[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Siegelwerkzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie auf ein Verfahren zum Evakuieren und/oder Begasen und Versiegeln von Verpackungsschalen.
[0002] Schalenverschließmaschinen und entsprechende Siegelwerkzeuge sind z. B, aus der
DE 10 2012 005 891 A1 bekannt. Sie umfassen in der Regel ein Oberwerkzeug und ein Unterwerkzeug. Um mit
ihrer Hilfe Verpackungsschalen vor dem Verschließen durch Ansieglen einer Deckfolie
evakuieren und/oder begasen zu können, weisen konventionelle Siegelwerkzeuge Kanäle
auf, die zum Absaugen und/oder Einleiten von Gas konfiguriert sind. Da bei diesem
Prozess die zunächst als Folienbahn vorliegende Deckfolie zwischen dem Oberwerkzeug
und dem Unterwerkzeug eingeklemmt wird, weisen existierende Siegelwerkzeuge teils
verzweigte, in jedem Fall aber schwer zugängliche Kanäle auf, damit sowohl das Innere
der zu verschließenden Verpackung als auch die sie umgebende Kammer bis zum gewünschten
Grad evakuiert und/oder begast werden können.
[0003] Aus der
WO 2011 092 103 A1 ist zudem ein Werkzeug bekannt, welches einen sogenannten Klemmrahmen aufweist. Dieser
ist dazu eingerichtet, die Deckfolie zunächst an das Werkzeugoberteil zu klemmen.
In der
WO 2011 092 103 A1 sind innerhalb dieses Klemmrahmens Kanäle vorgesehen, die zum Begasen der zu verschließenden
Verpackungsschale dienen.
[0004] Derartige konventionelle Werkzeuge weisen den Nachteil auf, dass sie aufgrund der
beschriebenen Kanäle kompliziert zu fertigen sind. Insbesondere bei Lebensmittel verarbeitenden
Schalenverschließmaschinen kommt hinzu, dass die Kanäle die regelmäßig durchzuführende
Reinigung der Maschine und des Werkzeugs erschweren. Beides erhöht die Kosten bei
der Anschaffung als auch beim Betrieb des Werkzeugs.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Siegelwerkzeug sowie ein Verfahren zum
Evakuieren und/oder Begasen und Versiegeln von Verpackungsschalen anzugeben, welches
eine vereinfachte Fertigung und Reinigung des Werkzeugs ermöglicht und dadurch geringere
Kosten verursacht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Siegelwerkzeug mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 oder durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 7.
[0007] Die Erfindung sieht ein Siegelwerkzeug für eine Schalenverschließmaschine vor. Das
Siegelwerkzeug umfasst ein Oberwerkzeug und ein Unterwerkzeug mit einem Hauptkörper,
der eine Schalenvertiefung zum Aufnehmen mindestens eines Teils einer zu verschließenden
Schale aufweist, und einem Schalenträger, wobei durch den Schalenträger ein Gaskanal
verläuft. Das Siegelwerkzeug zeichnet sich dadurch aus, dass der Schalenträger eine
erste Platte mit einer ersten Andrückfläche und eine zweite Platte mit einer zweiten
Andrückfläche umfasst und die erste Platte eine erste Vertiefung aufweist, die sich
von der ersten Andrückfläche aus erstreckt, wobei die erste Vertiefung zumindest einen
Abschnitt des Gaskanals bildet, wenn die erste Platte und die zweite Platte an der
ersten bzw. zweiten Andrückfläche aneinandergedrückt werden.
[0008] Durch das Vorsehen einer ersten und einer zweiten Platte kann der Schalenträger entlang
einer Trennfläche geteilt sein, die beliebig geformt sein kann. Vorzugsweise kann
die Trennfläche eine Ebene sein, zu der die Schließrichtung des Siegelwerkzeugs, insbesondere
die Bewegungsrichtung, in der das Oberwerkzeug und das Unterwerkzeug sich aufeinander
zu bewegen, senkrecht verläuft.
[0009] Eine Tiefe der Vertiefung, die senkrecht zur ersten Andrückfläche definiert sein
kann, kann insbesondere kleiner vorgesehen sein, als die Ausdehnung der Vertiefung
parallel zur ersten Andrückfläche. Besagte Tiefe kann bevorzugt kleiner sein als eine
Dicke der ersten Platte, wobei die Dicke der ersten Platte ebenfalls senkrecht zu
der Andrückfläche definiert sein kann.
