[0001] Die Erfindung betrifft eine hydrostatische Axialkolbenpumpe für einen hydrostatischen
Fahrantrieb für eine mobile Arbeitsmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1, einen entsprechenden hydrostatischen Fahrantrieb gemäß Anspruch 10, sowie ein Verfahren
zur Steuerung der Axialkolbenpumpe gemäß Patentanspruch 11.
[0002] Es sind hydrostatische Fahrantriebe, insbesondere für mobile Arbeitsmaschinen bekannt,
bei denen eine hydrostatische Axialkolbenpumpe und ein oder mehrere hydrostatische
Motoren in einem geschlossenen hydraulischen Kreis miteinander verbunden sind. Die
Pumpe wird von einer Antriebsmaschine, beispielsweise einem Verbrennungs-, insbesondere
Dieselmotor, einer Elektromaschine oder einem Hybridantrieb angetrieben und die Motoren
wiederum treiben beispielsweise Räder oder Achsen oder Ketten der mobilen Arbeitsmaschine
an.
[0003] Die Axialkolbenpumpe ist häufig in ihrem Hubvolumen verstellbar. So kann beispielsweise
bei konstanter Drehzahl der Antriebsmaschine der geförderte Druckmittelvolumenstrom
im geschlossenen Kreis verändert werden, so dass eine Abtriebsdrehzahl der Motoren
und damit eine Fahrgeschwindigkeit der mobilen Arbeitsmaschine verstellt werden kann.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind Abtriebsdrehzahlregelungen und Regler mit einer Rückführung
der Verstellung des Hubvolumens der Axialkolbenpumpe (sogenannte EP-Pumpen) bekannt.
Im Falle von Axialkolbenpumpen in Schrägscheibenbauweise wird dabei ein Ist-Schwenkwinkel
der Schrägscheibe rückgeführt.
[0005] Auch sind aus dem Stand der Technik drehzahlabhängige (DA) Verstelleinheiten für
Axialkolbenpumpen bekannt, bei denen ein Regelventil einen Stelldruck erzeugt, der
abhängig von der Antriebsdrehzahl der Axialkolbenpumpe und vom Arbeitsdruck im hydraulischen
Kreis ist. Der Stelldruck wird durch ein elektromagnetisch betätigbares 4/3-Wegeventil
den beiden gegenwirkenden Stellkammern des Stellzylinders der Axialkolbenpumpe zugeführt.
Durch die Abhängigkeit des Stelldrucks vom Arbeitsdruck ist eine Lastsensitivität
gegeben, die für einen geforderten geschwindigkeitsgeführten Betrieb des Fahrantriebes
nachteilig sein kann.
[0006] Eine alternative Steuerung des Fördervolumens der Axialkolbenpumpe ist als elektrisch,
direkt gesteuerte Verstellung (ET) bekannt. Hierbei sind für jeden der zwei einander
entgegenwirkenden Stelldruckräume des Stellzylinders der Axialkolbenpumpe jeweils
ein unabhängig, elektrisch ansteuerbares Druckreduzierventil vorgesehen. Jedem Druckreduzierventil
ist dabei eine Durchflussrichtung der Axialkolbenpumpe zugeordnet. Der von den Druckreduzierventilen
eingestellte, jeweilige Stelldruck ist proportional zur vorgewählten Stromstärke der
Ansteuerung. Auch hier gilt, dass sich das Fördervolumen nicht nur in Abhängigkeit
des Ansteuerstroms, sondern auch der Drehzahl und des Arbeitsdrucks einstellt.
[0007] Nachteilig an der ET- oder DA-geregelten Pumpe ist, dass keine exakte Geschwindigkeitsführung
bei variierender Last möglich ist.
[0008] Bei Verwendung der EP-geregelten Pumpe entstehen hohe Kosten durch mechanische Rückführung
des Ist-Schwenkwinkels, sowie ein zusätzlicher Aufwand bei der Inbetriebnahme zur
Kompensation von Rückstellkräften an der Schwenkwiege.
[0009] Die ET-geregelte Pumpe kann ergänzend mit einer Vorsteuerung zur Kompensation von
Störgrößen vorgesehen sein. Allerdings ist auch hier eine Genauigkeit schwer zu erreichen,
da Parameter und Kennfelder nicht mit ausreichender Genauigkeit bekannt sind. Es entsteht
ein hoher Parametrierungsaufwand bei Inbetriebnahme.
[0010] Wird die ET-geregelte Pumpe mit einer zusätzlichen Regelung zur Kompensation der
Störgrößen verwendet, ist eine Dynamik der Verstellung gering. Zudem muss eine Messeinrichtung
für den Schwenkwinkel vorgesehen sein.
[0011] Für die ET-geregelte Pumpe kann die genannte Vorsteuerung und die Regelung auch kombiniert
werden. Allerdings führt ein Ausfall der Messeinrichtung dann zu einer verringerten
Genauigkeit der Geschwindigkeitsführung. Das Fahrverhalten des Fahrantriebs könnte
sich verändern, wenn Komponenten verschleißen. Zudem ist ein Parametrierungsaufwand
bei Inbetriebnahme hoch.
