TECHNISCHES GEBIET
[0001] Mischer zum Anschluss an eine Zwei- oder Mehrkomponentenkartusche, die wenigstens
eine erste Komponente A und eine zweite Komponente B enthält, umfassend einen Einlassbereich,
einen Beruhigungsbereich und einen Mischbereich, wobei der Beruhigungsbereich zwischen
dem Einlassbereich und dem Mischbereich angeordnet ist.
STAND DER TECHNIK
[0002] Es gibt ein breites Feld für Anwendungen, bei denen zwei Komponenten erst unmittelbar
vor der Anwendung zusammengeführt werden, um den zu verwendenden Stoff herzustellen
(z.B. Klebe- oder Dichtstoffe in der Bauindustrie, Medizintechnik, Automobilbereich
etc.) und sofort im Anschluss zu verarbeiten. In der Regel handelt es sich dabei um
eine Grundsubstanz, bei der durch Kontakt mit einer Aktivierungssubstanz bzw. durch
das chemische Zusammenspiel beider Komponenten eine entsprechende Reaktion hervorgerufen
wird.
[0003] Um einen möglichst gleichmäßig vermischten Stoff zu erhalten, ist es besonders wichtig,
dass die Ausgangskomponenten möglichst gut vermischt werden. Hierbei gibt es im Stand
der Technik schon viele bekannte Mischstrukturen um die beiden Ausgangskomponenten
zu vermischen, z.B. durch Aufspaltung, Umleitung, Teilmischung der Stränge, etc..
[0004] Problematisch ist die Vermischung, wenn die Ausgangsstoffe in unterschiedlichen Mengenverhältnissen
vorliegen und/oder die rheologischen Eigenschaften unterschiedlich sind, z.B. wenn
eine Komponente wesentlich fließfähiger als die andere ist. Insbesondere verhindern
unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten beim Eintritt in den Mischer ein sofortiges
Vermischen der Komponenten.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Mischvorrichtung bereitzustellen,
um wenigstens zwei Ausgangskomponenten mit unterschiedlichen Mengen und unterschiedlichem
rheologischen Verhalten gleichmäßig miteinander zu vermischen.
TECHNISCHE LÖSUNG
[0006] Die Aufgabe wird durch einen Mischer zum Anschluss an eine Zwei- oder Mehrkomponentenkartusche
nach Anspruch 1 gelöst.
[0007] Der Mischer zum Anschluss an eine Zwei- oder Mehrkomponentenkartusche mit einer Längsachse
L, die wenigstens eine erste Komponente A und eine zweite Komponente B enthält, umfasst
einen Einlassbereich, einen Beruhigungsbereich und einen Mischbereich, wobei der Beruhigungsbereich
zwischen dem Einlassbereich und dem Mischbereich angeordnet ist, wobei der Einlassbereich
wenigstens eine erste Einlassöffnung zum Eintritt der ersten Komponente A in den Beruhigungsbereich
und eine zweite Einlassöffnung zum Einlass der zweiten Komponente B in den Beruhigungsbereich
aufweist, wobei die erste Einlassöffnung eine erste Größe F
A aufweist und die zweite Einlassöffnung eine zweite Größe F
B aufweist, wobei der Beruhigungsbereich eine erste Beruhigungskammer mit einem ersten
Volumen V
A, und eine zweite Beruhigungskammer mit einem zweiten Volumen V
B aufweist, wobei die erste Komponente A über die erste Einlassöffnung in einer ersten
Flussrichtung in die erste Beruhigungskammer fließt und die zweite Komponente B über
die zweite Einlassöffnung in einer zweiten Flussrichtung in die zweite Beruhigungskammer
fließt, wobei die erste Beruhigungskammer und/oder die zweite Beruhigungskammer mit
dem Mischbereich verbunden sind, und der Beruhigungsbereich eine Trennwand zwischen
der ersten Beruhigungskammer und der zweiten Beruhigungskammer aufweist, die das erste
Volumen V
A vom zweiten Volumen V
B abgrenzt, und wenigstens eine quer und/oder senkrecht zur ersten und/oder zweiten
Flussrichtung angeordnete Wand zum Abbremsen und/oder Umlenken der ersten zufließenden
Komponente A und/oder der zweiten zufließenden Komponente B am mischerseitigen Ende
des Beruhigungsbereichs.
