[0001] Die Erfindung geht aus von einem Lamellenkontakt gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen
Anspruchs 1.
[0002] Desweiteren geht die Erfindung aus von einem Verfahren zur Fertigung eines Lamellenkontakts
gemäß dem unabhängigen Anspruch 1.
[0003] Ein solcher Lamellenkontakt wird benötigt, um eine elektrisch leitende Verbindung
zu einem Gegenkontakt, insbesondere einem Stiftkontakt, zur elektrischen Energieübertragung
herzustellen.
Stand der Technik
[0004] Im Stand der Technik sind Lamellenkontakte bekannt. Üblicherweise sind sie aus einer
im wesentlichen hohlzylindrischen Steckhülse zum Stecken mit einem Kontaktstift eines
Gegensteckers gebildet, wobei in die Steckhülse zur Erhöhung deren Elastizität mehrere
Schlitze eingebracht und dadurch Lamellen gebildet sind.
[0005] Beispielsweise ist aus der Druckschrift
EP 1 729 371 A1 ein solcher Lamellenkontakt bekannt. Die Steckhülse wird dabei hergestellt und bearbeitet,
um ihrer Haltefunktion zu genügen, indem aus einem Rohling, beispielsweise unter Einsatz
einer CNC-Maschine zur spanabhebenden Bearbeitung wie z.B. Drehen oder Fräsen, eine
zylindrische Steckhülse geformt und mit einer ebenfalls zylindrischen sacklochartigen
Ausnehmung versehen wird.
[0006] Mittels einer Säge oder eines anderen geeigneten Werkzeugs werden dann Schlitze in
den Bereich der Steckhülse eingebracht, in welchem auch die Ausnehmung ausgebildet
ist. Die Anzahl der Schlitze sollte aus Gründen der Zuverlässigkeit bei der Klemmwirkung
zumindest zwei betragen, vier Schlitze, die sich beispielsweise kreuzförmig schneiden,
sind jedoch noch vorteilhafter. Die Schlitze weisen dabei über ihre axiale Länge eine
konstante Weite auf, d.h. die Kanten der Schlitze sind über die axiale Länge jeweils
gleich weit voneinander beabstandet.
[0007] Nach der vorbereitenden spanabhebenden Bearbeitung weist die Steckhülse somit im
Bereich der Ausnehmung mehrere, durch die Schlitze getrennte Wandungsabschnitte auf,
welche je nach Materialstärke der Wandung der Steckhülse eine mehr oder weniger starke
Elastizität besitzen.
[0008] Die Druckschrift
EP 2 946 443 A1 offenbart u.a. einen Lamellenkontakt mit drei axialen, durchgehenden Schlitzen und
dementsprechend sechs Lamellen. Weiterhin wird ein Verfahren zu seiner Herstellung
offenbart.
[0009] Die Druckschrift
US 6,899,572 B1 offenbart einen Buchsenkontakt zum Stecken mit einem Pinkontakt. Der Buchsenkontakt
besitzt eine axiale Bohrung und Lamellen. Deren Form wird in Bezug auf die Abmessungen
des Pinkontakts beschieben.
[0010] Die Druckschrift
US 2004/0219843 A1 offenbart einen Buchsenkontakt mit einem Sockel und einer Vielzahl von Laschen sowie
einer nach innen drückenden, kreisförmigen, konzentrisch angeordneten Vorspannfeder,
welche in einer eliptische Nut zumindest einer der Laschen angeordnet ist.
[0011] Nachteilig bei diesem Stand der Technik ist, dass die Fertigung derartiger Lamellenkontakte
immer noch mit einem unerwünscht hohen Herstellungsaufwand verbunden ist. Insbesondere
sind auf Rundtaktmaschinen die Anzahl der verfügbaren Arbeitsstationen, im Folgenden
Stationen genannt, in die der Kontakt / Lamellenkontakt gebracht werden kann, um in
dieser Position bearbeitet zu werden, beschränkt. Somit belastet die im Stand der
Technik bekannte Herstellung vieler Lamellenkontakte weitere Fertigungsschritte und
damit die Optionen des gesamten Designs in unerwünschter Weise.
