[0001] Die Erfindung betrifft eine Heizanordnung mit einem Heizelement, das flächig an einem
zu erwärmenden Bauteil anliegt.
[0002] Bei vielen Mess- und Analysengeräten lässt sich durch eine definierte Temperierung
des Aufbaus der Einfluss der Umgebungstemperatur auf das Mess- oder Analysenergebnis
verhindern. In der Gasanalytik kommen Heizvorrichtungen auch dann zum Einsatz, wenn
das zu analysierende Gas Feuchtigkeit enthält und ein Auskondensieren in dem Gerät
verhindert werden soll. Es gibt auch Gasanalysatoren mit Gassensoren, insbesondere
auf der Basis von Halbleitermetalloxiden, die beheizt werden müssen, um überhaupt
sinnvoll messen zu können. Bei Gaschromatographen ist oft eine Erwärmung der Trennsäule
erforderlich, um die gewünschten Trenneigenschaften zu erreichen, oder die zu analysierende
Probe ist eine Flüssigkeit, die verdampft werden muss, bevor sie in die Trennsäule
gelangt.
[0003] In den genannten Fällen kann das gesamte Gerät beispielsweise mittels einer Umluftheizung
beheizt werden, oder die Temperierung erfolgt nur an den Stellen, wo dies erforderlich
ist, um so die Gesamtwärmezufuhr klein zu halten. Oft sind dabei die zu beheizenden
Strukturen geometrisch komplex und der vorhandene Platzbedarf stark eingeschränkt,
so dass entweder Heizelemente in teuren Sonderanfertigungen erforderlich sind oder
auf Heizelemente in Form von punktförmigen bzw. konzentrierten Wärmequellen zurückgegriffen
werden muss.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln und unter Verwendung
von allgemein verfügbaren Standardkomponenten eine gezielte und individuelle Temperierung
bzw. Beheizung von Bauteilen, insbesondere in von Bauteilen von Mess- und Analysengeräten,
zu ermöglichen.
[0005] Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe durch die in Anspruch 1 definierte Heizanordnung
gelöst, von der vorteilhafte Weiterbildungen in den Unteransprüchen angegeben sind.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist somit eine Heizanordnung mit einem flächigen Heizelement
und einem zu erwärmenden Bauteil, wobei das flächige Heizelement aus einer Metallkern-
oder IMS-Leiterplatte besteht, bei der ein Metallkern oder -substrat unter Zwischenlage
einer Isolierschicht eine Kupferschicht trägt, die Kupferschicht zumindest bereichsweise
als Heiz-Leiterbahn ausgebildet ist und das flächige Heizelement mit dem Metallkern
oder -substrat flächig an dem zu erwärmenden Bauteil anliegend an diesem montiert
ist.
[0007] Metallkern- oder IMS-Leiterplatten (Insulated Metallic Substrate) sind in der Regel
aus einem den Metallkern bzw. das Metallsubstrat bildenden Aluminium- oder Kupferträger,
einer Isolationsschicht und einer dünnen Kupferfolie aufgebaut und werden üblicherweise
zur Entwärmung von elektronischen Leistungsbauelementen oder -schaltkreisen verwendet,
die auf der IMS-Leiterplatte montiert werden.
[0008] Anstatt Wärme aus Bauteilen an einen Kühlkörper abzuführen, werden gemäß der Erfindung
Metallkern- oder IMS-Leiterplatten benutzt, um Wärme durch einen Leistungsabfall über
den Widerstand einer Leiterbahn zu erzeugen und an das zu beheizende Bauteil abzuführen.
[0009] Die Heiz-Leiterbahn kann mäanderförmig ausgebildet sein, wobei sie eine vorbestimmte
Fläche abdeckt.
[0010] Die Heizleistung lässt sich einfach an die vorhandenen Bedingungen anpassen, wobei
die erreichbare Leistungsdichte sehr hoch ist. Schon auf kleinen Elementen von z.
B. 20 mm x 40 mm lassen sich Leiterbahnlängen von über einem Meter realisieren, was
bei einer Leiterbahnbreite von 0,15 mm in einem Widerstand von ca. 5 Ohm resultiert.
[0011] Die Heizleistung lässt sich über die Leiterbahndichte, -verteilung und -breiten in
der Fläche individuell verteilen, um z. B. symmetrische Temperaturprofile oder eine
gezielte lokale Erwärmung zu erreichen. Auch kann bei einem einzelnen Heizelement
die Heiz-Leiterbahn in Form von zwei oder mehr getrennten Heizkreisen ausgebildet
sein. Es können auch zwei oder mehr Heizelemente an unterschiedlichen Stellen eines
zu beheizenden Bauelements montiert sein. Bei Verwendung von im Standardprozess des
Herstellers gefertigten IMS-Leiterplatten eignen sich die erfindungsgemäßen Heizelemente
bis etwa 100 °C. Bei Sonderlösungen mit keramischem Dielektrikum zwischen Metallsubstrat
und Kupferschicht können auch höhere Temperaturen erreicht werden.
[0012] Die erfindungsgemäßen Heizelemente sind sehr flach (typischerweise zwischen 0,5 mm
und 1,5 mm) und damit platzsparend. Ihre Montage kann über einfache Schraubverbindungen
durch Bohrlöcher in den Heizelementen erfolgen, wobei sich auch Senkungen für Senkschrauben
für eine besonders flache Montage einfach realisieren lassen. Um einen optimalen Wärmeübergang
zwischen den Heizelementen und den jeweils zu erwärmenden Bauteilen zu ermöglichen,
können die Heizelemente unter Zwischenfügung einer Wärmeleitpaste an die zu erwärmenden
Bauteile montiert sein.
