[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung zum handgeführten
Bewegen von Gegenständen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Vorrichtungen zum handgeführten Bewegen von Gegenständen dienen insbesondere zur
Unterstützung einer Bedienperson beim Transportieren von Gegenständen, bspw. zum Transportieren
von Werkstücken zwischen verschiedenen Bearbeitungsorten oder zur Handhabung von Paketen
in der Logistik.
[0003] Aus der
WO 2014/174006 A1 ist eine Vorrichtung zum handgeführten Bewegen von Lasten bekannt, bei der ein Trageseil
über eine Laufkatze an einer Trageeinrichtung verschiebbar gelagert ist. Eine Auslenkung
des Tragseils aus der Senkrechten heraus - bspw. durch seitliche Krafteinwirkung durch
eine Bedienperson - bewirkt eine Verlagerung der Laufkatze zum Ausregeln des Trageseils
zur Senkrechten hin. Bei einer solchen Ausgestaltung muss das Trageseil also stets
ausgelenkt werden, um eine kontinuierliche Verlagerung der Laufkatze zu erzielen.
Die Bedienperson muss also stets eine Auslenkung herbeiführen und ggf. unter Aufwendung
von Kraft mit der verlagerten Last mitlaufen.
[0004] Der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Handhabung von Gegenständen weiter zu vereinfachen
und für eine Bedienperson komfortabel zu gestalten. Insbesondere sollen die von einer
Bedienperson aufzubringenden Kräfte zum Bewegen der Gegenstände klein sein.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung gelöst, welches
die Schritte gemäß Anspruch 1 umfasst.
[0006] Bei einer derartigen Vorrichtung zum insbesondere handgeführten Bewegen von Gegenständen
kann es sich z.B. um einen Kran, bspw. einen Einträger- oder Mehrträger-Brückenkran,
Deckenkran, Schwenkkran, etc. handeln. Eine solche Vorrichtung umfasst eine Trageeinrichtung,
welche vorzugsweise einen oder mehrere Träger bzw. Ausleger aufweist. Die Trageeinrichtung
kann z.B. in der Art eines Tragegerüsts ausgebildet sein. Die Vorrichtung umfasst
ferner eine Halteeinrichtung zum Halten eines Gegenstands an der Trageeinrichtung.
Die Halteeinrichtung ist insofern dazu ausgebildet, einen Gegenstand zu greifen oder
aufzunehmen und festzuhalten. Die Halteeinrichtung umfasst einen Tragstrang, welcher
in einem Stranganlenkpunkt an der Trageeinrichtung angreift, vorzugsweise an einem
Träger bzw. Ausleger der Trageeinrichtung. Insofern ist der Tragstrang in dem Stranganlenkpunkt
derart an der Trageeinrichtung angeordnet, dass die von dem Tragstrang aufgenommene
Tragekraft (insbesondere Gewichtskraft des Gegenstandes) an der Halteeinrichtung aufgenommen
wird. Die Vorrichtung ist dabei derart ausgebildet, dass der Stranganlenkpunkt an
der Trageeinrichtung verlagerbar ist, insbesondere motorisch mittels eines entsprechenden
Antriebs angetrieben verlagerbar. Es ist beispielsweise denkbar, dass der Tragstrang
an einer an der Trageeinrichtung verschiebbar gelagerten Laufkatze angreift. Dann
kann das Verlagern des Stranganlenkpunkts über eine Verlagerung der Laufkatze erfolgen.
Zu diesem Zweck ist insbesondere ein Antrieb zur Verlagerung der Laufkatze vorgesehen,
beispielsweise ein motorischer Antrieb.
[0007] Die Halteeinrichtung umfasst ferner ein Halteelement zum Halten des Gegenstands.
Das Halteelement ist insbesondere derart ausgebildet, dass der Gegenstand fixiert
werden kann. Es ist bspw. denkbar, dass das Halteelement als Greifer, insbesondere
als Vakuumgreifer, ausgebildet ist. Das Halteelement ist vorzugsweise an dem Tragstrang
angeordnet, insbesondere an einem Ende des Tragstrangs.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Betreiben einer solchen Vorrichtung, insbesondere
zur Steuerung von Bewegungsvorgängen einer solchen Vorrichtung. Das Verfahren umfasst
die folgenden Schritte, die insbesondere in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt
werden. Zunächst erfolgt eine Überwachung eines Strangwinkels des Tragstrangs gegenüber
der Senkrechten. Der Strangwinkel kann insofern als derjenige Winkel definiert werden,
unter welchem sich der Tragstrang gegenüber der Senkrechten erstreckt. Im Zuge der
Überwachung des Strangwinkels wird, insbesondere kontinuierlich, überprüft, ob der
Strangwinkel einen von 0° verschiedenen Wert einnimmt.