[0012] Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine hydrostatische Axialkolbenpumpe
für einen geschwindigkeitsgeführten hydrostatischen Fahrantrieb für eine mobile Arbeitsmaschine
zu schaffen, die bei variierender Last eine robuste Geschwindigkeitsführung bei gleichzeitig
geringem vorrichtungstechnischem Aufwand ermöglicht. Weiterhin besteht die Aufgabe
darin, einen entsprechenden hydrostatischen Fahrantrieb, sowie ein Verfahren zur Steuerung
der Axialkolbenpumpe, insbesondere des hydrostatischen Fahrantriebs zu schaffen.
[0013] Die erste Aufgabe wird gelöst durch eine hydrostatische Axialkolbenpumpe mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1, die zweite durch einen hydrostatischen Fahrantrieb
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 und die dritte durch ein Verfahren mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 11.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindungen sind in den jeweils abhängigen
Patentansprüchen beschrieben.
[0015] Eine Axialkolbenpumpe für einen geschwindigkeitsgeführten, hydrostatischen Fahrantrieb
hat ein verstellbares Hubvolumen und ist zur ist zur fluidischen Verbindung mit einem
Hydromotor in, insbesondere geschlossenem, hydraulischem Kreis vorgesehen. Zur Verstellung
des Hubvolumens der Axialkolbenpumpe ist eine Verstelleinheit vorgesehen, die einen
Stellzylinder mit einer ersten Stelldruckkammer hat, in der über ein erstes Druckreduzierventil
ein erster Stelldruck einstellbar ist. Dieser ist abhängig von einem ersten Strom
an einem ersten Elektromagneten des ersten Druckreduzierventils. Zudem ist eine elektronische
Steuereinrichtung vorgesehen, in der ein Modell des ersten Stroms in unmittelbarer
oder mittelbarer Abhängigkeit von einer angeforderten Geschwindigkeit des Fahrantriebes
abgelegt ist. Erfindungsgemäß weist die Axialkolbenpumpe eine Lern- und / oder Anpassungseinrichtung
auf, die derart ausgestaltet ist, dass über sie in Abhängigkeit des ersten Stroms
und einer diesem zuordenbaren oder zugeordneten Ist-Geschwindigkeit des Fahrantriebes
das Modell, insbesondere wenigstens ein Parameter oder Kennfeld des Modells, anpassbar
ist.
[0016] Durch einen Lern- und Anpassungseffekt kann im Zuge einer Lern- oder Anpassungsphase
das Modell immer stärker verfeinert werden, sodass es zunehmend präziser wird. Dies
kann so weit gehen, dass auf eine Regelung weitgehend oder sogar vollständig verzichtet
werden kann. Damit einher geht, dass eine hohe Präzision und Fahrdynamik erreichbar
ist und gleichzeitig eine Gefahr des Schwingens eines Regelkreises reduziert oder
null ist, was zu höherer Systemrobustheit führt. Bei vollständigem Wegfall einer Regelung
kann sogar auf dafür herkömmlicher Weise notwendige Erfassungseinrichtungen oder Abschätzeinrichtungen
verzichtet werden, was den Aufwand verringert. Zudem ermöglicht die Lern- und/ oder
Anpassungseinrichtung einen verringerten Aufwand bei Inbetriebnahme durch Erlernen
der korrekten Kennfeld- oder Modellparameter.
[0017] Insbesondere zur Realisierung einer geschwindigkeitsgeführten Fahrt auch in entgegengesetzter
Richtung und/oder eines Schleppbetriebs zumindest in einer der beiden Fahrtrichtungen,
weist in einer Weiterbildung der Stellzylinder eine der ersten Stelldruckkammer entgegenwirkende,
zweite Stelldruckkammer auf, in der über ein zweites Druckreduzierventil in genannter
Weise ein zweiter Stelldruck einstellbar ist, der abhängig von einem zweiten Strom
an einem zweiten Elektromagneten des zweiten Druckreduzierventils ist. Dabei enthält
das in der elektronischen Steuereinrichtung abgelegte Modell zusätzlich ein Modell
des zweiten Stroms in unmittelbarer oder mittelbarer Abhängigkeit der angeforderten
Geschwindigkeit. Zudem ist die Anpassungseinrichtung vorzugsweise derart ausgestaltet,
dass über sie in Abhängigkeit des zweiten Stroms und der diesem zuordenbaren oder
zugeordneten Ist-Geschwindigkeit das Modell des zweiten Stroms, insbesondere wenigstens
ein Parameter oder Kennfeld dieses Modells, anpassbar ist. Der bereits erwähnte Vorteil
ergibt sich so auch für die andere Fahrtrichtung und alle möglichen Zug- und Schleppbetriebsrichtungen
oder -arten.
[0018] Die folgenden Weiterbildungen sind aus Gründen der Übersichtlichkeit vorzugsweise
bezüglich der ersten Stelldruckkammer, des ersten Druckreduzierventils, ersten Stelldrucks,
ersten Stroms, ersten Elektromagneten und des Modells des ersten Stroms formuliert.
Sie gelten aber selbstverständlich auch alternativ oder ergänzend für die zweite Stelldruckkammer,
das zweite Druckreduzierventil, den zweiten Stelldruck, zweiten Strom, zweiten Elektromagneten
und das Modell des zweiten Stroms.
