[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur frequenzvariablen Steuerung der Lichtfarbe
und/oder des Lichtstromes (bzw. der Helligkeit) eines Beleuchtungssystems.
[0002] Weiters betrifft die Erfindung eine Beleuchtungssteuerungseinheit, umfassend ein
Speichermedium, auf dem eine Programmlogik zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens gespeichert ist, und einen mit dem Speichermedium in Verbindung stehenden
Mikrokontroller.
[0003] Zudem betrifft die Erfindung ein Beleuchtungsmodul, umfassend ein Beleuchtungssystems
und eine erfindungsgemäße Beleuchtungssteuerungseinheit.
[0004] Weiters betrifft die Erfindung eine Beleuchtungsanordnung, umfassend eine Anzahl
an einzeln ansteuerbaren erfindungsgemäßen Beleuchtungsmodulen.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind Beleuchtungen bekannt, bei denen die Regelung der
abgestrahlten Lichtfarbe und der Helligkeit über eine Pulsweitenmodulation erfolgt,
die mittels eines Mikrokontrollers geregelt wird. Hierzu weist der Mikrokontroller
je zu regelnder Lichtquelle einen Timer und einen zugehörigen Komparator auf, wobei
jede Lichtquelle für eine bestimmte Zeitdauer innerhalb einer Taktperiode aktiviert
wird. Diese Zeitdauer wird durch Vergleich eines vorgebbaren Timer-Sollwertes mit
dem Timer-Istwert mittels dem Komparator erfasst und die jeweilige Lichtquelle entsprechend
angesteuert. Die Taktrate eines solchen Mikrokontrollers kann beispielsweise eine
Frequenz von 1kHz betragen, wobei innerhalb eines solchen Intervalls noch Teilintervalle
vorliegen können, die die Kombination von RGB-Farbanteilen ermöglicht. Bei einer Teilung
in vier Teilintervalle (siehe Fig. 1) können die einzelnen Lichtquellen mit einer
Frequenz von bis zu 4kHz ausgeschaltet werden.
[0006] Da die minimale Einschaltzeitdauer aufgrund des minimalen Teilintervalls der Taktung
des Mikrokontrollers begrenzt ist, kann es beispielsweise für ein Dimmen des abgestrahlten
Lichts erforderlich sein, die Taktdauer zu erhöhen, um so den Anteil des minimalen
Teilintervalls an der Gesamtzeitdauer zu verringern. Damit lassen sich auch unterschiedliche
Verhältnisse der Mischung der beteiligten Lichtfarben erzielen. Beispielsweise kann
hierzu die Arbeitsfrequenz des Mikrokontrollers durch Halbieren auf 500 Hz gesenkt
werden. Figur 2 zeigt einen solchen Übergang, in der ein Taktintervall nun 8 Mindestzeitteilintervalle
umfasst. Darin soll beispielsweise der Anteil der Lichtfarbe "Rot" an der abgestrahlten
Lichtverteilung reduziert bzw. gedimmt (vorliegend halbiert) werden. Die verbleibenden
Lichtfarben Grün und Blau sollen allerdings unverändert beibehalten werden. Da eine
Lichtfarbe innerhalb des Taktintervalls nur einmal ausgeschaltet werden kann, wird
die Einschaltzeitdauer der Abstrahlung der Lichtfarben Grün und Blau bei doppelter
Taktzeitdauer einfach verdoppelt. Damit ist nach erfolgtem Übergang grundsätzlich
im zeitlichen Mittel eine unveränderte Abstrahlung der Lichtfarben Grün und Blau sichergestellt.
Allerdings kommt es im Bereich des Übergangs zu einer kurzen Erhöhung der durchschnittlichen
Abstrahlung, die in Figur 2 durch den eingekreisten Bereich dargestellt ist. Erst
die darauffolgende nun verlängerte Einschaltpause bzw. Ausschaltzeitdauer führt zu
einem Abklingen der Erhöhung hin zu dem ursprünglich angestrebten Durchschnittswert.
[0007] In Abhängigkeit von der Taktrate des Mikrokontrollers ist diese kurzzeitige Erhöhung
für das menschliche Auge erkennbar. Zudem geht mit der starren Arbeitsweise der Mikrokontroller
das Problem einher, dass Schwebungen in der Abstrahlung von weitgehend gleichgetakteten
Beleuchtungssystemen entstehen können, die für das menschliche Auge erkennbar sein
können und störend wirken.