[0010] Das Bilden eines Abschnitts des Gaskanals kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass
die zweite Andrückfläche eine Öffnungsfläche der Vertiefung, die parallel zu der ersten
Andrückfläche verlaufen kann, abdeckt. Die oben beschriebene Konfiguration kann die
Fertigung und insbesondere die Reinigung des Schalenträgers erleichtern, da nach Trennen
der ersten Platte von der zweiten Platte der zum Teil durch die Vertiefung gebildete
Abschnitt des Gaskanals besser zugänglich ist.
[0011] Es ist vorteilhaft, wenn der Hauptkörper und die zweite Platte während des Betriebs
des Siegelwerkzeugs relativ zueinander unbeweglich miteinander verbunden sind. Auf
diese Weise können beide mit ein und demselben Antrieb bewegt werden, was den Antriebs-
und Steuerungsaufwand verringert. Besonders günstig ist es, wenn die erste Platte
während des Betriebs des Siegelwerkzeugs mit der zweiten Platte verbunden ist, sodass
die erste und die zweite Platte unbeweglich zueinander angeordnet sind. Dies kann
den Antriebs- und Steuerungsaufwand weiter verringern.
[0012] Für die Verbindung der zweiten Platte mit dem Hauptkörper und/oder die Verbindung
der ersten Platte mit der zweiten Platte können werkzeuglose Befestigungsvorrichtungen
vorgesehen sein. Insbesondere können werkzeuglose Befestigungsvorrichtungen vorgesehen
sein, die den Hauptkörper, die zweite Platte und die erste Platte während des Betriebs
des Siegelwerkzeugs unbeweglich zueinander halten. Werkzeuglose Befestigungsvorrichtungen
können den Montage- und Demontageaufwand deutlich verringern. Auch die Reinigung kann
vereinfacht werden.
[0013] In einer Variante kann auf der zweiten Andrückfläche ein Vorsprung vorgesehen sein,
der dazu konfiguriert ist, sich im angedrückten Zustand in die Vertiefung hinein zu
erstrecken. Dadurch kann es ermöglicht werden, die Strömungsrichtung des Gases in
dem Gaskanal gezielt zu beeinflussen, beispielsweise um dem Gasstrom eine bestimmte
Richtung zu geben. Dabei ist es denkbar, dass die Vertiefung im angedrückten Zustand
zusammen mit dem Vorsprung einen trichterförmigen Endabschnitt des Gaskanals bildet.
Der Vorsprung kann einstückig mit der zweiten Platte ausgeführt sein.
[0014] Der Endabschnitt, der auch in einer beliebigen anderen Form als einer Trichterform
gestaltet sein kann, kann zum Beispiel als Einlass oder Auslass für ein Gas vorgesehen
sein. Als Endabschnitt des Gaskanals kann ein Abschnitt angesehen werden, der direkt
in eine Siegelkammer des Siegelwerkzeugs mündet. Eine trichterförmigen Formgebung
des Endabschnitts des Gaskanals kann eine gezielte Sammlung und/oder Verteilung eines
Gasstroms ermöglichen. Dadurch kann z. B. die Strömungsgeschwindigkeit des Gases beeinflusst
werden.
[0015] In einer weiteren Variante kann die zweite Platte eine zweite Vertiefung aufweisen,
die sich von der zweiten Andrückfläche aus erstreckt, wobei die erste und die zweite
Vertiefung im angedrückten Zustand zusammen einen Abschnitt des Gaskanals bilden.
Bei diesem Abschnitt kann es sich um einen Endabschnitt oder aber einen anderen Abschnitt
des Gaskanals handeln. Hinsichtlich der Definition des Begriffs "Vertiefung" sind
die oben mit Bezug auf die erste Vertiefung angegebenen Erläuterungen entsprechend
auf die zweite Vertiefung anwendbar.
