[0001] Die Erfindung betrifft ein Beschichtungssystem zum Aufbringen auf Rohlinge, insbesondere
Rohlinge für Schmuckelemente, wobei die Schmuckelemente ein rosegoldfarbenes Aussehen
haben. Die vorliegende Erfindung ist weiters auf ein Herstellungsverfahren zur Herstellung
dieses Beschichtungssystems gerichtet, sowie auf mit dem Beschichtungssystem beschichtete
Schmuck- oder Dekorationselemente.
[0002] In den letzten Jahren ist Rosegold verstärkt eine Modefarbe für Schmuck- sowie Modeschmuck
geworden. Bei der Modeschmuckherstellung werden oft unedle Rohteile aus Messing, Zinnguss,
Zink, Eisen oder Stahl mit verschiedenen Schichtfolgen beschichtet, bis sie ein edles
Aussehen aufweisen. Dabei ist es wichtig, dass das Rosegold nicht anläuft, also anlaufbeständig
ist. Schmuckteile, vor allem Ringe sind einer relativ starken mechanischen Beanspruchung
ausgesetzt, da wir mit unseren Fingern ständig etwas angreifen und aufnehmen. Die
Schmuckteile werden daher relativ schnell zerkratzt und abgerieben. Es ist daher für
die Qualität von Modeschmuckteilen wichtig, eine hohe Abriebbeständigkeit zu besitzen.
Weiters soll die Beschichtung auch bei längerem Kontakt mit der Haut, wie er beim
Tragen von Schmuckstücken stattfindet, nicht zu unerwünschten Reaktionen führen.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Beschichtungssysteme bekannt.
[0004] Beispielsweise werden in der
WO 2018/146623 Bronze-Legierungen bereitgestellt, die einen gelben bis rosa Farbton haben. Diese
Legierungen enthalten Palladium (Pd), wobei der Palladiumgehalt der Legierung für
Inox-Tönungen von 25 - 45% variiert. Die Schichtdicke ist mit 0,35 - 1,5 µm angegeben.
Die in der
WO 2018/146623 offenbarten Legierungen mit rosa Farbton haben im CIELAB -Farbraum kolorimetrische
Koordinaten von L* = 78 - 82; a = 3 - 5; b = 8 - 12, wobei L* die Helligkeit darstellt,
a den rot/grün-Anteil und b den gelb/blau-Anteil. Die entsprechenden Legierungszusammensetzungen
enthalten ca. 36 % Pd. Um einen Farbton zu erzielen, der mit Rosegold vergleichbar
ist, können diese rosa Farbtöne herangezogen werden.
Beispiel 11 beschreibt eine rosa Bronze mit L* = 80; a = 4; b = 14,5, welche einen
grau-rosa Farbton aufweist, mit einer Legierungszusammensetzung mit Cu 45%, Sn 21%,
Pd 34%. Die Außenschicht ist Pinkgold mit L*= 87; a = 8,0; b = 16,5.
Beispiel 12 beschreibt eine rosa Bronze mit L* = 80; a = 3; b = 11,5, welche ebenfalls
einen grau-rosa Farbton aufweist, mit einer Legierungszusammensetzung mit Cu 39%,
Sn 20%, Pd 38%. Die Außenschicht ist Gelbgold mit L* = 87; a = 4,5; b = 25,5.
Beispiel 14 beschreibt drei Stromdichtebereiche mit unterschiedlichen Farbtönen.
Bei niedriger Stromdichte wird eine rosa Bronze mit L* = 80; a = 3,1; b = 10,9, also
einem grau bis grau-rosa Farbton, bei einer Legierungszusammensetzung mit Cu 46,9%,
Sn 17,1%, Pd 30,9%, Zn 5,1% bereitgestellt. Die Außenschicht ist Gelbgold mit L* =
87; a = 2,1; b = 13,7.
Bei mittlerer Stromdichte wird eine rosa Bronze mit L* = 80; a = 3,2; b = 11,1, also
ebenfalls einem grau bis grau-rosa Farbton, und einer Legierungszusammensetzung mit
Cu 40,6%, Sn 20,3%, Pd 35,8%, Zn 3,3% bereitgestellt. Die Außenschicht ist Gelbgold
mit L* = 87;a = 2,1; b = 13,7.
Bei hoher Stromdichte wird eine rosa Bronze mit L* = 80; a = 3,3; b = 11,6, mit einem
grau bis grau-rosa Farbton, und einer Legierungszusammensetzung mit Cu 39,2%, Sn 20,5%,
Pd 37,6%, Zn 2,7% bereitgestellt. Die Außenschicht ist Gelbgold mit L* = 87; a = 1,85;
b = 13,1.
Die in der
WO 2018/146623 als rosa bezeichneten Farbtöne sind somit entweder inox- bzw. bronzemedaillenfarben
oder grau-rosa. Zwischen der Außenschicht und der darunter angeordneten Bronzeschicht
besteht daher jeweils ein deutlich sichtbarer Farbunterschied.