[0019] In einer Weiterbildung hat die Axialkolbenpumpe eine Regeleinrichtung, über die eine
Abweichung der Ist-Geschwindigkeit von der angeforderten Geschwindigkeit ausregelbar
ist. Alternativ oder ergänzend ist über die Regeleinrichtung eine Abweichung eines
erfassten oder abgeschätzten Ist-Wertes - von welchem die Ist-Geschwindigkeit abhängig
ist - von einem dem Ist-Wert zuordenbaren oder zugeordneten, angeforderten Wert, ausregelbar.
Dieser abgeschätzte Ist-Wert ist insbesondere ein Ist-Schwenkwinkel der Axialkolbenpumpe,
sofern sie in Schrägachsen- oder Schrägscheibenbauweise ausgeführt ist. Der angeforderte
Wert ist dann insbesondere ein angeforderter Schwenkwinkel.
[0020] In anderen Worten kann die Regeleinrichtung derart ausgestaltet sein, dass ihr Regeleingriff
auf Geschwindigkeitsebene und / oder auf Schwenkwinkel- oder Verdrängungsvolumenebene
wirksam ist.
[0021] Insbesondere wenn Kennwerte des Hydromotors in der Steuereinrichtung abgelegt sind,
ist der angeforderte Schwenkwinkel in einer Variante aus der angeforderten Geschwindigkeit
und einer Volumenstrombilanz der Axialkolbenpumpe und des Hydromotors und in einer
ergänzenden oder alternativen Variante aus einem Kennfeld ermittelbar. Letztgenannte
Variante ermöglicht die Berücksichtigung von Leckage und damit des Wirkungsgrades
der Axialkolbenpumpe und des Hydromotors.
[0022] Die genannte Bilanz lautet für die angeforderte Geschwindigkeit v
soll und den daraus resultierenden angeforderten Schwenkwinkel α
P,Soll der Axialkolbenpumpe:

[0023] Analog lautet für die Ist-Geschwindigkeit v
Ist und den daraus resultierenden, abgeschätzten Ist-Schwenkwinkel α
P,Est die Bilanz:

[0024] In einer Weiterbildung ist eine Eingangsgröße der Regeleinrichtung der angeforderte
Schwenkwinkel, sowie der aus der Bilanz oder dem Kennfeld abgeschätzte Ist-Schwenkwinkel
der Axialkolbenpumpe.
[0025] Für die Abschätzung des Ist-Schwenkwinkels der Axialkolbenpumpe ist in einer Weiterbildung
ein "Beobachter" oder eine Abschätzeinrichtung vorgesehen, in dem oder die genannte
Bilanz oder das Kennfeld zur Auswertung abgelegt ist. Alternativ oder ergänzend kann
eine Erfassungseinrichtung zur Erfassung des Ist-Schwenkwinkels der Axialkolbenpumpe
vorgesehen sein, was zu einem präziseren Ergebnis als die Abschätzung führt.
[0026] In einer Weiterbildung sind erste Ausgabewerte der Regeleinrichtung und der Steuereinrichtung
bezüglich des ersten Stroms über einen ersten Operator zum ersten Strom verknüpfbar
oder verknüpft. So ergänzen oder summieren sich die ersten Ausgabewerte über den ersten
Operator zum ersten Strom. Alternativ oder ergänzend sind zweite Ausgabewerte über
einen zweiten Operator zum zweiten Strom verknüpfbar oder verknüpft, sodass sich die
zweiten Ausgabewerte zum zweiten Strom ergänzen oder summieren.
[0027] In einer Weiterbildung ist die Anpassungseinrichtung derart ausgestaltet, dass über
sie in Abhängigkeit des ersten Stroms und der dieser zuordenbaren oder zugeordneten
Ist-Geschwindigkeit auch ein Modell der Regeleinrichtung, insbesondere wenigstens
ein Parameter oder Kennfeld dieses Modells, anpassbar ist. Alternativ oder ergänzend
ist die Anpassungseinrichtung derart ausgestaltet, dass über sie in Abhängigkeit des
zweiten Stroms und der diesem zuordenbaren oder zugeordneten Ist-Geschwindigkeit ein
Modell der Regeleinrichtung, insbesondere wenigstens ein Parameter oder Kennfeld dieses
Modells, anpassbar ist.
[0028] In einer Weiterbildung ist die Anpassungseinrichtung derart ausgestaltet, dass über
sie das Modell der Steuereinrichtung und ein Modell der Regeleinrichtung derart anpassbar
sind, dass ein erster Ausgabewert der Regeleinrichtung minimierbar, nahe null oder
null ist. Alternativ oder ergänzend ist die Anpassungseinrichtung derart ausgestaltet,
dass über sie das Modell der Steuereinrichtung und ein Modell der Regeleinrichtung
derart anpassbar sind, dass ein zweiter Ausgabewert der Regeleinrichtung minimierbar,
nahe null oder null ist.
[0029] In einer Weiterbildung ist die Regeleinrichtung automatisiert oder durch einen Bediener
deaktivierbar, insbesondere im Anschluss an einen Anpassungsbetrieb oder eine Inbetriebnahme.
Vorzugsweise hat die Regeleinrichtung einen Bereitschaftsmodus. Insbesondere weist
dieser eine fortlaufende Kontrolle der Abweichung auf, sodass ein (Wieder-) Eingreifen
der Regeleinrichtung oberhalb einer vorbestimmten Schwelle der Abweichung, jederzeit
möglich ist.
