[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Lagerung einer Schiene, eine Gleitschicht
für ein solches System und ein Verfahren zum Lagern einer Schiene an einer Schwelle.
[0002] Typischerweise werden Schienen an Schwellen bzw. Schwellenkörpern über zwischen der
Schwelle und der Schiene angeordnete Zwischenlagen gelagert. Diese Zwischenlagen dienen
generell der elastischen Entkoppelung von Schiene bzw. Gleiskörper und Schwelle. Zuletzt
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, statt formstabiler bzw. harter Zwischenlagen
vergleichsweise weiche Zwischenlagen aus einem Gummimaterial zu verwenden, das eine
höhere elastische Einsenkung der Zwischenlage ermöglicht.
[0003] Während der Gleismontage wird die bereits aufgelegte Schiene ca. alle 150 m verschweißt.
Vor dem Verschweißen muss die Schiene vorverspannt werden. Hierfür ist es beim sogenannten
"Schienenziehen" notwendig, die Schienenenden von einigen wenigen cm bis zu ca. 3
m zu ziehen.
[0004] Bei längeren Distanzen, die beim Schienenziehen zurückgelegt werden, tritt bei weichen
Zwischenlagen - bedingt durch einen vergleichsweise hohen Reibungskoeffizienten, insbesondere
bei höheren Temperaturen - oftmals das Problem auf, dass die Zwischenlagen aus einem
Spalt zwischen Schiene bzw. Gleiskörper und Schwelle herausgezogen werden. Die nicht
richtig platzierte Zwischenlage muss anschließend manuell aufwendig durch Anheben
der Schiene wieder in die richtige Position gebracht werden. Dadurch entsteht bei
einer Gleismontage ein beträchtlicher Mehraufwand.
[0005] Ungeachtet dessen kommt es wegen dynamischer Beanspruchungen des gesamten Gleiskörpers
bzw. der Schiene vor allem in Bogenbereichen zu Verschleißerscheinungen an der Zwischenlage.
Bedingt durch einen verschleißbedingten Materialabrieb reduziert sich die verbleibende
Dicke der Zwischenlage sukzessiv, wodurch sich die elastische Einfederung der Schiene
mit der Zeit unter Radlast verringert. Ist der Abrieb zu hoch, ändert sich die Schienenneigung
und die Zwischenlage muss ausgetauscht werden.
[0006] Hiervon ausgehend macht es sich die vorliegende Erfindung zur Aufgabe, ein System
bereitzustellen, dass die Montage bzw. einer Lagerung einer Schiene an einer Schwelle
verbessert, insbesondere vereinfacht, und die Lebensdauer der Zwischenlage erhöht.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein System gemäß Anspruch 1, eine Gleitschicht gemäß
Anspruch 12 und ein Verfahren gemäß Anspruch 13. Weitere Vorteile und Eigenschaften
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der Beschreibung und den
beigefügten Figuren.
[0008] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein System zur Lagerung
einer Schiene an einer Schwelle, vorgesehen, umfassend
- eine Zwischenlage, insbesondere eine weiche Zwischenlage, und
- eine Gleitschicht,
wobei die Gleitschicht separat zur Zwischenlage ausgebildet ist und im montierten
Zustand entlang einer Stapelrichtung zwischen der Zwischenlage und der Schiene angeordnet
ist.
[0009] Das erfindungsgemäße System zeichnet sich dadurch aus, dass es eine separat ausgebildete
Gleitschicht vorsieht, die zwischen Zwischenlage bzw. auf deren simultaner Herstellung
und Schiene angeordnet ist. Entsprechend kann auf eine aufwendig herzustellende stoffschlüssige
Verbindung zwischen Gleitschicht und Zwischenlage verzichtet werden. Insbesondere
wird auf eine Ausbildung der Gleitschicht im Rahmen der Herstellung der Zwischenlage
verzichtet. Ein weiterer Vorteil der separaten Ausformung und Ausgestaltung ist die
Möglichkeit, andere Zwischenlagentypen mit Gleitschichten nachzurüsten bzw. auszurüsten.
Insbesondere kann eine entsprechende Ausrüstung unabhängig vom Zwischenlagentyp erfolgen,
d. h. die Herstellung der Gleitschichten kann weites gehend unabhängig vom Zwischenlagentyp
erfolgen. Zudem ist es in vorteilhafter Weise möglich, nachträglich die separat ausgewählte
Gleitschicht bei der Schienen- bzw. Gleisverlegung anzubringen. Vorzugsweise ist die
Zwischenlage ein Flachprodukt mit einem Grundkörper, der sich im Wesentlichen entlang
einer Haupterstreckungsebene erstreckt. Senkrecht zur Haupterstreckungsebene verläuft
die Stapelrichtung, entlang der die Zwischenlage, die Gleitschicht und die Schiene
bei der Verlegung bzw. Lagerung der Schiene an der Schwelle übereinander angeordnet
werden. Dabei kann die Zwischenlage unterschiedlich ausgeformte Geometrien und Strukturen
aufweisen. Beispielsweise kann die Zwischenlage an ihrer Oberseite und/oder Unterseite
Noppen, Rillen, Nute, Sackbohrungen und/oder Ähnliches aufweisen. Es ist aber auch
vorstellbar, dass die Zwischenlage an ihrer Oberseite, die im montierten Zustand der
Schiene zugewandt ist, vollständig eben und vollständig geschlossen ausgebildet ist.