[0005] 18 karätiges Rosegold hat CIELAB - Werte von L* = 86; a = 9; b = 15, einen weichen
gelb-rosa Farbton, daher sollte auch die darunterliegende Schicht eine möglichst identische
Farbe haben. Insbesondere sollte die darunterliegende Schicht nicht dunkler sein,
da sonst etwaige Fehlstellen stärker auffallen. Ein weiterer Nachteil ist, dass der
Palladiumpreis derzeit höher ist als der Goldpreis, wodurch der Preis eines Produkts
mit einer palladiumlegierten Unterschicht deutlich verteuert wird, wobei bei der Herstellung
auftretende Ausschleppungsverluste bei Bädern mit 5 oder bis zu 8 g/l Palladium noch
nicht berücksichtigt wurden.
[0006] Aufgabe ist es daher ein Beschichtungssystem bereitzustellen, das kostengünstig ist
und dennoch ein edles Aussehen und eine hohe Abriebbeständigkeit aufweist.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Beschichtungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
Erfindungsgemäß ist ein Beschichtungssystem zum Aufbringen auf einen Rohling, insbesondere
einen Rohling für ein Schmuckelement, umfassend eine dem Rohling zugewandte palladiumfreie,
insbesondere edelmetallfreie, Rosebronzeschicht, wobei die Rosebronzeschicht Zinn
und Kupfer enthält, eine auf der Rosebronzeschicht angeordnete Diffusionssperrschicht
und eine auf der Diffusionssperrschicht angeordnete äußere Rosegoldschicht.
[0008] Das Beschichtungssystem weist eine verbesserte Abriebbeständigkeit und eine gute
Korrosionsbeständigkeit auf und ist günstig in der Herstellung. Die Rosegoldschicht
ist mit einer im Wesentlichen gleichfarbigen Rosebronzeschicht unterschichtet, so
dass Fehlstellen kaum sichtbar sind. Die Rosebronze kann aus Bädern unterschiedlicher
Typen wie zum Beispiel alkalisch cyanidischen Bädern, alkalisch cyanidfreien Bädern,
stark sauren Bädern, oder anderen Bädern abgeschieden werden und ist somit einfach
und kostengünstig aufzubringen, so dass die Herstellung des Beschichtungssystems kostengünstig
erfolgen kann. Damit die Rosegoldschicht anlaufbeständig bleibt, wird auf die Rosebronzeschicht
eine Diffusionsperre aufgebracht. Eine Diffusionssperre ist eine Zwischenschicht,
die verhindert, dass Kupfer in die Goldschicht wandert und dort einen Anlauf hervorruft.
Da in der Rosebronzelegierung kein Edelmetall enthalten ist, ist das Beschichtungssystem
zudem kostengünstig. Edelmetalle sind Metalle, die korrosionsbeständig sind, die also
in natürlicher Umgebung unter Einwirkung von Luft und Wasser dauerhaft chemisch stabil
sind. Zu den Edelmetallen zählen Gold, Silber und die Platinmetalle Ruthenium, Rhodium,
Palladium, Osmium, Iridium und Platin.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich durch die folgenden Merkmale:
Es kann vorgesehen sein, dass die Roségoldschicht, insbesondere 70 % - 80 %, vorzugsweise
75 % bzw. 18 Karat Gold und, insbesondere 20 % - 30%, vorzugsweise 25 %, Kupfer enthält.
Der weiche gelb-rosa Farbton einer solchen Legierung wird als besonders edel empfunden.
Die Herstellungskosten orientieren sich vor allem an der verwendeten Goldmenge. Eine
Abscheidung kann sowohl aus sauren, neutralen, alkalischen als auch aus alkalisch
cyanidischen Bädern erfolgen. Zusätzlich können beispielsweise auch geringe Anteile
anderer Metalle enthalten sein.
[0010] Vorteilhaft ist es, wenn die Rosebronzeschicht und die Rosegoldschicht den gleichen
Farbton aufweisen. Dadurch sind Fehlstellen im Beschichtungssystem kaum erkennbar.
Ein mit dem Beschichtungssystem beschichtetes Objekt bleibt daher länger ansehnlich.
Insbesondere kann der Farbton der Rosebronzeschicht nicht von 18 Karat Rosegold unterschieden
werden. Dadurch kann bei günstigen Herstellungskosten ein besonders edles Aussehen
erreicht werden.
[0011] Um zu erreichen, dass die Rosebronzeschicht und die Rosegoldschicht ein besonders
ähnliches Aussehen aufweisen, kann vorgesehen sein, dass die Rosegoldschicht CIELAB-Werte
von L* = 85 - 87; a = 8 - 9,5; b = 14 - 16 aufweist. Zusätzlich kann vorgesehen sein,
dass die Rosebronzeschicht CIELAB-Werte von L* = 84 - 87; a = 8 - 10; b = 13 - 17,
insbesondere L* = 86 - 87; a= 8 - 9; b= 15 -17, aufweist. Dadurch kann eine besonders
günstige Herstellung und edel aussehende Gegenstände bzw. Schmuckelemente erzielt
werden.