[0016] Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Evakuieren und/oder Begasen
und Versiegeln von Verpackungsschalen durch ein Siegelwerkzeug, das ein Unterwerkzeug
mit einem Hauptkörper und einem Schalenträger, der eine erste Platte und eine zweite
Platte umfasst, sowie ein Oberwerkzeug enthält. Das Verfahren umfasst das Einlegen
einer Verpackungsschale in die zweite Platte des Schalenträgers, wobei die zweite
Platte eine zweite Andrückfläche aufweist, Schließen des Siegelwerkzeugs durch Andrücken
des Oberwerkzeugs und des Unterwerkzeugs aneinander, Andrücken der zweiten Platte
des Schalenträgers an die erste Platte, sodass die zweite Andrückfläche und eine erste
Andrückfläche, die an der ersten Platte vorgesehen ist, aneinander anliegen, wodurch
zumindest ein Abschnitt eines Gaskanals zum Evakuieren und/oder Begasen der Verpackungsschale
gebildet wird, Evakuieren und/oder Begasen der Verpackungsschale, und Versiegeln der
Schale mit einer Deckfolie. Durch das Andrücken der beiden Platten und das damit einhergehende
Bilden des Gaskanals kann ebenfalls die Verwendung von einem Schalenträger ermöglichen,
der durch die Teilung in eine erste und eine zweite Platte einfacher zu fertigen und
besser zu reinigen ist.
[0017] In einer weiteren Variante kann das Verfahren ein Klemmen der Deckfolie an das Oberwerkzeug
durch die erste Platte vor dem Schließen des Siegelwerkzeugs umfassen. Dadurch kann
auf die Verwendung eines separaten Klemmrahmens zum Klemmen der Deckfolie an das Oberwerkzeug
verzichtet werden, wodurch die Teilezahl im Vergleich zu konventionellen Siegelwerkzeugen
bzw. Verfahren mit einteiligem Schalenträger und Klemmrahmen konstant bleiben kann.
[0018] Es ist denkbar, dass das Andrücken der ersten Platte an die zweite Platte während
des Schließens des Siegelwerkzeugs erfolgt. Dadurch kann es ermöglicht werden, das
Andrücken der ersten Platte an die zweite Platte und das Schließen des Siegelwerkzeugs
gleichzeitig auszuführen, und so Zeit zu sparen, was die Effizienz des Verfahrens
bzw. der Schalenverschließmaschine erhöhen kann.
[0019] In einer weiteren Variante kann das Andrücken der ersten Platte an die zweite Platte
erfolgen, bevor das Siegelwerkzeug geschlossen wird. Dies kann insbesondere in Ausführungen
vorteilhaft sein, in denen die Deckfolie nicht durch die erste Platte an das Oberwerkzeug
geklemmt werden soll. Es ist hierbei insbesondere vorstellbar, dass, wie bereits weiter
oben erwähnt, die erste Platte derart mit der zweiten Platte verbunden wird, dass
sie während des Betriebs des Siegelwerkzeugs unbeweglich zueinander angeordnet sind.
Des Weiteren ist denkbar, dass zusätzlich der Hauptkörper des Unterwerkzeugs während
des Betriebs unbeweglich mit der ersten Platte und der zweiten Platte verbunden ist.
[0020] Die Erfindung bezieht sich auf ein Siegelwerkzeug sowie auf ein Verfahren der vorstehend
beschriebenen Art. Im Folgenden wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel anhand
von Zeichnungen näher erläutert.
- Figur 1
- zeigt eine schematische Perspektivansicht einer Verpackungsmaschine.
- Figur 2
- zeigt eine schematische Perspektivansicht eines Siegelwerkzeugs in einem geöffneten
Zustand.
- Figur 3
- zeigt eine schematische Perspektivansicht eines Siegelwerkzeugs in einem geschlossenen
Zustand.
- Figur 4
- zeigt eine schematische Perspektivansicht eines Schalenträgers, der eine erste und
eine zweite Platte umfasst, die im aneinandergedrückten Zustand zu sehen sind.
- Figur 5
- zeigt eine schematische Perspektivansicht der ersten Platte des Schalenträgers mit
Blick auf die erste Andrückfläche.
- Figur 6
- zeigt eine schematische Perspektivansicht der zweiten Platte des Schalenträgers mit
Blick auf die zweite Andrückfläche.
- Figur 7
- zeigt eine schematische Schnittansicht aus der in Figur 4 mit VII-VII angedeuteten
Perspektive.
[0021] Fig. 1 zeigt ein Beispiel für eine Verpackungsmaschine 1. Dabei handelt es sich um
eine Schalenverschließmaschine. Die Verpackungsmaschine 1 kann ein Zuführband 7 aufweisen.
Sie kann des Weiteren eine Verschließstation 9 aufweisen. Durch das Zuführband 7 können
befüllte aber zu diesem Zeitpunkt noch unverschlossene Schalen 8 zu der Verschließstation
9 befördert werden. Die Schalen 8 können mit einer Greifereinrichtung 11 in die Verschließstation
9 umgesetzt werden und dort mit einer von oben zugeführten Deckfolie 5 (Folie) verschlossen
werden, beispielsweise durch Ansiegeln der Deckfolie 5. Zu diesem Zweck kann die Verschließstation
9 ein Siegelwerkzeug 10 umfassen, das später noch näher beschrieben werden wird. Die
derart fertiggestellten Verpackungen können über die Greifereinrichtung 11 aus der
Verschließstation 9 auf ein Abführband 15 umgesetzt werden.
