[0001] Die vorliegende Anmeldung betrifft eine Abstützvorrichtung für Fenster, Fenstertüren
oder dergleichen und insbesondere eine Abstützvorrichtung zur Abstützung eines in
einem geschlossenen Zustand befindlichen Flügelrahmens eines Fensters, einer Fenstertüre
oder dergleichen.
[0002] Durch die immer höher werdenden Isolationsanforderungen für Gebäude werden Fenster
und insbesondere Kunststofffenster heutzutage prinzipiell mit Isolierglasscheiben
bereitgestellt, wobei Dreifachverglasungen immer mehr die Norm werden. Gleichzeitig
nimmt der Wunsch nach mehr Licht im Inneren von Gebäuden zu, so dass die Fenster bzw.
die Fensterflächen an Gebäuden immer größer werden.
[0003] Folglich steigt das Gewicht eines Fensters bzw. eines Flügelrahmens, was dazu führt,
dass beispielsweise die Beschläge hohe Lasten ausgesetzt sind, wodurch Schäden durch
Überlastung vermehrt auftreten können. Um das Gewicht des Flügelrahmens wenigstens
teilweise aufzunehmen und ein Hängen zu vermeiden werden im Stand der Technik Auflaufböcke
verwendet. Diese werden im Falzraum des Blendrahmens angeordnet, so dass der Flügelrahmen
beim Schließen bzw. im geschlossenen Zustand des Fensters auf dem Auflaufbock aufläuft
bzw. hierauf aufliegt.
[0004] Zwar werden durch die Auflaufböcke des Stands der Technik die Flügelrahmen gestützt,
jedoch tritt am Kontaktpunkt zwischen Flügelrahmen und Auflaufbock eine hohe Punktbelastung
auf, welche sowohl auf den Flügelrahmen als auch auf den Auflaufbock bzw. auf den
Blendrahmen wirkt.
[0005] Eine derartige Belastung kann einen bereichsweisen Verschleiß des Flügelrahmens und/oder
des Auflaufbockes bzw. des Blendrahmens verursachen, so dass ein Austausch solcher
Auflaufböcke - und in schlimmeren Fällen sogar des Flügelrahmen bzw. des gesamten
Fensters - erforderlich werden kann.
[0006] Vor diesem Hintergrund hat die vorliegende Erfindung zur Aufgabe Lösungen zur Verfügung
zu stellen, welche gegenüber den bekannten Auflaufböcken verbessert sind, und insbesondere
einen geringeren Verschleiß bzw. eine höhere Standfestigkeit bei gleichzeitig besserer
Abstützung erzielen. Darüber hinaus ist es ein Ziel, optisch ansprechende Fenstersysteme
bereit zu stellen, die auch im Falle hoher Flügelgewichte mit schlanke Rahmenprofile
erlauben.
[0007] Diese und weitere Aufgaben werden durch eine Abstützvorrichtung gemäß dem unabhängigen
Anspruch 1 gelöst sowie einer Fensteranordnung gemäß Anspruch 13. Ausführungsformen
und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0008] Demgemäß weist die erfindungsgemäße Abstützvorrichtung für Fenster, Fenstertüren
oder dergleichen wenigstens einen Blendrahmen und wenigstens einen Flügelrahmen auf,
wobei die Abstützvorrichtung der Abstützung des Flügelrahmens in einem geschlossenen
Zustand des Fensters oder der Fenstertüre dient.
[0009] Erfindungsgemäß ist die Abstützvorrichtung ein Hohlprofil mit einer Unterseite, einer
der Unterseite gegenüberliegende Oberseite, einer Rückseite und einer der Rückseite
gegenüberliegenden Vorderseite, welche jeweils allgemein Trapezförmig zueinander angeordnet
sind. Dabei weist die Oberseite eine der Rückseite zugewandte Stützfläche und eine
in Richtung der Vorderseite sich erstreckende, in die Stützfläche im Wesentlichen
kontinuierlich übergehende Auflauffläche auf. Weiterhin ist die erfindungsgemäße Abstützvorrichtung
mittels Befestigungsmitteln an der dem Flügelrahmen aufnehmenden Innenseite des Blendrahmens
dergestalt befestigbar, dass die durch den abgestützten Flügelrahmen auf derAbstützvorrichtung
wirkenden Querkräfte aufgenommen werden. Ferner erstreckt sich die erfindungsgemäße
Abstützvorrichtung zumindest entlang eines Teils der Innenseite des Blendrahmens.
[0010] Die erfindungsgemäße Abstützvorrichtung kann für eine Vielzahl von Fenstern und/oder
Fenstertüren verwendet werden, wie beispielsweise ein- oder zweiflüglige Fenster,
Kipp- oder nicht kippbare Fenster, Schiebetüren, Dachfenster und ähnlichen Arten von
Fenstern oder Fenstertüren. Die erfindungsgemäße Abstützvorrichtung ist jedoch nicht
auf solche Arten von Fenstern oder Fenstertüren beschränkt.
[0011] Im Allgemeinen sind Fenster oder Fenstertüren im Wesentlichen rechteckig ausgebildet,
und bestehen im Wesentlichen aus einem Blendrahmen und einem Flügelrahmen. Üblicherweise
weist der Blendrahmen mehrere Blendrahmenelemente auf, wie zum Beispiel ein unteres
und ein oberes Blendrahmenelement, welche häufig mit Bezug auf dem Boden horizontal
und zu einander parallel angeordnet sind und üblicherweise einerseits durch ein erstes
im wesentlichen vertikales Blendrahmenelement, das unter anderem Beschläge aufweist,
und ein zweites ebenfalls üblicherweise vertikales Blendrahmenelement andererseits
verbunden sind. Häufig sind erstes und zweites vertikales Blendrahmenelementjeweils
senkrecht zum unteren und oberen Blendrahmenelement angeordnet. Weiterhin weisen handelsübliche
Fenster und Fenstertüren häufig eine Kipp-Dreh-Funktion auf.
[0012] Ganz überwiegend öffnen sich Fenster und Fenstertüren in Richtung des Innenraumes
eines Raumes. Daher wird im Rahmen der Beschreibung der vorliegenden Erfindung im
Folgendem von einem nach Innen öffenbaren Fenster ausgegangen. Jedoch beschränkt sich
die erfindungsgemäße Abstützvorrichtung nicht auf diese Art von Fenstern. Ganz im
Gegenteil kann eine erfindungsgemäße Abstützvorrichtung auch mit nach außen öffenbaren
Fenstern Verwendung finden.
