[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Betriebs eines
Hilfsgeräts in einem Arbeitssystem, das mindestens ein Hauptwerkzeuggerät und das
Hilfsgerät umfasst. Dabei wird ein Betriebszustand des Hauptwerkzeuggeräts ermittelt
und in Form einer Zustandsinformation an das Hilfsgerät übermittelt. Das Hilfsgerät
kann dann in Abhängigkeit von dem Betriebszustand des Hauptwerkzeuggeräts vorzugsweise
automatisch gesteuert, d.h. beispielsweise ein- oder ausgeschaltet, werden.
[0002] Bei der Arbeit, beispielsweise auf einer Baustelle, wird häufig mit Geräten arbeiten,
die zusammenwirken bzw. deren jeweilige Funktionalitäten sich gegenseitig unterstützen
oder aufeinander abgestimmt sind. Solche Gruppen von Geräten, die miteinander zusammenarbeiten,
können vorzugsweise ein Arbeitssystem bilden. Dabei können einzelne Systemkomponenten
als Hauptwerkzeuggeräte betrachtet werden, mit denen die im Fokus stehende Arbeit
erledigt wird. Das Hauptwerkzeuggerät kann beispielsweise mit Hilfsgeräten zusammenarbeiten
bzw. es kann die Anforderung bestehen, dass Informationen zwischen einem Hauptwerkzeuggeräte
und einem oder mehreren Hilfsgeräten ausgetauscht werden. Andere Systemkomponenten
können als Hilfsgeräte betrachtet werden, die das Hauptwerkzeuggerät oder seine Arbeit
unterstützen, ergänzen oder erleichtern. Ein Anwendungsbeispiel für ein solches Arbeitssystem
ist beispielsweise eine Gerätegruppe, die mindestens ein Kernbohrgerät als Hauptwerkzeuggerät
und ein Wassermanagementsystem als Hilfsgerät umfasst. Mit einem Kernbohrgerät können
Löcher oder Durchgänge in Wände oder Mauerwerk gebohrt werden. Kernbohrgeräte können
vorzugsweise Hauptwerkzeuggeräte im Sinne der Erfindung darstellen. Die Kernbohrgeräte
können mit Hilfsgeräten zusammenarbeiten oder zusammenwirken. Beispielsweise können
Wassermanagementgeräte Wasser zum Kühlen der Bohrkrone bereitstellen und verbrauchtes
oder verunreinigtes Wasser absaugen und für eine weitere Verwendung aufbereiten. Solch
ein Wassermanagementgerät kann beispielsweise ein Hilfsgerät im Sinne der Erfindung
darstellen.
[0003] In einem solchen System können folgende Situationen auftreten, für die im Stand der
Technik keine geeigneten technischen Lösungen bekannt sind:
Üblicherweise muss eine Wasserversorgung für die Kühlung der Bohrkrone des Kernbohrgeräts
manuell am Kernbohrgerät, d.h. einem Hauptwerkzeuggerät, an- oder abgeschaltet werden.
Für diese An- oder Abschaltvorgang ist eine gewisse Zeitspanne erforderlich, während
der Bohrvorgang normalerweise unterbrochen werden muss. Diese Unterbrechung des Bohrvorgangs,
um die Wasserversorgung des Bohrgeräts durch das Wassermanagementsystem an- oder auszuschalten,
reduziert unerwünschterweise die Bohreffizienz, weil in dieser Zeitspanne kein Bohrfortschritt
erzielt wird.
[0004] Darüber hinaus wird während der Zeitspanne, die für das manuelle An- und Ausschalten
des Wassermanagementsystems benötigt wird, weiter Wasser vom Wassermanagementsystem
in das Bohrloch hineingepumpt, obwohl eine zusätzliche Wasserzuführung wegen des Stillstands
des Bohrvorgangs während dieser Zeitspanne weder erwünscht, noch erforderlich ist.
Mithin ist die unnötige Wasserzuführung überflüssig und führt zu einer unerwünschten
Verschmutzung bzw. Flutung des Bohrlochs bzw. der umgebenden Baustelle, die später
unter oft erheblichen Zeit- und Personalaufwand wieder beseitigt werden muss. Ferner
stellt Wasser auf Baustellen häufig eine knappe Ressource dar, so dass jeder unnötige
Verbrauch zu vermeiden ist.