[0012] Um einen Farbton zu erzielen, der der Rosegoldschicht besonders ähnlich ist, kann
vorgesehen sein, dass die Rosebronzeschicht 5 % - 15 %, insbesondere 7 % - 12 %, Zinn
enthält. Es kann vorgesehen sein, dass die Rosebronzeschicht 85 % - 95 %, insbesondere
88 % - 93 %, Kupfer enthält. Weiters kann vorgesehen sein, dass die Rosegoldschicht,
insbesondere bis zu 5 % Zink umfasst. Als Rosebronze wird dann beispielsweise entweder
eine Kupfer-Zinn-Legierung oder eine Kupfer-Zinn-ZinkLegierung eingesetzt, die eventuell
noch weitere Legierungsbestandteile, außer Edelmetallen, in geringer Menge enthalten
kann.
[0013] Vorteilhaft ist es, wenn die Rosebronzeschicht aus Zinn und Kupfer besteht, insbesondere
aus 5 % - 15 %, vorzugsweise 7 % - 12 %, Zinn und 85 % - 95 %, vorzugsweise 88 % -
93 %, Kupfer. Dadurch dass nur zwei Legierungsmetalle enthalten sind, wird die Badführung
deutlich vereinfacht. Die Herstellungskosten können dadurch reduziert werden, ohne
dass es zu Qualitätsverlusten kommt.
[0014] Um das Beschichtungssystem besonders beständig zu machen, kann vorgesehen sein, dass
unter der Rosebronzeschicht eine Haftungsschicht, insbesondere umfassend bzw. enthaltend
Gold und/oder Kupfer, angeordnet ist. Dadurch wird die Haftung des Beschichtungssystems
auf dem Rohling verbessert.
[0015] Die Diffusionssperrschicht kann aus Palladium oder einer Palladium-Legierung bestehen.
Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Diffusionssperrschicht frei von Kupfer
ist. Die Diffusionssperrschicht kann ein Anlaufen der Rosegoldschicht besonders effektiv
verhindern. Zudem weist die Diffusionssperrschicht einen hellen Farbton von mindestens
L* = 84 auf, der die Sichtbarkeit von Fehlstellen vermindert. Wenn eine reine Diffusionssperrschicht
aus Palladium verwendet wird, ist die Badführung besonders einfach und eine klare
Kostenkalkulation ist möglich, da die Kosten lediglich von der Schichtdicke abhängig
sind.
[0016] Die Abriebbeständigkeit des Beschichtungssystems ist für viele Anwendungen eine wichtige
Größe. Eine gute Abriebbeständigkeit bei geringen Herstellungskosten kann erreicht
werden, wenn die Rosebronzeschicht eine Schichtdicke von 0,5 µm - 4 µm, insbesondere
0,8 µm - 3 µm, aufweist. Da die Abriebbeständigkeit mit steigender Schichtdicke steigt
und die Rosebronzeschicht kostengünstig ist, kann die Schichtdicke je nach gewünschter
Abriebbeständigkeit gewählt werden.
[0017] Zusätzlich oder stattdessen kann vorgesehen sein, dass die Diffusionssperrschicht
eine Schichtdicke von 0,1 µm - 1,2 µm, insbesondere von 0,2 µm - 0,3 µm, aufweist.
Dadurch wird ein Anlaufen der Rosegoldschicht effektiv verhindert, während gleichzeitig
die Kosten niedrig gehalten werden können. Auch die Abriebbeständigkeit wird positiv
beeinflusst.
[0018] Alternativ oder zusätzlich kann auch vorgesehen sein, dass die Rosegoldschicht eine
Schichtdicke von 0,3 µm - 1 µm, insbesondere von 0,4 µm - 0,7 µm, aufweist. Dadurch
wird eine hohe Abriebbeständigkeit bei geringen Herstellungskosten erzielt. Das Beschichtungssystem
weist zudem ein besonders edles Aussehen auf.
[0019] Vorteilhaft ist es, wenn die Rosebronzeschicht, die Diffusionssperrschicht und die
Rosegoldschicht in direkter Schichtfolge übereinander angeordnet sind bzw. wenn die
Schichten unmittelbar, ohne Zwischenschichten, aneinander anliegend angeordnet sind.
Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Rosegoldschicht die äußerste Schicht
des Beschichtungssystems bildet. Sowohl der Farbton, als auch die Beständigkeit werden
dadurch positiv beeinflusst.
[0020] Für die Verwendung auf Gegenständen, die längere Zeit mit der Haut in Kontakt kommen,
wie das bei Schmuckelementen häufig der Fall ist, kann vorgesehen sein, dass das Beschichtungssystem
frei ist von giftigen Legierungsmetallen. Darunter sind insbesondere Metalle zu verstehen,
die mit den GHS-Symbolen GHS06 "Akute Toxizität" oder GHS08 "Gesundheitsschädlich"
gekennzeichnet sind. Akut toxisch ist demnach ein Stoff, wenn er in geringer Menge
beim Einatmen, Verschlucken oder bei Aufnahme über die Haut zum Tode führen kann oder
akute oder chronische Gesundheitsschäden verursachen kann. Als gesundheitsschädlich
gelten Stoffe, die beim Einatmen, Verschlucken oder bei Aufnahme über die Haut akute
oder chronische Gesundheitsschäden verursachen können. Zu vermeiden sind insbesondere
Nickel, Kobalt oder Blei. Diese Metalle, könnten andernfalls bei Kontakt mit der Haut
zu unterwünschten Reaktionen führen.
