(19) |
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(11) |
EP 3 724 382 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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25.01.2023 Patentblatt 2023/04 |
(22) |
Anmeldetag: 03.12.2018 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2018/083319 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2019/115267 (20.06.2019 Gazette 2019/25) |
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(54) |
STRECKWERK FÜR EINE SPINNMASCHINE MIT EINER VERDICHTUNGSVORRICHTUNG
DRAFTING UNIT FOR A SPINNING MACHINE HAVING A COMPACTING DEVICE
BANC D'ÉTIRAGE D'UN MÉTIER À FILER, AVEC UN DISPOSITIF DE COMPACTAGE
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
15.12.2017 CH 15272017
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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21.10.2020 Patentblatt 2020/43 |
(73) |
Patentinhaber: Maschinenfabrik Rieter AG |
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8406 Winterthur (CH) |
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(72) |
Erfinder: |
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- SCHAEFFLER, Gernot
73116 Waeschenbeuren (DE)
- BIANCO, Carolina
71394 Kernen (DE)
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(74) |
Vertreter: Canzler & Bergmeier Patentanwälte
Partnerschaft mbB |
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Despag-Straße 6 85055 Ingolstadt 85055 Ingolstadt (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A1- 1 953 275 DE-A1- 10 019 436
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CH-A5- 694 021 DE-A1- 10 050 089
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Streckwerk mit einer Vorrichtung zur Verdichtung
von verstreckten Faserbändern in einer Spinnmaschine sowie ein entsprechendes Verfahren
zur Verdichtung eines Faserverbandes.
[0002] Streckwerke für Spinnmaschinen umfassen zumindest zwei Walzenpaare zwischen denen
ein Faserverband aufgrund der unterschiedlichen Drehzahlen der Walzenpaare verstreckt
wird. Das Walzenpaar nach welchem der verstreckte Faserverband das Streckwerk verlässt
und einer Spinnvorrichtung zugeführt wird, wird als Ausgangswalzenpaar bezeichnet.
Das Ausgangswalzenpaar besteht aus einer Ausgangsoberwalze und einer Ausgangsunterwalze,
welche eine Klemmstelle bilden durch welche der Faserverband gefördert wird. Vorrichtungen
zur Verdichtung des verstreckten Faserverbandes werden nach dem Ausgangswalzenpaar
angeordnet, dabei kommen mechanische wie auch pneumatische Verdichtungsvorrichtungen
zum Einsatz.
[0003] Gattungsgemäße Vorrichtungen sind im Stand der Technik bekannt und kommen immer dann
zum Einsatz, wenn ein Faserband nach einem Verstreckungsvorgang in einer Spinnmaschine
verdichtet werden muss. Beschrieben ist eine entsprechende Vorrichtung beispielsweise
in der
DE 100 50 089 A1. Die darin offenbarte Verdichtungsvorrichtung ist von pneumatischer Bauart und besteht
im Wesentlichen aus einem Saugschuh und einem perforierten Transportmittel. Dabei
wird an einer der Walzen des Ausgangswalzenpaares ein Andruckelement angelegt, welches
mit der Walze neben der Klemmstelle zwischen der Ausgangsoberwalze und der Ausgangsunterwalze
eine zweite Klemmstelle bildet. Auf eine Ausführung der Klemmstellen geht die
DE 100 50 089 A1 nicht ein, auch sind die Fördergeschwindigkeiten für den Faserverband vor und nach
der Verdichtung nicht weiter beschrieben. Nachteilig an der vorgeschlagenen Vorrichtung
ist, dass sich durch die sich zufällig einstellenden Verhältnisse im Fasertransport
durch die Faserbündelungszone eine unregelmäßige Verdichtung des Faserverbandes ergibt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bekannte Vorrichtungen weiterzubilden
und eine im konstruktiven Aufbau einfache und an einzelnen Spinnstellen einsetzbare
Verdichtungsvorrichtung zu schaffen, welche sich durch eine zuverlässig gleichmäßige
Verdichtung des Faserverbandes auszeichnet.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Streckwerk und ein Verfahren mit den Merkmalen
der unabhängigen Patentansprüche.
[0006] Vorgeschlagen wird ein Streckwerk für eine Spinnmaschine, mit einem Ausgangswalzenpaar,
welches durch eine Ausgangsoberwalze und eine Ausgangsunterwalze gebildet ist. Weiter
ist eine dem Ausgangswalzenpaar des Streckwerks nachgeordnete Faserverdichtung zur
Verdichtung eines verstreckten Faserverbandes vorgesehen, wobei die Faserverdichtungszone
eine pneumatische Verdichtungsvorrichtung mit einer Faserbündelungszone und mit einem
von einem Siebelement umschlungenen und besaugbaren Saugrohr aufweist. Die Faserbündelungszone
ist durch zwei Klemmstellen mit einer jeweiligen Länge begrenzt, wobei eine erste
Klemmstelle durch die beiden Walzen des Ausgangswalzenpaares definiert ist und eine
zweite Klemmstelle durch die Ausgangswalze und das Siebelement definiert ist. In Längsrichtung
des Faserverbandes gesehen ist die Länge der ersten Klemmstelle grösser als die Länge
der zweiten Klemmstelle.
[0007] Die Länge einer Klemmstelle in Längsrichtung des die Klemmstelle durchlaufenden Faserverbandes
wird beeinflusst durch die Beschaffenheit der die Klemmstelle bildenden Elemente respektive
Walzen und die Druckkraft mit welcher die beiden Elemente gegeneinander gepresst werden.
Dabei wird die Klemmstelle länger umso elastischer die Elemente ausgebildet sind und
bei Erhöhung der Druckkraft. Eine längere Klemmstelle ergibt eine stärkere Klemmung
der einzelnen Fasern des Faserverbandes und damit eine Erhöhung der Schlupffreiheit
der Förderung des Faserverbandes. Die erste Klemmstelle welche durch das Ausgangswalzenpaar
gebildet ist muss aufgrund der zu erreichenden Verstreckung des Faserverbandes möglichst
einen schlupffreien Transport des Faserverbandes ermöglichen und weist daher eine
hohe Länge auf.
