[0001] Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel zur pflegenden Reinigung von Waschgeräten,
das eine Imidoalkanpercarbonsäure umfasst und bereits bei niedrigen Temperaturen wirksam
ist. Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung des Reinigungsmittels und ein Verfahren
zur pflegenden Reinigung von Waschgeräten.
[0002] In Waschgeräten, insbesondere Haushaltswaschgeräten kann es durch Nutzung von Flüssigwaschmitteln,
vornehmlich in Verbindung mit Niedrigtemperaturwaschprogrammen (≤ 40° C), zu Ablagerungen
und zur Bildung von Biofilmen in den Bereichen des hinteren Laugenbehälters, des Tragsterns
und der Manschettenfalte kommen. Die entstehenden Ablagerungen basieren häufig auf
Waschmittelresten und Schmutzresten bzw. Wachs- und Fettrückständen als Folge der
Unterdosierung von Waschmitteln. Die Biofilmbildung wird wiederum durch niedrige Waschtemperaturen
und flüssige Waschmittel, die prinzipiell keine Bleiche enthalten, begünstigt. Besonders
im unteren Teil der Manschettenfalte, vor allem im Bereich der Ablauflöcher, kommt
es zu sichtbaren Biofilmen. Diese dunklen Beläge, eventuell mit aus dem Laugenbehälter
heraustretenden unangenehmen Gerüchen, lassen den Benutzer an einer hygienischen Wäschepflege
zweifeln.
[0003] Um die Ablagerungen und Biofilme wieder zu entfernen, sind Waschmaschinenreiniger
im Handel erhältlich. Diese basieren, neben Tensiden und kalklösenden Inhaltsstoffen,
auf anorganischen, sauerstofffreisetzenden Bleichmitteln, zum Beispiel Percarbonaten,
die erst zusammen mit einem Aktivator (TAED) und höheren Anwendertemperaturen (≥ 60°
C) eine keimreduzierende Wirkung entfalten. Die Anbieter dieser handelsüblichen Waschgerätereiniger
empfehlen eine Verwendung ihrer Produkte in einem üblichen Waschprogramm ohne Beladung
bei möglichst hohen Temperaturen von z.B. 90° C. Zur Anwendung wird der Reiniger direkt
in die Trommel gegeben und das entsprechende Programm gestartet. Einige Waschgeräte
bieten auch sogenannte "DrumCleanProgramme", die für die Benutzung von Waschgerätereinigern
vorgesehen sind.
[0004] Sowohl die üblichen Waschprogramme als auch "DrumCleanProgramme" müssen hohe Temperaturen
erreichen, um neben einer Reinigungswirkung auch eine Keimreduktion zu ermöglichen.
[0005] Trotz eines hohen Gesamtwasserverbrauchs bei Einsatz eines herkömmlichen Waschprogramms
findet der Hauptwaschgang ohne Beladung üblicherweise zumindest mit einer Mindestwassermenge
von etwa sechs Litern Wasser statt. Dadurch liegt der Reiniger zwar in einer höheren
Konzentration vor, der relativ geringe Wasserstand in der Trommel verhindert jedoch
ein intensives Benetzen und Überströmen der zu reinigenden Flächen im Laugenbehälter.
[0006] Die Reinigungsleistung wird zudem dadurch gemindert, dass während des üblichen Waschens
und Spülens nur relativ geringe Drehzahlen der Innentrommel vorliegen, wodurch es
an einer intensiven Verteilung der Reinigerlösung im Laugenbehälter fehlt.
[0007] Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Verfahren zur Reinigung von Waschgeräten ist
der mit der hohen Temperatur verbundene, hohe elektrische Energieverbrauch. Dies reduziert
den Energiespareffekt, der durch die Empfehlungen von zum Beispiel Verbraucherinstitutionen,
bei niedrigen Temperaturen zu waschen, erzielt werden kann.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Reinigungsmittel
zur pflegenden Reinigung eines Waschgerätes bereitzustellen, das bereits bei niedrigen
Temperaturen Ablagerungen und Biofilme auf den inneren Oberflächen eines Waschgerätes
wirksam entfernen kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Reinigungsverfahren
bereitzustellen, das an das Reinigungsmittel angepasst ist und ein optimales Reinigungs-
und Pflegeergebnis liefert.