[0009] Solange der Tragstrang senkrecht ist (Strangwinkel 0°), nimmt die Vorrichtung einen
neutralen Zustand ein, wobei insbesondere keine Verlagerung des Stranganlenkpunkts
erfolgt. Nimmt der Strangwinkel einen von 0° verschiedenen Wert an - z.B. durch Auslenken
des Tragstrangs aus der Senkrechten aufgrund einer Krafteinwirkung auf das Halteelement
und/oder auf einen an dem Halteelement fixierten Gegenstand - wird die Vorrichtung
in einen Nachführmodus überführt und dabei der Stranganlenkpunkt derart verlagert,
dass der Strangwinkel auf 0° ausgeregelt wird. Insofern erfolgt eine Ausregelung des
Tragstrangs zur Senkrechten hin. Es wird also eine Art aktive Nachführung der Position
des Stranganlenkpunkts bereitgestellt.
[0010] In dem Nachführmodus wird vorzugsweise die Verlagerungsgeschwindigkeit des Stranganlenkpunkts
in Abhängigkeit des Strangwinkels eingestellt, insbesondere proportional zu dem Strangwinkel.
[0011] Gemäß dem Verfahren wird ferner ein Stellwinkel einer Komponente der Halteeinrichtung
gegenüber einer Referenzkonfiguration daraufhin überwacht, ob der Stellwinkel eine
vorgegebene, erste Transportwinkelschwelle überschreitet. Bei der ersten Transportwinkelschwelle
handelt es sich vorzugsweise um einen Wert des Stellwinkels, welcher insbesondere
als Parameter des Verfahrens vorgegeben ist, zum Beispiel in einer Steuereinrichtung
der Vorrichtung hinterlegt ist. Insofern wird im Zuge der Überwachung des Stellwinkels,
insbesondere kontinuierlich, geprüft, ob der Stellwinkel größer als die erste Transportwinkelschwelle
ist.
[0012] Vorzugsweise handelt es sich bei der ersten Transportwinkelschwelle um einen Winkel
größer als 0°, und insbesondere zwischen 0° und 60°, weiter vorzugsweise im Bereich
von größer als 0° bis einschließlich 50°, weiter vorzugsweise im Bereich von größer
als 0° bis einschließlich 40°, weiter vorzugsweise im Bereich von größer als 0° bis
einschließlich 30°, weiter vorzugsweise im Bereich von größer als 0° bis einschließlich
20°, weiter vorzugsweise im Bereich von größer als 0° bis einschließlich 10°, weiter
vorzugsweise zwischen 0° und einschließlich 5°. Vorteilhaft kann auch sein, die Transportwinkelschwelle
im Bereich von 5° bis 30°, weiter vorzugsweise von 10° bis 20° zu wählen. Insbesondere
kann die erste Transportwinkelschwelle abhängig von einem Betriebszustand der Vorrichtung
(bspw. vorliegende Last am Tragstrang, maximale Verlagerungsgeschwindigkeit, etc.)
gewählt sein.
[0013] Überschreitet der Stellwinkel die erste Transportwinkelschwelle, so wird die Vorrichtung
aus dem Nachführmodus in einen Transportmodus überführt. Der Transportmodus zeichnet
sich dadurch aus, dass der Stranganlenkpunkt mit einer vorgegebenen Transportgeschwindigkeit
verlagert wird. Die Transportgeschwindigkeit kann als Parameter des Verfahrens vorgegeben
sein, z.B. in der Steuereinrichtung der Vorrichtung hinterlegt sein. Insbesondere
wird der Stranganlenkpunkt bei Vorliegen des Transportmodus konstant mit der Transportgeschwindigkeit
verlagert. Im Transportmodus erfolgt eine Verlagerung des Stranganlenkpunkts auch
dann weiterhin mit der Transportgeschwindigkeit, wenn der Stellwinkel innerhalb eines
vorgegebenen Transportwinkelbereichs verändert wird. Nach einmaligem Überschreiten
der Transportwinkelschwelle führt eine Änderung des Stellwinkels der Komponente innerhalb
des Transportwinkelbereichs also nicht zu einer Änderung der Verlagerungsgeschwindigkeit
des Stranganlenkpunkts. Eine Bedienperson muss also nicht ständig mit der Bewegung
des Gegenstandes mitgehen und für eine Auslenkung des Stellwinkels sorgen. Es genügt,
wenn die Bedienperson sicherstellt, dass der Stellwinkel innerhalb der Transportwinkelbereichs
bleibt.
[0014] Bei dem Transportwinkelbereich handelt es sich vorzugsweise um einen Winkelbereich
des Stellwinkels, welcher insbesondere als Parameter des Verfahrens vorgegeben, zum
Beispiel in einer Steuereinrichtung der Vorrichtung hinterlegt ist. Vorzugsweise handelt
es sich bei dem Transportwinkelbereich um einen Winkelbereich unterhalb der Transportwinkelschwelle
oder um einen Winkelbereich um die Transportwinkelschwelle herum. Der Transportwinkelbereich
kann z.B. der Winkelbereich von einschließlich 0° bis einschließlich 60°, weiter vorzugsweise
von einschließlich 0° bis 50°, weiter vorzugsweise von einschließlich 0° bis 40°,
weiter vorzugsweise von einschließlich 0° bis 30°, weiter vorzugsweise von einschließlich
0 bis 20°, weiter vorzugsweise von einschließlich 0 bis 10°, weiter vorzugsweise von
einschließlich 0 bis 5°. Insbesondere entspricht der betragsmäßig größte Winkel des
Transportwinkelbereichs der ersten Transportwinkelschwelle.