[0013] Die erfindungsgemäße Abstützvorrichtung ist bevorzugt als Kunststoff-Hohlprofil ausgebildet,
woraus ein geringerer Materialaufwand bei dessen Herstellung resultiert. Bevorzugt
weist das Hohlprofil lediglich einen Hohlraum auf, wobei gleichsam auch Hohlprofile
mit einer Mehrzahl von Hohlräumen zum Einsatz kommen können.
[0014] Die Herstellung von Kunststoff-Hohlprofilen ist im Fensterbau etabliert und auch
im Großindustriellen Rahmen gut kontrollierbar.
[0015] Vorteilhafterweise bietet die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung
in Form eines Hohlprofils auch Bauraum zur Unterbringung von Funktionseinrichtungen,
wie beispielsweise Sensoren, Aktoren, akustische und optische Wandler, Kontrollelementen
und/oder weiter Funktionsmodule innerhalb des Hohlraums, so dass die Vorrichtungen
von Umgebungseinflüssen geschützt anbringbar sind.
[0016] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist die Oberseite der Abstützvorrichtung als die
Seite definiert, welche im befestigten Zustand der Abstützvorrichtung mit einer Kante
des Flügelrahmens wechselwirkt, insbesondere zumindest teilweise in Kontakt steht.
Die Unterseite der Abstützvorrichtung ist allgemein gegenüberliegend zur Oberseite
angeordnet.
[0017] Die Rückseite der Abstützvorrichtung ist definiert als die Seite der Abstützvorrichtung,
welche im befestigten Zustand der Abstützvorrichtung an der Innenseite des Blendrahmens
anliegt, wobei diese Anlage bevorzugt im Wesentlichen vollflächig ist. Die Vorderseite
ist dementsprechend allgemein gegenüberliegend zur Rückseite angeordnet.
[0018] Die Wandstärken der Außenwandungen des Hohlprofils können entsprechend der Anforderungen
für jede Seite des Hohlprofils unterschiedlich stark ausgelegt sein. Bevorzugt sind
die Wandstärken des Hohlprofils jedoch an jeder Seite im Wesentlichen gleich. Die
Wahl der Wandstärken hängt dabei von dem Gewicht des abzustützenden Flügelrahmens
ab, da die Wandungen des Hohlprofils dieses zumindest teilweise aufnehmen müssen ohne
dabei Verformt zu werden, korrespondierend hiermit, den Dimensionen des Hohlprofils
im Allgemeinen, und vom ggf. im Innenraum des Hohlprofils benötigten Bauraum.
[0019] Die vier Seiten der Abstützvorrichtung, d.h. deren Unter-, Ober-, Rück- und Vorderseite
sind zueinander im Allgemeinen Trapezförmig angeordnet. Dabei ist es vorteilhaft,
wenn die Trapezform einem im Wesentlichen rechtwinkligen Trapez entspricht.
[0020] Bei einer besonders vorteilhaften Ausbildung der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung,
ist deren Rückseite so ausgebildet, dass sie im am Blendrahmen befestigten Zustand
im Wesentlichen Plan an der Innenseite des Blendrahmens anliegt und bevorzugt kraftschlüssig
mit diesem verbunden ist.
[0021] Die Oberseite der Abstützvorrichtung weist in ihrem der Rückseite des Hohlprofils
zugewandten Bereich die Stützfläche auf und in ihrem der Vorderseite des Hohlprofils
zugewandten Bereich die Auflauffläche auf, wobei die Stützfläche sich von der Rückseite
in Richtung der Vorderseite der Abstützvorrichtung erstreckt und bevorzugt kontinuierlich
in die Auflauffläche übergeht, die im Bereich der Vorderseite der Abstützvorrichtung
angeordnet ist.
[0022] In der vorliegenden Anmeldung ist die Stützfläche als die Fläche der Oberseite des
Hohlprofils definiert, welche zumindest teilweise mit zumindest einem Abschnitt einer
Außenseite des im geschlossenen Zustand befindlichen Flügelrahmens in Kontakt steht
und diesen abstützt. Bevorzugt ist im Wesentlichen die gesamte Stützfläche in Kontakt
mit einer Außenseite eines im geschlossenen Zustand befindlichen Flügelrahmens.
[0023] Die durch den abgestützten Flügelrahmen auf der Abstützvorrichtung wirkende Querkräfte
verteilen sich bevorzugt im Wesentlichen gleich auf die gesamte oder zumindest einen
Großteil der Stützfläche der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung. Dies führt zu höherer
Standfestigkeit der Abstützvorrichtung sowie zu vermindertem Verschleiß der Stützfläche
und des Flügelrahmens. Dies gilt insbesondere auch für hohe Flügelrahmengewichte.
[0024] Das Hohlprofil erstrecht sich bevorzugt im Wesentlichen linear in einer ersten Richtung,
wobei die Länge des Hohlprofils in Bezug auf dieser Richtung gemessen wird. Der Querschnitt
der Abstützvorrichtung ist im Wesentlichen normal hierzu angeordnet. Weiterhin werden
im Folgendem Längenangaben der Unter-, Ober-, Rück- und Vorderseite der Abstützvorrichtung
stets in Bezug auf dessen Querschnitt gemacht.
[0025] Als Tiefe der Abstützvorrichtung wird im Rahmen dieser Beschreibung die äußere Länge
der Unterseite der Abstützvorrichtung entlang ihres Querschnitts bezeichnet; die Tiefe
des Flügelrahmens hingegen wird vorliegend als die Länge des im geschlossenen Zustand
des Fensters über dem Blendrahmen nach Innen hervorstehenden Flügelrahmen in einerzur
Ebene des Flügelrahmens im Wesentlichen normalen Richtung definiert.
[0026] Die Auflauffläche geht kontinuierlich von der Stützfläche in Richtung der Vorderseite
der Abstützvorrichtung über. Mit dem Begriff "kontinuierlich" ist insbesondere gemeint,
dass die Auflauffläche und die Stützfläche sich einen Randabschnitt teilen, und bevorzugt,
dass sie integral ausgebildet sind, wobei der Übergang von Auflauf- zu Stützfläche
einen stetig differenzierbaren oder einen nicht stetig differenzierbaren Verlauf aufweisen
kann. Bevorzugt bestehen die Stützfläche und die Auflauffläche aus demselben Material.