[0008] Eine Aufgabe der Erfindung besteht daher darin ein Verfahren zu schaffen, mit dem
die Nachteile des Standes der Technik überwunden werden. Diese Aufgabe wird mit einem
Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, indem erfindungsgemäß das Beleuchtungssystem
zumindest zwei Lichtquellen unterschiedlicher Lichtfarbe umfasst, wobei zur Ansteuerung
der zumindest zwei Lichtquellen ein Mikrokontroller vorgesehen ist, umfassend die
folgenden Schritte:
- a) Empfang eines die abzustrahlende Lichtfarbe und/oder den abzustrahlenden Lichtstrom
des Beleuchtungssystems vorgebenden Inputsignals,
- b) Berechnen eines Taktzyklus umfassend eine sequenzielle Abfolge von Einschaltzeitdauerverhältnissen
der zumindest zwei Lichtquellen, und gegebenenfalls eines zusätzlichen durch Ausschaltung
sämtlicher Lichtquellen gekennzeichneten Betriebspausenzeitverhältnisses, in Abhängigkeit
von dem Inputsignal, wobei die sequenzielle Abfolge dergestalt bestimmt wird, dass
zu jedem Zeitpunkt immer nur maximal eine der zumindest zwei Lichtquellen aktiv ist,
- c) Berechnen von Einschaltzeitdauern und gegebenenfalls einer Betriebspausenzeitdauer,
indem die in Schritt b) errechneten Einschaltzeitdauerverhältnisse und gegebenenfalls
das Betriebspausenzeitdauerverhältnis mit einer variablen Referenzzeitdauer multipliziert
werden, und berechnen einer variablen Taktzeitdauer durch Summation der innerhalb
eines Taktzyklus vorgesehenen Einschaltzeitdauern und gegebenenfalls der Betriebspausenzeitdauer,
wobei sämtliche Zeitdauerverhältnisse und damit die daraus berechneten Zeitdauern
dergestalt gewählt sind, dass innerhalb der variablen Taktzeitdauer im zeitlichen
Mittel die gemäß dem Inputsignal vorgegebene Lichtfarbe und/oder der Lichtstrom abgestrahlt
wird,
- d) Steuerung der Ein- und Ausschaltvorgänge der zumindest zwei Lichtquellen mittels
dem Mikrocontroller zur Umsetzung der gemäß Schritt b) berechneten sequenziellen Abfolge
unter Heranziehung der gemäß Schritt c) errechneten Einschaltzeitdauern und gegebenenfalls
Betriebspausenzeitdauer.
[0009] Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, die Lichtfarbe und die Helligkeit
des durch das Beleuchtungssystems abgestrahlten Lichtes zu variieren, ohne dabei unerwünschte
Übergangsüberlagerungen zu verursachen, oder Schwebungen der Lichtabstrahlung unterschiedlicher
Beleuchtungssystemen in Kauf zu nehmen. Zudem kann der Mikrokontroller besonders einfach
ausgestaltet werden, da immer nur eine Lichtquelle zur gleichen Zeit aktiv ist.
[0010] Anders ausgedrückt, können alternativ zur üblichen Ansteuerung über drei PWM Signale
(für ein RGB-System) mit fester Frequenz zeitliche aneinander gereihte Zeitspannen
von beispielsweise rotem, grünem, blauem (auch weitere Farben möglich) und keinem
Licht in beliebiger sequenzieller Reihenfolge und mit fast beliebigen Zeitspannen
ausgegeben werden.
[0011] Die Summe aller Zeitspannen kann dabei vorzugsweise auch im gedimmten Zustand kleiner
10ms sein, um über der Flimmerverschmelzungsfrequenz zu bleiben. Genau einzuhalten
ist jeweils nur das Verhältnis der Zeitspannen zueinander. Auf diese Weise lassen
sich mit derselben Hardware wesentlich genauere Auflösungen und somit Farbeinstellungen
erreichen.
[0012] Da zudem bei dem erfindungsgemäßen Verfahren keine Zustände eintreten, in denen zwei
Farben gleichzeitig eingeschaltet werden, ist die Auslegung des Netzteils auf eine
höhere Spitzenlast nicht notwendig. Vorzugsweise kann die "Licht Aus" Zeitspanne auch
in mehrere Zeitspannen aufgeteilt und zwischen den Zeitspannen der einzelnen Farben
eingefügt werden. Da diese Methode zudem mit nur einem Zähler auskommt, können günstige
Mikrokontroller zum Einsatz kommen. Alternativ zu farbigen Lichtquellen können auch
weiße Lichtquellen oder weiße Lichtquellen, insbesondere LEDs, mit mit verschiedenen
Farbtemperaturen angesteuert werden.
