liegen. Diese Anzahl umfasst alle gegenüber
der Mittelebene hervorstehenden Vorsprünge sowohl auf der ersten Plattenseite als
auch auf der zweiten Plattenseite.
[0011] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die Stirnfläche der Vorsprünge einen
Durchmesser von 3 bis 8 mm aufweist. Dadurch wird eine maximale Auflagefläche und
eine hinreichende Kraftableitung über die schrägen Mantelflächen der Vorsprünge ermöglicht.
[0012] Insbesondere ist die folienartige Platte der Trägerplatte aus LDPE (Low-Density-Polyethylen)
ausgebildet. Durch diesen weichen und elastischen Werkstoff kann eine verbesserte
Entkopplung erzielt werden. Die Trägerplatte kann auch aus HDPE (High-Density-Polyethylen),
PE (Polyethylen) oder PP (Polypropylen) ausgebildet sein. Bevorzugt wird dabei eine
Stärke der folienartigen Platte von 0,1 bis 2 mm eingesetzt.
[0013] Als haftverstärkende Schicht, welche den Konturen der ersten Plattenseite folgt,
ist bevorzugt ein Vlies oder ein Filz vorgesehen. Dadurch kann beim Aufbringen eines
Klebemittels zur Fixierung einer Flächenbegleitung eine Verkrallung des Klebemittels
mit dem Vlies oder Filz erfolgen.
[0014] Bevorzugt weist die Trägerplatte mit der daran vorgesehenen haftverstärkenden Schicht
und der weiteren Schicht ein Flächengewicht von 400 g/m
2 bis 700 g/m
2, vorzugsweise von 500 bis 600 g/m
2, auf.
[0015] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die weitere Schicht auf der zweiten Plattenseite
ein Vlies, ein Filz, ein textiles Material, ein maschenartiges Gewebe oder netzartiges
Gewebe oder eine perforierte Schicht ist. Dadurch kann eine Belüftung zwischen dem
Untergrund und der folienartigen Platte erfolgen.
[0016] Diese Trägerplatte gemäß einer der vorbeschriebenen Ausführungsformen wird bevorzugt
zur Entkopplung einer Flächenbekleidung auf einem darauf aufzubauenden Untergrund
verwendet. Dadurch kann eine Spannungsentkopplung zwischen der Flächenbekleidung und
dem Untergrund ermöglicht sein. Darüber hinaus kann auch eine Schallentkopplung, insbesondere
Trittschallentkopplung, gegeben sein.
[0017] Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben
werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben
und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können
einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Schnittdarstellung der Trägerplatte in einer Einbauposition
zum Entkoppeln einer Flächenbekleidung zum Untergrund, und
Figur 2 eine schematische Ansicht auf die Trägerplatte gemäß Figur 1.
[0018] Figur 1 zeigt eine schematische Schnittansicht einer Trägerplatte 11, welche in einer
Draufsicht in Figur 2 dargestellt ist. Diese Trägerplatte 11 besteht aus einer folienartigen
Platte 12 aus Kunststoff, welche eine Vielzahl von Vorsprüngen 14 aufweist. Diese
Vorsprünge 14 sind beidseitig zu einer Mittelebene 16 ausgebildet, wobei die Mittelebene
16 der Ebene der folienartigen Platte 12 im Rohzustand entspricht. Die Vorsprünge
14 werden somit wechselseitig zu einer ersten Plattenseite 17 und einer zweiten Plattenseite
18 der folienartigen Platte 12 ausgeformt. Dadurch entstehen wechselseitig auch Vertiefungen
19. Die Vorsprünge 14 und Vertiefungen 19 sind abwechselnd zueinander in Reihen und
Spalten angeordnet. Dies geht in der Draufsicht aus Figur 2 hervor. Entlang einer
ersten Diagonalen 21 sind Vertiefungen 19 vorgesehen. Zwischen zwei Vertiefungen 19
erstreckt sich ein Steg 25, der vorzugsweise in der Mittelebene 16 liegt. In einer
weiteren Diagonalen 22 um 90° versetzt zur Diagonalen 21 sind Vorsprünge 14 aneinandergereiht.
Zwischen zwei Vorsprüngen 14 erstreckt sich ein Steg 25, der vorzugsweise in der Mittelebene
16 liegt.
[0019] Durch das beidseitige Ausformen der Vorsprünge 14 aus der Mittelebene 16 entstehen
in der Mittelebene 16 in der Schnittansicht gesehen horizontal ausgebildete Stützabschnitte
23. Diese Stützabschnitte 23 umgeben ringförmig die Vorsprünge 14 beim Wechsel von
der einen Plattenseite 17 zur anderen Plattenseite 18. In der Draufsicht gesehen ergibt
sich aufgrund der beidseitig zur Mittelebene 16 eingebrachten Vorsprünge 14 bzw. der
wechselseitig angeordneten Vorsprünge 14 und Vertiefungen 19 durch die Stege 25 ein
sternförmiger Abschnitt 24. Dieser geht bevorzugt auch bündig in die Stege 23 über.
[0020] Auf einer ersten Plattenseite 17 ist eine haftverstärkende Schicht 26 vorgesehen.
Diese Schicht 26 folgt der Kontur der ersten Plattenseite 17 und überdeckt diese bevorzugt
vollständig. Diese Schicht 26 kann aufgeklebt oder auflaminiert oder aufgeschweißt
sein. Bevorzugt besteht die haftverstärkende Schicht 26 aus einem Vlies, insbesondere
aus Polypropylen oder Polyethylen. Alternativ kann als haftverstärkende Schicht 26
auch ein vorzugsweise feinmaschiges Gewebe, ein Gewirke, ein textiles Material oder
ein perforiertes Vlies oder ein perforierter Filz vorgesehen sein.