[0008] Anschließend an das Ausgangswalzenpaar ist ein Saugrohr angeordnet. Welches zumindest
teilweise von einem Siebelement umschlungen wird. Zwischen der ersten und der zweiten
Klemmstelle, eingeschlossen vom Siebelement und den die erste Klemmstelle bildenden
Elementen, befindet sich eine Faserbündelungszone. In dieser Faserbündelungszone wird
der die erste Klemmstelle verlassende verstreckte Faserverband verdichtet. Der aus
dem Ausgangswalzenpaar austretende Faserverband trifft kurz vor dem Erreichen der
zweiten Klemmstelle auf das Siebelement und wird auf diesem zur zweiten Klemmstelle
geführt. Dabei wird der Faserverband durch den Einfluss eines Luftstromes gebündelt.
Um nun einerseits den Faserverband in der zweiten Klemmstelle nicht wieder auseinander
zu drücken und andererseits den einzelnen Fasern eine bestimmte Bewegungsfreiheit
zu Bündelung zu belassen, ist es von Vorteil die zweite Klemmstelle kürzer als die
erste Klemmstelle auszuführen. Im Vergleich zur herkömmlichen pneumatischen Verdichtung,
bei welcher der Faserverband auf einem Siebelement quer zu seiner Laufrichtung bewegt
und dadurch die Fasern zusammengeschoben werden, werden bei einer Faserbündelung nur
vom Faserverband abstehende Faserteile respektive Faserenden an den Faserverband herangeführt
ohne dass der Faserverband aus seiner Laufrichtung ausgelenkt wird. In einem derartigen
Verfahren einer Faserbündelung werden die Faserenden durch eine pneumatische Saugströmung
zum Faserverband geführt und in der zweiten Klemmstelle an den Faserverband angelegt.
[0009] Durch die zweite Klemmstelle wird das Siebelement angetrieben und sichergestellt,
dass sich die aus der nachfolgenden Spinnvorrichtung ergebende Drehung des Faserverbandes
nicht über die zweite Klemmstelle hinaus in die Faserbündelungszone fortpflanzt. Durch
den Reibantrieb des Siebelementes entsteht ein geringfügiger Schlupf, sodass das Siebelement
eine geringere Geschwindigkeit aufweist als das Ausgangswalzenpaar. Auch dieser Umstand
trägt dazu bei, dass eine Bündelung des Faserverbandes möglich wird. Das Siebelement
umläuft das Saugrohr, welches im Bereich zwischen der ersten und der zweiten Klemmstelle
eine Saugöffnung aufweist. Die durch die Saugöffnung angesaugte Umgebungsluft führt
dazu, dass einzelne vom Faserverband abstehende Fasern zur Saugöffnung bewegt werden
und damit eine Bündelung des Faserverbandes erfolgt. Das Saugrohr und damit das Siebelement
werden vorteilhafterweise möglichst nahe an die erste Klemmstelle herangeführt. Das
Saugrohr kann dabei als eigentliches Rohr oder als ein länglicher Hohlkörper mit einer
dreieckigen, polygonen, elliptischen oder andersartigen Querschnittsform ausgebildet
sein.
[0010] Eine Andrückkraft der zweiten Klemmstelle ist geringer als eine Andrückkraft der
ersten Klemmstelle. Entsprechend ist eine Andrückkraft des Siebelements an die Ausgangsoberwalze
der zweiten Klemmstelle geringer als eine Andrückkraft der die erste Klemmstelle bildenden
Walzen des Ausgangswalzenpaares gegeneinander. Die unterschiedliche Länge der Klemmstellen
kann zusätzlich zu einer unterschiedlichen Andrückkraft auch durch eine unterschiedliche
Materialwahl in Bezug auf die Elastizität der beiden sich an der jeweiligen Klemmstelle
gegenüberliegenden Elemente beeinflusst werden.
[0011] Vorteilhafterweise ist auf den zweiten Klemmpunkt folgend ein Ablösepunkt vorgesehen,
an dem sich der verstreckte und verdichtete Faserverband von dem Siebelement löst.
In der Folge ist nach dem Ablösepunkt eine Umlenkstelle für den verstreckten und verdichteten
Faserverband angeordnet, über welche der Faserverband umgelenkt und zur nachfolgenden
Spinnvorrichtung geführt wird. Um eine möglichst faserschonende Umlenkung des Faserverbandes
zu erreichen und die für die einwandfreie Funktion der Spinnvorrichtung notwendigen
Faserverband-Einlaufverhältnisse zu schaffen, ist ein Winkel zwischen einer Tangente
an die Ausgangsoberwalze an der zweiten Klemmstelle und dem Verlauf des Faserverbandes
zwischen dem Ablösepunkt und der Umlenkstelle weniger als 90°, vorzugsweise weniger
als 70° bevorzugt.
[0012] Der Faserverband wird auf dem Siebelement durch die zweite Klemmstelle geführt. Nach
dem Verlassen der zweiten Klemmstelle wird der Faserverband über eine Umlenkstelle
geführt bevor der Faserverband von der Umlenkstelle zur Spinnvorrichtung gelangt.
Die Umlenkstelle kann als Fadenführer oder als einfache Umlenkstange vorgesehen sein.
Da es für die Qualität des Faserverbandes nicht förderlich ist, wenn dieser allzu
großen Umlenkungen unterworfen wird, ist es vorteilhaft den Ablösepunkt auf dem Siebelement
derart anzuordnen, damit ein möglichst schonender Verlauf des Faserverbandes ermöglicht
wird. Die Position der Umlenkstelle ist durch die geometrische Anordnung der Spinnmaschine
und deren Streckwerk gegeben. Der Ablösepunk hingegen kann durch die Geometrie des
Saugrohres um welches das Siebelement umläuft beeinflusst werden.
