[0001] Die Erfindung betrifft eine Verdampfer-Kondensator-Anordnung, umfassend einen Verdampferabschnitt
mit wenigstens einer zu entwärmenden Fläche und einen Kondensatorabschnitt mit wenigstens
einer zu erwärmenden Fläche, ein an der zu entwärmenden Fläche verdampfendes und an
der zu erwärmenden Fläche kondensierendes Fluid, sowie mindestens eine den Verdampferabschnitt
und den Kondensatorabschnitt koppelnde Verbindungsleitung, beinhaltend eine Kapillarstruktur
zum Führen des kondensierten Fluids vom Kondensatorabschnitt zum Verdampferabschnitt
und einen freien Raum zum Führen des verdampfenden Fluids.
[0002] Die Entwärmung von Bauteilen, die sich während eines Prozesses erwärmen, spielt in
vielen Bereichen eine wichtige Rolle. Hierfür werden beispielsweise sogenannte Heatpipes,
also Wärmerohre, verwendet, da mit diesen eine große Leistung auch über längere Strecken
durch einen kleinen Querschnitt des Bauteils transportiert werden kann. Ein solches
Wärmerohr umfasst eine Verdampfer-Kondensator-Anordnung mit einem Verdampferabschnitt
und einem Kondensatorabschnitt, sowie ein Fluid, das im Verdampferabschnitt, der mit
einer zu entwärmenden Fläche gekoppelt ist respektive eine solche aufweist, verdampft
und am Kondensatorabschnitt, der eine zu erwärmende Fläche aufweist oder mit einer
solchen gekoppelt ist, kondensiert und wieder zum Verdampferabschnitt zurückgeführt
wird. Das heißt, dass das Fluid an der heißen Stelle verdampft und an der kälteren
Stelle rekondensiert. Beim Verdampfen wird Verdampfungsenthalpie aufgenommen, die
bei der Rekondensation wieder abgegeben wird. Dazwischen wird die Wärmeleistung als
latente Wärme über den Massenstrom des verdampften Fluids bewegt. Der Rücktransport
des kondensierten Fluids erfolgt über eine Kapillarstruktur. Als eine solche Kapillarstruktur
wird zumeist ein Maschengewebematerial in das Wärmerohr eingelegt, alternativ kann
auch eine innenperforierte Struktur in ein Rohr aus einem weichen Material, beispielsweise
Kupfer, gezogen werden, das heißt, dass eine Art Kanalstruktur mechanisch ausgebildet
wird. Als Fluid können verschiedene Substanzen eingesetzt werden, beispielsweise organische
niedrig- und hochsiedende Fluide oder Alkalimetalle oder Edelgase oder dergleichen.
[0003] Eines der zentralen Elemente ist die Kapillarstruktur, da über sie die Rückführung
des kondensierten Fluids zum Verdampferabschnitt erfolgt. Denn es muss eine permanente
Fluidrückführung sichergestellt sein, damit der Verdampferabschnitt stets mit Fluid
belegt ist. Ist der Transport des Fluids an die heiße Stelle, also den Verdampferabschnitt,
zu gering, so läuft das System an der heißen Stelle trocken und es kommt zu einer
Überhitzung des zu entwärmenden Bauteils respektive der zu entwärmenden Fläche. Das
Einbringen eines Maschengewebematerials lässt keinen reproduzierbaren Aufbau zu, da
sich letztlich die Kapillarstruktur in Abhängigkeit der Art des Maschengewebes und
des Füllgrades ausbildet, aber auch abhängig davon, wie konkret das Maschengewebe,
das in das Wärmerohr eingedrückt wird, letztlich zu liegen kommt. Die Verwendung einer
innenperforierten, gezogenen Struktur ist, was die Herstellung angeht, sehr aufwändig
und insbesondere auch auf bestimmte Geometrien beschränkt.
[0004] Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, eine demgegenüber verbesserte Verdampfer-Kondensator-Anordnung
anzugeben.
[0005] Zur Lösung dieses Problems ist bei einer Verdampfer-Kondensator-Anordnung der eingangs
genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Kapillarstruktur eine in einem
additiven Auftragsverfahren erzeugte, eine Mehrzahl an Kanälen aufweisende Struktur
ist.
[0006] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, eine Kapillarstruktur zu verwenden, die durch ein
Verfahren mit additivem Materialauftrag hergestellt ist. Ein solches additives Auftragsverfahren,
das auch häufig als generative Fertigung oder "additive manufacturing" bezeichnet
wird und landläufig als "3D-Druck" bekannt ist, ist beispielsweise ein Power-Bed-Fusion-Verfahren
oder ein Direct-Metal-Laser-Meltung-Verfahren. Hierbei wird, allgemein gesprochen,
auf Basis eines Pulvers in Verbindung mit einem ansteuerbaren Laser unter lokalem
Aufschmelzen des Pulvers eine dreidimensionale Struktur, erzeugt. Gestützt auf ein
solches Verfahren wird nun erfindungsgemäß die Kapillarstruktur erzeugt, die in der
erfindungsgemäßen Verdampfer-Kondensator-Anordnung integriert ist.
[0007] Ein besonderer Vorteil der Integration eines solchen Kapillarstrukturbauteils besteht
darin, dass es in einer quasi beliebigen Geometrie hergestellt werden kann, das heißt,
dass die Ausgestaltung der Verdampfer-Kondensator-Anordnung nicht nur auf eine rohrförmige
Geometrie wie im Falle eines üblichen Wärmerohres beschränkt ist, vielmehr können
auch stark davon abweichende Geometrien erzeugt werden, da die Kapillarstruktur geometrisch
sehr variabel erzeugt werden kann und demzufolge auch Verdampfer- und Kondensatorabschnitte
miteinander koppeln kann, die räumlich verschiedenartig zueinander angeordnet sind.