[0005] In einigen besonderen Betriebsanwendungsfällen eines Arbeitssystems aus Kernbohrgerät
und Wassermanagementsystem ist eine Zuführung von Wasser zum Bohrloch nicht erforderlich.
Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Bohrkrone des Kernbohrgeräts leerläuft
oder nicht unter Last, d.h. im Leerlauf, betrieben wird. Auch in diesen Fällen wäre
es wünschenswert, wenn die Wasserversorgung in der Zeit, die für das manuelle Ausschalten
des Wassermanagementsystems erforderlich ist, bereits unterbrochen sein könnte, um
einen unnötigen Wasserverbrauch und eine unnötige Verschmutzung der Baustelle durch
überflüssig zugeführtes Wasser zu vermeiden.
[0006] Die Aufgabe, die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, besteht demnach darin,
die vorstehend beschriebenen Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und ein
Verfahren anzugeben, mit dem erreicht werden kann, dass der Betrieb eines Hilfsgeräts
besser bedarfsgerecht gesteuert werden kann, ohne dass durch beispielsweise manuelle
Steuermaßnahmen Zeit verloren geht. Insbesondere soll die Erfindung dazu beitragen,
dass der Betrieb eines Hauptwerkzeuggeräts und eines Hilfsgeräts besser aufeinander
abgestimmt werden kann, um insbesondere Ressourcen sparender und zweckgerichteter
einsetzen zu können. Darüber hinaus soll mit der Erfindung eine Leistungssteigerung
bei der Anwendung des Hauptwerkzeuggeräts erreicht werden.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs. Vorteilhafte
Ausführungsformen zu dem Gegenstand es unabhängigen Anspruchs 1 finden sich in den
abhängigen Ansprüchen.
Beschreibung der Erfindung:
[0008] Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zur Steuerung eines Betriebs eines Hilfsgeräts
in einem Arbeitssystem, das mindestens ein Hauptwerkzeuggerät und das Hilfsgerät umfasst.
Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- a) Ermittlung eines Betriebszustands des Hauptwerkzeuggeräts,
- b) Übermittlung einer Zustandsinformation vom Hauptwerkzeuggerät an das Hilfsgerät,
wobei die Zustandsinformation den Betriebszustand des Hauptwerkzeuggeräts beschreibt,
- c) Steuerung eines Betriebs des Hilfsgeräts in Abhängigkeit von dem Betriebszustand
des Hauptwerkzeuggeräts.
[0009] Es ist im Sinne der Erfindung insbesondere ein Verfahren zum automatischen Ein- und
Ausschalten bestimmter Funktionen des Hilfsgeräts vorgesehen. Es ist im Sinne der
Erfindung ganz besonders bevorzugt, das Hilfsgerät in Abhängigkeit von einem Betriebszustand
des Hauptwerkzeuggeräts ein- und ausschalten zu können. Ferner kann es im Sinne der
Erfindung bevorzugt sein, bestimmte Funktionen des Hilfsgeräts zu- oder wegschalten
zu können. Wenn es sich bei dem Hilfsgerät beispielsweise um ein Water Management
System (WMS) handelt, das mit einem Kernbohrgerät zusammenarbeitet, so ist das WMS
grundsätzlich eingeschaltet. Insbesondere ist üblicherweise auch die Turbine zur Absaugung
des Wassers eingeschaltet. Allerdings kann eine Wasserpumpe des WMS je nach Bedarf
ein- oder ausgeschaltet werden. Es können demnach die Fälle unterschieden werden,
dass die Wasserpumpe in einem eingeschalteten oder in einem ausgeschalteten Zustand
vorliegt, wobei diese Zustände im Sinne der Erfindung vorzugsweise als voneinander
getrennte Funktionen betrachtet werden, die unterschiedlich zu behandeln sind.