[0008] Die Wand wird im Folgenden als Radialwand (in Abgrenzung zu Axialwänden) bezeichnet.
Dies bedeutet jedoch keine Einschränkung des beanspruchten Schutzbereichs auf eine
bestimmte Querschnittsform des Mischers.
[0009] In der Regel weisen die Ausgangskomponenten, je nach ihrer jeweiligen Verwendung
unterschiedliche Mengenverhältnisse auf und aufgrund ihrer unterschiedlichen spezifischen
chemischen und stofflichen Beschaffenheit auch eine andere Rheologie.
[0010] Die beiden Ausgangskomponenten werden in der Regel durch eine gemeinsame Kraft aus
den Kartuschen ausgebracht und im Mischbereich miteinander vermischt. Die Mischsubstanz
entspricht dabei den Mengenverhältnissen der Ausgangssubstanzen. In einem vor dem
Mischbereich angeordneten Beruhigungsbereich kann eine besonders fließfähige Ausgangskomponente
abgebremst bzw. beruhigt werden, um eine verbesserte Vermischung zu erzielen. Aus
diesem Grund ist der Beruhigungsbereich entsprechend der Ausgangskomponenten in zwei
Kammern aufgeteilt. Zum Abbremsen bzw. Beruhigen oder Umlenken weist mindestens eine
Beruhigungskammer eine Radialwand auf, die quer und/oder senkrecht zum Fluidstrom
der jeweiligen Ausgangskomponente steht, diesen abbremst und/oder umlenkt. Der Fluidstrom
der in der Regel fließfähigeren Ausgangskomponente wird verlangsamt und eine anschließende
Vermischung mit der langsameren Komponente verbessert.
[0011] Bevorzugt weist der Mischer eine Mischerstruktur zum Trennen und Zusammenführen von
Strängen der Komponente A und der Komponente B auf.
[0012] Die Mischstruktur umfasst hierzu einen oder mehrere unterschiedliche Geometrien,
wie z.B. senkrechte oder schräge Prallwände, und Umlenkwände, Umlagerungskammern,
Durchgänge etc., auf, um die Fluidströme der unterschiedlichen Ausgangskomponenten
zu beeinflussen und miteinander zu vermischen. Meist werden die Stränge in der Mischerstruktur
mehrmals getrennt und wieder zusammengeführt.
[0013] In vorteilhafter Weise entspricht das Verhältnis der ersten Größe F
A zu der zweiten Größe F
B weitgehend dem Verhältnis des ersten Volumens V
A zum zweiten Volumen V
B.
[0014] Das Verhältnis der jeweiligen Menge einer Ausgangskomponente, welche durch die Größe
F der jeweiligen Einlassöffnung zum Ausdruck kommt, entspricht dem Verhältnis der
Volumina V der jeweiligen Beruhigungskammern, um eine gleichmäßige Vermischung zu
erreichen.
[0015] Das Verhältnis beträgt V
A/V
B = F
A/ F
B +/- 50%
∗F
A/F
B, insbesondere V
A/V
B = F
A/F
B +/- 25%
∗F
A/F
B, insbesondere V
A/V
B = F
A/ F
B +/- 10%
∗F
A/F
B.
[0016] Bevorzugt ist die erste Größe F
A gleich oder größer als die zweite Größe F
B, und das erste Volumen V
A der ersten Beruhigungskammer ist gleich oder größer als das zweite Volumen V
B der zweiten Beruhigungskammer.
[0017] Dadurch, dass unterschiedliche Mengen von Ausgangskomponenten vorhanden sind, unterscheiden
sich auch die Größen F der Einlassöffnungen, wonach die mengenmäßig größere Ausgangskomponente
auch eine größere Ausgangsöffnung aufweist. Entsprechend verhält es sich auch mit
den Volumina V der Beruhigungskammern.
[0018] In vorteilhafter Weise weist die erste Beruhigungskammer und/oder die zweite Beruhigungskammer
ein vor der Radialwand angeordnetes Totvolumen auf. Das Totvolumen ist insbesondere
mit der Komponente angefüllt. Die im Totvolumen bereits vorhandene Masse bremst die
zufließende Masse ab.
[0019] Die erste Komponente A und/oder die zweite Komponente B wird im Bereich des Totvolumens
abgebremst und/ oder umgelenkt.