[0027] Die Querkräfte des Flügelrahmens sind zumindest teilweise die Kräfte, welche durch
das Gewicht des Flügelrahmens hervorgerufen werden. Beispielsweise sind dies bei handelsüblichen
Fenstern oder Fenstertüren die Kräfte, welche im unteren Bereich des Flügelrahmens
sowie in dessen beiden hierzu im Wesentlichen senkrecht verlaufenden Rahmenelementen
wirken.
[0028] Durch die Abstützung des Flügelrahmens mittels der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung
können diese Querkräfte zumindest teilweise durch die Abstützvorrichtung aufgenommen
und großflächig auf das jeweilige Blendrahmenelement übertragen werden, an dem die
Abstützvorrichtung befestigt ist. Dabei ist die Anordnung der Abstützvorrichtung an
der unteren Seite des Blendrahmens besonders vorteilhaft, da die stärkste Querkraft
die vertikal wirkende Komponente der Gewichtskraft ist. Im geschlossenen Zustand des
Fensters oder der Fenstertür kann durch die im Wesentlichen vollflächige Auflage bzw.
Abstützung des Flügelrahmens auf der Abstützvorrichtung zumindest ein Teil der vertikalen
Querkraft aufgenommen werden und hierdurch der Schließmechanismus und die Beschläge
entlastet werden.
[0029] Im gekippten Zustand des Fensters verlagert sich die Auflage der unteren Rahmenelemente
des Flügelrahmens, so dass dieser zumindest teilweise auf der Auflagefläche aufliegt
und hierdurch abgestützt wird. Somit unterstützt die Abstützvorrichtung auch die Aufnahme
der vertikal wirkenden Querkräfte.
[0030] Die Abstützvorrichtung ist an der Innenseite des Blendrahmens vorgesehen und erstreckt
sich im geschlossenen Zustand des Fensters entlang mindestens eines Teils des Außenperimeters
des Flügelrahmens, wie beispielsweise an der gesamten unteren Seite des Flügelrahmens.
Vorteilhafterweise und insbesondere auch zur Herstellung eine im Wesentlichen ebenen
Innenseite der gesamten Fensteranordnung kann sich die Abstützvorrichtung auch entlang
des gesamten Außenperimeters des Flügelrahmens am Blendrahmen entlang erstrecken.
[0031] Insbesondere kann die Länge des Hohlprofils der Abstützvorrichtung der Länge der
jeweiligen Seite des Blendrahmens entsprechen. Sind zwei Flügelrahmen an einem einzelnen
Blendrahmen befestigt, so kann die Länge des Hohlprofils der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung
auch der gesamten Länge eines der Blendrahmenelemente entsprechen und sich damit über
mehrere Flügelrahmen erstrecken.
[0032] Vorteilhafterweise kann die Abstützvorrichtung schließlich auch die Funktion von
Gestaltungselementen übernehmen sowie eine zusätzliche Isolierfunktion haben, da sie
auf der gesamten offenliegenden Innenseite des Blendrahmens anbringbar ist und es
hier somit faktisch zu einer Überdeckung dieser offenliegenden Blendrahmenflächen
dienen kann.
[0033] Die Anordnung der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung am Blendrahmen kann bevorzugt
im Wesentlichen horizontal oder vertikal I-förmig erfolgen, sich aber beispielsweise
auch L-förmig, C-förmig oder O-förmig entlang des Blendrahmens um den Flügelrahmen
herum erstrecken. Im Falle der L-förmigen Anordnung kann sich die Abstützvorrichtung
an zwei angrenzenden Seiten des Außenperimeters des Flügelrahmens erstrecken (z.B.
entlang der unteren und an der linken Seite des Flügelrahmens). Ist die Anbringung
hingegen C-förmig, so kann sich die Abstützvorrichtung an drei angrenzenden Seiten
des Außenperimeters des Flügelrahmens erstrecken (z.B. an der unteren und an den beiden
vertikalen Seiten des Flügelrahmens).
[0034] Wird die Abstützvorrichtung an dem Blendrahmen auf der Seite der Beschläge angeordnet,
so kann die Abstützvorrichtung gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
Aussparungen in den Bereichen aufweisen, an denen die Beschläge angeordnet sind. Somit
können die Beschläge in einem befestigten Zustand der Abstützvorrichtung zumindest
teilweise in den Aussparungen aufgenommen werden und ggf. auch durch die Abstützvorrichtung
oberflächlich überdeckt werden.
[0035] Bei einer Ausführungsform der Erfindung besteht die Abstützvorrichtung aus im Fensterbau
bereits hinlänglich bekannten Materialien, wobei eine Materialwahl sowohl durch die
Festigkeitsanforderungen als auch durch das Material des Blendrahmenelements an dem
die Abstützvorrichtung befestigt wird beeinflusst wird. Verwendbare Materialien sind
beispielsweise PVC (Polyvinylchlorid) oder PU (Polyurethan), wobei PU über gute Eigenschaften
bezüglich der Materialfestigkeit bei gleichzeitiger Elastizität, Abriebfestigkeit
und Temperaturbeständigkeit verfügt. Weiterer Vorteil ist das geringere Gewicht sowie
seine Beständigkeit gegen Chemikalien. PU gilt zudem als frei von allergieauslösenden
Stoffen. Materialien die eine Herstellung der Abstützvorrichtung mittels Extrusion
ermöglichen sind dabei besonders bevorzugt.
[0036] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Befestigung der Abstützvorrichtung
durch Befestigungsmittel, welche aus einer Gruppe ausgewählt sind, die Klipp-, Steck-,
Rast-, Klemm-, Schraub-, Klebeverbindungen und Kombinationen hiervon erhält.
[0037] Eine Kombination aus unterschiedlichen Befestigungsmitteln, wie beispielsweise Steck-
und Rastverbindungen, ggf. auch unter Zuhilfenahme einer Klebeverbindung, kann auch
gleichzeitig verwendet werden. Beispielsweise können an der Innenseite es Blendrahmens
Muttern integriert sein, so dass die Abstützvorrichtung mittels durch die Rückseite
der Abstützvorrichtung ragende Schrauben an dem Blendrahmen montiert werden kann.