[0009] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein festes Reinigungsmittel zur pflegenden
Reinigung von Waschgeräten, enthaltend
- 15 bis 35 Gew.-% Imidoalkanpercarbonsäure;
- 5 bis 20 Gew.-% Zitronensäure;
- 20 bis 35 Gew.-% eines oder mehrerer Komplexbildner;
- 2 bis 5 Gew.-% eines anionischen oder nichtionischen Tensids oder einer Mischung daraus;
- 2 bis 5 Gew.-% einer Enzymmischung, umfassend eine Protease, eine Amylase und eine
Lipase und
- 10 bis 25 Gew.-% Base.
[0010] Dieses Reinigungsmittel entfernt überraschenderweise bereits bei Temperaturen bis
30°C die üblichen Ablagerungen und Biofilme in Waschgeräten (Waschmaschinen).
[0011] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe weiter gelöst durch ein Verfahren, umfassend die
Schritte
- (a) Zugabe des erfindungsgemäßen, festen Reinigungsmittels in die Waschgerätetrommel
oder die Einspülkammer eines Waschgerätes;
- (b) Einlassen von Wasser in das Waschgerät, wobei eine Pflegereinigungslösung entsteht;
- (c) Aufheizen der Pflegereinigungslösung;
- (d) Verteilen der Pflegereinigungslösung im Waschgerät für 20 bis 80 Minuten mit einer
Trommeldrehzahl von etwa 100 bis 200 UpM und Reversieren der Drehrichtung alle 0,5
bis 5 Minuten;
- (e) Abpumpen der Pflegereinigungslösung;
- (f) Zulaufen lassen von Frischwasser über die Hauptwaschkammer in den Laugenbehälter
des Waschgerätes bei sich drehender Trommel im Uhrzeigersinn;
- (g) Verteilen des Frischwassers im Waschgerät bei sich drehender Trommel für 1 bis
10 Minuten;
- (h) Abpumpen des Wassers; und
- (i) Wiederholen der Schritte (f) bis (h).
[0012] Dieses Verfahren optimiert die Reinigungswirkung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels
weiter, insbesondere durch das effektive Verteilen der Reinigungslösung und des Frischwassers
(Spüllösung) infolge der erhöhten Trommeldrehzahl und durch das Einlassen von Wasser
auf die sich im Uhrzeigersinn drehende Trommel.
[0013] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel (Reiniger) enthält neben Tensiden und kalklösender
Zitronensäure eine sauerstoffbasierte organische Bleichkomponente in Form von Imidoalkanpercarbonsäure,
die bereits bei Raumtemperatur eine deutliche Keimreduktion zeigt. Dadurch kann eine
Biofilmbildung in Bereichen, die mit einer Lösung des Reinigungsmittels in Kontakt
kommen, vermieden werden und bereits vorhandenen Biofilme werden entfernt.
[0014] Imidoalkanpercarbonsäuren bringen in dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel den Vorteil
mit sich, dass sie in Gegenwart der Base, in mild-alkalischer wässriger Umgebung in
Percarbonsäuren zerfallen, die eine intensive Bleich- und Keimreduktionswirkung besitzen.
Es werden 15 bis 35 Gew.-% der Imidoalkanpercarbonsäure eingesetzt, bevorzugt sind
es 20 bis 30 Gew.-%, insbesondere 23 bis 27 Gew.-% und am meisten bevorzugt 24 bis
26 Gew.-%.
[0015] Die Angabe Gewichtsprozent (Gew.-%), wie sie vorliegend verwendet wird, bezieht sich
auf das Gesamtgewicht des Reinigungsmittels. Es versteht sich, dass die Summe aller
Gewichtsprozente der Komponenten des Reinigungsmittels 100% ergibt. Sollten dem erfindungsgemäßen
Reinigungsmittel Streckmittel hinzugefügt sein, wobei ein Streckmittel eine die Wirkung
nicht behindernde Substanz ist, die aber keine Reinigungswirkung entfaltet, beispielsweise
das Streckmittel Natriumsulfat, so bezieht sich die Angabe Gewichtsprozent auf das
Gesamtgewicht des Reinigungsmittels ohne das oder die Streckmittel.