[0015] Zur Überführung in den Transportmodus muss eine Bedienperson lediglich einmal dafür
sorgen, dass der Stellwinkel die erste Transportwinkelschwelle überschreitet. Danach
muss die Bedienperson lediglich sicherstellen, dass der Stellwinkel der Komponente
innerhalb des Transportwinkelbereichs verbleibt, um die Transportbewegung aufrecht
zu erhalten.
[0016] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst der Schritt des Überwachens des Strangwinkels
bzw. der Schritt des Überwachens des Stellwinkels ein periodisches oder kontinuierliches
Messen des Strangwinkels und/oder des Stellwinkels. Zu diesem Zweck weist die Vorrichtung
vorzugsweise einen oder mehrere Sensoren zur Erfassung des Strangwinkels bzw. des
Stellwinkels auf. Ein solcher Sensor kann beispielsweise ein Zeilensensor oder ein
Sensor mit einer Lasermessung sein. Ein Überwachen des Strangwinkels bzw. Stellwinkels
erfolgt dann insbesondere dadurch, dass der Sensor periodisch mit einer vorgegebenen
Frequenz oder kontinuierlich den Strangwinkel bzw. den Stellwinkel misst und ein Messsignal
des Sensors dann an eine Steuereinrichtung geleitet wird, welche prüft, ob der gemessene
Wert einen bestimmten, in der Steuereinrichtung hinterlegten Wert über- bzw. unterschreitet.
In Bezug auf den Strangwinkel wird insbesondere geprüft, ob der gemessene Wert des
Strangwinkels ungleich null ist. In Bezug auf den Stellwinkel wird insbesondere geprüft,
ob der gemessene Wert des Stellwinkels größer als die erste Transportwinkelschwelle
ist und ob der gemessene Wert des Stellwinkels innerhalb des Transportwinkelbereichs
liegt.
[0017] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung dient der Strangwinkel des Tragstrangs selbst
als Stellwinkel für das Verfahren. Insofern handelt es sich bei der zur Steuerung
überwachten Komponente der Halteeinrichtung um den Tragstrang selbst und die Referenzkonfiguration
entspricht der Senkrechten. Bei einer solchen Ausgestaltung muss eine Bedienperson
also den Tragstrang lediglich einmal über die erste Transportwinkelschwelle hinaus
auslenken, um eine kontinuierliche Verlagerung des Stranganlenkpunkts mit, vorzugsweise
konstanter, Transportgeschwindigkeit zu erreichen. Danach muss die Bedienperson zur
Aufrechterhaltung einer Verlagerung lediglich sicherstellen, dass der Tragstrang nicht
aus dem Transportwinkelbereich herausbewegt wird. Insbesondere können die von einer
Bedienperson aufzubringenden Kräfte reduziert werden, da der Tragstrang nicht dauerhaft
weit ausgelenkt werden muss, um ein an dem Halteelement gehaltenen Gegenstand kontinuierlich
bewegen zu können.
[0018] Nach einer alternativen vorteilhaften Ausgestaltung handelt es sich bei dem Stellwinkel
um einen Neigungswinkel des Halteelements gegenüber einer Ruhekonfiguration des Halteelements.
Insofern entspricht die Komponente dem Halteelement und die Referenzkonfiguration
entspricht der Ruhekonfiguration des Halteelements. Die Vorrichtung kann dann durch
Neigen des Halteelements in den Transportmodus überführt werden.
[0019] Es ist möglich, dass ein Neigen des Halteelement zu einer Auslenkung des Tragstrangs
aus der Senkrechten führt (bspw. wenn das Haltelement mit dem Tragstrang fest verbunden
ist). Dann kann eine Überwachung des Neigungswinkels des Halteelements durch Überwachen
des Strangwinkels erfolgen. Besonders bevorzugt ist es jedoch, wenn das Überwachen
des Neigungswinkels das periodische oder kontinuierliche Auslesen eines an dem Halteelement
angeordneten Sensors umfasst. Insbesondere kann es sich bei dem Sensor um einen 3D-Kraftsensor
oder einen Magnetsensor handeln.
[0020] Vorzugsweise wird das Überführen der Vorrichtung in den Transportmodus und/oder das
Vorliegen des Transportmodus angezeigt, wodurch die Sicherheit für eine Bedienperson
erhöht werden kann. Vorzugsweise erfolgt eine Anzeige visuell, bspw. durch Aufleuchten
einer Warnleuchte oder durch Anzeigen von Informationen über ein bspw. an dem Halteelement
angeordnetes Display. Alternativ oder zusätzlich ist es bevorzugt, wenn eine Anzeige
akustisch erfolgt, bspw. durch Ausgeben eines Tonsignals (z.B. periodisches Piepen).
Eine Anzeige kann auch durch eine Änderung der Haptik des Halteelements erfolgen,
bspw. durch Vibration des Halteelements.