Der Blendrahmen kann ferner auch Befestigungsmittel aufweisen, welche mit dem befestigungsmitteln
der Abstützvorrichtung interagieren und eine weitere Unterstützung der Befestigung
der Abstützvorrichtung an dem Blendrahmen ermöglichen. Es ist insbesondere vorteilhaft
wenn bei der Verwendung der Befestigungsmittel, diese so ausgewählt werden, dass die
durch den abgestützten Flügelrahmen auf die Abstützvorrichtung wirkenden Querkräfte
zumindest teilweise von den Befestigungsmitteln aufgenommen werden können und die
Abstützvorrichtung auch unter Last stabil und fest an dem Blendrahmen befestigt bleibt.
[0038] Die Befestigungsmittel können auch nicht lösbar Befestigungsmittel umfassen, wie
beispielsweise Kleber, Nieten oder dergleichen, so dass ein unbeabsichtigtes Lösen
der Abstützvorrichtung vom Blendrahmen auch über eine lange Benutzungsdauer sichergestellt
ist.
[0039] Die Anzahl an Befestigungsmitteln, die zur Befestigung der Abstützvorrichtung eingesetzt
werden kann variieren. Insbesondere kann die Anzahl von der Länge des Hohlprofils
abhängig sein und auch von den durch die Abstützvorrichtung aufzunehmenden Querkräften.
[0040] Vorteilhafterweise können die Befestigungsmittel, gleich welcher Art, mit stabilisierenden
Elementen am oder im Blendrahmen, wie beispielsweise Metallarmierungen, Glas- oder
Kohlefaser-Verstärkungen der Rahmenelemente oder dergleichen wechselwirken, um die
Festigkeit und Standfestigkeit der Befestigung der Abstützvorrichtung am Blendrahmen
zu verbessern und die Krafteinleitung von auf die Abstützvorrichtung wirkenden Querkräften
in die jeweiligen Blendrahmenelemente, an denen diese befestigt sind, verbessern.
[0041] Die Abstützvorrichtung kann gemäß einer weiteren Ausführungsform lösbar befestigt
sein.
[0042] Durch die Lösbarkeit der Befestigung der Abstützvorrichtung am Blendrahmen kann der
Austausch der Abstützvorrichtung erleichtert werden, sollte dies erforderlich werden.
Weiterhin können bestehende Fenster oder dergleichen leicht mit einer erfindungsgemäßen
Abstützvorrichtung nachgerüstet werden.
[0043] Bevorzugt sind die Befestigungsmittel an der Rückseite der Abstützvorrichtung angeordnet,
so dass durch die Befestigung ein wirkungsvolles Zusammenwirken zwischen der Rückseite,
also der rückseitigen Wandung der Abstützvorrichtung, und der korrespondierenden Wandung
des Blendrahmens erzielt wird.
[0044] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung erstreckt
sich die Auflauffläche in Richtung der Vorderseite und schräg, das heißt zur Unterseite
der Abstützvorrichtung hingeneigt. Bevorzugt liegt dabei der Winkel der Neigung der
Auflauffläche in Bezug auf die Stützfläche zwischen 179,9° und 160°, bevorzugt zwischen
175° und 165° und besonders bevorzugt bei ca. 170°. Der Winkel der Neigung ist dabei
der Winkel, der an der Verbindung der Auflauffläche mit der Stützfläche entsteht.
[0045] Wird das Fenster oder die Fenstertüre gekippt, kippt die untere Fläche des Außenperimeters
des Flügelrahmens in Bezug auf das untere Blendrahmenelement geringfügig nach unten,
so dass diese Fläche des Außenperimeters im gekippten Zustand des Fensters oder der
Fenstertüre bevorzugt im Wesentlichen flächig auf der Auflauffläche zu liegen kommt.
Hierfür ist es ist vorteilhaft, dass die Oberseite der Abstützvorrichtung eine Neigung
aufweist, welche im Wesentlichen dem Kippwinkel des Fensters im gekippten Zustand
in Bezug auf den geschlossenen Zustand entspricht.
[0046] Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform ist die Abstützvorrichtung
am unteren Blendrahmenelement und/oder an dem Flügelbeschlag gegenüberliegenden Blendrahmenelement
in einer L-förmigen Anordnung angeordnet. Diese Anordnung den vorteilhaften Effekt,
dass dies die Punkte sind an denen die durch die Gewichtskraft verursachten Kräfte
auf den Flügelrahmen am stärksten wirken.
[0047] Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform kann die Abstützvorrichtung
entlang des gesamten Außenperimeters des Flügelrahmens angeordnet sein. Diese Anordnung
ist insbesondere dann bevorzugt, wenn die Tiefe des Abstützelements der des Flügelrahmens
entspricht, so dass die Vorderseite der Abstützvorrichtung im Wesentlichen plan mit
den Innenflächen des Flügelrahmens verläuft.
[0048] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung ist
die Oberfläche der Oberseite, aus einem den Reibungskoeffizienten verringernden Oberflächenmaterial
gefertigt oder aber mit diesem überzogen.
[0049] Da, wenn sich der Flügelrahmen im geschlossenen Zustand befindet, die Stützfläche
mit dem Flügelrahmen in Kontakt steht, entsteht durch regelmäßiges Öffnen bzw. Kippen
des Fensters Reibung zwischen der Oberfläche der Oberseite der Abstützvorrichtung
und der mit der Oberseite der Abstützvorrichtung zumindest teilweise in Kontakt liegenden
Fläche des Außenperimeters des Flügelrahmens. Durch den Einsatz von einem den Reibungskoeffizienten
verringernden Oberflächenmaterial an der Oberseite der Abstützvorrichtung und/oder
ggf. auch der hiermit korrespondierenden Fläche des Flügelrahmens kann der kontinuierliche
Verschleiß der Oberfläche der Oberseite der Abstützvorrichtung reduziert werden, so
dass die Notwendigkeit eines Austauschs der Abstützvorrichtung weiter reduziert wird.
[0050] Ein Beispiel eines den Reibungskoeffizienten verringernden Oberflächenmaterials ist
Teflon, jedoch sind auch alle weiteren Materialien, welche einen niedrigen Reibungskoeffizienten
aufweisen verwendbar.
