[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Aufzuggruppe,
welche eine Mehrzahl von Aufzügen umfasst. Ferner betrifft die Erfindung eine zum
Durchführen des vorgeschlagenen Verfahrens konfigurierte Aufzugsteuerung, eine mit
einer solchen Aufzugsteuerung ausgestattete Aufzuggruppe, ein Computerprogrammprodukt
sowie ein computerlesbares Medium mit einem solchen Computerprogrammprodukt.
[0002] Aufzüge dienen dazu, Nutzer bzw. Passagiere innerhalb von Bauwerken oder Gebäuden
zwischen verschiedenen Höhenniveaus bzw. zwischen verschiedenen Stockwerken zu befördern.
Insbesondere in sehr großen Gebäuden werden meist Aufzuggruppen eingesetzt, bei denen
eine Vielzahl von Aufzügen dazu genutzt wird, große Mengen von Nutzern innerhalb des
Gebäudes befördern zu können. Die Aufzüge einer solchen Aufzuggruppe werden dabei
meist von einer der gesamten Aufzuggruppe zugeordneten Steuerung koordiniert, wobei
die Steuerung versucht, die verschiedenen Aufzüge derart zu steuern und zu verfahren,
dass eine Förderkapazität der gesamten Aufzuggruppe maximiert wird und/oder Wartedauern
für die Nutzer minimiert werden.
[0003] Es wurden Aufzuggruppen entwickelt, bei denen ein an einem Stockwerk eintreffender
Nutzer nicht lediglich einen Aufzug ruft, indem er der Aufzuggruppe beispielsweise
durch Drücken eines Tasters sein Wartestockwerk mitteilt. Stattdessen teilt der Nutzer
der Aufzuggruppe auch mit, zu welchem Zielstockwerk eher transportiert zu werden wünscht.
Unter Berücksichtigung einer solchen zusätzlichen Information über das Zielstockwerk
kann die Steuerung der Aufzuggruppe dann zielgerichtet ferner ermitteln, welcher der
Aufzüge der Aufzuggruppe den Transport des Nutzers übernehmen soll, beispielsweise
indem berücksichtigt wird, ob andere Nutzer zuvor ein gleiches oder in der Nähe liegendes
Zielstockwerk angegeben haben, sodass Nutzer mit gleichem oder ähnlichem Zielstockwerk
einem gemeinsamen Aufzug, der hierin nachfolgend als Dienstaufzug bezeichnet werden
soll, zugeordnet werden. Ein solches als "Zielrufsteuerung" bezeichnetes Verfahren
zum Steuern von Aufzuggruppen ist zum Beispiel in
EP 356 731,
EP 0 891 291 B1 und
EP 1 276 691 B1 beschrieben.
[0004] Allerdings wurde beobachtet, dass insbesondere in sehr großen und hohen Gebäuden
eine unter Verwendung einer herkömmlichen Zielrufsteuerung durchgeführte Zuordnung
von Aufzügen einer Aufzuggruppe zu wartenden Nutzern nicht in allen Fällen optimal
zu sein scheint.
[0005] Es kann unter anderem ein Bedarf an einem Verfahren zum Steuern einer Aufzuggruppe
bestehen, bei dem eine Auslastung aller Aufzüge der Aufzuggruppe weiter optimiert
werden kann und somit eine Förderkapazität oder Fördereffizienz der Aufzuggruppe gesteigert
werden kann und/oder Wartedauern für die Nutzer der Aufzuggruppe reduziert werden
können. Hierdurch können eine Nutzerzufriedenheit verbessert, ein Energieverbrauch
verringert und/oder Verschleiß an der Aufzuggruppe reduziert werden. Ferner kann ein
Bedarf an einer entsprechend konfigurierten Aufzugsteuerung und einer damit ausgestatteten
Aufzuggruppe sowie an einem zum Durchführen des Verfahrens konfigurierten Computerprogrammprodukt
und einem damit versehenen computerlesbaren Medium bestehen.
[0006] Einem solchen Bedarf kann durch den Gegenstand eines der unabhängigen Ansprüche entsprochen
werden. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen sowie der
nachfolgenden Beschreibung definiert.
[0007] Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Steuern einer Aufzuggruppe
mit einer Mehrzahl von Aufzügen basierend auf Zielrufen, welche von Nutzern an die
Aufzuggruppe zu übermitteln sind, vorgeschlagen. Das Verfahren weist zumindest die
folgenden Schritte, vorzugsweise in der angegebenen Reihenfolge, auf: (i) Empfangen
eines Zielrufs, welcher zumindest Informationen betreffend ein Wartestockwerk, an
dem ein den Zielruf übermittelnder Nutzer wartet, sowie betreffend ein Zielstockwerk,
zu dem der Nutzer transportiert werden soll, beinhaltet; (ii) Abwarten eines Verzögerungszeitraums;
und (iii) Zuordnen eines Dienstaufzugs nach Verstreichen des Verzögerungszeitraums
aus der Mehrzahl von Aufzügen und Ansteuern des Dienstaufzugs dazu, den Nutzer an
dem Wartestockwerk aufzunehmen und zu dem Zielstockwerk zu befördern. Dabei wird der
Dienstaufzug unter Berücksichtigung von Informationen, welche in Zielrufen enthalten
sind, welche während des Verzögerungszeitraums empfangen werden, zugeordnet.
[0008] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Aufzugsteuerung zum Steuern einer
Aufzuggruppe mit einer Mehrzahl von Aufzügen, welche dazu konfiguriert ist, ein Verfahren
gemäß einer Ausführungsform des ersten Aspekts der Erfindung durchzuführen oder zu
steuern.
[0009] Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft eine Aufzuggruppe, welche eine Aufzugsteuerung
gemäß einer Ausführungsform des zweiten Aspekts der Erfindung aufweist.
[0010] Ein vierter Aspekt der Erfindung betrifft ein Computerprogrammprodukt, welches computerlesbare
Anweisungen enthält, welche bei Ausführung auf einer Aufzugsteuerung gemäß eines zweites
Aspekts der Erfindung diese dazu anleiten, ein Verfahren gemäß einer Ausführungsform
des ersten Aspekts der Erfindung auszuführen.
[0011] Ein fünfter Aspekt der Erfindung betrifft ein computerlesbares Medium, auf welchem
ein Computerprogrammprodukt gemäß einer Ausführungsform des vierten Aspekts der Erfindung
gespeichert ist.
[0012] Mögliche Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung können unter anderem
und ohne die Erfindung einzuschränken als auf nachfolgend beschriebenen Ideen und
Erkenntnissen beruhend angesehen werden.
[0013] Wie einleitend angedeutet, führen herkömmliche Verfahren, bei denen die Zuordnung
eines Dienstaufzugs aus einer Mehrzahl von Aufzügen zu einem Nutzer unter Berücksichtigung
von dessen übermitteltem Zielruf durchgeführt wurde, zumindest in manchen Fällen dazu,
dass die verfügbaren Aufzüge nicht in optimaler Weise den zu befördernden Nutzern
zugeordnet werden. Hierdurch kann eine Fördereffizienz der Aufzuggruppe, eine Förderkapazität
der Aufzuggruppe und/oder Warte- bzw. Beförderungsdauern für die Nutzer negativ beeinflusst
werden.
[0014] Als eine mögliche Maßnahme zur Reduzierung solcher negativen Einflüsse wird nun vorgeschlagen,
dass Zuordnen eines Dienstaufzugs an einen wartenden Nutzer nicht mehr sofort durchzuführen,
nachdem der Zielruf dieses Nutzers empfangen wurde. Stattdessen wird vorgeschlagen,
zunächst einen bestimmten Verzögerungszeitraum abzuwarten, bevor dann die erforderliche
Zuordnung des Dienstaufzugs zu dem wartenden Nutzer vorgenommen wird.
[0015] Dieser Vorschlag beruht unter anderem auf der Erkenntnis, dass bei herkömmlichen
Zielrufsteuerungen bei der Zuordnung eines Dienstaufzugs nicht berücksichtigt wird,
ob zeitnah nach Empfang eines Zielrufs von einem Nutzer noch weitere Nutzer einen
ähnlichen Zielruf übermitteln. Hierdurch kann es beispielsweise zu Situationen kommen,
in denen mehrere Nutzer zeitnah einen ähnlichen Beförderungswunsch haben, die Zuordnung
von Dienstaufzügen dies aber nicht berücksichtigt.