[0013] Bevorzugterweise beträgt die Andrückkraft der ersten Klemmstelle 75 N bis 125 N und
die Andrückkraft der zweiten Klemmstelle 8 N bis 20 N. Durch die geringe Andrückkraft
in der zweiten Klemmstelle wird ein schonender Weitertransport des verdichteten Faserverbandes
erreicht. Ebenfalls wird durch die geringe Andrückkraft erreicht, dass nur ein geringer
Geschwindigkeitsunterschied zwischen der Ausgangsoberwalze und dem Siebriemchen besteht,
was sich günstig auf die Faserbündelung auswirkt. Die Andrückkraft ist jedoch genug
groß um zu verhindern, dass ein dem Faserverband nach der Verdichtungszone erteilter
Drall in die Verdichtungszone hinein übertragen wird.
[0014] Vorteilhafterweise ist zwischen der ersten Klemmstelle und der zweiten Klemmstelle
eine Klemmlänge ausgebildet, welche kleiner als eine mittlere Faserstapellänge des
zu verdichtenden Faserverbandes ist. Dadurch werden die meisten im Faserverband enthaltenen
Fasern immer entweder im ersten Klemmpunkt oder im zweiten Klemmpunkt gehalten. Der
Faserverband wird dabei definiert vom ersten zum zweiten Klemmpunkt transportiert.
In der Faserbündelungszone werden damit lediglich die vom Faserverband abstehenden
Faserteile in den Faserstrang gebracht. Durch den Luftstrom wird erreicht, dass vom
Faserverband abstehende Faserteile respektive Faserenden zum Faserverband hingeführt
werden, wobei der Faserverband selbst nicht direkt durch das Siebelement transportiert,
sondern durch die Klemmstellen gehalten die Faserbündelungszone durchläuft. Dadurch
wird die sogenannte Haarigkeit des Faserverbandes beseitigt und die Haare in den Faserverband
eingebunden. Ebenfalls wird durch die ständige Klemmung zumindest eines Faserendes
verhindert, dass der Faserverband die im Streckwerk aufgebrachte Streckung während
des Durchlaufens der Faserbündelungszone wieder verliert oder teilweise verlieren
kann.
[0015] Bevorzugterweise beträgt die Klemmlänge 12 mm bis 20 mm. Die abstehenden Faserteile
werden derart zum Faserverband gebündelt, dass diese beim nachfolgenden Spinnprozess
sicher eingebunden werden. Dadurch werden gegenüber einem unverdichteten Faserverband
weitere Faserteile zur Substanzausnutzung im Garn herangezogen. Gegenüber herkömmlichen
pneumatischen Verdichtungsverfahren, bei welchem Fasern in ihrer ganzen Länge über
ein Siebelement bewegt werden, ergibt sich durch die kurze Klemmlänge der Vorteil,
dass nur die freien Faserenden bewegt werden und damit die Faserbündelungskräfte lediglich
die Steifheit der einzelnen Fasern überwinden müssen.
[0016] Weiter ist von Vorteil, wenn das Saugrohr nach der zweiten Klemmstelle im Bereich
des Ablösepunktes einen Radius von weniger als 10 mm aufweist. Dadurch ergibt sich
eine scharfe Definition des Ablösepunktes. Dies hat zur Folge, dass eine gleichmäßige
Ablösung des gesamten Faserverbandes erfolgt und damit eine weitestgehende Aufrechterhaltung
der zuvor durchgeführten Faserbündelung erreicht werden kann.
[0017] Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn der Ablösepunkt weniger als 10 mm auf der Oberfläche
des Siebelements von dem zweiten Klemmpunkt und / oder in radialer Richtung der Ausgangsoberwalze
der zweiten Klemmstelle weniger als 4 mm von einer Oberfläche der Ausgangsoberwalze
entfernt ist. Eine möglichst kurze Führung des Faserverbandes durch das Siebelement
nach der zweiten Klemmstelle ergibt weitere Vorteile für die geometrische Anordnung
der nachfolgenden Umlenkstellen und Spinnvorrichtung. Auch kann dadurch die Gefahr
einer seitlichen Verschiebung des Faserverbandes auf dem Siebelement und damit eine
Schädigung des zuvor gebündelten Faserverbandes minimiert werden.
[0018] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Saugrohr in radialer Richtung der Ausgangsunterwalze
weniger als 2 mm von einer Oberfläche der Ausgangsunterwalze entfernt ist. Diese möglichst
nahe Anordnung des Saugrohres an der ersten Klemmstelle ermöglicht eine frühzeitige
Erfassung der die erste Klemmstelle verlassenden Fasernden von Fasern des Faserverbandes
welche von der zweiten Klemmstelle bereits gehalten werden. Aufgrund der kurzen Klemmlänge
während derer die abstehenden Fasern in den Faserverband einzubinden sind, ist eine
möglichst frühzeitige Erfassung der Fasern in der Faserbündelungszone von Bedeutung.
[0019] Vorteilhafterweise ist die Verdichtungsvorrichtung an einem Maschinengestell der
Spinnereimaschine oder am Streckwerk angeordnet. Bei einer Anordnung der Verdichtungsvorrichtung
am Streckwerk ist die Befestigung bevorzugterweise an einem Druckarm des Streckwerks
angeordnet. Beim Abheben des Druckarmes, welcher üblicherweise auch die Oberwalzen
der Streckwerkswalzenpaare trägt, wird nicht nur das gesamte Streckwerk geöffnet,
sondern auch die Verdichtungsvorrichtung angehoben. Dies hat für die Wartung der Streckwerke
Vorteile.
[0020] Um eine Einstellmöglichkeit für den Anpressdruck der Verdichtungsvorrichtung an die
Walze der zweiten Klemmstelle und dadurch die Länge der zweiten Klemmstelle zu beeinflussen,
ist die Verdichtungseinrichtung an die Walze der zweiten Klemmstelle mit einer Einstelleinrichtung
angedrückt ist. Die Einstelleinrichtung kann dabei mit mechanischen Verstellmitteln,
wie beispielsweise Schrauben, oder auch Federn ausgerüstet sein. Die Verwendung von
Federn bewirkt, dass die Einstelleinrichtung das Siebelement und/oder das Saugrohr
elastisch an die Walze der zweiten Klemmstelle andrückt.