[0021] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird der Stellwinkel ferner
daraufhin überwacht, ob der Stellwinkel eine vorgegebene, zweite Transportwinkelschwelle
überschreitet. Bei Überschreiten der zweiten Transportwinkelschwelle wird dann die
Transportgeschwindigkeit erhöht, d.h. die Transportgeschwindigkeit nimmt einen Overdrive-Wert
an. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht es, bspw. nach Ablage eines Gegenstands an
einer Ablageposition besonders schnell zu einer Aufnahmeposition zurückzufahren, um
einen weiteren Gegenstand aufzunehmen. Bei der zweiten Transportwinkelschwelle handelt
es sich wie bei der ersten Transportwinkelschwelle um einen Wert des Stellwinkels,
welcher insbesondere als Parameter des Verfahrens vorgegeben ist, zum Beispiel in
einer Steuereinrichtung der Vorrichtung hinterlegt ist. Insbesondere ist die zweite
Transportwinkelschwelle betragsmäßig größer als die erste Transportwinkelschwelle.
Hierdurch wird eine besonders intuitive Bedienung der Vorrichtung begünstigt (größere
Auslenkung führt zu höherer Geschwindigkeit).
[0022] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird in einem weiteren
Schritt überwacht, ob eine Abbruchbedingung erfüllt ist. Dieser weitere Schritt wird
insbesondere bei Vorliegen des Transportmodus durchgeführt, d.h. insbesondere nach
dem Verfahrensschritt des Überführens in den Transportmodus. Wenn die Abbruchbedingung
erfüllt ist, dann wird die Vorrichtung aus dem Transportmodus in einen Bremsmodus
überführt, in welchem die Transportgeschwindigkeit auf null abgebremst wird. Insbesondere
wird die Transportgeschwindigkeit in dem Bremsmodus im Rahmen der physikalischen Möglichkeiten
und/oder im Hinblick auf eine störungsfreie und beschädigungsfreie Handhabung möglichst
schnell auf Stillstand des Stranganlenkpunkts abgebremst. Insbesondere wird bei Vorliegen
des Bremsmodus eine Bremsverzögerung erzeugt, welche wiederum als Parameter für das
Verfahren vorgeheben sein kann (insbesondere in der Steuereinrichtung hinterlegt).
[0023] Grundsätzlich ist es möglich, dass nur eine Abbruchbedingung vorgesehen ist, bei
Erfüllung derer die Vorrichtung aus dem Transportmodus in den Bremsmodus überführt
wird. Denkbar ist aber auch, dass mehrere Abbruchbedingungen vorgesehen sind, wobei
vorzugsweise bei Erfüllung wenigstens einer dieser Abbruchbedingungen die Vorrichtung
aus dem Transportmodus in den Bremsmodus überführt wird. Der Transportmodus kann so
auf unterschiedliche Weise beendet werden, was die Bedienmöglichkeiten der Vorrichtung
erweitert.
[0024] Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung ist eine Abbruchbedingung dann erfüllt,
wenn der Stellwinkel eine vorgegebene Abbruchwinkelschwelle unter- oder überschreitet.
Bei der Abbruchwinkelschwelle handelt es sich vorzugsweise um einen Wert des Stellwinkels,
welcher insbesondere als Parameter des Verfahrens vorgegeben ist, zum Beispiel in
einer Steuereinrichtung hinterlegt ist. Vorzugsweise handelt es sich bei der Abbruchwinkelschwelle
um den betragsmäßig kleinsten Winkel des Transportwinkelbereichs. Insbesondere beträgt
die Abbruchwinkelschwelle 0° und die Abbruchbedingung ist dann erfüllt, wenn der Stellwinkel
die Abbruchwinkelschwelle unterschreitet. Insofern wird ein Abbremsen der Transportgeschwindigkeit
insbesondere durch ein Auslenken der Komponente der Halteeinrichtung in einer zu einer
initialen Auslenkung entgegensetzten Richtung veranlasst, was eine besonders intuitive
Bedienung der Vorrichtung ermöglicht.
[0025] Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist eine Abbruchbedingung dann
erfüllt, wenn der Stranganlenkpunkt eine vorgegebene Bremsposition erreicht hat. Zu
diesem Zweck kann die Vorrichtung insbesondere einen Positionssensor aufweisen, welcher
eine Position des Stranganlenkpunkts, vorzugsweise relativ zu der Trageeinrichtung,
überwacht. Die Bremsposition kann einer vorgegebenen Zielposition (bspw. eine bekannte
Ablageposition) entsprechen. Es ist auch denkbar, dass die Bremsposition in einer
Verlagerungsrichtung des Stranganlenkpunkts vor einer Zielposition erreicht wird.
In diesem Fall ist es möglich, dass die Transportgeschwindigkeit bei Erreichen der
Bremsposition insbesondere derart verringert wird, dass der Stranganlenkpunkt bei
Erreichen der vorgegebenen Zielposition auf Stillstand abgebremst ist. Auf diese Weise
kann das Risiko eines Überschwingens des Tragstrangs über die Zielposition hinaus
verringert werden. Es ist auch möglich, dass mehrere Bremspositionen vorgesehen sind.