[0016] Die eingesetzten Imidoalkanpercarbonsäuren enthalten einen Alkanrest (Alkylrest),
der an den Stickstoff der Imidogruppe gebunden ist und die Percarbonsäurefunktionalität
umfasst. Bevorzugt sind Imidoalkanpercarbonsäuren der Formel Ar(C=O)
2N-R-CO
3H, worin Ar ein Arylrest ist und R eine Alkangruppe mit ein bis fünf Kohlenstoffatomen
ist, so dass der gesamte Alkanrest einschließlich Percarbonsäurefunktionalität zwei
bis sechs Kohlenstoffatome aufweist. Bevorzugte Imidoalkanpercarbonsäuren sind Phthalimidoperessigsäure,
Phthalimidoperoxyhexansäure, Phthalimidoperpropionsäure, 4-Phthalimidoperbuttersäure,
2-Phthalimidoperglutarsäure, 2-Phthalimidodiperbernsteinsäure, 3-Phthalimidoperbuttersäure,
2-Phthalimidoperpropionsäure, 3-Phthalimidodiperadipinsäure und Naphthalimidoperessigsäure.
Besonders bevorzugt wird im erfindungsgemäßen Reinigungsmittel Phthalimidoperoxyhexansäure
(PAP) eingesetzt. Die oben genannten, geeigneten, bevorzugten und besonders bevorzugten
Gewichtsprozente der Imidoalkanpercarbonsäure gelten jeweils auch für die spezifischen
Imidoalkanpercarbonsäuren, wie beispielsweise die Phthalimidoperoxyhexansäure.
[0017] Die eingesetzte Zitronensäure dient vornehmlich zum Lösen von Kalkablagerungen, bildet
aber auch mit der anwesenden Base Citrate, die dann als Komplexbildner fungieren können.
Bevorzugt werden 7 bis 18 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 14 Gew.-%, insbesondere
11 bis 13 Gew.-% Zitronensäure eingesetzt.
[0018] Als Komplexbildner sind Salze organischer, mehrbasiger Säuren bevorzugt, beispielsweise
Salze der Weinsäure, Äpfelsäure, Sorbinsäure, Zitronensäure, Methylglycindiessigsäure
oder Mischungen daraus. Besonders bevorzugt sind Natriumsalze der Zitronensäure, Natriumsalze
der Methylglycindiessigsäure oder Mischungen daraus. Der Komplexbildner wird in einer
Menge von 20 bis 35 Gew.-% eingesetzt, bevorzugt 25 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt
26 bis 28 Gew.-%.
[0019] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel enthält 2 bis 5 Gew.-% eines anionischen Tensids
oder eines nichtionischen Tensids oder einer Mischung aus anionischen und nichtionischen
Tensiden. Als anionische Tenside sind insbesondere Sulfate und Sulfonate geeignet
und als nichtionische Tenside amphotere Tenside wie Betaine oder Aminoxide. Als bevorzugte
anionische Tenside sind Alkylsulfonate, Alkylarylsulfonate, Seifen, Alkylsulfate und
Alkylethersulfate zu nennen. In dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel beträgt der
Gehalt an anionischen und/oder nichtionischen Tensiden, das heißt der Summe aus anionischen
und nichtionischen Tensiden 2 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Reinigungsmittels,
vorzugsweise 2,5 bis 4,5 Gew.-%, insbesondere 3 bis 4 Gew.-% und besonders bevorzugt
3,2 bis 3,8 Gew.-%.
[0020] Um die Reinigungsleistung zu verbessern und insbesondere Biofilme und ähnlich Beläge
zu entfernen, die häufig auf Proteinen und Polysacchariden beruhen, enthält das erfindungsgemäße
Reinigungsmittel eine Enzymmischung, umfassend mindestens eine Protease, eine Amylase
und eine Lipase.