[0021] Weiter wird ein Verfahren vorgeschlagen zur Verdichtung eines Faserverbandes in einer
Spinnmaschine mit einem Streckwerk mit einem Ausgangswalzenpaar, welches durch eine
Ausgangsoberwalze und eine Ausgangsunterwalze gebildet ist. Der Faserverband wird
durch das Ausgangswalzenpaar zu einer nachgeordneten Faserverdichtung, welche eine
pneumatische Verdichtungsvorrichtung mit einer Faserbündelungszone und mit einem von
einem Siebelement umschlungenen und besaugbaren Saugrohr aufweist, gefördert. Die
Faserbündelungszone wird durch zwei Klemmstellen mit einer jeweiligen Länge begrenzt
wird, wobei die Ausgangsoberwalze und die Ausgangsunterwalze eine erste Klemmstelle
definieren, und die Ausgangsoberwalze und das Siebelement eine zweite Klemmstelle
definieren. Die Fasern des Faserverbandes werden durch die erste Klemmstelle zum Siebelement
geführt und von der zweiten Klemmstelle vom Siebelement übernommen. Die Führung der
Fasern wird durch eine größere Länge der ersten Klemmstelle gegenüber der Länge der
zweiten Klemmstelle bestimmt.
[0022] Durch diese Verfahrensweise werden die Fasern des Faserverbandes mit der ersten Klemmstelle
sicher geführt und durch die zweite Klemmstelle nach der Verdichtung nicht wieder
auseinandergedrückt. Somit wird der Faserverband in seiner verdichteten Form aufrechterhalten.
[0023] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigen, jeweils schematisch:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Längsschnittes einer Spinnmaschine nach dem Stand
der Technik,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines Längsschnittes einer erfindungsgemässen Ausführungsform
der Verdichtungsvorrichtung des Streckwerks und
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines Längsschnittes einer erfindungsgemäßen weiteren
Ausführungsform der Verdichtungsvorrichtung des Streckwerks.
[0024] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Längsschnittes einer Spinnmaschine
nach dem Stand der Technik, im Besonderen eine Ringspinnmaschine. Gezeigt sind beispielhaft
einzelne Bauteile der Spinnmaschine, nämlich ein Streckwerk 2 und eine Spinnvorrichtung
10. Das Streckwerk 2 besteht aus drei Walzenpaaren, einem Eingangswalzenpaar 3, einem
Riemchenwalzenpaar 4 und einem Ausgangswalzenpaar 5. Das Ausgangswalzenpaar 5 wird
gebildet durch eine Ausgangsoberwalze 6 und eine Ausgangsunterwalze 7. Die beiden
Walzen eines Walzenpaares werden gegeneinander gepresst und bilden an ihrem Berührungspunkt
eine Klemmstelle, wobei die Klemmstelle K1 durch das Ausgangswalzenpaar 5 zwischen
der Ausgangsoberwalze 6 und der Ausgangsunterwalze 7 gebildet ist. Der in das Streckwerk
2 einlaufende Faserverband 1 wird zwischen den Walzen der Walzenpaare 3,4 und 5 durch
die Klemmstellen geklemmt und bedingt durch die unterschiedlichen Drehzahlen der Walzenpaare
3, 4 und 5 verstreckt. Während der Verstreckung wird der Faserverband 1 gleichzeitig
durch das Streckwerk 2 transportiert. Nach dem Verlassen des Streckwerks 2 gelangt
der verstreckte Faserverband 8 zu einem Fadenführer 9 und wird weitergeführt zur Spinnvorrichtung
10. Die Spinnvorrichtung 10 besteht im Wesentlichen aus einer Ringbank 14, welche
den Spinnring 12 trägt, und einer Spindelbank 15, auf welcher die Spule 13 befestigt
ist. Der Faserverband 8 gelangt über einen Läufer 11 zur Spule 13. Zur Verspinnung
des Faserverbandes 8 wird die Spule 13 in Drehung versetzt, dies hat zur Folge, dass
der Läufer 11 durch den Faserverband 8 auf dem Ring 12 ebenfalls in Drehung versetzt
wird. Durch die unterschiedliche Drehgeschwindigkeit von Spule 13 und Läufer 11 wird
dem Faserverband 8 eine Drehung erteilt und dadurch ein Garn gebildet welches durch
ein auf und ab Bewegen der Ringbank 14 auf die Spule 13 aufgespult wird.
[0025] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Längsschnittes einer erfindungsgemäßen
Ausführungsform einer Verdichtungsvorrichtung des Streckwerks. Das Ausgangswalzenpaar
5, gebildet durch die Ausgangsunterwalze 7 und die Ausgangsoberwalze 6 bildet eine
Klemmstelle K1 durch welchen der Faserverband 1 geführt wird. Bedingt durch die Andrückkraft
F1 der Walzen 7 und 6 des Ausgangswalzenpaares 5 werden die Oberflächen der Walzen
6 und 7 oder zumindest eine der Oberflächen der Walzen 6 oder 7 verformt wodurch sich
die Klemmstelle K1 sich über eine Länge L1 erstreckt. Auf der Länge L1 berühren sich
die Ausgangsoberwalze 6 und die Ausgangsunterwalze 7. Die Länge L1 der Klemmstelle
K1 erstreckt sich in der Laufrichtung des Faserverbandes 1 und entspricht der Strecke
auf welcher der Faserverband 1 vom Ausgangswalzenpaar 5 geklemmt wird. Nach dem Verlassen
des Ausgangswalzenpaares 5 ist der Faserverband verstreckt und wird als verstreckter
Faserverband weitergeführt.
