[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verschlussvorrichtung zum Verschließen eines
Flüssigkeitsbeutels. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin einen Flüssigkeitsbehälter
mit einem Flüssigkeitsbeutel und einer Verschlussvorrichtung.
[0002] In sogenannten Bag-in-Box-Verpackungen wird eine Flüssigkeit in einem Flüssigkeitsbeutel,
der zumeist aus einem Folienverbundmaterial (beispielswiese Aluminium/HDPE oder Polyethylen)
besteht, verpackt. Dieser Flüssigkeitsbeutel wird dann in einer Umverpackung, beispielsweise
einem Karton oder einer Holzkiste, aufgenommen. Eine Entnahme der Flüssigkeit erfolgt
durch eine Entnahmevorrichtung, die beispielsweise als Hahn zur manuellen Entnahme
der Flüssigkeit ausgebildet sein kann. Ein weiterer Anwendungsbereich von Flüssigkeitsbeuteln
liegt im Bereich der automatisierten Getränkespender. Beispielsweise wird bei Softdrinks
(Cola, Limonade etc.) ein Sirup mit Wasser und Kohlensäure versetzt, um in trinkbarer
Form entnommen werden zu können. Die Bereitstellung des Sirups erfolgt zumeist in
einem Flüssigkeitsbeutel.
[0003] Die Flüssigkeitsbeutel müssen dabei für die Flüssigkeitsbefüllung und -entnahme eine
Öffnung aufweisen. Die Öffnung ist mit einer Verschlussvorrichtung verschlossen, die
ein Verschließen des Flüssigkeitsbeutel nach der Befüllung und ein Öffnen für die
Entnahme ermöglicht. In bisherigen Ansätzen wurde zumeist eine Verschlussvorrichtung
mit einem offenen, mit dem Flüssigkeitsbeutel verschweißten Unterteil und einem mit
dem Unterteil zusammenfügbaren Oberteil verwendet. Nach der Befüllung durch das Unterteil
wird das Oberteil mit dem Unterteil zusammengefügt und der Flüssigkeitsbeutel damit
verschlossen.
[0004] Diese Verwendung zweiteiliger Verschlussvorrichtungen hat jedoch verschiedene Nachteile.
Einerseits ist die Sterilisierung bzw. Desinfektion der Verschlussvorrichtung beim
Füllvorgang aufwändig. Andererseits ist die Herstellung einer zweiteiligen Verschlussvorrichtung
vergleichsweise aufwändig und teuer, nicht zuletzt wegen des höheren Materialbedarfs.
Zudem ist die Befüllung durch das Unterteil und das anschließende Zusammenfügen mit
dem Oberteil vergleichsweise arbeitsintensiv.
[0005] Um den bisherigen Ansatz des Verwendens zweiteiliger Verschlussvorrichtungen zu verbessern,
wird in diesem Zusammenhang in der
DE 10 2015 014 372 A1 ein Verschluss mit Flanschkomponente-Verschlussspund offenbart. Der offenbarte Verschluss
ist mit einem Befestigungsflansch, wie ihn bisher der gewöhnliche Spund aufwies, versehen.
Portale am Verschluss erfüllen die Befüllungsmöglichkeiten, die ein Spundloch bisher
geleistet hat. Es wird nicht mehr ein Verschluss aus einem Spund entfernt, um einen
Behälter zu befüllen, sondern über Portale durch den Verschluss selbst ein Füllgut
in den Behälter verbracht, was ein geschlossenes Füll- und Entnahmesystem ermöglicht.
[0006] Ein bisher vernachlässigter Anwendungsbereich von Flüssigkeitsbeuteln liegt in der
Verpackung kohlensäurehaltiger Getränke. Eine solche erfordert üblicherweise eine
Gegendruckbefüllung. Dabei wird ein unter Druck stehendes Behältnis mit Flüssigkeit
befüllt, wobei gleichzeitig ein im Behältnis befindliches Gas (üblicherweise CO
2) abgelassen wird. Durch die Gegendruckbefüllung wird verhindert, dass die kohlensäurehaltige
Flüssigkeit schäumt. Bisherige Verschlussvorrichtungen für Flüssigkeitsbeutel sind
für eine solche Gegendruckbefüllung aufgrund ihres Aufbaus nicht geeignet.
[0007] Ausgehend hiervon stellt sich der vorliegenden Erfindung die Aufgabe, eine Verschlussvorrichtung
bereitzustellen, die auch in einer Gegendruckbefüllung verwendbar ist. Insbesondere
soll eine Verschlussvorrichtung geschaffen werden, die eine effiziente automatisierte
Gegendruckbefüllung ermöglicht, sodass eine Verpackung kohlensäurehaltiger Flüssigkeiten
in Flüssigkeitsbeuten erfolgen kann. Zudem sollen eine effiziente Herstellbarkeit,
eine gute Desinfizierbarkeit sowie eine ausreichende Stabilität gegenüber höherem
Druck sichergestellt werden. Beispielsweise kann ein Druck bis zu ca. 10 bar auftreten,
wenn die Flüssigkeit im Beutel erschüttert oder erwärmt wird.