Aufgabenstellung
[0012] Die Aufgabe der Erfindung besteht folglich darin, den Aufwand zur Herstellung solcher
Lamellenkontakte, insbesondere unter der Verwendung von Rundtaktmaschinen, zu verringern
und ein Verfahren anzugeben, mit dem die zur Lamellenbildung benötigten Arbeitsschritte
und insbesondere die Anzahl der dazu benötigten Stationen einer Rundtaktmaschine verringert
wird. Diese Aufgabe wird durch die Kennzeichen der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0013] Ein Lamellenkontakt besteht aus einem zumindest geringfügig elastisch verformbaren
Metall. Er besitzt einen Steckbereich mit einer im Wesentlichen hohlzylindrische Grundform.
Im Steckbereich des Lamellenkontakts sind weiterhin durch zumindest drei axial verlaufende
Durchgangsschlitze, nämlich einen ersten, einen zweiten und einen dritten Durchgangsschlitz,
zumindest sechs Elementarschlitze gebildet. Dadurch sind mindestens sechs zumindest
geringfügig elastisch verformbare Lamellen gebildet. Diese Lamellen dienen zur Herstellung
einer elektrisch leitenden Steckverbindung mit einem Gegenkontakt.
[0014] Erfindungsgemäß verlaufen der erste und der zweite Durchgangsschlitz parallel zueinander.
[0015] Axial bedeutet in diesem Zusammenhang in Richtung der Steckachse, also in Steckrichtung.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung kann der dritte Durchgangsschlitz rechtwinklig
zum ersten und zum zweiten Durchgangsschlitz angeordnet sein. Alternativ oder ergänzend
kann er zentrisch zur zylindrischen Grundform des Steckbereichs angeordnet sein. Letzteres
bedeutet mit anderen Worten, dass in dieser bevorzugten Ausgestaltung die Symmetrieachse
der hohlzylindrischen Grundform des Steckbereichs durch den dritten Durchgangsschlitz
verläuft. Der erste und der zweite Durchgangsschlitz sind dagegen bevorzugt exzentrisch
angeordnet, was bedeutet, dass sie nicht durch die Symmetrieachse des Steckbereichs
verlaufen.
[0017] Ein Verfahren zur Fertigung des Lamellenkontakts weist folgende Schritte auf:
- A. Formen eines Kontakts mit einem hohlzylindrischen Steckbereich;
- B. Einbringen der beiden zueinander parallelen, exzentrischen Durchgangsschlitze in
den Steckbereich, wodurch im Steckbereich Lamellen gebildet werden, wodurch der Kontakt
zum Lamellenkontakt wird;
- C. Ändern der Position des Lamellenkontakts (2) in eine um die Steckachse (C) seines
Steckbereichs (21) um einen Rotationswinkel gedrehte Position;
- D. Einbringen eines dritten, zentrischen Durchgangsschlitzes in den Steckbereich.
[0018] Dabei ist es dem Fachmann klar, dass die Verfahrensschritte B und D im vorgenannten
Verfahrensablauf auch vertauschbar sind. Es kann selbstverständlich auch zuerst der
zentrische Durchgangsschlitz und nach einer Drehung um 90° die beiden exzentrischen
Durchgangsschlitze in den Steckbereich eingebracht werden.
[0019] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0020] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass der Aufwand und insbesondere
auch der Zeitaufwand zur Herstellung eines solchen Lamellenkontakts deutlich verringert
wird.
[0021] Ein besonders großer Vorteil besteht darin, dass auf diese Weise zumindest eine Station
auf einer Rundtaktmaschine, auf welcher der Lamellenkontakt hergestellt wird, eingespart
werden kann. Dabei ist es dem Fachmann klar, dass Rundtaktmaschinen nur eine begrenzte
Anzahl von Stationen besitzt. Die mindestens eine eingesparte Station steht somit
anderen Arbeitsschritten zur Verfügung. In bestimmten Konstellationen kann sich diese
Einsparung sogar dahingehend auswirken, dass eine Rundtaktmaschine zwei Kontakte gleichzeitig
verarbeiten und damit ihre Produktionskapazität sogar verdoppeln kann.
[0022] Der Lamellenkontakt kann so mit nur geringem Aufwand mittels einer Rundtaktmaschine
hergestellt werden, mit der zusätzlich, insbesondere sogar gleichzeitig, auch eine
Vielzahl anderer notwendiger Fertigungsschritte durchführbar sind. Dadurch wird aus
den vorgenannten Gründen in erheblichem Umfang Prozesszeit eingespart.