[0021] Erfindungsgemäß ist auch ein Verfahren zur Beschichtung von Gegenständen, insbesondere
mit einem zuvor beschriebenen Beschichtungssystem, wobei eine Rosebronzeschicht enthaltend
Kupfer und Zinn aufgebracht wird, wobei auf der Rosebronzeschicht eine Diffusionssperrschicht
aufgebracht wird, und wobei über der Diffusionssperrschicht eine äußere Rosegoldschicht
aufgebracht wird.
[0022] Um die Haftung zu erhöhen, kann vorgesehen sein, dass ein zu beschichtender Gegenstand,
insbesondere ein zu beschichtendes Schmuckelement, vor Aufbringung der Rosebronzeschicht
mit einer Haftungsschicht, insbesondere umfassend Gold und/oder Kupfer, überzogen
wird.
[0023] Die Beschichtung kann durch galvanische Abscheidung erfolgen. Dadurch wird eine besonders
gezielte Verfahrensführung ermöglicht und auch die Beschichtung von Gegenständen mit
feinteiligen Oberflächenstrukturen wird ermöglicht. Die Zusammensetzung des Beschichtungssystems
ermöglicht eine einfache Badführung, so dass die galvanische Abscheidung zur Herstellung
des Beschichtungssystems besonders geeignet ist.
[0024] Erfindungsgemäß ist auch ein Beschichtungssystem erhalten durch ein zuvor beschriebenes
Verfahren. Ein solches Beschichtungssystem weist eine hohe Abriebbeständigkeit auf,
und es kann ein edles Aussehen bei kostengünstiger Herstellung erzielt werden.
[0025] Erfindungsgemäß ist auch ein Schmuck- oder Dekorationselement beschichtet mit einem
zuvor beschriebenen Beschichtungssystem bzw. erhalten nach einem zuvor beschriebenen
Verfahren. Ein solches Schmuck- oder Dekorationselement weist eine hohe Abrieb- und
Korrosionsbeständigkeit und eine hohe Lebensdauer auf. Gleichzeitig wird ein edles
Aussehen erzielt, wobei dennoch die Herstellung kostengünstig ist.
[0026] Beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung sind anhand der Figuren und Beispiele
ohne Einschränkung des allgemeinen erfinderischen Gedankens dargestellt.
Fig. 1 zeigt ein beispielhaftes erfindungsgemäßes Beschichtungssystem.
Fig. 2 zeigt die Abriebbeständigkeit getesteter Beschichtungssysteme im Vergleich.
Fig. 3 zeigt einen Kostenvergleich verschiedener Beschichtungssysteme.
[0027] Fig. 1 zeigt ein beispielhaftes Beschichtungssystem zum Aufbringen auf einen Rohling
für ein Schmuckelement, wobei das Beschichtungssystem durch einen Kratzer 4 beschädigt
ist. Das Beschichtungssystem weist eine Rosebronzeschicht 1 auf, die dem Rohling zugewandt
ist. Über der Rosebronzeschicht 1 ist eine Diffusionssperrschicht 2 angeordnet. Auf
der Diffusionssperrschicht 2 ist weiters eine Rosegoldschicht 3 angeordnet. In der
dargestellten Ausführungsform weist die Rosebronzeschicht 1 eine Schichtdicke von
3 µm auf, die Diffusionssperrschicht 2 weist eine Schichtdicke von 0,2 µm auf und
die Rosegoldschicht 3 weist eine Schichtdicke von 0,5 µm auf. Der Kratzer 4 reicht
durch die oberflächlich angeordnete Rosegoldschicht 3 und die Diffusionssperrschicht
2 bis in die Rosebronzeschicht 1. Da die Diffusionssperrschicht 2 eine hellen Farbton
aufweist und die Rosebronzeschicht 1 einen mit der Rosegoldschicht 3 vergleichbaren
Farbton aufweist, ist der Kratzer 4 optisch kaum sichtbar.
[0028] Zur Herstellung eines beispielhaften Dekorationsartikels kann wie folgt vorgegangen
werden:
Ein Rohling, der beispielsweise aus Zinn, Zink oder Eisen besteht, kann zunächst mit
einer Haftungsschicht aus 3 - 10 µm Kupfer, das aus einem cyanidischen Kupferbad abgeschieden
wird, beschichtet werden, um die Haftung auf dem Rohling zu gewährleisten. Ist der
Rohling aus Messing kann dieser Schritt entfallen. Weiters können 5 - 25 µm Kupfer
aus einem stark einebnendem sauren Kupferbad abgeschieden werden, abhängig von der
Oberflächenbeschaffenheit bzw. dem gewünschten Glanzgrad. Einebnend bedeutet, dass
das Kupferbad in der Lage ist, Vertiefungen und Unebenheiten auszugleichen und die
Oberfläche hochglänzend zu machen.