Insbesondere ist es vorgesehen, dass die Zwischenlage sich im montierten Zustand über
eine volle Breite der Schwelle in Schienenlängsrichtung erstreckt. An ihren Stirnseiten
kann die Zwischenlage Vorsprünge aufweisen, die von einer Unterseite der Zwischenlage
in einer parallel zur Stapelrichtung verlaufenden Richtung abstehen. Diese Vorsprünge
dienen insbesondere dem formschlüssigen Zusammenwirken mit der Schwelle entlang der
Schienenlängsrichtung, sodass eine zusätzliche Fixierung an der Bahnschwelle möglich
ist. Hierzu übergreifen diese Vorsprünge insbesondere eine Kante der Schwelle bzw.
des Schwellenkörpers. Es hat sich herausgestellt, dass diese Vorsprünge in der Regel
nicht ausreichen, um zum Beispiel beim Schienenziehen ein Herausziehen der Zwischenlage
zu verhindern. Dies kann stattdessen mittels der Gleitschicht realisiert werden, die
einen gegenüber der Zwischenlage reduzierten Reibwert aufweist. Insbesondere ist es
vorgesehen, dass ein Verhältnis eines Reibwerts der Gleitschicht zu einem Reibwert
der Zwischenschicht einen Wert zwischen 0,05 und 0,6, bevorzugt zwischen 0,07 und
0,5 und besonders bevorzugt zwischen 0,1 und 0,3 annimmt Dadurch lässt sich in vorteilhafter
Weise der Reibwert bzw. die Reibung zwischen Zwischenlage und Gleitschicht derart
reduzieren, dass die Wechselwirkung der Schiene bei einer Relativbewegung der Schiene
gegenüber der Zwischenlage minimiert werden kann. Entsprechend reduziert sich auch
die Wahrscheinlichkeit, dass die Zwischenlage beim Schienenziehen aus einem Spalt
zwischen Schiene und Schwelle herausgezogen wird. Dies vereinfacht die Montage erheblich,
da nicht aufwendig die aus Versehen aus dem Spalt zwischen der Schwelle und der Schiene
herausgezogenen Zwischenlagen wieder in den Spalt zwischen Schiene und Schwelle eingefügt
werden müssen. Zudem ist während des Betriebs die Reibung zwischen Zwischenlage und
Schiene soweit herabsetzbar, dass ein Materialabtrag an einer Oberseite der Zwischenlage
durch die andernfalls stattfindende Reibung zwischen Zwischenlage und Gleitschicht
reduziert werden kann. Dies wirkt sich ebenfalls positiv auf die Lebensdauer der Zwischenlage
aus. Als besonders bevorzugt hat sich die Ausbildung einer separaten Gleitschicht
für besonders weiche Zwischenlagen herausgestellt. Der Fachmann versteht unter weichen
Zwischenlagen bevorzugt Zwischenlagen mit einer Shore - A Härte kleiner als 95, bevorzugt
kleiner als 90 und besonders bevorzugt kleiner als 85.
[0010] Vorzugsweise ist die Gleitschicht dabei aus einem Blech, einem Gewebe und/oder einer
Kunststofffolie ausgebildet. Beispielsweise ist die Kunststofffolie aus einem Polyethylen
hergestellt, insbesondere einem ultrahochmolekularen Polyethylen (PEUHMW). Es ist
auch vorstellbar, dass die Gleitschicht aus Polypropylen (PP), Polyoxymethylen (POM),
Polytetrafluorethylen (PTFE), einem Polyamid (PA), einem Polyethylenterephthalat (PET),
Polyvinylalkohol (PVOH), Ethylenvinylacetat (EVA) und/oder (Polybutylentherephtalat)
PETB ausgebildet ist Insbesondere in Gestalt der Kunststofffolie bzw. kunststoffförmig
ausgeformten Gleitschichten lassen sich diese vergleichsweise dünn realisieren, sodass
kein erhöhter Platzbedarf bzw. Bauraumbedarf bei der Nutzung derartiger Gleitschichten
als separate Bauteile zwischen Zwischenlage und Schiene entsteht. Insbesondere hat
sich herausgestellt, dass sich mit diesen Gleitschichten, insbesondere beim Schienenziehen,
die Wirkung der in Schienenlängsrichtung stirnseitige an der Zwischenlage ausgebildeten
Vorsprünge bzw. Wulste, die ein Verschieben in Schienenlängsrichtung verhindern sollen,
signifikant verbessern lässt. Insbesondere ist es vorgesehen, dass das System haftmittelfrei
sein kann, das heißt frei ist von einem Klebstoff bzw. einer stoffschlüssigen Verbindung
zwischen der Gleitschicht und der Zwischenlage. Sofern eine derartige stoffschlüssige
Verbindung vorgesehen ist, ist es bevorzugt vorgesehen, dass diese erst während der
Montage der Schiene an der Zwischenlage vorgenommen wird. Insbesondere ist es vorstellbar,
dass die Gleitschicht austauschbar ausgestaltet ist. Dadurch ist es in vorteilhafter
Weise möglich, durch die Gleitschicht bzw. einen Wechsel der Gleitschicht das System
an den derzeit benötigten Zweck anzupassen. Beispielsweise ist es möglich, durch eine
entsprechend ausgewählte Gleitschicht den Reibwert während eines Transports des Systems
aus Schiene, Zwischenlage und Gleitschicht vergleichsweise hoch zu halten. Zu diesem
Zeitpunkt ist es schließlich wünschenswert, dass die Schiene und die Gleitschicht
nicht zueinander verschieben, sodass ein erhöhter Reibwert von Vorteil ist. Dies lässt
sich beispielsweise durch eine vergleichsweise kleine Dimensionierung der Gleitschicht
realiseren. Entsprechend lässt sich diese Gleitschicht dann für die Montage oder bei
der Montage austauschen gegen eine Gleitschicht mit einem reduzierten Reibwert, um
die beschriebenen Vorteile, insbesondere für das Schienenziehen und den Betriebzustand
zu bewirken.
[0011] Weiterhin ist es bevorzugt in einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
vorgesehen, dass die Gleitschicht Ausnehmungen und/oder Perforationen aufweist. Dadurch
lässt sich in vorteilhafter Weise der Materialbedarf für die Gleitschicht weiter reduzieren.
[0012] Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die Gleitschicht im montierten Zustand an zumindest
eine Winkelführungsplatte und/oder eine Schwellenschraube angebunden ist, vorzugsweise
zwischen zwei Winkelführungsplatten fixiert bzw. verspannt. Dadurch lässt sich in
vorteilhafter Weise eine form- und/oder kraftschlüssige Verbindung zwischen der Gleitschicht
und der Zwischenlage bzw. der Schwelle realisieren, wodurch eine Wahrscheinlichkeit
eines versehentlichen Verschiebens der Gleitschicht während der Montage der Schiene
an die Schwelle reduziert werden kann. Vorzugsweise wird die Gleitschicht zwischen
den beiden bzw. zwischen zwei Winkelführungsplatten und/oder Schwellenschrauben verspannt.
