[0001] Die Erfindung betrifft einen Klebebandspender.
[0002] Klebebandspender sind aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt.
[0003] Die
EP 2 966 019 A2 offenbart einen Klebebandspender für eine Klebebandrolle mit einem Kernelement, wobei
der Spender im Wesentlichen aus einer Trägereinheit besteht. Das Dokument offenbart
auch einen Metallbügel, der einen Klebebandabschnitt auf eine Applikationswalze drückt.
[0004] Ein Problem des Stands der Technik besteht darin, dass sich Klebeband von dem Klebebandspender
zu früh ablösen kann. Hierbei kann es vorkommen, dass abgelöste Klebebandabschnitte
wieder mit der Klebebandrolle verbunden werden, was ein erneutes Ablösen erschwert.
Auch können Klebebandabschnitte verknotet werden, wobei angesichts der adhäsiven Wirkung
des Klebebands ein Entknoten nicht möglich und/oder sehr zeitraubend ist. Ein weiteres
Problem kann ein Abreißen des Klebebands darstellen, falls die Kräfte, welche auf
das Klebeband einwirken, zu stark werden.
[0005] Ein weiteres Problem ergibt sich durch die Lärmbelastung am Arbeitsplatz. Klebebandspender
können beim Applizieren von Klebeband sehr laut sein. Da professionelle Klebebandspender
oftmals über Stunden hinweg und mehrere Tage die Woche eingesetzt werden, kann diese
hohe Lautstärke eine Belastung für den Arbeitnehmer darstellen, im Extremfall auch
für die Gesundheit des Arbeitnehmers beeinträchtigen. Daher ist es vorteilhaft, wenn
die Klebebandspender Klebeband möglichst geräuscharm applizieren.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, die Nachteile des Stands der
Technik zu überwinden und insbesondere einen Klebebandspender bereitzustellen, mit
welchem sich Klebeband besonders zuverlässig, komfortabel und geräuscharm applizieren
lässt.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch einen Klebebandspender umfassend einen Griff, eine
Aufnahmevorrichtung mit einem, insbesondere verschwenkbaren und/oder rotierbaren,
vorzugsweise verschwenkbaren und rotierbaren, Lager für eine Klebebandrolle, eine
Applikationsvorrichtung mit einer, insbesondere rotierbaren, Applikationswalze, eine
rotationsfeste Reibungsbrücke mit einer Brückengleitfläche und einer Umlenkwulst,
insbesondere einer Umlenkwulst mit einer Quererhebung, vorzugsweise Querwölbung, wobei
der Klebebandspender so ausgelegt und eingerichtet ist, dass ein Klebebandabschnitt
einer auf dem Lager vorliegenden, insbesondere drehbar gelagerten, Klebebandrolle
beim Abrollen über die Brückengleitfläche oder zumindest über die Umlenkwulst, insbesondere
über die Quererhebung bzw. Umlenkkontaktfläche der Umlenkwulst, sowie gegebenenfalls
anschließend über die Brückengleitfläche, gleitet oder gleiten kann, bevor er auf
die Applikationsvorrichtung trifft. Der Griff kann vorzugsweise als Tangential- oder
Radialgriff ausgestaltet sein. Die Klebebandrolle kann optional Bestandteil des Klebebandspenders
sein, bevorzugt ist aber ein Klebebandspender ohne Klebebandrolle, der jedoch eine
Klebebandrolle in der vorstehend beschriebenen Art und Weise aufnehmen kann.
[0008] Überraschenderweise verbessert die Reibungsbrücke mit der Umlenkwulst, insbesondere
mit der Quererhebung bzw. der Umlenkkontaktfläche der Umlenkwulst, und insbesondere
auch der Brückengleitfläche das Applizieren von Klebebandabschnitten ganz erheblich.
Es wird vermutet - ohne an eine Theorie gebunden zu sein -, dass zwischen der Umlenkwulst,
insbesondere der Quererhebung bzw. der Umlenkkontaktfläche der Umlenkwulst, und insbesondere
auch der Brückengleitfläche und dem aufliegenden Klebebandabschnitt anziehende Wechselwirkungen
wirken, die die Wahrscheinlichkeit eines unabsichtlichen Lösens des anhaftenden Klebebandabschnitts
verringern. Hierbei kann es sich unter anderem auch um Van-der-Waals Kräfte handeln.
Allerdings wird vermutet, dass eine elektrostatische Anziehung zwischen der reibungserzeugenden
Umlenkwulst, insbesondere der Quererhebung bzw. der Umlenkkontaktfläche der Umlenkwulst,
und/oder der Brückengleitfläche und dem Klebebandabschnitt eine nicht unerhebliche
Rolle spielen könnte. Besonders überraschend ist auch, dass diese Anziehungskräfte
jenseits der Umlenkwulst, insbesondere der Quererhebung bzw. der Umlenkkontaktfläche
der Umlenkwulst, und insbesondere auch der Brückengleitfläche eine verbesserte Haftung
bewirken können, was möglicherweise damit zusammenhängt, dass die Umlenkwulst und
insbesondere auch Brückengleitfläche eine elektrostatische Aufladung durch Reibung
erzeugen kann, welche auch jenseits von Umlenkwulst bzw. Brückengleitfläche fortwirkt.
Unabhängig von dem tatsächlichen Wirkmechanismus werden mit der erfindungsgemäßen
Reibungsbrücke die Applizierbarkeit des Klebebands erheblich verbessert und die Wahrscheinlichkeit
eines Verknotens des Klebebands verringert. Die Brückengleitfläche fungiert bei dem
erfindungsgemäßen Klebebandspender bevorzugt als Gleit- bzw. Kontaktfläche für das
daran entlanggleitende Klebeband, vorzugsweise dessen nicht klebende Rückseite, kann
allerdings auch nur oder zusätzlich als Anlagefläche dienen. In einer möglichen Ausführungsvariante
tritt das Klebeband nach Verlassen der Umlenkwulst beim Vorbeiführen an der sogenannten
Brückengleitfläche nicht oder nur abschnittsweise in Kontakt mit der Brückengleitfläche.
Die Brückengleitfläche kann in diesen Ausführungsformen auch einfach als Brückenfläche
bezeichnet werden.
[0009] Die Aufgabe wird ferner gelöst, durch einen Klebebandspender umfassend einen Griff
in Form eines Radialgriffs, eine Aufnahmevorrichtung mit einem, insbesondere verschwenkbaren
und/oder rotierbaren, Lager, insbesondere Zentrallager, für eine Klebebandrolle, eine
Applikationsvorrichtung mit einer, insbesondere rotierbaren, Applikationswalze, wobei
der Radialgriff eine Längsachse aufweist, wobei die Längsachse, insbesondere der Radialgriff,
und die Applikationswalze sich auf gegenüberliegenden Seiten einer Zwischenebene befinden,
wobei die Zwischenebene parallel zur Längsachse des Radialgriffs angeordnet ist und
die Lagerachse des Lagers, insbesondere Zentrallagers, in einer ersten Lagerposition
in der Zwischenebene liegt und/oder wobei die Applikationswalze und das Lager, insbesondere
Zentrallager, sich bezüglich der Längsachse auf derselben Seite befinden, wenn ein
Querschnitt orthogonal zur Lagerachse betrachtet wird. Bei der Zwischenebene handelt
es sich um eine hypothetisch zu konstruierende Ebene und nicht etwa um einen tatsächlichen
Vorrichtungsgegenstand der erfindungsgemäßen Klebebandspendervorrichtung. Optional
umfasst der Klebebandspender auch in dieser Ausgestaltung eine rotationsfeste Reibungsbrücke
mit einer Brückengleitfläche und einer Umlenkwulst, wobei der Klebebandspender insbesondere
so ausgelegt und eingerichtet ist, dass ein Klebebandabschnitt einer auf dem Lager
vorliegenden, insbesondere drehbar gelagerten, Klebebandrolle beim Abrollen über die
Umlenkwulst und gegebenenfalls auch über die Brückengleitfläche gleitet oder gleiten
kann, bevor er auf die Applikationsvorrichtung trifft.
[0010] Der Radialgriff erlaubt eine besonders kompakte Bauweise, wenn dessen Längsachse
wie vorstehend beschrieben angeordnet ist. Hierbei befinden sich die Aufnahmevorrichtung
und die Applikationswalze vorzugsweise auf derselben Seite der Längsachse.
[0011] Die Aufnahmevorrichtung umfasst vorzugsweise auch einen Mechanismus, um das Lager,
insbesondere Zentrallager, aus der ersten Lagerposition in eine zweite Lagerposition
zu verschwenken. Hierfür ist das Lager vorzugsweise an einem verschwenkbaren Schwenkarm
befestigt. Vorzugsweise ist das Lager rotierbar und verschwenkbar, insbesondere rotierbar
um eine eigene Lagerachse und verschwenkbar durch ein Verschwenken des Schwenkarms
um eine Schwenkarmachse, insbesondere bevorzugt wobei die Position der Lagerachse
von der Position der Schwenkarmachse abweicht und/oder wobei besagte Achsen im Wesentlichen
parallel sind. Vorzugsweise ist das Lager, insbesondere Zentrallager, vorgespannt,
um sich aus der ersten in die zweite Lagerposition zu bewegen. Wenn die Klebebandrolle
bei der Verwendung des Klebebandspenders viel Klebeband aufweist, wird das Lager sich
an oder in der Nähe der ersten Lagerposition befinden und mit abnehmender Menge an
Klebeband auf der Klebebandrolle wird das Lager sich automatisch der zweiten Lagerposition
annähern. So wird sichergestellt, dass die Reibungsbrücke immer nahe an der Klebebandrolle
positioniert ist. Soweit in dieser Offenbarung Bezug auf die Position des Lagers genommen
wird, ist vorzugsweise die erste Lagerposition gemeint, sofern sich aus dem Kontext
nichts anderes ergibt. Die erste Lagerposition ist vorzugsweise eine Position, welche
sich im Zentrum eines zylindrischen Gehäuses für die Klebebandrolle befindet.
[0012] Ein "Griff" im Sinne der vorliegenden Erfindung kann verschiedene Formen annehmen.