[0029] Anschließend wird eine Rosebronzeschicht 1 abgeschieden, die den gleichen Farbton
aufweist wie die Rosegoldschicht 3. Das Rosegold weist in der dargestellten Ausführungsform
eine Zusammensetzung von 75 % Au und 25 % Cu, sowie kolorimetrische Koordinaten im
CIELAB- Farbraum von etwa L* = 86; a = 9; b = 15 auf. Die Rosebronze ist aus 93 %
Cu und 7 % Sn zusammengesetzt und die kolorimetrischen Koordinaten der Rosebronze
liegen bei L* = 84 - 87; a = 8 - 10; b = 13 - 16.
Über der Rosebronzeschicht 1 wird Palladium, oder in einer alternativen Ausführungsform
eine Palladiumlegierung, mit einer Schichtdicke von 0,1 - 1 µm als Diffusionssperrschicht
2 aufgebracht. Dadurch wird eine Migration von Kupfer in die Rosegoldschicht 3 und
damit ein Anlaufen verhindert. Die kolorimetrischen Koordinaten im CIELAB-Raum einer
Abscheidung von Gapal FS, einem neutralen Strike-Palladiumelektrolyten, liefert L*
= 84,0; a = 1; b = 6,6, bzw. liefert eine Abscheidung von Gapal HT, einem alkalischen
Reinpalladiumelektrolyten, L*= 86,9; a = 0,77; b = 5,43.
Auf diese Diffusionssperrschicht 2 wird dann die Rosegoldschicht 3 abgeschieden.
[0030] Um Vergleichsversuche durchführen zu können wurden Testobjekte hergestellt. Tabelle
1 zeigt die verwendeten Testobjekte, Tabelle 2 die verwendeten Elektrolyte:

[0031] Die Scheiben wurden zunächst mit einer Haftungsschicht aus 0,05 µm Haftgold beschichtet,
das aus MC 210 H abgeschieden wurde.
Die Plättchen und Ringe wurden mit 15 µm Kupfer beschichtet, das aus IWG Cu 550 abgeschieden
wurde.
Das Modeschmuckteil wurde mit einer Haftungsschicht von 5 µm Cu aus Cuproga beschichtet
und anschließend mit 15 µm Cu aus IWG Cu 550.
[0032] Anschließend wurde die in Tabelle 3 zusammengefassten Schichtfolgen aufgebracht,
wobei die Schichtfolgen 1 bis 3 als Vergleich herangezogen wurden und die Schichtfolgen
4 bis 7 zu beispielhaften Beschichtungssystemen führen.
Tab. 3 Schichtfolgen der getesteten Beschichtungssysteme
| Schichtfolge |
Schichtdicke (µm) Rosebronzeschicht |
Schichtdicke (µm) Diffusionssperrschicht (Pd) |
Schichtdicke (µm) Roségold |
| 1 |
|
0,25 |
1 |
| 2 |
|
0,25 |
2 |
| 3 |
|
0,25 |
3 |
| 4 |
0,8 |
0,30 |
0,5 |
| 5 |
1,6 |
0,12 |
0,5 |
| 6 |
2 |
0,20 |
0,5 |
| 7 |
3 |
0,25 |
0,5 |
Beispiel: Herstellung eines beispielhaften Modeschmuckteils
[0033] Im folgenden Beispiel wird zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Beschichtungssystems
die Herstellung eines Modeschmuckteils mit der Schichtfolge 7 genau beschrieben:
Ein Schmuckrohling aus Zinkdruckguss wird in einem schwach alkalischen cyanidfreien
Reiniger, (Entfettung 1018, Produkt der Fa. Ing. W. Garhöfer GesmbH) bei 25 °C 30
s lang bei 10 A/dm
2 elektrolytisch entfettet.
Anschließend wird der Schmuckrohling in deionisiertem Wasser gespült und in einem
alkalisch cyanidischen Vorkupferbad mit 22 g/l Cu und 34 g/l KCN ("Cuproga", Produkt
der Fa. Ing. W. Garhöfer GesmbH) werden 5 µm Kupfer bei 1 A/dm
2 und 50 °C abgeschieden.
Der vorverkupferte Schmuckrohling wird dann in 5 %iger Schwefelsäurelösung 30 s lang
dekapiert und in einem sauren Kupferbad mit 50 g/l Cu und 60 g/l Schwefelsäure ("IWG
Cu 550", Produkt der Fa. Ing. W. Garhöfer GesmbH) werden 15 µm Kupfer einebnend und
hochglänzend bei 4 A/dm
2 und 25 °C abgeschieden.
Der so verkupferte Teil wird gespült und in einer 10 % KCN-Lösung vorgetaucht. Hierauf
wird aus dem Rosebronzebad Pink Bronze CT 18 LF 3 µm Rosebronze der Zusammensetzung
93 % Cu, 7 % Sn, bei 50 °C und 1 A/dm
2 innerhalb von 15 min aus dem Elektrolyten abgeschieden.
Danach wird in deionisiertem Wasser gespült, in 5%iger Schwefelsäurelösung dekapiert
und in einem neutralen, ammoniakhaltigen Reinpalladiumelektrolyten mit 2 g/l Pd ("Gapal
FS", Produkt der Fa. Ing. W. Garhöfer GesmbH) mit 0,25 µm Pd bei 1A/dm
2 und 25 °C beschichtet.