Dabei erstreckt sich zum Beispiel die Gleitschicht von einer Winkelführungsplatte
zu der anderen. Insbesondere steht die Gleitschicht derart über die Zwischenlage in
Schienenquerrichtung vor, dass die Winkelführungsplatte und/oder Schwellenschraube
zur Anbindung bzw. Fixierung der Gleitschicht genutzt werden kann.
[0013] Es ist auch vorstellbar, dass im zusammengesetzten Zustand die Gleitschicht innerhalb
eines Rücksprungs in der Zwischenlage angeordnet ist, d. h. in die Zwischenlage eingebettet
ist. So unterstützt die Zwischenlage die Fixierung der Gleitschicht. Bevorzugt ist
es vorgesehen, dass die Gleitschicht und die Zwischenlage im montierten Zustand an
die Winkelführungsplatte und/oder die Schwellenschraube angebunden sind.
[0014] Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die Gleitschicht einen ersten Fixierabschnitt
und/oder einen zweiten Fixierabschnitt zur Fixierung der Gleitschicht gegenüber Verschiebung
entlang der Schienenlängsrichtung und/oder Schienenquerrichtung aufweist. Beispielsweise
ist der erste Fixierabschnitt und/oder der zweite Fixierabschnitt als Aussparung an
einer streifenförmigen Gleitschicht ausgebildet, die zum Beispiel dazu ausgelegt ist,
die Gleitschicht an der Schwelle mit einem entsprechenden Befestigungsmittel, insbesondere
einem Befestigungsmittel für die Winkelführungsplatte, fixieren zu können. Es ist
allerdings auch vorstellbar, dass zum Beispiel eine streifenförmige Gleitschicht derart
dimensioniert ist, dass sie zumindest teilweise um eine Randseite der Zwischenlage
umgeschlagen werden kann.
[0015] Mit anderen Worten, die angeordnete Gleitschicht umschlägt bzw. umhüllt die Zwischenlage
zumindest teilweise, sodass die Gleitschicht im montierten Zustand bzw. während der
Montage der Schiene an der Schwelle zumindest teilweise entlang der Unterseite der
Zwischenlage verläuft. Dadurch lässt sich die Gleitschicht durch eine entsprechende
Verklemmung der Endabschnitte der Gleitschicht, insbesondere der streifenförmigen
Gleitschicht, zwischen der Schwelle und der Zwischenlage fixieren. Eine derartige
Gleitschicht ist vergleichsweise einfach zu realisieren, da auf entsprechend aufwendige
Ausformungen für den ersten Fixierabschnitt und/oder den zweiten Fixierabschnitt an
den Endabschnitten der streifenförmigen Bereiche bzw. der streifenförmigen Gleitschicht
verzichtet werden kann. Stattdessen bedarf es nur einer entsprechenden Dimensionierung,
die bewirkt, dass die Gleitschicht gegenüber der Zwischenlage vorsteht.
[0016] Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass ein Verhältnis einer in Stapelrechnung bemessenen
ersten Dicke der Gleitschicht zu einer in Stapelrichtung bemessenen zweiten Dicke
der Zwischenlage einen Wert zwischen 0,01 und 0,5, bevorzugt zwischen 0,01 und 0,3
und besonders bevorzugt zwischen 0,01 und 0, 15 annimmt. Mit anderen Worten: Es handelt
sich bei der Gleitschicht um vergleichsweise sehr dünne Folien bzw. Schichten, wodurch
der entsprechende Bauraumbedarf für die jeweilige Gleitschicht vergleichsweise gering
gehalten wird. Beispielsweise nimmt die erste Dicke einen Wert zwischen 0,05 und 3
mm an.
[0017] Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass ein Anteil einer von der Gleitschicht im montierten
Zustand bedeckten Oberseitenfläche der Zwischenlage, die im montierten Zustand der
Schiene zugewandt ist, zur gesamten Oberseitenfläche der Zwischenlage, die im montierten
Zustand der Schiene zugewandt ist, einen Wert zwischen 0,01 und 0,99 annimmt, bevorzugt
zwischen 0,2 und 0,95. Dadurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, Bereiche an
der Oberseite der Zwischenlage freizulassen von der Gleitschicht, während andere Bereiche
der Zwischenlage, insbesondere der Oberseite, bedeckt sind. Mit den angegebenen Verhältnissen
ist es in besonders vorteilhafter Weise möglich, den Reibwert derart zu reduzieren,
dass ein Herausrutschen der Zwischenlage beim Schienenziehen gänzlich vermieden werden
kann. Zudem lässt sich einem Materialabrieb an der Oberseite der Zwischenlage flächendeckend
entgegenwirken.
[0018] Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass ein Anteil einer von der Gleitschicht
im montierten Zustand bedeckten Oberseitenfläche der Zwischenlage, die im montierten
Zustand der Schiene zugewandt ist, zur gesamten Oberseitenfläche der Zwischenlage,
die im montierten Zustand der Schiene zugewandt ist, einen Wert zwischen 0 und 0,2,
bevorzugt zwischen 0 und 0,1 und besonders bevorzugt zwischen 0 und 0,05 annimmt.
Dadurch lässt sich in vorteilhafter Weise eine Gleitschicht realisieren, die einen
vergleichsweise hohen Reibwert an der Oberseite der Zwischenlage bereitstellt. Eine
solche Gleitschicht eignet sich insbesondere in vorteilhafter Weise für den Transport
des Systems aus Gleitschicht und Zwischenlage, da während des Transports gerade keine
Verschiebung bzw. ein erhöhter Reibwert von Vorteil ist, um ein Verschieben zu vermeiden.
[0019] Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass die Gleitschicht im montierten Zustand
zu einer parallel zur Schienenlängsrichtung und/oder Schienenquerrichtung verlaufenden
Richtung gegenüber der Zwischenlage vorsteht. Ein derartiger Überstand kann im Zuge
der Montage des Schienenbefestigungssystems auf der Schwelle dazu genutzt werden,
die Folie und/oder die Zwischenlage zu fixieren, insbesondere während des Transports.
Zudem ist es in vorteilhafter Weise möglich, mittels der überstehenden Abschnitte
der Gleitschicht diese im Betrieb noch bei Bedarf entsprechend umzuorientieren oder
neu auszurichten, insbesondere ohne die Schiene wesentlich anheben zu müssen. Wegen
des Überstandes ist schließlich ein einfacher Zugriff auf die Gleitschicht möglich.