[0008] Zum Lösen dieser Aufgabe betrifft die vorliegende Erfindung in einem Aspekt eine
Verschlussvorrichtung zum Verschließen eines Flüssigkeitsbeutels, mit:
- einem einstückig ausgebildeten Grundkörper umfassend einen ebenen Flanschrand zum
Verbinden des Grundkörpers mit dem Flüssigkeitsbeutel und einen Portalaufbau mit einem
Hauptabschnitt, einem ersten Ventilabschnitt und einem zweiten Ventilabschnitt, wobei
der erste Ventilabschnitt eine von außen zugängliche erste Öffnung zum Einbringen
und Entnehmen eines Fluids aufweist und der zweite Ventilabschnitt eine von außen
zugängliche zweite Öffnung zum Einbringen und Entnehmen eines Fluids aufweist;
- einem ersten Ventilelement, das innerhalb des ersten Ventilabschnitts zum reversiblen
Verschließen der ersten Öffnung angeordnet ist, und einem zweiten Ventilelement, das
innerhalb des zweiten Ventilabschnitts zum reversiblen Verschließen der zweiten Öffnung
angeordnet ist, wobei
- die erste Öffnung und die zweite Öffnung parallel zum Flanschrand ausgerichtet sind.
[0009] Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung in einem weiteren Aspekt einen Flüssigkeitsbehälter
mit einem Flüssigkeitsbeutel und einer Verschlussvorrichtung wie zuvor definiert.
[0010] Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen. Insbesondere kann der Flüssigkeitsbehälter entsprechend der
für die Verschlussvorrichtung in den abhängigen Ansprüchen beschriebenen Ausgestaltungen
ausgeführt sein.
[0011] Erfindungsgemäß wird die Verwendung eines einstückigen Grundkörpers mit zwei von
außen zugänglichen Öffnungen vorgeschlagen. Durch eine der Öffnungen kann eine Flüssigkeit
eingebracht werden, während durch die andere Öffnung ein Gas abgelassen werden kann.
Die Öffnungen schließen jeweils einen Ventilabschnitt ab, innerhalb dessen jeweils
ein Ventilelement angeordnet ist. Durch die Ventilelemente wird sichergestellt, dass
nur eine kontrollierte Befüllung bzw. Entnahme von Flüssigkeit bzw. Gas (Fluid) möglich
ist. Die Ventilelemente verschließen die Öffnungen, können jedoch in eine geöffnete
Position gebracht werden, in der die Öffnungen offen sind. Beide Ventilelemente funktionieren
dabei separat bzw. unabhängig voneinander, sodass es möglich ist, eine Öffnung zu
öffnen, während die andere geschlossen ist. Durch den Flanschrand kann die Verschlussvorrichtung
mit einem Flüssigkeitsbeutel verbunden werden, beispielsweise durch Verschweißen.
[0012] Erfindungsgemäß sind die erste Öffnung und die zweite Öffnung parallel zum Flanschrand
ausgerichtet. Die vorzugsweise kreisförmigen Öffnungen liegen in einer Ebene, die
parallel zur Ebene des Flanschrands verläuft. Hierdurch eignet sich die erfindungsgemäße
Verschlussvorrichtung für die Gegendruckbefüllung. Es wird ermöglicht, dass ein Befüllautomat
effizient beide Öffnungen gleichzeitig anfahren kann, um eine Gegendruckbefüllung
durchzuführen. Durch die Ausrichtung der Öffnungen parallel zum Flanschrand kann ein
Einlegen der Verschlussvorrichtung bzw. des Flüssigkeitsbehälters in einen Befüllautomaten
vorgenommen werden. Durch die erfindungsgemäße Ausrichtung der beiden Öffnungen in
Verbindung mit dem einstückig ausgebildeten Grundkörper ergibt sich eine effiziente
Anwendbarkeit der erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung in der Gegendruckbefüllung.
Insbesondere ist es möglich, kohlensäurehaltige Getränke in einen erfindungsgemäßen
Flüssigkeitsbehälter einzubringen. Zudem erlaubt die erfindungsgemäße Konstruktion
eine hohe Stabilität gegenüber unter Druck stehenden Flüssigkeiten im Beutel. Im Gegensatz
zu bisherigen Verschlussvorrichtungen ermöglicht die Erfindung damit einen kostengünstigen
Transport von kohlensäurehaltigen Getränken wie beispielsweise Bier.
[0013] In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst das erste Ventilelement einen senkrecht
zum Flanschrand beweglich gelagerten Stößel und eine Feder. Die Feder übt eine Verschlusskraft
auf den Stößel aus. Durch die Verschlusskraft wird ein Verschlussabschnitt des Stößels
zum Verschließen der ersten Öffnung an eine erste Verschlusskante innerhalb des ersten
Ventilabschnitts gedrückt. Die Feder ist durch eine externe Krafteinwirkung auf den
Stößel komprimierbar, durch die der Stößel zum Öffnen der ersten Öffnung von der ersten
Verschlusskante gelöst werden kann. Die Feder ist vorzugsweise als Spiralfeder ausgebildet.
Die Verschlusskante ist vorzugsweise parallel zum Flanschrand ausgerichtet. Die Verwendung
einer Feder in Verbindung mit einem Stößel ermöglicht eine effiziente Umsetzung des
ersten Ventilelements. Eine zuverlässige Abdichtung wird erreicht. Durch die Verwendung
eines Stößels in Verbindung mit einer Spiralfeder wird eine lange Lebensdauer mit
einer Vielzahl von Öffnungs- und Schließvorgängen gewährleistet. Die erste Öffnung
kann dadurch beispielsweise zum Entnehmen eines Getränks mittels eines entsprechenden
Hahns mit einer Vorrichtung zum Ausüben eines Drucks auf den Stößel ausgebildet sein.
Zudem wird eine ausreichende Stabilität auch bei hohem Druck sichergestellt.