[0013] Die Außenkonturen der flächigen Heizelemente können an die der zu erwärmenden Bauteile
angepasst sein; sie können eben flächig oder ggf. gekrümmt flächig an den jeweiligen
Bauelementen anliegen.
[0014] Die Stromversorgung des Heizkreises oder der Heizkreise kann über reguläre Stecker
oder Kupplungen, z. B. in Form von SMD-Bauteilen auf der Kupferschicht, erfolgen.
Auch können die Heizelemente auf der Seite mit der Kupferschicht mit aktiven Elementen
wie LEDs zur Funktionskontrolle und/oder Temperatursensoren zur kostensparenden Realisierung
einer Temperaturregelung bestückt werden.
[0015] Im Weiteren wird die Erfindung beispielhaft anhand der Figuren der Zeichnung erläutert;
im Einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- ein Beispiel für das flächige Heizelement auf Basis einer IMS-Leiterplatte,
- Fig. 2
- ein Beispiel für den Lagenaufbau einer IMS-Leiterplatte,
- Fig. 3
- ein Beispiel für die erfindungsgemäße Heizanordnung,
- Fig. 4
- unterschiedliche Beispiele für das flächige Heizelement und
- Fig. 5
- ein weiteres Beispiel für das flächige Heizelement.
[0016] Fig. 1 zeigt beispielhaft ein flächiges Heizelement 1 auf Basis einer IMS-Leiterplatte
2 mit einer Kupferschicht, die als Heiz-Leiterbahn 3 ausgebildet ist. Die Heiz-Leiterbahn
3 verläuft mäanderförmig über nahezu die gesamte Fläche des Heizelements 1 und endet
in zwei Kontaktflächen 4, 5 zum Anlöten von hier nicht gezeigten Stromversorgungsleitungen.
Es sind ferner Kontaktflächen 6 zum Auflöten eines ebenfalls nicht gezeigten SMD-Steckverbinders
vorhanden. Die IMS-Leiterplatte 2 enthält zwei Bohrungen zur Montage des Heizelements
1 an ein zu erwärmendes Bauteil.
[0017] Fig. 2 zeigt beispielhaft der prinzipiellen Lagenaufbau der IMS-Leiterplatte 2 mit
einem Metallkern (Metallsubstrat) 9 beispielsweise aus Aluminium oder Kupfer, der
unter Zwischenlage einer Isolierschicht 10 die Kupferschicht 11 trägt.
[0018] Fig. 3 zeigt ein Beispiel für die erfindungsgemäße Heizanordnung, wobei an unterschiedlichen
Stellen eines zu erwärmenden Bauteils 12, hier z. B. einer Analysenkammer eines Gasanalysators,
zwei flächige Heizelemente 13, 14 unter Zwischenfügung einer Wärmeleitpaste 15 montiert
sind. Die Montage erfolgt mittels Schrauben 16, 17 durch die in Fig. 1 gezeigten Bohrlöcher.
Die Außenabmessungen und Gestaltung der Außenkonturen der beiden flächigen Heizelemente
13, 14 sind an die jeweilige Heizaufgabe und das zu erwärmende Bauteil 12 angepasst.
[0019] Fig. 4 zeigt Beispiele für flächige Heizelemente 18 mit unterschiedlichen Außenabmessungen
und Gestaltungen der Außenkonturen.
[0020] Fig. 5 zeigt ein weiteres Beispiel eines flächigen Heizelements 19 mit Bohrlöchern
7, 8 für die Montage, einer mäanderförmigen Heiz-Leiterbahn 3, Kontaktflächen 6 zum
Auflöten eines SMD-Steckverbinders, einer Pick-up Spule 20 zur Erfassung eines externen
Magnetfeldes. Bei dem gezeigten Beispiel kann ein hier nicht gezeigter Polschuh als
Teil eines transformatorischen Magnetkreises durch eine Aussparung 21 in dem Heizelement
hindurchgeführt werden, wobei über die Windungszahl der Pick-up Spule 20 das Übertragungsmaß
definiert ist.
1. Heizanordnung mit einem flächigen Heizelement (1) und einem zu erwärmenden Bauteil
(12), wobei das flächige Heizelement (1) aus einer Metallkern- oder IMS-Leiterplatte
(Insulated Metallic Substrate) (2) besteht, bei der ein Metallkern oder -substrat
(9) unter Zwischenlage einer Isolierschicht (10) eine Kupferschicht (11) trägt, die
Kupferschicht (11) zumindest bereichsweise als Heiz-Leiterbahn (3) ausgebildet ist
und das flächige Heizelement (1) mit dem Metallkern oder -substrat (9) flächig an
dem zu erwärmenden Bauteil (12) anliegend an diesem montiert ist.
2. Heizanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das flächige Heizelement (1) mindestens ein Bohrloch (7, 8) enthält, durch das es
an dem zu erwärmenden Bauteil (12) angeschraubt ist.
3. Heizanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das flächige Heizelement (1) unter Zwischenfügung einer Wärmeleitpaste (6) an dem
zu erwärmenden Bauteil (12) montiert ist.
4. Heizanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenkontur des flächigen Heizelements (1) an die des zu erwärmenden Bauteils
(12) angepasst ist.
5. Heizanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heiz-Leiterbahn (3) mäanderförmig ausgebildet ist und eine vorbestimmte Fläche
abdeckt.
6. Heizanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Heiz-Leiterbahn (3) in Form mindestens zweier Heizkreise ausgebildet ist.
7. Heizanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Kupferschicht (11) mindestens ein Temperatursensor angeordnet ist.