[0013] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Mikrocontroller zur Ansteuerung der zumindest
zwei Lichtquellen lediglich einen einzigen Komparator und/oder einen einzigen Timer
heranzieht.
[0014] Weiters kann vorgesehen sein, dass bei der Berechnung der sequenziellen Abfolge gemäß
Schritt b) im Falle der Aktivierung zumindest zweier Lichtquellen innerhalb des Taktintervalls
derjenigen Lichtquelle, die während des Taktintervalls am kürzesten aktiv ist, die
Referenzzeitdauer zugeordnet wird, wobei die Einschaltzeitdauern der verbleibenden
Lichtquellen durch Multiplikation der Referenzeinschaltzeitdauer mit einem individuellen
Faktor größer 1 festgelegt wird, wobei jeder Faktor entsprechend dem Verhältnis der
errechneten Einschaltzeitdauerverhältnisse gewichtet ist. Die kürzeste Einschaltzeitdauer
wird sozusagen auf den Wert "1" normiert und die verbleibenden Einschaltzeitdauern
werden dadurch mit einem Faktor größergleich 1 versehen, wobei die tatsächlichen Zeitdauern
durch Multiplikation des jeweiligen Faktors mit der Referenzzeitdauer errechnet werden.
[0015] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Mikrocontroller eine Mindesteinschaltzeitdauer
aufweist, die einer niedrigsten Zeitdauer entspricht, die zwischen einem Ein- und
einem unmittelbaren darauffolgenden Ausschaltvorgang liegen kann, wobei für die Referenzzeitdauer
folgendes gilt: tref ≥ tmin. Diese Mindesteinschaltzeitdauer ist durch technische
Limitierungen des Mikrokontrollers vorgegeben und kann dem technischen Datenblatt
des jeweils eingesetzten Mikrokontrollers entnommen oder daraus abgeleitet werden.
[0016] Um Schwebungen zu verhindern, kann vorgesehen dass die Referenzzeitdauer in Abhängigkeit
von einer Zufallsgröße bestimmt wird bzw. auf einen zufällig gewählten neuen Wert
gesetzt wird und die anderen Zeitspannen sich im Verhältnis anpassen. Dadurch lassen
sich nicht nur Schwebungen der Leuchtmittel untereinander verhindern, sondern auch
ein fehlerfreies Dimmen bis in den Bereich 0,1% durch Erhöhung der "Licht Aus" Zeitspanne
und einer kontinuierlichen Frequenzänderung erreichen. Der Zufallswert kann beispielsweise
unter Zuhilfenahme eines Rauschgenerators ermittelt werden.
[0017] Weiters kann vorgesehen sein, dass die Referenzzeitdauer dergestalt gewählt ist,
dass die resultierende Taktzeitdauer t
T maximal 10ms beträgt. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass das menschliche
Auge die einzelnen Einschaltzeitdauern und Betriebspausenzeitdauern für sich genommen
nicht wahrnimmt, sondern lediglich das zeitliche Mittel der Abfolge dieser Zeitdauern
erfasst. Auf diese Weise bleibt die Taktfrequenz oberhalb der Flimmerverschmelzungsfrequenz.
[0018] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Beleuchtungssystem zur optischen Übertragung
von Informationen angesteuert wird, indem unter Berücksichtigung eines zu übertragenden
Informationssignals die in Schritt b) zu berechnende sequentielle Abfolge manipuliert
wird, wobei das Informationssignal durch gezielte Auswahl der zeitlichen Abfolge der
gemäß Schritt c) resultierenden Einschaltzeitdauern und gegebenenfalls Betriebspausenzeitdauern
in die durch das Beleuchtungssystem abgestrahlte Lichtverteilung kodiert wird.
[0019] Weiters kann vorgesehen sein, dass ein optischer Sensor zur Erfassung eines Informationssignals
vorgesehen ist, indem der Sensor zur Erfassung der durch ein Beleuchtungssystem abgestrahlten
kodierten Lichtverteilung eingerichtet ist. Die Kodierung kann beispielsweise durch
gezielte Festlegung der Reihenfolge der Abstrahlung durch die einzelnen Lichtquellen
sowie durch gezielte Anordnung von Pausen innerhalb eines Taktzyklus implementiert
sein. Auf diese Weise können die Freiheitsgrade, die durch das vorliegende erfindungsgemäße
Verfahren bei der Abstrahlung der Lichtverteilung gegeben werden, gezielt genutzt
werden, ohne die abgestrahlte Lichtverteilung im Mittelwert zu beeinflussen und ohne
dass sich die Kodierung auf für das menschliche Auge sichtbare Art und Weise auf die
Lichtverteilung auswirkt.