[0030] In einer Weiterbildung ist die Anpassungseinrichtung automatisiert oder durch einen
Bediener deaktivierbar, insbesondere im Anschluss an einen Anpassungsbetrieb oder
eine Inbetriebnahme. Vorzugsweise hat die Anpassungseinrichtung einen Bereitschaftsmodus.
Insbesondere weist dieser eine fortlaufende Kontrolle der Abweichung auf, sodass eine
(Wieder-) Aufnahme der Anpassung des Modells oder der Modelle, beispielsweise im Falle
lebenszyklusbedingter Alterung der Axialkolbenpumpe, des Hydromotors und/oder des
hydraulischen Kreises, jederzeit möglich ist.
[0031] In einer Weiterbildung hat die Anpassungseinrichtung für die Anpassung eine Abbruchbedingung
zumindest in Abhängigkeit des ersten Stroms und der zuordenbaren oder zugeordneten
Ist-Geschwindigkeit. Alternativ oder ergänzend weist die Anpassungseinrichtung für
die Anpassung eine Abbruchbedingung zumindest in Abhängigkeit des zweiten Stroms und
der zuordenbaren oder zugeordneten Ist-Geschwindigkeit auf.
[0032] In einer Weiterbildung hat das jeweilige Modell jeweils einen statischen Anteil und
einen dynamischen Anteil, wobei die Anpassungseinrichtung auf einen der Anteile oder
auf beide anpassend einwirken kann.
[0033] Vorzugsweise hat die Axialkolbenpumpe wenigstens ein Bedienelement zur Erfassung
der angeforderten Geschwindigkeit, insbesondere ein Fahrpedal oder ein Fahrjoystick,
oder zumindest eine Schnittstelle für genanntes Bedienelement. Zudem können weitere
Bedienelemente wie Fahrtrichtungsschalter, Fahrbereichsauswahlschalter, Inch-Pedal
oder Cruise Control - oder entsprechende Schnittstellen - vorgesehen sein.
[0034] Vorzugsweise sind die Anpassungseinrichtung, die Steuereinrichtung und ggf. die Regeleinrichtung
und/oder der Beobachter zu einer Steuereinheit, insbesondere baulich und/oder logisch,
zusammengefasst.
[0035] Vorzugsweise ist die oder sind die oben genannten Schnittstellen an der Steuereinheit
vorgesehen.
[0036] Vorzugsweise hat die Steuereinheit eine, insbesondere mit der oder den Schnittstellen
verbundene oder signalverbundene, Interpretations- oder Ermittlungseinrichtung, über
die eine Stellung des Fahrpedals und / oder anderer Bedienelemente interpretierbar
ist oder sind, woraus die angeforderte Geschwindigkeit ableitbar ist.
[0037] In einer Weiterbildung hat der Hydromotor ein konstantes Verdrängungsvolumen, wodurch
die oben genannten Bilanzen und Abschätzungen vergleichsweise einfach ausführbar sind.
Alternativ hat er ein verstellbares Verdrängungsvolumen. Zur Ausführung der Bilanzen
ist dann vorzugsweise eine zusätzliche Erfassungseinrichtung für sein Verdrängungsvolumen
und/oder eine Abschätzeinrichtung zu dessen Abschätzung vorgesehen.
[0038] Ein geschwindigkeitsgeführter hydrostatischer Fahrantrieb, insbesondere für eine
mobile Arbeitsmaschine, hat eine Axialkolbenpumpe, die gemäß wenigstens einem Aspekt
der vorangegangenen Beschreibung ausgestaltet ist. Sie ist mit einem Hydromotor in,
insbesondere geschlossenem, hydraulischem Kreis fluidisch verbunden und mit einer
Antriebsmaschine, insbesondere einer Verbrennungskraftmaschine, gekoppelt oder koppelbar.
Der Hydromotor ist mit einem Abtrieb, insbesondere einem Rad, einer Achse oder Kette
gekoppelt oder koppelbar.
[0039] Ein Verfahren zur Steuerung der Axialkolbenpumpe, die gemäß wenigstens einem Aspekt
der vorhergehenden Beschreibung ausgestaltet ist, hat zumindest Schritte "Modellbasiertes
Ermitteln eines einer angeforderten Geschwindigkeit zugeordneten ersten Stroms", sowie
"Ansteuern des ersten Elektromagneten damit". Erfindungsgemäß weist das Verfahren
einen Schritt "Anpassen des Modells zumindest in Abhängigkeit der Ist-Geschwindigkeit
und des ersten Stroms" auf.
[0040] Ergänzend weist es vorzugsweise einen vorgelagerten Schritt "Erfassen der angeforderten
Geschwindigkeit", sowie einen Schritt "Erfassen der Ist-Geschwindigkeit" auf.
[0041] In einer Weiterbildung des Verfahrens erfolgt ein Schritt "Modellbasiertes Ausregeln
einer Differenz aus angeforderter Geschwindigkeit und Ist-Geschwindigkeit, oder einer
von diesen Geschwindigkeiten abhängigen Differenz".
[0042] In einer Weiterbildung des Verfahrens erfolgt ein Schritt "Anpassen des Modells oder
der Modelle in Abhängigkeit zumindest der Ist-Geschwindigkeit und des ersten Stroms
derart, bis das Ausregeln, insbesondere gemäß einer vorbestimmten Abbruchbedingung,
entfallen kann".