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst der Stößel in seinem Verschlussabschnitt
einen durch die erste Öffnung von außerhalb des ersten Ventilabschnitts zugänglichen
Führungspin zum Führen des Stößels beim Ausüben der externen Krafteinwirkung. Der
Führungspin weist vorzugsweise eine zylindrische Form auf. Zudem oder alternativ überragt
der Führungspin nicht eine dem Flanschrand abgewandte Seite des ersten Ventilabschnitts.
Durch den Führungspin wird es möglich, beim Befüllen und Entnehmen eine kontrollierte
Bewegung des Stößels sicherzustellen. In einer entsprechenden Befüllvorrichtung kann
der Stößel gegriffen bzw. geführt werden, um beispielsweise Gas in einem kontrollierten
Prozess einfüllen zu können. Durch die zylindrische Form des Führungspins wird eine
einfach automatische Zentrierung ermöglicht. Dadurch, dass der Führungspin den Ventilabschnitt
nicht überragt, wird einer Zerstörung bzw. einem Defekt vorgebeugt.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Verschlussvorrichtung ein
Führungselement, das zum Führen einer Bewegung des Stößels innerhalb des ersten Ventilabschnitts
angeordnet ist. Das Führungselement ist vorzugsweise dazu ausgebildet, die Feder zum
Ausüben der Verschlusskraft abzustützen. Zusätzlich oder alternativ liegt das Führungselement
vorzugsweise an drei Punkten an einer Innenseite des ersten Ventilabschnitts an. Durch
die Verwendung eines Führungselements wird die Stabilität des ersten Ventils weiter
verbessert. Insbesondere bei hohem Druck ergibt sich hierdurch eine verbesserte Stabilität.
Es wird sichergestellt, dass der Flüssigkeitsbeutel sicher verschlossen bleibt, auch
wenn der Druck im Inneren steigt. Dadurch, dass gleichzeitig die Feder abgestützt
wird, kann eine effiziente und kostengünstige Herstellbarkeit sichergestellt werden.
Eine Lagerung an drei Punkten ergibt einen festen Sitz.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Verschlussvorrichtung ein Abdichtelement,
das zum Verschließen der ersten Öffnung innerhalb des ersten Ventilabschnitts zwischen
dem Verschlussabschnitt des Stößels und der ersten Verschlusskante angeordnet ist.
Das Abdichtelement ist vorzugsweise als Dichtscheibe ausgebildet. Durch das Abdichtelement
kann die Zuverlässigkeit beim Verschließen der ersten Öffnung weiter verbessert werden.
Dies ist besonders vorteilhaft, wenn sich der Druck im Inneren des Flüssigkeitsbeutels
erhöht. Es wird sichergestellt, dass die erste Öffnung verschlossen ist, auch wenn
die Federkraft der Feder möglicherweise über ihre Lebensdauer nachlässt. Durch die
Verwendung einer Dichtscheibe wird eine kostengünstige Realisierung erreicht.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das zweite Ventilelement einstückig
aus elastischem Kunststoff ausgebildet und weist einen Federabschnitt auf, der eine
Verschlusskraft auf einen flächigen Abschlussabschnitt des zweiten Ventilelements
ausübt. Durch die Verschlusskraft wird der Abschlussabschnitt zum Verschließen der
zweiten Öffnung an eine zweite Verschlusskante innerhalb des zweiten Ventilabschnitts
gedrückt. Der Federabschnitt ist durch eine externe Krafteinwirkung auf das zweite
Ventilelement komprimierbar, durch die der Abschlussabschnitt zum Öffnen der zweiten
Öffnung von der zweiten Verschlusskante gelöst werden kann. Vorzugsweise umfasst der
Federabschnitt mehrere elastische Streben, die gegenüber einer Richtung senkrecht
zum Flanschrand geneigt sind. Durch die einstückige Ausbildung des zweiten Ventilelements
aus elastischem Kunststoff ergibt sich eine kosteneffiziente Realisierbarkeit. Zumeist
genügt es, wenn eine der beiden Öffnungen während des Befüllvorgangs lediglich einige
wenige Male geöffnet und wieder verschlossen werden kann. Insoweit ist es ausreichend,
dass ein einstückiges Ventilelement aus elastischem Kunststoff verwendet wird, das
günstig in der Realisierung und zuverlässig für wenige Verschlussvorgänge ist. Durch
die Verwendung geneigter elastischer Streben wird dennoch eine ausreichende Verschlusskraft
sichergestellt, die ein zuverlässiges Verschließen der zweiten Öffnung ermöglicht,
auch wenn sich der Druck im Inneren des Beutels erhöht.
[0018] In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Verschlussvorrichtung eine Befestigungslasche,
die zum lösbaren Ankoppeln an Überstände in einem dem Flanschrand zugewandten Bereich
des zweiten Ventilabschnitts ausgebildet ist, um das zweite Ventilelement innerhalb
des zweiten Ventilabschnitts festzulegen. Eine Befestigungslasche stellt eine kostengünstige
Möglichkeit zum Festlegen des zweiten Ventilelements dar. Es ergibt sich eine ausreichende
Stabilität bei gleichzeitig effizienter Herstellbarkeit.
[0019] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Hauptabschnitt zylinderförmig ausgebildet.