[0020] Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die Gleitschicht streifenförmig ausgebildet
ist. Eine derartige Herstellung ist vergleichsweise einfach realisierbar. Es ist allerdings
auch vorstellbar, dass die Gleitschicht in einer parallel zur Haupterstreckungsebene
verlaufenden Ebene bzw. Schnittebene einen beliebigen Querschnitt aufweist. Insbesondere
ist der Querschnitt angepasst, an den jeweiligen Bedarfsfall. Zum Beispiel könnte
sich der Querschnitt für solche Schwellen unterscheiden, die in einem Bogen der Gleisstrecke
angeordnet sind, im Vergleich zu dem Querschnitt für solche Schwellen, die einen geradeläufigen
Verlauf in Schienenlängsrichtung aufweisen. Dadurch wird der entsprechenden Relativbewegung
der Schiene gegenüber der Zwischenlage Rechnung getragen und man kann gezielt die
Reibwerte optimieren.
[0021] Vorzugsweise ist die Gleitschicht aus einem wasserlöslichen Polymer bzw. umfasst
ein wasserlösliches Polymer oder einen wasserlöslichen Kunststoff. Dadurch lässt sich
die Schienenmontage vereinfachen und nach der Schienenmontage löst sich die Gleitschicht
auf, so dass während des Betriebs ein erhöhter Reibwert vorliegt. Dies ist beispielsweise
von Vorteil bei einem Schienenbruch, da sich hier keine Schienenlücke öffnen würde.
[0022] Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die Gleitschicht und/oder die Zwischenlage eine
Aussparung und/oder eine Öffnung aufweist, wobei insbesondere die Aussparung und/oder
Öffnung in der Zwischenlage in Stapelrichtung gesehen versetzt, d. h. insbesondere
nicht deckungsgleich, zur Öffnung und/oder Aussparung in der Gleitschicht angeordnet
ist. Als Aussparungen sind beispielsweise auch rückspringende Verläufe an der Oberseite
und/oder Unterseite der Gleitschicht und/oder Zwischenlage zu verstehen. Als Öffnungen
werden insbesondere Löcher verstanden, die durch die Gleitschicht und/oder die Zwischenlage
hindurchgreifen.
[0023] Es ist auch vorstellbar, dass in der Zwischenlage Vorsprünge ausgebildet sind, wobei
die Vorsprünge insbesondere über die Zwischenlage verteilt sind. Dabei können die
Vorsprünge gleichmäßig verteilt sein oder unregelmäßig. Beispielsweise liegt die Gleitschicht
auf den Vorsprüngen auf und den Vorsprüngen ist eine Elastizität zuzuschreiben, die
die Gleitschicht im Bereich der Vorsprünge an die Schiene drückt. Dadurch wird eine
Reibwirkung zwischen der Gleitschicht und der Schiene auf die Bereiche der Vorsprünge
beschränkt.
[0024] Es ist auch denkbar, dass Vorsprünge in der Zwischenlage mit, vorzugsweise komplementär
zu den Vorsprüngen ausgeformten, Öffnungen zusammenwirken, insbesondere formschlüssig
in einer parallel zur Haupterstreckungsebene der Zwischenlage verlaufenden Richtung.
Dadurch lässt sich mit Vorteil ohne zusätzliche Mittel die Position der Gleitschicht
relativ zur Zwischenlage fixieren.
[0025] Weiterhin ist es dankbar, dass die Gleitschicht und die Zwischenlage über eine Art
Klettverschluss miteinander verbunden sind. Dadurch lässt sich eine kurzfristige Befestigung
der Gleitschicht an der Zwischenlage sicherstellen. Gleichzeitig ist ein einfaches
Abnehmen und Ersetzen der Gleitschicht möglich.
[0026] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Gleitschicht für das
erfindungsgemäße System. Die für das System beschriebenen Vorteile und Eigenschaften
lassen sich dabei analog auf die Gleitschicht übertragen und andersrum.
[0027] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Lagerung
einer Schiene an einer Schwelle, wobei zwischen der Schiene und der Schwelle im montierten
Zustand die Zwischenlage angeordnet wird und zwischen der Zwischenlage und der Schiene
eine separat zur Zwischenlage ausgebildete Gleitschicht angeordnet wird. Alle für
das System bzw. die Gleitschicht beschriebenen Vorteile und Eigenschaften lassen sich
analog übertragen auf das Verfahren und andersrum.
[0028] Insbesondere ist es vorgesehen, dass die separat ausgebildete Zwischenlage erst bei
der Montage oder kurz vor der Montage oder unmittelbar vor Transport von Zwischenlage
und Gleitschicht zusammengesetzt werden. Das heißt, die Zwischenlage wird nicht zusammen
mit der Gleitschicht ausgebildet bzw. in einem Fertigungsverfahren gemeinsam hergestellt.
Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass das System aus Zwischenlage, Schiene und Gleitschicht
im Wesentlichen stoffschlussmittelfrei ist, beispielsweise keinen Klebefilm aufweist.
Sofern ein Klebefilm vorgesehen ist, kann dieser ein- oder doppelseitig auf die Zwischenlage
und/oder die Gleitschicht aufgetragen sein oder ist dieser unmittelbar vor Montage
bzw. während der Montage der Schiene an die Schwelle aufzutragen.
[0029] Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die Gleitschicht auf die Zwischenlage bei einer
Montage einer Schiene an einer Schwelle aufgebracht bzw. auferlegt wird. Beispielsweise
ist es vorstellbar, dass die Gleitschicht erst bei der Montage derart ausgewählt wird
bzw. ausgestaltet ist, dass sie den Reibwert des Systems aus Gleitschicht und Zwischenlage
reduziert. Dabei ist es besonders bevorzugt vorgesehen, dass derartige Systeme bzw.
das Anbringen der Gleitschicht bei der Montage für solche Verfahren vorgesehen ist,
bei denen eine vollautomatisierte Verlegung der Gleisanlage erfolgt. Dies erweist
sich insbesondere deswegen als besonders vorteilhaft, weil ein Unterbrechen des vollautomatisierten
Vorgangs bei der Schienenmontage wegen eines Herausrutschens der Zwischenlage den
gesamten Fertigungsprozess des Schienensystems bzw. Gleissystems unterbrechen würde.
Dies ist mit einem erheblichen Aufwand und mit entsprechenden Kosten und Zeitverlusten
verbunden.