[0016] Beispielsweise kann eine Situation auftreten, bei der mehrere Nutzer innerhalb eines
kurzen Zeitraums in einem gleichen Stockwerk oder in nahe beieinanderliegenden Stockwerken
eintreffen und zu ähnlichen Zielstockwerk befördert werden möchten. Bei einer herkömmlichen
Zielrufsteuerung wird hierfür jedoch nicht notwendigerweise ein einzelner gemeinsamer
Dienstaufzug eingesetzt. Dies liegt beispielsweise daran, dass dem ersten Nutzer bereits
ein Dienstaufzug zugewiesen wird, bevor erkannt wird, dass andere Nutzer einen ähnlichen
Beförderungswunsch haben. Der dem ersten Nutzer zugeordnete Dienstaufzug kann dann
jedoch nicht genügend freie Plätze zur Aufnahme der weiteren Nutzer aufweisen, sodass
die weiteren Nutzer anderen Aufzügen zugeordnet werden müssen. Hierdurch verschlechtert
sich gegebenenfalls die gesamte Fördereffizienz der Aufzuggruppe. Außerdem können
sich Wartezeiten für die Nutzer im Durchschnitt für alle Nutzer verlängern.
[0017] Indem die Zuordnung eines Dienstaufzugs nicht direkt nach einem Empfangen des von
dem Nutzer übermittelten Zielrufs, sondern erst nach Verstreichen eines Verzögerungszeitraums
durchgeführt wird, können auch während des Abwartens des Verzögerungszeitraums Zielrufe,
welche von weiteren Nutzern übermittelt werden, empfangen und dann bei der Zuordnung
des Dienstaufzugs berücksichtigt werden. Hierdurch lässt sich die Zuordnung von Dienstaufzügen
zu wartenden Nutzern insgesamt effizienter gestalten.
[0018] Das Abwarten des Verzögerungszeitraums bedeutet dabei nicht zwangsläufig, dass der
den Zielruf übermittelnde Nutzer länger auf seinen Aufzug warten braucht, da ohnehin
in den meisten Fällen stets eine gewisse Wartedauer benötigt wird, um einen der Aufzüge
der Aufzuggruppe hin zu dem Wartestockwerk zu verfahren und der Verzögerungszeitraum
kürzer sein kann als eine solche Verfahrdauer. Dementsprechend kann der Verzögerungszeitraum
in die durch die Verfahrdauer bedingte Wartedauer inkludiert sein, sodass das verzögerte
Zuordnen des Dienstaufzugs nicht in einer Verlängerung der Wartedauer für den Nutzer
resultieren braucht.
[0019] Insbesondere kann gemäß einer Ausführungsform der Erfindung beim Zuordnen des Dienstaufzugs
berücksichtigt werden, wie eine Zuordnung von Dienstaufzügen zu Zielrufe übermittelnden
Nutzern unter Berücksichtigung weiterer Zielrufe, welche während des Verzögerungszeitraums
empfangen werden, dahingehend gewählt werden kann, dass eine Auslastung der Aufzugsgruppe
und/oder eine durchschnittliche Wartedauer für Nutzer der Aufzuggruppe optimiert werden.
[0020] Mit anderen Worten können, nachdem der Zielruf eines ersten Nutzers empfangen wurde
und während der daraufhin initiierte Verzögerungszeitraums abgewartet wird, beispielsweise
von einer Aufzugsteuerung weitere Zielrufe von weiteren Nutzern empfangen werden.
Aus diesen weiteren Zielrufen abgeleitete Informationen können dann dahingehend analysiert
und ausgewertet werden, dass basierend sowohl auf dem Zielruf des ersten Nutzers als
auch auf den weiteren Zielrufen der weiteren Nutzer eine verbesserte Zuordnung des
Dienstaufzugs durch Auswahl aus den zur Verfügung stehenden mehreren Aufzügen der
Aufzuggruppe vorgenommen werden kann.
[0021] Dabei kann die Analyse und Auswertung dahingehend erfolgen, dass insgesamt eine Auslastung
bzw. Fördereffizienz der Aufzugsgruppe optimiert wird. Beispielsweise können Dienstaufzüge
derart zugeordnet werden, dass Nutzer mit gleichem oder ähnlichem Wartestockwerk und
/oder gleichem oder ähnlichem Zielstockwerk möglichst gemeinsam einem gleichen Dienstaufzug
zugeordnet werden, sofern ihre Zielrufe beispielsweise während des durch den ersten
Zielruf initiierten Verzögerungszeitraums empfangen werden. Hierdurch können notwendige
Verfahrwege von Aufzügen der Aufzuggruppe verringert werden und somit eine Fördereffizienz
der Aufzuggruppe verbessert werden, sowie eventuell ein Energieverbrauch und/oder
ein Verschleiß der Aufzuggruppe verringert werden.
[0022] Ergänzend oder alternativ kann die Analyse und Auswertung dahingehend erfolgen, dass
versucht wird, Dienstaufzüge den wartenden Nutzern derart zuzuordnen, dass im Mittel
die Wartezeiten der Nutzer verringert werden. Insbesondere bei einem sehr hohen Passagieraufkommen
kann es beispielsweise vorteilhaft sein, nicht jedem Nutzer direkt bei Empfangen seines
Zielrufs einen zu diesem Zeitpunkt optimal erscheinenden Dienstaufzug zuzuordnen,
da sich hierdurch beispielsweise Engpässe bei der geeigneten Zuordnung von Dienstaufzügen
in Reaktion auf kurz darauf eintreffende Zielrufe ergeben können. Stattdessen kann
es im Mittel günstiger sein, einem einen ersten Zielruf übermittelnden Nutzer basierend
auf der Erkenntnis aus kurz darauf eintreffenden Zielrufen weiterer Nutzer einen für
diesen ersten Nutzer nicht hinsichtlich seiner Wartedauer optimalen Dienstaufzug zuzuordnen.
Für die Summe aller Nutzer kann sich hierdurch eine im Mittel verkürzte Wartedauer
erzielen lassen.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform ist eine Zeitdauer des Verzögerungszeitraums länger als
eine Berechnungszeitdauer, die für ein Berechnen des Zuordnens des Dienstaufzuges
benötigt wird.
[0024] Anders ausgedrückt soll der Verzögerungszeitraum vorzugsweise deutlich länger sein
als diej enige Berechnungszeitdauer, die beispielsweise eine Aufzugsteuerung aufgrund
ihrer technischen Auslegung benötigt, um einen Dienstaufzug basierend auf zum Zeitpunkt
des Empfangs eines Zielrufs vorliegenden Informationen zuordnen zu können. Die Zuordnung
des Dienstaufzugs, d.h. die Wahl, welcher der mehreren zur Verfügung stehenden Aufzüge
der Aufzuggruppe einen wartenden Nutzer abholen und zu seinem Zielstockwerk bringen
soll, wird dabei in der Regel von einer Aufzugsteuerung entschieden, der unterschiedliche
Informationen zur Verfügung gestellt sind. Die Entscheidung über die Zuordnung des
Dienstaufzugs erfolgt dabei durch ein Berechnen, d.h. durch eine Datenverarbeitung
der zur Verfügung gestellten Informationen, und wird bisher im Rahmen der technischen
Auslegung der Aufzugsteuerung im Regelfall schnellstmöglich durchgeführt. Die technische
Auslegung der Aufzugsteuerung inkludiert hierbei insbesondere deren technische Datenverarbeitungsmöglichkeiten.
Die zum Zuordnen eines Dienstaufzugs zu verarbeitenden Informationen umfassen unter
anderem Informationen, welche mit dem Zielruf eines Nutzers übertragen werden, und
Informationen, die über eine augenblickliche Auslastung der Aufzuggruppe, insbesondere
hinsichtlich derzeit transportierter Passagiere sowie bereits geplanter Verfahrwege
aufgrund zuvor empfangener Zielrufe. Typischerweise beträgt eine Berechnungszeitdauer
mehrere Millisekunden bis hin zu einigen hundert Millisekunden.
[0025] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann eine Zeitdauer des Verzögerungszeitraums
länger als 2s, vorzugweise länger als 5s, weiter bevorzugt länger als 10s oder länger
als 20s sein.
[0026] Somit kann der Verzögerungszeitraum einerseits lange genug sein, um nach dem empfangen
eines Zielrufs zunächst noch kurz danach eintreffende Zielrufe abwarten zu können
und somit beispielsweise die Zuordnung von Dienstaufzügen basierend auf den Informationen
aus mehreren Zielrufen bündeln zu können. Hierfür erscheinen Verzögerung Zeiträume
von wenigstens 2 Sekunden oder wenigstens 5 Sekunden oder, insbesondere bei großen
Aufzuganlagen in hohen Gebäuden, wenigstens 10 Sekunden oder 20 Sekunden, vorteilhaft.