[0023] Vorteilhafterweise können die Elementarschlitze in äquidistanten Intervallen angeordnet
sein. Anders formuliert können dadurch die Lamellen gleich groß sein. Dies bedeutet,
wie dem Fachmann klar ist, eine gleichmäßige und daher besonders vorteilhafte Verteilung
der Steck- und Kontaktkräfte sowohl im Steckvorgang als auch im gesteckten Zustand.
[0024] Wie bereits erwähnt, können der erste und der zweite Durchgangsschlitz jeweils exzentrisch
zur zylindrischen Grundform des Lamellenkontakts angeordnet sein. Mit anderen Worten
können der erste und der zweite Durchgangsschlitz so angeordnet sein, dass die Symmetrieachse
der hohlzylindrischen Grundform weder durch den ersten noch durch den zweiten Durchgangsschlitz
verläuft. Vielmehr können in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der erste und
der zweite Durchgangsschlitz einander symmetrisch gegenüberliegend im gleichen Abstand
zur besagten Symmetrieachse angeordnet sein und dabei den dritten, entlang dieser
Steckachse verlaufenden Durchgangsschlitz rechtwinklig kreuzen. Dabei kann dieser
Abstand insbesondere so gewählt sein, dass sämtliche Lamellen die gleiche Elastizität
besitzen.
[0025] Im oben genannten Verfahrensschritt A des Herstellungsverfahrens kann zumindest eine
der Fertigungstechniken Drehen oder Fräsen verwendet werden.
[0026] In dem Verfahrensschritt B und dem Verfahrensschritt D kann zumindest eine der Fertigungstechniken
Sägen oder Fräsen verwendet werden.
[0027] Der Verfahrensschritt B kann mittels einer Doppeltrennscheibe durchgeführt werden.
Dies ist besonders vorteilhaft, weil dadurch ein separater Fertigungsschritt und damit
die dafür benötigte Produktionszeit eingespart wird.
[0028] Um die rechtwinklige Ausrichtung des dritten Durchgangsschlitzes zu den beiden anderen
Durchgangsschlitzen zu erzeugen, kann der in dem Verfahrensschritt C verwendete Rotationswinkel
90° betragen.
[0029] Verfahrensschritt C kann durchgeführt werden, indem die Rundtaktmaschine den Lamellenkontakt
in eine dafür vorgesehene Station bewegt und/oder um seine Steckachse rotiert. Alternativ
oder ergänzend kann sich auch die Fräse relativ zum Lamellenkontakt in die zur Erzeugung
des dritten Schlitzes korrekte Position bewegen oder es kann eine Fräse verwendet
werden, welche sich bereits in dieser Position befindet.
[0030] Das Herstellungsverfahren kann aus den oben genannten Gründen besonders vorteilhaft
seinen Fertigungsaufwand auf einer Rundtaktmaschine verringern und/oder ein komplexeres
Design erhalten.
Ausführungsbeispiel
[0031] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1a, b, c
- einen zentrisch geschlitzten Lamellenkontakt im Querschnitt und aus zwei Seitenansichten;
- Fig. 2a, b, c
- einen exzentrisch geschlitzten Lamellenkontakt im Querschnitt und aus zwei Seitenansichten.
[0032] Die Figuren enthalten teilweise vereinfachte, schematische Darstellungen. Zum Teil
werden für gleiche, aber gegebenenfalls nicht identische Elemente identische Bezugszeichen
verwendet. Verschiedene Ansichten gleicher Elemente könnten unterschiedlich skaliert
sein.