[0020] Das Totvolumen dient der (kurzfristigen) Speicherung bzw. Pufferung der (zumeist)
fließfähigeren Ausgangskomponente, deren Fluidstrom von der Radialwand abgelenkt wird.
Infolgedessen wird der Fluidstrom verlangsamt (beruhigt) und ggf. im Anschluss umgelenkt.
[0021] Die erste Beruhigungskammer und/oder die zweite Beruhigungskammer weist mindestens
eine Umlenkwand auf, die parallel zur Achse L oder entlang der Achse L angeordnet
ist.
[0022] Der verlangsamte Fluidstrom wird durch die Umlenkwand umgelenkt.
[0023] In vorteilhafter Weise schließt sich die Umlenkwand an die Radialwand an und die
Wände grenzen das Totvolumen ab.
[0024] Auf diese Weise wird ein Raum gebildet, in dem der Fluidstrom zunächst abgebremst,
gesammelt, und im Anschluss umgelenkt und weitergeleitet wird. Dadurch wird der Fluss
einer sehr fließfähigen Ausgangskomponente verlangsamt und die anschließende Vermischung
mit der langsamer fließenden anderen Ausgangskomponente erleichtert.
[0025] In einer besonders bevorzugten Ausführung weist die erste Beruhigungskammer und/oder
die zweite Beruhigungskammer des Mischers mindestens eine Aufteilungswand auf, die
entlang der Längsachse L angeordnet ist, die die erste Beruhigungskammer und/oder
die zweite Beruhigungskammer in jeweils zwei Unterkammern aufteilt.
[0026] Der Fluidstrom der Komponente wird durch die Aufteilungswand in zwei Teilströme aufgeteilt.
Diese können dann separat umgelenkt werden. Dadurch wird die anschließende Vermischung
mit der anderen Komponente erleichtert
[0027] Bevorzugt weist die erste Beruhigungskammer und/oder die zweite Beruhigungskammer
mindestens eine Verbindungsöffnung zum Mischbereich auf, die der Abgabe der Komponente
A und/ oder der Komponente B in den Mischbereich und/ oder zur Vermischung der Komponente
A mit der Komponente B dient.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0028]
- Figur 1
- Perspektivische Gesamtdarstellung eines Mischers
- Figur 1A
- Perspektivische Detaildarstellung des Einlassbereichs mit Beruhigungsbereich der Komponente
A und B des Mischers der Figur 1;
- Figur 1B
- Perspektivische Detaildarstellung des Einlassbereichs mit Beruhigungsbereich der Komponente
B des Mischers der Figur 1;
- Figur 2
- Perspektivische Gesamtdarstellung einer zweiten Ausführungsform des Mischers mit zwei
Helixabschnitten;
- Figur 3
- Perspektivische Gesamtdarstellung einer dritten Ausführungsform des Mischers mit zwei
Helixabschnitten und mit weiteren Prallwänden im Beruhigungsbereich;
- Figur 3A
- Perspektivische Detaildarstellung des Einlassbereichs mit Beruhigungsbereich der Komponente
A des Mischers der Figur 3;
- Figur 3B
- Perspektivische Detaildarstellung des Einlassbereichs mit Beruhigungsbereich der Komponente
B der Mischers der Figur 3;
- Figur 4
- Perspektivische Gesamtdarstellung einer vierten Ausführungsform des Mischers mit einem
verringertem Volumen des Beruhigungsbereichs;
- Figur 4A
- Perspektivische Detaildarstellung des Einlassbereichs der Komponente A und des Beruhigungsbereichs
der Figur 4;
- Figur 4B
- Perspektivische Detaildarstellung des Einlassbereichs der Komponente B und des Beruhigungsbereichs
der Figur 4.
BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
[0029] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von nicht abschließenden Ausführungsbeispielen
dargestellt.
[0030] Die
Figuren 1, 1A und 1B zeigen eine erste Ausführungsform der Mischvorrichtung 1 zur Anordnung in einem Mischergehäuse
(nicht dargestellt). Der Mischer 1 mit einer Längsachse L und einem Radius R weist
einen Anschlussbereich 2 zum Anschluss an eine Zwei- oder Mehrkomponentenkartusche
(nicht dargestellt) auf, die wenigstens eine erste Komponente A und eine zweite Komponente
B enthält. Im dargestellten Beispiel besteht ein unterschiedliches Mengen- bzw. Mischverhältnis
(und ggf. unterschiedliche Viskosität) zwischen den beiden Komponenten, wobei eine
wesentliche größere Menge der Komponente A vorhanden ist.