Besonders bewährt haben sich Tangential- und Radialgriffe. Beim Radialgriff deutet
der Griff mit seiner Längsachse in Richtung des Lagers, insbesondere in der ersten
Lagerposition. Die Längsachse eines Radialgriffs muss nicht zwingend direkt durch
das Lager in der ersten Lagerposition und/oder die Lagerachse in der ersten Lagerposition
führen, jedoch vorzugsweise nahe an diesem vorbei, insbesondere nicht mehr als 3 cm,
insbesondere bevorzugt nicht mehr als 2 cm, beanstandet von dem Lager und/oder der
Lagerachse in der ersten Lagerposition, dort wo der Abstand zwischen der Längsachse
und besagtem Lager bzw. besagter Lagerachse in der ersten Lagerposition am kürzesten
ist. Vorzugsweise ist es bei dem Radialgriff vorgesehen, dass der kürzeste Abstand
zwischen Längsachse und Lager in der ersten Lagerposition jenseits des Radialgriffs
vorliegt. Bei einem Tangentialgriff deutet der Griff mit seiner Längsachse hingegen
nicht auf das Lager, insbesondere in der ersten und zweiten Lagerposition. Stattdessen
ist die Längsachse des Griffs weiter entfernt von dem Lager und/oder der Lagerachse
als beim Radialgriff, insbesondere auch dort wo der Abstand zwischen der Längsachse
und besagtem Lager bzw. besagter Lagerachse am kürzesten ist mehr als 3 cm, insbesondere
mehr als 4 cm, insbesondere bevorzugt mehr als 5 cm, beanstandet, insbesondere in
der ersten und/oder zweiten Lagerposition. Vorzugsweise ist es bei dem Tangentialgriff
vorgesehen, dass der kürzeste Abstand zwischen Längsachse und Lager, insbesondere
in der ersten Lagerposition, bei einem Punkt der Längsachse innerhalb des Tangentialgriffs
vorliegt. Während die Längsachse eines Radialgriffs vorzugsweise durch einen Bereich
führt, in dem die Klebebandrolle bei der gattungsgemäßen Verwendung vorliegt, ist
dies beim Tangentialgriff üblicherweise nicht der Fall. Die Längsachse eines Tangentialgriff
kommt der Klebebandrolle bei der gattungsgemäßen Verwendung üblicherweise nicht nahe,
insbesondere weist einen Mindestabstand von 3 cm von dem Außenbereich der Klebebandrolle
auf. Die Längsachse des Griffs kann auch als Griffachse bezeichnet werden. Es ist
vorzugsweise die zentrale Achse des Griffs, welche direkt durch den Griff entlang
seiner Längserstreckung führt. Sowohl Tangential- als auch Radialgriffe können eine
zylindrische Grundform aufweisen, bei der Querschnitt zumeist nicht rund, sondern
elliptisch ist. Vorzugsweise sind Tangential- und Radialgriffe linear und nicht gekrümmt
aufgebaut.
[0013] Ein "Klebebandabschnitt" im Sinne der vorliegenden Erfindung kann mit der Klebebandrolle
verbunden sein, ist jedoch vorzugsweise bereits nicht mehr radial auf dem Kern der
Klebebandrolle verhaftet, sondern losgelöst, jedoch vorzugsweise noch endständig mit
der restlichen Klebebandrolle verbunden. Es handelt sich mithin um einen von der Klebebandrolle
ganz oder teilweise abstehenden Klebebandabschnitt, der mit der Klebebandrolle endständig
und/oder einstückig verbunden ist, sofern er noch nicht abgeschnitten wurde. Üblicherweise
umfasst der Klebebandabschnitt eine klebende Klebebandseite und eine gegenüberliegende
nicht klebende Klebebandseite. Zumeist wird dies erreicht, indem das Klebeband nur
einseitig mit einer Klebstoffschicht beschichtet ist. Nach der Applikation des Klebebandabschnitts
mit dem Klebebandspender, d.h. nach dem Aufbringen des Klebebandabschnitts auf eine
Oberfläche, wird dieser üblicherweise abgeschnitten und ein weiterer Klebebandabschnitt
kann appliziert werden. Besagter weiterer Klebebandabschnitt ist dabei zum Zeitpunkt
des Abschneidens bereits ganz oder teilweise von Klebeband abgelöst. Es sei darauf
hingewiesen, dass die Klebebandrolle und der Klebebandabschnitt nur optional Bestandteil
des Klebebandspenders sind und auch ein Klebebandspender ohne Klebebandrolle beansprucht
ist.
[0014] "Rotationsfest" im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet, dass das entsprechende
Element nicht rotierbar befestigt ist, beispielsweise einstückig mit diesem verbunden
oder verklebt oder angeschraubt. Natürlich kann der Klebebandspender als Ganzes durch
einen Nutzer gewendet werden und damit auch die rotationsfesten Elemente. Gemeint
ist, dass ein rotationsfestes Element nicht mit Bezug auf den Grundkörper des restlichen
Klebebandspenders rotiert, insbesondere nicht mit Bezug auf den Griff oder ggf. das
Gehäuse. Das Referenzsystem ist also der Klebebandspender selbst, beispielsweise auch
der Griff und ggf. das Gehäuse des Klebebandspenders. Ein rotierbares Element ist
im Gegensatz zu einem rotationsfesten Element rotierbar mit dem restlichen Klebebandspender
verbunden. Vorzugsweise kann das entsprechende Element auch keine teilweise Rotations-
und/oder Schwenkbewegung mit Bezug auf das Referenzsystem durchführen. Ein verschwenkbares
Element ist analog zu verstehen mit demselben Referenzsystem.
[0015] Vorzugsweise ist der Klebebandspender für ein Klebeband mit einer Klebebandbreite
ausgelegt und die Umlenkwulst umfasst eine Umlenkkontaktfläche, welche weniger breit
als die Klebebandbreite des Klebebands ist, wobei der Klebebandabschnitt des Klebebands
Klebebandränder aufweist und bei der gattungsgemäßen Verwendung des Klebebandspenders
beim Gleiten über die Umlenkwulst mit seinen Klebebandrändern beabstandet von der
Umlenkkontaktfläche ist, insbesondere beabstandet von der Umlenkwulst. Vorzugsweise
umfasst die besagte Umlenkkontaktfläche. Dies verringert die Geräuschemission.
[0016] Vorzugsweise ist der Klebebandspender für ein Klebeband mit einer Klebebandbreite
von mindestens 47 mm ausgelegt, wobei die Umlenkkontaktfläche eine Klebebandbreite
von weniger als 43 mm, insbesondere von weniger als 40 mm, aufweist. In einigen Ausgestaltungen
ist der Klebebandspender für ein Klebeband mit einer Klebebandbreite von 47 bis 51
mm ausgelegt, wobei die Umlenkkontaktfläche eine Kontaktflächenlänge von weniger als
43 mm, insbesondere von weniger als 40 mm, aufweist. In einigen Ausgestaltungen ist
der Umlenkwulst so ausgebildet, dass ein Polyvinylchlorid-Packbandabschnitt einer
Polyvinylchlorid-Packbandrolle mit einer Klebebandbreite von 48 bis 50 mm so an besagter
Umlenkwulst entlangleitet, dass die Ränder des Polyvinylchlorid- Packbandabschnitts
die Umlenkwulst nicht kontaktieren, insbesondere die Reibungsbrücke an der Umlenkwulst
nicht kontaktieren. In einer Ausgestaltung ist der Klebebandspender für ein Klebeband
mit einer Klebebandbreite von 37 bis 51 mm ausgelegt, wobei die Umlenkkontaktfläche
eine Kontaktflächenlänge von weniger als 37 mm, insbesondere von weniger als 35 mm,
aufweist. Die Kontaktflächenlänge wird vorzugsweise orthogonal zu der Richtung bestimmt,
in welcher der Klebebandabschnitt über die Umlenkwulst und insbesondere auch über
die Brückengleitfläche gleitet.
[0017] In einigen Ausgestaltungen umfasst die Umlenkwulst eine Quererhebung, insbesondere
Querwölbung. Es hat sich gezeigt, dass das Geräusch beim Abstreifen der Klebebandrolle
durch die Quererhebung, insbesondere Querwölbung, geringer wird. Ohne an eine Theorie
gebunden zu sein, wird vermutet, dass die Klebebandränder des Klebebands bei einem
Kontakt vibrieren und diese Vibration nicht in gleichem Maße auftritt, wenn eine Quererhebung,
insbesondere Querwölbung, besagten Kontakt an der Umlenkwulst unterbindet. Die Vibration
kann Geräusche in einem hohen Frequenzbereich erzeugen.
[0018] Vorzugsweise umfasst die Umlenkwulst besagte Quererhebung, wobei die Quererhebung
ausgelegt und eingerichtet ist, den Klebebandabschnitt randständig von der Umlenkwulst
zu distanzieren, während der Klebebandabschnitt abseits der Klebebandränder die Quererhebung
kontaktiert. Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die Quererhebung, insbesondere Querwölbung,
bei der gattungsgemäßen Verwendung die Ränder des Klebebandabschnitts einer Klebebandrolle
mit einer Klebebandbreite von 48 mm bis 50 mm von der Umlenkwulst distanziert.
[0019] Vorzugsweise umfasst die Umlenkwulst eine Umlenkkontaktfläche, mit welcher der Klebebandabschnitts
bei der gattungsgemäßen Verwendung des Klebebandspenders zum Applizieren von Klebeband
in Kontakt steht. In einigen Ausgestaltungen stehen die Klebebandränder des Klebebands
bei besagter gattungsgemäßer Verwendung des Klebebandspenders zum Applizieren von
Klebeband nicht in Kontakt mit besagter Umlenkkontaktfläche, insbesondere mit der
Umlenkwulst. Die Umlenkwulst liegt in einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform
einstückig mit der Brückengleitfläche bzw. dem Element, das die Brückengleitfläche
bildet, vor. Bevorzugt sind die Umlenkwulst und die Brückengleitfläche integraler
Bestandteil der Reibungsbrücke.
[0020] Vorzugsweise weist die Quererhebung, insbesondere beabstandet von den Reibungsbrückenseiten,
ein Quererhebungsmaximum auf, an welchem den Klebebandabschnitt kontaktiert, während
die Quererhebung jenseits des Quererhebungsmaximums, insbesondere zwei oder mehr randständige,
Quererhebungsminima aufweist, an welche den Klebebandabschnitt, insbesondere die Klebebandränder
des Klebebandabschnitts, bei der gattungsgemäßen Verwendung des Klebebandabschnitts
zum Applizieren von Klebeband nicht kontaktiert.
[0021] Vorzugsweise erstreckt sich die Quererhebung zwischen gegenüberliegenden Reibungsbrückenseiten
der Reibungsbrücke. In einigen Ausgestaltungen erstreckt sich die Quererhebung von
einer oder aus Richtung einer ersten Reibungsbrückenseite bis zu einer oder in Richtung
einer zweiten Reibungsbrückenseite. Vorzugsweise weist die Quererhebung ein Quererhebungsmaximum
auf, welches zwischen den und beabstandet von den Reibungsbrückenseiten vorliegt,
insbesondere beabstandet mittig zwischen den Reibungsbrückenseiten. In einer Ausgestaltung
spannt die Quererhebung einen polygonalen oder kontinuierlichen Bogen von der ersten
bis zur zweiten Reibungsbrückenseite.
[0022] Die Quererhebung kann als Querwölbung ausgestaltet sein. Alternativ oder zusätzlich
ist auch eine polygonal geformte Quererhebung denkbar. In einigen Ausgestaltungen
hat die polygonal geformte Quererhebung einen Querschnitt, bei welchem diese zwei
Schenkel aufweist, welche Quererhebungsminima umfassen und eine lineare Verbindungslinie
zwischen den Schenkeln, welche das Quererhebungsmaximum umfasst.
[0023] Vorzugsweise weist die Quererhebung mindestens einen Querschnitt auf, welcher sich
orthogonal zur Laufrichtung des Klebebandabschnitts an der Quererhebung und/oder zur
Umlenkgleitfläche erstreckt, wobei die Quererhebung in besagtem Querschnitt als erhobene
und/oder gekrümmte Kontur sichtbar ist. Alternativ oder zusätzlich weist die Quererhebung
mindestens einen Querschnitt auf, welcher sich parallel zur Brückengleitfläche erstreckt,
wobei die Quererhebung in besagtem Querschnitt als erhobene und/oder gekrümmte Kontur
sichtbar ist. Wenn die Umlenkwölbung keine Quererhebung aufweist, kann es vorgesehen
sein, dass in besagten Querschnitten die Umlenkwölbung nicht als erhobene und/oder
gekrümmte Kontur, sondern als gerade Linie erkennbar ist.