[0026] Nachfolgend an das Ausgangswalzenpaar 5 ist ein Saugrohr 17 angeordnet. Das Saugrohr
17 wird von einem Siebelement 18 umschlungen, welches als Endlos-Band ausgeführt ist
und über eine Umlenkung 24 geführt ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel bildet das
Siebelement 18 mit der Ausgangsoberwalze 6 eine zweite Klemmstelle K2 für den verstreckten
Faserverband. Das Saugrohr 17 mit dem darauf geführten Siebelement 18 wird mit der
Andrückkraft F2 gegen die Ausgangsoberwalze 6 gedrückt, wodurch sich die Oberfläche
der Ausgangsoberwalze 6 leicht verformt. Daraus ergibt sich die Länge L2 der zweiten
Klemmstelle K2. Die Form des Saugrohres 17 ist als ein Polygon dargestellt, es sind
jedoch auch beliebig andere Formen wie Dreieck, Ellipsen, etc. möglich.
[0027] Zwischen der ersten Klemmstelle K1 und der zweiten Klemmstelle K2 durchläuft der
verstreckte Faserverband eine Faserbündelungszone 16. Die Faserbündelungszone 16 bezeichnet
den Raum, welcher durch die Ausgangsoberwalze 6, die Ausgangsunterwalze 7 und das
Saugrohr 17 umschlossen wird. Das Saugrohr 17 weist in dieser Faserbündelungszone
16 eine Saugöffnung 23 auf. Die Saugöffnung 23 ist vorzugsweise als schlitzförmiger
Durchbruch in der Wandung des Saugrohres 17 ausgeformt. Das Saugrohr 17 ist an eine
Unterdruckquelle (nicht gezeigt) angeschlossen, dies bewirkt, dass über die Saugöffnung
17 und damit auch durch das über die Saugöffnung 17 gleitende Siebelement 18 Luft
aus der Faserbündelungszone 16 angesaugt wird. Durch die entstehende Luftströmung
wird der verstreckte Faserverband an das Siebelement 18 herangezogen, wobei einzelne
vom verstreckten Faserverband abstehende Fasern zur Saugöffnung 23 gefördert und damit
an den verstreckten Faserverband angeschmiegt werden.
[0028] Das Siebelement 18 wird von der Ausgangsoberwalze 6 über die entstehende Reibkraft
in der Klemmstelle K2 in Bewegung versetzt, wodurch der verstreckte Faserverband aus
der Faserbündelungszone 16 der zweiten Klemmstelle K2 zugeführt wird. Der verdichtete
Faserverband 19 verlässt anschließend das Siebelement 18 an einem Ablösepunkt 21,
welcher nicht unbedingt dem Ende der Klemmstelle K2 entsprechen muss. Der verdichtete
Faserverband 19 wird anschließend über eine Umlenkstelle 20 der Spinnvorrichtung respektive
dem vor der Spinnvorrichtung angeordneten Fadenführer zugeführt. Durch die Geometrie
des Saugrohres 17 und die Anordnung der Umlenkstelle 20 wird es ermöglicht die notwendige
Einlaufgeometrie für eine einwandfreie Funktion der Spinnvorrichtung trotz der zusätzlichen
Anordnung der Verdichtungsvorrichtung wieder herzustellen. Bei entsprechender Anordnung
kann auch der der Spinnvorrichtung zugeordnete Fadenführer 9 (siehe Figur 1) als Umlenkstelle
genutzt werden wodurch die zusätzliche Umlenkstelle 20 entfällt. Um einer Schädigung
des verdichteten Faserverbandes 19 entgegenzuwirken ist ein Winkel α unter welchem
der verdichtete Faserverband 19 das Siebelement 18 am Ablösepunkt 21 verlässt kleiner
als 70° ausgeführt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt der Winkel α 50°. Der
Winkel α entspricht dem eingeschlossenen Winkel zwischen der Laufrichtung des verdichteten
Faserverbandes 19 nach dem Ablösepunkt 21 und einer in der zweiten Klemmstelle K2
an die Oberfläche der Ausgangsoberwalze 6 angelegten Tangente 22.
[0029] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Längsschnittes einer erfindungsgemäßen
weiteren Ausführungsform der Verdichtungsvorrichtung des Streckwerks. Das Ausgangswalzenpaar
5, gebildet durch die Ausgangsunterwalze 7 und die Ausgangsoberwalze 6 bildet eine
Klemmstelle K1 durch welchen der Faserverband 1 geführt wird. Nach dem Verlassen der
ersten Klemmstelle K1 trifft der verstreckte Faserverband auf ein Siebelement 18 welches
um ein Saugrohr 17 und eine Umlenkung 24 umläuft. Das Saugrohr 17 ist zur Gewährleistung
eines störungsfreien Übergangs des Faserverbandes von der ersten Klemmstelle K1 zum
Siebelement 18 mit einem Abstand C von weniger als 2 mm zur Oberfläche der Ausgangsunterwalze
7 angeordnet. Der Abstand C ist in radialer Richtung der Ausgangsunterwalze 7 von
der Oberfläche der Ausgangsunterwalze 7 gemessen. Das Siebelement 18 bringt den verstreckten
Faserverband zum zweiten Klemmpunkt K2, welcher durch die Ausgangsoberwalze 6 und
das Siebelement 18 gebildet werden. Das Siebelement 18 wird von der Ausgangsoberwalze
6 über die entstehende Reibkraft in der Klemmstelle K2 in Bewegung versetzt, wodurch
der verstreckte Faserverband aus der Faserbündelungszone 16 der zweiten Klemmstelle
K2 zugeführt wird. Der verdichtete Faserverband 19 verlässt anschließend das Siebelement
18 an einem Ablösepunkt 21.