Der so erhaltene Schmuckteil wird nach erneutem Spülen mit 0,5 µm Rosegold der Zusammensetzung
75 % bzw. 18 Karat Au und 25 % Cu aus einem neutralen Elektrolyten mit 3 g/l Au ("MC
630", Produkt der Fa. Ing. W. Garhöfer GesmbH) bei 0,5 A/dm
2 und 55 °C versehen.
[0034] Die Schichtfolgen 1 bis 6 wurden analog zu dieser Vorgangsweise aufgebracht.
[0035] Abschließend wird der galvanisierte Teil in deionisiertem Wasser gespült und getrocknet.
Der auf diese Weise erhaltene, galvanisierte Schmuckteil bzw. dessen Oberfläche ist
rosefarben und hochglänzend mit CIELAB-Werten von L* = 86,30; a = 8,76; b = 15,61
.
[0036] Auch die anderen Testobjekte wurden entsprechend dieser Vorgangsweise beschichtet.
Prüfungen:
1. Test auf Abriebbeständigkeit
[0037] Der Test wurde mit einem Taber Industries Rotary Platform Abrasion Tester Model 5135
mit 250 g Gewicht pro Rad und Schleifpapierstreifen P1000 durchgeführt. Dazu wurden,
wie in Tabelle 1 angeführt, die genau für dieses Gerät passenden Prüfscheiben verwendet.
Diese wurden zuerst analog zu der beispielhaft beschriebenen Herstellung des Modeschmuckteils
mit den verschiedenen Schichtfolgen beschichtet.
[0038] Die beschichteten Scheiben wurden in das Prüfgerät eingespannt und abgerieben.
Nach jeweils 25 Umdrehungen wurden die Scheiden aus dem Gerät herausgenommen und mittels
Röntgenfluoreszenzanalyse festgestellt, ob eine Schichte bereits vollständig abgerieben
wurde. Die Anzahl der Umdrehungen bis zum Abrieb einer Schichte wurden notiert. Die
Summe der einzelnen Schichtabriebe ergab den totalen Abrieb.
[0039] Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengefasst und in Fig. 2 als Balkendiagramm
dargestellt.
Tab. 4 Vergleich der Abriebbeständigkeit
| Schichtfolge |
Abrieb [U bis Schichte abgerieben] |
Abrieb [U bis totaler Abrieb] |
| 0,25µ Pd |
25 |
150 |
| 1µ Rosegold |
125 |
| 0,25µ Pd |
25 |
275 |
| 2µ Rosegold |
250 |
| 0,25µ Pd |
25 |
400 |
| 3µ Rosegold |
375 |
| 0,8µ Rosebronze |
100 |
200 |
| 0,3µ Pd |
25 |
| 0,5µ Rosegold |
75 |
| 1,6µ Rosebronze |
200 |
275 |
| 0,12µ Pd |
25 |
| 0,5µ Rosegold |
50 |
| 2µ Rosebronze |
225 |
300 |
| 0,2µ Pd |
25 |
| 0,5µ Rosegold |
50 |
| 3µ Rosebronze |
325 |
400 |
| 0,25µ Pd |
25 |
| 0,5µ Rosegold |
50 |
[0040] Es hat sich gezeigt, dass trotz geringer Schichtdicke der Rosegoldschicht und der
Diffusionssperrschicht dennoch eine hohe Abriebbeständigkeit erzielt werden konnte.
2. Test der Korrosionsbeständigkeit nach DIN 50018
[0041] Als Testobjekte für den Test auf Korrosionsbeständigkeit wurden die Ringe verwendet.
Die galvanisierten Ringe wurden gemeinsam dem Korrosionstest unterzogen. Die Ergebnisse
waren alle vergleichbar und wiesen unabhängig von der Schichtfolge keinen Anlauf auf.
3. Farbmessung
[0042] Für die Farbmessung wurden, wie aus Tabelle 1 ersichtlich, als Testobjekte Plättchen
verwendet. Die Plättchen wurden analog der beispielhaft beschriebenen Herstellung
des Modeschmuckteils beschichtet. Auf die Plättchen wurde auf die Basiskupferbeschichtung
eine weitere Schicht oder weitere Schichtfolgen aufgebracht. Die Nummerierung entspricht
der in Tabelle 3 angeführten Schichtfolgen. Die Farben wurde mittels Farbmessgerät
Ci6X der Firma X-rite vermessen. Für dieses Gerät ist die Verwendung von Plättchen
notwendig, da das Gerät auf der zu messenden Oberfläche plan aufliegen sollte, da
nur so der L*-Wert richtig zu bestimmen ist.
[0043] Vermessen wurde zum einen jeweils der CIELAB-Wert des Beschichtungssystems. Weiters
wurden auch die CIELAB-Werte der einzelnen Schichten gemessen, die bei Beschädigungen
der darüberliegenden Schicht sichtbar werden.