[0020] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Beleuchtungssystem zumindest drei Lichtquellen,
nämlich eine Lichtquelle zur Abstrahlung von rotem Licht, eine Lichtquelle zur Abstrahlung
von grünem Licht, und eine Lichtquelle zur Abstrahlung von blauem Licht, aufweist.
Durch Überlagerung der Abstrahlung dieser Lichtquellen kann auf einfache Weise die
abgestrahlte Lichtfarbe bis hin zur Abstrahlung von weißem Licht manipuliert werden.
[0021] Weiters betrifft die Erfindung eine Beleuchtungssteuerungseinheit, umfassend ein
Speichermedium, auf dem eine Programmlogik zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens gespeichert ist, und einen mit dem Speichermedium in Verbindung stehenden
Mikrokontroller, der dazu eingerichtet ist, das Inputsignal zu empfangen, und die
abzustrahlende Lichtfarbe und/oder Beleuchtungsintensität des Beleuchtungssystems
unter Heranziehung der Programmlogik entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren
vorzugeben.
[0022] Zudem betrifft die Erfindung ein Beleuchtungsmodul, umfassend ein Beleuchtungssystems
und eine erfindungsgemäße Beleuchtungssteuerungseinheit zur Ansteuerung des Beleuchtungssystems,
wobei das Beleuchtungssystem zumindest zwei Lichtquellen unterschiedlicher Lichtfarbe
umfasst.
[0023] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die zumindest zwei Lichtquellen LED-Lichtquellen
sind.
[0024] Weiters betrifft die Erfindung eine Beleuchtungsanordnung, umfassend eine Anzahl
an einzeln ansteuerbaren erfindungsgemäßen Beleuchtungsmodulen. Diese Beleuchtungsmodule
können insbesondere dazu eingerichtet sein, miteinander zu kommunizieren. Zudem können
durch die bereits erwähnten Merkmale Schwebungen und unerwünschte Überlagerungen zwischen
den durch die Beleuchtungsmodule abgestrahlten Lichtverteilungen vermieden werden.
[0025] Die Erfindung ist im Folgenden anhand beispielhafter und nicht einschränkender Ausführungsformen
näher erläutert, die in den Figuren veranschaulicht sind. Darin zeigt
Figur 1 eine schematische Darstellung der Steuerung eines Beleuchtungssystems gemäß
dem Stand der Technik,
Figur 2 einen dimmregelungsbedingten Übergang hin zu einer reduzierten Arbeitsfrequenz
und eine daraus resultierende kurzfristige erkennbare Veränderung der Intensität der
der Lichtverteilung gemäß der Steuerung nach Fig. 1,
Figur 3 eine schematische Darstellung der Steuerung mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Figur 4 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens sowie von
zugehörigen Komponenten, und
Figur 5 eine beispielhafte Darstellung der Arbeitsweise der Erfindung in Form eines
Ablaufdiagrammes.
[0026] In den folgenden Figuren bezeichnen - sofern nicht anders angegeben - gleiche Bezugszeichen
gleiche Merkmale.
[0027] Wie bereits in der Beschreibungseinleitung erwähnt wurde, zeigen Figuren 1 und 2
den bekannten Stand der Technik, bei dem mittels einer PWM-Modulation die einzelnen
Lichtquellen separat angesteuert werden, wobei im Falle eines Dimmvorganges es erforderlich
ist, die Taktrate der Lichtsteuerung stark zu reduzieren und dabei die eingangs genannten
Übergangsprobleme bei Änderung der Taktraten auftreten können. Die horizontalen Achsen
sind in den Figuren 1 und 2 die Zeitachsen. In vertikaler Richtung sind in den beiden
Figuren zwei Abbildungen überlagert - nämlich oberhalb der den Einzelzeitdauern zugeordnete
Zählvorgang, innerhalb der ein Timer einen vorgegebenen Wert erreicht und mittels
eines Komparators das Erreichen dieses Wertes festgestellt wird, und unterhalb die
tatsächliche Abstrahlung von Licht durch jeweils eine Lichtquelle, wobei die Lichtquellen
R, G und B die Lichtfarben Rot, Grün bzw. Blau bezeichnen. Die schraffierten Flächen
bezeichnen dabei den Einschaltzustand der Lichtquellen.