[0031] Der Mischer 1 hat einen Einlassbereich 3, einen Beruhigungsbereich 4 und einen Mischbereich
5.
[0032] Der Einlassbereich 3 hat eine erste Einlassöffnung 31 für die erste Komponente A
und eine zweite Einlassöffnung 32 für die zweite Komponente B. Die Einlassöffnungen
31und 32 münden in den Beruhigungsbereich 4.
[0033] Der Beruhigungsbereich 4 umfasst eine erste Beruhigungskammer 41 mit einem ersten
Volumen V
A, und eine zweite Beruhigungskammer 42 mit einem zweiten Volumen V
B. Die beiden Beruhigungskammern 41 und 42 sind durch eine Trennwand 6 voneinander
getrennt. Die erste Beruhigungskammer 41 und die zweite Beruhigungskammer 42 sind
mit dem Mischbereich 5 verbunden.
[0034] Der Mischbereich 5 weist eine fortlaufende Mischstruktur 51 zum Mischen der beiden
Komponenten A und B auf.
[0035] Die
Figuren 1A und 1B zeigen den Beruhigungsbereich 4 mit dem Einlassbereich 3 mit der ersten Einlassöffnung
31mit einer ersten Größe F
A und die zweite Einlassöffnung 32 mit einer zweiten Größe F
B im Detail. Die erste Einlassöffnung 31 ist in diesem Beispiel ungefähr viermal größer
als die zweite Einlassöffnung 32.
[0036] Aus
Figur 1A geht die Einlassöffnung 31 der Komponente A und die konkrete Struktur der anschließenden
ersten Beruhigungskammer 41 mit einem ersten Volumen V
A des Beruhigungsbereichs 4 hervor.
[0037] Die erste Beruhigungskammer 41 ist durch eine Aufteilungswand 9, die entlang der
Längsachse L angeordnet ist, in zwei Unterkammern 411 und 412 mit jeweils einem ersten
Auffangbereich 4111 und 4121 und jeweils einem zweiten Auffangbereich 4112 und 4122
aufgeteilt, wodurch der Fluidstrom der Komponente A in zwei Teilströme aufgeteilt
wird. Die beiden Unterkammern 411 und 412 sind strukturell identisch.
[0038] Weiter weist die erste Beruhigungskammer 41 eine Radialwand 7 entlang des Radius
R, also senkrecht zur Längsachse L, auf, die den Fluidstrom bzw. die Teilströme der
Komponente A blockiert bzw. abbremst. Zudem weist die erste Beruhigungskammer 41 eine
Umlenkwand 8 auf. Die Umlenkwand 8 bildet zusammen mit der Aufteilungswand 9, der
Radialwand 7, der Wand des Einlassbereichs und dem Mischergehäuse einen ersten Auffangbereich
mit einem Totvolumen, in dem der (Teil-)Fluidstrom abgebremst und aufgefangen bzw.
beruhigt wird.
[0039] Die Umlenkwand 8 ist nicht ganz bis zur Wand des Einlassbereichs durchgezogen und
bildet somit eine Öffnung 81. Von daher trennt die Umlenkwand 8 (teilweise) den ersten
Auffangbereich 4111 und den zweiten Auffangbereich 4112. Die Umlenkwand 8 dient dem
Umlenken und Weiterleiten des Fluidstroms zum zweiten Auffangbereich 4112.
[0040] Der zweite Auffangbereich 4112 wird durch die Umlenkwand 8, die Trennwand 9, die
Radialwand 7, die Wand des Einlassbereichs und das Mischergehäuse (nicht dargestellt)
gebildet. Die Radialwand 7 weist eine Verbindungsöffnung 71 zum Mischbereich 5 auf.
Der zweite Auffangbereich 4112 bewirkt, dass der Fluidstrom nochmals abgebremst bzw.
gestaut wird und eine Beruhigung eintritt. Über die Verbindungsöffnung 71 fließt der
Fluidstrom in den Mischerbereich 5.