Andererseits sollte der Verzögerungszeitraum nicht zu lange sein, zum Beispiel bei
kleinen Aufzuganlagen vorzugsweise nicht länger als 10 Sekunden oder 20 Sekunden und
bei großen Aufzuganlagen vorzugsweise nicht länger als 30 Sekunden oder 50 Sekunden,
um Wartedauern für Nutzer nicht oder zumindest nicht in übermäßiger Weise zu verlängern.
[0027] Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das vorgeschlagene
Verfahren ferner ein Berechnen einer Mindestanfahrtsdauer, die derjenige der Aufzüge,
der dem in dem empfangenen Zielruf angegebenen Wartestockwerk zum Zeitpunkt des Empfangens
des Zielrufs am nächsten ist, mindestens benötigt, um zu dem Wartestockwerk zu fahren.
Alternativ, kann das Verfahren ferner ein Berechnen einer Mindestanfahrtsdauer, die
derjenige der Aufzüge, der seinen bisher geplanten Fahrtablauf im Vergleich zu anderen
der Aufzüge am wenigsten modifizieren muss, um zu dem Wartestockwerk zu fahren, mindestens
benötigt, um das Wartestockwerk zu erreichen, umfassen. Eine Zeitdauer des Verzögerungszeitraums
wird dann abhängig von der Mindestanfahrtsdauer gewählt.
[0028] Mit anderen Worten braucht es sich bei dem Verzögerungszeitraum nicht zwingend um
eine fest vorgegebene Zeitdauer handeln, sondern der Verzögerungszeitraum kann eventuell
abhängig von während des Betriebs der Aufzuggruppe variierenden Bedingungen festgelegt
werden. Solche variierenden Bedingungen können insbesondere eine mindestens erforderliche
Anfahrtsdauer sein, die benötigt wird, um einen im konkreten Fall voraussichtlich
am besten geeigneten Aufzug als Dienstaufzug zu dem Wartestockwerk des Nutzers, der
einen Zielruf übermittelt hat, fahren zu lassen.
[0029] Welcher Aufzug im konkreten Fall am besten als Dienstaufzug geeignet ist, kann dabei
basierend auf verschiedenen Kriterien entschieden werden. Beispielsweise kann derjenige
Aufzug als Dienstaufzug bevorzugt werden, der sich aktuell dem Wartestockwerk am nächsten
befindet und der somit den kürzesten Anfahrtsweg hätte.
[0030] Es können jedoch auch komplexere Kriterien angesetzt werden. Beispielsweise kann
eine Berechnung sogenannter "Kosten" durchgeführt werden, welche angeben, wie stark
ein Fahrplan eines Aufzugs, der zuvor basierend auf damals herrschenden Anforderungen
ermittelt wurde, geändert werden müsste, um den wartenden Nutzer am Wartestockwerk
abzuholen und zu seinem Zielstockwerk zu fahren. Dabei kann beispielsweise auch berücksichtigt
werden, ob beziehungsweise wie viele andere Passagiere durch eine solche Fahrplanmodifikation
beeinflusst wären. Durch Berechnung und Vergleich der potentiell entstehenden Kosten
für jeden der Aufzüge der Aufzuggruppe für den Fall, dass dieser Aufzug als Dienstaufzug
dienen müsste, kann derjenige Aufzug ermittelt werden, der zumindest zum Zeitpunkt
des Empfangens des Zielrufs seinen bisher geplanten Fahrtablauf im Vergleich zu anderen
Aufzügen am wenigsten verändern müsste und der daher ein chancenreicher Kandidat ist,
nach Ablauf des Verzögerungszeitraums als Dienstaufzug ausgewählt zu werden.
[0031] Je nachdem, wie lange in einer konkreten Situation die beim Empfangen des Zielrufs
berechnete Mindestanfahrtsdauer ist, kann der abzuwartende Verzögerungszeitraums geeignet
gewählt werden. Generell kann dabei der Verzögerungszeitraum umso länger gewählt werden,
je länger die berechnete Mindestanfahrtsdauer für das Anfahren eines geeignetsten
Aufzugs hin zu dem Wartestockwerk ist. Vorzugsweise sollte dabei der gewählte Verzögerungszeitraum
deutlich kürzer als die berechnete Mindestanfahrtsdauer sein.
[0032] Insbesondere kann gemäß einer Ausführungsform der Erfindung die Zeitdauer des Verzögerungszeitraums
derart gewählt werden, dass von der Mindestanfahrtsdauer nach Ablauf des Verzögerungszeitraums
eine genügende Restzeitdauer verbleibt, um dem Nutzer zu ermöglichen, eine Aufzugtür
des ausgewählten Dienstaufzugs zu erreichen.
[0033] Mit anderen Worten kann die Zeitdauer des Verzögerungszeitraums ausreichend kurz
gewählt werden, damit nach Ablauf des Verzögerungszeitraums und dann erfolgter Zuordnung
des Dienstaufzugs genügend Zeit verbleibt, um den Nutzer über den zugeordneten Dienstaufzug
zu informieren und diesen zur Aufzugtür des ausgewählten Dienstaufzugs gehen zu lassen.
Selbstverständlich kann dabei die Restzeitdauer, die nach Ablauf des Verzögerungszeitraums
verbleibt, bis der zugeordnete Dienstaufzug tatsächlich am Wartestockwerk ankommt,
situationsabhängig unterschiedlich zu wählen sein. Beispielsweise sollte bei einer
Festlegung dieser Restzeitdauer berücksichtigt werden, wie weit eine Distanz ist,
die der wartende Nutzer bis zur Aufzugtür des Dienstaufzugs zurücklegen muss. Die
einzuhaltende Restzeitdauer kann somit beispielsweise je nach örtlichen Gegebenheiten
in der Aufzuggruppe mehrere Sekunden, beispielsweise 3 Sekunden, 5 Sekunden, 10 Sekunden
oder 20 Sekunden betragen.
[0034] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann das vorgeschlagene Verfahren ferner
ein Mitteilen der Identität des zugeordneten Dienstaufzugs an den den Zielruf übermittelnden
Nutzer nach Ablauf des Verzögerungszeitraums umfassen.
[0035] Anders ausgedrückt kann der einen Zielruf übermittelnde Nutzer, sobald nach Ablauf
des Verzögerungszeitraums die Entscheidung über den ihm zuzuordnenden Dienstaufzug
getroffen wurde, über die Identität dieses Dienstaufzugs informiert werden, sodass
er sich rechtzeitig auf den Weg hin zu einer Aufzugtür dieses Dienstaufzugs begeben
kann.
[0036] Dabei kann es gemäß einer Ausführungsform der Erfindung vorteilhaft sein, die Identität
des zugeordneten Dienstaufzugs an ein persönliches mobiles Datenverarbeitungsgerät
des Nutzers zu übermitteln, wobei das Datenverarbeitungsgerät dazu eingerichtet sein
sollte, dem Nutzer die Identität des zugeordneten Dienstaufzugs mitzuteilen.
[0037] Unter einem persönlichen mobilen Datenverarbeitungsgerät kann hierbei ein Gerät verstanden
werden, welches typischerweise im Besitz des Nutzers ist, d.h. welches von dem Nutzer
mit sich geführt wird, und welches in der Lage ist, Daten mit anderen Geräten auszutauschen
und diese zu verarbeiten. Typische Beispiele für solche Datenverarbeitungsgeräte sind
Mobiltelefone, Smartphones, portable Computer, Wearables, etc.
[0038] Auf dem Datenverarbeitungsgerät kann beispielsweise ein Computerprogramm in Form
einer App installiert sein, welche das Datenverarbeitungsgerät dazu anweist, mit der
Aufzugsteuerung zu kommunizieren. Die App ist eine Abkürzung für Anwendungsprogramm.