[0021] Auf der zweiten Plattenseite 18 ist an Stirnseiten 28 der Vorsprünge 14 eine weitere
Schicht 29 vorgesehen. Diese Schicht 29 überspannt bevorzugt die zwischen den Vorsprüngen
14 ausgebildeten Vertiefungen 19. Diese weitere Schicht 29 kann ein netzartiges Gewebe,
ein feinmaschiges Gewebe, ein perforiertes Vlies oder dergleichen sein. Diese weitere
Schicht 29 ist mit den Stirnseiten 28 der Vorsprünge 14 verklebt oder verschweißt.
[0022] Die Trägerplatte 11 wird beispielsweise zur Entkopplung einer Flächenbekleidung 31
auf einem Untergrund 32 eingesetzt. Dies ist beispielhaft in Figur 1 dargestellt.
Die Trägerplatte 11 wird mit der zweiten Plattenseite 18 auf den Untergrund 32 aufgelegt.
Alternativ kann diese weitere Schicht 29 mit dem Untergrund 32 verklebt werden. Dabei
wird nur eine geringe Menge an Klebemittel aufgebracht, so dass die Vertiefungen 19
frei von Klebemittel oder Mörtel bleiben.
[0023] Auf der gegenüberliegenden ersten Plattenseite 17 wird Klebemittel oder Mörtel 34
aufgebracht, um die Flächenbekleidung 31 zur Trägerplatte 11 zu fixieren. Die Flächenbekleidung
31 kann aus einzelnen Fliesen oder Platten, aber auch als Laminat aus Harz oder dergleichen
ausgebildet sein.
[0024] Die Trägerplatte 11 weist durch die Vielzahl der aus der Mittelebene 16 herausgeformten
Vorsprünge 14 eine erhöhte Traglast bzw. Nutzlast auf. Bevorzugt sind 9.000 Stück
Vorsprünge pro Quadratmeter oder mehr als 20.000 Stück Vorsprünge pro Quadratmeter,
vorgesehen. Die Steigung der kegelförmigen Wandabschnitte der Vorsprünge 14 verläuft
zu einer Vertikalen der Mittelebene 16 bevorzugt in einem Bereich zwischen 10° und
20°. Die beidseitig gegenüber der Mittelebene 16 sich erstreckenden Vorsprünge 14
weisen eine Höhe von weniger als 5 mm auf. Bevorzugt ist die Höhe der Vorsprünge beidseitig
zur Mittelebene 16 gleich.
1. Trägerplatte für einen Boden-, Wand oder Deckenaufbau, welche eine folienartige Platte
(12) aus Kunststoff mit einer Vielzahl von Vorsprüngen (14) aufweist, mit einer haftverstärkenden
Schicht (26) auf einer ersten Plattenseite (17), die den Konturen der ersten Plattenseite
(17) folgt, mit einer weiteren Schicht (29), welche an eine der ersten Plattenseite
(17) gegenüberliegenden zweiten Plattenseite (18) angreift, wobei die weitere Schicht
(29) an Vorsprüngen (14) anliegt, welche dazwischen vorgesehene Vertiefungen (19)
überspannt, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (14) wechselseitig aus einer Mittelebene (16) der folienartigen Platte
(12) hervorstehend ausgebildet sind, so dass eine Vielzahl von Zeilen und Spalten
gebildet ist, bei denen abwechselnd Vorsprünge (14) und Vertiefungen (19) aneinandergereiht
sind und entlang einer Diagonalen (21) zu den Reihen und Spalten in eine Richtung
entlang der Diagonalen (21) nur Vertiefungen (19) und rechtwinklig zur Diagonalen
(21) entlang einer weiteren Diagonalen (22) nur Vorsprünge (14) aneinandergereiht
sind.
2. Trägerplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wechselseitig zur Mittelebene (16) ausgebildeten Vorsprünge (14) kegelstumpfförmig
ausgebildet sind.
3. Trägerplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Diagonale (21) zwischen zwei Vertiefungen ein Steg (25) und/oder entlang
der weiteren Diagonalen (22) zwischen zwei Vorsprüngen (14) ein Steg (25) vorgesehen
ist.
4. Trägerplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei über Kreuz einander zugeordneten Vorsprünge (14) und Vertiefungen (19)
in der Mittelebene (16) ein sternförmiger Verbindungsabschnitt (24) ausgebildet ist.
5. Trägerplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (14) sich wechselseitig zur Mittelebene (16) mit gleicher Höhe erstrecken
und vorzugsweise eine Höhe zur Mittelebene (16) vorgesehen ist, welche kleiner als
5 mm, insbesondere kleiner als 3 mm, ist.
6. Trägerplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Vorsprünge (14) größer als 9.000 Stück/qm, vorzugsweise größer als
20.000 Stück/qm, insbesondere in einem Bereich zwischen 25.600 bis 90.000 Stück/qm,
ist.
7. Trägerplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnseite (28) der Vorsprünge (14) einen Durchmesser zwischen 3 bis 8 mm umfasst.
8. Trägerplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die folienartige Platte (12) aus LDPE hergestellt ist und vorzugsweise eine Dicke
von 0,1 bis 2 mm aufweist..
9. Trägerplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die haftverstärkende Schicht (26) aus einem Vlies oder Filz oder einem Gewebe besteht.
10. Trägerplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Schicht (29) aus einem Vlies, Filz, textilen Material, netzartigen oder
maschenartigen Gewebe oder einer perforierten Schicht, insbesondere einem perforierten
Vlies, besteht.
11. Verwendung der Trägerplatte (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Entkopplung
einer Flächenbekleidung (31) zu einem darauf aufliegenden Untergrund (32).