[0030] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass die Gleitschicht
zumindest teilweise, vorzugsweise ausschließlich bereichsweise bzw. punktuell, stoffschlüssig
mit der Zwischenlage verbunden wird, zum Beispiel über einen entsprechenden Klebefilm.
Dadurch lässt sich eine zusätzliche Fixierung erreichen bei der Montage der Zwischenlage
und der Schiene an der Schwelle.
[0031] Es ist auch denkbar, dass die Zwischenlage mit einer vorassemblierten Gleitschicht
auf die Schwelle verbaut wird, d. h. es gibt einen Zwischenschritt, in dem die Gleitschicht
mit der Zwischenlage verbunden wird.
[0032] Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gegenstands mit Bezug auf die beigefügten
Figuren. Es zeigt:
- Fig. 1:
- ein System zur Lagerung einer Schiene gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 2
- ein System zur Lagerung einer Schiene gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 3
- ein System zur Lagerung einer Schiene gemäß einer dritten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 4
- ein System zur Lagerung einer Schiene gemäß einer vierten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 5
- ein System zur Lagerung einer Schiene gemäß einer fünften bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 6
- ein System zur Lagerung einer Schiene gemäß einer sechsten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 7
- ein System zur Lagerung einer Schiene gemäß einer siebten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 8
- ein System zur Lagerung einer Schiene gemäß einer achten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 9
- ein System zur Lagerung einer Schiene gemäß einer neunten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 10a-10c
- ein Verfahren zum Lagern einer Schiene gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung,
[0033] In Figur 1 ist ein System 1 gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Dabei dient das System 1 insbesondere einer Lagerung einer
Schiene (nicht dargestellt) an einer Schwelle 30. Wesentlicher Bestandteil des Systems
1 ist eine Zwischenlage 10, die zwischen der Schwelle 30 und der Schiene angeordnet
wird, um die Schiene und die Schwelle 30 elastisch voneinander zu entkoppeln. Eine
solche dämpfende Zwischenlage 10 ist vorzugsweise aus einem Gummimaterial hergestellt,
das für die entsprechende Dämpfung bzw. Entkopplung zwischen Schiene und Schwelle
30 sorgt. Dabei erstreckt sich im montierten Zustand die Zwischenlage 10 vorzugsweise
in Schienenlängsrichtung LR vollständig über eine Ausdehnung der Bahnschwelle 30 in
derselben Richtung. Weiterhin ist es vorgesehen, dass die montierte Zwischenlage 10
zwischen zwei Winkelführungsplatten 40 entlang einer Schienenquerrichtung QR angeordnet
ist. Mittels der Winkelführungsplatte 40 und/oder der Schienenklemme 41 wird die Schiene,
insbesondere jeweils ein Schienenfuß, an der Schwelle 30 fixiert, indem mit der Winkelführungsplatte
40 und/oder der Schienenklemme 41 die Schiene an der Schwelle 30 verklemmt wird. Vorzugsweise
ist die Zwischenlage 10 als Flachprodukt ausgebildet, dessen genereller Verlauf sich
entlang einer Haupterstreckungsebene erstreckt. Dabei weist die Zwischenlage 10 an
ihren in Schienenlängsrichtung LR gesehenen Stirnseiten Vorsprünge 12 auf, die insbesondere
entlang einer senkrecht zur Haupterstreckungsebene verlaufenden Richtung gegenüber
dem flach ausgeformten Grundkörper der Zwischenlage 10, insbesondere an der Unterseite
der Zwischenlage 10, vorstehen. Derartige Vorsprünge 12 dienen insbesondere dem formschlüssigen
Zusammenwirken mit der Schwelle 30 entlang der Schienenlängsrichtung LR. Dabei übergreifen
die Vorsprünge 12 im montierten Zustand die Kanten der Schwelle 30 und sorgen so für
eine Fixierung der Zwischenlage 10 in Schienenlängsrichtung LR. Weiterhin umfasst
die Zwischenlage 10 Stegelemente 11, die vom Grundkörper der Zwischenlage 10 in Richtung
der Schienenquerrichtung QR vorstehen, vorzugsweise an beiden Seiten. Dabei erstrecken
sich die Stegelemente 11 vorzugsweise nur teilweise über die volle Länge der Zwischenlage
10 in Richtung der Schienenlängsrichtung LR. Insbesondere ist es vorgesehen, dass
die Stegelemente 11 eine gegenüber der Dicke des Grundkörper bzw. des Zantralbereichs
der Zwischenlage 10 geringere Dicke aufweisen, sodass sich in Schienenquerrichtung
QR ein gestufter Verlauf an der Randseite der Schienenzwischenlage 10 ausformt. Insbesondere
dienen die Stegelemente 11 dazu, mit entsprechend ausgeformten Seitenflächen der Winkelführungsplatte
40 zusammenzuwirken, sodass die Zwischenlage 10 und die Winkelführungsplatte 40 entlang
einer senkrecht zur Haupterstreckungsebene verlaufenden Richtung formschlüssig zusammenwirken,
sodass eine zusätzliche Fixierung der Zwischenlage 10 mit der Winkelführungsplatte
40 möglich ist.