Für mobile Geräte, wie z.B. Smartphones, können Apps über einen App-Store, der in
ein Betriebssystem eines mobilen Gerätes integriert ist, bezogen und direkt auf dem
mobilen Gerät installiert werden. Mit Hilfe von Cloud-Technologie können Apps durch
einen Webbrowser über dem Internet oder einem Netzwerk von einer Speichereinheit (z.B.
einem Server) vor Gebrauch auf dem Datenverarbeitungsgerät herunterladen oder direkt
aufgerufen werden. Beispielsweise kann das Datenverarbeitungsgerät seine Kontaktdaten
an die Aufzugsteuerung mitteilen, sobald der Nutzer einen Zielruf übermittelt. Hierzu
kann das Datenverarbeitungsgerät beispielsweise über Nahfeldkommunikation (NFC) oder
andere drahtlose Kommunikationsverfahren mit der Aufzugsteuerung kommunizieren. Eine
Verwendung von Nahfeldkommunikation kann dabei den Vorteil bringen, dass sichergestellt
werden kann, dass während des Übermittelns des Zielrufs nur das Datenverarbeitungsgerät
des übermittelnden Nutzers sich nahe genug zu einer Kommunikationsschnittstelle der
Aufzugsteuerung befindet, um seine Kontaktdaten zu übermitteln, sodass eindeutig zugeordnet
werden kann, an welches Datenverarbeitungsgerät später nach Ablauf des Verzögerungszeitraums
die Identität des zugeordneten Dienstaufzugs übermittelt werden soll.
[0039] Dem Nutzer, der nach Übermittlung seines Zielrufes auf die Zuordnung eines Dienstaufzugs
wartet, kann auf diese Weise die Identität des ihm zugeordneten Dienstaufzugs in einfacher
und individueller Weise über sein persönliches mobiles Datenverarbeitungsgerät mitgeteilt
werden. Die Mitteilung kann dabei visuell, beispielsweise durch Anzeigen auf einem
Display, auditiv, beispielsweise durch Ausgeben einer Sprachansage, oder in anderer
geeigneter Weise erfolgen.
[0040] Prinzipiell sind jedoch auch andere Optionen zum Mitteilen der Identität des zugeordneten
Dienstaufzugs an den Nutzer möglich. Beispielsweise kann der Nutzer in Reaktion auf
das Übermitteln des Zielrufs eine Identifikationsnummer oder Ähnliches erhalten, mit
Bezug auf welche dann nach Ablauf des Verzögerungszeitraums die Information bezüglich
der Identität des zugeordneten Dienstaufzugs übermittelt wird. Beispielsweise können
die Identifikationsnummer und die Identität des zugeordneten Dienstaufzugs auf einem
Display dargestellt werden. Die zuvor vorgeschlagene Nutzung des persönlichen Datenverarbeitungsgeräts
des Nutzers zum Mitteilen der Identität des zugeordneten Dienstaufzugs kann jedoch
auf Seiten der Aufzuggruppe die Notwendigkeit für entsprechende Displays oder Ähnliches
einsparen helfen.
[0041] Ferner kann gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ein persönliches mobiles Datenverarbeitungsgerät
des Nutzers dazu eingerichtet sein und dazu genutzt werden, den von dem Nutzer zu
übermittelnden Zielruf zu erzeugen.
[0042] Mit anderen Worten kann zum Beispiel das Smartphone als Datenverarbeitungsgerät eines
Nutzers mithilfe einer darauf installierten App dazu eingerichtet sein, den Zielruf
zu erzeugen. Hierzu kann der Nutzer an seinem Smartphone beispielsweise situationsgerecht
eingeben, in welchem Wartestockwerk er sich aktuell befindet und zu welchem Zielstockwerk
er befördert werden möchte. Alternativ kann das Smartphone die aktuelle Position des
Nutzers selbsttätig ermitteln. Beispielsweise kann das Smartphone zu diesem Zweck
mit der Aufzugsteuerung kommunizieren, vorzugsweise über Nahfeldkommunikation, um
zu erkennen, in welchem Stockwerk es sich momentan befindet. Alternativ können hierfür
Positionsdaten wie beispielsweise Daten eines globalen oder lokalen GPS-Systems genutzt
werden. Auch das Zielstockwerk kann gegebenenfalls automatisiert ermittelt werden.
Beispielsweise kann das Zielstockwerk basierend auf Gewohnheiten des Nutzers ermittelt
werden.
[0043] Gemäß weiterer Ausführungsformen der Erfindung kann ein persönliches mobiles Datenverarbeitungsgerät
des Nutzers ferner dazu eingerichtet sein, andere Aktionen im Rahmen einer Kooperation
mit der Aufzuggruppe bzw. mit deren Aufzugsteuerung auszuführen. Solche Aktionen können
vielfältig sein und beispielsweise (i) ein Bestätigen des Empfangs des Zielrufs durch
Ausgeben eines Signals über das Datenverarbeitungsgerät; (ii) ein Informieren des
Nutzers über eine verbleibende Wartezeit bis zur Ankunft des Dienstaufzugs am Wartestockwerk
durch Ausgeben eines Signals über das Datenverarbeitungsgerät; und/oder (iii) ein
Informieren des Nutzers über einen zugewiesenen Wartebereich zum Warten bis zur Ankunft
des Dienstaufzugs am Wartestockwerk durch Ausgeben eines Signals über das Datenverarbeitungsgerät
umfassen.
[0044] Im ersten Fall kann der Nutzer seinen Zielruf entweder direkt, d.h. beispielsweise
durch Betätigen eines Knopfes oder einer Tastatur, welche Teil der Aufzuggruppe ist,
oder indirekt, d.h. beispielsweise durch eine manuelle Eingabe des Zielrufs über sein
persönliches mobiles Datenverarbeitungsgerät oder mittels einer von dem Datenverarbeitungsgerät
automatisch durchgeführten Zielruferzeugung, an eine Aufzugsteuerung der Aufzuggruppe
übermitteln. Die Aufzugsteuerung kann daraufhin den korrekten Empfang des Zielrufs
quittieren, indem ein Signal an das persönliche Datenverarbeitungsgerät des Nutzers
übermittelt wird und daraufhin das Datenverarbeitungsgerät den Nutzer über den korrekten
Empfang seines Zielrufs in geeigneter Weise informiert. Hierdurch kann der Nutzer
bereits direkt nach Übermittlung seines Zielrufs, d.h. noch während der Verzögerungszeitraum
abgewartet wird und ihm somit noch keine Information über die Zuordnung eines Dienstaufzugs
übermittelt wird, zumindest darüber in Kenntnis gesetzt werden, dass sein Zielruf
korrekt empfangen wurde.
[0045] Im zweiten Fall kann, vorzugsweise nachdem nach Ablauf des Verzögerungszeitraums
der Dienstaufzug zugeordnet wurde, der Nutzer darüber informiert werden, wie lange
er voraussichtlich noch auf die Ankunft des Dienstaufzugs in seinem Wartestockwerk
warten muss. Hierzu kann die Aufzugsteuerung die aktuelle Position des Dienstaufzugs
und gegebenenfalls einen bereits berechneten Fahrplan bis zur Ankunft am Wartestockwerk,
d.h. einschließlich etwaiger Zwischenstopps, analysieren und hieraus die Anfahrtsdauer
zum Wartestockwerk berechnen. Eine entsprechende Information kann an das persönliche
Datenverarbeitungsgerät des Nutzers übertragen werden und ihm von diesem zum Beispiel
visuell oder auditiv ausgegeben werden. Hierdurch kann der Nutzer die verbleibende
Wartezeit eventuell geeignet nutzen.
[0046] Im dritten Fall kann die Aufzugsteuerung angeben, wo, d.h. in welchem Wartebereich,
ein Nutzer nach Übermitteln seines Zielrufs vorzugsweise auf die Ankunft des Dienstaufzugs
warten sollte. Der Wartebereich kann dabei abhängig von den örtlichen Gegebenheiten
in dem Gebäude angrenzend an die Aufzuggruppe gewählt sein. Der Wartebereich kann
eventuell individuell für jeden Nutzer ausgewählt werden. Beispielsweise kann der
Wartebereich so gewählt sein, dass ein Nutzer bereits in der Nähe des ihm zugeordneten
Dienstaufzugs auf dessen Ankunft wartet. Dabei kann der Wartebereich so gewählt sein,
dass keine anderen Passagiere gestört oder behindert werden, wenn sie zu den ihnen
zugeordneten Dienstaufzügen gehen wollen. Gegebenenfalls können in dem Wartebereich
auch auf die Nutzer angepasste Unterhaltungs- oder Werbeangebote dargeboten werden.
[0047] Eine Aufzugsteuerung gemäß einer Ausführungsform des zweiten Aspekts der Erfindung
ist dazu konfiguriert, mehrere Aufzüge einer Aufzuggruppe derart geeignet zu steuern,
dass unter Anwendung des hierin beschriebenen Verfahrens nach dem Empfangen eines
Zielrufs von einem Nutzer zunächst der Verzögerungszeitraum abgewartet wird und erst
dann dem Nutzer ein geeigneter Dienstaufzug zugeordnet wird. Die Aufzugsteuerung ist
hierbei dazu konfiguriert, während des Verzögerungszeitraums noch weitere Zielrufe
anderer Nutzer empfangen zu können und diese bei der Berechnung der Zuordnung des
Dienstaufzugs zu dem erstgenannten Nutzer zu berücksichtigen.