[0041] Aus der
Figur 1B wird ersichtlich, dass die Aufteilungswand 9 auch die zweite Beruhigungskammer 42
in zwei Unterkammern 421 und 422 aufgeteilt, wodurch der Fluidstrom der Komponente
B in zwei Teilströme aufgeteilt wird. Jede der Unterkammern 421,422 ist in räumlicher
Verbindung mit der anschließenden Mischerstruktur 51 und ist geeignet, den Fluidstrom
bzw. die Teilströme der Komponente B in die Mischerstruktur 51 weiterzuleiten.
[0042] Aus der
Figur 2 geht eine zweite Ausführungsform der Erfindung hervor. Dabei sind Einlassbereich
3 und Beruhigungsbereich 4 des Mischers identisch mit der ersten Ausführungsform.
Die Mischstruktur 51 des Mischbereichs 5 weist zwei Helixstrukturen 52 auf, die der
Vermischung der beiden Ausgangskomponenten dienen.
[0043] Die
Figuren 3, 3A und 3B zeigen eine dritte Ausführungsform der Erfindung. Hierbei entspricht die Mischstruktur
51 mit zwei Helixstrukturen 52 dem Mischbereich 5 der zweiten Ausführungsform. Der
Beruhigungsbereich 4, insbesondere die erste Beruhigungskammer 41, weist Unterschiede
im strukturellen Aufbau im Hinblick zu den ersten beiden Ausführungsformen auf, auf
die nachfolgend eingegangen wird.
[0044] Figur 3A zeigt die erste Beruhigungskammer 41 im Detail. Wiederum teilt die Aufteilungswand
9 die Beruhigungskammer 41 in zwei strukturell identische Unterkammern 411' und 412'.
Die erste Unterkammer 411' ist in drei Auffangbereiche 4111', 4112', 4113' durch drei
Radialwände 7', 72, 73, aufgeteilt. Die zweite Unterkammer 412' ist ebenfalls in drei
Auffangbereiche 4121', 4122', 4123' aufgeteilt (nicht dargestellt). Die Radialwand
7' ist grundsätzlich bis zur Trennwand 6 gezogen, abgesehen von einer Aussparung,
die eine Öffnung 71' zwischen dem Mischergehäuse (nicht dargestellt) und der Trennwand
6 bildet. Der Fluidstrom der Komponente A bzw. die Teilfluidströme prallen auf die
Radialwand 7', werden im ersten Auffangbereich 4111' gestaut und werden im Anschluss
in den zweiten Auffangbereich 4112' weitergeleitet. Der Fluidstrom trifft auf die
zweite Radialwand 72, wird wiederum gestaut und in den dritten Auffangbereich 4113'
weitergeleitet. Die dritte Radialwand 73 weist eine Öffnung 731 auf, die im Anschluss
in die Mischerstruktur 51 übergeht.
[0045] Aus
Figur 3B geht hervor, dass die zweite Beruhigungskammer 42 weitgehend identisch zu den ersten
beiden Ausführungsformen ist, insbesondere durch die Aufteilungswand 9 in zwei Unterkammern
421 und 422 getrennt wird.
[0046] Aus den
Figuren 4, 4A und 4B geht eine vierte Ausführungsform der Erfindung hervor. Wiederum hat die Mischstruktur
51 entsprechend der zweiten und dritten Ausführungsform unter anderem zwei Bereiche
mit Helixstruktur 52, die jeweils zwischen der Grund-Mischerstruktur angeordnet sind.
Der Hauptunterschied ist, dass die erste Beruhigungskammer 41 zwar grundsätzlich in
zwei Unterkammern 411" und 412" (nur 412" ist sichtbar) aufgeteilt ist, aber nur eine
Unterkammer 412" der Weiterleitung des Fluidstroms der Komponente A dient und die
andere Unterkammer 411" nicht von der Komponente A gefüllt wird bzw. abgetrennt ist
und einen Hohlraum bildet. Diese Maßnahme dient einer Anpassung der beiden Ausgangskomponenten,
wenn z.B. die Komponente B wesentlich zähflüssiger ist als die Komponente A. Von daher
weist der erste Beruhigungsbereich 41 eine Wand 91 auf, die vollständig bis zum Mischergehäuse
durchgezogen ist, um die beiden Unterkammern 411" und 412" zu bilden.