[0008] Ein weiterer besonderer Vorteil der Integration einer additiv hergestellten porösen
Kapillarstruktur liegt darin, dass eine beliebige Anzahl an Kanälen ausgebildet werden
kann. Diese Kanäle sind für den Kapillareffekt entscheidend, über sie wird definiert,
wie groß der rückführbare Fluidstrom ist. Die Kanalgeometrie respektive der Kanalquerschnitt
und der Kanalverlauf kann nun über das additive Auftragsverfahren sehr genau eingestellt
und festgelegt werden, so dass einerseits der gesamte freie Kanalquerschnitt, der
für die Kapillarführung verantwortlich ist, sehr genau eingestellt werden kann, mithin
damit aber auch das Rückführvolumen. Darüber hinaus kann die Kapillarstruktur auch
mit sehr hoher Genauigkeit reproduziert werden, da das additive Auftragsverfahren
computergesteuert ist und hochpräzise reproduzierbar ablaufen kann. Die Kanalausbildung
resultiert aus der Porosität der Kapillarstruktur. Als "Kanal" wird dabei jedes sich
aus der Porosität ergebend, kapillar leitende Volumen innerhalb der Kapillarstruktur
verstanden, also sich aus den miteinander kommunizierenden Lunkern ergebende, verästelte
Hohlraum-Strukturen, die die Kapillarstruktur durchziehen. Daneben können aber auch
definierte Kanalgeometrien ausgebildet werden, also definierte, sich z. B. geradlinig
durch die Kapillarstruktur erstreckende Kanäle, die nicht nur auf der Porosität beruhen,
sondern als definierter Hohlraum gebildet werden.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Verdampfer-Kondensator-Anordnung mit der erfindungsgemäß
integrierten Kapillarstruktur, die darüber hinaus auch einfach und kostengünstig herstellbar
ist, lassen sich demzufolge auf den eigentlichen Anwendungszweck wie auch die gegebenen
räumlichen oder baulichen Gegebenheiten bestmöglich abgestellte Bedingungen für einen
optimalen Entwärmungsbetrieb einstellen. Hervorzuheben ist dabei der hohe Grad an
Gestaltungsfreiheit in der Geometrie des gesamten Kühlsystems, das sich insbesondere
an die gegebenen geometrischen Bedingungen anpassen und den zur Verfügung stehenden
Platz bestmöglich ausnutzen kann. Auch besteht eine hohe Bandbreite in Bezug auf die
zur Herstellung der Kapillarstruktur verwendbaren Materialien, also der Metallpulver,
aus denen die Kapillarstruktur "gedruckt" wird. Es können nahezu beliebige Metalle
respektive Metalllegierungen verwendet werden, von einfachen Chrom-Nickel-Legierungen
bis hin zu chemisch hochresistenten Hochtemperaturlegierungen und Ähnliches.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass sich die Kanäle geradlinig
durch die Kapillarstruktur erstrecken. Das heißt, dass die Kanäle quasi parallel zueinander
verlaufen und sich quasi von dem einen Abschnitt der Kapillarstruktur, der dem Verdampferabschnitt
zugeordnet ist, zum anderen Abschnitt der Kapillarstruktur, der dem Kondensatorabschnitt
zugeordnet ist, erstrecken. Alternativ dazu kann auch vorgesehen sein, dass die Kanäle
mit variierender räumlicher Orientierung durch die Kapillarstruktur laufen. Das heißt,
dass quasi ein beliebiger Kanalverlauf realisiert werden kann. Die Ausbildung unterschiedlicher
Kanalverläufe respektive verschiedener Kanalgeometrien ist ohne weiteres möglich,
da im Rahmen des additiven Auftragsverfahrens während des Aufschmelzens respektive
Auftragens des Metalls gezielt Lunker erzeugt werden können, die miteinander kommunizieren
und in der Summe die Kanäle bilden respektive definieren. Das heißt, dass sich gezielt
eine entsprechend poröse Struktur ausbilden lässt, wobei die Porosität und Permeabilität
in sehr weiten Bereichen eingestellt werden kann. Als Kanal wird daher jeder Weg durch
die poröse Struktur verstanden, der der kapillaren Fluidleitung dienen kann.
[0011] Die Kanäle sollten erfindungsgemäß einen Durchmesser von 20 - 800 µm, insbesondere
von 30 - 600 µm und vorzugsweise von 40 - 500 µm aufweisen. Die Wahl des Kanaldurchmessers
ist also in einem weiten Intervall variierbar und damit den tatsächlichen Gegebenheiten
respektive Anforderungen an das rückzuführende Fluidvolumen anpassbar.
[0012] Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung ist die Kapillarstruktur unmittelbar
mit der zu entwärmenden und der zu erwärmenden Fläche verbunden. Das heißt, dass eine
direkte thermische Kopplung der Kapillarstruktur mit den entsprechenden Flächen gegeben
ist. Eine solche thermische Kopplung ist sowohl dann möglich, wenn die Kapillarstruktur
und die Umgebungskonstruktion, also beispielsweise das Gehäuse des Wärmerohres oder
sonstigen Bauteil separat hergestellt werden und die Kapillarstruktur durch Fügen
mit der jeweiligen Fläche thermisch gekoppelt wird, als auch, wenn beide Teile respektive
das Bauteil insgesamt in einem gemeinsamen additiven Auftragsverfahren hergestellt,
also gemeinsam gedruckt werden, worauf nachfolgend noch eingegangen wird.
[0013] In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Kapillarstruktur über jeweils eine Verbindungsstruktur mit der jeweiligen Fläche
verbunden ist, wobei sich die Verbindungsstrukturen an wenigstens einen sie verbindenden
Verbindungsabschnitt anschließen. Gemäß dieser Erfindungsausgestaltung zeichnet sich
die Kapillarstruktur durch definierte Verbindungsstrukturen an den Bereichen oder
Endabschnitten aus, mit denen sie mit der jeweiligen Fläche des Bauteils oder der
Umgebungskonstruktion thermisch gekoppelt ist. Über diese Verbindungsstruktur, die
beispielsweise zerklüftet oder aufgefächert sein kann, worauf nachfolgend noch eingegangen
wird, kann die für den jeweiligen Zweck im Verdampfer- und Kondensatorabschnitt bestmögliche
Kopplung erreicht werden. Denn die Anforderungen an die Verbindung der Kapillarstruktur
zum Verdampferabschnitt und zum Kondensatorabschnitt sind unterschiedlich und spezifisch.
So muss im Verdampferabschnitt der Dampf aus der Kapillarstruktur herausgeführt werden
respektive so druckverlustarm und damit schnell als möglich abgeführt werden, obwohl
die gesamte Fläche immer mit dem Fluid belegt sein muss und die entstehenden Dampfblasen
den Flüssigkeitsaustritt aus der Kapillarstruktur beeinträchtigen können und der Druckverlust
auf dem Austrittsweg möglichst gering sein soll. Das heißt, dass im Übergang zum Verdampferabschnitt
für eine optimale, schnelle Zufuhr des flüssigen Fluids Sorge getragen werden muss,
gleichzeitig muss aber auch die Fläche selbst hinreichend offen respektive frei sein,
um einen möglichst schnellen Austritt respektive Übergang des Fluids in die Dampfphase
und eine schnelle Abführung des verdampften Fluids hin in Richtung des Kondensatorabschnitts
zu ermöglichen.
[0014] Umgekehrt muss im Bereich des Kondensatorabschnitts sichergestellt werden, dass die
Kondensation so effizient wie möglich erfolgen kann, das heißt mit wenig Druckverlust
und einem hohen Massenstrom. Hier besteht das Problem, dass das verdampfte Fluid,
also der Dampf, am Kondensatorabschnitt nicht direkt auf die zu erwärmende Fläche
für die Wärmeübertragung trifft, sondern auf einen Fluidfilm, gebildet aus bereits
wieder rekondensiertem Fluid, der sich an der flüssiggasförmig-Grenzfläche im Gleichgewicht
mit dem Dampf befindet und damit wärmer ist. Hier ist also, ähnlich wie am Verdampferabschnitt,
der Wärmeübergang nicht optimal. Ziel ist es, das Kondensat von der kalten Fläche
so schnell wie möglich zu entfernen und in anderen Worten die Fläche wieder trocken
zu legen, damit der Prozess der Wärmeübertragung effizient ist. Auch hier ist also
dafür Sorge zu tragen, dass einerseits die Kapillarstruktur rekondensiertes Fluid
so effizient wie möglich aufnimmt, gleichwohl muss die zu erwärmende Fläche hinreichend
frei und offen sein, damit sich eine große Kondensationsfläche ergibt.