Zusätzlich oder alternativ umfasst der Hauptabschnitt in seinem Umfang ein Greifelement
zum Fixieren der Verschlussvorrichtung in einer gewünschten Ausrichtung. Weiter zusätzlich
oder alternativ umfasst der Hauptabschnitt auf einer dem Flanschrand abgewandten Seite
einen parallel zum Flanschrand ausgerichteten umlaufenden Überstand. Weiterhin zusätzlich
oder alternativ weist der Hauptabschnitt an der Verbindung zum Flanschrand einen umlaufenden
Steg auf. Durch die zylinderförmige Ausbildung ergibt sich eine gute Handhabbarkeit
in einer automatischen Befüllanlage. Das Greifelement kann mit entsprechenden Elementen
in der Befüllanlage zusammenwirken, um eine zuverlässige und zeiteffiziente Befüllung,
insbesondere eine Gegendruckbefüllung zu ermöglichen. Der Überstand ermöglicht eine
verbesserte Halterung der Verschlussvorrichtung während des Befüllvorgangs. Durch
den umlaufenden Steg wird die Stabilität im Bereich der Ankopplung an den Flanschrand
erhöht. Zudem wird sichergestellt, dass bei der Anbindung der Verschlussvorrichtung
an den Flüssigkeitsbeutel, beispielsweise in einem Verschweißprozess, eine ausreichende
Materialstärke mit dem Flüssigkeitsbeutel in Kontakt kommt, um eine zuverlässige Verbindung
sicherzustellen.
[0020] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der erste Ventilabschnitt zylinderförmig ausgebildet.
Zusätzlich oder alternativ überragt der erste Ventilabschnitt den Hauptabschnitt senkrecht
zum Flanschrand. Weiter zusätzlich oder alternativ umfasst der erste Ventilabschnitt
an einer Außenseite eine umlaufende Vertiefung und einen daneben liegenden umlaufenden
Überstand zum Koppeln des ersten Ventilabschnitts mit einer Befüll- und/oder Entnahmevorrichtung.
Die umlaufende Vertiefung und der umlaufende Überstand weisen vorzugsweise einen kegelstumpfförmigen
Querschnitt auf. Die zylinderförmige Ausbildung ermöglicht eine effiziente Ankoppelbarkeit
an einen entsprechenden Stutzen einer Einbring- und/oder Entnahmevorrichtung. Eine
derartige Befüll- und/oder Entnahmevorrichtung wirkt mit der Vertiefung und dem Überstand
zusammen, um in einer Gegendruckbefüllung kohlensäurehaltige Getränke einbringen zu
können. Es wird vermieden, dass sich der erste Ventilabschnitt während der Befüllung
lösen kann. Ein kegelstumpfförmiger Querschnitt der Vertiefung bzw. des Überstands
ermöglicht eine Zentrierung.
[0021] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Verschlussvorrichtung eine
umlaufende Aufnahme an einer Außenseite des ersten Ventilabschnitts zum Aufnehmen
eines Dichtrings. Durch den Dichtring wird eine zuverlässige Abdichtung auch bei höherem
Druck erreicht.
[0022] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der Flanschrand kreisringförmig ausgebildet.
Ein kreisringförmiger Flanschrand ermöglicht eine gute Positionierbarkeit der Verschlussvorrichtung
in Bezug auf den Beutel beim Verschweißprozess. Die Herstellbarkeit bleibt effizient.
[0023] Vorzugsweise ist der Grundkörper als Spritzgießteil ausgebildet. Spritzgießteile
sind effizient und kostengünstig fertigbar.
[0024] In einer bevorzugten Ausgestaltung des Flüssigkeitsbeutels ist der Flanschrand der
Verschlussvorrichtung mit dem Flüssigkeitsbeutel verschweißt. Eine Schweißverbindung
bewirkt auch bei höherem Druck einen sicheren Verschluss.
[0025] Hierin wird unter einem einstückig ausgebildeten Grundkörper insbesondere ein einzelnes
Spritzgießteil verstanden, das in einem entsprechenden Spritzgussprozess gefertigt
werden kann. Unter einem reversiblen Verschließen wird ein Verschließen verstanden,
das ein anschließendes Öffnen und erneutes Verschließen ermöglicht. Eine von außen
zugängliche Öffnung ist eine Öffnung, die durch eine Befüll- und/oder Entnahmevorrichtung
zugänglich ist, wenn die Verschlussvorrichtung in einer derartigen Vorrichtung gehalten
wird. Ein Fluid ist ein Gas oder eine Flüssigkeit.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger ausgewählter Ausführungsbeispiele im
Zusammenhang mit den beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es
zeigen:
- Figur 1
- eine schematische perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung;
- Figur 3a
- eine Seitenansicht der Verschlussvorrichtung;
- Figur 3b
- eine seitliche Schnittansicht der Verschlussvorrichtung;
- Figur 4
- eine schematische Schnittansicht in einer Ebene parallel zum Flanschrand;
- Figur 5
- eine schematische Seitenansicht; und
- Figur 6
- eine schematische eine perspektivische Ansicht des ersten Ventilelements.
[0027] In der Fig. 1 ist schematisch eine erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung 10 in einer
perspektivischen Ansicht dargestellt. Die Verschlussvorrichtung 10 dient dazu, einen
Flüssigkeitsbeutel zu verschließen und bildet gemeinsam mit dem Flüssigkeitsbeutel
einen Flüssigkeitsbehälter. Derartige Flüssigkeitsbehälter werden beispielsweise in
Bag-in-Box-Systemen oder auch zur Lagerung bzw. zum Transport von Sirupzubereitungen
für Getränkeautomaten verwendet. Die erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung 10 eignet
sich insbesondere für Flüssigkeitsbeutel, in denen kohlensäurehaltige Flüssigkeiten
aufgenommen werden sollen. Bei kohlensäurehaltigen Flüssigkeiten, wie beispielsweise
Bier etc., wird auf den Flüssigkeitsbeutel sowie auf die Verschlussvorrichtung eine
vergleichsweise große Kraft ausgeübt, da innerhalb des Flüssigkeitsbeutels ein Druck
von ca. 10 bar und mehr entstehen kann. Dies gilt insbesondere, wenn der Flüssigkeitsbeutel
direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist oder der Inhalt aufgrund von Vibrationen
schäumt. Zudem muss eine Gegendruckbefüllung möglich sein.