[0030] Das Saugrohr 17 ist dabei so gestaltet, dass der Ablösepunkt 21 in radialer Richtung
der Ausgangsoberwalze 6 in der zweiten Klemmstelle K2 von einer Oberfläche der Ausgangsoberwalze
6 mit einem Abstand B von weniger als 4 mm angeordnet ist. Eine Länge A welche der
verdichtete Faserverband 19 vom zweiten Klemmpunkt K2 bis zum Ablösepunkt 21 auf dem
Siebelement 18 zurücklegt ist kleiner als 10 mm. Um eine möglichst geringe Faserschädigung
zu erhalten, ist das Saugrohr im Bereich des Ablösepunktes mit einem Radius R von
weniger als 10 mm ausgeführt.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Faserverband
- 2
- Streckwerk
- 3
- Eingangswalzenpaar
- 4
- Riemchenwalzenpaar
- 5
- Ausgangswalzenpaar
- 6
- Ausgangsoberwalze
- 7
- Ausgangsunterwalze
- 8
- Verstreckter Faserverband
- 9
- Fadenführer
- 10
- Spinnvorrichtung
- 11
- Läufer
- 12
- Ring
- 13
- Spule
- 14
- Ringbank
- 15
- Spindelbank
- 16
- Faserbündelungszone
- 17
- Saugrohr
- 18
- Siebelement
- 19
- Verdichteter Faserverband
- 20
- Umlenkstelle
- 21
- Ablösepunkt
- 22
- Tangente
- 23
- Saugöffnung
- 24
- Umlenkung
- α
- Winkel zwischen Tangente und Faserverband
- A
- Abstand Ablösepunkt von zweiter Klemmstelle
- B
- Abstand Ablösepunkt von Oberfläche Ausgangsoberwalze
- C
- Abstand Saugrohr von Oberfläche Ausgangsunterwalze
- F1
- Andrückkraft der ersten Klemmstelle
- F2
- Andrückkraft der zweiten Klemmstelle
- K1
- Erster Klemmpunkt
- K2
- Zweiter Klemmpunkt
- L1
- Länge erster Klemmpunkt
- L2
- Länge zweiter Klemmpunkt
- R
- Radius Saugrohr
1. Streckwerk (2) für eine Spinnmaschine, mit einem Ausgangswalzenpaar (5), welches durch
eine Ausgangsoberwalze (6) und eine Ausgangsunterwalze (7) gebildet ist, und mit einer
einem Ausgangswalzenpaar (5) des Streckwerks (2) nachgeordneten Faserverdichtung zur
Verdichtung eines verstreckten Faserverbandes, welche eine pneumatische Verdichtungsvorrichtung
mit einer Faserbündelungszone (16) und mit einem von einem Siebelement (18) umschlungenen
und besaugbaren Saugrohr (17) aufweist, wobei die Faserbündelungszone (16) durch zwei
Klemmstellen (K1, K2) mit einer jeweiligen Länge (L1, L2) begrenzt ist, wobei eine
erste Klemmstelle (K1) durch die beiden Walzen (6, 7) des Ausgangswalzenpaares (5)
definiert ist, und eine zweite Klemmstelle (K2) durch die Ausgangsoberwalze (6) und
das Siebelement (18) definiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass in Längsrichtung des Faserverbandes (1, 19) gesehen die Länge (L1) der ersten Klemmstelle
(K1) größer ist als die Länge (L2) der zweiten Klemmstelle (K2) und dass eine Andrückkraft
(F2) der zweiten Klemmstelle (K2) geringer ist als eine Andrückkraft (F1) der ersten
Klemmstelle (K1).
2. Streckwerk (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf die zweite Klemmstelle (K2) folgend ein Ablösepunkt (21) vorgesehen ist, an dem
sich bei vorbestimmter Verwendung der verdichtete Faserverband (8) von dem Siebelement
(18) löst und dass nach der Verdichtungszone eine Umlenkstelle (20) für den verdichteten
Faserverband (8) angeordnet ist, und ein Winkel (α) zwischen einer Tangente (22) an
die Ausgangsoberwalze (6) an der zweiten Klemmstelle (K2) und dem Verlauf des Faserverbandes
(8) zwischen dem Ablösepunkt (21) und der Umlenkstelle (20) weniger als 90°, vorzugsweise
weniger als 70° beträgt.
3. Streckwerk (2) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkstelle (20) gebildet ist durch eine Umlenkstange oder einen Fadenführer.
4. Streckwerk (2) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückkraft (F1) der ersten Klemmstelle (K1) 75 N bis 125 N und die Andrückkraft
(F2) der zweiten Klemmstelle (K2) 8 N bis 20 N beträgt.
5. Streckwerk (2) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ersten Klemmstelle (K1) und der zweiten Klemmstelle (K2) eine Klemmlänge
ausgebildet ist, welche kleiner als eine mittlere Faserstapellänge des auf dem Streckwerk
zum Verdichten vorgesehenen Faserverbandes ist.
6. Streckwerk (2) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmlänge 12 mm bis 20 mm beträgt.
7. Streckwerk (2) nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Saugrohr (17) nach der zweiten Klemmstelle (K2) im Bereich des Ablösepunktes
(21) einen Radius (R) von weniger als 10 mm aufweist.
8. Streckwerk (2) nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand (A) des Ablösepunkts (21) auf der Oberfläche des Siebelements (18) von
der zweiten Klemmstelle (K2) kleiner 10 mm ist.
9. Streckwerk (2) nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand (B) des Ablösepunkts (21) in radialer Richtung der Ausgangsoberwalze
(6) in der zweiten Klemmstelle (K2) von einer Oberfläche der Ausgangsoberwalze (6)
kleiner 4 mm ist.
10. Streckwerk (2) nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand (C) des Saugrohrs (16) in radialer Richtung der Ausgangsunterwalze (7)
von der Walzenoberfläche der Ausgangsunterwalze (7) kleiner 2 mm ist.
11. Streckwerk (2) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtungsvorrichtung am Streckwerk (2) angeordnet ist.
12. Streckwerk (2) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtungsvorrichtung an einem Druckarm des Streckwerks (2) angeordnet ist.
13. Streckwerk (2) nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtungseinrichtung an die Ausgangsoberwalze (6) der zweiten Klemmstelle
(K2) mit einer Einstelleinrichtung angedrückt ist.