[0015] Diesen Anforderungen respektive Problemen kann über die spezifischen Verbindungsstrukturen
Rechnung getragen werden, die, da in ihrer Auslegung respektive Geometrie nahezu beliebig
über das additive Auftragsverfahren erzeugbar, optimal auf die Gegebenheiten angepasst
werden können, so dass sich ein bestmöglicher Wärmeübergang sowohl im Verdampfer-
als auch im Kondensatorabschnitt ergibt.
[0016] Ein weiterer zentraler Punkt ist der Ab- und Antransport des Fluids und der Streckentransport
des Fluids. Engpässe in der Kapillarstruktur oder Abweichungen von der idealen Kapillarität,
wie sie beispielsweise im Stand der Technik über ein verbogenes Maschengewebe oder
dergleichen gegeben sein können, beeinträchtigen die Wärmetransportleistung des Kühlsystems
respektive der Verdampfer-Kondensator-Anordnung, weshalb eine verlässliche, homogene
kapillar leitende Struktur erforderlich ist. Durch das Strömen von gasförmigem Fluid
wird über weite Strecken Wärme transportiert, was wie beschrieben nur möglich ist,
wenn die Rückführung des Kondensats effizient genug ist. Dazu können auch in ungewöhnlichen
Geometrien, insbesondere in nicht rohrförmigen Geometrien, entsprechend geometrisch
ausgebildete kapillar leitende Strukturen beitragen, wenn diese in Bezug auf Schichtdicke
und Permeabilität respektive Kanalgeometrie und -querschnitt entsprechend ausgelegt
sind.
[0017] Diesen Punkten wird, neben den Verbindungsstrukturen, auch insbesondere über den
die beiden Verbindungsstrukturen verbindenden Verbindungsabschnitt Rechnung getragen,
er entscheidend für den Streckentransport des Fluids ist. Während die Verbindungsstrukturen
entscheidend für das Aufnehmen und Abgeben des Fluids sind, ist der Verbindungsabschnitt
für den langen Transportweg des Fluids verantwortlich. Auch er kann, wie vorstehend
bereits beschrieben, optimiert ausgelegt werden, resultierend aus der hohen Variationsmöglichkeit,
verbunden mit einer hohen Präzision, der Erzeugung als 3D-Druckbauteil.
[0018] Die Verbindungsstruktur stellt, wie beschrieben, eine einen möglichst guten Fluidzu-
und -abfluss in bzw. aus der Kapillarstruktur ermöglichende Struktur dar. Zu diesem
Zweck kann sich jede Verbindungsstruktur ausgehend von Verbindungsstellen zum Verbindungsabschnitt
zur jeweiligen Fläche hin verzweigen. Das heißt, dass die Verbindungsstruktur über
definierte Verbindungsstellen mit dem Verbindungsabschnitt gekoppelt ist, wobei über
diese Verbindungsstellen das über die sich verzweigenden Teile der Verbindungsstruktur
entweder aufgenommene Fluid in die Kapillarstruktur respektive den Verbindungsabschnitt
geführt wird respektive aus dem Verbindungsabschnitt über die Verzweigungsstruktur
wieder abgegeben wird. Es ist also quasi eine baumartige, verästelte Struktur vorgesehen,
letztlich also eine bionische Auslegung der Verbindungsstruktur im Hinblick auf eine
konvektive Leitung des Fluids. Hierzu kann jede Verbindungsstruktur eine Mehrzahl
an mit dem Verbindungsabschnitt verbundenen Basisabschnitten aufweisen, wobei sich
an jeden Basisabschnitt eine Mehrzahl an Verzweigungsabschnitten, die mit der jeweiligen
Fläche verbunden sind, anschließt. Diese Verzweigungsabschnitte sind bevorzugt wand-
oder stegartig ausgeführt. Das heißt, dass sich eine verästelte, baumartige Struktur
mit quasi stammartigen Basisabschnitten und sich verästelnden Verzweigungsabschnitten,
die wand- oder stegartig ausgeführt sind, vorgesehen ist. Die wand- oder stegartigen
Verzweigungsabschnitte ermöglichen eine relativ lange Kontaktfläche, aber auch eine
hohe Anzahl an Verbindungszonen zur Fläche, wobei trotz allem ein großer Flächenabschnitt
nicht belegt ist, also frei bleibt, so dass das verdampfende Fluid unmittelbar in
den Gasraum entweichen kann bzw. eine große Kondensationsfläche bleibt.
[0019] Die Basisabschnitte können dabei mehreckig oder zylindrisch oder kegelstumpf- oder
pyramidenstumpfartig ausgeführt sein. Insbesondere eine kegelstumpf- oder pyramidenstumpfartige
Form ermöglicht es, eine größere Fläche im Übergang zum Verbindungsabschnitt zu realisieren,
wobei sich der Basisabschnitt im verschmälernden Bereich dann stark über die wand-
oder stegartigen Verzweigungsabschnitte zur Kontaktfläche hin verzweigt. Eine solche
Geometrie lässt einen hervorragenden Fluidtransport in Verbindung mit einer Ausbildung
einer großflächigen Aufnahme- und Abgabezone zu. Insbesondere solche komplexen, verästelten
oder verzweigten Strukturen können über das additive Auftragsverfahren hergestellt
werden.
[0020] Wie beschrieben, bietet die Integration einer über ein additives Auftragsverfahren,
also 3D-Druck hergestellten Kapillarstruktur eine hohe Variationsmöglichkeit hinsichtlich
der geometrischen Auslegung der Kapillarstruktur. In diesem Zusammenhang ist es erfindungsgemäß
möglich, dass die Verbindungsstrukturen zur gleichen Seite hin an den Verbindungsabschnitt
anschließen, oder zu einander gegenüberliegenden Seiten. Darüber hinaus ist es auch
denkbar, dass die Verbindungsstrukturen unterschiedlich orientiert sind, also zu beliebigen
Seiten oder in beliebige Richtungen orientiert sind. Dies ermöglicht es, sich optimal
an die Position oder die räumliche Anordnung der zu kontaktierenden Flächen anzupassen,
nachdem letztlich die Geometrie der Kapillarstruktur und damit aber auch die räumliche
Lage und Orientierung der Verbindungsstrukturen im 3D-Druck quasi beliebig erzeugbar
sind.
[0021] Zusätzlich oder alternativ ist es auch denkbar, dass die Kapillarstruktur eine Mehrzahl
an rippenartigen Strukturabschnitten aufweist, wobei jeder Strukturabschnitt über
einen länglichen Fußabschnitt mit der zu entwärmenden und/oder der zu erwärmenden
Fläche verbunden ist, an die sich ein erweiternder Abschnitt anschließt. Gemäß dieser
Erfindungsvariante kommen also längliche rippen- oder stegartige Strukturabschnitte
zum Einsatz. Mit diesen länglichen Strukturabschnitten lassen sich längere Strecken
erstellen respektive über längere Strecken im Kondensatorabschnitt Fluid aufnehmen,
wobei diese Streckenstrukturen insbesondere im Kondensatorabschnitt zweckmäßig einsetzbar
sind. Diese rippenartigen Strukturabschnitte können beispielsweise an vertikal stehenden
Wandflächen schräg oder horizontal verlaufend vorgesehen sein, so dass an der Kondensationsfläche
abströmendes Fluid unmittelbar gegen einen solchen Strukturabschnitt strömt und aufgenommen
wird.