[0024] Der Klebebandspender umfasst eine Aufnahmevorrichtung. Die Aufnahmevorrichtung kann
in einer Ausgestaltung eine Trägerplatte, ein geschlossenes Gehäuse oder ein halbgeschlossenes
Gehäuse umfassen. Das Gehäuse ist vorzugsweise ausgelegt und eingerichtet, die Klebebandrolle
aufzunehmen und ggf. auch das Schneidemesser sowie die Applikationswalze zu halten.
Besonders bevorzugt ist ein geschlossenes oder halboffenes Gehäuse mit einer zylindrischen
Aussparung für eine Klebebandrolle. In einer Ausgestaltung ist das Schneidemesser
lösbar mit der Aufnahmevorrichtung, insbesondere dem Gehäuse, verbunden, vorzugsweise
wobei keine Werkzeuge benötigt werden, um das Schneidemesser zu lösen. Ein Klemmmechanismus
hat sich beispielsweise als geeignet erwiesen.
[0025] In einigen Ausgestaltungen ist es vorgesehen, dass der Klebebandabschnitt nach dem
Ablösen von der Klebebandrolle mit der klebenden Seite kontaktfrei über die Applikationswalze
und/oder die Reibungsbrücke geführt ist, insbesondere mit der nichtklebenden Seite
kontaktierend über diese gleitet. Vorzugsweise kontaktiert die Aufnahmevorrichtung
ein Klebeband, insbesondere den Klebebandabschnitt, bei der gattungsgemäßen Verwendung
auf der klebenden Seite nicht, sondern nur auf der nichtklebenden Seite.
[0026] Insbesondere bevorzugt ist es, wenn die Aufnahmevorrichtung. Insbesondere die Reibungsbrücke
und/oder Applikationswalze, ausgelegt und eingerichtet ist, an der nichtklebenden
Seite des Klebebands, insbesondere an der nichtklebenden Seite des Klebebandabschnitts,
zu haften. Die Haftung kann beispielsweise auf van-der-Walls Kräften und/oder elektrostatischen
Anziehungskräften beruhen. Anders als bei der Klebenden Seite ist jedoch kein Klebstoff
zur Haftung vorgesehen. Aus dem Stand der Technik sind auch Metallbügel bekannt, welche
an der klebenden Seite aufliegen und ein Ablösen des Klebebands verhindern. Dies haben
jedoch den Nachteil, dass die Reibung erheblich erhöht wird. Überraschenderweise sind
solche Metallbügel bei der vorliegenden Erfindung entbehrlich.
[0027] Die Aufnahmevorrichtung umfasst ein Lager für eine Klebebandrolle. Vorzugsweise ist
das Lager ganz oder teilweise rotierbar, so dass Klebebandabschnitte von der Klebebandrolle
abgerollt werden können. Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass die Klebebandrolle
eine Rotationslagerung umfasst und auf einem rotationsfesten Lager des Klebebandspenders
aufgebracht ist. In jedem Fall ist es bevorzugt, wenn eine mit dem Lager verbundene
Klebebandrolle rotierbar ist, insbesondere um eine Lagerachse rotierbar.
[0028] Vorzugsweise ist das Lager der vorliegenden Erfindung als Zentrallager ausgestaltet,
d.h. die das Lager ist bei der gattungsgemäßen Befestigung einer Klebebandrolle am
Lager mittig bezüglich der Klebebandrolle angeordnet. Es gibt grundsätzlich auch Lager,
die nicht mittig an der Klebebandrolle vorliegen. Gleichwohl haben sich Zentrallager
besonders bewährt.
[0029] Die Applikationsvorrichtung umfasst eine Applikationswalze. Mit der Applikationswalze
kann der Klebebandabschnitt an den mit dem Klebeband zu beklebende Untergrund angedrückt
werden, um eine Haftung zu erzielen. Vorzugsweise handelt es sich um eine Applikationswalze
mit einer Walzfläche aus oder umfassend Kunststoff. Der Kunststoff ist vorzugsweise
elastischer und/oder weicher als das Material, insbesondere der Kunstsoff, der Reibungsbrücke,
insbesondere bevorzugt der Umlenkwulst und/oder der Brückengleitfläche. Obgleich die
Applikationswalze und die Reibungsbrücke für eine Kontaktierung mit dem Klebebandabschnitt
optimiert sind, hat sich eine elastischere und/oder weichere Walzfläche als vorteilhaft
erwiesen. Die Walzfläche kann dabei durch eine gewisse Weichheit und/oder Elastizität
Unebenheiten des Untergrunds, auf welchem das Klebeband aufgebracht werden soll, ausgleichen,
so dass ein gleichmäßigeres Andrücken erleichtert wird. Auch ist der Reibungswiderstand
der Applikationswalze, wenn diese gerade nicht rotiert, vorzugweise höher als der
Reibungswiderstand der Umlenkwulst und/oder der Brückengleitfläche. Damit hat es sich
bewährt ein weicheres Material für die Walzfläche und/oder Applikationswalze als für
die Reibungsbrücke auszuwählen.
[0030] In einer ganz besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die Walzfläche und/oder Applikationswalze
mit einem Pulver versehen, insbesondere beschichtet. In einer Ausgestaltung handelt
es sich bei dem Pulver um Talkum bzw. pulverförmiges Talk. Das Pulver haftet an der
Walzfläche und/oder Applikationswalze und verbesserte das Abrollen des Klebebands.
Dies funktioniert besonders gut, wenn die Walzfläche elastischer und/oder weicher
als das Material, insbesondere der Kunststoff, der Reibungsbrücke, insbesondere der
Umlenkwulst und/oder der Brückengleitfläche, ist.
[0031] In einer Ausgestaltung ist die Reibungsbrücke zwischen der Applikationswalze und
dem Lager angeordnet, insbesondere wenn das Lager sich in der zweiten Lagerposition
befindet.
[0032] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist die Reibungsbrücke und/oder Umlenkwulst und/oder
Brückengleitfläche so in dem Klebebandspender rotationsfest verbaut, dass diese bei
der gattungsmäßen Verwendung zum Applizieren von Klebeband auf einem ebenen Untergrund
mit besagtem ebenen Untergrund nicht in Kontakt tritt, insbesondere nicht in Kontakt
treten kann. Dies erleichtert das Abrollen.
[0033] Vorzugsweise ist die Reibungsbrücke ausgelegt und eingerichtet, mit der nicht klebenden
Seite eines Klebebands bei der gattungsgemäßen Verwendung in Kontakt zu treten.
[0034] Auch ist es bevorzugt, wenn die Brückengleitfläche eine Brückengleitflächenlänge
aufweist, welche größer oder im Wesentlichen gleich groß wie die Länge der Applikationswalze
ist. Im Wesentlichen gleich groß sind zwei Längen zumindest dann, wenn die längere
der Längen nicht mehr als 20%, insbesondere nicht mehr als 10%, länger ist. Es hat
sich gezeigt, dass die Anhaftung des Klebebandabschnitts an der Brückengleitfläche
besser ist, je größer die Brückengleitfläche ist. Vorzugsweise weist die Reibungsbrücke
und/oder die Umlenkwulst und/oder die Brückengleitfläche eine Gleitlächenbreite auf,
welche mindestens 10 % der Gleitflächenlänge der Umlenkwulst und/oder der Brückengleitfläche
beträgt, insbesondere mindestens 25 %. Die Gleiflächenbreite sollte allerdings vorzugsweise
nicht mehr als 200 %, insbesondere nicht mehr als 100 %, insbesondere bevorzugt nicht
mehr als 70 %, der Gleitflächenlänge der Brückengleitfläche betragen. Eine vergleichsweise
große Gleiflächenbreite der Umlenkwulst und/oder der Brückengleitfläche sorgt für
eine bessere Anhaftung des Klebebandabschnitts. Wenn die Gleiflächenbreite der Brückengleitfläche
jedoch zu groß wird, ist es schwieriger, diese innerhalb des Klebebandspenders platzsparend
unterzubringen. Besagte Gleiflächenbreite wird vorzugsweise in der Richtung bestimmt,
in welcher der Klebebandabschnitt über die Brückengleitfläche gleitet. Besagte Gleitflächenlänge
wird vorzugsweise orthogonal zu dieser Richtung bestimmt.
[0035] Vorzugsweise weist die Reibungsbrücke und/oder die Umlenkwulst und/oder die Brückengleitfläche
eine Brückenbreite auf, welche mindestens 10 % der Brückenlänge der Reibungsbrücke
beträgt, insbesondere mindestens 25 %. Die Brückenbreite sollte allerdings vorzugsweise
nicht mehr als 200 %, insbesondere nicht mehr als 100 %, insbesondere bevorzugt nicht
mehr als 70 %, der Brückenlänge der Reibungsbrücke betragen. Besagte Brückenbreite
wird vorzugsweise in der Richtung bestimmt, in welcher der Klebebandabschnitt über
die Brückengleitfläche gleitet. Besagte Brückenlänge wird vorzugsweise orthogonal
zu dieser Richtung bestimmt.
[0036] Vorzugsweise hat die Brückengleitfläche eine Größe von mindestens 1 cm
2, insbesondere mindestens 2 cm
2, insbesondere bevorzugt mindestens 5 cm
2.
[0037] Die Reibungsbrücke umfasst vorzugsweise einen Kunststoff, insbesondere besteht überwiegend,
d.h. zu mindestens 50%, aus diesem, vorzugsweise zu mindestens 80% oder vollständig.
Grundsätzlich ist auch eine Reibungsbrücke aus Metall denkbar, allerdings hat sich
Kunststoffe besonders bewährt. Vorzugsweise ist besagter Kunststoff ausgewählt aus
einer Gruppe bestehend aus Polyamid, Polycarbonat, Acrylnitril-Butadien-Styrol, Styrol-Acrylnitril-Copolymerisat,
Polyacetale, insbesondere Polyoxymethylen (POM), Polyurethan, Polyketon, Polyester-Urethan-Kautschuk,
Polyetherketon, insbesondere PEK, PEKK, PEEEL, Polymethacrylat. Hartkunststoffe haben
sich als besonders geeignet erwiesen, insbesondere was Hafteigenschaften und Reibung
anbelangt. Vorzugsweise umfasst die Reibungsbrücke den Kunststoff Polyamid, insbesondere
Polyamid 6.6 oder Polyamid 6. Als ganz besonders geeignet hat sich Polyamid 6.6 erwiesen.
Ebenfalls als ganz besonders geeignet hat sich Polyoxymethylen (POM) erwiesen. Mit
POM wurde festgestellt, dass die Reibung vermindert ist und die elktrostatische Aufladung
verbessert wird. Es konnte festgestellt werden, dass Polyamid und/oder Polyoxymethylen,
insbesondere Polyoxymethylen, mit einer verbesserten, insbesondere elektrostatischen,
Haftung von Klebebandabschnitten an der Umlenkwulst und/oder, insbesondere und, der
Brückengleitfläche einhergeht. Bevorzugt enthalten die Quererhebung und/oder Umlenkkontaktfläche
der Umlenkwulst oder die Umlenkwulst oder die Brückengleitfläche, insbesondere die
Reibungsbrücke, oder die Quererhebung und/oder Umlenkkontaktfläche der Umlenkwulst
und die Brückengleitfläche oder die Umlenkwulst und die Brückengleitfläche Polyamid,
insbesondere Polyamid 6.6 und/oder Polyamid 6, und/oder ein Polyacetal, insbesondere
Polyoxymethylen, oder, was bevorzugt ist, bestehen hieraus, wobei Polyoxymethylen
bevorzugt ist.