[0021] In einer Ausführungsform der Erfindung kann die Enzymmischung zusätzlich Hemicellulasen
und/oder Cellulasen enthalten, beispielsweise Mannanasen, Pektinasen, Xanthanlyasen,
Pektinesterasen, Xylanasen und/oder β-Glucanasen. Beispiele bevorzugter Enzymmischungen
sind im Handel befindliche Medley® Enzymcocktails. Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel
enthält 2 bis 5 Gew.-% Enzymmischung, umfassend mindestens eine Protease, eine Amylase
und eine Lipase. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung enthält das feste
Reinigungsmittel 2,5 bis 4 Gew.-% der Enzymmischung, insbesondere 2,8 bis 3,3 Gew.-%
Enzymmischung.
[0022] Zur Einstellung eines optimalen pH-Werts und Erzielung einer hohen Wirksamkeit der
Imidoalkanpercarbonsäure wird eine Base eingesetzt, vorzugsweise eine anorganische
Base. Bevorzugt verwendete Basen sind Alkalimetallcarbonate, Alkalimetallhydrogencarbonate,
Alkalimetallsesquicarbonate oder Mischungen daraus, insbesondere Natriumcarbonate,
Natriumhydrogencarbonate, Natriumsesquicarbonate oder Mischungen daraus. Besonders
bevorzugt sind Natriumcarbonat oder eine Mischung aus Natriumcarbonat und Natriumhydrogencarbonat.
Geeignet sind 10 bis 25 Gew.-% Base, bezogen auf das Gesamtgewicht des festen Reinigungsmittels,
beispielsweise des Natriumcarbonats. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
enthält das Reinigungsmittel 12 bis 23 Gew.-% Base, insbesondere 15 bis 20 Gew.-%
und am meisten bevorzugt sind 16 bis 19 Gew.-% Base.
[0023] In einer Ausführungsform enthält das Reinigungsmittel zusätzlich einen oder mehrere
Schmutzträger, einen oder mehrere Schauminhibitor(en), einen oder mehrere Korrosionsinhibitor(en)
und/oder einen oder mehrere Duftstoff(e). Bevorzugt enthält das erfindungsgemäße Reinigungsmittel
5 bis 8 Gew.-% Schmutzträger, 1 bis 3 Gew.-% Schauminhibitor(en), 2 bis 4 Gew.-% Korrosionsinhibitor(en)
und/oder 0,2 bis 0,7 Gew.-% Duftstoff (e). Ein bevorzugter Korrosionsinhibitor ist
Natriumsilikat. Übliche Zusatzstoffe können hinzukommen.
[0024] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel ist als Feststoff, insbesondere als Pulver
oder feinkörniges Granulat konzipiert. Dies dient zum einen der besseren Lagerstabilität
der Bleichekomponente und zum anderen der guten Löslichkeit des Reinigers in den ersten
Sekunden des Wasserzulaufs in das Waschgerät.
[0025] In einer bevorzugten Ausgestaltung enthält das erfindungsgemäße feste Reinigungsmittel
- 20 bis 30 Gew.-% Phthalimidoperoxyhexansäure;
- 10 bis 15 Gew.-% Zitronensäure;
- 10 bis 15 Gew.-% Natriumcitrat als Komplexbildner;
- 2 bis 5 Gew.-% eines anionischen oder nichtionischen Tensids oder einer Mischung aus
anionischem und nichtionischem Tensid;
- 2 bis 5 Gew.-% einer Enzymmischung, umfassend eine Protease, eine Amylase und eine
Lipase, gegebenenfalls zusätzlich umfassend eine Hemicellulase;
- 15 bis 20 Gew.-% Natriumcarbonat als Base;
- 2 bis 4 Gew.-% Natriumsilikat als Korrosionsinhibitor und
- 1 bis 3 Gew.-% eines Schauminhibitors.
[0026] Die Erfindung betrifft auch die Verwendung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels
zur pflegenden Reinigung eines Waschgerätes, insbesondere der inneren Oberflächen
eines Waschgerätes. Bei der Verwendung, die vorzugsweise bei Temperaturen ≤ 40°C,
insbesondere ≤ 30°C durchgeführt wird, werden die inneren Oberflächen eines Waschgerätes
selbst bei diesen niedrigen Temperaturen hervorragend gereinigt, insbesondere werden
Beläge und Biofilme auf den inneren Oberflächen, beispielsweise dem Laugenbehälter,
dem Tragstern und der Manschette entfernt, es wird die Keimzahl reduziert und die
Neubildung von Biofilmen unterdrückt oder vermindert.