[0034] Hier hat es sich herausgestellt, dass die Zwischenlage 10 vor der endgültigen Montage
mittels der Winkelführungsplatten 40 durch die Vorsprünge 12 bzw. Wülste an der Unterseite
der Zwischenlage 10 gegenüber einem Herausziehen aus einem Spalt zwischen der Schiene
und der Schwelle 30 beim Schienenziehen oftmals nicht ausreichend geschützt ist. Dabei
betrifft das sogenannte Schienenziehen ein Vorspannen vor dem endgültigen Verschweißen
bzw. Fixieren der Schiene an der Schwelle 30, bei der die Schiene insbesondere entlang
der Schienenlängsrichtung LR verschoben wird. Die gezogene Schiene wirkt dann mit
der Oberseite OS der Zwischenlage 10 derart zusammen, dass sie unter Umständen versehentlich
bzw. ungewollt die Zwischenlage 10 aus dem Spalt zwischen Schiene und Schwelle 30
herauszieht. Um dies zu verhindern, ist es vorgesehen, dass eine Gleitschicht 20 auf
der Oberseite OS der Zwischenlage 10 angeordnet wird. Insbesondere ist die Gleitschicht
20 zwischen der Zwischenlage 10 und der Schiene in einer senkrecht zur Haupterstreckung
verlaufenden Stapelrichtung angeordnet. Dabei zeichnet sich die Gleitschicht 20 insbesondere
dadurch aus, dass sie separat ausgeformt ist zur Zwischenlage 10, das heißt insbesondere
bzw. bevorzugt nur auf die Zwischenlage 10 aufgelegt wird, ohne dass eine stoffschlüssige,
insbesondere eine vollständige bzw. flächendeckende stoffschlüssige, Verbindung zwischen
der Zwischenlage 10 und der Gleitschicht 20 realisiert ist. Vorstellbar ist, dass
die Gleitschicht 20 über beabstandete Klebepunkte punktuelle an die Zwischenlage 10
angebunden ist. Insbesondere handelt es sich bei der Gleitschicht 20 um eine Folie
oder ein folienähnliches Material, dessen in Stapelrichtung bemessene erste Dicke
einen Wert zwischen 0,05 und 2,0 mm annimmt. Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass
die in Stapelrichtung bemessene erste Dicke der Gleitschicht 20 einen derartigen Wert
annimmt, dass das Verhältnis der ersten Dicke zu einer in Stapelrichtung bemessenen
zweiten Dicke der Zwischenlage 10 einen Wert zwischen 0,01 und 0,5, bevorzugt zwischen
0,01 und 0,3 und besonders bevorzugt zwischen 0,01 und 0,15 annimmt. Mit anderen Worten,
die Gleitschicht 20 ist als vergleichsweise dünne Folie ausgebildet. Insbesondere
ist es vorgesehen, dass die Gleitschicht 20 erst bei der Montage auf die Zwischenlage
10 aufgelegt wird. Durch das Auflegen der Gleitschicht 20 auf die Zwischenlage 10
ist es in vorteilhafter Weise möglich, einen Reibwert des Systems 1 aus Gleitschicht
20 und Zwischenlage 10 derart herabzusetzen, dass zum Beispiel beim Schienenziehen
die Wahrscheinlichkeit reduziert wird, dass die sich in Schienenlängsrichtung LR bewegende
Schiene die Zwischenlage 10 mitzieht. Zudem ist es in vorteilhafter Weise möglich,
einen reibungsbedingten Materialabrieb an der Oberseite OS der Zwischenlage 10 zu
unterdrücken, der sich andernfalls negativ auf die Lebensdauer der Zwischenlage 10
auswirkt. Dies wird insbesondere dadurch bewirkt, dass durch den reduzierten Reibungswert
der Gleitschicht 20 der Schiene es ermöglich wird, sich gegenüber der Zwischenlage
10 zu verschieben, ohne dass es zu einer signifikanten Reibung zwischen Zwischenlage
10 und Schiene kommt.
[0035] In der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform ist die Gleitschicht 20 derart ausgeformt,
dass sie einen streifenförmigen Teilabschnitt aufweist, der sich im Wesentlichen entlang
der Schienenquerrichtung QR erstreckt und an dessen Enden jeweils ein erster Fixierabschnitt
21 und ein zweiter Fixierabschnitt 22 vorgesehen ist. Dabei sind der erste Fixierabschnitt
21 und der zweite Fixierungsabschnitt 22 derart ausgestaltet, insbesondere mit Aussparungen
versehen, dass sie mittels eines Befestigungsmittels fixiert werden können, was beispielsweise
von der Winkelführungsplatte 40 und/oder Schwellenschraube 42 zu dessen Fixierung
an der Schwelle 30 genutzt wird. Dadurch lässt sich eine formschlüssige Fixierung
der Gleitschicht 20 entlang der Schienenlängsrichtung LR bewirken, die ein versehentliches
Verschieben der Gleitschicht 20 während der Montage verhindert. Weiterhin ist es vorgesehen,
dass die Gleitschicht 20 gebogene bzw. kreisförmige Ausbuchtungen aufweist, die sich
insbesondere von dem streifenförmigen Teilabschnitt entlang der Schienenlängsrichtung
LR abstehend erstrecken. Dabei ist es insbesondere vorgesehen, dass sich die Gleitschicht
20 sich in Schienenlängsrichtung LR zumindest nahezu über die volle Länge der Zwischenlage
10 in Schienenlängsrichtung LR erstreckt. Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass
im montierten Zustand bzw. das System 1 derart konfiguriert ist, dass an einer Oberseite
OS der Schienenzwischenlage 10 Teilbereiche frei bleiben von der Gleitschicht 20,
das heißt unbedeckt bleiben. Vorzugsweise handelt es sich bei den freiliegenden Bereichen
um die Eckbereiche der Zwischenlage 10.
[0036] Generell kann die Gleitschicht beliebige Ausnehmungen aufweisen, um den Materialbedarf
weiter zu reduzieren.
[0037] In Figur 2 ist ein System 1 gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Dabei entspricht die Ausführungsform in Figur 2 im Wesentlichen
derjenigen aus Figur 1. Sie unterscheidet sich lediglich dahingehend, dass in der
Ausführungsform der Figur 2 die Gleitschicht 20 ausschließlich einen streifenförmigen
Teilabschnitt zwischen dem ersten Fixierabschnitt 21 und dem zweiten Fixierabschnitt
22 aufweist. Mit anderen Worten: die Gleitschicht 20 ist frei von zusätzlichen kreisförmigen
bzw. gebogenen Ausformungen, die sich in Schienenlängsrichtung LR erstrecken.
[0038] In Figur 3 ist ein System 1 gemäß einer dritten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Dabei zeichnet sich die in Figur 3 dargestellte Gleitschicht
20 dadurch aus, dass sie eine in Schienenlängsrichtung LR gesehen vergleichsweise
schmalen streifenförmigen Teilabschnitt ausbildet. Insbesondere ist es vorgesehen,
dass die in Schienenlängsrichtung LR bemessene Breite des streifenförmigen Teilabschnitts
der Gleitschicht 20 kleiner ist als die in derselben Richtung bemessene Breite des
ersten Fixierabschnitts 21 bzw. des zweiten Fixierabschnitts 22. Entsprechend lässt
sich ein vergleichsweise sehr schmaler streifenförmiger Teilabschnitt für die Gleitschicht
20 realisieren. Eine solche Gleitschicht 20 veranlasst einen erhöhten effektiven Reibwert
zwischen der Schiene und der Zwischenlage 10, der beispielsweise beim Transport des
Systems 1 von Vorteil sein kann.