[0022] Dabei ist zweckmäßigerweise jeder Strukturabschnitt mit dem Verbindungsabschnitt
verbunden, so dass das über den oder die Strukturabschnitte aufgenommene Fluid auch
unmittelbar über den Verbindungsabschnitt kapillar zurückgeleitet werden kann.
[0023] Bevorzugterweise ist ein solcher Strukturabschnitt querschnittlich gesehen pilzartig
ausgeführt, weist also einen Fuß auf, der sich zum oberen Ende hin pilzartig erweitert.
Dieses Ende endet quasi im Raum, also dem Bereich, durch den das verdampfte Fluid
von dem Verdampferabschnitt zum Kondensatorabschnitt strömt. Auch die Strukturabschnitte
weisen natürlich die vorstehend beschriebenen Kanäle auf bzw. sind porös, leiten also
das Fluid kapillar, so dass sie, da am Verbindungsabschnitt angebunden, Teil der gesamten
Kapillarleitung sind.
[0024] Zweckmäßigerweise ist der oder sind die Strukturabschnitte an einer oder mehreren
Flächen des Kondensatorabschnitts, an denen die Verbindungsstruktur nicht angebunden
ist, angeordnet. Die Verbindungsstruktur ist beispielsweise an einer schräg oder horizontal
verlaufenden Fläche, die eben oder gewölbt sein kann, angeordnet und kann dortseits
anfallendes Kondensat aufnehmen. Die länglichen Strukturabschnitte hingegen sind,
wie bereits beschrieben, zweckmäßigerweise an relativ steil verlaufenden oder vertikal
stehenden Flächen des Kondensatorabschnitts angeordnet und bilden quasi Strömungsbarrieren,
gegen die das Kondensat strömt und an denen es dann aufgenommen wird.
[0025] Die Strukturabschnitte können, wenn geometrisch möglich, entweder direkt mit dem
Verbindungsabschnitt verbunden sein, denkbar ist es aber auch, die Strukturabschnitte
über vergleichbar aufgebaute Koppelabschnitte mit dem Verbindungsabschnitt zu verbinden,
wobei natürlich auch ein solcher Koppelabschnitt entsprechend kanalartig strukturiert
respektive porös ausgeführt ist. Eine solche Ausgestaltung ist beispielsweise denkbar,
wenn über eine vertikale Fläche mehrere Strukturabschnitte verteilt angeordnet sind,
die randseitig beispielsweise über zwei vertikal verlaufende Koppelabschnitte mit
dem beispielsweise horizontal verlaufenden Verbindungsabschnitt verbunden sind. Entscheidend
für die konkrete geometrische Auslegung der Kapillarstruktur ist jedoch, wie vorstehend
beschrieben, stets die Geometrie des zu kühlenden Bauteils respektive die Lage der
relevanten Flächen.
[0026] Gemäß einer zweckmäßigen Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die Kapillarstruktur
eine oder mehrere, in dem im Bereich des Verdampferabschnitts angeordneten Teil der
Kapillarstruktur vorgesehene Leitkanäle, durch die das verdampfte Fluid in einen zum
Kondensatorabschnitt führenden Gasraum tritt, aufweist. Über diese Leitkanäle, die
natürlich ebenfalls im Rahmen des additiven 3D-Drucks ausgebildet werden, werden folglich
definierte Dampfkanäle ausgebildet, durch die das verdampfende Fluid bevorzugt durch
die Kapillarstruktur hindurchtritt, wobei natürlich ein Teil des verdampften Fluids
auch durch die Kapillarstruktur selbst, die wie beschrieben letztlich ein poröses
Bauteil ist, diffundiert. Über diese einen deutlich größeren Durchmesser als die Kapillarkanäle
aufweisenden Leitkanäle kann jedoch eine schnelle, definierte Ableitung eines relativ
großen Gasvolumens erfolgen.
[0027] Gemäß einer besonders zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein,
dass die zu entwärmende und die zu erwärmende Fläche gemeinsam mit der Kapillarstruktur
in dem additiven Auftragsverfahren erzeugt sind. Das additive Auftragsverfahren ermöglicht
es, nicht nur die Kapillarstruktur zu erzeugen, sondern auch die damit gekoppelten
Flächen, so dass sich bereits in diesem Umfang eine monolithische Struktur ergibt,
das heißt, dass die Flächen und die Kapillarstruktur ein einstückiges Bauteil sind.
Dies hat den besonderen Vorteil, dass ein separates Fügen der separat hergestellten
Kapillarstruktur mit den ebenfalls separat hergestellten Flächen nicht erforderlich
ist, welches Fügen Probleme in Bezug auf den Wärmeübergang mit sich bringen kann.
Im 3D-Druckverfahren ist es ohne weiteres möglich, die zu koppelnden Flächen als kompakte,
nicht poröse Flächen auszugestalten, im gleichen Arbeitsschritt aber dann die Kapillarstruktur
entsprechend porös respektive kapillar leitend auszuführen. Verwendet werden kann
hierbei unterschiedliches Material, bevorzugt aber natürlich auch das gleiche Material,
das heißt, dass diese monolithische Struktur aus einem durchgängigen Material besteht
und demzufolge ein unterbrechungsfreier Pfad aus ausschließlich artgleicher Metalllegierung
in allen Bereichen dieser Festkörperstruktur gegeben ist.
[0028] Dieser monolithische Grundgedanke kann aber noch beliebig erweitert werden. Denn
es ist erfindungsgemäß ebenfalls denkbar, zusätzlich eine Vakuumisolierung, die die
zu entwärmende und die zu erwärmende Fläche sowie die Kapillarstruktur einhaust, gemeinsam
in dem additiven Auftragsverfahren herzustellen. Das heißt, dass quasi ein geschlossenes
Vakuumgehäuse hergestellt wird, das die gesamte Verdampfer-Kondensator-Anordnung enthält.
Dieses Gehäuse respektive die Vakuumisolierung stellt sicher, dass nur die Fläche
der Erwärmung und der Entwärmung in thermischem Kontakt mit der äußeren Umgebung stehen
und alle anderen fluidführenden Zonen mit der äußeren Umgebung nur einen sehr geringen
Wärmeaustausch haben. Der mit dem Fluid als Arbeitsmedium gefüllte Bereich des Wärmerohres
enthält für einen effizienten Wärmetransport nur die Moleküle des Arbeitsmediums in
flüssiger oder gasförmiger Form, aber keine anderen Moleküle mit höherem Dampfdruck,
insbesondere keine Inertgase oder Luft, da diese den Stofftransport in der Gasphase
an die kalten Flächen behindern durch den Aufbau eines nicht kondensierenden Gaspolsters.
Der Raum mit dem Kapillarsystem kann mit dem Fluid befüllt werden, was beispielsweise
dadurch erfolgt, dass das eine definierte Menge des Fluids im Rahmen einer Kryo-Kühlung
zunächst gefroren wird und anschließend Vakuum gezogen wird. Dieser Vorgang kann auch
mehrmals zur Entgasung des Fluids wiederholt werden. Anschließend wird bei eingefrorenem
Fluid das System entsprechend gasdicht verschlossen, beispielsweise durch Verlöten,
oder über eine chemisch und thermisch verträgliche Verschlussmasse gasdicht verschlossen,
wonach das System erwärmt wird, so dass das eingefrorene Fluid wieder in den flüssigen
Aggregatzustand übergeht.