[0038] Der vorstehend genannte Kunststoff der Reibungsbrücke bildet vorzugsweise die Oberfläche
der Brückengleitfläche und/oder, vorzugsweise und, Umlenkwulst, insbesondere die Oberfläche
der gesamten Reibungsbrücke, aus. Vorzugsweise besteht die Brückengleitfläche und/oder
die Umlenkwulst aus einem der genannten Kunststoffe, insbesondere Polyamid und/oder
Polyoxymethylen. Der Kern der Reibungsbrücke kann auch aus einem anderen Kunststoff,
beispielsweise dem der weiteren Komponenten des Klebebandspenders, gebildet sein oder
aber aus einem anderen Material bestehen, beispielsweise einem Metall.
[0039] In einer weiteren Ausgestaltung ist die Reibungsbrücke einstückig ausgebildet, insbesondere
aus einem der genannten Kunststoffe.
[0040] Die Reibungsbrücke ist vorzugsweise über mindestens ein, insbesondere mechanisches,
Fixierungselement rotationsfest befestigt. Alternativ oder zusätzlich kann die Reibungsbrücke
mit dem restlichen Klebebandspender verklebt sein oder einstückig mit diesem ausgeführt
sein. Als Fixierungselemente haben sich Schrauben, Nägel, Bolzen etc. als geeignet
erwiesen, wobei diese beispielsweise aus Metall oder Kunststoff gebildet sein können.
Vorzugsweise ist die Reibungsbrücke über ein erstes und zweites Fixierungselement
rotationsfest befestigt. Zwei bis vier Fixierungselemente sind besonders geeignet,
um jegliche Rotation zu unterbinden.
[0041] Die Reibungsbrücke kann mindestens einen Versteifungsschenkel umfassen. Der Versteifungsschenkel
gibt zusätzliche Stabilität. Es können ein erster Versteifungsschenkel beim ersten
Fixierungsmittel und ein zweiter Versteifungsschenkel beim zweiten Fixierungsmittel
vorgesehen sein.
[0042] Vorzugsweise ist die Reibungsbrücke an mindestens vier Punkten mit dem restlichen
Klebebandspender rotationsfest verbunden.
[0043] Die Reibungsbrücke umfasst eine Umlenkwulst. Hierbei ist es bevorzugt, wenn bei der
gattungsgemäßen Verwendung des Klebebandspenders eine Umlenkung des Klebebandabschnitts
an der Umlenkwulst erfolgt, vorzugsweise eine Umlenkung um mindestens 45°, insbesondere
um mindestens 90°, insbesondere bevorzugt um mehr als 90°.
[0044] Die Umlenkwulst kann einstückig mit der Brückengleitfläche verbunden sein. Sie kann
auch als Umlenkpin ausgestaltet sein. Der Umlenkpin ist dabei rotierbar oder rotationsfest,
vorzugsweise rotationsfest, ausgebildet. Die Umlenkwulst kann auch beanstandet von
der Brückengleitfläche ausgebildet sein, insbesondere beanstandet durch eine Brückenaussparung.
[0045] Die Umlenkwulst ist vorzugsweise mit einem mittleren Schmiegekreis abgerundet. Vorzugsweise
weist die Abrundung oder eine Querschnitt der Abrundung mindestens einen abgerundeten
Bereich mit einem Punkt, insbesondere zweiten Punkt, auf, dessen Schmiegekreis, auch
Krümmungskreis genannt, einen mittleren Schmiegekreisradius, insbesondere zweiten
mittleren Schmiegekreisradius, von 0,1 mm bis 50 mm, vorzugsweise 0,2 mm bis 20 mm,
insbesondere bevorzugt 0,7 bis 10 mm, aufweist. Die Umlenkwulst kann auch durch einen
Umlenkpin mit besagtem mittleren Schmiegekreisradius ausgebildet sein.
[0046] Vorzugsweise umfasst die Reibungsbrücke eine, insbesondere konkave, Aufnahmewölbung.
Insbesondere bevorzugt ist es, wenn durch die Aufnahmewölbung sichergestellt wird,
dass die Reibungsbrücke nicht mit der Applikationswalze kollidiert, mithin durch das
zurücktreten in diesem Bereich eine Reibung zwischen Applikationswalze und Reibungsbrücke
verhindert wird. Vorzugsweise grenzt die Applikationswalze an die Aufnahmewölbung.
[0047] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung umfasst die Reibungsbrücke einen Umlenkabschnitt,
insbesondere eine, vorzugsweise abgerundete, Umlenkkante. Der Umlenkabschnitt ist
vorzugsweise dazu ausgelegt, den Klebebandabschnitt, sofern an dieser anliegend, von
der Reibungsbrücke zu lösen. In zahlreichen Ausgestaltungen markiert der Umlenkabschnitt,
insbesondere die Umlenkkante, ein Ende der Brückengleitfläche. An den Umlenkabschnitt,
insbesondere an die Umlenkkante, bzw. Brückengleitfläche kann sich eine gegenüber
der Brückengleitfläche geneigte Fläche anschließen. In einigen Ausgestaltungen umfasst
die Reibungsbrücke besagten Umlenkabschnitt, insbesondere besagte Umlenkkante, wobei
der Umlenkabschnitt näher an der Applikationswalze als die Umlenkwulst ist, insbesondere
wobei der Klebebandspender so ausgelegt und eingerichtet ist, dass ein Klebebandabschnitt
einer auf dem Lager vorliegenden Klebebandrolle beim Abrollen über den Umlenkabschnitt
gleitet und dort umgelenkt wird und/oder sich von der Reibungsbrücke separiert. Es
kann vorgesehen sein, dass das Klebeband die geneigte Fläche bei der gattungsgemäßen
Verwendung nicht oder nur teilweise kontaktiert.
[0048] In einigen Ausgestaltungen umfasst die Reibungsbrücke zusätzlich zu der Umlenkwulst
eine abgerundete Kontaktwulst. Die abgerundete Kontaktwulst soll vorzugsweise das
Klebeband entgegennehmen, insbesondere ablösen. Auch die Umlenkwulst kann abgerundet
sein und das Klebeband entgegennehmen. Eine Kontaktwulst ist somit nicht zwingend
erfoderlich. Falls eine Kontaktwulst vorgesehen ist, hat es sich bewährt, wenn die
Umlenkwulst schwächer abgerundet ist als die Kontaktwulst, insbesondere die Abrundung
der Kontaktwulst einen größeren mittleren Schmiegekreisradius beschreibt. Vorzugsweise
ist die Kontaktwulst näher an der Umlenkwulst als an dem Umlenkabschnitt, insbesondere
der Umlenkkante, vorgesehen. Insbesondere bevorzugt ist es auch, wenn die Brückengleitfläche
bis zur Umlenkwulst reicht und jenseits der Umlenkwulst die abgerundete Kontaktwulst
ist. In einigen Ausgestaltungen kontaktiert das Klebeband beim Abrollen als erstes
die abgerundete Kontaktwulst der Reibungsbrücke.
[0049] In einigen bevorzugten Ausgestaltungen ist eine Kontaktwulst nicht vorgesehen und
die, insbesondere abgerundete, Umlenkwulst nimmt das Klebeband bei der gattungsgemäßen
Verwendung entgegen.
[0050] Vorzugsweise geht die Umlenkwulst kontinuierlich in die Brückengleitfläche über,
insbesondere stetig im mathematischen Sinne und/oder ohne Ausbildung einer scharfen
Kante.
[0051] Vorzugsweise weist besagte Kontaktwulst im Querschnitt einen abgerundeten Bereich
mit einem ersten Punkt auf, dessen Schmiegekreis einen ersten mittleren Schmiegekreisradius
hat. Vorzugsweise weist die Umlenkwulst im Querschnitt einen abgerundeten Bereich
mit einem zweiten Punkt auf, dessen Schmiegekreis einen zweiten mittleren Schmiegekreisradius
hat. Der zweite mittlere Schmiegekreisradius ist in einer Ausgestaltung um ein Vielfaches
kleiner als der erste mittlere Schmiegekreisradius, insbesondere mindestens um das
Dreifache kleiner. Der zweite mittlere Schmiegekreisradius beträgt vorzugsweise 0,1
mm bis 10 mm, insbesondere 0,2 mm bis 3 mm, insbesondere bevorzugt 0,7 bis 2 mm. Es
wird vermutet, dass ein Meiner zweiter mittlerer Schmiegekreisradius mit einer stärkeren
Reibung und damit mit einer stärkeren elektrostatischen Aufladung einhergeht.
[0052] Vorzugsweise ist das, insbesondere um die eigene Achse rotierbare, Lager für eine
Klebebandrolle zwischen einer ersten und einer zweiten Lagerposition verschwenkbar,
insbesondere von der ersten bis zur zweiten Lagerposition und jeweils nicht weiter
und auch umgekehrt, wobei das Lager an einem Schwenkarm befestigt ist, der mit einer
vorgespannten Schwenkarmfeder verbunden ist, wobei die Schwenkarmfeder den Schwenkarm
und das Lager in Richtung der zweiten Lagerposition drängt, wobei das Lager in der
zweiten Lagerposition näher an der Umlenkwulst der Reibungsbrücke ist als in der der
ersten Lagerposition. Vorzugsweise ist die Querstange für die Aktivierungsplatte orthogonal
zu einer Schwenkstange orientiert, wobei der Schwenkarm um die Schwenkstange schwenkt.
[0053] Vorzugsweise ist gegenüberliegend von der Brückengleitfläche mindestens eine Fixierungsauskragung,
insbesondere eine erste und, vorzugsweise gegenüberliegende, zweite Fixierungsauskragung
vorgesehen, insbesondere wobei sich ein Durchlass zwischen der ersten und zweiten
Fixierungsauskragung befindet. Die mindestens eine Fixierungsauskragung kontaktiert
den Klebebandabschnitt bei der gattungsgemäßen Verwendung vorzugsweise nicht und ist
beabstandet von der Brückengleitfläche und der Reibungsbrücke. Vorzugsweise ist die
mindestens eine Fixierungsauskragung fest verbaut, d.h. weder rotier- noch verschwenkbar.
Die Fixierungsauskragung sichert den Klebebandabschnitt zusätzlich und schirmt die
Brückengleitfläche ab.
[0054] Vorzugsweise weist der Griff eine Längsachse, insbesondere die bereits beschrieben
Längsachse, auf, wobei die Längsachse und die Applikationswalze sich auf gegenüberliegenden
Seiten einer Zwischenebene befinden, wobei die Zwischenebene parallel zur Längsachse
angeordnet ist und die Lagerachse des Lagers in der ersten Lagerposition in der Zwischenebene
liegt. In einer Ausgestaltung ist diese Längsachse weniger als 5 cm, vorzugsweise
weniger als 3 cm, von dem Lager in der ersten Lagerposition entfernt. Dies ermöglicht
eine besonders effiziente und kompakte Bauweise.