[0043] In einer Weiterbildung des Verfahrens erfolgt ein Schritt "Deaktivieren der Anpassungseinrichtung
in Abhängigkeit einer vorbestimmten Abbruchbedingung, und/oder Deaktivieren der Regeleinrichtung
in Abhängigkeit einer vorbestimmten Abbruchbedingung".
[0044] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen hydrostatischen Axialkolbenpumpe,
eines damit ausgeführten Fahrantriebes, sowie eines Verfahrens zur Steuerung der Axialkolbenpumpe
sind in den Zeichnungen dargestellt. Anhand der Figuren dieser Zeichnungen wird die
Erfindung nun näher erläutert.
[0045] Es zeigen:
Figur 1 einen hydraulischen Schaltplan einer erfindungsgemäßen Axialkolbenpumpe gemäß
einem Ausführungsbeispiel,
Figur 2 einen logischen Schaltplan eines erfindungsgemäßen Fahrantriebes mit der Axialkolbenpumpe
gemäß Figur 1 und einem darin abgelegten erfindungsgemäßen Verfahren in schwenkwinkelbasiertem
Anpassungsbetrieb,
Figur 3 einen logischen Schaltplan des erfindungsgemäßen Fahrantriebes gemäß Figur
2 und dem darin abgelegten erfindungsgemäßen Verfahren in geschwindigkeitsbasiertem
Anpassungsbetrieb, und
Figur 4 einen logischen Schaltplan des erfindungsgemäßen Fahrantriebes gemäß Figur
2 und 3 und dem darin abgelegten erfindungsgemäßen Verfahren in einem rein gesteuerten
Betrieb.
[0046] Figur 1 zeigt einen Schaltplan des Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Axialkolbenpumpe
1. Es werden nur die für die Erfindung wesentlichen Komponenten der Axialkolbenpumpe
beschrieben. Sie hat ein Gehäuse 2, an dem zwei Arbeitsanschlüsse A, B gebildet sind,
an die jeweils eine (nicht gezeigte) Arbeitsleitung eines geschlossenen Kreises angeschlossen
wird. Mit einem in den Kreis fluidisch eingebundenen (nicht gezeigten) Hydromotor
ist so ein erfindungsgemäßer hydrostatischer Fahrantrieb für eine (nicht gezeigte)
mobile Arbeitsmaschine gebildet.
[0047] Die Axialkolbenpumpe 1 ist mit einer Schrägscheibe 4 ausgeführt, deren Schwenkwinkel
α
P über eine Verstelleinheit 6 einstellbar ist. Dazu dient ein doppeltwirkender Stellzylinder
8, der eine erste Stelldruckkammer 10
1 und eine dem entgegenwirkende, zweite Stelldruckkammer 10
2 aufweist.
[0048] Ein erster Steuerdruck p
st1 wirkt in der ersten Stelldruckkammer 10
1 in Richtung einer Vergrößerung des Schwenkwinkels α
P und damit in Richtung einer Vergrößerung des Hubvolumens V
P der Axialkolbenpumpe 1. Dem entgegen wirkt ein zweiter Stelldruck p
st2 in der zweiten Stelldruckkammer 10
2 in Richtung einer Verkleinerung des Schwenkwinkels α
P und damit in Richtung einer Verringerung des Hubvolumens V
P der Axialkolbenpumpe 1. Dabei lässt sich eine Stelldruckdifferenz Δp
st = p
st1 - p
st2 definieren, wobei diese Stelldruckdifferenz Δp
st definitionsgemäß im Ausführungsbeispiel stets in Richtung einer Vergrößerung des
Schwenkwinkels ap, bzw. des Hubvolumens V
P, wirkt.
[0049] Über eine Antriebswelle 12 der Axialkolbenpumpe 1 wird deren Triebwerk 14 und darüberhinausgehend
auch eine Speisepumpe 16 angetrieben. Die Antriebswelle 12 wird von einem (nicht gezeigten)
Dieselmotor angetrieben und rotiert mit einer Drehzahl n
P. Diese Drehzahl np wirkt zusammen mit der Stelldruckdifferenz Δp
st in Richtung einer Vergrößerung des Schwenkwinkels α
P. Genauer gesagt wirkt eine Zunahme der Drehzahl n
P auf diese Weise.
[0050] Eine Charakteristik der Axialkolbenpumpe 1 ist in einer elektronischen Steuereinheit
18 als Formeln und/oder als Kennfelder bzw. Kennlinien hinterlegt.
[0051] Weiterhin werden die Drehzahl np und die Stelldruckdifferenz Δp
st und der Hochdruck HD gemessen. Damit lassen sich Betriebspunkte der erfindungsgemäßen
Axialkolbenmaschine 1 ansteuern, ohne dass dafür eine Rückkoppelung im Sinne eines
Regelkreises notwendig ist.
[0052] Die beiden Stelldrücke p
st1, p
st2 werden über zwei Druckreduzierventile 20
1, 20
2 gesteuert. Diese haben jeweils einen elektrischen Magneten a, b, der über eine jeweilige
elektrische Leitung 22
1, 22
2 mit der elektronischen Steuereinheit 18 verbunden sind.
[0053] Die beiden Druckreduzierventile 20
1, 20
2 sind derart ausgelegt, dass der jeweilige Stelldruck p
st1, p
st2 proportional zur jeweiligen Stromstärke I
1, I
2 ist.
[0054] Die beiden Druckreduzierventile 20
1, 20
2 werden eingangsseitig über eine Speisedruckleitung 24 von der Speisepumpe 16 versorgt.