[0028] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung der Steuerung mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Anders als im Stand der Technik, ist erfindungsgemäß immer nur maximal
eine der Lichtquellen 2 (siehe Fig. 4) aktiv, die vorliegend als R, G und B bezeichnet
sind. Genauer gesagt, ist darin in Zusammenschau mit Figur 4 ein Verfahren zur frequenzvariablen
Steuerung der Lichtfarbe und/oder des Lichtstromes eines Beleuchtungssystems 1 dargestellt,
wobei das Beleuchtungssystem 1 zumindest zwei Lichtquellen 2 unterschiedlicher Lichtfarbe
umfasst, wobei zur Ansteuerung der zumindest zwei Lichtquellen 2 ein Mikrokontroller
3 vorgesehen ist, umfassend die folgenden Schritte:
- a) Empfang eines eine die abzustrahlende Lichtfarbe und/oder den abzustrahlenden Lichtstrom
des Beleuchtungssystems 1 vorgebenden Inputsignals Sin,
- b) Berechnen eines Taktzyklus T umfassend eine sequenzielle Abfolge Seq von Einschaltzeitdauerverhältnissen
VR, VB, VG der zumindest zwei Lichtquellen 2, und gegebenenfalls eines zusätzlichen durch Ausschaltung
sämtlicher Lichtquellen gekennzeichneten Betriebspausenzeitverhältnisses P, in Abhängigkeit
von dem Inputsignal Sin, wobei die sequenzielle Abfolge dergestalt bestimmt wird, dass zu jedem Zeitpunkt
immer nur maximal eine der zumindest zwei Lichtquellen 2 aktiv ist,
- c) Berechnen von Einschaltzeitdauern teR, teB, teG und gegebenenfalls einer Betriebspausenzeitdauer tp, indem die in Schritt b errechneten
Einschaltzeitdauerverhältnisse VR, VB, VG und gegebenenfalls das Betriebspausenzeitdauerverhältnis P mit einer variablen Referenzzeitdauer
tref multipliziert werden, und Berechnen einer variablen Taktzeitdauer tT durch Summation der innerhalb eines Taktzyklus vorgesehenen Einschaltzeitdauern teR, teB, teG und gegebenenfalls der Betriebspausenzeitdauer tP, wobei sämtliche Zeitdauerverhältnisse VR, VB, VG, P und damit die daraus berechneten Zeitdauern teR, teB, teG, tp dergestalt gewählt sind, dass innerhalb der variablen Taktzeitdauer tT im zeitlichen Mittel die gemäß dem Inputsignal Sin vorgegebene Lichtfarbe und/oder der Lichtstrom abgestrahlt wird,
- d) Steuerung der Ein- und Ausschaltvorgänge der zumindest zwei Lichtquellen 2 mittels
dem Mikrocontroller 3 zur Umsetzung der gemäß Schritt b berechneten sequenziellen
Abfolge Seq unter Heranziehung der gemäß Schritt c errechneten Einschaltzeitdauern
teR, teB, teG und gegebenenfalls Betriebspausenzeitdauer tP.
[0029] In dem Beispiel gemäß Figur 3 ist erkennbar, dass innerhalb der ersten Taktzeitdauer
T
T1 die Farbe Grün doppelt so lange abgestrahlt wird wie die Farbe Rot und die Farbe
Blau dreimal so lange abgestrahlt wird, wie die Farbe Rot. Die Farbe Rot hat damit
die kürzeste Einschaltzeitdauer. Wird die Abstrahlzeitdauer für die Farbe Rot auf
den Wert "1" normiert, so beträgt der Wert für die Zeitdauer der Farbe Grün daher
"2" und für die Farbe Blau folglich "3". Die Pause erhält den Wert "2". Die Zeitdauerverhältnisse
lauten daher wie folgt: V
R= 1, V
G= 2, V
B= 3, P= 2. Werden diese Verhältnisse nun mit der Referenzzeitdauer t
ref beispielsweise in Höhe von 1 µs multipliziert, ergeben sich die folgenden Zeitdauern:
t
eR = 1 µs, t
eG = 2 µs, t
eB = 3 µs, t
P = 2 µs. Daraus ergibt sich eine Taktzeitdauer T
T1 = 8 µs. Die Verhältnisse selbst können aus dem Eingangssignal Sin unter Berücksichtigung
der Leistung der Lichtquellen abgeleitet werden. Unter der Annahme, dass die Lichtquellen
R, G und B allesamt während der Einschaltzeitdauer mit gleicher Leistung Licht abstrahlen,
würde dies bedeuten, dass die Lichtanteile von R, G und B im zeitlichen Mittel einfach
den zeitlichen Verhältnissen zueinander entsprechen.