[0028] Die erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung 10 wird mit dem Flüssigkeitsbeutel verschweißt.
Hierzu umfasst ein Grundkörper 12 der Verschlussvorrichtung 10 einen Flanschrand 14.
Der Flanschrand 14 ist flächig und eben ausgebildet und wird mit dem Flüssigkeitsbeutel
verbunden (verschweißt). Das Verschweißen mit dem Flüssigkeitsbeutel erfolgt dabei
vor der Befüllung.
[0029] Der Grundkörper 12 ist einstückig als Spritzgießteil ausgebildet. Der Grundkörper
12 umfasst weiterhin einen Portalaufbau 16, der wiederum von einem Hauptabschnitt
18, einem ersten Ventilabschnitt 20 sowie einem zweiten Ventilabschnitt 22 gebildet
wird. Der erste Ventilabschnitt 20 weist eine von außen zugängliche erste Öffnung
24 auf, der zweite Ventilabschnitt 22 weist eine von außen zugängliche zweite Öffnung
26 auf. Die erste Öffnung 24 und die zweite Öffnung 26 sind parallel zum ebenen Flanschrand
14 ausgerichtet. Durch die Ausrichtung der ersten Öffnung 24 und der zweiten Öffnung
26 parallel zum Flanschrand 14 wird eine Zugänglichkeit in einer Befüll- und/oder
Entnahmevorrichtung sichergestellt.
[0030] Bei der Gegendruckbefüllung des Flüssigkeitsbeutels wird dieser zunächst mit einem
Gas gefüllt, das üblicherweise durch die erste Öffnung 24 eingebracht wird. Der unter
Druck stehende Flüssigkeitsbeutel wird dann mit Flüssigkeit befüllt, wobei gleichzeitig
das Gas wieder abgelassen wird. Die Befüllung mit Flüssigkeit wird aufgrund des größeren
Durchmessers zumeist durch die zweite Öffnung 26 vorgenommen. Dadurch, dass der Druck
im Inneren des Flüssigkeitsbeutels konstant gehalten wird, kann kohlensäurehaltige
Flüssigkeit eingebracht werden.
[0031] In der Fig. 2 ist eine schematische Draufsicht auf die Verschlussvorrichtung 10 dargestellt.
Der Flanschrand 14 ist im Wesentlichen kreisringförmig ausgebildet. Die erste Öffnung
24 sowie die zweite Öffnung 26 liegen auf einer Mittelachse M der Verschlussvorrichtung
10 beidseitig einer Breitenachse B. Der Portalaufbau 16 ist ebenfalls im Wesentlichen
zylinderförmig und in der dargestellten Ansicht konzentrisch mit dem Flanschrand 14
angeordnet.
[0032] In der Fig. 3a ist eine schematische Seitenansicht dargestellt, wobei eine Schnittebene
A eingezeichnet ist, die durch eine Höhenachse H verläuft. Die Fig. 3b zeigt die entsprechende
Schnittansicht.
[0033] Der erste Ventilabschnitt 20 ist im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet und überragt
den Hauptabschnitt 18 senkrecht zum Flanschrand 14. Der zweite Ventilabschnitt 22
ist innerhalb des Hauptabschnitts 18 angeordnet.
[0034] Innerhalb des ersten Ventilabschnitts 20 ist ein erstes Ventilelement 28 angeordnet,
das im dargestellten Ausführungsbeispiel einen beweglich gelagerten Stößel 30 sowie
eine Feder 32 umfasst. Durch die Feder 32 wird eine Verschlusskraft auf den Stößel
30 ausgeübt. Der Stößel 30 wird in der dargestellten Ansicht von der Feder 32 nach
oben gedrückt, wobei ein Verschlussabschnitt 34 des Stößels 30 gegen eine erste Verschlusskante
36 innerhalb des ersten Ventilabschnitts 20 gedrückt wird. Die erste Verschlusskante
36 entspricht dabei einem kreisringförmigen Überstand in Radialrichtung. Der Verschlussabschnitt
34 ist im Wesentlichen kreisförmig ausgebildet, wobei der Kreis einen größeren Durchmesser
als der Innenkreis der ersten Verschlusskante 36 aufweist. Zum Öffnen der ersten Öffnung
24 kann von außen (oben) eine Kraft auf den Stößel 30 ausgeübt werden, sodass sich
der Verschlussabschnitt 34 von der Verschlusskante löst. Hierdurch wird ein Fluidfluss
durch den ersten Ventilabschnitt 20 ermöglicht. Dadurch, dass ein Innendurchmesser
des ersten Ventilabschnitts 20 größer als ein Durchmesser des Stößels 30 im Bereich
seines Verschlussabschnitts 34 ist, kann Fluid am Stößel vorbei in den Flüssigkeitsbeutel
hinein- oder aus dem Flüssigkeitsbeutel hinausströmen.