[0055] Figur 2 zeigt einen logischen Schaltplan eines hydrostatischen Fahrantriebes 26 mit
der Axialkolbenpumpe 1 gemäß Figur 1, wobei diese in auf die zuvor genannten Komponenten
Verstelleinheit 6, Stellzylinder 8, Triebwerk 14 und Steuereinheit 18 reduziert dargestellt
ist. Der Fahrantrieb 26 hat einen Fahrantriebsstrang 28, sowie eine Bedienerschnittstelle
30. Der Fahrantriebsstrang 28 enthält die in ihrem Hubvolumen V
P = f(α
P) verstellbare Axialkolbenpumpe 6, 8, 14 und einen mit konstantem Verdrängungsvolumen
V
M ausgestalteten Hydromotor 32. Beide sind wie vorbeschrieben in geschlossenem, hydraulischem
Kreis angeordnet. Der Fahrantriebsstrang 28 hat des Weiteren eine Erfassungseinrichtung
34 zur Erfassung des Ist-Wertes einer Fahrgeschwindigkeit v
ist.
[0056] Die Bedienerschnittstelle 30 (HMI) hat zur Definition einer Geschwindigkeitsanforderung
ein Fahrpedal 36, ein Inchpedal 38, ein Cruise Control 40, sowie weitere Bedienelemente
42.
[0057] Die Steuereinheit 18 hat eine Interpretationseinrichtung 44 zur Wandlung der Geschwindigkeitsanforderung
des Bedieners in eine Geschwindigkeitsvorgabe oder angeforderte Geschwindigkeit v
soll. Die Steuereinheit 18 hat zudem eine Berechnungseinrichtung 46 zur Berechnung eines
angeforderten Schwenkwinkels α
P,soll der Axialkolbenpumpe 1 gemäß Figur 1 aus der angeforderten Geschwindigkeit v
soll.
[0058] Des Weiteren hat die Steuereinheit 18 eine Steuereinrichtung 48, eine dieser überlagerbare
oder überlagerte Regeleinrichtung 50, eine Anpassungseinrichtung 52, sowie eine Abschätzeinrichtung
54.
[0059] Gemäß Figur 2 erfolgt eine Auslenkung des Fahrpedals 36, das mit der Interpretationseinrichtung
44 signalverbunden ist. Diese wandelt den Fahrerwunsch in eine angeforderte Geschwindigkeit
v
soll um, die in die Berechnungseinrichtung 46 eingeht. Hierin erfolgt, unter Annahme eines
Konstantmotors 32 mit konstantem Verdrängungsvolumen V
M, die Berechnung eines entsprechenden Sollschwenkwinkels α
Psoll. Dieser geht in die Steuereinrichtung 48 und in die Regeleinrichtung 50 ein. In beiden
Einrichtungen 48, 50 sind Kennfelder und jeweils ein Modell des ersten Stroms I
1 in Abhängigkeit des angeforderten Schwenkwinkels α
Psoll, das heißt mittelbar in Abhängigkeit der angeforderten Geschwindigkeit v
soll, abgelegt. Die Einrichtungen 48, 50 ermitteln aus dem jeweiligen Modell und Kennfeld
erste Ausgabewerte I
1ff bezüglich Steuerung ("feed-forward") und I
1fb bezüglich Regelung ("feed-back"). Beide Ausgabewerte I
1ff und I
1fb werden dann an einem ersten Operator 56 zum ersten Strom I
1 addiert. Dieser steuert per elektrischer Leitung 22
1 gemäß Figur 1 den ersten Elektromagneten a an und bewirkt dort über das damit angesteuerte
erste Druckreduzierventil 20
1 einen ersten Stelldruck p
st1 in dem ersten Stelldruckraum (10
1). An der Axialkolbenpumpe 6, 8, 14 gemäß Figur 2 resultiert daraus ein Ist-Schwenkwinkel
α
Pist, der bei der Drehzahl np der Axialkolbenpumpe und Antriebsmaschine zu einem Druckmittelvolumenstrom
Q
P führt. Über die oben genannte Bilanz resultiert daraus am Hydromotor 32 die Abtriebsdrehzahl
n
M die zu der Ist-Geschwindigkeit v
ist proportional ist. Letztgenannte wird von der Erfassungseinrichtung 34 erfasst und
an die Abschätzeinrichtung 54 gemeldet. Diese schätzt den Ist-Schwenkwinkel, da dieser
nicht erfasst wird, ab. Der abgeschätzte Ist-Schwenkwinkel ist als α
Pest bezeichnet. Er geht in die Regeleinrichtung 50 als zweite Eingangsgröße, neben dem
Sollwert α
Psoll des Schwenkwinkels, ein. Auf diese Weise kann auf die teure Erfassung des Ist-Schwenkwinkels
α
Pist verzichtet werden und dennoch eine Regelung stattfinden. Zudem geht die Ist-Geschwindigkeit
v
ist in die Anpassungseinrichtung 52 zusammen mit dem ihr zugrundeliegenden, ersten Strom
I
1 ein. Der dort abgelegte Lern- und Anpassungsalgorithmus verändert im Zuge dessen
die Modellparameter der in den Einrichtungen 48 und 50 abgelegten Modelle und/oder
die Kennfelder des ersten Stroms I
1, so dass mit zunehmender Anpassung der erste Ausgabewert I
1fb der Regeleinrichtung 50 immer kleiner wird, die Regelung also abnimmt.