[0027] Eine vorteilhafte Dosiermenge des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels beträgt ca.
50 bis 70 g (Gramm) bei einem haushaltsüblichen Waschgerät, insbesondere ca. 60 g,
wobei Anpassungen an Gebrauchergewohnheiten durch Zumischung von geeigneten, die Wirkung
nicht behindernden Streckmitteln möglich ist, beispielsweise durch Zumischung von
Natriumsulfat.
[0028] Die manuelle Dosierung erfolgt idealerweise direkt in die Waschgerätetrommel. Eine
Dosierung über die Einspülkammer ist ebenfalls möglich. Der Reiniger kann aber in
der Einspülkammer selbst aufgrund der kurzen Kontaktzeit während des Einspülens keine
nennenswerte Wirkung erzeugen.
[0029] Um ein optimales Reinigungs- und Pflegeergebnis mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel
zu erhalten, wurde zudem ein Verfahren zur pflegenden Reinigung eines Waschgeräts
entwickelt. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- Zugabe des erfindungsgemäßen, festen Reinigungsmittels in die Waschgerätetrommel oder
die Einspülkammer eines Waschgerätes;
- Einlassen von Wasser in das Waschgerät, wobei eine Pflegereinigungslösung entsteht;
- Aufheizen der Pflegereinigungslösung;
- Verteilen der Pflegereinigungslösung im Waschgerät für 20 bis 80 Minuten mit einer
Trommeldrehzahl von etwa 100 bis 200 UpM und Reversieren der Drehrichtung alle 0,5
bis 5 Minuten;
- Abpumpen der Pflegereinigungslösung;
- Zulaufen lassen von Frischwasser über die Hauptwaschkammer in den Laugenbehälter des
Waschgerätes bei sich drehender Trommel im Uhrzeigersinn;
- Verteilen des Frischwassers im Waschgerät bei sich drehender Trommel für 1 bis 10
Minuten;
- Abpumpen des Wassers; und
- Wiederholen der Schritte des Zulaufen Lassens, Verteilens des Frischwassers und Abpumpen
des Wassers.
[0030] Mit diesem Verfahren wird eine intensive Verteilung der Pflegereinigungslösung und
eine nahezu vollflächige Überströmung aller zu reinigenden Oberflächen erreicht. Ferner
kann auf höhere Temperaturen verzichtet werden und so eine hohe Energieeffizienz erzielt
werden.
[0031] Die Zulaufgestaltung des Frischwassers (Spülschritt) hat den Vorteil, dass die im
Uhrzeigersinn sich drehende Trommel, das seitlich in den Laugenbehälter einfließende
Wasser mitreißt und über den Laugenbehältermantel verteilt. Teile des zulaufenden
Wassers werden beim Auftreffen auf die sich drehende Trommel verspritzt und können
so Bereiche im Spalt zwischen der hinteren Trommel und dem Laugenbehälter erreichen.
Beim zulaufen lassen von Frischwasser über die Hauptwaschkammer in den Laugenbehälter
des Waschgerätes bei sich drehender Trommel im Uhrzeigersinn beträgt die Trommeldrehzahl
vorzugsweise etwa 200 bis 600 UpM, insbesondere 300 bis 500 UpM, um ein effektives
Verspritzen des zulaufenden Wassers zu erreichen. Bei dem sich anschließenden Verteilen
des Frischwassers im Waschgerät beträgt die Trommeldrehzahl vorzugsweise etwa 50 bis