[0022] Nach dem Ansiegeln der Deckfolie 5 können den Verpackungen bzw. Verpackungsverbünden
entsprechende Bereiche der Deckfolie 5 in der Verschließstation 9 aus der Bahn der
Deckfolie 5 ausgeschnitten werden. Es verbleibt ein Folienrestgitter der Deckfolie
5, welches mit einer Vorrichtung 3 zum Aufwickeln der Folie 5 aufgewickelt wird.
[0023] In Figur 2 ist das Siegelwerkzeug 10 in einer perspektivischen Ansicht zu sehen.
Wie im gezeigten Ausführungsbeispiel kann das Siegelwerkzeug 10 ein Oberwerkzeug 12
und ein Unterwerkzeug 13 umfassen. Diese können in einer Schließrichtung S aufeinander
zu bewegt werden, um so das Siegelwerkzeug 10 zu schließen. Das Unterwerkzeug 13 kann,
wie in der Figur dargestellt, einen Hauptkörper 14 enthalten. Dieser kann beispielsweise
auf ein Hubwerk (nicht dargestellt) montiert sein, das dazu konfiguriert sein kann,
das Unterwerkzeug 13 in der Schließrichtung S auf das Oberwerkzeug 12 zu zu bewegen.
Das Unterwerkzeug 13 kann des Weiteren einen Schalenträger 16 (siehe Figur 4) aufweisen.
Dieser kann, wie in der Figur zu erkennen, an derjenigen Seite des Hauptkörpers 14
vorgesehen sein, die dem Oberwerkzeug 12 zugewandt ist.
[0024] Der Schalenträger 16 kann eine erste Platte 17 und eine zweite Platte 18 umfassen.
Auch wenn die erste Platte 17 in Figur 2 näher am Oberwerkzeug 12 als an den übrigen
Komponenten des Unterwerkzeugs 13 dargestellt ist, ist sie (die erste Platte 17) aufgrund
ihrer Funktion als Teil des Unterwerkzeugs 13 anzusehen. In dem Hauptkörper 14 kann
eine Schalenvertiefung 19 vorgesehen sein, die zum Aufnehmen mindestens eines Teils
der zu verschließenden Schale 8 konfiguriert sein kann.
[0025] Die erste Platte 17 kann eine erste Andrückfläche 20 (siehe Figur 5) aufweisen. Die
zweite Platte 18 kann eine zweite Andrückfläche 21 aufweisen. Die erste Platte 17
und die zweite Platte 18 können mit der ersten Andrückfläche 20 und der zweiten Andrückfläche
21 aneinander angedrückt werden, wodurch der Schalenträger 16 gebildet werden kann.
Dies wird im Folgenden mit Bezug auf die Figuren 4-6 noch näher erläutert werden.
[0026] In Figur 2 sind Befestigungsvorrichtungen 22 zu erkennen. Diese können, wie im vorliegenden
Ausführungsbeispiel gezeigt, dazu konfiguriert sein, die zweite Platte 18 mit dem
Hauptkörper 14 derart zu verbinden, dass während des Betriebs des Siegelwerkzeugs
10 der Hauptkörper 14 und die zweite Platte 18 unbeweglich zueinander angeordnet sind.
Der Fachmann erkennt, dass in anderen als der gezeigten Ausführungsform die Befestigungsvorrichtungen
22 dazu eingerichtet sein können, auch die erste Platte 17 derart mit dem Hauptkörper
14 und der zweiten Platte 18 zu verbinden, dass die erste und die zweite Platte 17,
18 sowie der Hauptkörper 14 derart miteinander verbunden sind, dass sie während des
Betriebs des Siegelwerkzeugs 10 unbeweglich zueinander angeordnet sind. In Figur 3
ist das Siegelwerkzeug 10 in einem geschlossenen Zustand dargestellt.
[0027] In Figur 4 ist der Schalenträger 16 als separate Baugruppe, welche die erste Platte
17 und die zweite Platte 18 enthält, perspektivisch dargestellt. Der Schalenträger
16 kann Schalenöffnungen 23 aufweisen. Diese können, beispielsweise zusammen mit den
Schalenvertiefungen 19 im Hauptkörper des Unterwerkzeugs, einen unteren Teil einer
Siegelkammer bilden. Der Schalenträger 16 kann des Weiteren einen Tragerand 24 aufweisen.