[0010] Die bevorzugt automatische Steuerung stellt einen wesentlichen Vorteil der vorliegenden
Erfindung dar. Insbesondere stellt die Erfindung durch die Bereitstellung einer automatischen
Steuerungsmöglichkeit eines Hilfsgerät in Abhängigkeit von den aktuellen Betriebsparametern
des Hauptwerkzeuggeräts in einem Arbeitssystem eine Abkehr vom Stand der Technik dar,
da die Fachwelt bisher davon ausgegangen war, dass eine manuelle Steuerung des Hilfsgerät
mit entsprechender Zeitverzögerung bei der Reaktion des Hilfsgeräts erforderlich ist
bzw. in Kauf genommen werden muss. Die Steuerung des Hilfsgeräts in Abhängigkeit von
den Betriebsdaten des Hauptwerkzeuggeräts wird im Sinne der Erfindung bevorzugt auch
als automatische Steuerung des Hilfsgeräts bezeichnet. Wenn die Steuerung in einem
Ein- und Ausschalten des Hilfsgeräts besteht, kann das Hilfsgerät vorzugsweise automatisch
ein- und ausgeschaltet werden, wenn dieses Ein- und Ausschalten in Abhängigkeit von
dem Betriebszustand des Hauptwerkzeuggeräts erfolgt. Der Betriebszustand des Hauptwerkzeuggeräts
kann beispielsweise durch einen aktuellen Stromverbrauch, die Umdrehungszahl der Abtriebswelle
des Hauptwerkzeugs oder andere geeignete Parameter festgelegt oder beschrieben werden.
Ferner können die Leistungsaufnahme, die Position des Ein- oder Ausschalters, der
eingelegte Gang, die Motortemperatur oder Fehlerzustände, wie eine zu hohe Temperatur,
bei der Steuerung des Hilfsgeräts berücksichtigt werden, ohne auf diese Parameter
beschränkt zu sein.
[0011] Diese Betriebsparameter werden vorzugsweise in Form einer Zustandsinformation, die
im Sinne der Erfindung bevorzugt auch als Zustandsbenachrichtigung bezeichnet werden
kann, an das Hilfsgerät übermittelt, wo sie als Grundlage für die Steuerung des Hilfsgeräts
verwendet werden. Insbesondere werden die erhaltenen Zustandsdaten, die den Betrieb
des Hauptwerkzeuggeräts beschreiben, verwendet, um das Hilfsgerät in Abhängigkeit
von den Betriebsparametern des Hauptwerkzeuggeräts ein- oder auszuschalten. Dadurch
wird vorteilhafterweise eine bedarfsgerechte Abstimmung des Betriebs von Hauptwerkzeuggerät
und Hilfsgerät erreicht. Durch die bedarfsgerechte Abstimmung des Betriebs der Komponenten
des Arbeitssystems können vorteilhafterweise erhebliche Ressourcen gespart werden.
Ferner wird eine unnötige Verschmutzung der Baustelle durch überflüssigerweise zugeführtes
Wasser vermieden, wenn das Hilfsgerät als Wassermanagementsystem ausgebildet ist.
Tests haben gezeigt, dass überraschenderweise die Effizienz und die Arbeitsleistung
des Hauptwerkzeuggeräts deutlich gesteigert werden kann, wenn durch das vorgeschlagene
Verfahren eine verbesserte Abstimmung des Betriebs des Hilfsgeräts in Abhängigkeit
von den Betriebsdaten des Hauptwerkzeuggeräts erreicht werden kann.
[0012] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das Hauptwerkzeuggerät ein Kernbohrgerät
ist und/oder das Hilfsgerät ein Wassermanagementsystem für ein Kernbohrgerät. Kernbohrgeräte
können mit Hilfsgeräten zusammenarbeiten oder zusammenwirken, die zum Beispiel zusätzliche
Funktionalitäten für die Durchführung des Bohrprozesses bereitstellen. Beispielsweise
können Wassermanagementgeräte Wasser zum Kühlen der Bohrkrone bereitstellen und verbrauchtes
oder verunreinigtes Wasser absaugen und für eine weitere Verwendung aufbereiten. Das
Hauptwerkzeuggerät kann aber beispielsweise auch eine Bohrmaschine, ein Winkel- oder
Trennschleifer, ein Bohrgerät oder ein anderes Gerät handeln, mit dem ein Arbeitsbeitrag
auf einer Baustelle geleistet werden kann. Bei einem Hilfsgerät kann es sich beispielsweise
um eine Baustellenlampe, ein Baustellenradio, einen Staubsauger, eine automatische
Antriebsvorrichtung, eine Vakuumpumpe, beispielsweise zu Befestigung eines Bohrständers,
ein Wassermanagementsystem oder viele anderen mögliche Hilfsgeräte handeln, ohne darauf
beschränkt zu sein.