[0044] Es hat sich gezeigt, dass die CIELAB-Werte der Rosebronzeschicht mit den CIELAB-Werten
der Rosegoldschicht vergleichbar sind. Eine Beschädigung, beispielsweise ein Kratzer,
der in die Rosebronzeschicht reicht ist daher kaum sichtbar. Eine Beschädigung, die
in die Diffusionssperrschicht aus Palladium reicht, ist aufgrund des helleren Farbtons
ebenfalls kaum sichtbar.
[0045] Die Messwerte sind in Tabelle 5 zusammengefasst.
Tab. 5 Vergleich der CIELAB-Werte
| Schicht bzw. Schichtfolge |
L* |
a |
b |
| 0,25µm Pd |
84,32 |
+1,02 |
+6,55 |
| 1 |
85,95 |
+9,15 |
+14,37 |
| 2 |
86,65 |
+9,22 |
+15,72 |
| 3 |
86,01 |
+8,96 |
+15,54 |
| 0,8µm Rosébronze |
86,78 |
+8,72 |
+16,61 |
| 0,8µm Rosébronze/0,3µm Pd |
84,07 |
+0,99 |
+6,63 |
| 4 |
86,60 |
+9,18 |
+14,75 |
| 1,6µm Rosébronze |
86,23 |
+8,94 |
+16,86 |
| 1,6µm Rosébronze/0,12µm Pd |
84,18 |
+1,13 |
+6,49 |
| 5 |
86,55 |
+9,37 |
+15,67 |
| 2µm Rosébronze |
86,89 |
+8,86 |
+16,73 |
| 2µm Rosébronze/0,2µm Pd |
84,09 |
+0,78 |
+6,71 |
| 6 |
86,46 |
+8,99 |
+14,59 |
| 3µm Rosébronze |
86,19 |
+8,44 |
+16,98 |
| 3µm Rosébronze/0,25µm Pd |
84,20 |
+0,83 |
+6,61 |
| 7 |
86,04 |
+9,04 |
+15,42 |
4. Optische Beurteilung
[0046] Als Testobjekte wurden die Modeschmuckteile herangezogen. Die mit den unterschiedlichen
Schichtfolgen 1 bis 7 versehenen Modeschmuckteile wurden nebeneinander gelegt und
vergleichend begutachtet. Sie waren sowohl in Glanz als auch Farbton vergleichbar.
Kostenvergleich
[0047] Die Kosten der einzelnen Beschichtungen wurden berechnet. Dabei wurden die Metallkurse
und die Metall- bzw. Legierungsdichten berücksichtigt. Die Kosten für die einzelnen
Schichtfolgen sind in Tabelle 6 und Fig. 3 dargestellt. Die beispielhaften Beschichtungssysteme
weisen einen deutlichen Kostenvorteil im Vergleich mit bekannten Beschichtungssystemen
auf.
Tab. 6: Kostenvergleich für verschiedene Beschichtungssysteme
| Schichtfolge |
Kosten (EUR/dm2) |
| 0,25µm Pd/1µm Rosegold |
6,29 |
| 0,25µm Pd/2µm Roségold |
11,45 |
| 0,25µm Pd/3µm Roségold |
16,61 |
| 0,8µm Rosébronze/0,3µm Pd/0,5µm Rosegold |
3,94 |
| 1,6µm Rosébronze /0,12µm Pd/0,5µm Rosegold |
3,12 |
| 2µm Rosébronze /0,2µm Pd/0,5µm Rosegold |
3,48 |
| 3µm Rosébronze /0,25µm Pd/0,5µm Rosegold |
3,71 |
[0048] Es konnte somit gezeigt werde, dass Objekte und Artikel die mit erfindungsgemäßen
Schichtfolgen hergestellt werden, bei gleichem optischen Aussehen eine vergleichbare
Korrosionsbeständigkeit aufweisen, und trotz günstigerer Herstellkosten eine verbesserte
Abriebbeständigkeit besitzen.
[0049] Vergleich zur
WO 2018/146623.
Die in der
WO 2018/146623 angegebenen Formulierungen aus Example 1 und Example 2 wurden im Labor angesetzt
und daraus Legierungen abgeschieden.
[0050] Aus dem Elektrolyten gemäß Example 1 wurde eine Legierungszusammensetzung von ca.
29% Pd, 48% Cu, 18% Sn und 5% Zn bei 60°C, 1,5 A/dm
2 in 7 Minuten abgeschieden. Die Abscheidung war grau und ohne Glanz.
[0051] Aus dem Elektrolyten gemäß Example 2 wurde eine Legierungszusammensetzung von ca.
0,8% Pd, 98,4% Cu, 0,8% Sn bei 50°C, 1 A/dm
2 in 15 Minuten abgeschieden. Es zeigte sich eine kupferfarbene Abscheidung ohne Glanz.
Die in der
WO 2018/146623 beschriebenen Bronzelegierungen sind grau bis stahlfarben und weisen nur leichte
gelb und rosa Tönungen auf, wobei sie im Farbton Reinpalladiumabscheidungen ähnlicher
sind als 18-Karat Roségold.
[0052] Durch die vier Legierungsbestandteile ist die Badführung deutlich erschwert.