Ein solcher kann vorzugsweise jeweils umlaufend um eine der Schalenöffnungen 23 vorgesehen
sein. Zum Einsetzen der Schalen 8 in den Schalenträger 16 kann ein an der Schale 8
vorgesehener Flansch auf den Tragerand 24 aufgelegt werden. Der Tragerahmen 24 kann
als Gegenlager für eine Siegelplatte dienen. Wie später mit Bezug auf Figur 7 noch
näher erläutert werden wird, kann der Schalenträger 16 Begasungs- und oder Evakuierungsöffnungen
25 (siehe Figur 7) aufweisen.
[0028] In Figur 5 ist die erste Platte perspektivisch dargestellt. Gegenüber der Darstellung
in Figur 4 ist die erste Platte 17 um eine Achse, die parallel zu der längeren Seite
des Schalenträgers 16 verläuft, um 180° gedreht. Dadurch wird die erste Andrückfläche
20 sichtbar. Ebenfalls ist nun eine erste Vertiefung 26 zu erkennen, die in der ersten
Platte 17 vorgesehen sein kann. Sie kann sich insbesondere von der ersten Andrückfläche
20 aus, vorzugsweise in einer Richtung senkrecht zu der ersten Andrückfläche erstrecken.
In der ersten Andrückfläche kann darüber hinaus eine Nut 27 vorgesehen sein, in der
eine Dichtung platziert werden kann.
[0029] Es können unterschiedliche Arten von ersten Vertiefungen 26 vorgesehen sein, die
unterschiedliche Formen aufweisen. Wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel kann beispielsweise
eine erste Evakuierungsvertiefung 26a vorgesehen sein. Darüber hinaus kann eine erste
Begasungsvertiefung 26b vorgesehen sein. Wie bereits die Benennung andeutet, kann
die erstere im in Figur 4 dargestellten Zustand des Schalenträgers 16 einen Abschnitt
eines Evakuierungskanals bilden, während die letztere im in Figur 4 dargestellten
Zustand des Schalenträgers 16 einen Abschnitt eines Begasungskanals bilden kann.
[0030] In Figur 6 ist die zweite Platte 18 dargestellt. Gegenüber Figur 4 gibt die fehlende
erste Platte 17 den Blick auf die zweite Andrückfläche 21 frei. Wie in Figur 6 dargestellt,
kann auf der zweiten Andrückfläche 21 ein Vorsprung 28 vorgesehen sein. Dieser kann
dazu konfiguriert sein, sich im in Figur 4 dargestellten Zustand des Schalenträgers
16 in die erste Vertiefung, insbesondere in die erste Begasungsvertiefung 26b hinein
zu erstrecken. Des Weiteren kann eine zweite Vertiefung 29 vorgesehen sein, die sich
von der zweiten Andrückfläche 21 aus erstrecken kann. Es ist ebenfalls zu erkennen,
dass die zweite Platte 18 Evakuierungslöcher 30 aufweisen kann. Diese können dazu
eingerichtet sein, im in Figur 4 dargestellten Zustand die erste Vertiefung 26 mit
dem unteren Teil der Siegelkammer zu verbinden. So kann insbesondere verhindert werden,
dass die im Schalenträger 16 aufgenommene Schale 8 sich beim Evakuieren unerwünschterweise
verformt.
[0031] In Figur 7 ist eine Schnittansicht des Schalenträgers 16 im in Figur 4 dargestellten
Zustand zu sehen. Nun ist zu erkennen, dass die erste Vertiefung 26 einen Abschnitt
31 eines Gaskanals 32 bilden kann, wenn die erste Platte 17 und die zweite Platte
18 an der ersten bzw. zweiten Andrückfläche 20, 21 aneinandergedrückt werden. Der
Abschnitt 31 kann wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Endabschnitt 31 des
Gaskanals 32 sein. Durch die erste Vertiefung 26 kann jedoch auch ein beliebiger Abschnitt
des Gaskanals gebildet werden. Insbesondere kann es sich bei dem Endabschnitt 31 um
einen Einlass oder einen Auslass handeln, durch den Gas in den Gaskanal 32 eingeleitet
oder aus diesem ausgeleitet werden kann. Auch wenn mit Bezug auf Figur 7 die Sachverhalte
anhand der ersten Begasungsvertiefung 26b bildlich dargestellt wurden, erkennt ein
Fachmann, dass die Erläuterungen auch auf die erste Evakuierungsvertiefung 26a übertragbar
sind.