[0030] Soll nun - ähnlich wie in Figur 2 im Stand der Technik - in einer darauffolgenden
Taktperiode der Anteil des roten Lichtes R reduziert werden, so kann dies auf einfache
Weise erfolgen, wie anhand der zweiten Taktperiode T
T2 der Figur 3 dargestellt ist. Ausgehend von der ersten Taktperiode T
T1 kann ein Dimmen des roten Lichtanteils erfolgen, indem einfach die grüne und blaue
Einschaltzeitdauer erhöht wird. Zudem kann auch die Pausenzeitdauer erhöht werden,
damit die Abstrahlung des grünen und blauen Lichts im zeitlichen Mittel unverändert
bleibt. D.h. die Einschaltzeitdauer für das rote Licht kann unverändert V
R= 1 bleiben, und die verbleibenden Zeitdauern können beispielsweise um 10% erhöht
werden, wodurch folgt: V
G= 2,2, V
B= 3,3, P= 2,2 und t
eR = 1 µs, t
eG = 2,2 µs, t
eB = 3,3 µs, t
P = 2,2 µs sowie T
T2 = 8,7 µs. Auf diese Weise kann eine äußerst robuste und fein dosierbare Helligkeits-
und Farbreglung vorgenommen werden. Diese zeitliche Verlängerung der Einschaltzeitdauern
innerhalb der zweiten Taktzeitdauer T
T2 ist in Figur 3 durch Vergleich mit den Hilfslinien L1, L2 und L3 deutlich erkennbar.
[0031] Insbesondere kann vorgesehen sein, dass bei der Berechnung der sequenziellen Abfolge
Seq gemäß Schritt b) im Falle der Aktivierung zumindest zweier Lichtquellen 2 innerhalb
des Taktintervalls derjenigen Lichtquelle 2, die während des Taktintervalls am kürzesten
aktiv ist, die Referenzzeitdauer t
ref zugeordnet wird, wobei die Einschaltzeitdauern der verbleibenden Lichtquellen durch
Multiplikation der Referenzeinschaltzeitdauer t
ref mit einem individuellen Faktor größer 1 festgelegt wird, wobei jeder Faktor entsprechend
dem Verhältnis der errechneten Einschaltzeitdauerverhältnisse V
R, V
B, V
G gewichtet ist.
[0032] Weiters kann vorgesehen sein, dass Beleuchtungssystem 1 zur optischen Übertragung
von Informationen angesteuert wird, indem unter Berücksichtigung eines zu übertragenden
Informationssignals S
I die in Schritt b) zu berechnende sequentielle Abfolge Seq manipuliert wird, wobei
das Informationssignal S
I durch gezielte Auswahl der zeitlichen Abfolge der gemäß Schritt c) resultierenden
Einschaltzeitdauern t
eR, t
eB, t
eG und gegebenenfalls Betriebspausenzeitdauern t
P in die durch das Beleuchtungssystem 1 abgestrahlte Lichtverteilung kodiert wird.
[0033] Figur 5 zeigt eine beispielhafte Darstellung der Arbeitsweise der Erfindung in Form
eines Ablaufdiagrammes. Nachfolgend wird die Erfindung in ganz allgemein mit anderen
Worten mit Blick auf das Diagramm gemäß Figur 5 beschrieben:
[0034] Die Erfindung betrifft eine Methode bzw. ein Verfahren zur Ansteuerung von mehrfärbigen
LEDs mit 2 bis n Farben oder Farbtemperaturen, wobei die Helligkeit wie eine zusätzliche
Farbe betrachtet werden kann. Sie betrifft eine optimierte Farbansteuerung, um maximale
Auflösung von Helligkeit und Farbe bei optimaler Lichtverschmelzungsfrequenz und bestmöglicher
zeitlicher Lastverteilung für die benötigte Stromversorgung zu erreichen. Mit der
Bedingung zu keinem Zeitpunkt eine Überlappung der einzelnen Ausgangsströme der FarbLEDs
zuzulassen wird garantiert, dass aus dem Netzteil zu keinem Zeitpunkt höhere Ströme
als der Nennstrom gezogen werden. Die Ansteuerung erfolgt durch sequentielle Ausgabe
der Kanäle z.B.: der drei Farben R, G, B und H (Helligkeit). Im ersten Block wird
ermittelt welche Kanäle am gewünschten Mischverhältnis beteiligt sind und welcher
dieser Kanäle den geringsten Anteil daran hat. Im zweiten Block wird dem kleinsten
Anteil die optimale Impulsausgabezeit zugewiesen (vorzugshalber im Bereich 1-10us).