[0035] Der Stößel 30 umfasst im dargestellten Ausführungsbeispiel weiterhin einen Führungspin
38, der von außen zugänglich ist und zum Führen des Stößels 30 beim Ausüben der externen
Krafteinwirkung dient. Der Führungspin 38 des Stößels 30 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel
eine zylindrische Form auf und überragt den ersten Ventilabschnitt 20 auf einer dem
Flanschrand 14 abgewandten Seite nicht. Der Führungspin 38 kann sozusagen in einer
Befüll- und/oder Entnahmevorrichtung gepackt werden, um das erste Ventilelement 28
zu öffnen und wieder zu verschließen. Die zylindrische Form des Führungspins 38 dient
dabei zu einer einfachen Zentrierung. Durch die Führung des Führungspins 38 wird verhindert,
dass sich der Stößel beim Verschließen der ersten Öffnung 24 innerhalb des ersten
Ventilabschnitts 20 verhakt und es damit dazu kommt, dass ein Schließen der ersten
Öffnung 24 nicht möglich ist.
[0036] Die Gegenkraft auf die Feder 32, die vorzugsweise als Spiralfeder ausgebildet ist,
wird durch ein Führungselement 40 ausgeübt, auf dem die Feder 32 aufsitzt. Der Stößel
30 wird von dem Führungselement 40 geführt.
[0037] Zum besseren Verschließen der ersten Öffnung kann zwischen der ersten Verschlusskante
36 und dem Verschlussabschnitt 34 des Stößels 30 ein Abdichtelement 42 vorgesehen
sein, das im dargestellten Ausführungsbeispiel als Dichtscheibe ausgebildet ist. Die
Dichtscheibe dient dazu, dass kein Fluid eindringen oder entweichen kann, wenn sich
das erste Ventilelement 28 in geschlossener Position befindet. Durch die Verwendung
der Dichtscheibe ergibt sich eine verbesserte Langzeitdichtigkeit.
[0038] Innerhalb des zweiten Ventilabschnitts 22 ist ein zweites Ventilelement 44 angeordnet,
das zum reversiblen Verschließen der zweiten Öffnung 26 dient. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das zweite Ventilelement 44 einstückig aus elastischem Kunststoff ausgebildet.
Es umfasst einen Federabschnitt 46, der eine Verschlusskraft auf einen flächigen Abschlussabschnitt
48 des zweiten Ventilelements 44 ausübt, durch die der Abschlussabschnitt 48 gegen
eine zweite Verschlusskante 50 innerhalb des zweiten Ventilabschnitts 22 gedrückt
wird. Der Abschlussabschnitt 48 ist im Wesentlichen eben und kreisförmig ausgebildet,
wobei der Durchmesser des Abschlussabschnitts 48 größer ist als der Innenkreisdurchmesser
des von der zweiten Verschlusskante 50 gebildeten Kreisrings. Zum Ausüben der Federkraft
umfasst der Federabschnitt 46 mehrere elastische Streben 52, die unter Druck komprimiert
werden können. Wenn der Abschlussabschnitt 48 des zweiten Ventilelements 44 von der
zweiten Verschlusskante 50 gelöst wird, kann Fluid durch die zweite Öffnung 26 hindurchströmen.
Beispielsweise kann Flüssigkeit eingebracht werden.
[0039] Zum Befestigen des zweiten Ventilelements 44 innerhalb des zweiten Ventilabschnitts
22 ist eine lösbare Befestigungslasche 54 vorgesehen. Die Befestigungslasche ist an
Befestigungsüberständen 56 in einem dem Flanschrand 14 zugewandten Bereich des zweiten
Ventilabschnitts 22 festlegbar. Hierdurch kann das zweite Ventilelement 44 innerhalb
des zweiten Ventilabschnitts 22 festgelegt werden. Bei der Montage der erfindungsgemäßen
Verschlussvorrichtung 10 kann also das zweite Ventilelement 44 in der gezeigten Darstellung
von unten in den zweiten Ventilabschnitt 22 eingebracht werden. Sodann wird die Befestigungslasche
54 an die Befestigungsüberstände 56 gekoppelt, um die Gegenkraft zum Ausüben der Verschlusskraft
zwischen Abschlussabschnitt 48 und zweiter Verschlusskante 50 aufzunehmen. Die Befestigungslasche
54 ist dabei vorzugsweise ebenfalls als Spritzgussteil ausgebildet.
[0040] In der Fig. 4 ist schematisch eine weitere Schnittansicht in einer Ebene senkrecht
zur Höhenachse H bzw. parallel zur Breitenachse B und Mittelachse M im Bereich des
Führungselements 40 dargestellt. Die Schnittebene E ist dabei in der Fig. 3a eingezeichnet.
Wie dargestellt, ist das Führungselement 40 zum Führen der Bewegung des Stößels 30
und zum Abstützen der Feder 32 an drei Punkten an einer Innenseite des ersten Ventilabschnitts
20 abgestützt.
[0041] In Fig. 5 ist schematisch eine weitere Seitenansicht der erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung
10 dargestellt. Der erste Ventilabschnitt 20 weist an seiner Außenseite eine umlaufende
Vertiefung 58 sowie einen danebenliegenden umlaufenden Überstand 60 zum Koppeln mit
einem entsprechenden Stutzen einer Befüll- und/oder Entnahmevorrichtung auf. Sowohl
die umlaufende Vertiefung 58 als auch der umlaufende Überstand 60 weisen einen kegelstumpfförmigen
Querschnitt auf. Es ist möglich, die Verschlussvorrichtung 10 im Bereich des ersten
Ventilabschnitts 20 an der umlaufenden Vertiefung bzw. im umlaufenden Überstand 60
zu greifen, um einen Füll- bzw. Entnahmevorgang auch unter Druck durchführen zu können.