[0047] Aus der
Figur 4A geht der erste Beruhigungsbereich 41 im Detail hervor. Grundsätzlich teilt die Aufteilungswand
9 den ersten (und zweiten) Beruhigungsbereich in zwei Unterkammern 411" und 412".
Durch entsprechende Radialwände ist der erste Beruhigungsbereich in drei Auffangbereiche
4121", 4122", 4123"aufgeteilt. Der Fluidstrom der Komponente A gelangt über die Einlassöffnung
31 in den ersten Auffangbereich 4121" des ersten Beruhigungsbereichs 41 und prallt
dort auf die senkrecht stehende Radialwand 7". Der erste Auffangbereich 4121" weist
eine weitere Wand 91 auf, die die beiden Unterkammern 411" und 412" vollständig voneinander
abtrennt. Zusammen mit der Radialwand 7", der Trennwand 6, der Wand des Einlassbereichs
und dem Mischergehäuse bildet die Wand 91den ersten Auffangbereich 4121". Zudem bildet
die Aufteilungswand 9 im ersten Auffangbereich 4121" ein weiteres Totvolumen, in dem
der Fluidstrom der Komponente A aufgefangen und beruhigt wird.
[0048] Die Radialwand 7" weist eine Verbindungsöffnung 71" auf, über die der Fluidstrom
der Komponente A in den zweiten Auffangbereich 4122" übergeht. Der Fluidstrom trifft
dort auf eine zweite Radialwand 72' und wird zu einer darin angeordneten Verbindungsöffnung
721'gelenkt, die radial versetzt zur ersten Verbindungsöffnung 71" ist. Im Anschluss
folgt der dritte Auffangbereich 4123"mit einer dritten Radialwand 73' mit der Öffnung
731', die in die Mischerstruktur 51 übergeht. Die Verbindungsöffnungen 721' und 731'sind
radial versetzt zueinander angeordnet, so dass der Fluidstrom durch beide Auffangbereiche
fließt, also entsprechend umgelenkt und beruhigt wird.
[0049] Figur 4B zeigt die zweite Einlassöffnung 32 mit dem daran anschließenden zweiten Beruhigungsbereich
42, der strukturell dem der vorgenannten Ausführungsformen entspricht bzw. durch die
Wand 9 in zwei Unterkammern aufgeteilt wird.
[0050] Daneben ist der Bereich der ersten Beruhigungskammer 41 bzw. die Unterkammer 411"
zu sehen, welcher/welche nicht von der Komponente A gefüllt wird, da der Bereich durch
die Wand 91 vollständig vom Bereich , in den die erste Öffnung 31 mündet, abgetrennt
wird.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0051]
1-Mischer
2-Anschlussbereich
3-Einlassbereich
31-Erste Einlassöffnung
32-Zweite Einlassöffnung
4-Beruhigungsbereich
41-Erste Beruhigungskammer
411, 411', 411"-Erste Unterkammer
4111, 4111', 4111"-Erster Auffangbereich
4112, 4112'. 4112"-Zweiter Auffangbereich
4113'-Dritter Auffangbereich
4113', 4113"-Dritter Auffangbereich
412, 412', 412"-Zweite Unterkammer
4121, 4121'-Erster Auffangbereich
4122, 4122'-Zweiter Auffangbereich
4123', 4123"-Dritter Auffangbereich
42-Zweite Beruhigungskammer
421-Erste Unterkammer
422-Zweite Unterkammer
5-Mischbereich
51-Mischerstruktur
52-Helixstruktur
6-Trennwand
7, 7', 7"-Radialwand
71, 71'-Verbindungsöffnung
72'-Zweite Radialwand
721'-Verbindungsöffnung
73, 73'-Dritte Radialwand
731, 731'-Verbindungsöffnung
8-Umlenkwand
81-Öffnung
9-Aufteilungswand
91-Wand
FA-Erste Größe der ersten Einlassöffnung 31
FB-Zweite Größe der zweiten Einlassöffnung 32
L-Längsachse
R-Radius
VA-Erstes Volumen der ersten Beruhigungskammer 41
VB-Zweites Volumen der zweiten Beruhigungskammer 42
1. Mischer (1) zum Anschluss an eine Zwei- oder Mehrkomponentenkartusche mit einer Längsachse
L, die wenigstens eine erste Komponente A und eine zweite Komponente B enthält, umfassend
einen Einlassbereich (3), einen Beruhigungsbereich (4) und einen Mischbereich (5),
wobei der Beruhigungsbereich (4) zwischen dem Einlassbereich (3) und dem Mischbereich
(5) angeordnet ist,
wobei der Einlassbereich (3) wenigstens eine erste Einlassöffnung (31) zum Eintritt