[0039] In Figur 4 ist ein System 1 gemäß einer vierten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Im Gegensatz zu den Ausführungsformen der Figuren 1 bis 3 ist
es in dem Ausführungsbeispiel der Figur 4 im Wesentlichen vorgesehen, dass die Gleitschicht
20 derart ausgeformt ist, insbesondere derart lang dimensioniert ist, dass sie um
die Zwischenlage 10 herumgelegt werden kann. Das heißt, die Zwischenlage 10 umgreift
die Stegelemente 11 der Zwischenlage 10 im montierten Zustand und erstreckt sich im
montierten Zustand insbesondere auch entlang einer Unterseite der Zwischenlage 10,
sodass die im montierten Zustand verklemmten Endbereiche des streifenförmigen Teilabschnitts
den ersten Fixierabschnitt 21 bzw. den zweiten Fixierabschnitt 22 bilden. Dadurch
ist es in vorteilhafter Weise möglich, die Gleitschicht 20, insbesondere die streifenförmige
Gleitschicht 20, während der Montage der Schiene an der Schwelle 30 kraft- bzw. reibschlüssig
zu fixieren.
[0040] In Figur 5 ist ein System 1 gemäß einer fünften bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Insbesondere ist es dabei so vorgesehen, dass die Ausführungsform
der Figur 5 im Wesentlichen derjenigen entspricht aus der Figur 4, wobei sich die
Ausführungsform der Figur 5 gegenüber der Ausführungsform der Figur 4 lediglich dahingehend
unterscheidet, dass der streifenförmige Teilabschnitt der Gleitschicht 20 sich entlang
der Schienenlängsrichtung LR erstreckt. Die um die Zwischenlage 10 umgeschlagene Gleitschicht
20 umgibt bzw. ummantelt dann im montierten Zustand die Vorsprünge 12 an der Unterseite
der Zwischenlage 10. Dadurch lässt sich eine besonders bevorzugte stabile Fixierung
der Gleitschicht 20 erreichen. Zudem ist die Ausrichtung in Schienenlängsrichtung
LR des streifenförmigen Teilabschnitts der Gleitschicht 20 von Vorteil, weil es über
die gesamte Länge bzw. Breite der Zwischenlage 10 einen reduzierten Reibwert in Richtung
der Schienenlängsrichtung LR bereitstellt, was vorteilhaft ist für das Schienenziehen.
Die Bereiche mit erhöhten Reibwerte der Zwischenlage 10, d. h. diejenigen Bereich,
die frei bleiben von der Gleitschicht 20, erstrecken sich damit in entsprechender
Weise ebenfalls in Schienenlängsrichtung LR und wirken insbesondere einem Verrutschen
der Schiene entlang einer Schienenquerrichtung QR relativ zur Schwelle 30 während
eines Schienenbruchs entgegen.
[0041] In Figur 6 ist ein System 1 gemäß einer sechsten bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung dargestellt. Dabei unterscheidet sich die Ausführungsform der
Figur 6 im Vergleich zu derjenigen aus Figur 5 lediglich dahingehend, dass statt eines
einzelnen streifenförmigen Teilabschnitts zwei streifenförmige Teilabschnitte als
Gleitschicht 20 ausgebildet sind. Dabei ist es insbesondere vorgesehen, dass die beiden
streifenförmigen Teilabschnitte auf in Schienenquerrichtung QR gesehenen gegenüberliegenden
Randbereichen der Zwischenlage 10 angeordnet sind, insbesondere in den Randbereichen
der Zwischenlage 10, die sich entlang der Schienenlängsrichtung LR erstrecken.
[0042] In Figur 7 ist ein System 1 gemäß einer siebten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Dabei unterscheidet sich die Gleitschicht aus dem System aus
Figur 7 zu denen aus den bisherigen Figuren1 bis 6 dahingehend, dass die Gleitschicht
20 nicht streifenförmig ausgeformt ist, sondern eine ovale Form hat. Alternativ ist
es auch vorstellbar, dass die Gleitschicht 20 einen kreisförmigen, rautenförmigen,
dreiecksförmigen und/oder polygonalen Querschnitt In einer parallel zur Haupterstreckungsebene
verlaufenden Ebene aufweist. Weiterhin ist es vorstellbar, einen zweiten diagonal
verlaufenden Streifen, beispielsweise kreuzförmig, auf der Zwischenlage anzuordnen
und/oder eine kreuzförmige Gleitschicht zu nutzen.
[0043] In Figur 8 ist ein System 1 gemäß einer achten, bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Dabei zeichnet sich die Ausführungsform der Figur 8 dahingehend
aus, dass die Gleitschicht 20, insbesondere in Form einer streifenförmigen Gleitschicht
20, derart dimensioniert ist, dass sie im montierten Zustand in Schienenlängsrichtung
LR gesehen über die Stirnseiten der Zwischenlage 10 vorsteht. Dies gestattet das einfache
Verschieben oder sogar ein einfaches Entfernen der Gleitschicht 20 nach der Montage
bzw. der Lagerung der Schiene an der Schwelle 30.
[0044] In Figur 9 ist ein System 1 gemäß einer neunten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung dargestellt. In der dargestellten Ausführungsform ist es insbesondere vorgesehen,
dass sich die, insbesondere streifenförmige, Gleitschicht 20 schräg zur Schienenlängsrichtung
LR erstreckt. Insbesondere verläuft die Gleitschicht 20 diagonal über die Zwischenlage
10. Dadurch lässt sich insbesondere eine in Schienenquerrichtung QR gesehen homogen
verteilte Verbesserung der Reibwerte realisieren, ohne dass eine vollständige Bedeckung
der Oberseite OS der Zwischenlage 10 erforderlich ist.