[0055] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist das Lager für eine Klebebandrolle in eine
solche Position verschwenkbar, dass eine die Applikationswalzenachse der Applikationswalze
und die Lagerachse des Lagers verbindende Linie und/oder Ebene definierbar ist, die
im Wesentlichen parallel zu mindestens einem Abschnitt der Brückengleitfläche verläuft.
"Im Wesentlichen parallel" bedeutet, dass die Abweichung von einer exakt parallelen
Orientierung weniger als 20°, insbesondere weniger als 10°, vorzugsweise weniger als
5°, beträgt. Die kann beispielsweise in der ersten Lagerposition oder aber in einer
dritten Lagerposition der Fall sein, wobei die dritte Lagerposition zwischen der ersten
und zweiten Lagerposition liegt. Vorzugsweise ist es alternativ oder zusätzlich vorgesehen,
dass die Brückengleitfläche im Wesentlichen parallel zu der Applikationswalzenachse
und/oder Lagerachse verläuft. In einer Ausgestaltung ist eine die Applikationswalzenachse
und Lagerachse verbindende Linie definierbar, wobei die Brückengleitfläche im Wesentlichen
parallel zu dieser Linie und im Wesentlichen parallel zu der Applikationswalzenachse
und/oder Lagerachse orientiert ist.
[0056] In einigen Ausgestaltungen ist die Brückengleitfläche gekrümmt. Vorzugsweise ist
die Brückengleitfläche jedoch plan und flach, d.h. ohne Krümmung, ausgebildet.
[0057] In einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung umfasst der Klebebandspender ein, insbesondere
entfernbares, Schneidemesser, insbesondere mit einer Zähnung, welches aus einer aus
einer abgeschirmten ersten Messerposition in eine zweite Messerposition überführbar
ist, in welcher das Schneidemesser frei hervorsteht. Es hat sich gezeigt, dass das
Schneidemesser ein Abtrennen des Klebebandstreifens nach der Applikation erleichtert.
Durch die zwei Messerpositionen wird die Verletzungsgefahr verringert und zudem ein
versehentliches Abtrennen unterbunden. Beispielsweise kann ein Knopf oder Schieberegler
vorgesehen sein, mit welchem das Messer manuell ausgefahren wird. Allerdings hat es
sich bewährt, wenn der Klebebandspender eine vorgespannte Aktivierungsplatte umfasst,
wobei die vorgespannte Aktivierungsplatte, wenn sie mit Druck belastet und bewegt
wird, das Schneidemesser entgegen der Bewegungsrichtung der Aktivierungsplatte in
die zweite Messerpositionen überführt, in welcher das Schneidemesser frei hervorsteht.
Dieser Automatismus erleichtert das Abtrennen des Klebebands.
[0058] Vorzugsweise ist das Schneidemesser mit einem Aufnahmeblock verbunden oder umfasst
einen solchen, wobei der Aufnahmeblock eine Fixierung des Schneidemessers und einen
Austausch des Schneidemessers erleichtern kann. Vorzugsweise kann das Schneidemesser
von dem Aufnahmeblock abgelöst werden, insbesondere werkzeugfrei abgelöst werden.
[0059] In einigen Ausführungsformen umfasst der Klebebandspender eine Aktivierungsplattenfeder
mit einem in Schraubenform um eine Querstange gewickelten ersten Draht und einem in
Schraubenform um besagte Querstange gewickelten zweiten Draht, wobei der erste und
zweite Draht durch einen Bügel einstückig verbunden sind, wobei die Aktivierungsplatte
eine Aussparung und/oder Auskragung zur Fixierung des Bügels aufweist. Es hat sich
überraschenderweise gezeigt, dass das Abtrennen eines applizierten Klebebandabschnitts
nun besser erfolgt. Dies ist keineswegs selbstverständlich. Soweit im Stand der Technik
Aktivierungsplatten beschrieben werden, wird die Querstange als hinreichend angesehen,
um die Aktivierungsplattenfeder drehbar zu fixieren. Allerdings wird mittels der Aussparung
und/oder Auskragung eine zusätzliche Fixierung erzielt. Grundsätzlich ist auch eine
Verklebung möglich, allerdings hat sich eine mechanische Fixierung bewährt, insbesondere
indem der Bügel durch die Aussparung und/oder Auskragung eingeklemmt oder gehalten
wird. Es wird vermutet, dass die Aktivierungsplatte nun härter anschlägt, was ein
sauberes Abtrennen eines applizierten Klebebandabschnitts erleichtert.
[0060] Die Aktivierungsplatte kann zusätzlich Verstärkungselemente aufweisen, insbesondere
ein erstes und zweites Verstärkungselement.
[0061] Vorzugsweise umfasst der Klebebandspender eine Endgleitfläche, insbesondere benachbart
zu einem Spalt durch den die Schneidvorrichtung, insbesondere das Schneidemesser,
austritt. Die Endgleitfläche umfasst in einer Ausgestaltung Metall, insbesondere Aluminium.
Sie ist also kurz vor dem Ende vorgesehen, an welchem der Klebebandabschnitt abgetrennt
wird. Die Endgleitfläche kann daher auch als Endanlagefläche für einen Klebebandabschnitt
bezeichnet werden. Die Endgleitfläche bzw. die Endanlagefläche hilft bei der Führung
des Klebebands, wobei eine maßgebliche Rolle elektrostatischer Wechselwirkungen vermutet
wird, ohne an eine Theorie gebunden zu sein.
[0062] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung umfasst der Klebebandspender eine Klebebandrolle
und einen von der Klebebandrolle abgerollten Klebebandabschnitt, der mit der Klebebandrolle
verbunden ist, wobei der Klebebandabschnitt eine klebende Klebebandseite und eine
gegenüberliegende nichtklebende Klebebandseite aufweist, wobei die gegenüberliegende
nichtklebende Klebebandseite mit einem Teilbereich an der Umlenkwulst und der Applikationswalze
oder an der Umlenkwulst und der Brückengleitfläche und der Applikationswalze anliegt.
[0063] In einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung umfasst der Klebebandspender keine Klebebandrolle
und keinen von der Klebebandrolle abgerollten Klebebandabschnitt, ist allerdings für
diese geeignet.
[0064] Vorzugsweise ist der Klebebandspender ausgelegt und eingerichtet, den Klebebandabschnitt
bei der Applikation um die Umlenkwulst zu führen, wobei die Klebebandränder zumindest
bereichsweise von besagter Umlenkwulst distanziert sind, während der Klebebandabschnitt
mittig an der Umlenkwulst aufliegt. Die Erfindung betrifft auch einen Klebebandspender
zur geräuschreduzierten Applikation von Klebeband mit einem Klebebandspender wie dieser
vorstehend beschrieben wurde, wobei ein Klebebandabschnitt bei der Applikation um
eine Umlenkwulst geführt ist und die Klebebandränder zumindest bereichsweise von besagter
Umlenkwulst distanziert sind, während der Klebebandabschnitt mittig an der Umlenkwulst
aufliegt.
[0065] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur geräuschreduzierten Applikation von
Klebeband mit einem Klebebandspender wie dieser vorstehend beschrieben wurde, wobei
der Klebebandabschnitt bei der Applikation um eine Umlenkwulst geführt wird und die
Klebebandränder zumindest bereichsweise von besagter Umlenkwulst distanziert sind,
während der Klebebandabschnitt mittig an der Umlenkwulst aufliegt.
[0066] Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zu Grunde, dass eine Umlenkwulst
kombiniert mit einer rotationsfesten Brückengleitfläche erhebliche Verbesserungen
bei dem Applizieren von Klebebandabschnitten mit sich bringt. Der Klebebandabschnitt
haftet mittels der Reibungsbrücke. Überraschenderweise ist ein Metallbügel, welcher
den Klebbandabschnitt an die Applikationswalze herandrückt, nicht mehr erforderlich.
Vielmehr hat sich gezeigt, dass durch die Reibungsbrücke eine Haftung in Richtung
oder an der Applikationswalze bewirkt werden kann, insbesondere ohne dass ein Element
von der klebenden Seite des Klebebandabschnitts her aufliegt. Ein Verknoten oder versehentliches
ablösen wird unterbunden. Hierbei kann durch die konkrete Ausformung sowie insbesondere
auch Orientierung und Positionierung der Umlenkwulst und insbesondere auch der Brückengleitfläche
sowie vor allem auch durch eine geeignete Materialwahl besagte Haftung nochmals verbessert
werden. Während es im Stand der Technik durchaus Lösungen gibt, um die Überführung
des Klebebands zum Schneidemesser zu gewährleisten, zeigt die vorliegende Erfindung,
dass hier eine erhebliche Verbesserung gleichwohl möglich ist, indem der Weg des Klebebands
sorgfältig kontrolliert wird, ohne das Klebeband selbst zu verändern. Auch konnten
mit zahlreichen der beschriebenen Ausgestaltungen, die Geräuschentwicklung reduziert
werden, insbesondere mit einer Quererhebung. Als sehr vorteilhaft hat sich insbesondere
erwiesen, dass nach dem Abtrennen eines Klebebandabschnitts mit dem Schneidemesser
des erfindungsgemäßen Klebebandspenders das Klebeband an der Endgleitfläche bzw. Endanlagefläche
anliegend verbleibt. Auf diese Weise steht das Klebeband unmittelbar für den nachfolgenden
Klebevorgang zur Verfügung. Von weiterem Vorteil ist hierbei auch, dass das Klebeband,
nach Verlassen der rotationsfesten Reibungsbrücke enthaltend die Umlenkwulst und die
Brückengleitfläche über die Applikationswalze zuverlässig und reproduzierbar an die
Endgleitfläche/Endanlagefläche gelangt, ohne auf sich selbst unter Verkleben umzuschlagen.
Auch hierdurch wird ein sicheres Arbeiten gewährleistet, bei dem überdies keine Ausschussware
in Form von zu verwerfendem Klebeband anfällt.
[0067] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung,
in der Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von schematischen Zeichnungen beispielhaft
erläutert werden, ohne dadurch die Erfindung zu beschränken.
[0068] Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Querschnittsansicht einer Ausführungsform des Klebebandspenders;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des Klebebandspenders aus Richtung
der Applikationswalze und der Reibungsbrücke;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des Klebebandspenders aus Richtung
der Aktivierungsplatte und des Schneidemessers;
- Figur 4
- eine schematische Querschnittsansicht einer Ausführungsform der Reibungsbrücke;
- Figur 5
- eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform des Klebebandspenders;
- Figur 6
- eine perspektivische Ansicht hinter die Aktivierungsplatte;
- Figur 7
- eine perspektivische Ansicht der Aufnahmevorrichtung einer Ausführungsform des Klebebandspenders;
- Figur 8
- eine schematische Querschnittsansicht einer weiteren Ausführungsform der Reibungsbrücke;
- Figur 9
- eine schematische Querschnittsansicht eines Teilbereichs der Ausführungsform der Figur
4;
- Figur 10
- eine schematische Querschnittsansicht einer weiteren Ausführungsform der Reibungsbrücke,
- Figur 11
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Reibungsbrücke mit
Quererhebung;
- Figur 12
- eine weitere perspektivische Ansicht der Ausführungsform mit Quererhebung der Figur
11;
- Figur 13
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Reibungsbrücke ohne
Quererhebung;
- Figur 14
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Reibungsbrücke mit
Quererhebung;
- Figur 15
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Reibungsbrücke mit
Quererhebung;
- Figur 16
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform der Reibungsbrücke mit
kurzer Umlenkkontaktfläche;
- Figur 17
- eine schematische seitliche Ansicht der Reibungsbrücke;
- Figur 18
- eine schematische Darstellung einiger Querschnitte durch die Quererhebung verschiedener
Ausführungsformen; und
- Figur 19
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausgestaltung der Reibungsbrücke.