[0029] In noch weitergehender Ausgestaltung des monolithischen Gedankens ist es schließlich
denkbar, dass die gesamte Verdampfer-Kondensator-Anordnung monolithischer Teil eines
in dem additiven Auftragsverfahren insgesamt hergestellten Bauteils, insbesondere
in Form eines Wärmerohrs, ist. Das heißt, dass in diesem Fall das Bauteil, insbesondere
das Wärmerohr, vollständig im 3D-Druck hergestellt wird. Das Wärmerohr weist eine
druckfeste Hülle auf, die gegebenenfalls bereits die Vakuumisolierung darstellen kann.
In ihr werden die entsprechenden Flächen wie auch die Kapillarstruktur ausgebildet.
Alternativ zur Herstellung eines Wärmerohrs sind aber natürlich auch beliebige andere
Gegenstände auf diese Weise herstellbar beziehungsweise es kann ein solches Gebilde
um bereits existierende, zu entwärmende Bauteile herum konstruiert werden, wenn das
komplette Ensemble im 3D-Druck hergestellt wird. Es ist im Rahmen der Auslegung respektive
des Designs dieses Bauteils lediglich darauf zu achten, dass der Aufbau im 3D-Druck
ohne Ausbildung von Stützstrukturen möglich ist, und dass das nach dem Drucken im
Bauteil verbliebene Pulver über eine oder mehrere Entpulverungsöffnungen entleert
werden kann, so dass insbesondere der Vakuumbereich entleert werden kann. Über diese
Entpulverungsöffnung kann schließlich das Vakuum gezogen werden, dort erfolgt auch
der vakuumdichte Verschluss, beispielsweise durch ein Vakuum-Lötverfahren in einem
Vakuumofen oder bei niedrigeren Temperaturanforderungen durch ein Verschließen mittels
Aushärten der Verschlussmassen wie Amalgamen, Epoxiden, Polyurethanen oder dergleichen.
[0030] Neben der Verdampfer-Kondensator-Anordnung selbst betrifft die Erfindung ferner ein
Verfahren zur Herstellung eines Bauteils enthaltend eine Verdampfer-Kondensator-Anordnung
der beschriebenen Art. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass ein Bauteilgehäuse
mit einem Verdampferabschnitt mit wenigstens einer zu entwärmenden Fläche und einem
Kondensatorabschnitt mit wenigstens einer zu erwärmenden Fläche, eine den Verdampfer-
und den Kondensatorabschnitt isolierende Vakuumisolierung sowie die zu entwärmende
und die zu erwärmende Fläche verbindende Kapillarstruktur in einem additiven Auftragsverfahren
gemeinsam hergestellt werden und dieses Ensemble auf bereits existierende zu entwärmende
oder zu erwärmende Flächen bereits existierender Bauteile hinzukonstruiert wird. Dabei
kann, je nach herzustellendem Bauteil und dessen geometrische Auslegung, das Bauteilgehäuse
selbst bereits die Vakuumisolierung sein, alternativ dazu kann die Vakuumisolilerung
auch eine separate Isolierschicht sein.
[0031] Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den
im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei
zeigen:
- Fig. 1
- eine Perspektivansicht eines Bauteils enthaltend eine erfindungsgemäße Verdampfer-Kondensator-Anordnung,
- Fig. 2
- eine Schnittansicht entlang der Linie II - II des Bauteils aus Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht entlang der Linie III - III des Bauteils aus Fig. 1,
- Fig. 4
- eine vergrößerte Teilansicht des Verdampferabschnitts mit integrierter Kapillarstruktur,
- Fig. 5
- eine vergrößerte Teilansicht des Kondensatorabschnitts mit integrierter Kapillarstruktur,
- Fig. 6
- eine geschnittene Aufsicht auf das Bauteil gemäß Fig. 1,
- Fig. 7
- eine vergrößerte Teilansicht des Bereichs VII aus Fig. 6,
- Fig. 8
- eine weitere Schnittansicht im Bereich des Kondensatorabschnitts,
- Fig. 9
- eine vergrößerte geschnittene Aufsicht auf die sich oberhalb des Kondensatorabschnitts
erstreckende Kapillarstruktur umfassend mehrere Strukturabschnitte, und
- Fig. 10
- eine perspektivische Schnittansicht im Bereich der Stirnseite des Bauteils im Kondensatorabschnitt.
[0032] Fig. 1 zeigt eine Prinzipdarstellung eines Bauteils 1, enthaltend, siehe die Schnittansicht
gemäß Fig. 2, eine erfindungsgemäße Verdampfer-Kondensator-Anordnung 2. Das Bauteil
1 ist mit allen seinen Elementen ein monolithisches, in einem additiven Auftragsverfahren,
also einem 3D-Druckverfahren wie beispielsweise einem Powder-Bed-Fusion-Verfahren
oder einem Direct-Metal-Laser-Melting-Verfahren hergestelltes Bauteil, also eine monolithische
Struktur.
[0033] Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht durch das Bauteil 1 aus Fig. 1 im Bereich der vorderen
Seitenwände. Das Bauteil 1 weist ein Gehäuse 3 auf, mit entsprechendem Boden, Seitenwänden
etc. Ausgebildet sind im gezeigten Beispiel exemplarisch zwei Räume 4, 5. Unterhalb
der Räume, siehe Fig. 2, respektive entlang der Seitenwände des Raumes 5 ist die Verdampfer-
und Kondensatoranordndung vorgesehen. Diese weist auf respektive ihr zugeordnet ist
eine zu entwärmende Fläche 6 sowie im gezeigten Beispiel fünf zu erwärmende Flächen
7, nämlich die vier Seitenwände und den Boden des Raumes 5. Um dies zu ermöglichen,
weist die Verdampfer-Kondensator-Anordnung 2 einen Verdampferabschnitt 8 sowie einen
Kondensatorabschnitt 9 auf, die quasi über eine Kapillarstruktur 10 miteinander gekoppelt
sind. Die Kapillarstruktur 10 ist, wie beschrieben das gesamte Bauteil, also der Boden,
die Seitenwände etc., ebenfalls in dem additiven Auftragsverfahren gemeinsam mit den
Umgebungsbauteilen monolithisch hergestellt.
[0034] Die Kapillarstruktur 10 weist eine erste Verbindungsstruktur 11 auf, die dem Verdampferabschnitt
8 zugeordnet ist und thermisch mit der zu entwärmenden Fläche 6 gekoppelt ist. Sie
weist ferner eine zweite Verbindungsstruktur 12 auf, die thermisch mit einer der Flächen
7 gekoppelt ist, hier dem Boden und den Seitenflächen. Beide Verbindungsstrukturen
11, 12 sind über einen Verbindungsabschnitt 13 miteinander verbunden. Die Verbindungsstrukturen
11, 12 sowie der Verbindungsabschnitt 13 sind infolge gezielter Einstellung der Betriebsparameter
beim additiven Auftragen porös, und weisen eine Mehrzahl an nicht näher gezeigten
Kanälen auf, die eine Kapillarleitung von am Kondensatorabschnitt 12 anfallendem Fluid
hin zum Verdampferabschnitt 8 ermöglicht. Diese Kanäle bilden sich entweder gezielt
beim Vorgang der additive Fertigung aus, oder ergeben sich aus der Porosität der Kapillarstruktur
10, deren Lunker miteinander kommunizieren, so dass sich ein Porengeflecht, das das
Teil durchsetzt, ergibt. Das Fluid befindet sich in dem geschlossenen Hohlraum, in
dem die Kapillarstruktur 10 aufgenommen ist, wobei dieser Hohlraum über die Wände
einer entsprechenden Vakuumisolierung 14, gebildet von den ihn einhausenden Wänden
des Gehäuses 3, gebildet ist. Die Wände sind in anderen Worten innenseitig die Wand
des Hohlraums für das Kapillarsystem, außenseitig die Wand der Vakuumisolierung.
