TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schwenkbeschlag zum ausschwenkbaren Lagern eines
Bauteils, sowie auf einen Schrank mit einem solchen Schwenkbeschlag. Insbesondere
weist der Schwenkbeschlag die Merkmale des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs
1 auf.
[0002] Das Bauteil, das mit dem Schwenkbeschlag ausschwenkbar lagerbar ist, kann eine Klappe
zum Verschließen des Schranks sein. Es kann sich ebenso um einen Schwenkkasten handeln,
der über den Schwenkbeschlag nicht nur in dem Schrank sondern beispielsweise auch
in einer Wandnische lagerbar ist.
[0003] Wenn ein Schrank als Oberschrank, beispielsweise oberhalb einer Arbeitsplatte einer
Küche, montiert wird, sind Gegenstände, die auf einem Schrankboden oben in dem Oberschrank
aufbewahrt werden, nicht ohne Weiteres zugänglich, weil sie auch für große Personen
zu hoch über dem Boden liegen. Wenn ein Oberschrank statt mit einem festen Schrankboden
mit einem Schwenkkasten ausgestattet wird, der nach vorne unten herausschwenkbar ist,
kann auf den Inhalt des ausgeschwenkten Schwenkkastens sehr viel leichter zugegriffen
werden.
STAND DER TECHNIK
[0004] Ein Schwenkbeschlag für einen Schrank mit einem Schwenkkasten, der die Merkmale des
Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs 1 aufweist, und ein entsprechender Schrank
sind aus der
EP 1 820 420 B1 bekannt. Beiderseits des Schwenkkastens sind zwei parallel ausgerichtete Parallelogrammlenker
angebracht, die einerseits über erste Schwenklager an einer an einer Seitenwand des
Schranks befestigten ersten Konsole und andererseits über zweite Schwenklager an einer
an einer Seitenwange des Schwenkkastens befestigen zweiten Konsole angelenkt sind.
Die jeweilige erste und zweite Konsole sind plattenförmige Elemente. Mindestens eine
Abstützfeder ist einerseits in einem Anlenkpunkt an einen der Parallelogrammlenker
angelenkt und andererseits an der zugehörigen ersten Konsole an der Seitenwand des
Schranks gehalten. Dabei ist der Anlenkpunkt in dem Parallelogrammlenker verschiebbar
angeordnet, und zum Verschieben und Arretieren des Anlenkpunkts sind Verschiebemittel
vorhanden. Konkret ist der Anlenkpunkt an einem Schlitten angebracht, welcher in Führungen
längs des Parallelogrammlenkers verfahrbar ist. Die Führungen sind in einer über das
erste Schwenklager hinausreichenden Verlängerung des Parallelogrammlenkers ausgebildet.
Bei dem Parallelogrammlenker mit dem Anlenkpunkt handelt es sich um einen der beiden
hinteren Parallelogrammlenker. Die beiden zweiten Schwenklager beider hinteren Parallelogrammlenker
auf beiden Seiten des Schwenkkastens sind über eine Verbindungsstange miteinander
verbunden, die die Schwenkbewegungen der Parallelogrammlenker um deren zweite Schwenklager
miteinander koppelt.
[0005] Durch Verschieben des Anlenkpunkts der Abstützfeder längs des Parallelogrammlenkers
ändert sich der Abstand dieses Anlenkpunkts zu dem ersten Schwenklager des Parallelogrammlenkers
und damit der Hebel mit dem die Abstützfeder auf den Parallelogrammlenker einwirkt.