[0069] Figur 1 zeigt den Klebebandspender 1 umfassend einen Griff 2 in Form eines Tangentialgriffs,
eine Aufnahmevorrichtung 33 mit einem, insbesondere verschwenkbaren und/oder rotierbaren,
Lager 3 für eine Klebebandrolle 100, eine Applikationsvorrichtung 38 mit einer, insbesondere
rotierbaren, Applikationswalze 4, eine rotationsfeste Reibungsbrücke 5 mit einer Brückengleitfläche
6 und einer Umlenkwulst 26, wobei der Klebebandspender 1 so ausgelegt und eingerichtet
ist, dass ein Klebebandabschnitt 103 einer auf dem Lager vorliegenden Klebebandrolle
100 in der Aufnahmevorrichtung beim Abrollen vermittels der Umlenkwulst über die Brückengleitfläche
6 gleitet oder gleiten kann, bevor er auf die Applikationsvorrichtung trifft. Der
Klebebandabschnitt 103 umfasst eine klebende Klebebandseite 102 und eine nichtklebende
Klebebandseite 104. Der Klebebandspender 1 umfasst ein Schneidemesser 23 mit einer
Zähnung, welches aus einer aus einer abgeschirmten ersten Messerposition in eine zweite
Messerposition überführbar ist, in welcher das Schneidemesser 23 frei hervorsteht.
Gezeigt ist hier die erste Messerposition. Der Klebebandspender 1 umfasst ferner eine
vorgespannte Aktivierungsplatte 7, wobei die vorgespannte Aktivierungsplatte 7, wenn
sie mit Druck belastet und bewegt wird, ein Schneidemesser 23 entgegen der Bewegungsrichtung
der Aktivierungsplatte 7 in eine zweite Messerposition überführt, in welcher das Schneidemesser
23 frei hervorsteht. Die Aktivierungsplatte ist um eine Querstange 8 herum rotierbar
gelagert. Eine Schwenkstange 9 erlaubt eine Verschwenkbarkeit des Lagers 3 mittels
der Schwenkarmfeder 10. Dieser Mechanismus des Verschwenkens wird näher in Verbindung
mit Figur 7 erläutert. Der Griff 2 umfasst Grifflöcher 13 und ist über ein Verbindungsstück
11 mit dem restlichen Klebebandspender verbunden. Die Klebebandrolle 100 liegt in
einem halboffenen zylindrischen Gehäuse 12 vor. Das Lager 3 ist um eine Lagerachse
A1 rotierbar, ein Schwenkarm (vgl. Figur 7) um eine Schwenkarmachse A2 verschwenkbar
und die Applikationswalze 4 um eine Applikationswalzenachse A3 rotierbar. Das Lager
3 in Form eines Zentrallagers für eine Klebebandrolle 100 ist in eine solche Position
verschwenkbar, dass zwischen einer Applikationswalzenachse A3 der Applikationswalze
4 und einer Lagerachse A1 des Lagers 3 eine Linie X definiert ist, die parallel zur
mittleren Orientierung der Brückengleitfläche 6 verläuft (vorliegend noch nicht ganz
parallel).
[0070] Figur 2 zeigt einen Ausschnitt des Klebebandspenders 1 aus Richtung der Reibungsbrücke
5 mit der Brückengleitfläche 6. Die Reibungsbrücke 5 umfasst einen Umlenkabschnitt
28 in Form einer Umlenkkante, wobei der Umlenkabschnitt 28 näher an der Applikationswalze
4 als die Umlenkwulst 26 ist. Die Aufnahmevorrichtung 33 umfasst das halboffene zylindrische
Gehäuse 12, in welchem die Klebebandrolle 100 untergebracht und auf dem Lager 3 in
Form eines Zentrallagers rotierbar fixiert ist. Die Applikationsvorrichtung 38 umfasst
eine rotierbare Applikationswalze 4. Zu sehen ist auch eine gegenüber der Brückengleitfläche
6 geneigte Fläche 16, wobei diese durch den Umlenkabschnitt 28 voneinander separiert
sind. Eine erste Fixierungsauskragung 14 und eine zweite Fixierungsauskragung 15 befinden
sich beabstandet und gegenüberliegende von der Brückengleitfläche 6. Die Applikationswalze
4 ist an einem Schenkel 17 des halboffenen zylindrischen Gehäuses 12 rotierbar fixiert.
Der Griff wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit in Figur 2 nicht wiedergegeben.
Die Brückengleitfläche weist eine Gleitflächenlänge L2 auf, welche größer oder im
Wesentlichen gleich groß wie die Applikationswalzenlänge L1 der Applikationswalze
ist. Die Applikationswalzenlänge L1 wird üblicherweise passend zur Klebebandbreite
des Klebebands gewählt. Auch weist die Brückengleitfläche eine Gleitflächenbreite
B1 und die Reibungsbrücke eine Brückenbreite B2 auf, welche mindestens 25 % der Gleitflächenlänge
der Brückengleitfläche L2 beträgt.
[0071] Figur 3 zeigt einen Ausschnitt des Klebebandspenders 1 aus Richtung des Schneidemessers
23 und der vorgespannten Aktivierungsplatte 7. Zu sehen ist besagtes Schneidemesser
23 mit einer Zähnung, welches aus einer aus einer abgeschirmten ersten Messerposition
in eine zweite Messerposition überführbar ist, in welcher das Schneidemesser 23 frei
hervorsteht. Hierfür umfasst der Klebebandspender 1 besagte vorgespannte Aktivierungsplatte
7, wobei die vorgespannte Aktivierungsplatte 7, wenn sie mit Druck belastet und bewegt
wird, das Schneidemesser 23 entgegen der Bewegungsrichtung der Aktivierungsplatte
7 in eine zweite Messerposition überführt, in welcher das Schneidemesser 23 frei hervorsteht.
Die Aktivierungsplatte 7 umfasst eine Aktivierungsplattenfeder 40 mit einem in Schraubenform
um eine Querstange gewickelten ersten Draht 21 und eine in Schraubenform um eine Querstange
gewickelten zweiten Draht 22, wobei der erste und zweite Draht 21, 22 durch einen
Bügel 18 einstückig verbunden sind, wobei die Aktivierungsplatte 7 eine Aussparung
und/oder Auskragung zur Fixierung des Bügels 18 aufweist. Der Bügel ist gestrichelt
dargestellt, da er eigentlich durch die Aktivierungsplatte 7 verdeckt ist. Die Aktivierungsplatte
7 umfasst ein erstes und zweites Verstärkungselement 19, 20 und eine Aussparung 36
für den Bügel 18. Zwischen dem Schneidemesser 23 und der Applikationswalze 4 befindet
sich eine Endgleitfläche/Endanlagefläche 24, welche durch Schenkel 17 des halboffenen
zylindrischen Gehäuses gehalten werden.
[0072] Figur 4 zeigt die Reibungsbrücke 5 mit der Brückengleitfläche 6 und einer Umlenkwulst
26 sowie einen Umlenkabschnitt 28 in Form einer Umlenkkante. Die Brückengleitfläche
6 erstreckt sich in dieser Ausführungsform von der Umlenkwulst 26 bis zum Umlenkabschnitt
28. Ein erster Versteifungsschenkel 30 umfasst ein erstes mechanisches Fixierungselement
29 und ein zweiter Versteifungsschenkel 32 ein zweites mechanisches Fixierungselement
31. Eine gegenüber der Brückengleitfläche 6 geneigte Fläche 16 wird durch den Umlenkabschnitt
28 abgegrenzt. Die Reibungsbrücke 5 umfasst eine abgerundete Kontaktwulst 41 zur Entgegennahme
des Klebebandabschnitts und eine konkave Aufnahmewölbung 27, um einen Reibungskontakt
mit der Applikationswalze 4 zu verhindern. Die Klebebandroll drückt dabei vorzugsweise
auf die Kontaktwulst 41. Die Umlenkwulst 26 und in einer bevorzugten Ausgestaltung
auch die Brückengleitfläche 6 kontaktieren das Klebeband, was eine verbesserte Haftung
des Klebebands mit der nichtklebende Seite bewirkt.
[0073] Figur 5 zeigt eine schematische Ansicht einer alternativen Ausführungsform des Klebebandspenders
1. Hierbei weist der Griff 2 in Form eines Radialgriffs eine Längsachse 34 auf, wobei
die Längsachse 34 und die Applikationswalze 4 sich auf gegenüberliegenden Seiten einer
Zwischenebene 35 befinden, wobei die Zwischenebene 35 parallel zur Längsachse 34 angeordnet
ist und die Lagerachse R des Lagers 3 in Form eines Zentrallagers in der ersten Lagerposition
in der Zwischenebene 35 liegt. Zu sehen ist ferner die Lage der Brückengleitfläche
6, der Aktivierungsplatte 7 und des Bügels 18. Hierbei befinden die die Applikationswalze
(4) und das Lager (3) sich bezüglich der Längsachse (34) auf derselben Seite, wenn
ein Querschnitt orthogonal zur Lagerachse betrachtet wird.
[0074] Figur 6 zeigt einen perspektivischen Einblick hinter die Aktivierungsplatte 7. Die
Aktivierungsplatte 7 umfasst eine Aktivierungsplattenfeder 40 mit einem in Schraubenform
um eine Querstange gewickelten ersten Draht 21 und eine in Schraubenform um eine Querstange
gewickelten zweiten Draht 22, wobei der erste und zweite Draht 21, 22 durch einen
Bügel 18 einstückig verbunden sind, wobei die Aktivierungsplatte 7 eine Aussparung
und/oder Auskragung zur Fixierung des Bügels 18 aufweist. Die Aktivierungsplatte 7
umfasst ein erstes und zweites Verstärkungselement 19, 20 und eine Auskragung 37 für
den Bügel 18.
[0075] Figur 7 zeigt einen Ausschnitt der Aufnahmevorrichtung 33 mit einem verschwenkbaren
und rotierbaren Lager 3 in der ersten Lagerposition. Das Lager 3 in Form eines Zentrallagers
ist hier quadratisch ausgestaltet und kann um die eigene Achse rotieren. Es ist an
einem Schwenkarm 39 fixiert, wobei der Schwenkarm 39 um die Schwenkstange 9 verschwenkbar
ist. Der Schwenkarm 39 ist durch die Schwenkarmfeder 10 vorgespannt, so dass er sich
automatisch in Richtung der Brückengleitfläche 6 bewegt. Auch zu sehen ist der Griff
2. Der Schwenkarm 39 ist so vorgespannt, dass er bzw. das Lager 3 beim Loslassen automatisch
in Richtung R der Brückengleitfläche schwenkt, d.h. zur zweiten Lagerposition.
[0076] Figur 8 zeigt eine zu Figur 4 ähnliche Reibungsbrücke 5, wobei hier die Umlenkwulst
26 durch einen Umlenkpin ausgebildet ist. Im Übrigen ist die Ausgestaltung der Figur
8 baugleich zur Figur 4.