[0035] Im kontinuierlichen Betrieb, das heißt nach Erwärmung aller im Fluidraum liegenden
und den Fluidraum begrenzenden Festkörperflächen, liegt das Fluid im Verdampferabschnitt
8 flüssig vor. Dieser mit der zu entwärmenden Fläche 6, die also heiß ist, verbundene
Verdampferabschnitt 8 wird demzufolge erwärmt, so dass das Fluid verdampft und in
die Gasphase übergeht. Über einen Gasraum 15 gelangt das verdampfte Fluid in den Kondensatorabschnitt
9, wo es an den Flächen 7 kondensiert. Das Kondensat wird über die Kapillarstruktur
10 dortseits aufgenommen und kapillar über den Verbindungsabschnitt 13 wiederum in
den Verdampferabschnitt 8 geführt.
[0036] Fig. 3 zeigt eine weitere Schnittansicht, in der die Ausgestaltung der Verbindungsstrukturen
11, 12 detaillierter gezeigt ist. Jede Verbindungsstruktur 11, 12 ist thermisch mit
der zu entwärmenden oder erwärmenden Fläche 6, 7 gekoppelt, wobei die Fläche 6, 7
mit einem Belag 16, 17 belegt ist, der aus dem gleichen Material besteht wie die Kapillarstruktur
10 und wie auch bevorzugt das Gehäuse 3. Dieser Belag 16, 17 ist möglichst dünn, so
dass ein guter Wärmeübergang möglich ist. Aufgrund der gemeinsamen Ausbildung in einem
einstufigen 3D-Druckverfahren und damit der Bildung einer monolithischen Struktur
ist eine sehr gute Wärmekopplung gegeben.
[0037] Die Verbindungsstrukturen 11, 12 verzweigen sich jeweils zu der Fläche 6, 7 hin.
An den Verbindungsabschnitt 13 schließt sich jeweils ein hier kegelstumpfartiger Basisabschnitt
18, 19 an, an den sich wiederum wand- oder stegartige Verzweigungsabschnitte 20, 21
anschließen, die dann unmittelbar an die Fläche 6, 7 respektive die daran angebrachten
Beläge 16, 17 angebunden sind. Durch diese Ausgestaltung mit den Basisabschnitten
18, 19 und den entsprechenden Verzweigungsabschnitten 20, 21 ergibt sich quasi eine
baumartige Verästelung, mithin also eine bionische Struktur. Zur jeweiligen Fläche
6, 7 sind eine Vielzahl von Verbindungen gegeben, die länglich und schmal sind, jedoch
in der Summe eine relativ große Flächenankopplung darstellen. Gleichwohl ist die jeweilige
Fläche 6, 7 zu einem Großteil nach wie vor unbelegt, so dass im Falle der Fläche 6
eine große Abdampffläche gegeben ist, die es ermöglicht, dass das Fluid sehr schnell
in die Gasphase übergehen und abdampfen kann, und im Fall der Fläche 7 eine große
Kondensatbildungsfläche gegeben ist, an der das Gas wieder rekondensiert, das dann
über die Verbindungsstruktur 12 respektive die steg- oder wandartigen Verzweigungsabschnitte
21 aufgenommen wird. In Bezug auf die Fluidabgabe im Verdampferbereich 11 wiederum
ermöglicht die verästelte Struktur mit den steg- oder wandartigen Verzweigungsabschnitten
20 eine sehr großflächige und schnelle Fluidabgabe, so dass sichergestellt ist, dass
im Verdampferabschnitt 6 stets genügend Fluid vorhanden ist.
[0038] Fig. 4 zeigt eine vergrößerte Teilansicht des Verdampferbereichs 8. Gut zu sehen
sind wiederum die kegelstumpfartigen Basisabschnitte 18 und die daran anschließenden,
flächigen wand- oder stegartigen Verzweigungsabschnitte 20. Ebenfalls gut zu sehen
ist der dünne Belag 16 auf der zu entwärmenden Fläche 6.
[0039] Fig. 4 zeigt des Weiteren eine Mehrzahl an Leitkanälen 22, die im Verbindungsabschnitt
13 in dem Bereich, der dem Verdampferabschnitt 8 zugeordnet ist, ausgebildet sind.
Diese hier schräg verlaufenden, im 3D-Druck ausgebildeten Leitkanäle 22 ermöglichen
eine sehr rasche Durchleitung des Gases durch den Verbindungsabschnitt 13, so dass
ein schneller Übergang in den Gassammelraum 15 möglich ist, von wo aus das heiße Gas
im gezeigten Beispiel nach rechts zum Kondensatorabschnitt 9 strömen kann.
[0040] Fig. 5 zeigt eine vergrößerte Teilansicht des Kondensatorabschnitts 9. Auch hier
sind nochmals gut die kegelstumpfartigen Basisabschnitte 19 sowie die steg- oder wandartigen
Verzweigungsabschnitte 21 zu erkennen. An den Verbindungsabschnitt 13 schließen sich
hier mehrere schmale, vertikal nach oben verlaufende Koppelabschnitte 23 an, an die
wiederum eine Mehrzahl an hier gewinkelt verlaufenden rippenartigen Strukturabschnitten
24 angeschlossen sind. Auch diese Koppelabschnitte 23 und Strukturabschnitte 24 sind
Teil der gesamten Kapillarstruktur 10, sind also entsprechend porös respektive von
Kanälen durchzogen im 3D-Druck ausgebildet. Die Strukturabschnitte 24 sind an der
zu erwärmenden Fläche 7, die hier vertikal verläuft im Vergleich zu der den Boden
bildenden Fläche 7, angeordnet. Da sich auch an diesen vertikalen Flächen 7 das Kondensat
abscheidet, dienen die Strukturabschnitte 24 dazu, das dort anfallende Kondensat sehr
schnell aufzunehmen und über die Koppelabschnitte 23 in den Verbindungsabschnitt 13
abzuleiten und zum Verdampferabschnitt 8 zu führen. Hierüber wird es ermöglicht, die
Fläche 7 sehr schnell vom Kondensat zu befreien, so dass ein dort ausbildender Kondensatfilm
nur sehr dünn ist und dieser demzufolge die Kondensation möglichst wenig behindert.
Solche Strukturabschnitte 24 sind an allen vier, den Raum 5 begrenzenden Flächen 7
vorgesehen, da an all diesen Flächen eine Kondensatbildung möglich ist. Die Orientierung
der Strukturabschnitte 24 kann dabei auch den Konstruktions- und Bauprinzipien der
jeweiligen additiven Fertigungsmethode folgen.