der ersten Komponente A in den Beruhigungsbereich (4) und eine zweite Einlassöffnung
(32) zum Einlass der zweiten Komponente B in den Beruhigungsbereich (4) aufweist,
wobei die erste Einlassöffnung (31) eine erste Größe FA aufweist und die zweite Einlassöffnung (32) eine zweite Größe FB aufweist,
wobei der Beruhigungsbereich (4) eine erste Beruhigungskammer (41) mit einem ersten
Volumen VA, und eine zweite Beruhigungskammer (42) mit einem zweiten Volumen VB aufweist,
wobei die erste Komponente A über die erste Einlassöffnung (31) in einer ersten Flussrichtung
in die erste Beruhigungskammer (41) fließt und die zweite Komponente B über die zweite
Einlassöffnung (32) in einer zweiten Flussrichtung in die zweite Beruhigungskammer
(42) fließt,
wobei die erste Beruhigungskammer (41) und/oder die zweite Beruhigungskammer (42)
mit dem Mischbereich (5) verbunden sind, und der Beruhigungsbereich (4) eine Trennwand
(6) zwischen der ersten Beruhigungskammer (41) und der zweiten Beruhigungskammer (42)
aufweist, die das erste Volumen VA vom zweiten Volumen VB abgrenzt, und wenigstens eine quer und/oder senkrecht zur ersten und/oder zweiten
Flussrichtung angeordnete Wand (7, 7', 7") zum Abbremsen und/oder Umlenken der ersten
zufließenden Komponente A und/oder der zweiten zufließenden Komponente B am mischerseitigen
Ende des Beruhigungsbereichs (4).
2. Mischer (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischbereich (5) eine Mischerstruktur (51) zum Trennen und Zusammenführen von
Strängen der Komponente A und der Komponente B aufweist.
3. Mischer (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis der ersten Größe FA zu der zweiten Größe FB weitgehend dem Verhältnis des ersten Volumens VA zum zweiten Volumen VB entspricht.
4. Mischer (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis VA/VB = FA/FB +/- 50%∗FA/FB beträgt, insbesondere VA/VB = FA/FB +/- 25%∗FA/FB, insbesondere VA/VB = FA/FB +/- 10%∗FA/FB
5. Mischer (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Größe FA gleich oder größer ist als die zweite Größe FB, und das erste Volumen VA der ersten Beruhigungskammer (41) gleich oder größer ist als das zweite Volumen VB der zweiten Beruhigungskammer (42)
6. Mischer (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Beruhigungskammer (41) und/oder die zweite Beruhigungskammer (42) ein vor
der Radialwand (7, 7', 7") angeordnetes Totvolumen aufweist.
7. Mischer (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Komponente A und/oder die zweite Komponente B im Bereich des Totvolumens
abgebremst und/ oder umgelenkt wird.
8. Mischer (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Beruhigungskammer (41) und/oder die zweite Beruhigungskammer (42) mindestens
eine Umlenkwand (8) aufweist, die parallel zur Achse L oder entlang der Achse L angeordnet
ist.
9. Mischer (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkwand (8) sich an die Radialwand (7) anschließt, und die Wände das Totvolumen
abgrenzen.
10. Mischer (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Beruhigungskammer (41) und/oder die zweite Beruhigungskammer (42) mindestens
eine Aufteilungswand (9) aufweist, die entlang der Längsachse Langeordnet ist, die
die erste Beruhigungskammer (41) und/oder die zweite Beruhigungskammer (42) in jeweils
zwei Unterkammern (411, 412; 411', 412'; 421, 422; 421', 422 ') aufteilt.
11. Mischer (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Beruhigungskammer (41) und/oder die zweite Beruhigungskammer (42) mindestens
eine Verbindungsöffnung (71, 71', 721', 731, 731') zum Mischbereich (4) aufweist,
die der Abgabe der Komponente A und/ oder der Komponente B in den Mischbereich (4)
und/ oder zur Vermischung der Komponente A mit der Komponente B dient.