200 UpM. Dies ermöglicht ein wirksames Verteilen des Frischwassers im Spülschritt.
[0032] In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst das Verfahren zur pflegenden Reinigung
eines Waschgerätes die Schritte
- Zugabe des erfindungsgemäßen festen Reinigungsmittels in die Waschgerätetrommel oder
die Einspülkammer des Waschgerätes;
- Einlassen von 8 bis 12 Liter Wasser in das Waschgerät, wobei eine Pflegereinigungslösung
entsteht;
- Aufheizen der Pflegereinigungslösung auf bis zu 40°C, vorzugsweise auf bis zu 30°C;
- Verteilen der Pflegereinigungslösung im Waschgerät für 20 bis 80 Minuten mit einer
Trommeldrehzahl von etwa 100 bis 200 UpM und Reversieren der Drehrichtung alle 0,5
bis 5 Minuten;
- Abpumpen der Pflegereinigungslösung;
- Zulaufen lassen von 5 bis 9 Litern Frischwasser über die Hauptwaschkammer in den Laugenbehälter
des Waschgerätes bei einer Trommeldrehzahl von etwa 300 bis 500 UpM und einer Drehrichtung
im Uhrzeigersinn;
- Verteilen des Frischwassers im Waschgerät bei einer Trommeldrehzahl von etwa 50 bis
200 UpM für 1 bis 10 Minuten, vorzugsweise 1 bis 3 Minuten;
- Abpumpen des Wassers; und
- Wiederholen der Schritte zulaufen lassen von Frischasser, Verteilen des Frischwassers
und Abpumpen des Wassers.
[0033] Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines Programmablaufs des Verfahrens zur
pflegenden Reinigung eines Waschgerätes. Es sind über den zeitlichen Verlaufs des
Programms Drehzahl und Drehrichtung der Trommel gezeigt sowie Pumpenbetrieb und benötigte
Wassermenge. Der Ablauf ist in Beispiel 2 näher beschrieben.
[0034] Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
[0035] Es wird ein Reinigungsmittel mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
Inhaltstoffe |
Gewichtsprozente |
PAP (Bleiche) |
25 |
Zitronensäure (kalklösend) |
12 |
Na-Zitrat (Komplexbildner) |
13,5 |
Trilon M (Komplexbildner) |
13,5 |
Noverite AD 810G (Schmutzträger) |
6,7 |
Emal 10G (anionisches Tensid) |
2 |
Dehypon GRA (nichtionisches Tensid) |
1,5 |
APW 4503 (Schauminhibitor) |
2 |
Natriumsilikat (Korrosionsinhibitor) |
2,8 |
Medley Pure 100T (Enzyme) |
3 |
Natriumcarbonat (pH Einstellung) |
17,5 |
Parfum |
0,5 |
Beispiel 2
[0036] Es wird mit dem Reinigungsmittel aus Beispiel 1 das nachfolgende Reinigungsprogramm
durchgeführt (vgl. Fig. 1).
- i) Zunächst erfolgt die Auflösung des direkt in die Trommel eingebrachten Reinigungsmittels.
Dafür wird die erforderliche Wassermenge von ca. 10 Liter in einem Schritt über die
Vorwaschkammer eingelassen. Das führt zu einer mehr oder weniger direkten Benetzung
des Reinigerpulvers, weil ein Großteil des zulaufenden Wassers über die Manschette
in die Trommel fließt. Während des Wasserzulaufs (Dauer ca. 1 Minute) reversiert die
Trommel mit 25 UpM (Fig. 1). Unmittelbar danach beginnt das Aufheizen des Wassers
bzw. der Pflegereinigungslösung und die intensive Verteilung durch eine hohe Trommeldrehzahl
von 100 UpM und Reversieren der Drehrichtung.
- ii) Nach 30 bis 60 Minuten endet die Reversierbewegung, die Trommel dreht nun ständig
mit 100 bis 200 UpM im Uhrzeigersinn, während die Reinigerlösung abgepumpt wird. Nach
ca. 1 Minute (alle Reinigerlösung ist abgepumpt, Pumpe ist ausgeschaltet) fließen,
unter gesteigerter Trommeldrehung von 400 UpM (im Uhrzeigersinn), ca. 7 Liter Frischwasser
über die Hauptwaschkammer in den Laugenbehälter. Die sich im Uhrzeigersinn drehende
Trommel reißt das seitlich in den Laugenbehälter einfließende Wasser mit und verteilt
es über den Laugenbehältermantel. Teile des zulaufenden Wassers werden beim Auftreten
auf die sich schnell drehende Trommel verspritzt und können so Bereiche im Spalt zwischen
der hinteren Trommel und dem Laufgenbehälter erreichen.