[0041] Wie auch die Verbindungsstrukturen 11, 12, weisen auch die länglichen Strukturabschnitte
24 eine spezifische Geometrie auf. Sie sind quasi pilzartig ausgeführt und mit einem
Fußabschnitt 25 an der Fläche 7 angebunden. Der Fußabschnitt 25 erweitert sich sodann
in einen pilzkopfartigen Erweiterungsabschnitt 26, der frei im Gasraum 15 endet. Die
Strukturabschnitte 24 sind wie beschrieben rippenartig, erstrecken sich also der Länge
nach über die Fläche 7 und ermöglichen auf diese Weise an vielen Stellen die Kondensataufnahme.
Gezeigt sind in Fig. 7 des Weiteren die Koppelabschnitte 23, die im Bereich der Ecken
aber auch der Flächenmitten verlaufen, siehe insbesondere auch Fig. 6.
[0042] Fig. 8 zeigt nochmals eine Schnittansicht unter Darstellung der Verbindungsstruktur
12 mit den Basisabschnitten 19 und den wand- oder stegartigen Abschnitten 21, aber
auch der Strukturabschnitte 24, die im oberhalb davon befindlichen Bereich des Vakuumraums
ausgebildet sind.
[0043] Fig. 9 zeigt eine Aufsicht auf das Bauteil 1 im Bereich des Raums 5 in geschnittener
Darstellung, aus der die Geometrie der Strukturabschnitte 24 erkennbar ist. Ersichtlich
verschmälert sich der jeweilige Strukturabschnitt 24, um einen Gasdurchtritt von unten
nach oben zu ermöglichen, das heißt, dass so sichergestellt ist, dass die einzelnen
Strukturabschnitte 24 nicht die gegenüberliegende Wand 27 kontaktieren, was den Gasdurchgang
verhindern würde. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Gas an den gesamten Flächen
7 kondensieren kann.
[0044] Während in Fig. 5 an den beiden gegenüberliegenden Seitenflächen winkelartig verlaufende
Strukturabschnitte 24 vorgesehen sind, zeigt Fig. 10 die Stirnfläche, in geschnittener
Ansicht, wobei hier die Strukturabschnitte 24 geradlinig verlaufen, jedoch ebenfalls
zur Mitte ihrer Länge hin schmäler werden, um den Gasdurchtritt von unten nach oben
zu ermöglichen. Hier wird auch gut erkennbar, dass der eigentliche Kondensatorabschnitt
9 sowohl im unteren Bereich als auch im Bereich der Seitenflächen jeweils offen ist
und der Gasdurchtritt möglich ist.
[0045] Bei dieser Ausgestaltung, bei der es sich um eine reine Prinzipanordnung handelt,
um grundsätzlich die Möglichkeit der Ausbildung einer erfindungsgemäßen Verdampfer-Kondensator-Anordnung
darzustellen, sind die beiden Verbindungsstrukturen 11, 12 an unterschiedlichen Seiten
des Verbindungsabschnitts 13 angeordnet, der eine erstreckt sich nach unten im Verdampferabschnitt
8, der andere erstreckt sich nach oben im Kondensatorabschnitt 9. Selbstverständlich
sind auch andere Anordnungen denkbar, beispielsweise dass beide zur gleichen Seite
hin abstehen, oder an Stirnseiten vorgesehen sind etc. Auch kann natürlich die Geometrie
des Verbindungsabschnitts 13 unterschiedlich sein, er muss nicht plattenförmig sein,
er kann auch rundlich sein oder Ähnliches. Die Geometrie der Kapillarstruktur 10 richtet
sich nach dem Bauteil und den gegebenen räumlichen und geometrischen Bedingungen.
Dies ist letztlich ohne weiteres möglich, als, wie beschrieben, zumindest die Kapillarstruktur
10 ein in einem additiven Auftragsverfahren, also im 3D-Druck hergestelltes Bauteil
ist, das hinsichtlich der Geometrie in weiten Teilen gestaltbar ist. Bevorzugt natürlich
wird das gesamte Bauteil als monolithisches 3D-Druckbauteil hergestellt, so dass auch
in Bezug auf das Bauteil selbst respektive dessen Gehäuse und damit die zu koppelnden
Flächen etc. große Designfreiheit besteht. Einziger limitierender Faktor ist letztlich
der 3D-Druck dahingehend, dass die herzustellenden Flächen oder Abschnitte einen Winkel
von 45° gegenüber der Bauplatte nicht unterschreiten sollen, da ansonsten Stützstrukturen
auszubilden wären.
[0046] Die gezeigte Geometrie des Bauteils 1 in den vorstehenden Figuren ist rein exemplarisch
und in keinem Fall beschränkend. Bei dem Bauteil 1 kann es sich um ein beliebiges
Bauteil handeln, das eine zu entwärmende Fläche und eine zu erwärmende Fläche aufweist,
die über eine entsprechende Verdampfer-Kondensator-Anordnung thermisch gekoppelt sind,
die also über das erfindungsgemäße Kühlsystem gekühlt werden sollen. Bei dem Bauteil
kann es sich beispielsweise um ein eigenständiges Wärmerohr handeln, das mit einem
zu kühlenden Drittgegenstand thermisch in Kontakt gebracht wird oder Ähnliches. Dabei
ist der Begriff "Wärmerohr" allgemein zu verstehen, er umfasst nicht nur eine rohrartige
Struktur, sondern eine quasi beliebige Geometrie, die z. B. auch flach und plattenförmig
sein kann, jedoch eine entsprechende Kondensator-Verdampfer-Anordnung enthält. Die
Geometrie eines solchen "Wärmerohrs" kann also beliebig sein. Darüber hinaus kann
die Verdampfer-Kondensator-Anordnung selbst auch integraler Teil eines solchen zu
kühlenden Bauteils selbst sein, muss also nicht erst in Kontakt mit einem zu kühlenden
Drittgegenstand gebracht werden und dergleichen. Insbesondere in einem solchen Fall
lässt sich, da keine Fügeverbindung zu einem externen, zu kühlenden Bauteil erforderlich
ist, aufgrund der monolithischen Ausbildung ein hervorragender Wärmeübergang von der
zu kühlenden Fläche in die Kapillarstruktur 10 respektive die Verdampfer-Kondensator-Anordnung
2 erreichen.
[0047] Fig. 1 zeigt des Weiteren zwei Entpulverungsöffnungen 28, über die nach Beendigung
des 3D-Drucks überschüssiges Metallpulver entnommen wird. Über diese Entpulverungsöffnungen
28 wird darüber hinaus auch das Vakuum im Vakuumabschnitt, in dem wie beschrieben
der Verdampferabschnitt 8, der Kondensatorabschnitt 9 sowie die Kapillarstruktur 10
aufgenommen ist, gezogen. Über sie wird auch das Fluid eingebracht, das beispielsweise
im Rahmen einer Kryo-Kühlung anschließend gefroren wird, wonach das Vakuum gezogen
wird. Schlussendlich werden die Entpulverungsöffnungen 28 abgedichtet, beispielsweise
durch Verlöten oder mit Hilfe eines entsprechend geeigneten Dichtmittels.