Auf diese Weise kann die auf den Schwenkkasten wirkende Kraft zum Ausgleich der Gewichtskraft
seiner Masse und der Masse von in ihm angeordneten Gegenständen eingestellt werden
kann. Das Verschieben des Anlenkpunkts der Abstützfeder ist bei dem bekannten Schwenkbeschlag
jedoch aufwändig. Insbesondere ist die Zugänglichkeit der Verschiebemittel zum Verschieben
des Schlittens mit dem Anlenkpunkt nur bei ausgeschwenkten Schwenkkasten gegeben,
wenn die Abstützfeder, bei der es sich hier um eine Gasdruckfeder handelt, maximal
zusammengedrückt ist und entsprechend eine maximale Federkraft bereitstellt.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schwenkbeschlag zum ausschwenkbaren
Lagern eines Bauteils und einen Schrank mit einem solchen Schwenkbeschlag bereitzustellen,
bei denen eine Einstelleinrichtung für eine Abstützfeder einfach betätigbar ist.
LÖSUNG
[0007] Die Aufgabe der Erfindung wird durch einen Schwenkbeschlag mit den Merkmalen des
unabhängigen Patentanspruchs 1 und durch einen Schrank mit einem solchen Schwenkbeschlag
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 14 gelöst. Die Patentansprüche 2 bis 13 sind
auf bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Schwenkbeschlags, der Patentanspruch
15 ist auf eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schranks gerichtet.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0008] Ein erfindungsgemäßer Schwenkbeschlag zum ausschwenkbaren Lagern eines Bauteils weist
mindestens eine Lenkerführung mit einer an einer tragenden Struktur zu befestigenden
ersten Konsole, mit einer an dem Bauteil zu befestigenden zweiten Konsole, mit einem
vorderen und einem hinteren Lenker, wobei die beiden Lenker jeweils an der ersten
Konsole und an der zweiten Konsole um horizontale Lenkerschwenkachsen verschwenkbar
gelagert sind, mit einer mit ihrem einen Federende an einer der beiden Konsolen oder
einem der beiden Lenker abgestützten und über ihr anderes Federende auf den anderen
der beiden Lenker einwirkenden Abstützfeder und mit einer Einstelleinrichtung für
die Abstützfeder auf. Die Einstelleinrichtung weist einen Spannhebel auf, an dem die
Abstützfeder mit ihrem anderen Federende angreift und der in einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schwenkbeschlags um eine horizontale Hebelschwenkachse an dem
anderen der beiden Lenker verschwenkbar gelagert ist, wobei eine beim Ausschwenken
des Bauteils gleichbleibende Schwenkstellung des Spannhebel um die Hebelschwenkachse
gegenüber dem anderen der beiden Lenker einstellbar ist. In einer anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schwenkbeschlags ist der Spannhebel an einem Kraftübertragungshebel,
welcher an der einen der beiden Konsolen um dieselbe Lenkerschwenkachse wie der andere
der beiden Lenker verschwenkbar gelagert ist und über welchen die Abstützfeder auf
den anderen der beiden Lenker einwirkt, ebenfalls um die horizontale Hebelschwenkachse
verschwenkbar gelagert. In dieser zweiten Ausführungsform ist die beim Ausschwenken
des Bauteils gleichbleibende Schwenkstellung des Spannhebel um die Hebelschwenkachse
gegenüber dem Kraftübertragungshebel einstellbar.
[0009] Bei dem erfindungsgemäßen Schwenkbeschlag kann die erste Konsole insbesondere zur
Befestigung an einer Seitenwand der tragenden Struktur und die zweite Konsole zur
Befestigung an einer Seitenwange des Bauteils ausgebildet sein.
[0010] Weiterhin können bei dem erfindungsgemäßen Schwenkbeschlag sowohl erste Abstände
der Lenkerschwenkachsen längs der beiden Lenker als auch zweite Abstände der Lenkerschwenkachsen
längs der beiden Konsolen gleich lang sind, so dass die Lenkerführung eine Parallelogrammführung
mit Parallelogrammlenkern ist.