[0042] Zudem weist die Verschlussvorrichtung 10 eine umlaufende Aufnahme 62 auf, die im
Wesentlichen einen rechteckigen Querschnitt hat. Die Aufnahme 62 dient dazu, einen
Dichtring aufzunehmen, um eine Abdichtung beim Einfüll- und/oder Entnahmevorgang zu
erreichen.
[0043] Um die gesamte Verschlussvorrichtung 10 während des Füll- und/oder Entnahmevorgangs
festzulegen, umfasst der Hauptabschnitt 18, der im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet
ist, in seinem Umfang ein Greifelement 64 zum Fixieren der Verschlussvorrichtung 10
in einer vorgegebenen Ausrichtung hinsichtlich einer Drehung.
[0044] Weiterhin ist der Hauptabschnitt 18 auf seiner dem Flanschrand 14 abgewandten Seite
durch einen parallel zum Flanschrand 14 ausgerichteten Überstand 66 begrenzt. Dieser
Überstand dient ebenfalls dazu, ein sicheres Festlegen der Verschlussvorrichtung 10
in einer Befüll- und/oder Entnahmevorrichtung sicherzustellen. Durch den Überstand
66 ist es möglich, die Verschlussvorrichtung 10 zu greifen.
[0045] Weiterhin umfasst der Hauptabschnitt 18 im Bereich der Anbindung an den Flanschrand
14 einen umlaufenden Steg 68, der dazu dient, die Stabilität der Verbindung zwischen
Hauptabschnitt 18 und Flanschrand 14 zu erhöhen. Zudem ergibt sich eine bessere Anbindbarkeit
an den Flüssigkeitsbeutel.
[0046] In der Fig. 6 ist schematisch eine perspektivische Ansicht des ersten Ventilelements
28 mit dem Stößel 30 und der Feder 32 sowie des Führungselements 40 dargestellt. Der
Verschlussabschnitt 34 des Stößels 30 ist im Wesentlichen kreisförmig ausgebildet.
Die Feder 32 sitzt auf dem Führungselement 40 auf und der Stößel 30 wird von dem Führungselement
40 geführt.
[0047] Die Erfindung wurde anhand der Zeichnungen und der Beschreibung umfassend beschrieben
und erklärt. Die Beschreibung und Erklärung sind als Beispiel und nicht einschränkend
zu verstehen. Die Erfindung ist nicht auf die offenbarten Ausführungsformen beschränkt.
Andere Ausführungsformen oder Variationen ergeben sich für den Fachmann bei der Verwendung
der vorliegenden Erfindung sowie bei einer genauen Analyse der Zeichnungen, der Offenbarung
und der nachfolgenden Patentansprüche.
[0048] In den Patentansprüchen schließen die Wörter "umfassen" und "mit" nicht das Vorhandensein
weiterer Elemente oder Schritte aus. Der undefinierte Artikel "ein" oder "eine" schließt
nicht das Vorhandensein einer Mehrzahl aus. Ein einzelnes Element oder eine einzelne
Einheit kann die Funktionen mehrerer der in den Patentansprüchen genannten Einheiten
ausführen. Die bloße Nennung einiger Maßnahmen in mehreren verschiedenen abhängigen
Patentansprüchen ist nicht dahingehend zu verstehen, dass eine Kombination dieser
Maßnahmen nicht ebenfalls vorteilhaft verwendet werden kann. Bezugszeichen in den
Patentansprüchen sind nicht einschränkend zu verstehen.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 10
- Verschlussvorrichtung
- 12
- Grundkörper
- 14
- Flanschrand
- 16
- Portalaufbau
- 18
- Hauptabschnitt
- 20
- erster Ventilabschnitt
- 22
- zweiter Ventilabschnitt
- 24
- erste Öffnung
- 26
- zweite Öffnung
- 28
- erstes Ventilelement
- 30
- Stößel
- 32
- Feder
- 34
- Verschlussabschnitt
- 36
- erste Verschlusskante
- 38
- Führungspin
- 40
- Führungselement
- 42
- Abdichtelement
- 44
- zweites Ventilelement
- 46
- Federabschnitt
- 48
- Abschlussabschnitt
- 50
- zweite Verschlusskante
- 52
- Strebe
- 54
- Befestigungslasche
- 56
- Befestigungsüberstand
- 58
- umlaufende Vertiefung
- 60
- umlaufender Überstand
- 62
- umlaufende Aufnahme
- 64
- Greifelement
- 66
- Überstand
- 68
- Steg
1. Verschlussvorrichtung (10) zum Verschließen eines Flüssigkeitsbeutels, mit:
einem einstückig ausgebildeten Grundkörper (12) umfassend einen ebenen Flanschrand
(14) zum Verbinden des Grundkörpers mit dem Flüssigkeitsbeutel und einen Portalaufbau
(16) mit einem Hauptabschnitt (18), einem ersten Ventilabschnitt (20) und einem zweiten
Ventilabschnitt (22), wobei der erste Ventilabschnitt eine von außen zugängliche erste
Öffnung (24) zum Einbringen und Entnehmen eines Fluids aufweist und der zweite Ventilabschnitt
eine von außen zugängliche zweite Öffnung (26) zum Einbringen und Entnehmen eines
Fluids aufweist;
einem ersten Ventilelement (28), das innerhalb des ersten Ventilabschnitts zum reversiblen
Verschließen der ersten Öffnung angeordnet ist, und einem zweiten Ventilelement (44),
das innerhalb des zweiten Ventilabschnitts zum reversiblen Verschließen der zweiten
Öffnung angeordnet ist, wobei
die erste Öffnung und die zweite Öffnung parallel zum Flanschrand ausgerichtet sind.