[0033] Die Fig. 1a zeigt einen aus dem Stand der Technik bekannten, zentrisch geschlitzten
Lamellenkontakt 1 im Querschnitt. Dieser besitzt einen Steckbereich 11 mit einer hohlzylindrischen
Grundform. Es ist leicht erkennbar, dass mit drei Durchgangsschlitzen D0, von denen
aus Übersichtlichkeitsgründen in der Zeichnung nur einer bezeichnet ist, im Steckbereich
11 sechs Elementarschlitze E0 erzeugt sind, von denen aus Übersichtlichkeitsgründen
nur drei bezeichnet sind. Durch diese Elementarschlitze E0 sind im Steckbereich 11
sechs Lamellen 12 gebildet. Weiterhin sind drei zueinander senkrecht orientierte Hauptachsen
A, B, C dargestellt. Diese dienen dazu, den Bezug zwischen den Zeichnungen 1a, b und
c herzustellen, wobei in dieser ersten Darstellung die Blickrichtung in Steckrichtung,
nämlich in Richtung der Hauptachse C, verläuft. Die Hauptachse C stellt also die Symmetrieachse
der Hohlzylindrischen Grundform des Steckbereichs 11 und somit auch die Steckachse
dar, die im Folgenden somit auch mit demselben Bezugszeichen C versehen wird. Die
Durchgangsschlitze D0 des zentrisch geschlitzten Lamellehkontakts 1 verlaufen sowohl
in Richtung der Steckachse C als auch durch die Steckachse C.
[0034] In Stand der Technik kann der Steckbereich 11 eines solchen zentrisch geschlitzten
Lamellenkontakts 1 bei seiner Fertigung folgendermaßen geschlitzt werden:
Zunächst erführt der Steckbereich 11, z.B. durch Sägen oder Fräsen, einen zentrischen
Durchgangsschlitz D0, welcher also sowohl in Richtung der Steckachse C als auch durch
die Steckachse C verläuft. Durch den Durchgangsschlitz D0 sind daraufhin im Steckbereich
11 zwei einander gegenüberliegende Elementarschlitze E0 gebildet.
[0035] Dann rotiert der Lamellenkontakt 1 um einen Winkel von 60° um seine Steckachse/ die
Hauptachse C. Daraufhin kann ein weiterer Durchgangsschlitz D0 in gleicher Weise in
den Steckbereich 11 eingebracht werden, wodurch zwei weitere, einander gegenüberliegende
Elementarschlitze E0 gebildet sind.
[0036] Daraufhin rotiert der Lamellenkontakt erneut um 60° um seine Steckachse C. Nun wird
erneuet ein Durchgangsschlitz D0 in besagter Weise, und damit die beiden letzten Elementarschlitze
E0, in den Steckbereich eingebracht.
[0037] Die Fig. 1b zeigt den in dieser Weise zentrisch geschlitzten Lamellenkontakt 1 in
einer Seitenansicht mit Blickrichtung in Richtung der Hauptachse A. Dabei ist gut
erkennbar, dass die federelastischen Lamellen 12 zu ihren frei stehenden Enden hin
leicht aufeinander zu gebogen sind. Dadurch wirkt beim Einstecken eines nicht gezeigten
Kontaktstifts eine Steckkraft zwischen diesem und den Lamellen 12.
[0038] Die Fig. 1c zeigt diesen Lamellenkontakt in gleicher Weise mit Blickrichtung in Richtung
der Hauptachse B.
[0039] Es ist leicht erkennbar, dass diese Fertigungstechnik einen unerwünscht hohen zeitlichen
Aufwand erfordert.
[0040] Die Fig. 2a zeigt dagegen einen exzentrisch geschlitzten Lamellenkontakt 2 im Querschnitt.
Auch dieser besitzt einen Steckbereich 21 mit einer hohlzylindrischen Grundform. Es
ist leicht erkennbar, dass mit drei Durchgangsschlitzen D1, D2, D3, im Steckbereich
sechs Elementarschlitze E11, E12, E21, E22, E31, E32 erzeugt sind. Durch diese Elementarschlitze
E11, E12, E21, E22, E31, E32 sind im Steckbereich 21 sechs exzentrische Lamellen 22
gebildet. Weiterhin sind auch in dieser Darstellung die drei zueinander senkrecht
orientierten Hauptachsen A, B, C eingetragen, um in der oben genannten Weise den Bezug
zwischen den Zeichnungen 2a, b und c herzustellen. Die beiden ersten Durchgangsschlitze
D1 und D2 des exzentrisch geschlitzten Lamellenkontakts 1 verlaufen parallel zueinander.