[0048] Die Aufzugsteuerung kann dabei prinzipiell rein mithilfe von Hardware aufgebaut sein.
Alternativ wird es als vorteilhaft erachtet, die Aufzugsteuerung als über Software
programmierbar auszugestalten. Hierzu kann die Aufzugsteuerung eine zentrale Datenverarbeitungseinheit
(CPU), d.h. beispielsweise einen Prozessor, sowie Speichermedien zum beispielsweise
elektronischen oder magnetischen Speichern von Daten umfassen. Ferner kann die Aufzugsteuerung
über drahtgebundene oder drahtlose Schnittstellen verfügen, mithilfe derer Daten mit
anderen Geräten wie beispielsweise dem oben genannten persönlichen mobilen Datenverarbeitungsgerät
eines Nutzers ausgetauscht werden können. Die Schnittstellen können eine Datenkommunikation
gemäß unterschiedlichen Übertragungsprotokollen und -technologien ermöglichen, beispielsweise
WLAN, Bluetooth, NFC, etc. Auch Mensch-Maschine-Schnittstellen können vorgesehen sein.
[0049] Eine programmierbare Aufzugsteuerung kann mithilfe von Software in Form eines Computerprogrammprodukts
geeignet programmiert werden, sodass sie Ausführungsformen des hierin beschriebenen
Verfahrens ausführt oder steuert. Das Computerprogrammprodukt kann dabei in einer
beliebigen, von einem Computer lesbaren Computersprache formuliert sein.
[0050] Das Computerprogrammprodukt kann auf einem computerlesbaren Medium wie zum Beispiel
einem Flash-Speicher, einer CD, einer DVD, einem ROM, einem PROM, einem EPROM oder
ähnlichem gespeichert sein. Alternativ kann das Computerprogrammprodukt auch auf einem
oder mehreren Servern gespeichert sein, von denen aus es über ein Netzwerk, insbesondere
das Internet, aufgerufen und durchgeführt oder heruntergeladen werden kann. Die Server
können eine Datenwolke (Cloud) bilden. Dabei kann z.B. eine Nutzung des «Internet
of Things» (IoT) im Smart-Building-Bereich stehen. Dies ermöglicht eine wirtschaftliche
Anbindung von physischen Anlagen über die Internet- und Cloud-Technologie. Mittels
Fernüberwachung können Daten der Anlage in Echtzeit analysiert und es kann in Echtzeit
mit der Anlage interagiert werden.
[0051] Es wird daraufhingewiesen, dass einige der möglichen Merkmale und Vorteile der Erfindung
hierin mit Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen, insbesondere mit Bezug auf
das erfindungsgemäße Steuerungsverfahren oder mit Bezug auf eine erfindungsgemäße
Aufzugsteuerung, beschrieben sind. Ein Fachmann erkennt, dass die Merkmale in geeigneter
Weise kombiniert, übertragen, angepasst oder ausgetauscht werden können, um zu weiteren
Ausführungsformen der Erfindung zu gelangen.
[0052] Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung beschrieben, wobei weder die Zeichnung noch die Beschreibung als die Erfindung
einschränkend auszulegen sind.
Fig. 1 zeigt eine Aufzuggruppe, bei welcher eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens implementiert werden kann,
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Steuern eines Aufzugs
von einer Aufzuggruppe.
[0053] Die Figuren sind lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu.
[0054] Fig. 1 zeigt eine Aufzuggruppe 1, welche über fünf Aufzüge 3 verfügt. Jeder der Aufzüge
3 umfasst einen Aufzugschacht 17, innerhalb dessen sich jeweils eine Aufzugkabine
15 vertikal bewegen kann. Jede der Aufzugkabinen 15 wird dabei von einem Antrieb (nicht
dargestellt) bewegt. Die Antriebe der verschiedenen Aufzüge 3 werden von einer gemeinsamen
Aufzugsteuerung 5 gesteuert. Die Aufzugsteuerung 5 koordiniert dabei auch Fahrpläne
der mehreren Aufzüge 3, um Nutzer 11 möglichst effizient mithilfe der Aufzuggruppe
1 befördern und Wartezeiten minimieren zu können. Dabei ist vorgesehen, dass die Nutzer
11, wenn sie, während sie an einem Wartestockwerk 19 warten, einen der Aufzüge 3 der
Aufzuggruppe 1 anfordern, auch angeben, zu welchem Zielstockwerk 21 sie befördert
werden wollen. Basierend auf dieser Information in einem Zielruf kann die Aufzugsteuerung
5 die Fahrpläne der Aufzüge 3 der Aufzuggruppe 1 effizient planen.
[0055] Bei einem herkömmlichen Zielrufsystem wird bislang versucht, die Berechnung eines
einem Nutzer 11 zugeordneten Dienstaufzugs 3', das heißt die Auswahl eines Aufzugs
3' aus der Mehrzahl von Aufzügen 3 zum Transportieren des den Zielruf absetzende Nutzers
11, möglichst schnell durchzuführen, um den Nutzer 11 möglichst sofort über die Identität
des zugeordneten Dienstaufzugs 3' informieren zu können. Da die Berechnung schnell
durchgeführt werden soll, können dabei keine zukünftigen Vorkommnisse wie beispielsweise
zukünftige Aufzugrufe durch andere Nutzer 11 berücksichtigt werden, welche erst stattfinden,
nachdem der vorliegende Zielruf eingegeben wurde.
[0056] Es wird daher vorgeschlagen, die Arbeitsweise der Aufzugsteuerung 5 dahingehend zu
modifizieren, dass bei dem von ihr durchgeführten Zielruf-Verfahren eine Zuordnung
eines Dienstaufzugs 3' nicht sofort nach Empfangen des Zielrufs durchgeführt wird.
Stattdessen soll zunächst ein Verzögerungszeitraum abgewartet werden, der zum Beispiel
einige Sekunden dauern kann. Erst dann wird für den wartenden Nutzer 11 basierend
auf dem zuvor übermittelten Zielruf ein geeigneter Dienstaufzug 3' berechnet und zugeordnet.
Dabei werden auch Informationen berücksichtigt, die an die Aufzugsteuerung 5 erst
nach Eingang des Zielrufs des ersten Nutzers 11, aber noch während des darauffolgenden
Verzögerungszeitraums, von anderen Nutzern 11 übermittelt wurden. Hierdurch können
Dienstaufzüge situationsgerechter den einzelnen Nutzern 11 zugeordnet werden.
[0057] Nachfolgend wird eine Ausführungsform des hierin vorgeschlagenen Verfahrens zum Steuern
der Aufzuggruppe 1 anhand eines Beispiels beschrieben.
[0058] Die Aufzugsteuerung 5 überwacht kontinuierlich oder in kurzen Zeitabständen, ob ihr
von einem Nutzer 11 ein Zielruf übermittelt wird. Um einen solchen Zielruf zu übermitteln,
kann sich ein Nutzer 11 z.B. einem Zielruf-Terminal 7 nähern. An jedem der Stockwerke
eines von der Aufzuggruppe 1 versorgten Gebäudes befindet sich dabei wenigstens ein
Zielruf-Terminal 7. An dem Zielruf-Terminal kann der Nutzer 11 seinen Zielruf beispielsweise
in sein persönliches mobiles Datenverarbeitungsgerät 7 in Form eines Smartphones eingeben.
Auf dem Smartphone ist eine spezielle App installiert, welche einerseits dazu konfiguriert
ist, die Information über den vom Nutzer 11 gewünschten Zielruf anzunehmen und andererseits
dazu, diese Information an die Aufzugsteuerung 5 weiterzuleiten. Hierzu kann die App
die Information über das aktuelle Wartestockwerk 19 sowie über das gewünschte Zielstockwerk
21 vom Nutzer 11 abfragen. Alternativ kann eine oder beide dieser Informationen automatisch
erzeugt werden, beispielsweise indem die App zusätzliche Informationen von der Aufzugsteuerung
5 abfragt und/oder Gewohnheiten über das Aufzugnutzungsverhalten des Nutzers 11 analysiert.