[0051] In ähnlicher Weise können die Stützfläche und/oder die Auflauffläche der Abstützvorrichtung
eine Oberflächenveredelung aufweisen, wodurch ein ähnlicher vorteilhafter Effekt erzielbar
ist. Als Materialien für die Oberflächenveredelung sind bevorzugt Kunststoffe, Harze
oder auch neue Materialtypen, wie z.B. Nanomaterial-Beschichtungen vorgesehen, welche,
zum Beispiel, den Reibungskoeffizienten der Oberfläche verringern.
[0052] Wie bereits ausgeführt entspricht bei einer Ausführungsform der Abstützvorrichtung
die Tiefe der Abstützvorrichtung der Tiefe des über den Blendrahmen nach Innen hervorstehenden
Flügelrahmens, so dass die Vorderseite der Abstützvorrichtung und die Innenseite des
Flügelrahmens auf einer gleichen Ebene liegen.
[0053] Die Innenseite des Flügelrahmens ist insbesondere die Fläche des Flügelrahmens, welche
über den Blendrahmen nach Innen hervorsteht. Bevorzugt entspricht bei einer Ausführungsform
also die Tiefe der Abstützvorrichtung der Tiefe des über den Blendrahmen nach Innen
hervorstehenden Flügelrahmens, so dass die Vorderseite der Abstützvorrichtung und
die innenseitige Oberfläche des Flügelrahmens also im Wesentlichen in einer Ebene
liegen. Dies ist optisch ansprechend und erleichtert die Reinigung eines derartigen
Fenstersystems.
[0054] Bei einer weiteren Ausführungsform, die für sich genommen auch selbstständig als
Erfindung angesehen werden kann, ist mindestens ein Funktionsmodul innerhalb des Hohlprofils
und/oder an einer Oberfläche der Abstützvorrichtung oder des Blendrahmens oder innerhalb
deren Wandungen, bevorzugt den zum Innenraum weisenden Wandungen vorgesehen. Insbesondere
ist das mindestens eine Funktionsmodul aus einer Gruppe ausgewählt, welche Signalprozessoren,
Sensoren, wie beispielsweise Feuchtigkeits- oder Bewegungssensoren, Stromversorgungseinrichtungen,
wie beispielsweise Batterie- oder Solarmodule, optische und/oder akustische Signalwandler,
Schaltelemente, Datenübertragungsmodule, Datenspeichermodule, Anschlusselemente für
Stromversorgungen und Datenübertragungsverbindungen, Sende- und Empfangsmodule, Kameramodule,
Display- und Projektionselemente, Luftfördereinrichtungen, Wärmeübertragungselemente
und Kombinationen hiervon enthält.
[0055] Insbesondere kann mindestens ein Funktionsmodul im Wesentlichen vollständig innerhalb
des Hohlraums des Hohlprofil angeordnet und somit fest in diesem integriert sein.
[0056] Ein Funktionsmodul kann beispielsweise auch eine CPU, ein GPU, Arbeitsspeicher, Eingabeeinrichtungen
(z.B. ein Berührungssensitive Elemente, wie z.B. Touchscreen oder Touchpad) und/oder
ein Ausgabeeinrichtungen (Bildschirm, Lautsprecher und dergleichen) umfassen. Weiterhin
kann das Funktionsmodul Sende- und/oder Empfangsmittel zum Senden und/oder Empfangen
von Daten mittels einer Funk- und/oder Kabelübertragung umfassen. Das Funktionsmodul
kann ferner Sensoren umfassen und/oder mit diese verbunden sein und kann insbesondere
Daten von diese empfangen und sie bearbeiten und/oder weiterleiten.
[0057] Jegliche Art von Sensoren kann innerhalb des Hohlprofils der Abstützvorrichtung und/oder
an deren äußerer Oberfläche angeordnet sein, wie beispielsweise um hierdurch Umgebungsparameter
des Innenraumes, wie z.B. Bewegung, Feuchtigkeit, Temperatur, Strahlung und dergleichen
zu erfassen. Insbesondere kann auch ein Funktionsmodul in Form eines Displayelements,
wie z.B. OLED- oder QLED-Bänder an der zum Innenraum weisenden Oberfläche des Abstützelements
angeordnet sein, wodurch Nachrichten in den Innenraum abgestrahlt werden können. Diese
Elemente können einerseits zur Informationswidergabe, andererseits aber auch lediglich
als Beleuchtungselemente ausgeführt sein.
[0058] Beispielsweise können die OLED-Bänder in Abhängigkeit des Zustands des Fensters oder
der Fenstertür Licht unterschiedlicher Farbe ausstrahlen, so dass eine Person in einem
Raum allein durch die Farbe der Oberfläche der Abstützeinrichtung erkennen kann in
welchem Zustand das Fenster oder die Fenstertüre sich befindet. Es kann auch in Abhängigkeit
von Messungen anderer Sensoren die Helligkeit solcher Displayelemente nach Art von
Beleuchtungselementen variiert werden, zum Beispiel, wenn außerhalb des Fensters eine
gewisse Helligkeit unterschritten wird.
[0059] Auch Sensoren die den Zustand des Fensters oder der Fenstertüre aufnehmen, wie beispielsweise
ob ein Fenster oder eine Fenstertüre offen, geschlossen oder gekippt ist, und, ob
beispielsweise ein gewaltsamer Öffnungsversuch vorliegt, können an bzw. in der Abstützvorrichtung
angeordnet werden.
[0060] Weiterhin könnten Beleuchtungselemente, die innerhalb der Abstützvorrichtung angeordnet
sind mittels einer externen Steuereinrichtung gesteuert bzw. ferngeschaltet werden.
Eine weitere Alternative ist die Verwendung von Beleuchtungselementen als Notbeleuchtung,
welche zum Beispiel einen Notausgang anzeigen (z.B. eine Fenstertüre durch die ein
Raum verlassen werden kann, wenn eine Notsituation vorliegt, die durch ein entsprechendes
Beleuchtungselement an der Fenstertüre angezeigt wird) oder bei der Detektion von
Rauch durch einen Sensor in einer gewissen Frequenz blinken kann.
[0061] Stromversorgungseinrichtungen können ebenfalls im Hohlraum des Hohlprofils angeordnet
sein. Diese können beispielsweise mittels einer elektrischen Verbindung im Mauerwerk
verbunden sein. Ferner können die Stromversorgungseinrichtungen auch Batteriemodule
sein, welche beispielsweise auch wiederaufladbar sind, ggf. durch einen Induktionswandler
durch die geschlossene Wandung der Abstützvorrichtung hindurch. Auf diese Weise kann
ein hermetisch verschlossenes aber dennoch wiederaufladbar batteriebetriebenes System
hergestellt sein, welches unabhängig von weiteren Stromversorgungen betreibbar ist.