Beispielsweise ist es denkbar, dass es sich bei den Bremspositionen um die äußersten
Positionen eines vorgegebenen Manövrierbereichs, innerhalb dessen eine Verlagerung
des Stranganlenkpunkts erlaubt ist (bspw. ein eingegrenzter Bereich einer Produktionshalle),
handelt.
[0026] Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist eine Abbruchbedingung dann
erfüllt, wenn eine auf die Halteeinrichtung wirkende Kraft einen vorgegebenen Schwellwert
übersteigt. Der Schwellwert ist insbesondere als Parameter des Verfahrens vorgegeben,
zum Beispiel in einer Steuereinrichtung der Vorrichtung hinterlegt. Es ist beispielsweise
denkbar, dass an der Halteeinrichtung ein Kraftsensor vorgesehen ist, welcher dazu
ausgebildet ist, auf die Halteeinrichtung ausgeübte Kräfte zu messen.
[0027] Im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist eine Abbruchbedingung dann
erfüllt, wenn ein Bedienelement betätigt wird. Beispielsweise kann es sich bei dem
Bedienelement um einen Taster oder Schalter handeln. Vorzugsweise ist das Bedienelement
an dem Halteelement angeordnet. Eine Bedienperson kann dann das Bedienelement betätigen,
ohne das Halteelement loslassen zu müssen.
[0028] Es kann vorgesehen werden, dass der Bremsmodus mindestens für eine vorgegebene Minimalbremsdauer
aufrechterhalten wird und/oder nach dem Abbremsen auf null für eine vorgegebene Wartezeit
in einem Ruhrmodus gewartet wird. Hierdurch kann erreicht werden, dass der Tragstrang
auspendeln kann, also bspw. durch Trägheitskräfte beim Abbremsen verursachte Schwingungen
abgedämpft sind, bevor eine erneute Verlagerung des Stranganlenkpunkts möglich ist.
Auf diese Weise kann das Risiko einer Beschädigung der Vorrichtung verringert werden
und zugleich die Sicherheit für eine Bedienperson erhöht werden.
[0029] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert.
[0030] Es zeigen:
- Figur 1
- eine skizzierte Darstellung einer Ausführungsform einer Vorrichtung zum handgeführten
Bewegen von Gegenständen mit Tragstrang in einem ersten Auslenkzustand;
- Figur 2
- eine skizzierte Darstellung der Vorrichtung gemäß Figur 1 mit Tragstrang in einem
zweiten Auslenkzustand;
- Figur 3
- drei zusammengehörige Diagramme zur Erläuterung einer Ausgestaltung des Verfahrens
anhand einer beispielhaften Benutzung der Vorrichtung, wobei in den Diagrammen ein
Strangwinkel des Tragstrangs (Diagramm (a)), ein Betriebsmodus der Vorrichtung (Diagramm
(b)) und eine Verlagerungsgeschwindigkeit des Stranganlenkpunkts (Diagramm (c)) über
der Zeit aufgetragen sind; und
- Figur 4
- ein schematisches Flussdiagramm einer Ausgestaltung des Verfahrens zum Betreiben einer
Vorrichtung zum handgeführten Bewegen von Gegenständen.
[0031] In der nachfolgenden Beschreibung sowie in den Figuren sind für identische oder einander
entsprechende Merkmale jeweils dieselben Bezugszeichen verwendet.
[0032] Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Vorrichtung 10, anhand derer beispielhaft eine Ausgestaltung
des Verfahrens zum Betreiben einer Vorrichtung zum handgeführten Bewegen von Gegenständen
erläutert werden soll. Es versteht sich, dass das Verfahren auch zum Betreiben von
entsprechenden Vorrichtungen eingesetzt werden kann, deren Ausgestaltung jedoch in
Details von der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausgestaltung abweicht.
[0033] Die beispielhaft dargestellte Vorrichtung 10 dient zum handgeführten Bewegen von
Gegenständen 12 und umfasst eine Trageeinrichtung 14 und eine Halteeinrichtung 16
zum Halten des Gegenstandes 12 an der Trageeinrichtung 14.
[0034] Die Trageeinrichtung 14 weist einen sich entlang einer Vertikalachse 18 erstreckende
Tragsäule 20 und einen sich im Wesentlichen orthogonal zu der Tragsäule 20 erstreckenden
Ausleger 22 auf. Der Ausleger 22 ist an seinem ersten Ende 24 an dem oberen Ende 26
der Tragsäule 20 um die Vertikalachse 18 schwenkbar angelenkt.
[0035] Die Halteeinrichtung 16 umfasst einen Tragstrang 28, welcher im vorliegenden Beispiel
als Trageseil ausgebildet ist. Der Tragstrang ist allgemein eine Einrichtung, welche
die Gewichtskraft des gehaltenen Gegenstandes in die Trageeinrichtung 14 einleitet.