Die Zielruf-Informationen werden dann vorzugsweise drahtlos an die Aufzugsteuerung
5 übermittelt. Hierzu kann zwischen dem Smartphone und dem Zielruf-Terminal 7 beispielsweise
eine Nahfeldkommunikation (NFC) aufgebaut werden, über die sowohl die Information
über das aktuelle Wartestockwerk 19 als auch die Information über das gewünschte Zielstockwerk
21 an die Aufzugsteuerung 5 übertragen werden kann. Durch die Verwendung einer Nahfeldkommunikation,
bei der Daten und Signale nur über kurze Distanzen, das heißt beispielsweise weniger
als Im, übertragen werden können, kann gewährleistet werden, dass Zielrufe nur von
Nutzern 11 übermittelt werden können, die sich tatsächlich nahe der Aufzuggruppe 1
befinden.
[0059] Die Aufzugsteuerung 5 registriert daraufhin den empfangenen Zielruf. Gegebenenfalls
schickt die Aufzugsteuerung 5 ein Signal an das Smartphone des Nutzers 11, um den
Empfang des Zielrufs zu bestätigen. Hierauf hin kann das Smartphone dem Nutzer 11
einen entsprechenden Hinweis anzeigen oder ausgeben.
[0060] Durch den Empfang des Zielrufs wird ein Verzögerungszeitraum gestartet. Eine Zeitdauer
des Verzögerungszeitraums kann dabei entweder fest vorgegeben sein, d.h. zum Beispiel
20s betragen, oder situationsspezifisch gerechnet werden, d.h. zum Beispiel länger
oder kürzer gewählt werden, je nachdem beispielsweise wie weit weg von dem Wartestockwerk
der nächste Aufzug 3 ist, der als Dienstaufzug 3' dienen könnte.
[0061] Während des Verzögerungszeitraums kann die Aufzugsteuerung 5 zwar bereits erste Berechnungen
durchführen, um potentielle Kandidaten für den zuzuordnenden Dienstaufzug 3' auszuwählen,
eine abschließende Zuordnung des Dienstaufzugs wird aber während des Verzögerungszeitraums
noch nicht vorgenommen.
[0062] Stattdessen kann die Aufzugsteuerung 5 eventuell zunächst ein Signal an das Smartphone
des Nutzers 11 übermitteln, aufgrund dessen das Smartphone dem Nutzer eine Aufforderung
anzeigt oder ausgibt, sich zu einem Wartebereich 23 zu begeben und dort weitere Informationen
abzuwarten.
[0063] Während des Verzögerungszeitraums kann die Aufzugsteuerung 5 dann Möglichkeiten für
die Wahl eines als Dienstaufzug 3' geeigneten Aufzugs 3 analysieren und am Ende des
Verzögerungszeitraums dann einen der Aufzüge 3 tatsächlich als Dienstaufzug 3' auswählen
und dem wartenden Nutzer 11 zuordnen. Dabei wird nicht nur der Zielruf dieses Nutzers
11 sondern auch Zielrufe, die von anderen Nutzern 11 zu einem späteren Zeitpunkt innerhalb
des Verzögerungszeitraums übermittelt wurden, berücksichtigt. Die Zuordnung des Dienstaufzugs
3' wird nach Ablauf des Verzögerungszeitraums abgeschlossen. Dabei kann der Verzögerungszeitraum
entweder eine fest vorgegebene Zeitdauer sein oder situationsangepasst bemessen sein.
Beispielsweise kann die Aufzugsteuerung 5 damit aufhören, eine optimierte Zuordnung
des Dienstaufzugs 3' zu berechnen, sobald sie davon ausgeht, dass ein optimaler Kompromiss
zwischen der Aufzugzuordnung und Wartezeiten von Nutzern 11 gefunden wurde.
[0064] Daraufhin kann der Nutzer 11 über den ihm zugeordneten Dienstaufzug 3' informiert
werden. Beispielsweise kann die Aufzugsteuerung 5 eine entsprechende Information an
das persönliche mobile Datenverarbeitungsgerät 9 des Nutzers 11 schicken, woraufhin
dieses dem Nutzer 11 die entsprechende Information anzeigt oder ausgibt.
[0065] Ergänzend kann die Aufzugsteuerung 5 eine Wartezeit berechnen, die verbleibt, bis
der Dienstaufzug 3' das Wartestockwerk 19 voraussichtlich erreicht hat. Dabei können
sowohl die augenblickliche Position der Aufzugkabine 15 des Dienstaufzugs 3' als auch
eventuell bereits geplante Zwischenstopps berücksichtigt werden. Gegebenenfalls kann
die Aufzugsteuerung 5 den Nutzer 11 durch Übermittlung geeigneter Signale rechtzeitig
dazu auffordern, sich zu einem Einstiegsbereich nahe der Aufzugtür 13 des Dienstaufzugs
3' zu begeben.
[0066] Die entsprechenden Informationen können von der Aufzugsteuerung 5 über eine drahtlose
Datenübertragung an beispielsweise das Smartphone des Nutzers 11 übertragen werden.
Hierbei können bevorzugt Datenübertragungstechnologien die WLAN (Wifi) eingesetzt
werden, die eine Datenübertragung über größere Distanzen von beispielsweise mehr als
10m oder sogar mehr als 20m oder 50m, zulassen, sodass Nutzer 11 sich während des
Wartens in einem ausreichend großen Radius bewegen können.
[0067] Sobald die Aufzugkabine 15 des Dienstaufzugs 3' das Wartestockwerk 19 erreicht hat
und die Aufzugtür 13 geöffnet wurde, kann der Nutzer 11 einsteigen und die Aufzugkabine
15 dann zum gewünschten Zielstockwerk 21 gefahren werden.
[0068] In einer speziellen Ausgestaltung kann die Aufzugsteuerung 5 registrieren, ob der
Nutzer 11 tatsächlich in den ihm zugeordneten Dienstaufzug 3' eingestiegen ist. Sollte
dies nicht der Fall sein, kann ein unnötiges Verfahren der Aufzugkabine 15 vermieden
werden.
[0069] In einer weiteren speziellen Ausgestaltung kann der Berechnungsprozess zum Zuordnen
des Dienstaufzugs 3' zweistufig ausgestaltet sein. In einer ersten Stufe kann beispielsweise
eine Gruppe von Aufzügen 3 identifiziert werden, die bereits zu Beginn des Verzögerungszeitraums
als potentielle Dienstaufzüge infrage zu kommen scheinen. In einer zweiten Stufe kann
dann nach Ablauf des Verzögerungszeitraums der tatsächlich zuzuordnende Dienstaufzug
3' aus dieser Gruppe ausgewählt werden und dabei die während des Verzögerungszeitraums
gewonnenen weiteren Informationen aus später empfangenen Zielrufen mitberücksichtigt
werden.
[0070] In Fig. 2 wird ein beispielhaftes System zur Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens zum Steuern einer Aufzuggruppe 1 schematisch dargestellt. Dabei wird ein
im Detail dargestellter Aufzug 3 der schematisch angedeuteten Aufzugsgruppe 1 durch
eine Aufzugsteuerung 5 gesteuert, wobei sich eine Kabine 15 des Aufzugs 3 in einem
Aufzugschacht 17 auf- und abwärts bewegen kann, um Passagiere nach verschiedenen Zielstockwerken
zu transportieren. Die Aufzugsteuerung 5 kann über ein Gateway 24 mit der Außenwelt
kommunizieren. Beispielsweise mit einem mobilen Gerät 9 eines Passagiers, welches
ebenfalls als ein Zielruf-Terminal gelten kann und welches direkt über eine drahtlose
Verbindung (bspw. Bluetooth oder WLAN) oder indirekt über Internet und/ oder eine
Cloud-Technologie mit dem Gateway verbunden ist. Oder der Gateway kann über Internet
und insbesondere über eine Cloud-Technologie 25 mit anderen Speichereinheiten bzw.
Steuergeräten (z.B. einem Server) 26 verbunden sein. Die verschiedenen Datenkommunikationen
sind in Fig. 2 durch gestrichelte Linien dargestellt. Solche Datenkommunikationen
können eine drahtgebundene oder eine drahtlose Kommunikation sein.
[0071] Um einen Zielruf zu tätigen, kann ein Passagier sich eines Zielruf-Terminals 7 bedienen,
wie z.B. eines COP (Car operation panel) innerhalb der Aufzugkabine 15 oder eines
LOP (Lobby operation panel) auf einem Stockwerk, oder eines mobilen Gerätes 9, wie
z.B. eines Smartphones. Auf dem mobilen Gerät 9 ist hierfür typischerweise eine Applikation
(App) installiert, wobei die App vor Gebrauch über einen Webbrowser auf das mobile
Gerät 9 heruntergeladen wird oder über eine Cloud-Technologie direkt von einer Speichereinheit
oder einem Server 26 aufgerufen wird.