[0062] Durch das Einsetzen von Funktionsmodulen in dem Hohlraum des Hohlprofils kann das
Fenster als "Smart" definiert werden. Insbesondere ist es so möglich eine Beziehung
zwischen der Abstützvorrichtung mit ihren Funktionsmodulen und weiteren Komponenten
eines Smart-Home zu erstellen. Die erfindungsgemäße Abstützvorrichtung muss jedoch
nicht in Verbindung mit anderen "Smarten"-Objekten arbeiten und kann auch individuell
einsetzbar sein.
[0063] Somit weist die erfindungsgemäße Abstützvorrichtung eine doppelte Funktionalität
auf, da sie sowohl zur Abstützung eines in einem geschlossenen Zustand befindlichen
Fensters oder Fenstertüre als auch zur Aufnahme elektronischer Funktionsmodule für
einen "Smart"-Home System funktionieren kann.
[0064] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht darüber hinaus eine Durchführung
zwischen dem Innenraum des Hohlprofils der Abstützvorrichtung und dessen Außenraum.
Diese Durchführung kann durch geeignete Öffnungen, beispielsweise Öffnungen zur Bereitstellung
eines Luftaustauschs oder aber zur Durchleitung von Kabelverbindungen erzielt werden.
Bevorzugt können derartige Öffnungen an einer zum Innenraum weisenden Seite der Abstützvorrichtung
angeordnet sein, also zum Beispiel der Vorderseite und/oder an einer zum Blendrahmen
weisenden Seite, also der Rückseite der Abstützvorrichtung. Hierdurch kann, zum Beispiel,
ein Luftaustausch zwischen einer im Blendrahmen des Fensters vorgesehenen Belüftungsvorrichtung
und dem Innenraum trotz der am Blendrahmen angebrachten Abstützvorrichtung hergestellt
und/oder Signalverbindungen zwischen am Blendrahmen angebrachten Signal- oder Schaltelementen
und den Funktionsmodulen der Abstützvorrichtung hergestellt werden.
[0065] Gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform erstreckt sich die Abstützvorrichtung
über die gesamte sichtbare Länge einer Seite des Blendrahmens und bis in das Mauerwerk
hinein oder zumindest bis unmittelbar an das Mauerwerk heran. Hierdurch ist es möglich,
Kabelverbindungen aus dem Mauerwerk heraus und in den Hohlraum der Abstützvorrichtung
hinein zu verlegen, wodurch beispielsweise ein Stromanschluss der Funktionsmodule
herstellbar ist.
[0066] Weiterhin bezieht sich die Erfindung auch auf eine Fensteranordnung umfassend wenigstens
einen Blendrahmen und wenigstens ein Flügelrahmen eines Fensters, einer Fenstertüre
oder dergleichen, wobei an den Blendrahmen wenigstens eine erfindungsgemäße Abstützvorrichtung
angeordnet ist.
[0067] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung
einer Ausführungsform der Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.
Figur 1 zeigt einen schematischen Querschnitt einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Abstützvorrichtung;
Figur 2 zeigt einen schematischen Querschnitt einer in einem befestigten Zustand befindlichen
erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung gemäß Figur 1 mit einem in einem geschlossenen
Zustand befindlichen Flügelrahmen;
Figur 3 zeigt einen schematischen Querschnitt einer in einem befestigten Zustand befindlichen
erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung gemäß Figur 1 mit einem in einem gekippten Zustand
befindlichen Flügelrahmen;
Figur 4 zeigt einen Querschnitt einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung
mit unterschiedlichen Funktionsmodulen;
Figur 5 zeigt eine schematische Draufsicht einer beispielhaften erfindungsgemäßen Ausführungsform
der Fensteranordnung.
[0068] Figur 1 zeigt eine beispielhafte erfindungsgemäße Ausführungsform einer Abstützvorrichtung
10 für Fenster, Fenstertüren oder dergleichen. Die Abstützvorrichtung 10 ist ein Hohlprofil
mit einem Hohlraum 11, und weist eine Unterseite 12, eine Oberseite 14, eine Rückseite
16 und eine Vorderseite 18 auf. Wie aus der Figur 1 ersichtlich, sind bei dieser Ausführungsform
die vier Seiten der Abstützvorrichtung 10 im Wesentlichen Trapezförmig zueinander
angeordnet, wobei die Wandstärken d der Abstützvorrichtung 10 beispielsweise 2 mm
beträgt.
[0069] Die Oberseite 14 weist eine der Rückseite 16 zugewandten Stützfläche 30 und eine
in Richtung der Vorderseite 18 sich erstreckende, in die Stützfläche 30 übergehende,
Auflauffläche 32 auf. In dieser Ausführungsform ist der Übergang von der Stützfläche
30 in die Auflauffläche 32 durch einen Knick 31 geprägt und weist somit einen nicht
stetig differenzierbaren Verlauf auf, jedoch kann der Übergang bevorzugt auch stetig
differenzierbar verlaufen, also einen kontinuierlich gekrümmten verlauf haben.
[0070] Die Stützfläche 30 bildet mit der Rückseite 16 der Abstützvorrichtung 10 vorliegend
einen im Wesentlichen rechten Winkel
r1 und auch die Unterseite 12 und die Rückseite 16 bzw. die Unterseite 12 und die Vorderseite
18 bilden miteinander einen im Wesentlichen rechten Winkel
r2. Es ist hierbei nicht erforderlich, dass diese Winkel rechtwinklig sind sondern die
Wahl der Winkel ist im wesentlichen anwendungsspezifisch.
[0071] Der Neigungswinkel
w1 der Auflauffläche 32 in Bezug auf die Stützfläche 30 beträgt in dieser Ausführungsform
etwa 179°; gleichwohl ist dieser Winkel der Figur nicht graphisch entnehmbar.
[0072] An der Rückseite 16 der Abstützvorrichtung 10 sind bei dieser Ausführungsform zwei
Befestigungsmittel 28a, 28b angeordnet. Der Blendrahmen weist ferner korrespondierende
Aufnahmen (nicht gezeigt) für diese Befestigungsmittel 28a, 28b auf. Die Befestigungsmittel
28a, 28b sind in dieser beispielhaften Ausführungsform als Clip- bzw. Rastelementen
dargestellt, können jedoch auch weitere Arten von Befestigungsmittel sein.