14. Verfahren zur Verdichtung eines Faserverbandes (8) in einer Spinnmaschine mit einem
Streckwerk (2) mit einem Ausgangswalzenpaar (5), welches durch eine Ausgangsoberwalze
(6) und eine Ausgangsunterwalze (7) gebildet ist, wobei der Faserverband (8) durch
das Ausgangswalzenpaar (5) zu einer nachgeordneten Faserverdichtung, welche eine pneumatische
Verdichtungsvorrichtung mit einer Faserbündelungszone (16) und mit einem von einem
Siebelement (18) umschlungenen und besaugbaren Saugrohr (17) aufweist, gefördert wird,
wobei die Faserbündelungszone (15) durch zwei Klemmstellen (K1, K2) mit einer jeweiligen
Länge (L1, L2) begrenzt wird, wobei die Ausgangsoberwalze (6) und die Ausgangsunterwalze
(7) eine erste Klemmstelle (K1) definieren, und die Ausgangsoberwalze (6) des Ausgangswalzenpaares
(5) und das Siebelement (18) eine zweite Klemmstelle (K2) definieren, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern des Faserverbandes durch die erste Klemmstelle (K1) zum Siebelement (18)
geführt und von der zweiten Klemmstelle (K2) vom Siebelement (18) übernommen werden,
wobei die Führung der Fasern durch eine größere Länge (L1) der ersten Klemmstelle
(K1) gegenüber der Länge (L2) der zweiten Klemmstelle (K2) bestimmt wird und an der
zweiten Klemmstelle (K2) eine geringere Andrückkraft (F2) als eine Andrücckraft (F1)
an der ersten Klemmstelle (K1) erzeugt wird.
1. A drafting system (2) for a spinning machine, having an output roller pair (5) formed
by a top output roller (6) and a bottom output roller (7), and having a fiber condensation
for condensing a drafted fiber strand disposed downstream of an output roller pair
(5) of the drafting system (2), which fiber condensation has a pneumatic condensing
device having a fiber bundling zone (16) and having a suctionable suction tube (17)
enlaced by a lattice element (18), the fiber bundling zone (16) being bounded by two
clamping points (K1, K2) each having a length (L1, L2), a first clamping point (K1)
being defined by the two rollers (6, 7) of the output roller pair (5) and a second
clamping point (K2) being defined by the top output roller (6) and the lattice element
(18), characterized in that the length (L1) of the first clamping point (K1) is greater than the length (L2)
of the second clamping point (K2) as seen in the longitudinal direction of the fiber
strand (1, 19) and a press force (F2) of the second clamping point (K2) is less than
a press force (F1) of the first clamping point (K1).
2. The drafting system (2) according to claim 1, characterized in that a release point (21) is provided after the second clamping point (K2) at which, in
predetermined use, the condensed fiber strand (8) releases from the lattice element
(18) and that a deflecting point (20) for the condensed fiber strand (8) is disposed
after the condensing zone, and an angle (α) between a tangent (22) to the top output
roller (6) at the second clamping point (K2) and the path of the fiber strand (8)
between the release point (21) and the deflecting point (20) is less than 90°, preferably
less than 70°.
3. The drafting system (2) according to claim 2, characterized in that the deflecting point (20) is formed by a deflecting bar or a thread guide.
4. The drafting system (2) according to any one or more of the preceding claims, characterized in that the press force (F1) of the first clamping point (K1) is 75 N to 125 N and the press
force (F2) of the second clamping point (K2) is 8 N to 20 N.
5. The drafting system (2) according to any one or more of the preceding claims, characterized in that a clamping length is implemented between the first clamping point (K1) and the second
clamping point (K2) and is less than an average fiber staple length of the fiber strand
to be condensed at the drafting system.
6. The drafting system (2) according to claim 5, characterized in that the clamping length is 12 mm to 20 mm.
7. The drafting system (2) according to any one or more of the claims 2 to 6, characterized in that the suction tube (17) downstream of the second clamping point (K2) comprises a radius
(R) of less than 10 mm in the region of the release point (21).
8. The drafting system (2) according to any one or more of the claims 2 through 7, characterized in that a distance (A) of the release point (21) on the surface of the lattice element (18)
from the second clamping point (K2) is less than 10 mm.
9. The drafting system (2) according to any one or more of the claims 2 through 8, characterized in that a distance (B) of the release point (21) in the radial direction of the top output
roller (6) in the second clamping point (K2) from a surface of the top output roller
(6) is less than 4 mm.
10. The drafting system (2) according to any one or more of the claims 2 through 8, characterized in that a distance (C) of the suction tube (16) in the radial direction of the bottom output
roller (7) from the roller surface of the bottom output roller (7) is less than 2
mm.
11. The drafting system (2) according to any one or more of the preceding claims, characterized in that the condensing device is disposed on the drafting system (2).
12. The drafting system (2) according to claim 8, characterized in that the condensing device is disposed on a pressure arm of the drafting system (2).
13. The drafting system (2) according to any one or more of the preceding claims, characterized in that the condensing device is pressed against the top output roller (6) of the second
clamping point (K2) by means of an adjusting device.
14. A method for condensing a fiber strand (8) in a spinning machine having a drafting
system (2) comprising an output roller pair (5) formed by a top output roller (6)
and a bottom output roller (7), the fiber strand (8) being transported by the output
roller pair (5) to a fiber condensing device disposed downstream and comprising a
pneumatic condensing device having a fiber bundling zone (16) and a suctionable suction
tube (17) enlaced by a lattice element (18), the fiber bundling zone (15) being bounded
by two clamping points (K1, K2) each having a length (L1, L2), the top output roller
(6) and the bottom output roller (7) defining a first clamping point (K1) and the
top output roller (6) of the output roller pair (5) and the lattice element (18) defining
a second clamping point (K2), characterized in that the fibers of the fiber strand are guided through the first clamping point (K1) to
the lattice element (18) and are taken over by the second clamping point (K2) by the
lattice element (18), wherein the guiding of the fibers is determined by a larger
length (L1) of the first clamping point (K1) relative to the length (L2) of the second
clamping point (K2) and a lesser press force (F2) is generated at the second clamping
point (K2) than a press force (F1) at the first clamping point (K1).