[0045] In den Figuren 10a bis 10c ist ein Verfahren zur Montage des Systems 1 gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform dargestellt. Dabei ist es insbesondere vorgesehen, dass
in einem ersten Schritt (Figur 10a) die Gleitschicht 20 auf einer Oberseite OS der
Zwischenlage 10 angeordnet wird. Figur 10b zeigt, dass in einem nachfolgenden Schritt
das System 1 aus Gleitschicht 20 und Zwischenlage 10 auf einer Schwelle 30 angeordnet
wird, insbesondere derart, dass die Vorsprünge 12 der Zwischenlage 10 mit Kanten der
Schwelle 30 in Schienenlängsrichtung LR formschlüssig zusammenwirken, vorzugsweise
indem diese Vorsprünge 12 über die Kanten der Schwelle 30 übergreifen. Ferner ist
es vorgesehen, dass die Gleitschicht 20 derart auf der Zwischenlage 10 angeordnet
wird, dass die ersten Fixierungsabschnitte 21 bzw. zweiten Fixierungsabschnitte 22
über entsprechende Auslassungen oder Bohrungen in der Schwelle 30 angeordnet sind
und dass ein entsprechendes Befestigungselement, beispielsweise eine Schraube oder
ein Bolzen, durch den ersten Fixierabschnitt 21 bzw. den zweiten Fixierabschnitt 22
durchgreifen und in die entsprechende Auslassung bzw. Bohrung der Bahnschwelle 30
eingreifen kann. Es ist auch möglich, dass die Folie nur durch die Winkelführungsplatte
40 geklemmt ist. Im letzten Schritt, der in Figur 10c dargestellt ist, wird die Zwischenlage
10 zusammen mit der separat bereitgestellten Gleitschicht 20 an der Bahnschwelle 30
fixiert, insbesondere indem Befestigungsmittel durch die ersten bzw. zweiten Fixierabschnitte
21, 22 hindurchgreifend in die entsprechende Aussparung an der Bahnschwelle 30 eingebracht
werden.
Bezugszeichen:
[0046]
- 1
- System
- 10
- Zwischenlage
- 11
- Stegelement
- 12
- Vorsprung
- 20
- Gleitschicht
- 23
- Ausnehmungen
- 30
- Schwelle
- 40
- Winkelführungsplatte
- 41
- Schienenklemme
- 42
- Schwellenschraube
- 21
- erster Fixierabschnitt
- 22
- zweiter Fixierabschnitt
- LR
- Schienenlängsrichtung
- QR
- Schienenquerrichtung
- OS
- Oberseite
1. System (1) zur Lagerung einer Schiene an einer Schwelle (30), umfassend
- eine Zwischenlage (10), insbesondere eine weiche Zwischenlage (10), und
- eine Gleitschicht (20),
wobei die Gleitschicht (20) separat zur Zwischenlage (10) ausgebildet ist und im montierten
Zustand entlang einer Stapelrichtung zwischen der Zwischenlage (10) und der Schiene
angeordnet ist.
2. System (1) gemäß Anspruch 1, wobei die Gleitschicht (20) im montierten Zustand an
zumindest einer Winkelführungsplatte (40) und/oder Schwellenschraube (42) angebunden
ist, vorzugsweise zwischen zwei Winkelführungsplatten (40) und/oder Schwellenschraube
(42) fixiert ist.
3. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Gleitschicht (10) einen
ersten Fixierabschnitt (21) und/oder einen zweiten Fixierabschnitt (22) zur Fixierung
der Gleitschicht (20) gegenüber Verschiebung entlang einer Schienenlängsrichtung (LR)
und/oder einer Schienenquerrichtung (QR) aufweist.
4. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Verhältnis einer in
Stapelrichtung bemessenen ersten Dicke der Gleitschicht (20) zu einer in Stapelrichtung
bemessenen zweiten Dicke der Zwischenlage (10) ein Wert zwischen 0,01 und 0,5, bevorzugt
zwischen 0,01 und 0,3 und besonders bevorzugt zwischen 0,01 und 0,1 annimmt.
5. System (1) gemäß Anspruch 4, wobei die erste Dicke einen Wert zwischen 0,05 und 0,3
mm annimmt.
6. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Anteil einer von der
Gleitschicht (20) im montierten Zustand bedeckten Oberseitenfläche der Zwischenlage
(10), die im montierten Zustand der Schiene zugewandt ist, zur gesamten Oberseitenfläche
der Zwischenlage (10), die im montierten Zustand der Schiene zugewandt ist, einen
Wert zwischen 0,1 und 0,99 annimmt, bevorzugt zwischen 0,2 und 0,95 oder sogar 0,5
und 0,95 annimmt.
7. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Anteil einer von der
Gleitschicht (20) im montierten Zustand bedeckten Oberseitenfläche der Zwischenlage
(10), die im montierten Zustand der Schiene zugewandt ist, zur gesamten Oberseitenfläche
der Zwischenlage (10), die im montierten Zustand der Schiene zugewandt ist, einen
Wert zwischen 0 und 0,2, bevorzugt zwischen 0 und 0,1 und besonders bevorzugt zwischen
0 und 0,05 annimmt.
8. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Gleitschicht (20) im
montierten Zustand in einer parallel zur Schienenlängsrichtung (LR) und/oder einer
Schienenquerrichtung (QR) gegenüber der Zwischenlage (10) vorsteht.
9. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Gleitschicht (20) streifenförmig
ausgebildet ist.
10. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Zwischenlagen (10) eine
Shore - A Härte kleiner als 95, bevorzugt kleiner als 90 und besonders bevorzugt kleiner
als 85 aufweist.
11. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Gleitschicht (20) und/oder
die Zwischenlage (10) eine Aussparung und/oder eine Öffnung aufweist, wobei insbesondere
die Aussparung und/oder Öffnung in der Zwischenlage (10) in Stapelrichtung gesehen
versetzt zur Öffnung und/oder Aussparung in der Gleitschicht (20) angeordnet ist.
12. Gleitschicht (20) für ein System (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11.
13. Verfahren zur Lagerung einer Schiene an einer Schwelle (30), wobei zwischen der Schiene
und der Schwelle (30) im montierten Zustand die Zwischenlage (10) angeordnet wird
und zwischen der Zwischenlage (10) und der Schiene eine separat zur Zwischenlage (10)
ausgebildete Gleitschicht (20) angeordnet wird.
14. Verfahren gemäß Anspruch 13, wobei die Gleitschicht (20) auf die Zwischenlage (10)
bei einer Montage einer Schiene an einer Schwelle (30) aufgebracht wird.
15. Verfahren gemäß Anspruch 14, wobei die Gleitschicht (20) zumindest teilweise, vorzugsweise
ausschließlich bereichsweise, stoffschlüssig mit der Zwischenlage (10) verbunden wird.