[0072] Gemäss der Erfindung, braucht ein getätigter Zielruf nicht sofort von der Aufzugsteuerung
5 durchgeführt zu werden, sondern kann zur Optimierung des gesamten Verfahrens einen
bestimmten Verzögerungszeitraum abwarten. In der Regel wird der Verzögerungszeitraum
zu einer berechneten Mindestanfahrtsdauer einer Aufzugkabine 15 hin zu einem Wartestockwerk
als ein konstanter Wert vorgegeben. Zusätzlich dazu kann der Verzögerungszeitraum
unter Verwendung einer Cloud-Technologie (bspw. Berechnung des Verzögerungszeitraums
auf einem entfernt gelegenen Computersystem/ Server) jederzeit angepasst bzw. aktualisiert
werden, um die gesamte Wartezeit bzw. Fahrtdauer für Passagiere zu optimieren. Dafür
wird die Aufzugsgruppe 1 nach aktuellen Situationen von Passagierverkehr oder nach
einem Zustand von Aufzugsbetrieb fernüberwacht und dynamisch kontrolliert. Dabei sollte
beim erfindungsgemässen Verfahrens ein Verzögerungszeitraum deutlich kürzer als die
berechnete Mindestanfahrtsdauer einer Aufzugskabine sein.
[0073] Abgesehen davon soll es möglich sein, dass der Verzögerungszeitraum hinsichtlich
einer Benutzungspriorität von Passagieren bestimmt werden kann. Für einen Passagier,
welcher eine höhere Priorität hat, mit dem Aufzug 3 zu fahren, wird kein oder ein
kürzerer Verzögerungszeitraum bestimmt, sobald er durch die Aufzugsteuerung 5 identifiziert
worden ist. Die sogenannte Benutzungspriorität kann z.B. abhängig von einer Arbeitsfunktion,
-position, -aufgabe oder einem Terminkalender von Passagieren usw. vergeben werden.
[0074] Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass Begriffe wie "aufweisend", "umfassend",
etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschließen und Begriffe wie "eine" oder
"ein" keine Vielzahl ausschließen. Ferner sei daraufhingewiesen, dass Merkmale oder
Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden
sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener
Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind
nicht als Einschränkung anzusehen.
Bezugszeichenliste
[0075]
- 1
- Aufzuggruppe
- 3
- Aufzug
- 3'
- Dienstaufzug
- 5
- Aufzugsteuerung
- 7
- Zielruf-Terminal
- 9
- persönliches mobiles Datenverarbeitungsgerät
- 11
- Nutzer
- 13
- Aufzugtür
- 15
- Aufzugkabine
- 17
- Aufzugschacht
- 19
- Wartestockwerk
- 21
- Zielstockwerk
- 23
- Wartebereich
- 24
- Gateway
- 25
- Netzwerk/Cloud
- 26
- Speichereinheit/Server
- 27
- Datenkommunikation
1. Verfahren zum Steuern einer Aufzuggruppe (1) mit einer Mehrzahl von Aufzügen (3) basierend
auf Zielrufen, welche von Nutzern (11) an die Aufzuggruppe (1) zu übermitteln sind,
wobei das Verfahren aufweist:
Empfangen eines Zielrufs, welcher zumindest Informationen betreffend ein Wartestockwerk
(19), an dem ein den Zielruf übermittelnder Nutzer (11) wartet, sowie betreffend ein
Zielstockwerk (21), zu dem der Nutzer (11) transportiert werden soll, beinhaltet;
Abwarten eines Verzögerungszeitraums;
Zuordnen eines Dienstaufzugs (3') nach Verstreichen des Verzögerungszeitraums aus
der Mehrzahl von Aufzügen (3) und Ansteuern des Dienstaufzugs (3') dazu, den Nutzer
(11) an dem Wartestockwerk (19) aufzunehmen und zu dem Zielstockwerk (21) zu befördern;
wobei der Dienstaufzug (3') unter Berücksichtigung von Informationen, welche in Zielrufen
enthalten sind, welche während des Verzögerungszeitraums empfangen werden, zugeordnet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei beim Zuordnen des Dienstaufzugs (3') berücksichtigt
wird, wie eine Zuordnung von Dienstaufzügen (3') zu Zielrufe übermittelnden Nutzern
(11) unter Berücksichtigung weiterer Zielrufe, welche während des Verzögerungszeitraums
empfangen werden, dahingehend gewählt werden kann, dass eine Auslastung der Aufzugsgruppe
(1) und/oder eine durchschnittliche Wartedauer für Nutzer der Aufzuggruppe optimiert
werden.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine Zeitdauer des Verzögerungszeitraums
länger ist als eine Berechnungszeitdauer, die für ein Berechnen des Zuordnens des
Dienstaufzuges (3') benötigt wird, ist.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine Zeitdauer des Verzögerungszeitraums
länger als 2s ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, ferner umfassend:
Berechnen einer Mindestanfahrtsdauer, die derjenige der Aufzüge (3), der dem in dem
empfangenen Zielruf angegebenen Wartestockwerk (19) zum Zeitpunkt des Empfangens des
Zielrufs am nächsten ist oder der seinen bisher geplanten Fahrtablauf im Vergleich
zu anderen der Aufzüge (3) am wenigsten modifizieren muss, um zu dem Wartestockwerk
(19) zu fahren, mindestens benötigt, um das Wartestockwerk (19) zu erreichen;
wobei eine Zeitdauer des Verzögerungszeitraums abhängig von der Mindestanfahrtsdauer
gewählt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Zeitdauer des Verzögerungszeitraums derart gewählt
wird, dass von der Mindestanfahrtsdauer nach Ablauf des Verzögerungszeitraums eine
genügende Restzeitdauer verbleibt, um dem Nutzer (11) zu ermöglichen, eine Aufzugtür
(13) des zugeordneten Dienstaufzugs (3') zu erreichen.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner umfassend ein Mitteilen der
Identität des zugeordneten Dienstaufzugs (3') an den den Zielruf übermittelnden Nutzer
(11) nach Ablauf des Verzögerungszeitraums.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Identität des zugeordneten Dienstaufzugs (3')
an ein persönliches mobiles Datenverarbeitungsgerät (9) des Nutzers (11) übermittelt
wird und das Datenverarbeitungsgerät (9) dazu eingerichtet ist, dem Nutzer (11) die
Identität des zugeordneten Dienstaufzugs (3') mitzuteilen.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein persönliches mobiles Datenverarbeitungsgerät
(9) des Nutzers (11) dazu eingerichtet ist, den von dem Nutzer (11) zu übermittelnden
Zielruf zu erzeugen.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein persönliches mobiles Datenverarbeitungsgerät
(9) des Nutzers (11) dazu eingerichtet ist, zumindest eine Aktion auszuführen ausgewählt
aus der Gruppe von Aktionen umfassend:
- Bestätigen des Empfangs des Zielrufs durch Ausgeben eines Signals über das Datenverarbeitungsgerät
(9);
- Informieren des Nutzers über eine verbleibende Wartezeit bis zur Ankunft des Dienstaufzugs
(3') am Wartestockwerk (19) durch Ausgeben eines Signals über das Datenverarbeitungsgerät
(9); und
- Informieren des Nutzers (11) über einen zugewiesenen Wartebereich (23) zum Warten
bis zur Ankunft des Dienstaufzugs (3') am Wartestockwerk (19) durch Ausgeben eines
Signals über das Datenverarbeitungsgerät (9).
11. Aufzugsteuerung (5) zum Steuern einer Aufzuggruppe (1) mit einer Mehrzahl von Aufzügen
(3), welche dazu konfiguriert ist, ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10
durchzuführen oder zu steuern.
12. Aufzuggruppe (1), aufweisend eine Aufzugsteuerung (5) gemäß Anspruch 11.
13. Computerprogrammprodukt, welche computerlesbare Anweisungen enthält, welche bei Ausführung
auf einer Aufzugsteuerung gemäß Anspruch 11 diese dazu anleiten, ein Verfahren gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 10 auszuführen.
14. Computerprogrammprodukt nach Anspruch 13, wobei das Computerprogrammprodukt in einer
Speichereinheit (26) gespeichert ist und über ein Netzwerk (25) von der Aufzugsteuerung
aufrufbar ist.
15. Computerlesbares Medium, auf welchem ein Computerprogrammprodukt gemäß Anspruch 13
gespeichert ist.