1. Dispositif d'étirage (2) pour une machine à filer, comportant une paire de cylindres
délivreurs (5), qui est formée par un cylindre délivreur supérieur (6) et un cylindre
délivreur inférieur (7), et avec un compactage de fibres disposé en aval d'une paire
de cylindres délivreurs (5) du dispositif d'étirage (2) pour le compactage d'un ensemble
de fibres étiré, qui présente un dispositif de compactage pneumatique avec une zone
de mise en faisceau de fibres (16) et avec un tube d'aspiration (17) entouré par un
élément de tamisage (18) et pouvant être aspiré, dans lequel la zone de mise en faisceau
de fibres (16) est limitée par deux points de pincement (K1, K2) avec une longueur
respective (L1, L2), dans lequel un premier point de pincement (K1) est défini par
les deux cylindres (6, 7) de la paire de cylindres délivreurs (5), et un deuxième
point de pincement (K2) est défini par le cylindre délivreur supérieur (6) et l'élément
de tamisage (18), caractérisé en ce que, vue dans la direction longitudinale de l'ensemble de fibres (1, 19), la longueur
(L1) du premier point de pincement (K1) est supérieure à la longueur (L2) du deuxième
point de pincement (K2) et en ce qu'une force de pression (F2) du deuxième point de pincement (K2) est inférieure à une
force de pression (F1) du premier point de pincement (K1).
2. Dispositif d'étirage (2) selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'un point de détachement (21) est prévu à la suite du deuxième point de pincement
(K2), auquel l'ensemble de fibres (8) compacté se détache de l'élément de tamisage
(18) en cas d'utilisation prédéterminée, et en ce qu'un point de renvoi (20) pour
l'ensemble de fibres (8) compacté est disposé en aval de la zone de compactage, et
un angle (α) entre une tangente (22) au cylindre délivreur supérieur (6) au niveau
du deuxième point de pincement (K2) et la trajectoire de l'ensemble de fibres (8)
entre le point de détachement (21) et le point de renvoi (20) est inférieur à 90°,
de préférence inférieur à 70°.
3. Dispositif d'étirage (2) selon la revendication 2, caractérisé en ce que le point de renvoi (20) est formé par une barre de renvoi ou un guide-fils.
4. Dispositif d'étirage (2) selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisé en ce que la force de pression (F1) du premier point de pincement (K1) est de 75 N à 125 N
et la force de pression (F2) du deuxième point de pincement (K2) est de 8 N à 20 N.
5. Dispositif d'étirage (2) selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisé en ce qu'il est formée entre le premier point de pincement (K1) et le deuxième point de pincement
(K2) une longueur de pincement qui est inférieure à une longueur de fibres discontinues
moyenne de l'ensemble de fibres prévu sur le dispositif d'étirage pour le compactage.
6. Dispositif d'étirage (2) selon la revendication 5, caractérisé en ce que la longueur de pincement est de 12 mm à 20 mm.
7. Dispositif d'étirage (2) selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications 2
à 6, caractérisé en ce que le tube d'aspiration (17) présente un rayon (R) inférieur à 10 mm après le deuxième
point de pincement (K2) dans la zone du point de détachement (21).
8. Dispositif d'étirage (2) selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications 2
à 7, caractérisé en ce qu'une distance (A) entre le point de détachement (21) sur la surface de l'élément de
tamisage (18) et le deuxième point de pincement (K2) est inférieure à 10 mm.
9. Dispositif d'étirage (2) selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications 2
à 8, caractérisé en ce qu'une distance (B) du point de détachement (21) dans la direction radiale du cylindre
délivreur supérieur (6) dans le deuxième point de pincement (K2) par rapport à une
surface du cylindre délivreur supérieur (6) est inférieure à 4 mm.
10. Dispositif d'étirage (2) selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications 2
à 8, caractérisé en ce qu'une distance (C) du tube d'aspiration (16) dans la direction radiale du cylindre
délivreur inférieur (7) par rapport à la surface de cylindre du cylindre délivreur
inférieur (7) est inférieure à 2 mm.
11. Dispositif d'étirage (2) selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le dispositif de compactage est disposé sur le dispositif d'étirage (2).
12. Dispositif d'étirage (2) selon la revendication 8, caractérisé en ce que le dispositif de compactage est disposé sur un bras de pression du dispositif d'étirage
(2).
13. Dispositif d'étirage (2) selon l'une quelconque ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisé en ce que le dispositif de compactage est pressé contre le cylindre délivreur supérieur (6)
du deuxième point de pincement (K2) au moyen d'un dispositif de réglage.
14. Procédé pour compacter un ensemble de fibres (8) dans une machine à filer avec un
dispositif d'étirage (2) comportant une paire de cylindres délivreurs (5), qui est
formée par un cylindre délivreur supérieur (6) et un cylindre délivreur inférieur
(7), dans lequel l'ensemble de fibres (8) est acheminé à travers la paire de cylindres
délivreurs (5) vers une compactage de fibres disposé en aval, qui présente un dispositif
de compactage pneumatique avec une zone de mise en faisceau de fibres (16) et avec
un tube d'aspiration (17) entouré par un élément de tamisage (18) et pouvant être
aspiré, dans lequel la zone de mise en faisceau de fibres (15) est limitée par deux
points de pincement (K1, K2) avec une longueur respective (L1, L2), dans lequel le
cylindre délivreur supérieur (6) et le cylindre délivreur inférieur (7) définissent
un premier point de pincement (K1), et le cylindre délivreur supérieur (6) de la paire
de cylindres délivreurs (5) et l'élément de tamisage (18) définissent un deuxième
point de pincement (K2), caractérisé en ce que les fibres de l'ensemble de fibres sont acheminées à travers le premier point de
pincement (K1) vers l'élément de tamisage (18) et sont prises en charge de l'élément
de tamisage (18) par le deuxième point de pincement (K2), dans lequel le guidage des
fibres est déterminé par une longueur (L1) plus grande du premier point de pincement
(K1) par rapport à la longueur (L2) du deuxième point de pincement (K2) et la force
de pression (F2) générée au deuxième point de pincement (K2) est plus faible qu'une
force de pression (F1) générée au premier point de pincement (K1).
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