Beispielsweise kann an der Tragstrang durch einen Hubschlauch eines Schlauchhebers
bereitgestellt werden (nicht dargestellt). Der Tragestrang 28 greift in einem Stranganlenkpunkt
30 an der Trageeinrichtung 14 an. Beispielhaft und bevorzugt ist der Stranganlenkpunkt
30 an einer Laufkatze 32 angeordnet, welche an dem Ausleger 22 der Trageeinrichtung
14 verschiebbar gelagert ist. Insofern kann der Stranganlenkpunkt 30 über eine Verlagerung
der Laufkatze 32 verlagert werden. Zur Verlagerung der Laufkatze 32 an dem Ausleger
22 ist in an sich bekannter Weise eine Antriebseinrichtung (nicht dargestellt) vorgesehen.
[0036] Die Vorrichtung 10 umfasst im dargestellten Beispiel ferner einen im Bereich des
ersten Endes 24 des Auslegers 22 angeordnete Strangwickeleinrichtung 34 auf, mittels
welcher der Tragstrang 28 zum Anheben von Gegenständen aufgewickelt und zum Ablegen
von Gegenständen abgewickelt werden kann.
[0037] Die Halteeinrichtung 16 umfasst ferner ein Halteelement 36 welches an dem freien
Ende 38 des Tragstrangs 28 angeordnet ist. In dem vorliegenden Beispiel ist das Halteelement
36 als Vakuumgreifer ausgebildet, welcher über eine Unterdruckleitung 40 mit Unterdruck
beaufschlagt werden kann. Es ist jedoch auch denkbar, dass das Halteelement als Greifarm,
Haken, oder Ähnliches ausgebildet ist.
[0038] Die Vorrichtung 10 weist ferner einen Sensor 42 zur Messung eines Strangwinkels α
des Tragstrangs 28 gegenüber der Senkrechten (in den Figuren 1 und 2 durch eine mit
Bezugszeichen 44 bezeichnete Strichlinie dargestellt) auf.
[0039] Die Vorrichtung 10 umfasst ferner eine Steuereinrichtung (nicht dargestellt), welche
dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit eines Messsignals des Sensors 42 die Antriebseinrichtung
(nicht dargestellt) zu veranlassen, die Laufkatze 32 entlang des Auslegers 22 zu verlagern
(nachfolgend noch näher beschrieben).
[0040] In einem Ruhemodus der Vorrichtung 10 erstreckt sich der Tragstrang 28 der Schwerkraft
folgend, entlang der Senkrechten 44 (Referenzkonfiguration 50, vgl. Figuren 1 und
2).
[0041] Übt eine Bedienperson 52 eine Kraft auf den Gegenstand 12 und/oder das Halteelement
36 und/oder den Tragstrang 28 aus, wird der Tragstrang 28 aus seiner Referenzkonfiguration
50 um einen Strangwinkel α gegenüber der Senkrechten 44 ausgelenkt. In Abhängigkeit
von Richtung und Betrag der ausgeübten Kraft sind unterschiedliche Auslenkzustände
des Tragstrangs 28 möglich. Die Figuren 1 und 2 zeigen beispielhaft jeweils einen
solchen Auslenkzustand.
[0042] Im Folgenden wird eine Ausgestaltung des Verfahrens zum Betreiben einer solchen Vorrichtung
unter Bezugnahme auf die Figuren 3 und 4 erläutert.
[0043] Gemäß dem Verfahren erfolgt eine insbesondere kontinuierliche Überwachung des Strangwinkels
α des Tragstrangs 28 gegenüber der Senkrechten 44. Eine Überwachung umfasst dabei
ein insbesondere kontinuierliches Messen des Strangwinkels α mittels des Sensors 42
(Schritt 100 in Figur 4). Ein entsprechendes Messsignal des Sensors 42 wird dann an
die Steuereinrichtung weitergeleitet, welche prüft, ob der Strangwinkel α einen von
0° verschiedenen Wert einnimmt (Schritt 102 in Figur 4). Wenn der Strangwinkel α einen
von 0° verschiedenen Wert einnimmt, so wird insbesondere ferner überprüft, ob der
Strangwinkel eine erste Transportwinkelschwelle 54 (vgl. Figur 1) überschreitet (Schritt
104 in Figur 4). Bei der ersten Transportwinkelschwelle 54 handelt es sich insbesondere
um einen vorgegebenen Wert des Stellwinkels α, welcher als Parameter des Verfahrens
in der Steuereinrichtung hinterlegt ist und betragsmäßig größer als 0° ist.
[0044] Ist der Strangwinkel α ungleich 0° jedoch noch betragsmäßig kleiner als die erste
Transportwinkelschwelle 54 (vgl. Figur 1 und Figur 3, dort Phase I), wird die Laufkatze
32 und somit der Stranganlenkpunkt 30 derart verlagert, dass der Strangwinkel α auf
0° ausgeregelt wird (Schritt 106 in Figur 4). Insofern wird die Laufkatze 32 soweit
entlang des Auslegers 22 verfahren, bis sich der Stranganlenkpunkt 30 insbesondere
senkrecht über dem Halteelement 36 befindet und der Tragstrang 28 wieder seine Referenzkonfiguration
50 einnimmt, er sich also entlang der Senkrechten 44 erstreckt. Als Nachführmodus
56 kann z.B. ein die Verfahrensschritte 100 bis 106 umfassender Betriebsmodus 46 der
Vorrichtung 10 bezeichnet werden (vgl. Figur 3, Phase I) .