[0060] Die Anpassungseinrichtung 52 ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass sich im Laufe
des Anpassungsbetriebes eine immer bessere Übereinstimmung zwischen verwendeten und
tatsächlich vorliegenden Parametern der Modelle ergibt.
[0061] Auf diese Weise können auch Alterungseffekte der Komponenten in der Steuerung der
Axialkolbenpumpe 1 berücksichtigt werden. Es ergibt sich ein gleichbleibend gutes
Fahrverhalten.
[0062] Durch das geschilderte Anpassen der Kennfelder und/oder Parameter verbessert sich
insbesondere die Steuerung mittels der Steuereinrichtung 48 immer weiter, so dass
ab einem gewissen Zeitpunkt oder Abbruchkriterium auf die Regelung durch die Regeleinrichtung
50 vollständig verzichtet werden kann. Dieser Fall ist in Figur 4 dargestellt. Die
Regeleinrichtung 50, sowie die Anpassungseinrichtung 52 und die Abschätzeinrichtung
54 sind dann deaktiviert (grafisch nicht dargestellt).
[0063] Da dann nur noch gesteuert und nicht mehr geregelt wird, weisen die Axialkolbenpumpe
und der Fahrantrieb eine Robustheit beispielsweise gegen Sensorausfall auf. In diesem
Fall kann dann auf eine Messung der Ist-Geschwindigkeit v
ist, verzichtet werden. Der Verzicht auf Sensorik ist hoch zu bewerten, da ein jederzeit
möglicher Sensorausfall üblicher Weise sehr ungünstige Auswirkungen auf die Geschwindigkeitsführung
hat.
[0064] Zum Erlernen der benötigten Parameter und Kennfelder kann sich in der Lern- und Anpassungsphase
jedoch eine zeitweilige Verwendung eines Sensors für die Ist-Geschwindigkeit v
ist und eines Schwenkwinkelsensors für den Ist-Schwenkwinkel α
ist als sinnvoll erweisen, um die Lern- und Anpassungsphase zu verkürzen.
[0065] Das Anpassen der Parameter und/oder der Kennfelder kann durch einen Schritt "lokale
Anpassung von Punkten im Kennfeld" und/oder einen Schritt "Verschiebung von Kennlinien"
erfolgen. Vorteil der Kennlinienverschiebung ist, dass auch Punkte, die nicht im Betrieb
angefahren werden, mit adaptiert werden. Hierfür ist ein Modellansatz notwendig, der
beispielsweise einen linearen Zusammenhang der abzuschätzenden Größe mit dem Schwenkwinkel
beschreibt. Nachteilig an der Kennlinienverschiebung kann sein, dass es zu einer Verschlechterung
mancher Punkte kommt, falls der angenommene Zusammenhang (bspw. lineare Zusammenhang)
nicht zutrifft.
[0066] Figur 3 zeigt eine Variante des Fahrantriebes 26 gemäß Figur 2, bei der die Ermittlungen
des Schwenkwinkels α
Psoll aus der angeforderten Geschwindigkeit v
soll und des abgeschätzten Ist-Schwenkwinkels α
pest aus der Ist-Geschwindigkeit v
ist entfallen, da die Steuereinrichtung 48 und die Regeleinrichtung 50 unmittelbar geschwindigkeitsabhängig
wirksam sind, also ohne eine Rekonstruktion des Schwenkwinkels α aus der Geschwindigkeit
v. In diesem Fall geht die Ist-Geschwindigkeit v
ist direkt in die Regeleinrichtung 50 und die Soll-Geschwindigkeit v
soll direkt in die Steuereinrichtung 48 und die Regeleinrichtung 50 ein.
[0067] Vorteile der Erfindung sind eine Vereinfachung und Kostenreduktion durch Entfall
einer EP-geregelten Pumpe, eine verbesserte Leistung durch präzise Geschwindigkeitsfolge,
ein reduzierter Inbetriebnahmeaufwand, da benötigte Parameter selbstständig eingestellt
und erlernt werden, eine Erhöhung der Sicherheit, da eine messtechnische Erfassung
nur zeitweilig benötigt wird und nach Inbetriebnahme ein rein gesteuerter Betrieb
möglich wird, sowie das Erreichen eines über die Lebenszeit gleichbleibenden Maschinenverhaltens
bei fortlaufender Verwendung der Anpassungseinrichtung 52, da Verschleißeffekte durch
die Anpassung der Parameter und/oder der Kennfelder in der Fahrzeugsteuerung kompensiert
werden.
[0068] Offenbart ist eine Axialkolbenpumpe für einen hydrostatischen Fahrantrieb, mit einem
hydraulisch verstellbaren Hubvolumen und einer Verstelleinheit dafür, wobei proportional
zu einem Verstellstrom ein Verstelldruck der Verstelleinheit wirksam ist, von dem
das Hubvolumen und mittelbar ein Volumenstrom und eine Fahrgeschwindigkeit abhängen.
Dabei ist eine Steuereinrichtung vorgesehen, in der ein Modell und/oder ein Kennfeld
des Verstellstroms in Abhängigkeit einer angeforderten Geschwindigkeit abgelegt ist.