[0013] Der Betriebszustand des Hauptwerkzeuggeräts kann beispielsweise durch geeignete Sensoren
an dem Hauptwerkzeuggerät ermittelt werden. Es ist im Sinne der Erfindung insbesondere
bevorzugt, dass der Betriebszustand bzw. die Betriebsparameter, die den Betriebszustand
des Hauptwerkzeuggeräts beschreiben, kontinuierlich ermittelt und an das Hilfsgerät
übermittelt werden, um eine möglichst optimale zeitliche Abstimmung des Verhaltens
des Hilfsgeräts in Bezug auf Änderungen der Betriebsparameter des Hauptwerkzeuggeräts
gewährleisten zu können. Es kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dass
die Betriebsparameter in kurzen Zeitabständen ermittelt und an das Hilfsgerät zur
weiteren Verwendung bzw. Auswertung gesendet werden. Es ist im Sinne der Erfindung
insbesondere bevorzugt, dass die Übermittlung der Daten mit anderen Kommunikationsvorgängen
des Hilfsgeräts und/oder des Hauptwerkzeuggeräts abgestimmt wird, um eine unnötige
Reduzierung der Übertragungsbandbreite zu vermeiden und etwaige weitere Datenübertragungsverbindungen
nicht zu behindern.
[0014] Die Übermittlung der Betriebsdaten, die beispielsweise zu einer Zustandsinformation
zusammengefasst werden können, erfolgt vorzugsweise unter Verwendung einer Kommunikationsverbindung,
die zwischen dem Hauptwerkzeuggerät und dem Hilfsgerät besteht. Dabei kann es sich
vorzugsweise um eine
wireless Kommunikationsverbindung handeln, die insbesondere drahtlos ausgestaltet ist. Beispielsweise
kann die Kommunikationsverbindung ausgewählt sein aus einer Gruppe umfassend Bluetooth,
Low Energy Bluetooth, RFID, NFC, Wifi, ZigBee, Wibree, WiMAX, LoRA, IrDA oder andere
proprietäre, vorzugsweise drahtlose Kommunikationsverbindungen.
[0015] Die Zustandsinformation beschreibt vorzugsweise den aktuellen Betriebszustand des
Hauptwerkzeuggeräts, wobei die sich üblicherweise rasch ändernden Betriebsdaten in
kurzen Zeitabständen oder kontinuierlich ermittelt und an das Hilfsgerät weitergeleitet
werden können.
[0016] Die Zustandsinformation kann beispielsweise auch in Form einer Nachricht erfolgen,
die beispielsweise die folgenden Inhalte haben kann: "Das Hauptwerkzeuggerät arbeitet.",
"Das Hauptwerkzeuggerät arbeitet nicht.", "Das Hauptwerkzeuggerät arbeitet im Leerlauf,
"Das Hauptwerkzeuggerät arbeitet unter schwerer Last." oder "Das Hauptwerkzeuggerät
arbeitet zwar unter starker Last, das Werkzeug des Hauptwerkzeuggeräts dreht sich
aber nicht.". Mögliche Reaktionen des Hilfsgeräts können dann sein, dass beispielsweise
kein Wasser an das Hauptwerkzeuggerät abgegeben wird. Dies ist beispielsweise insbesondere
dann bevorzugt, wenn das Hauptwerkzeuggerät nicht arbeitet bzw. bohrt, wenn das Hauptwerkzeuggerät
im Leerlauf arbeitet oder wenn Hauptwerkzeuggerät zwar unter starker Last arbeitet,
das Werkzeug des Hauptwerkzeuggeräts sich aber nicht dreht bzw. wenn die übermittelte
Zustandsinformation den entsprechenden Inhalt an das Hilfsgerät übermittelt hat. Wenn
das Hauptwerkzeuggerät beispielsweise unter schwerer Last arbeitet, kann zum Beispiel
eine Wassermenge, die mit dem Wassermanagementsystem zugeführt wird, gegenüber einer
mittleren oder durchschnittlichen Wassermenge pro Zeiteinheit erhöht werden.