[0045] In dem Nachführmodus 56 wird also eine aktive Nachführung der Position des Stranganlenkpunkts
30 bereitgestellt. Eine Verlagerungsgeschwindigkeit 48 des Stranganlenkpunkts 30 kann
in dem Nachführmodus 56 insbesondere proportional zu dem gemessenen Strangwinkel α
gewählt werden, insbesondere proportional zu einer Auslenkung des Tragstrangs 28 gegenüber
der Senkrechten 44 (vgl. Figur 3, Diagramme a und c, dort Phase I).
[0046] Ist der Strangwinkel α ungleich 0° und größer als die erste Transportwinkelschwelle
54, wird die Vorrichtung aus dem Nachführmodus 56 in einen Transportmodus 58 überführt
(Schritt 108 in Figur 4). In dem Transportmodus 58 erfolgt eine Verlagerung des Stranganlenkpunkts
30 mit einer vorgegebenen, insbesondere konstant vorgegebenen, Transportgeschwindigkeit
60 (vgl. Figur 3, Phase II).
[0047] Eine Verlagerung des Stranganlenkpunkts 30 erfolgt in dem Transportmodus 58 über
einen gewissen Strangwinkelbereich unabhängig von Veränderungen des Strangwinkels.
Insbesondere wird der Stranganlenkpunkt 30 auch dann weiterhin mit der Transportgeschwindigkeit
60 verlagert, wenn der Strangwinkel α zwar verändert wird, jedoch noch innerhalb eines
vorgegebenen Transportwinkelbereichs β verbleibt (vgl. Figur 3, Phase II). Insofern
führt in dem Transportmodus 58 - im Gegensatz zu dem Nachführmodus 56 - eine Änderung
des Strangwinkels α innerhalb des Transportwinkelbereichs β nicht zu einer Veränderung
der Transportgeschwindigkeit 60. In dem vorliegenden Beispiel entspricht der Transportwinkelbereich
β beispielhaft und bevorzugt dem Winkelbereich von 0° bis zur ersten Transportwinkelschwelle
54 (vgl. Figur 1 und Figur 3, Diagramm a).
[0048] Bei einer in den Figuren 3 und 4 nicht dargestellten Ausgestaltung des Verfahrens
ist es möglich, dass zusätzlich eine zweite Transportwinkelschwelle 61 (vgl. Figur
1) vorgesehen ist, bei Überschreiten derer die Transportgeschwindigkeit 60 erhöht
wird ("Overdrive-Modus").
[0049] In einem weiteren Schritt des Verfahrens wird eine Abbruchbedingung überwacht (Schritt
110 in Figur 4) und geprüft, ob diese erfüllt ist (Schritt 112 in Figur 4).
[0050] Bei Erfüllen der Abbruchbedingung wird die Vorrichtung 10 in einem nächsten Schritt
in einen Bremsmodus 64 überführt, in welchem die Transportgeschwindigkeit, insbesondere
sprunghaft, auf null abgebremst wird (Schritt 114 in Figur 4, Phase III in Figur 3).
Dies erfolgt insbesondere dadurch, dass eine definierte Bremsbeschleunigung auf den
Stranganlenkpunkt 30 wirkt.
[0051] In dem vorliegenden Beispiel ist die Abbruchbedingung dann erfüllt, wenn der Strangwinkel
α eine Abbruchwinkelschwelle 62 unterschreitet. Insofern wird in Schritt 112 geprüft,
ob der Strangwinkel α kleiner als eine Abbruchwinkelschwelle 62 ist.
[0052] In dem vorliegenden Beispiel entspricht die Abbruchwinkelschwelle 62 null Grad, sie
entspricht also der unteren Grenze des Transportwinkelbereichs β (vgl. Figur 1 und
Figur 3, Diagramm a). Um die Vorrichtung 10 aus dem Transportmodus 58 in den Bremsmodus
64 zu überführen, muss eine Bedienperson 52 also den Tragstrang 28 in einer zu der
initialen Auslenkrichtung entgegengesetzten Richtung (in Figur 1 im Uhrzeigersinn
über die Senkrechte hinaus) auslenken. Dies begünstigt eine intuitive Bedienung.
[0053] Vorzugsweise wird nach dem Abbremsen der Transportgeschwindigkeit 60 auf null für
eine vorgegebene Wartezeit t
min gewartet (Schritt 116 in Figur 4), bevor eine erneute Verlagerung des Stranganlenkpunkts
30 freigegeben wird (vgl. auch Figur 3, Phase III in Diagramm b). Insofern wird die
Vorrichtung 10 erst nach Abwarten der Wartezeit t
min wieder aus dem Bremsmodus 64 in den Nachführmodus 56 überführt.