Weiterhin verlaufen sie, wie in den folgenden beiden Figuren besonders gut zu sehen
ist, in Richtung der Steckachse C. Jedoch verlaufen sie, wie hier deutlich zu sehen
ist, nicht durch die Steckachse C. Da die ersten beiden Durchgangsschlitze D1, D2
parallel zueinander ausgerichtet sind, verlaufen auch die Ränder der dazugehörigen
Schlitze E11, E12, E21, E22 parallel zueinander. Dies ist in der Zeichnung beim Vergleich
der Fig. 1a und 2a besonders gut zu sehen.
[0041] Weiterhin sind der erste D1 und der zweite D2 Durchgangsschlitz einander gegenüberliegend
jeweils im gleichen Abstand zur Steckachse C symmetrisch zu dieser angeordnet. Dabei
kreuzen sie den dritten Durchgangsschlitz D3 rechtwinklig. Der dritte Durchgangsschlitz
ist zentrisch ausgeführt, verläuft also durch die Steckachse C. Dabei ist die Steckachse
C durch die Symmetrieachse der hohlzylindrischen Grundform des Steckbereichs 21 gebildet.
[0042] Der Steckbereich 21 eines solchen exzentrischen Lamellenkontakts 2 kann bei seiner
Herstellung dazu folgendermaßen geschlitzt werden:
Zunächst erführt der Steckbereich 21, z.B. durch Sägen oder Fräsen, seinen zentrischen
Durchgangsschlitz D3, welcher also sowohl in Richtung der Steckachse C als auch durch
die Steckachse C verläuft. , Durch den Durchgangsschlitz D3 sind daraufhin im Steckbereich
21 die beiden einander gegenüberliegenden Elementarschlitze E31, E32 gebildet.
[0043] Dann rotiert der exzentrische Lamellenkontakt 2 um einen Winkel von 90° um seine
Symmetrieachse, d.h. die Steckachse, also die Hauptachse C. Daraufhin können die beiden
weiteren, exzentrischen Durchgangsschlitze D1, D2 in den Steckbereich 11 eingebracht
werden, wodurch vier weitere exzentrische Elementarschlitze E11, E12, E21, E22 gebildet
werden. In einer Ausführung kann dies in zwei gesonderten Fertigungsschritten geschehen.
In einer anderen Ausführung geschieht das Einbringen der beiden exzentrischen Durchgangsschlitze
D1, D2 in einem einzigen Fertigungsschritt mittels einer Doppeltrennscheibe.
[0044] Selbstverständlich kann die Reihenfolge der Arbeitsschritte auch sinnvoll variieren,
d.h. es können z.B. auch zuerst die beiden exzentrischen Durchgangsschlitze D1, D2
wie vorstehend beschrieben, in den Steckbereich 21 eingebracht werden und nach einer
Rotation des Lamellenkontakts um 90° der zentrische Schlitz D3.
[0045] In jedem Fall werden bei der Herstellung des exzentrisch geschlitzten Lamellenkontakts
2 gegenüber dem davor diskutierten, zentrisch geschlitzten lamellenkontakt 1 mehrere
Fertigungsschritte und damit in erheblichem Umfang Produktionszeit eingespart.
[0046] Die Fig. 2b zeigt den exzentrisch geschlitzten Lamellenkontakt 2 in einer Seitenansicht
mit Blickrichtung in Richtung der Hauptachse A. Es ist gut erkennbar, dass die federelastischen
Lamellen 22 zu ihren frei stehenden Enden hin leicht aufeinander zu gebogen sind.
Dadurch wirkt beim Einstecken eines nicht gezeigten Kontaktstifts eine Steckkraft
zwischen diesem und den Lamellen 22.
[0047] Die Fig. 2c zeigt diesen exzentrisch geschlitzten Lamellenkontakt 2 mit Blickrichtung
in Richtung der Hauptachse B.
[0048] Der exzentrische Lammellenkontakt 2 ist, verglichen mit dem zentrischen Lamellenkontakt
1, funktional gleichwertig bei geringerem Herstellungsaufwand.
[0049] Auch wenn in den Figuren verschiedene Aspekte oder Merkmale der Erfindung jeweils
in Kombination gezeigt sind, ist für den Fachmann - soweit nicht anders angegeben
- ersichtlich, dass die dargestellten und diskutierten Kombinationen nicht die einzig
möglichen sind. Insbesondere können einander entsprechende Einheiten oder Merkmalskomplexe
aus unterschiedlichen Ausführungsbeispielen miteinander ausgetauscht werden.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- zentrisch geschlitzter Lamellenkontakt
- 11
- zentrisch geschlitzter Steckbereich
- 12
- zentrisch geformte Lamellen
- D0
- zentrischer Durchgangsschlitz
- E0
- zentrische Elementarschlitze
- 2
- Exzentrisch geschlitzter Lamellenkontakt
- 21
- exzentrisch geschlitzter Steckbereich
- 22, 22', 22", ...