[0053] WO 2018/146623 Example 14 gibt eine Beschichtung mit 0,9 - 1,2 µm Pinkbronze mit einem Palladiumgehalt
zwischen 31% - 38% an, das entspräche einer Reinpalladiumschichte von etwa 0,28 -
0,46 µm. Die Menge des abgeschiedenen Palladiums ist daher etwas größer und die Kosten
somit ebenfalls etwas höher wobei die Badführung durch 4 Legierungskomponenten erschwert
wird und die Diffusion von Kupfer in die Außenschicht aus Gold nicht ausgeschlossen
ist, da es keine Diffusionssperre gibt und die Legierung unterhalb der Goldschicht
Kupfer enthält.
[0054] Die Erfindung stellt hingegen ein Beschichtungssystem bereit, das auch hohen optischen
Ansprüchen gerecht werden kann und bei günstigen Herstellungskosten eine hohe Dauerhaftigkeit,
insbesondere eine hohe Korrosionsbeständigkeit und eine hohe Abriebbeständigkeit aufweist.
1. Beschichtungssystem zum Aufbringen durch galvanische Abscheidung auf einen Rohling,
insbesondere einen Rohling für ein Schmuckelement, umfassend eine dem Rohling zugewandte
palladiumfreie, insbesondere edelmetallfreie, Rosebronzeschicht, wobei die Rosebronzeschicht
Zinn und Kupfer enthält, eine auf der Rosebronzeschicht angeordnete Diffusionssperrschicht
und eine auf der Diffusionssperrschicht angeordnete äußere Roségoldschicht.
2. Beschichtungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rosegoldschicht Gold und Kupfer enthält, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass
70 % - 80 %, vorzugsweise 75 % bzw. 18 Karat Gold und, 20 % - 30%, vorzugsweise 25
%, Kupfer enthalten ist.
3. Beschichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rosebronzeschicht und die Rosegoldschicht den gleichen Farbton aufweisen.
4. Beschichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rosegoldschicht CIELAB-Werte von L* = 85 - 87; a = 8 - 9,5; b = 14 - 16 aufweist
und/oder dass die Rosebronzeschicht CIELAB-Werte von L* = 84 - 87; a = 8 - 10; b =
13 - 17 aufweist.
5. Beschichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rosebronzeschicht 5 % - 15 %, insbesondere 7 % - 12 %, Zinn enthält, und/oder
dass die Rosebronzeschicht 85 % - 95 %, insbesondere 88 % - 93 %, Kupfer enthält,
und/oder dass die Rosebronzeschicht, insbesondere bis zu 5 %, Zink enthält.
6. Beschichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rosebronzeschicht aus Zinn und Kupfer besteht, insbesondere aus 5 % - 15 %, vorzugsweise
7 % - 12 %, Zinn und 85 % - 95 %, vorzugsweise 88 % - 93 %, Kupfer.
7. Beschichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass unter der Rosebronzeschicht eine Haftungsschicht, insbesondere umfassend Gold und/oder
Kupfer, angeordnet ist.
8. Beschichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Diffusionssperrschicht aus Palladium oder einer Palladium-Legierung besteht,
wobei insbesondere vorgesehen ist, dass die Diffusionssperrschicht frei von Kupfer
ist.
9. Beschichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rosebronzeschicht eine Schichtdicke von 0,5 µm - 4 µm, insbesondere 0,8 µm -
3 µm, aufweist,
und/oder dass die Diffusionssperrschicht eine Schichtdicke von 0,1 µm - 1,2 µm, insbesondere
von 0,2 µm - 0,3 µm, aufweist,
und/oder dass die Rosegoldschicht eine Schichtdicke von 0,3 µm - 1 µm, insbesondere
von 0,4 µm - 0,7 µm, aufweist.
10. Beschichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rosebronzeschicht, die Diffusionssperrschicht und die Rosegoldschicht in direkter
Schichtfolge übereinander angeordnet sind bzw. ohne Zwischenschichten unmittelbar
aneinander anliegend angeordnet sind, wobei insbesondere vorgesehen ist, dass die
Rosegoldschicht die äußerste Schicht des Beschichtungssystems bildet.
11. Beschichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschichtungssystem frei von Blei und/oder Nickel und/oder Kobalt ist, und/oder
dass das Beschichtungssystem frei von giftigen Legierungsmetallen ist.
12. Verfahren zur Beschichtung von Gegenständen, insbesondere mit einem Beschichtungssystem
nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei auf dem Gegenstand eine Rosebronzeschicht
enthaltend Kupfer und Zinn aufgebracht wird, wobei auf der Rosebronzeschicht eine
Diffusionssperrschicht aufgebracht wird, und wobei über der Diffusionssperrschicht
eine äußere Rosegoldschicht aufgebracht wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung durch galvanische Abscheidung erfolgt.
14. Beschichtungssystem erhalten durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 12 oder
13.
15. Schmuck- oder Dekorationselement beschichtet mit einem Beschichtungssystem nach einem
der Ansprüche 1 bis 11 oder 14 und/oder erhalten durch ein Verfahren nach einem der
Ansprüche 12 oder 13 ist.