[0048] Die in der Kapillarstruktur 10 ausgebildeten Kanäle bzw. porösen kanalartigen Strukturen,
die die gesamte Kapillarstruktur in allen ihren Bereichen durchziehen, haben einen
Durchmesser zwischen 20 - 800 µm, insbesondere zwischen 30 - 600 µm und vorzugsweise
zwischen 40 - 500 µm. Kanäle bzw. Leitstrukturen dieser Größe sind im 3D-Druck ohne
weiteres herstellbar, wozu ein entsprechendes feines Metallpulver zu verwenden ist,
wobei die Ausbildung im Rahmen des digital gesteuerten 3D-Drucks durch entsprechende
Ansteuerung des Lasers erfolgt.
[0049] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- Bauteil
- 2
- Verdampfer-Kondensat-Anordnung
- 3
- Gehäuse
- 4
- Raum
- 5
- Raum
- 6
- entwärmende Fläche
- 7
- entwärmende Fläche
- 8
- Verdampferabschnitt
- 9
- Kondensatorabschnitt
- 10
- Kapillarstruktur
- 11
- Verbindungsstruktur
- 12
- Verbindungsstruktur
- 13
- Verbindungsabschnitt
- 14
- Vakuumisolierung
- 15
- Gasraum
- 16
- Belag
- 17
- Belag
- 18
- Basisabschnitt
- 19
- Basisabschnitt
- 20
- Verzweigungsabschnitt
- 21
- Verzweigungsabschnitt
- 22
- Leitkanal
- 23
- Koppelabschnitt
- 24
- Strukturabschnitt
- 25
- Fußabschnitt
- 26
- Erweiterungsabschnitt
- 27
- Wand
- 28
- Entpulverungsöffnung
1. Verdampfer-Kondensator-Anordnung, umfassend einen Verdampferabschnitt (8) mit wenigstens
einer zu entwärmenden Fläche (6) und einen Kondensatorabschnitt (9) mit wenigstens
einer zu erwärmenden Fläche (7), ein an der zu entwärmende Fläche (6) verdampfendes
und an der zu erwärmenden Fläche kondensierendes Fluid, sowie mindestens eine den
Verdampferabschnitt (8) und den Kondensatorabschnitt (9) koppelnde Verbindungsleitung,
beinhaltend eine Kapillarstruktur (10) zum Führen des kondensierten Fluids vom Kondensatorabschnitt
(9) zum Verdampferabschnitt (8) und einen freien Raum zum Führen des verdampfenden
Fluids, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapillarstruktur (10) eine in einem additiven Auftragsverfahren erzeugte, eine
Mehrzahl an Kanälen aufweisende Struktur ist.
2. Verdampfer-Kondensator-Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Kanäle geradlinig durch die Kapillarstruktur (10) erstrecken, oder dass
die Kanäle mit variierender räumlicher Orientierung durch die Kapillarstruktur laufen.
3. Verdampfer-Kondensator-Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kanäle einen Durchmesser von 20 - 800 µm, insbesondere von 30 - 600 µm, vorzugsweise
von 40 - 500 µm aufweisen.
4. Verdampfer-Kondensator-Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapillarstruktur (10) unmittelbar mit der zu entwärmenden und der zu erwärmenden
Fläche (6, 7) verbunden ist.
5. Verdampfer-Kondensator-Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapillarstruktur (10) über jeweils eine Verbindungsstruktur (11, 12) mit der
jeweiligen Fläche (6, 7) verbunden ist, wobei sich die Verbindungsstrukturen (11,
12) an wenigstens einen sie verbindenden Verbindungsabschnitt (13) anschließen.
6. Verdampfer-Kondensator-Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich jede Verbindungsstruktur (11, 12) ausgehend von Verbindungsstellen zum Verbindungsabschnitt
(13) zur jeweiligen Fläche (6, 7) hin verzweigt.
7. Verdampfer-Kondensator-Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jede Verbindungsstruktur (11, 12) eine Mehrzahl an mit dem Verbindungsabschnitt (13)
verbundenen Basisabschnitten (18, 19) aufweist, wobei sich an jeden Basisabschnitt
(18, 19) eine Mehrzahl an Verzweigungsabschnitten (20, 21), die mit der jeweiligen
Fläche (6, 7) verbunden sind, anschließt.
8. Verdampfer-Kondensator-Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzweigungsabschnitte (20, 21) wand- oder stegartig ausgeführt sind.
9. Verdampfer-Kondensator-Anordnung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisabschnitte (18, 19) mehreckig oder zylindrisch oder kegelstumpf- oder pyramidenstumpfartig
ausgeführt sind.
10. Verdampfer-Kondensator-Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstrukturen (11, 12) zur gleichen Seite hin an den Verbindungsabschnitt
(13) anschließen, oder zu einander gegenüberliegenden Seiten, oder dass die Verbindungsstrukturen
(11, 12) unterschiedlich orientiert sind.
11. Verdampfer-Kondensator-Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapillarstruktur (10) einen Mehrzahl an rippenartigen Strukturabschnitten (24)
aufweist, wobei jeder Strukturabschnitt (24) über einen länglichen Fußabschnitt (25)
mit der zu entwärmenden und/oder der zu erwärmenden Fläche (7) verbunden ist, an die
sich ein sich erweiternder Abschnitt (26) anschließt.
12. Verdampfer-Kondensator-Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Strukturabschnitt (24) mit dem Verbindungsabschnitt (13) verbunden ist.
13. Verdampfer-Kondensator-Anordnung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Strukturabschnitt (24) querschnittlich pilzartig ist.
14. Verdampfer-Kondensator-Anordnung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Strukturabschnitte (24) an einer oder mehreren Flächen (7) des Kondensatorabschnitts
(9), an denen die Verbindungsstruktur (12) nicht angebunden ist, angeordnet sind.
15. Verdampfer-Kondensator-Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapillarstruktur (10) eine oder mehrere, in dem im Bereich des Verdampferabschnitts
(8) angeordneten Teil der Kapillarstruktur (10) vorgesehene Leitkanäle (22), durch
die das verdampfte Fluid in einen zum Kondensatorabschnitt (9) führenden Gasraum (15)
tritt.
16. Verdampfer-Kondensator-Anordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zu entwärmende und die zu erwärmende Fläche (6, 7) gemeinsam mit der Kapillarstruktur
(10) in dem additiven Auftragsverfahren erzeugt sind.
17. Verdampfer-Kondensator-Anordnung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich eine Vakuumisolierung, die die zu entwärmende und die zu erwärmende Fläche
(6, 7) sowie die Kapillarstruktur (10) einhaust, gemeinsam in dem additiven Auftragsverfahren
hergestellt sind.
18. Verdampfer-Kondensator-Anordnung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass sie Teil eines in dem additiven Auftragsverfahren hergestellten Bauteils (1) ist.
19. Verfahren zur Herstellung eines Bauteils enthaltend eine Verdampfer-Kondensator-Anordnung
nach einem der vorangehenden Ansprüche, insbesondere Heatpipe, dadurch gekennzeichnet, dass ein Bauteilgehäuse (3) mit einem Verdampferabschnitt (8) mit wenigstens einer zu
entwärmenden Fläche (6) und einem Kondensatorabschnitt (9) mit wenigstens einer zu
erwärmenden Fläche (7), eine den Verdampfer- und den Kondensatorabschnitt (8, 9) isolierende
Vakuumisolierung sowie die zu entwärmende und die zu erwärmende Fläche (6, 7) verbindende
Kapillarstruktur (10) in einem additiven Auftragsverfahren gemeinsam hergestellt werden.