[0017] Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass eine Saugfunktion des WMS während des
Betriebs des Kernbohrgeräts als Hauptwerkzeuggerät und eines WMS als Hilfsgerät in
der Regel eingeschaltet ist. Hinsichtlich der Wasserversorgung des WMS ist es dahingegen
bevorzugt, dass die Wasserversorgung in Abhängigkeit vom Zustand des Hauptwerkzeuggeräts
ein- oder ausgeschaltet ist. Bei einigen Anwendungsfällen für das vorgeschlagene System
aus Hilfsgerät und Hauptwerkzeuggerät kann es bevorzugt sein, dass die Saugfunktion
erst beim Bohrvorgang aktiviert wird. Dies kann beispielsweise dann hilfreich sein,
wenn keine zusätzliche Vorrichtung zum Auffangen des Abbaumaterials bzw. des Wassers
verwendet wird. Eine solche zusätzliche Auffangvorrichtung kann beispielsweise ein
Wasserfangring sein, der zum Beispiel auch mit Vakuum betrieben werden kann.
[0018] Im Kontext des vorgeschlagenen Verfahrens ist es bevorzugt, dass die Zustandsinformation,
die vorzugsweise den aktuellen Betriebszustand des Hauptwerkzeuggeräts beschreibt,
durch das Hilfsgerät ausgewertet wird. Dazu kann das Hilfsgerät Mittel zur Auswertung
der Zustandsinformation umfassen. Die Auswertung der Betriebsparameter des Hauptwerkzeuggeräts
kann beispielsweise erfolgen, um die eintreffende Zustandsinformation hinsichtlich
des Hauptwerkzeuggeräts in einen Steuerungsbefehl für das Hilfsgerät umwandeln zu
können. Die Auswertungsmittel können beispielsweise von einer Steuereinheit innerhalb
des Hilfsgeräts gebildet werden. Die Steuereinheit kann beispielsweise einen Prozessor
umfassen, der dazu eingerichtet ist, die Zustandsinformation bzw. die darin enthaltenen
Daten hinsichtlich des Betriebszustands des Hauptwerkzeuggeräts in einen Steuerungsbefehl
für das Hilfsgerät umzuwandeln. Der Steuerungsbefehl kann beispielsweise darin bestehen,
dass das Hilfsgerät eingeschaltet wird, wenn ein Stromverbrauch des Hauptwerkzeuggeräts
oder die Drehzahl eines Motorschafts des Hauptwerkzeuggeräts einen bestimmten Wert
überschreitet. Es kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dass schnelle Änderungen
eines Betriebsparameters einen Steuervorgang in Bezug auf das Hilfsgerät auslösen.
So kann beispielsweise ein schneller Anstieg des Stromverbrauchs bzw. der Motordrehzahl
ebenfalls zu einem automatischen Einschalten des Hilfsgeräts führen. Umgekehrt kann
ein rasches Absinken des Stromverbrauchs oder der Drehzahl des Motorschafts des Hauptwerkzeuggeräts
zu einem automatischen Ausschalten des Hilfsgeräts führen. Ein Ausschalten des Hilfsgeräts
kann beispielsweise auch ausgelöst werden, wenn die Betriebsparameter, wie Stromverbrauch
oder Motordrehzahl, kritische bzw. zuvor festgelegte Werte unterschreiten.
[0019] Das vorgeschlagenen Verfahren umfasst ferner eine Steuerung des Hilfsgeräts in Abhängigkeit
von einem Betriebszustand des Hauptwerkzeuggeräts. Diese Steuerung kann insbesondere
in einem Ein- oder Ausschalten bestehen. Es kann aber in einigen Ausgestaltungen der
Erfindung auch bevorzugt sein, dass das Hilfsgerät nicht nur binär zwischen zwei Zuständen
«ein» und «aus» hin- und hergeschaltet werden kann. Es kann im Sinne der Erfindung
auch bevorzugt sein, dass Betriebsparameter, die den Betrieb des Hilfsgeräts bestimmen,
in Abhängigkeit von einem Betriebszustand des Hauptwerkzeuggeräts eingestellt werden.
Beispielsweise kann die Menge an Wasser, die von einem Wassermanagementsystem pro
Zeiteinheit abgegeben wird, in Abhängigkeit von dem Betriebszustand des Hauptwerkzeuggeräts
eingestellt bzw. geregelt werden. Bei einem intensiven Betrieb des Hauptwerkzeuggeräts
mit hohen Belastungswerten oder hohen Motordrehzahlen kann beispielsweise mehr Wasser
durch das Wassermanagementsystem in das Bohrloch abgegeben werden als wenn das Hauptwerkzeuggerät
nur mit geringer Last betrieben wird.