- exzentrisch geformte Lamellen
- D1, D2
- erster, zweiter exzentrischer Durchgangsschlitz
- D3
- dritter Durchgangsschlitz
- E11, E12, E21, E22
- exzentrische Elementarschlitze
- E31, E32
- zentrische Elementarschlitze des dritten Durchgangsschlitzes
- A, B, C
- Hauptachsen der Lamellenkontakte
1. Lamellenkontakt (2), der aus einem zumindest geringfügig elastisch verformbaren Metall
besteht und einen Steckbereich (21) mit einer im Wesentlichen hohlzylindrische Grundform
besitzt, wobei im Steckbereich (21) des Lamellenkontakts (2) durch zumindest drei
axial verlaufende Durchgangsschlitze (D1, D2, D3), nämlich einen ersten (D1), einen
zweiten (D2) und einen dritten (D3) Durchgangsschlitz, zumindest sechs Elementarschlitze
(E11, E12, E21, E22, E31, E32) und dadurch zumindest sechs zumindest geringfügig elastisch
verformbare Lamellen (22, 22', 22", 22"', 22"", 22'"") zur Herstellung einer elektrisch
leitenden Steckverbindung mit einem Gegenkontakt gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass
der erste und der zweite Durchgangsschlitz (D1, D2) parallel zueinander verlaufen.
2. Lamellenkontakt (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Durchgangsschlitz (D3) rechtwinklig zum ersten (D1) und zum zweiten (D2)
Durchgangsschlitz angeordnet ist.
3. Lamellenkontakt (2) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Durchgangsschlitz (D3) zentrisch zur zylindrischen Grundform des Steckbereichs
(21) angeordnet ist, dass also die Steckachse (C) der besagten hohlzylindrischen Grundform
des Steckbereichs (21) durch den dritten Durchgangsschlitz (D3) verläuft.
4. Lamellenkontakt (2) nach einem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der erste (D1) und der zweite (D2) Durchgangsschlitz jeweils exzentrisch zur zylindrischen
Grundform des Steckbereichs (21) angeordnet sind.
5. Verfahren zur Fertigung eines Lamellenkontakts (2) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:
A. Formen eines Kontakts (2) mit einem hohlzylindrischen Steckbereich (21);
B. Einbringen der beiden zueinander parallelen, exzentrischen Durchgangsschlitze (D1,
D2) in den Steckbereich (21), wodurch im Steckbereich Lamellen (22', 22"") gebildet
sind, so dass es sich bei dem Kontakt um einen Lamellenkontakt (2) handelt;
C. Ändern der Position des Lamellenkontakts (2) in eine um die Steckachse (C) seines
Steckbereichs (21) um einen Rotationswinkel gedrehte Position;
D. Einbringen eines dritten, zentrischen Durchgangsschlitzes (D3) in den Steckbereich
(21), wodurch im Steckbereich (21) weitere Lamellen (22, 22", 22"', 22""') gebildet
sind.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, wobei Verfahrensschritt A zumindest eine der Fertigungstechniken
Drehen oder Fräsen verwendet.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 5 bis 6, wobei der Verfahrensschritt B sowie der
Verfahrensschritt D zumindest eine der Fertigungstechniken Sägen oder Fräsen verwenden.
8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei Verfahrensschritt B mittels einer
Doppeltrennscheibe durchgeführt wird.
9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei der in Verfahrensschritt C verwendete
Rotationswinkel 90° beträgt.
10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 5 bis 9, wobei das Verfahren mittels einer Rundtaktmaschine
durchgeführt wird.
11. Verfahren gemäß Anspruch 10, wobei Verfahrensschritt C durchgeführt wird, indem die
Rundtaktmaschine den Lamellenkontakt (2) in eine dafür vorgesehene Station bewegt
und/oder um seine Steckachse (C) rotiert.