1. Siegelwerkzeug (10) für eine Schalenverschließmaschine (1), umfassend:
ein Oberwerkzeug (12),
ein Unterwerkzeug (13) mit einem Hauptkörper (14), der eine Schalenvertiefung (19)
zum Aufnehmen mindestens eines Teils einer zu verschließenden Schale (8) aufweist,
und einem Schalenträger (16), wobei durch den Schalenträger (16) ein Gaskanal (32)
verläuft
dadurch gekennzeichnet, dass der Schalenträger (16) eine erste Platte (17) mit einer ersten Andrückfläche (20)
und eine zweite Platte (18) mit einer zweiten Andrückfläche (21) umfasst und die erste
Platte (17) eine erste Vertiefung (26) aufweist, die sich von der ersten Andrückfläche
(20) aus erstreckt, wobei die erste Vertiefung (26) zumindest einen Abschnitt (31)
des Gaskanals (32) bildet, wenn die erste Platte (17) und die zweite Platte (18) an
der ersten bzw. zweiten Andrückfläche (20, 21) aneinandergedrückt werden.
2. Siegelwerkzeug nach Anspruch 1, wobei der Hauptkörper (14) und die zweite Platte (18)
während des Betriebs des Siegelwerkzeugs (10) relativ zueinander unbeweglich miteinander
verbunden sind.
3. Siegelwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die erste Platte (17)
während des Betriebs des Siegelwerkzeugs (10) mit der zweiten Platte (18) verbunden
ist, sodass die erste und die zweite Platte (17, 18) unbeweglich zueinander angeordnet
sind.
4. Siegelwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei auf der zweiten Andrückfläche
(21) ein Vorsprung (28) vorgesehen ist, der dazu konfiguriert ist, sich im angedrückten
Zustand in die erste Vertiefung (26) hinein zu erstrecken.
5. Siegelwerkzeug nach Anspruch 4, wobei die erste Vertiefung (26) im angedrückten Zustand
zusammen mit dem Vorsprung (28) einen trichterförmigen Endabschnitt (31) des Gaskanals
(32) bildet
6. Siegelwerkzeug nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die zweite Platte (18)
eine zweite Vertiefung (29) aufweist, die sich von der zweiten Andrückfläche (21)
aus erstreckt, wobei die erste und die zweite Vertiefung (26, 29) im angedrückten
Zustand zusammen einen Abschnitt des Gaskanals (32) bilden.
7. Verfahren zum Evakuieren und/oder Begasen und Versiegeln von Verpackungsschalen (8)
durch ein Siegelwerkzeug (10), das ein Unterwerkzeug (13) mit einem Hauptkörper (14)
und einem Schalenträger (16), der eine erste Platte (17) und eine zweite Platte (18)
umfasst, sowie ein Oberwerkzeug (12) enthält, umfassend:
Einlegen einer Verpackungsschale (8) in die zweite Platte (18) des Schalenträgers
(16), wobei die zweite Platte (18) eine zweite Andrückfläche (21) aufweist,
Schließen des Siegelwerkzeugs (10) durch Andrücken des Oberwerkzeugs (12) und des
Unterwerkzeugs (13) aneinander,
Andrücken der zweiten Platte (18) des Schalenträgers (16) an die erste Platte (17),
sodass die zweite Andrückfläche (21) und eine erste Andrückfläche (20), die an der
ersten Platte (17) vorgesehen ist, aneinander anliegen, wodurch zumindest ein Abschnitt
(31) eines Gaskanals (32) zum Evakuieren und/oder Begasen der Verpackungsschale (8)
gebildet wird,
Evakuieren und/oder Begasen der Verpackungschale (8),
Versiegeln der Schale (8) mit einer Deckfolie (5).
8. Verfahren nach Anspruch 7, des Weiteren umfassend, Klemmen der Deckfolie (5) an das
Oberwerkzeug (12) durch die erste Platte (17) vor dem Schließen des Siegelwerkzeugs
(10).
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, wobei das Andrücken der ersten Platte (17) an die
zweite Platte (18) während des Schließens des Siegelwerkzeugs (10) erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, wobei das Andrücken der ersten Platte (17) an die
zweite Platte (18) erfolgt, bevor das Siegelwerkzeug (10) geschlossen wird.