- iii) Sobald die 7 Liter Wasser eingelaufen sind wird nun für 2 Minuten mit einer reversierenden
Drehzahl von 100 UpM gespült. Danach startet das Abpumpen, wobei die Trommeldrehzahl
(wie unter ii beschrieben) auf 100 bis 200 UpM im Uhrzeigersinn weiterdreht. Auch
diesmal wird nach ca. 1 Minute der Abpumpprozess gestoppt, die Trommeldrehzahl erhöht
und der Wasserzulauf über die Hauptwaschkammer gestartet.
- iv) Schritt iii) wird wiederholt und es endet der Spülprozess nach 2 Minuten mit einer
Trommeldrehung entgegen dem Uhrzeigersinn, die für die Zeit des Abpumpens und ca.
10 bis 20 Sekunden drüber hinaus auf 100 bis 200 gehalten wird.
[0037] Das Verfahren führt zu folgenden Ergebnissen:
- Messbare Entfernung von Belägen auf Laugenbehälter, Tragstern und Manschette
- Beseitigung von Biofilmen
- Reduktion der Keimzahl
- Anhaltender Frischegeruch nach dem Reinigungsprogramm
- Energiesparende Programmdurchführung
- Wirksamkeit bereits bei ≤ 30°C
1. Festes Reinigungsmittel zur pflegenden Reinigung von Waschgeräten, enthaltend
- 15 bis 35 Gew.-% Imidoalkanpercarbonsäure;
- 5 bis 20 Gew.-% Zitronensäure;
- 20 bis 35 Gew.-% eines oder mehrerer Komplexbildner;
- 2 bis 5 Gew.-% eines anionischen oder nichtionischen Tensids oder einer Mischung
daraus;
- 2 bis 5 Gew.-% einer Enzymmischung, umfassend eine Protease, eine Amylase und eine
Lipase und
- 10 bis 25 Gew.-% Base.
2. Reinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Imidoalkanpercarbonsäure Phthalimidoperoxyhexansäure ist.
3. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Komplexbildner Natriumcitrat ist.
4. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Enzymmischung zusätzlich eine Mannanase umfasst.
5. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Base Natriumcarbonat ist.
6. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass 60 g des Reinigungsmittels in sechs Litern Wasser gelöst einen pH-Wert von 6,4 -
6,8 ergeben.
7. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsmittel ein Pulver oder Granulat ist.
8. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Reinigungsmittel
- 20 bis 30 Gew.-% Phthalimidoperoxyhexansäure;
- 10 bis 15 Gew.-% Zitronensäure;
- 10 bis 15 Gew.-% Natriumcitrat;
- 2 bis 5 Gew.-% eines anionischen oder nichtionischen Tensids oder einer Mischung
daraus;
- 2 bis 5 Gew.-% einer Enzymmischung, umfassend eine Protease, eine Amylase und eine
Lipase;
- 15 bis 20 Gew.-% Natriumcarbonat;
- 2 bis 4 Gew.-% Natriumsilikat als Korrosionsinhibitor und
- 1 bis 3 Gew.-% eines Schauminhibitors enthält.
9. Verwendung eines Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur pflegenden
Reinigung eines Waschgerätes.
10. Verfahren zur pflegenden Reinigung eines Waschgerätes, umfassend die Schritte
(a) Zugabe eines festen Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 8 in die
Waschgerätetrommel oder die Einspülkammer des Waschgerätes;
(b) Einlassen von Wasser in das Waschgerät, wobei eine Pflegereinigungslösung entsteht;
(c) Aufheizen der Pflegereinigungslösung;
(d) Verteilen der Pflegereinigungslösung im Waschgerät für 20 bis 80 Minuten mit einer
Trommeldrehzahl von etwa 100 bis 200 UpM und Reversieren der Drehrichtung alle 0,5
bis 5 Minuten;
(e) Abpumpen der Pflegereinigungslösung;
(f) Zulaufen lassen von Frischwasser über die Hauptwaschkammer in den Laugenbehälter
des Waschgerätes bei sich drehender Trommel im Uhrzeigersinn;
(g) Verteilen des Frischwassers im Waschgerät bei sich drehender Trommel für 1 bis
10 Minuten;
(h) Abpumpen des Wassers; und
(i) Wiederholen der Schritte (f) bis (h).