[0077] Figur 9 zeigt einen Teilbereich der Figur 4 und zwar das Ende der Reibungsbrücke
mit der Umlenkwulst 26 und der abgerundeten Kontaktwulst 41. Die abgerundeten Kontaktwulst
41 weist im Querschnitt einen abgerundeten Bereich mit einem ersten Punkt P1 auf,
dessen Schmiegekreis einen ersten mittleren Schmiegekreisradius R1 hat. Die Umlenkwulst
26 weist im Querschnitt einen abgerundeten Bereich mit einem zweiten Punkt P2 auf,
dessen Schmiegekreis einen zweiten mittleren Schmiegekreisradius R2 hat. Der zweite
mittlere Schmiegekreisradius R1 ist um ein Vielfaches kleiner als der erste mittlere
Schmiegekreisradius R2.
[0078] Figur 10 zeigt eine zu Figur 4 ähnliche Reibungsbrücke 5, wobei hier die Umlenkwulst
26 durch einen Brückenaussparung 42 von der Brückengleitfläche 6 beanstandet ist.
Grundsätzlich kann die Umlenkwulst 26 dabei auch als durch die Brückenaussparung 42
beanstandeter Umlenkpin ausgestaltet sein (hier nicht gezeigt). Im Übrigen ist die
Ausgestaltung der Figur 8 baugleich zur Figur 4.
[0079] Figur 11 zeigt eine Ausgestaltung der Reibungsbrücke 5 mit der Brückengleitfläche
6 und einer Umlenkwulst 26 sowie einer Umlenkabschnitt 28. Die Brückengleitfläche
6 erstreckt sich in dieser Ausführungsform von der Umlenkwulst 26 bis zum Umlenkabschnitt
28. Zu sehen ist auch eine gegenüber der Brückengleitfläche 6 geneigte Fläche 16,
wobei diese durch den Umlenkabschnitt 28 voneinander separiert sind. Ein erstes und
zweites Fixierungselement 29, 31 sind vorgesehen. Die Umlenkwulst 26 umfasst eine
Quererhebung 43 in Form einer Querwölbung mit einem Quererhebungsmaximum 45 und zwei
Quererhebungsminima 44. Besagte Quererhebung 43 erstreckt sich zwischen einer ersten
Reibungsbrückenseite 46 und einer genüberliegenden zweiten Reibungsbrückenseite 47.
Das Quererhebungsmaximum 45 liegt beabstandet von den Reibungsbrückenseiten 46, 47
vor und zwar mittig zwischen besagten Reibungsbrückenseiten.
[0080] Figur 12 zeigt nochmals die Ausgestaltung der Reibungsbrücke 5 aus einer anderen
Perspektive. Hinsichtlich der Bezugszeichen sei auf die Figur 11 verwiesen. Gut zu
sehen ist hier auch eine konkave Aufnahmewölbung 27 der Reibungsbrücke 5, um eine
Reibung an der Applikationswalze (vgl. Figur 1) zu verhindern.
[0081] Figur 13 zeigt eine zur Figur 12 analoge Ausgestaltung der Reibungsbrücke mit abgerundeter
Kontaktwulst 26, allerdings ohne eine Quererhebung. Wenn ein Klebebandabschnitt über
diese Kontaktwulst 26 gleitet, liegen alle Bereiche des Klebebands auf. Es hat sich
gezeigt, dass solche Ausgestaltungen etwas Lautstärker sind als die Ausführungsformen,
bei welchen der Klebebandrand freiliegt.
[0082] Figur 14 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Reibungsbrücke 5 mit der Brückengleitfläche
6 und einer Umlenkwulst 26 sowie einem Umlenkabschnitt 28. Abgesehen davon, dass diese
Ausgestaltung der Reibungsbrücke 5 etwas länglicher als die Ausgestaltung der Figur
11 und 12 ist, ist der Aufbau identisch und nur der Blickwinkel ein anderer. Die Brückengleitfläche
6 erstreckt sich in dieser Ausführungsform von der Umlenkwulst 26 bis zum Umlenkabschnitt
28. Zu sehen ist auch eine gegenüber der Brückengleitfläche 6 geneigte Fläche 16,
wobei diese durch den Umlenkabschnitt 28 voneinander separiert sind. Die Umlenkwulst
26 umfasst eine Quererhebung 43 mit einem Quererhebungsmaximum 45 und zwei Quererhebungsminima
44. Besagte Quererhebung 43 erstreckt sich zwischen einer ersten Reibungsbrückenseite
46 und einer genüberliegenden zweiten Reibungsbrückenseite 47. Das Quererhebungsmaximum
45 liegt beabstandet von den Reibungsbrückenseiten 46, 47 vor und zwar mittig zwischen
besagten Reibungsbrückenseiten. Auch gezeigt ist, wie der Klebebandabschnitt 103 an
der Umlenkwulst 26 anliegt, wobei die Klebebandränder 105 beabstandet von der Umlenkwulst
26 sind. Die Kontaktflächenlänge L3 der Umlenkkontaktfläche 48 der Umlenkwulst 26
ist geringer als die Klebebandbreite B3 des Klebebandabschnitts. Die Klebebandbreite
B3 entspricht der Länge der gestrichelten Linie des Klebebandabschnitt 103 in Figur
14.
[0083] Figur 15 zeigt eine zur Figur 14 analoge Ansicht, wobei die Quererhebung 43 als polygonale
Quererhebung ausgestaltet ist. Aber auch hier umfasst die Umlenkwulst 26 ein Quererhebungsmaximum
45 und zwei Quererhebungsminima 44, wobei besagte Quererhebung 43 sich zwischen einer
ersten Reibungsbrückenseite 46 und einer genüberliegenden zweiten Reibungsbrückenseite
47 erstreckt. Das Quererhebungsmaximum 45 liegt beabstandet von den Reibungsbrückenseiten
46, 47 vor und zwar mittig zwischen besagten Reibungsbrückenseiten. In dieser Ausgestaltung
hat die Quererhebung einen Querschnitt, bei welchem diese zwei Schenkel aufweist,
welche Quererhebungsminima umfassen und eine lineare Verbindungslinie zwischen den
Schenkeln, welche das Quererhebungsmaximum umfasst. Auch gezeigt ist, wie der Klebebandabschnitt
103 an der Umlenkwulst 26 anliegt, wobei die Klebebandränder 105 beabstandet von der
Umlenkwulst 26 sind.
[0084] Figur 16 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Reibungsbrücke 5 mit der Brückengleitfläche
6 und einer Umlenkwulst 26 sowie einem Umlenkabschnitt 28. Die Umlenkwulst 26 erstreckt
sich zwischen den Reibungsbrückenseiten 46, 47. Die Brückengleitfläche 6 erstreckt
sich von der Umlenkwulst 26 bis zum Umlenkabschnitt 28. Zu sehen ist auch eine gegenüber
der Brückengleitfläche 6 geneigte Fläche 16, wobei diese durch den Umlenkabschnitt
28 voneinander separiert sind. Die Umlenkwulst 26 weist keine Quererhebung 43 auf,
hat jedoch eine Umlenkkontaktfläche 48 mit einer geringeren Kontaktflächenlänge L3
als die Klebebandbreite B3 des Klebebandabschnitts 103, wobei die die Klebebandränder
105 beabstandet von der Reibungsbrücke 5 sind.
[0085] Figur 17 zeigt eine schematische Ansicht einiger Ausgestaltungen der Reibungsbrücke
5. Die Quererhebung weist mindestens einen Querschnitt Q auf, welcher sich orthogonal
zur Umlenkgleitfläche erstreckt und welcher sich zugleich parallel zur Brückengleitfläche
erstreckt. Auch zu sehen ist, wie der Klebebandabschnitt 103 um die Reibungsbrücke
5 herumgeführt wird und an der Umlenkwulst 26 mit Quererhebung 43 umgelenkt wird.
[0086] Figur 18 zeigt einige Ausgestaltungen der Querschnitte Q der Quererhebung 43. Die
Querschnitte durch die restliche Reibungsbrücke 5un des geht nur um die Kontur der
Quererhebung 43 bei einem Querschnitt wie in Figur 17 gezeigt. Figur 18 a) betrifft
den Querschnitt Q einer Querwölbung mit einem Quererhebungsmaximum 45 und zwei Quererhebungsminima
44. Figur 18 b) betrifft den Querschnitt Q einer polygonale Quererhebung mit einem
Quererhebungsmaximum 45 und zwei Quererhebungsminima 44. Figur 18 c) betrifft den
Querschnitt Q einer weiteren Ausgestaltung einer Querwölbung mit einem Quererhebungsmaximum
45 und zwei Quererhebungsminima 44. In jedem der Querschnitte Q ist die Quererhebung
als erhobene und/oder gekrümmte Kontur sichtbar.
[0087] Figur 19 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Reibungsbrücke mit abgerundeter Kontaktwulst
26 und einer Quererhebung. An die Brückengleitfläche 6 schließt sich die geneigte
Fläche 16 an. Eine Aufnahmewölbung 27 ist von der Reibungsbrücke umfasst. Auch ein
erstes und zweites mechanisches Fixierungselement 29, 31 sind als optionale Komponenten
zu sehen.