[0073] Figur 2 zeigt einen schematischen Querschnitt einer in einem am Blendrahmen 20 befestigten
Zustand befindlichen erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung 10 gemäß Figur 1 in Bezug
auf einen in einem geschlossenen Zustand befindlichen Flügelrahmen 60.
[0074] Die Abstützvorrichtung 10 ist mittels Befestigungsmittel 28a, 28b an der den Flügelrahmen
aufnehmende Innenseite des Blendrahmens 20 befestigt. Die Befestigungsmittel 28a,
28b sind auf der Rückseite 16 der Abstützvorrichtung 10 angeordnet. Der Blendrahmen
20 weist ferner auch Aufnahmen auf (nicht gezeigt), welche mit dem Befestigungsmitteln
28a,28b der Abstützvorrichtung 10 interagieren um eine sichere Befestigung zu gewährleisten.
[0075] Wie aus der Figur 2 ersichtlich, liegt die Rückseite 16 der Abstützvorrichtung 10
im befestigten Zustand an der Innenseite 52 des Blendrahmens 20 an, wobei die Anlage
bevorzugt im Wesentlichen vollflächig erfolgt. Weiterhin ist die Stützfläche 30 der
Abstützvorrichtung 10 im Wesentlichen parallel zu der Unterseite 62 des Flügelrahmens
60 angeordnet, so dass die vertikal wirkende Komponente der Gewichtskraft des Flügelrahmens
60 zumindest teilweise von der Stützfläche 30 aufgenommen wird.
[0076] Die Tiefe X1 der Abstützvorrichtung 10 entspricht in dieser Ausführungsform der Tiefe
Y1 des über den Blendrahmen 20 nach Innen hervorstehenden Flügelrahmens 60, so dass
die Vorderseite 18 der Abstützvorrichtung 10 und die Innenseite des Flügelrahmens
68 im Wesentlichen in einer Ebene E1 liegen. Weiterhin steht in dieser beispielhaften
Ausführungsform die Abstützvorrichtung 10 und insbesondere zumindest ein Teil der
Rückseite 16 sowie die Unterseite 12 mit dem den Blendrahmen 20 umgebenden Mauerwerk
70 in Verbindung.
[0077] Figur 3 zeigt einen schematischen Querschnitt einer in einem befestigten Zustand befindlichen
erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung 10 gemäß Figur 1 in Bezug auf einen in einem
gekippten Zustand befindlichen Flügelrahmen 60.
[0078] Wie aus der Figur 3 ersichtlich ist, stütz sich der Innenliegende Bereich der unteren
Kante 62 des Flügelrahmens 60 im gekippten Zustand auf der Auflauffläche 32 im Wesentlichen
ab, wobei die Auflauffläche hierbei bevorzugt eine solche Neigung aufweist, dass diese
dem Kippwinkel des Fensterflügels im Wesentlichen entspricht.
[0079] Figur 4 zeigt einen Querschnitt einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung
10 mit darin angeordneten verschiedenen Funktionsmodulen.
[0080] Bei dieser Ausführungsform ist mindestens ein Funktionsmodul innerhalb des Hohlprofils
und/oder an einer Oberfläche der Abstützvorrichtung 10 angeordnet. Insbesondere ist
in dieser Ausführungsform eine Stromversorgung 50 vorgesehen, welches beispielsweise
eine Batterie, ein Spannungswandler oder dergleichen sein kann. Die Stromversorgung
versorgt die Funktionsmodule 42, 43, 44, 45, 46, 47, 55 und 56 mit Strom.
[0081] Die Funktionsmodule 43 und 44 sind ein Öffnungssensoren, welche detektieren, ob der
Flügelrahmen des Fensters korrekt geschlossen ist und/oder sich ein einem gekippten
Zustand befindet. Beispielsweise sind die Sensoren 43 und 44 mit einer CPU-gesteuerten
Steuerungseinheit 55 verbunden, welche die Daten der Sensoren 43 und 44 empfangen
und verarbeiten. Die Daten der Sensoren 43 und 44 können mittels einer Übertragungseinheit
56 an die weiteren Funktionsmodule geleitet werden; die Übertragungseinheit 56 kann
auch Daten empfangen und diese an die Steuerungseinheit 55 weiterleiten.
[0082] Wie aus der Figur 4 entnehmbar ist, weist die Abstützvorrichtung 10 ein Beleuchtungselement
46 auf, welches in der Vorderseite 18 der Abstützvorrichtung angeordnet ist. Dieses
Beleuchtungselement emittiert in Abhängigkeit der von den Sensoren 43, 44 erfassten
Werte unterschiedliche Farben. Wird beispielsweise durch die Sensoren 43 und 44 ein
Öffnen des Fensters ohne Betätigung eines Beschlags ermittelt, kann von einem Gewaltsamen
Öffnen des Fensters ausgegangen werden, und das Beleuchtungselement 46 rot blinken
um auf eine Notsituation hinzuweisen. Ebenso kann bei der Feststellung eines gekippten
Fensters das Beleuchtungselement 46 orange leuchten um den Zustand des Fensters visuell
einfach wahrnehmbar wiederzugeben.
[0083] An der Auflauffläche 32 der Abstützvorrichtung 10 ist ein Eingabeelement 45 vorgesehen,
welches eine Bedienung der Funktionsmodule der Abstützvorrichtung gewährleistet. Durch
die Anbringung des Eingabeelements 45 in der Auflauffläche 32 ist gewährleistet, dass
eine Bedienung nur in geöffnetem Zustand des Fensters erfolgen kann, da die Auflauffläche
im Geschlossenen Zustand des Fensters nicht zugänglich ist.
[0084] Das Funktionselement 42 ist ein Datenspeicherungs- und -übertragungsmodul, welches
mit einem USB-Anschluss 47 zusammenwirkt. Durch den USB-Anschluss 47 können Daten
mit angeschlossenen Geräten, wie z.B. Laptops oder anderen Wartungsgeräten ausgetauscht
werden.
[0085] Es ist anzumerken, dass die bei dieser Ausführungsform gezeigten Funktionsmodule
eine freie Auswahl an Funktionsmodulen darstellt, auf die die Erfindung nicht beschränkt
ist. Vielmehr können eine Vielzahl weiterer oder andere Funktionsmodule in der Abstützvorrichtung
untergebracht sein, je nach Anwendungsfall.