[0011] Ein erfindungsgemäßer Schwenkbeschlag für einen Schrank mit einem herausschwenkbaren
Schwenkkasten weist entsprechend mindestens eine Parallelogrammführung mit einer an
einer Seitenwand zu befestigenden ersten Konsole, einer an einer Seitenwange des Schwenkkastens
zu befestigenden zweiten Konsole, einem vorderen und hinteren Parallelogrammlenker,
wobei die beiden Parallelogrammlenker jeweils an der ersten und an der zweiten Konsole
um horizontale Lenkerschwenkachsen verschwenkbar gelagert sind, eine mit ihrem einen
Federende an einer der Konsolen oder einem der beiden Lenker abgestützten und über
ihr anderes Federende auf den anderen der beiden Parallelogrammlenker einwirkenden
Abstützfeder und eine Einstelleinrichtung für die Abstützfeder auf; und er ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Einstelleinrichtung einen Spannhebel aufweist, an dem die
Abstützfeder mit ihrem anderen Federende angreift und der in einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schwenkbeschlags an dem anderen der beiden Parallelogrammlenker
um eine horizontale Hebelschwenkachse verschwenkbar gelagert ist, wobei eine beim
Herausschwenken des Schwenckastens gleichbleibende Schwenkstellung des Spannhebels
um die Hebelschwenkachse gegenüber dem anderen der beiden Parallelogrammlenker einstellbar
ist. In einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schwenkbeschlags ist der
Spannhebel an einem Kraftübertragungshebel, welcher an der einen der beiden Konsolen
um dieselbe Lenkerschwenkachse wie der andere der beiden Parallelogrammlenker verschwenkbar
gelagert ist und über welchen die Abstützfedern auf den anderen der beiden Parallelogrammlenker
einwirkt, um die horizontale Hebelschwenkachse verschwenkbar gelagert, wobei die beim
Herausschwenken des Schwenkkastens gleichbleibende Schwenkstellung des Spannhebels
um die Hebelschwenkachse gegenüber dem Kraftübertragungshebel einstellbar ist.
[0012] Auch wenn im Folgenden allgemein von einem ausschwenkbaren Bauteil, einer Lenkerführung
und Lenkern die Rede ist, ist darunter immer auch die spezielle Bedeutung eines ausschwenkbaren
Schwenkkastens, einer Parallelogrammführung und von Parallelogrammlenkern zu verstehen.
[0013] Soweit hier von Konsolen die Rede ist, können diese eine beliebige räumliche Ausgestaltung
aufweisen, solange sie ihre hier angegebenen Funktionen erfüllen, nämlich der verschwenkbaren
Lagerung der Lenker um die horizontalen Lenkerschwenkachsen und die Möglichkeit zur
Befestigung an der tragenden Struktur bzw. dem ausschwenkbaren Bauteil. Dabei soll
die Möglichkeit zur Befestigung der zweiten Konsole an dem ausschwenkbaren Bauteil
die Möglichkeit ausdrücklich einschließen, dass die zweite Konsole einstückig mit
dem ausschwenkbaren Bauteil ausgebildet ist oder dieses ausschwenkbare Bauteil teilweise
oder sogar ganz ausbildet. Entsprechend schließt die Möglichkeit der Befestigung der
ersten Konsole an der tragenden Struktur grundsätzlich auch die Möglichkeit ein, die
erste Konsole einstückig mit dieser tragenden Struktur oder als Teil dieser tragenden
Struktur auszubilden.
[0014] Die Abstützfeder des erfindungsgemäßen Schwenkbeschlags dient dazu, das von der Masse
des ausschwenkbaren Bauteils und von der Masse darin oder daran angeordneter Gegenstände
ausgehende Gewichtskraft beim Ausschwenken des ausschwenkbaren Bauteils zumindest
teilweise auszugleichen. So werden Beschleunigungen des ausschwenkbaren Bauteils durch
die Gewichtskraft beim Ausschwenken reduziert und das Wiedereinschwenken des ausschwenkbaren
Bauteils wird erleichtert.