[0088] Die in der voranstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie den Zeichnungen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination
für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
Bezugszeichenliste
[0089]
- 1
- Klebebandspender
- 2
- Griff
- 3
- Lager für eine Klebebandrolle
- 4
- Applikationswalze
- 5
- Reibungsbrücke
- 6
- Brückengleitfläche
- 7
- Aktivierungsplatte
- 8
- Querstange für Aktivierungsplatte
- 9
- Schwenkstange zur Verschwenkbarkeit des Lagers
- 10
- Schwenkarmfeder
- 11
- Verbindungsstück zwischen Griff und restlichem Klebebandspender
- 12
- halboffenes zylindrisches Gehäuse für Klebebandrolle
- 13
- Grifflöcher
- 14
- erste Fixierungsauskragung
- 15
- zweite Fixierungsauskragung
- 16
- geneigte Fläche
- 17
- Schenkel des halboffenen zylindrischen Gehäuses zur rotierbaren Fixierung der Applikationswalze
- 18
- Bügel
- 19
- erstes Verstärkungselement
- 20
- zweites Verstärkungselement
- 21
- erster Draht
- 22
- zweiter Draht
- 23
- Schneidemesser
- 24
- Endgleitfläche
- 25
- Aufnahmeblock für Schneidemesser
- 26
- Umlenkwulst
- 27
- Aufnahmewölbung
- 28
- Umlenkabschnitt, insbesondere Umlenkkante
- 29
- erstes mechanisches Fixierungselement
- 30
- erster Versteifungsschenkel
- 31
- zweites mechanisches Fixierungselement
- 32
- zweiter Versteifungsschenkel
- 33
- Aufnahmevorrichtung
- 34
- Längsachse oder Griffachse
- 35
- Zwischenebene
- 36
- Aussparung
- 37
- Auskragung
- 38
- Applikationsvorrichtung
- 39
- Schwenkarm
- 40
- Aktivierungsplattenfeder
- 41
- abgerundete Kontaktwulst
- 42
- Brückenaussparung
- 43
- Quererhebung, insbesondere Querwölbung,
- 44
- Quererhebungsminima
- 45
- Quererhebungsmaximum
- 46
- erste Reibungsbrückenseite
- 47
- zweite Reibungsbrückenseite
- 48
- Umlenkkontaktfläche
- 100
- Klebebandrolle
- 102
- klebende Klebebandseite
- 103
- Klebebandabschnitt
- 104
- nichtklebende Klebebandseite
- 105
- Klebebandränder
- A1
- Lagerachse
- A2
- Schwenkarmachse
- A3
- Applikationswalzenachse
- L1
- Applikationswalzenlänge der Applikationswalze
- L2
- Gleitflächenlänge der Brückengleitfläche
- L3
- Kontaktflächenlänge der Umlenkkontaktfläche
- B1
- Gleitflächenbreite der Brückengleitfläche
- B2
- Brückenbreite der Reibungsbrücke
- B3
- Klebebandbreite des Klebebands
- P1
- erster Punkt
- P2
- zweiter Punkt
- R
- Richtung zur Brückengleitfläche
- R1
- erster Schmiegekreisradius
- R2
- zweiter Schmiegekreisradius
- X
- Linie
- Q
- Querschnitt durch die Umlenkwulst
1. Klebebandspender (1) umfassend
einen Griff (2), insbesondere in Form eines Radialgriffs oder Tangentialgriffs,
eine Aufnahmevorrichtung (33) mit einem, insbesondere verschwenkbaren und/oder rotierbaren,
Lager (3) für eine Klebebandrolle (100),
eine Applikationsvorrichtung (38) mit einer, insbesondere rotierbaren, Applikationswalze
(4),
eine rotationsfeste Reibungsbrücke (5) mit einer Brückengleitfläche (6) und
eine Umlenkwulst (26), insbesondere einer Umlenkwulst mit einer Quererhebung (43)
und/oder Umlenkkontaktfläche (48),
wobei der Klebebandspender (1) so ausgelegt und eingerichtet ist, dass ein Klebebandabschnitt
(103) einer auf dem Lager vorliegenden Klebebandrolle (100) beim Abrollen über die
Umlenkwulst (26), insbesondere die Quererhebung (43) und/oder Umlenkkontaktfläche
(48), sowie insbesondere auch die Brückengleitfläche (6) gleitet oder gleitbar ist,
bevor er auf die Applikationsvorrichtung (38) trifft.
2. Klebebandspender (1) umfassend
einen Griff (2) in Form eines Radialgriffs mit einer Längsachse (34),
eine Aufnahmevorrichtung (33) mit einem, insbesondere verschwenkbaren und/oder rotierbaren,
Lager (3) für eine Klebebandrolle (100), vorzugsweise in Form eines Zentrallagers,
eine Applikationsvorrichtung (38) mit einer, insbesondere rotierbaren, Applikationswalze
(4),
vorzugsweise umfassend eine rotationsfeste Reibungsbrücke (5) mit einer Brückengleitfläche
(6) und
eine Umlenkwulst (26), wobei der Klebebandspender (1) insbesondere so ausgelegt ist,
dass ein Klebebandabschnitt (103) einer Klebebandrolle (100) beim Abrollen über die
Umlenkwulst (26), insbesondere die Quererhebung (43) und/oder Umlenkkontaktfläche
(48), sowie insbesondere auch die Brückengleitfläche (6) gleitet oder gleitbar ist,
bevor er auf die Applikationsvorrichtung trifft,
wobei die Längsachse (34) und die Applikationswalze (4) sich auf gegenüberliegenden
Seiten einer Zwischenebene (35) befinden, wobei die Zwischenebene (35) parallel zur
Längsachse (34) angeordnet ist und die Lagerachse (A1) des Lagers (3), insbesondere
in einer ersten Lagerposition, in der Zwischenebene angeordnet ist, und/oder
wobei die Applikationswalze (4) und das Lager (3) sich bezüglich der Längsachse (34)
auf derselben Seite befinden, wenn ein Querschnitt orthogonal zur Lagerachse (A1)
betrachtet wird.
3. Klebebandspender (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibungsbrücke (5) oder mindestens die Brückengleitfläche (6) und/oder die Umlenkwulst
(26), insbesondere die Brückengleitfläche (6) und die Umlenkwulst (26), einen Kunststoff
umfasst oder hieraus besteht, der vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Polyamid, Polycarbonat, Acrylnitril-Butadien-Styrol, Styrol-Acrylnitril-Copolymerisat,
Polyacetalen, insbesondere Polyoxymethylen, Polyurethan, Polyketon, Polyester-Urethan-Kautschuk,
Polyetherketon, Polymethacrylat und beiliebigen Mischungen hiervon, insbesondere Polyoxymethylen.
4. Klebebandspender (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner umfassend eine
Schneidvorrichtung, insbesondere ein Schneidemesser (23), insbesondere mit einer Zähnung,
welche aus einer aus einer abgeschirmten ersten Schneidposition, insbesondere Messerposition,
in eine zweite Schneidposition, insbesondere Messerposition, überführbar ist, in welcher
die Schneidvorrichtung, insbesondere das Schneidemesser (23), frei hervorsteht.
5. Klebebandspender (1) nach Anspruch 4, ferner umfassend, insbesondere benachbart zu
einem Spalt, durch den die Schneidvorrichtung, insbesondere das Schneidmesser, herausführbar
ist, eine Endgleitfläche für einen Klebebandabschnitt, insbesondere umfassend eine
metallische Fläche.
6. Klebebandspender (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Klebebandspender (1) für ein Klebeband mit einer Klebebandbreite ausgelegt ist
und die Umlenkwulst (26) eine Umlenkkontaktfläche (48), welche insbesondere weniger
breit als die Klebebandbreite ist, umfasst, wobei der Klebebandabschnitt des Klebebands
Klebebandränder aufweist und bei der gattungsgemäßen Verwendung des Klebebandspenders
(1) beim Gleiten über die Umlenkwulst mit seinen Klebebandrändern zumindest abschnittsweise
beabstandet von der Umlenkkontaktfläche (48) ist, insbesondere beabstandet von der
Umlenkwulst (26).
7. Klebebandspender (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Klebebandspender (1) für ein Klebeband mit einer Klebebandbreite von mindestens
4,7 cm ausgelegt ist und die Umlenkkontaktfläche (48) eine Kontaktflächenlänge von
weniger als 4,3 cm aufweist.
8. Klebebandspender (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Umlenkwulst (26) eine Quererhebung (43) umfasst, insbesondere wobei die Quererhebung
(43) ausgelegt und eingerichtet ist, den Klebebandabschnitt (103) randständig von
der Umlenkwulst (26) zu distanzieren, während der Klebebandabschnitt (103) abseits
der Klebebandränder die Quererhebung (43) kontaktiert.
9. Klebebandspender (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Lager (3) für eine Klebebandrolle (100) zwischen einer ersten und einer zweiten
Lagerpositionen verschwenkbar ist, wobei das Lager (3) an einem Schwenkarm (39) befestigt
ist, der mit einer vorgespannten Schwenkarmfeder (10) verbunden ist, wobei die Schwenkarmfeder
(10) den Schwenkarm (39) und das Lager (3) in Richtung der zweiten Lagerposition drängt,
wobei das Lager (3) in der zweiten Lagerposition näher an der Umlenkwulst (26) der
Reibungsbrücke (5) ist als in der der ersten Lagerposition.
10. Klebebandspender (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Griff (2) eine Längsachse (34) aufweist, wobei die Längsachse (34) und die Applikationswalze
(4) sich auf gegenüberliegenden Seiten einer Zwischenebene (35) befinden, wobei die
Zwischenebene (35) parallel zur Längsachse (34) angeordnet ist und die Lagerachse
(A1) des Lagers (3) in der ersten Lagerposition innerhalb der Zwischenebene liegt.
11. Klebebandspender (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Lager (3) für eine Klebebandrolle (100) in eine solche Position verschwenkbar
ist, dass eine eine Applikationswalzenachse (A3) der Applikationswalze und eine Lagerachse
(A1) des Lagers (3) verbindende Linie (X) definierbar ist, die im Wesentlichen parallel
zu mindestens einem Abschnitt der Brückengleitfläche (6) verläuft.
12. Klebebandspender (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass
der Klebebandspender (1) eine vorgespannte Aktivierungsvorrichtung, insbesondere Aktivierungsplatte
(7), umfasst, wobei die vorgespannte Aktivierungsvorrichtung, insbesondere Aktivierungsplatte
(7), wenn sie mit Druck belastet und/oder bewegt wird, die Schneidvorrichtung, insbesondere
das Schneidemesser (23), entgegen der Bewegungsrichtung der Aktivierungsplatte (7)
in eine zweite Messerposition überführt, in welcher die Schneidvorrichtung, insbesondere
das Schneidemesser (23), mindestens abschittsweise frei hervorsteht.
13. Klebebandspender (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass
der Klebebandspender (1) eine Aktivierungsplattenfeder mit einem in Schraubenform
um eine Querstange gewickelten ersten Draht (21) und eine in Schraubenform um eine
Querstange gewickelten zweiten Draht (22) umfasst, wobei der erste und zweite Draht
(21, 22) durch einen Bügel (18) einstückig verbunden sind, wobei die Aktivierungsvorrichtung
(7), insbesondere Aktivierungsplatte, eine Aussparung und/oder Auskragung zur Fixierung
des Bügels (18) aufweist.
14. Klebebandspender (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Reibungsbrücke (5) an mindestens drei, inbesondere mindestens vier, Anbindungspunkten
mit dem restlichen Klebebandspender (1) fest verbunden ist.
15. Klebebandspender (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Reibungsbrücke (5) einen Umlenkabschnitt (28) umfasst, wobei der Umlenkabschnitt
(28) näher an der Applikationswalze (4) als die Umlenkwulst (26) ist, insbesondere
wobei der Klebebandspender (1) so konstruiert ist, dass ein Klebebandabschnitt (103)
einer Klebebandrolle (100) beim Abrollen über den Umlenkabschnitt (28) gleitet und
dort umgelenkt wird und/oder sich von der Reibungsbrücke (5) separiert.
16. Klebebandspender (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Klebebandspender (1) eine Klebebandrolle (100) und ein von der Klebebandrolle
(100) abgerollten Klebebandabschnitt (103), der mit der Klebebandrolle (100) verbunden
ist, umfasst,
wobei der Klebebandabschnitt (103) eine klebende Klebebandseite (102) und eine gegenüberliegende
nichtklebende Klebebandseite (104) aufweist,
wobei die gegenüberliegende nichtklebende Klebebandseite (104) mit einem Teilbereich
an der Umlenkwulst, insbesondere der Quererhebung (43) und/oder Umlenckontaktfläche
(48), sowie gegebenenfalls an der Brückengleitfläche (6) und/oder der Applikationswalze
(4) anliegt.
17. Verfahren zur geräuschreduzierten Applikation von Klebeband mit einem Klebebandspender
(1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Klebebandabschnitt (103) bei der Applikation um eine Umlenkwulst (26) geführt
wird und die Klebebandränder (105) zumindest bereichsweise von besagter Umlenkwulst
distanziert sind, während der Klebebandabschnitt mittig an der Umlenkwulst (26) aufliegt.
18. Verwendung des Klebebandspenders nach einem der Ansprüche 1 bis 16 zur geräuschreduzierten
Applikation von Klebeband mit einem Klebebandspender.