Erfindungsgemäß ist eine Lern- und/oder Anpassungseinrichtung vorgesehen, über die
in Abhängigkeit des Verstellstroms und einer diesem zuordenbaren oder zugeordneten
Ist-Geschwindigkeit das Modell und/oder Kennfeld anpassbar ist.
[0069] Offenbart ist zudem ein hydrostatischer Fahrantrieb mit der Axialkolbenpumpe. Offenbart
ist weiterhin eine mobile Arbeitsmaschine, insbesondere ein Kommunalfahrzeug, ein
Radlader, eine Landmaschine, wie beispielsweise ein Sprayer oder ein Mähdrescher,
oder dergleichen, mit einem derartigen hydrostatischen Fahrantrieb. Offenbart ist
zudem ein Verfahren zur Steuerung der Axialkolbenpumpe und/oder des Fahrantriebes.
1. Hydrostatische Axialkolbenpumpe für einen geschwindigkeitsgeführten hydrostatischen
Fahrantrieb(26), die ein verstellbares Hubvolumen (VP), aufweist und zur fluidischen Verbindung mit einem Hydromotor (32) in, insbesondere
geschlossenem, hydraulischem Kreis vorgesehen ist, und die zur Verstellung des Hubvolumens
(VP) eine Verstelleinheit (6) hat, die einen Stellzylinder (8) mit einer ersten Stelldruckkammer
(101) hat, in der über ein erstes Druckreduzierventil (201) ein erster Stelldruck (pst1) einstellbar ist, der abhängig von einem ersten Strom (I1) an einem ersten Elektromagneten (a) des ersten Druckreduzierventils (201) ist, und die eine elektronische Steuereinrichtung (48) hat, in der ein Modell des
ersten Stroms (I1) in Abhängigkeit einer anforderbaren oder angeforderten Geschwindigkeit (vsoll) abgelegt ist, gekennzeichnet durch eine Anpassungseinrichtung (52), die derart ausgestaltet ist, dass über sie in Abhängigkeit
des ersten Stroms (I1) und einer diesem zuordenbaren oder zugeordneten Ist-Geschwindigkeit (vist) das Modell anpassbar ist.
2. Axialkolbenpumpe nach Anspruch 1 mit einer Regeleinrichtung (50), über die eine Abweichung
der Ist-Geschwindigkeit (vist) von der angeforderten Geschwindigkeit (vsoll) ausregelbar ist,
3. Axialkolbenpumpe nach Anspruch 2, wobei erste Ausgabewerte (I1fb, I1ff) der Regeleinrichtung (50) und der Steuereinrichtung (48) über einen ersten Operator
(56) zum ersten Strom (I1) verknüpfbar oder verknüpft sind.
4. Axialkolbenpumpe nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Anpassungseinrichtung (52) derart
ausgestaltet ist, dass über sie in Abhängigkeit des ersten Stroms (I1) und der dieser zuordenbaren oder zugeordneten Ist-Geschwindigkeit (vist) ein Modell der Regeleinrichtung (50) anpassbar ist.
5. Axialkolbenpumpe nach einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei die Anpassungseinrichtung
(52) derart ausgestaltet ist, dass über sie das Modell der Steuereinrichtung (48)
und ein Modell der Regeleinrichtung (50) derart anpassbar sind, dass ein erster Ausgabewert
(I1fb) der Regeleinrichtung (50) minimierbar, nahe null oder null ist oder mit Bezug zum
ersten Ausgabewert (I1ff) der Steuereinrichtung (48) vernachlässigbar ist.
6. Axialkolbenpumpe nach Anspruch 2 oder einem darauf rückbezogenen Anspruch, wobei die
Regeleinrichtung (50) deaktivierbar ausgestaltet ist, insbesondere im Anschluss an
einen Anpassungsbetrieb oder eine Inbetriebnahme.
7. Axialkolbenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Anpassungseinrichtung
(52) deaktivierbar ausgestaltet ist, insbesondere im Anschluss an einen Anpassungsbetrieb
oder eine Inbetriebnahme.
8. Axialkolbenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Anpassungseinrichtung
(52) eine Abbruchbedingung der Anpassung zumindest in Abhängigkeit des ersten Stroms
(I1) und der zuordenbaren oder zugeordneten Ist-Geschwindigkeit (vist) hat.
9. Axialkolbenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das jeweilige Modell
jeweils einen statischen Anteil und einen dynamischen Anteil hat.
10. Hydrostatischer Fahrantrieb mit einer Axialkolbenpumpe (1), die gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche ausgestaltet ist, und die mit einem Hydromotor (32) in, insbesondere geschlossenem,
hydraulischem Kreis fluidisch verbunden ist, wobei die Axialkolbenpumpe (1) mit einer
Antriebsmaschine und der Hydromotor (32) mit einem Abtrieb gekoppelt oder koppelbar
ist.
11. Verfahren zur Steuerung einer Axialkolbenpumpe (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis
9 und/oder eines Fahrantriebes (26) gemäß Anspruch 10, mit Schritten
- Modellbasiertes Ermitteln zumindest eines einer angeforderten Geschwindigkeit (vsoll) zugeordneten ersten Stroms (I1),
- Ansteuern des ersten Elektromagneten (a) damit, gekennzeichnet durch einen Schritt
- Anpassen des Modells in Abhängigkeit einer Ist-Geschwindigkeit (vist) und zumindest des ersten Stroms (I1).