2. Verschlussvorrichtung (10) nach Anspruch 1, wobei
das erste Ventilelement (28) einen senkrecht zum Flanschrand (14) beweglich gelagerten
Stößel (30) und eine Feder (32) umfasst;
die Feder eine Verschlusskraft auf den Stößel ausübt, durch die ein Verschlussabschnitt
(34) des Stößels zum Verschließen der ersten Öffnung (24) an eine erste Verschlusskante
(36) innerhalb des ersten Ventilabschnitts (20) gedrückt wird;
die Feder durch eine externe Krafteinwirkung auf den Stößel komprimierbar ist, durch
die der Stößel zum Öffnen der ersten Öffnung von der ersten Verschlusskante gelöst
werden kann; und
vorzugsweise die Feder als Spiralfeder ausgebildet ist und/oder die Verschlusskante
parallel zum Flanschrand ausgerichtet ist.
3. Verschlussvorrichtung (10) nach Anspruch 2, wobei
der Stößel (30) in seinem Verschlussabschnitt (34) einen durch die erste Öffnung (24)
von außerhalb des ersten Ventilabschnitts (20) zugänglichen Führungspin (38) zum Führen
des Stößels beim Ausüben der externen Krafteinwirkung umfasst; und
der Führungspin vorzugweise eine zylindrische Form aufweist und/oder eine dem Flanschrand
(14) abgewandte Seite des ersten Ventilabschnitts nicht überragt.
4. Verschlussvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 3, mit einem Führungselement
(40), das zum Führen einer Bewegung des Stößels (30) innerhalb des ersten Ventilabschnitts
(20) angeordnet ist, wobei
das Führungselement vorzugsweise dazu ausgebildet ist, die Feder (32) zum Ausüben
der Verschlusskraft abzustützen und/oder an drei Punkten an einer Innenseite des ersten
Ventilabschnitts anliegt.
5. Verschlussvorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, mit einem Abdichtelement
(42), das zum Verschließen der ersten Öffnung (24) innerhalb des ersten Ventilabschnitts
(20) zwischen dem Verschlussabschnitt (34) des Stößels (30) und der ersten Verschlusskante
(36) angeordnet ist, wobei
das Abdichtelement vorzugsweise als Dichtscheibe ausgebildet ist.
6. Verschlussvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
das zweite Ventilelement (44) einstückig aus elastischem Kunststoff ausgebildet ist
und einen Federabschnitt (46) aufweist, der eine Verschlusskraft auf einen flächigen
Abschlussabschnitt (48) des zweiten Ventilelements ausübt, durch die der Abschlussabschnitt
zum Verschließen der zweiten Öffnung (26) an eine zweite Verschlusskante (50) innerhalb
des zweiten Ventilabschnitts (22) gedrückt wird;
der Federabschnitt durch eine externe Krafteinwirkung auf das zweite Ventilelement
komprimierbar ist, durch die der Abschlussabschnitt zum Öffnen der zweiten Öffnung
von der zweiten Verschlusskante gelöst werden kann; und
vorzugsweise der Federabschnitt mehrere elastische Streben (52) aufweist, die gegenüber
einer Richtung senkrecht zum Flanschrand (14) geneigt sind.
7. Verschlussvorrichtung (10) nach Anspruch 6, mit einer Befestigungslasche (54), die
zum lösbaren Ankoppeln an Überstände in einem dem Flanschrand (14) zugewandten Bereich
des zweiten Ventilabschnitts (22) ausgebildet ist, um das zweite Ventilelement (44)
innerhalb des zweiten Ventilabschnitts festzulegen.
8. Verschlussvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Hauptabschnitt
(18)
zylinderförmig ausgebildet ist;
in seinem Umfang ein Greifelement (64) zum Fixieren der Verschlussvorrichtung in einer
gewünschten Ausrichtung umfasst;
auf einer dem Flanschrand (14) abgewandten Seite einen parallel zum Flanschrand ausgerichteten
umlaufenden Überstand (66) umfasst; und/oder
an der Verbindung zum Flanschrand einen umlaufenden Steg (68) aufweist.
9. Verschlussvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der erste
Ventilabschnitt (20)
zylinderförmig ausgebildet ist;
den Hauptabschnitt (18) senkrecht zum Flanschrand (14) überragt; und/oder
an einer Außenseite eine umlaufende Vertiefung (58) und einen danebenliegenden umlaufenden
Überstand (60) zum Koppeln des ersten Ventilabschnitts mit einer Befüll- und/oder
Entnahmevorrichtung umfasst, wobei die umlaufende Vertiefung und der umlaufende Überstand
vorzugsweise einen kegelstumpfförmigen Querschnitt aufweisen.
10. Verschlussvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit einer umlaufenden
Aufnahme (62) an einer Außenseite des ersten Ventilabschnitts (20) zum Aufnehmen eines
Dichtrings.
11. Verschlussvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der zweite
Ventilabschnitt (22) innerhalb des Hauptabschnitts (18) angeordnet ist.
12. Verschlussvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Flanschrand
(14) kreisringförmig ausgebildet ist.
13. Verschlussvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Grundkörper
(12) als Spritzgießteil ausgebildet ist.
14. Flüssigkeitsbehälter mit einem Flüssigkeitsbeutel und einer Verschlussvorrichtung
(10) nach einem der vorstehenden Ansprüche.
15. Flüssigkeitsbehälter nach Anspruch 14, wobei der Flanschrand (14) der Verschlussvorrichtung
mit dem Flüssigkeitsbeutel verschweißt ist.