[0020] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Figurenbeschreibung. Die Figuren,
die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der
Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen
weiteren Kombinationen zusammenfassen.
[0021] In den Figuren sind gleiche und gleichartige Komponenten mit gleichen Bezugszeichen
beziffert. Es zeigen:
- Fig. 1
- Ansicht einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
Ausführungsbeispiele:
[0022] Figur 1 zeigt eine bevorzugte Ausgestaltung eines Arbeitssystems (1), mit dem das
vorgeschlagene Verfahren zur Steuerung des Betriebs eines Hilfsgeräts (3) in Abhängigkeit
von dem Betriebszustand bzw. den Betriebsparametern eines Hauptwerkzeuggerät (2) durchgeführt
werden kann. Insbesondere zeigt die Figur 1 einzelne Bestandteile des Arbeitssystems
(1), nämlich das Hauptwerkzeuggerät (2), das beispielsweise ein Kernbohrgerät sein
kann, und ein Hilfsgerät (3), das beispielsweise von einem Wassermanagement gebildet
werden kann. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung können das Hauptwerkzeuggerät
(2) und das Hilfsgerät (3) mit Hilfe einer Kommunikationsverbindung (4) miteinander
kommunizieren. Die Kommunikationsverbindung (4) kann vorzugsweise drahtlos, d.h.
wireless, ausgebildet sein. Die Kommunikationsvorrichtung (4) kann auch Bestandteil des Arbeitssystems
(1) sein. Darüber hinaus kann das Hilfsgerät (3) Mittel (5) zur Auswertung der Zustandsinformation
aufweisen, wobei die Zustandsinformation den Betriebszustand des Hauptwerkzeuggeräts
(2) beschreibt. Insbesondere kann die Zustandsinformation Betriebsparameter umfassen,
mit denen der aktuelle Betriebszustand des Hauptwerkzeuggerät (2) beschrieben werden
kann. Vorzugsweise wird insbesondere die Zustandsinformation von dem Hauptwerkzeuggerät
(2) an das Hilfsgerät (3) übermittelt. Es kann aber im Sinne der Erfindung auch bevorzugt
sein, die Betriebsparameter, die den Betriebszustand des Hauptwerkzeuggeräts (2) beschreiben,
direkt an das Hilfsgerät (3) zu senden.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Arbeitssystem
- 2
- Hauptwerkzeuggerät
- 3
- Hilfsgerät
- 4
- Kommunikationsverbindung
- 5
- Mittel zur Auswertung der Zustandsinformation Pairing-Gedächtnis
1. Verfahren zur Steuerung eines Betriebs eines Hilfsgeräts (3) in einem Arbeitssystem
(1), das mindestens ein Hauptwerkzeuggerät (2) und das Hilfsgerät (3) umfasst,
umfassend die folgenden Schritte:
a) Ermittlung eines Betriebszustands des Hauptwerkzeuggeräts (2),
b) Übermittlung einer Zustandsinformation vom Hauptwerkzeuggerät (2) an das Hilfsgerät
(3), wobei die Zustandsinformation den Betriebszustand des Hauptwerkzeuggeräts (2)
beschreibt,
c) Steuerung eines Betriebs des Hilfsgeräts (3) in Abhängigkeit von dem Betriebszustand
des Hauptwerkzeuggeräts (2).
2. Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, dass
das Hauptwerkzeuggerät (2) ein Kernbohrgerät ist und/oder das Hilfsgerät (3) ein Wassermanagementsystem
für ein Kernbohrgerät.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, dass
mit dem Verfahren eine Wasserpumpe eines Wassermanagementsystems gesteuert werden
kann.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das Hilfsgerät (3) Mittel (5) zur Auswertung der Zustandsinformation umfasst.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen dem Hauptwerkzeuggerät (2) und dem Hilfsgerät (3) eine Kommunikationsverbindung
(4) besteht.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
mit dem Verfahren ein automatisches Ein- und Ausschalten bestimmter Funktionen des
Hilfsgeräts (3) ermöglicht wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
die Übermittlung der Zustandsinformation auf andere Kommunikationsvorgänge zwischen
Hilfsgerät (3) und Hauptwerkzeuggerät (2) abgestimmt wird.