[0054] Es versteht sich, dass das Verfahren, welches unter Bezugnahme auf die Vorrichtung
gemäß den Figuren 1 und 2 beispielhaft für eine Verlagerung des Stranganlenkpunkts
30 entlang einer Verlagerungsrichtung (eindimensional) beschrieben wurde, in entsprechender
Weise für eine Verlagerung des Stranganlenkpunkts 30 entlang zweier nichtparalleler
Richtungen (zweidimensional) angewendet werden kann.
1. Verfahren zum Betreiben, insbesondere zur Steuerung von Bewegungsvorgängen, einer
Vorrichtung (10) zum handgeführten Bewegen von Gegenständen (12), umfassend:
- eine Trageeinrichtung (14);
- eine Halteeinrichtung (16) zum Halten eines Gegenstands (12) an der Trageeinrichtung
(14), die Halteeinrichtung (16) umfassend einen Tragstrang (28), welcher in einem
Stranganlenkpunkt (30) an der Trageeinrichtung (14) angreift, und ein an dem Tragstrang
(28) angeordnetes Halteelement (36) zum Halten des Gegenstands (12),
wobei die Vorrichtung (10) derart ausgebildet ist, dass der Stranganlenkpunkt (30)
an der Trageeinrichtung (14) verlagerbar ist,
das Verfahren umfassend die folgenden Schritte:
- Überwachen eines Strangwinkels (α) des Tragstrangs (28) gegenüber der Senkrechten
(44);
- wenn der Strangwinkel (α) ungleich Null Grad ist: Überführen der Vorrichtung in
einen Nachführmodus (56), in welchem ein Verlagern des Stranganlenkpunkts (30) zum
Ausregeln des Strangwinkels (α) auf null Grad erfolgt;
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren folgende weitere Schritte umfasst:
- Überwachen eines Stellwinkels (α) einer Komponente der Halteeinrichtung (16) gegenüber
einer Referenzkonfiguration daraufhin, ob der Stellwinkel (α) eine vorgegebene, erste
Transportwinkelschwelle (54) überschreitet;
- wenn die erste Transportwinkelschwelle (54) zumindest einmal überschritten wird:
Überführen der Vorrichtung (10) aus dem Nachführmodus (56) in einen Transportmodus
(58), in welchem der Stranganlenkpunkt (30) mit einer vorgegebenen Transportgeschwindigkeit
(60) verlagert wird, wobei die Verlagerung auch dann weiterhin mit der Transportgeschwindigkeit
(60) erfolgt, wenn der Stellwinkel (α) innerhalb eines vorgegebenen Transportwinkelbereichs
(β) verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Überwachen des Strangwinkels (α) und/oder des
Stellwinkels (α) ein periodisches Messen oder ein kontinuierliches Messen des Strangwinkels
(α) bzw. des Stellwinkels (α) umfasst.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei der Stellwinkel der Strangwinkel
(α) des Tragstrangs (28) gegenüber der Senkrechten ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei der Stellwinkel ein Neigungswinkel
des Halteelements (36) gegenüber einer Ruhekonfiguration des Halteelements (36) ist.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei das Überwachen des Neigungswinkels das periodische
Auslesen oder das kontinuierliche Auslesen eines an dem Halteelement angeordneten
Sensors, insbesondere eines 3D-Kraftsensors oder Magnetsensors, umfasst.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Überführen der Vorrichtung
(10) in den Transportmodus (58) und/oder das Vorliegen des Transportmodus (58) visuell
und/oder akustisch und/oder haptisch angezeigt werden/wird.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Verfahren folgende weitere
Schritte umfasst:
- Überwachen des Stellwinkels (α) daraufhin, ob der Stellwinkel (α) eine vorgegebene,
zweite Transportwinkelschwelle (61) überschreitet;
- bei Überschreiten der zweiten Transportwinkelschwelle (61): Erhöhen der Transportgeschwindigkeit.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Verfahren folgende weitere
Schritte umfasst:
- Überwachen, ob eine Abbruchbedingung erfüllt ist;
- bei Erfüllung der Abbruchbedingung: Überführen der Vorrichtung aus dem Transportmodus
(58) in einen Bremsmodus (64), in welchem die Transportgeschwindigkeit auf null abgebremst
wird.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei es sich bei der Abbruchbedingung
um eine oder mehrere der folgenden Bedingungen handelt:
a) der Stellwinkel (α) unter- oder überschreitet eine vorgegebene Abbruchwinkelschwelle
(62);
b) der Stranganlenkpunkt (30) hat eine vorgegebene Bremsposition erreicht;
c) eine auf die Halteeinrichtung (16) wirkende Kraft übersteigt vorgegebenen Schwellwert;
d) es wird ein, vorzugsweise an der Halteeinrichtung (16) angeordnetes, Bedienelement
betätigt.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, wobei der Bremsmodus (64) mindestens für eine vorgebebene
Minimalbremsdauer tBRK,min aufrechterhalten wird und/oder nach dem Abbremsen auf null für eine vorgegebene Wartezeit
tmin in einem Ruhemodus gewartet wird.