[0086] Figur 5 zeigt eine schematische Draufsicht einer beispielhaften erfindungsgemäßen Ausführungsform
der Fensteranordnung 80 unter Verwendung der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung.
[0087] Zu sehen ist eine Rahmenanordnung 80 mit einem Flügelrahmen 60 einen Blendrahmen
20 und einer ersten und einer zweiten beispielhafte erfindungsgemäße Abstützvorrichtungen
10a, 10b.
[0088] Wie aus der Figur 5 ersichtlich ist die Abstützvorrichtungen 10a an dem unteren horizontalen
Blendrahmenelement 20a angeordnet, so dass die nach unten wirkende Komponente der
Gewichtkraft des Flügelrahmens 60 (in Richtung des Pfeils P1) durch die Flügelbeschläge
82a, 82b, und durch die Abstützvorrichtung 10a und insbesondere die Stützfläche der
Abstützvorrichtung 10a aufgenommen werden. Insbesondere weist das Hohlprofil der Abstützvorrichtung
eine Länge X4 auf, welche ca. 2/3 der Länge der Unterseite des Flügelrahmens beträgt
und etwas über die Hälfte der Länge des unteren Blendrahmenelements 20a.
[0089] Die zweite Abstützvorrichtung 10b ist hingegen vertikal an dem dem Flügelbeschlag
82a, 82b gegenüberliegenden vertikalen Blendrahmenelement 20b angeordnet, so dass
eine vertikal wirkende Kraftkomponente (in Richtung des Pfeils P2) aufgenommen werden
und abgestützt werden kann. Das Hohlprofil der zweiten Abstützvorrichtung 10b weist
vorliegend die gleiche Länge auf, wie die ersten Abstützvorrichtung 10a.
[0090] Die erste und die zweite Abstützvorrichtung 10a und 10b können dabei mit unterschiedlichen
Funktionsmodulen ausgestattet sein, um je nach Lage unterschiedliche Funktionen zu
gewährleisten, wie z.B. Einbruchschutz durch die erste Abstützvorrichtung 10a sowie
Innenraumüberwachung durch die zweite Abstützvorrichtung 10b.
1. Abstützvorrichtung (10) für Fenster, Fenstertüren oder dergleichen mit wenigstens
einem Blendrahmen (20) und wenigstens einem Flügelrahmen (22), zurAbstützung des Flügelrahmens
(22) in einem geschlossenen Zustand des Fensters oder der Fenstertüre,
dadurch gekennzeichnet, dass
wobei die Abstützvorrichtung (10) ein Hohlprofil ist mit einer Unterseite (12), einer
der Unterseite gegenüberliegende Oberseite (14), einer Rückseite (16) und einer der
Rückseite gegenüberliegenden Vorderseite (18), welche jeweils allgemein Trapezförmig
zueinander angeordnet sind;
wobei die Oberseite (14) eine der Rückseite (16) zugewandte Stützfläche (30) und eine
in Richtung der Vorderseite (18) sich erstreckende, in die Stützfläche (30) im Wesentlichen
kontinuierlich übergehende Auflauffläche (32) aufweist, und
wobei die Abstützvorrichtung (10) mittels Befestigungsmitteln (28a, 28b) an dem der
Öffnungsrichtung des Fensters- oder Fenstertür-Rahmen aufnehmenden Innenseite des
Blendrahmens (20) dergestalt befestigbar ist, dass die durch den abgestützten Flügelrahmen
auf der Abstützvorrichtung (10) wirkenden Querkräfte aufgenommen werden,
die Abstützvorrichtung (10) sich zumindest entlang eines Teils der Innenseite des
Blendrahmens (20), erstreckt.
2. Abstützvorrichtung (10) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung durch Befestigungsmitteln (28a, 28b) erfolgt, welche aus einer Gruppe
ausgewählt sind, die Klipp-, Steck-, Rast-, Klemm-, Schraub-, Klebverbindungen und
Kombinationen hiervon erhält.
3. Abstützvorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützvorrichtung (10) lösbar befestigt ist.
4. Abstützvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (28a, 28b) an der Rückseite (16) der Abstützvorrichtung (10)
angeordnet sind.
5. Abstützvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Auflauffläche (32) sich in Richtung der Vorderseite (18) und hin zur Unterseite
(12) der Abstützvorrichtung (10) geneigt erstreckt.
6. Abstützvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel der Neigung der Auflauffläche (32) in Bezug auf die Stützfläche (30) zwischen
179,9° und 160°, bevorzugt zwischen 175° und 165° und besonders bevorzugt bei ca.
170° liegt.
7. Abstützvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützvorrichtung (10) am unteren Blendrahmenelement und/oder an dem Flügelbeschlag
gegenüberliegenden Blendrahmenelement angeordnet ist.
8. Abstützvorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Oberseite der Abstützvorrichtung mit einem den Reibungskoeffizienten
verringernden Oberflächenmaterial versehen ist und/oder die Auflauffläche der Abstützvorrichtung
(10) eine Oberflächenveredelung aufweist.
9. Abstützvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe der Abstützvorrichtung (10) der Tiefe des über den Blendrahmen (20) nach
Innen hervorstehenden Flügelrahmens entspricht.
10. Abstützvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Funktionsmodul innerhalb des Hohlprofils und/oder auf einer Fläche
der Abstützvorrichtung (10) angeordnet ist, wobei das Funktionsmodul aus einer Gruppe
ausgewählt ist, die Signalprozessoren, Sensoren, Stromversorgungseeinrichtungen, optische
und/oder akustische Signalwandler, Schaltelemente, Datenübertragungsmodule, Datenspeichermodule,
Anschlusselemente für Stromversorgungen und Datenübertragungsverbindungen, Sende-
und Empfangsmodule, Kameramodule, Display- und Projektionselemente, Luftfördereinrichtungen,
Wärmeübertragungselemente und Kombinationen hiervon enthält.
11. Abstützvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützvorrichtung (10) mit dem den Blendrahmen umgebenden Mauerwerk in Verbindung
steht.
12. Fensteranordnung umfassend einen Blendrahmen und ein Flügelrahmen eines Fensters,
einer Fenstertüre oder dergleichen und eine Abstützvorrichtung (10) gemäß einer der
vorhergehenden Ansprüche.