Davon ausgehend werden die notwendigen Ausgabezeiten der anderen Kanäle berechnet.
Im dritten Block wird der Kanal mit der längsten Ausgabezeit ermittelt. Ist diese
größer als die maximale Ausgabezeit (vorzugshalber 0.5-1ms), wird dieser in zwei Teile
aufgeteilt und mit den anderen Kanälen verschachtelt.
[0035] Dieser Vorgang wird solange wiederholt bis alle Ausgabezeiten der Kanäle diese Anforderung
(< optimaler Lichtverschmelzungsfrequenz) erfüllen oder die geteilten Ausgabezeiten
die Mindestimpulsdauer erreichen.
[0036] Um Schwebungen zwischen den Leuchtmitteln zu vermeiden, können im vierten Block zufällig
gewählte Zeiten addiert werden. Abschließend kann in Block 5 als Optimierung eine
Reduktion der auftretenden Ausgangsfrequenzen zur Verringerung der Schaltverluste
erfolgen.
[0037] Mit dieser Methode können alle vorhandenen Freiheitsgrade optimal ausgenutzt werden
um bestmöglichen Lichtverhältnisse für das menschliche Auge zu erreichen. Da verschiedene
Ausgabemustern zu denselben Lichtverhältnissen führen, kann optional vorgesehen sein,
dass durch die sequentielle Ausgabe verschiedener Ausgabemuster Informationen übermittelt
werden ohne die Lichtverhältnisse zu stören.
[0038] In Anbetracht dieser Lehre ist der Fachmann in der Lage, ohne erfinderisches Zutun
zu anderen, nicht gezeigten Ausführungsformen der Erfindung zu gelangen. Die Erfindung
ist daher nicht auf die gezeigten Ausführungsformen beschränkt. Auch können einzelne
Aspekte der Erfindung bzw. der Ausführungsformen aufgegriffen und miteinander kombiniert
werden. Etwaige Bezugszeichen in den Ansprüchen sind beispielhaft und dienen nur der
einfacheren Lesbarkeit der Ansprüche, ohne diese einzuschränken.
1. Verfahren zur frequenzvariablen Steuerung der Lichtfarbe und/oder des Lichtstromes
eines Beleuchtungssystems (1), wobei das Beleuchtungssystem (1) zumindest zwei Lichtquellen
(2) unterschiedlicher Lichtfarbe umfasst, wobei zur Ansteuerung der zumindest zwei
Lichtquellen (2) ein Mikrokontroller (3) vorgesehen ist, umfassend die folgenden Schritte:
a) Empfang eines die abzustrahlende Lichtfarbe und/oder den abzustrahlenden Lichtstrom
des Beleuchtungssystems (1) vorgebenden Inputsignals (Sin),
b) Berechnen eines Taktzyklus (T) umfassend eine sequenzielle Abfolge (Seq) von Einschaltzeitdauerverhältnissen
(VR, VB, VG) der zumindest zwei Lichtquellen (2), und gegebenenfalls eines zusätzlichen durch
Ausschaltung sämtlicher Lichtquellen gekennzeichneten Betriebspausenzeitverhältnisses
(P), in Abhängigkeit von dem Inputsignal (Sin), wobei die sequenzielle Abfolge dergestalt bestimmt wird, dass zu jedem Zeitpunkt
immer nur maximal eine der zumindest zwei Lichtquellen (2) aktiv ist,
c) Berechnen von Einschaltzeitdauern (teR, teB, teG) und gegebenenfalls einer Betriebspausenzeitdauer (tp), indem die in Schritt b) errechneten
Einschaltzeitdauerverhältnisse (VR, VB, VG) und gegebenenfalls das Betriebspausenzeitdauerverhältnis (P) mit einer variablen
Referenzzeitdauer (tref) multipliziert werden, und Berechnen einer variablen Taktzeitdauer
(tT) durch Summation der innerhalb eines Taktzyklus (T) vorgesehenen Einschaltzeitdauern
(teR, teB, teG) und gegebenenfalls der Betriebspausenzeitdauer (tP), wobei sämtliche Zeitdauerverhältnisse (VR, VB, VG, P) und damit die daraus berechneten Zeitdauern (teR, teB, teG, tP) dergestalt gewählt sind, dass innerhalb der variablen Taktzeitdauer (tT) im zeitlichen Mittel die gemäß dem Inputsignal (Sin) vorgegebene Lichtfarbe und/oder der Lichtstrom abgestrahlt wird,
d) Steuerung der Ein- und Ausschaltvorgänge der zumindest zwei Lichtquellen (2) mittels
dem Mikrocontroller (3) zur Umsetzung der gemäß Schritt b) berechneten sequenziellen
Abfolge (Seq) unter Heranziehung der gemäß Schritt c) errechneten Einschaltzeitdauern
(teR, teB, teG) und gegebenenfalls Betriebspausenzeitdauer (tP).