1. A method for controlling an elevator group (1) having a plurality of elevators (3)
on the basis of destination calls, which are to be sent by users (11) to the elevator
group (1),
wherein said method comprises the following steps:
receiving a destination call, which contains at least information regarding a waiting
floor (19), on which a user (11) sending the destination call is waiting, and regarding
a destination floor (21), to which the user (11) should be transported;
waiting for a delay time period;
assigning a service elevator (3') from the plurality of elevators (3) after the delay
time period has expired and controlling the service elevator (3') so as to pick up
the user (11) on the waiting floor (19) and transport the user to the destination
floor (21);
wherein the service elevator (3') is assigned with consideration of information contained
in destination calls that are received during the delay time period.
2. The method according to claim 1, wherein it is taken into account in the assignment
of the service elevator (3') how an assignment of service elevators (3') to users
(11) sending destination calls can with consideration of additional destination calls
received during the delay time period be chosen to the effect that a capacity utilization
of the elevator group (1) and/or an average waiting time for users of the elevator
group is optimized.
3. The method according to one of the preceding claims, wherein a duration of the delay
time period is longer than a calculation time required for calculating the assignment
of the service elevator (3').
4. The method according to one of the preceding claims, wherein a duration of the delay
time period is longer than 2s.
5. The method according to one of claims 1 to 3, furthermore comprising the following
step:
calculating a minimum traveling time that the elevator (3), which is located closest
to the waiting floor (19) indicated in the received destination call at the time of
the reception of the destination call or which requires the least modification of
its previously planned schedule in comparison with other elevators (3) in order to
travel to the waiting floor (19), at least requires for reaching the waiting floor
(19);
wherein a duration of the delay time period is chosen in dependence on the minimum
traveling time.
6. The method according to claim 5, wherein the duration of the delay time period is
chosen in such a way that a sufficient residual duration of the minimum traveling
time for enabling the user (11) to reach an elevator door (13) of the selected service
elevator (3') remains after the expiration of the delay time period.
7. The method according to one of the preceding claims, furthermore comprising the step
of informing the user (11) sending the destination call of the identity of the assigned
service elevator (3') after the expiration of the delay time period.
8. The method according to claim 7, wherein the identity of the assigned service elevator
(3') is transmitted to a personal mobile data processing device (9) of the user (11)
and the data processing device (9) is designed for informing the user (11) of the
identity of the assigned service elevator (3').
9. The method according to one of the preceding claims, wherein a personal mobile data
processing device (9) of the user (11) is configured for generating the destination
call to be sent by the user (11).
10. The method according to one of the preceding claims, wherein a personal mobile data
processing device (9) of the user (11) is configured for carrying out at least one
action that is selected from the group of actions comprising:
- confirming the receipt of the destination call by outputting a signal via the data
processing device (9);
- informing the user of the remaining waiting time until the service elevator (3')
arrives on the waiting floor (19) by outputting a signal via the data processing device
(9); and
- informing the user (11) of an assigned waiting area (23) for waiting until the service
elevator (3') arrives on the waiting floor (19) by outputting a signal via the data
processing device (9).
11. An elevator controller (5) for controlling an elevator group (1) having a plurality
of elevators (3), wherein said elevator controller is configured for carrying out
or controlling a method according to one of claims 1 to 10.
12. An elevator group (1) comprising an elevator controller (5) according to claim 11.
13. A computer program product containing machine-readable instructions, which upon execution
on an elevator controller according to claim 11 prompt this elevator controller to
carry out a method according to one of claims 1 to 10.
14. The computer program product according to claim 13, wherein
the computer program product is stored in a storage unit (26) and can be retrieved
by the elevator controller via a network (25).
15. A machine-readable medium, on which a computer program product according to claim
13 is stored.
1. Procédé, destiné à commander un groupe d'ascenseurs (1) comprenant une pluralité d'ascenseurs
(3) sur la base d'appels de destination, lesquels doivent être transmis par des usagers
(11) au groupe d'ascenseurs (1),
le procédé comportant :
la réception d'un appel de destination, lequel comprend au moins des informations
concernant un étage d'attente (19), auquel attend un usager (11) transmettant l'appel
de destination, et concernant un étage de destination (21), vers lequel l'usager (11)
doit être transporté ;
l'attente pendant une période de temporisation ;
après l'écoulement de la période de temporisation, l'affectation d'un ascenseur de
service (3') parmi la pluralité d'ascenseurs (3) et l'activation de l'ascenseur de
service (3') pour qu'il réceptionne l'usager (11) à l'étage d'attente (19) et le transporte
vers l'étage de destination (21) ; l'ascenseur de service (3') étant affecté sous
considération d'informations qui sont contenues dans des appels de destination, lesquels
sont réceptionnés pendant la période de temporisation.
2. Procédé selon la revendication 1, étant considéré lors de l'affectation de l'ascenseur
de service (3') de quelle manière une affectation d'ascenseurs de service (3') à des
usagers (11) transmettant des appels de destination peut être sélectionnée, sous considération
d'appels de destination supplémentaires, qui sont réceptionnés pendant la période
de temporisation, dans le sens d'optimiser un taux de remplissage du groupe d'ascenseurs
(1) et/ou une durée d'attente moyenne pour des usagers du groupe d'ascenseurs.
3. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, une durée de la période
de temporisation étant supérieure à une durée de calcul qui est nécessaire pour calculer
l'affectation de l'ascenseur de service (3').
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, une durée de la période
de temporisation étant supérieure à 2 secondes.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, comprenant par ailleurs le
calcul d'une durée minimale de trajet que nécessite au minimum celui des ascenseurs
(3), qui au moment de la réception de l'appel de destination est le plus proche de
l'étage d'attente (19) indiqué dans l'appel de destination ou qui doit modifier le
moins son parcours précédemment planifié, en comparaison d'autres ascenseurs, pour
se rendre à l'étage d'attente (19) pour atteindre l'étage d'attente (19) ; une durée
de la période de temporisation étant sélectionnée en fonction de la durée minimale
de parcours.
6. Procédé selon la revendication 5, la durée de la période de temporisation étant sélectionnée
de telle sorte, qu'après écoulement de la période de temporisation, il reste de la
durée minimale de parcours une durée résiduelle suffisante pour permettre à l'usager
(11) d'atteindre une porte d'ascenseur (13) de l'ascenseur de service (3') affecté.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, comprenant par ailleurs
une communication de l'identité de l'ascenseur de service (3') affecté à l'usager
(11) transmettant l'appel de destination, après écoulement de la période de temporisation.
8. Procédé selon la revendication 7, l'identité de l'ascenseur de service (3') affecté
étant transmise à un appareil mobile de traitement de données (9) personnel de l'usager
(11) et l'appareil de traitement de données (9) étant aménagé pour communiquer à l'usager
(11) l'identité de l'ascenseur de service (3') affecté.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, un appareil mobile
de traitement de données (9) personnel de l'usager (11) étant aménagé pour générer
l'appel de destination qui doit être transmis par l'usager (11).
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, un appareil mobile
de traitement de données (9) personnel de l'usager (11) étant aménagé pour réaliser
au moins une action sélectionnée dans le groupe d'actions comprenant :
- la confirmation de la réception de l'appel de destination par délivrance d'un signal
via l'appareil de traitement de données (9) ;
- l'information de l'usager d'un temps d'attente résiduel jusqu'à l'arrivée de l'ascenseur
de service (3') à l'étage d'attente (19) par délivrance d'un signal via l'appareil
de traitement de données (9) ; et
- l'information de l'usager (11) d'une zone d'attente (23) attribuée pour attendre
jusqu'à l'arrivée de l'ascenseur de service (3') à l'étage d'attente (19) par délivrance
d'un signal via l'appareil de traitement de données (9).
11. Système de commande d'ascenseurs (5), destiné à commander un groupe d'ascenseurs (1)
comprenant une multiplicité d'ascenseurs (3), lequel est configuré pour réaliser ou
pour commander un procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 10.
12. Groupe d'ascenseurs (1), comportant un système de commande d'ascenseurs (5) selon
la revendication 11.
13. Produit de programme informatique, lequel contient des instructions lisibles par ordinateur,
lesquelles lors de l'exécution sur un système de commande d'ascenseurs selon la revendication
11 instruisent celui-ci pour la réalisation d'un procédé selon l'une quelconque des
revendications 1 à 10.
14. Produit de programme informatique selon la revendication 13,
le produit de programme informatique étant mémorisé dans une unité de mémoire (26)
et pouvant être interrogé par le système de commande d'ascenseur via un réseau (25).
15. Support lisible par informatique, sur lequel est mémorisé un produit de programme
informatique selon la revendication 13.