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Mikrocontroller (3) zur Ansteuerung der zumindest
zwei Lichtquellen (2) lediglich einen einzigen Komparator und einen einzigen Timer
heranzieht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei bei der Berechnung der sequenziellen Abfolge
(Seq) gemäß Schritt b) im Falle der Aktivierung zumindest zweier Lichtquellen (2)
innerhalb des Taktintervalls derjenigen Lichtquelle (2), die während des Taktintervalls
am kürzesten aktiv ist, die Referenzzeitdauer (tref) zugeordnet wird, wobei die Einschaltzeitdauern der verbleibenden Lichtquellen durch
Multiplikation der Referenzeinschaltzeitdauer (tref) mit einem individuellen Faktor größer 1 festgelegt wird, wobei jeder Faktor entsprechend
dem Verhältnis der errechneten Einschaltzeitdauerverhältnisse (VR, VB, VG) gewichtet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei der Mikrocontroller eine Mindesteinschaltzeitdauer
(tmin) aufweist, die einer niedrigsten Zeitdauer entspricht, die zwischen einem Ein- und
einem unmittelbaren darauffolgenden Ausschaltvorgang liegen kann, wobei für die Referenzzeitdauer
(tref) folgendes gilt: tref ≥ tmin.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Referenzzeitdauer (tref) in Abhängigkeit von einer Zufallsgröße bestimmt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Referenzzeitdauer (tref) dergestalt gewählt ist, dass die resultierende Taktzeitdauer (tT) maximal 10ms beträgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Beleuchtungssystem (1)
zur optischen Übertragung von Informationen angesteuert wird, indem unter Berücksichtigung
eines zu übertragenden Informationssignals (SI) die in Schritt b) zu berechnende sequentielle Abfolge (Seq) manipuliert wird, wobei
das Informationssignal (SI) durch gezielte Auswahl der zeitlichen Abfolge der gemäß Schritt c) resultierenden
Einschaltzeitdauern (teR, teB, teG) und gegebenenfalls Betriebspausenzeitdauern (tP) in die durch das Beleuchtungssystem (1) abgestrahlte Lichtverteilung kodiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei ein optischer Sensor (4) zur Erfassung eines Informationssignals
vorgesehen ist, indem der Sensor (4) zur Erfassung der durch ein Beleuchtungssystem
(1) abgestrahlten kodierten Lichtverteilung eingerichtet ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Beleuchtungssystem (1)
zumindest drei Lichtquellen (2), nämlich eine Lichtquelle zur Abstrahlung von rotem
Licht, eine Lichtquelle zur Abstrahlung von grünem Licht, und eine Lichtquelle zur
Abstrahlung von blauem Licht, aufweist.
10. Beleuchtungssteuerungseinheit, umfassend ein Speichermedium, auf dem eine Programmlogik
zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche gespeichert
ist, und einen mit dem Speichermedium in Verbindung stehenden Mikrokontroller (3),
der dazu eingerichtet ist, das Inputsignal (Sin) zu empfangen, und die abzustrahlende Lichtfarbe und/oder Beleuchtungsintensität
des Beleuchtungssystems (1) unter Heranziehung der Programmlogik entsprechend dem
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche vorzugeben.
11. Beleuchtungsmodul, umfassend ein Beleuchtungssystems (1) und eine Beleuchtungssteuerungseinheit
(1) nach Anspruch 10 zur Ansteuerung des Beleuchtungssystems (1), wobei das Beleuchtungssystem
(1) zumindest zwei Lichtquellen (2) unterschiedlicher Lichtfarbe umfasst.
12. Beleuchtungsmodul nach Anspruch 11, wobei die zumindest zwei Lichtquellen (2) LED-Lichtquellen
sind.
13. Beleuchtungsanordnung, umfassend eine Anzahl an einzeln ansteuerbaren Beleuchtungsmodulen
nach Anspruch 11 oder 12.