[0015] Die Einstelleinrichtung für die Abstützfeder verändert den Hebelarm, unter dem die
Federkraft der Abstützfeder auf den anderen der beiden Lenker einwirkt. Dieser Hebelarm
ist so lang wie ein Abstand eines Angriffspunkts des anderen Endes der Abstützfeder
an dem Spannhebel von der Lenkerschwenkachse zwischen dem anderen der beiden Lenker
und der einen der beiden Konsolen; und er bestimmt die Gewichtskraft, die von der
Federkraft kompensiert wird. Zudem ändert die Einstellvorrichtung die Vorspannung,
unter der die Abstützfeder steht. Dabei kann die Vorspannung der Abstützfeder grundsätzlich
zusammen mit dem Hebelarm, über den die Federkraft der Abstützfeder auf den anderen
der Lenker einwirkt, aber alternativ auch in Gegenrichtung zu diesem Hebelarm größer
werden.
[0016] Der Spannhebel der erfindungsgemäßen Einstelleinrichtung, an dem die Abstützfeder
mit ihrem anderen Federende angreift, ist über die horizontale Hebelschwenkachse entweder
direkt an dem anderen der beiden Lenker oder an dem zwischengeschalteten Kraftübertragungshebel
verschwenkbar gelagert. Durch Einstellen der Schwenkstellung des Spannhebels um die
Hebelschwenkachse gegenüber dem anderen der beiden Lenker bzw. dem Kraftübertragungshebel
wird die Einstelleinrichtung für die Abstützfeder eingestellt. Die eingestellte Schwenkstellung
bleibt in der folgenden Verwendung des erfindungsgemäßen Schwenkbeschlags gleich,
d. h. insbesondere beim Ausschwenken des über den Schwenkbeschlag an der tragenden
Struktur gelagerten Bauteils.
[0017] Die Schwenkstellung des Spannhebels um die Hebelschwenkachse ist durch den von dem
Spannhebel selbst gebildeten Hebelarm auch gegen die Federkraft der Abstützfeder leicht
einstellbar. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich der Spannhebel über mehr als die
Entfernung des Angriffspunkts des anderen Federendes der Abstützfeder an dem Spannhebel
zu der Hebelschwenkachse von der Hebelschwenkachse weg erstreckt. Konkret kann die
Erstreckung des Spannhebels mindestens zweimal oder auch mindestens dreimal oder noch
größer sein als der genannte Abstand.
[0018] Wenn bei dem erfindungsgemäßen Schwenkbeschlag die Hebelschwenkachse längs des anderen
der beiden Lenker zwischen dessen Lenkerschwenkachse, um die er an der einen der beiden
Konsolen verschwenkbar gelagert ist, und dessen Lenkerschwenkachse, um die er an der
anderen der beiden Konsolen verschwenkbar gelagert ist, angeordnet ist, steht der
Spannhebel verglichen mit seinem Hebelarm allenfalls wenig über die Lenkerschwenkachse
zwischen dem anderen der beiden Lenker und der einen der beiden Konsolen über. Damit
ist ein kompakter Aufbau des erfindungsgemäßen Schwenkbeschlags erreicht. Wenn dann
der Angriffspunkt des anderen Federendes der Abstützfeder längs des anderen der beiden
Lenker zwischen der Hebelschwenkachse einerseits und der Lenkerschwenkachse zwischen
dem anderen der beiden Lenker und der einen der beiden Konsolen andererseits angeordnet
ist, wird mit dem Heranschwenken des Spannhebels an den anderen der beiden Lenker
unter Erhöhung der Vorspannung der Abstützfeder der Hebelarm kleiner, über den die
Federkraft der Abstützfeder auf den anderen der Lenker einwirkt. Dabei ist der Effekt
der Veränderung des Hebelarms bis zum Erreichen der vollständig ausgeschwenkten Stellung
des Bauteils größer als derjenige der Veränderung der Vorspannkraft. Umgekehrt sorgt
diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schwenkbeschlags dafür, dass das von der
Abstützfeder auf den anderen der Lenker zu Beginn des Ausschwenkens des Bauteils,
also dann, wenn das ausschwenkbare Bauteil über seine Gewichtskraft noch kein größeres
Drehmoment auf den anderen der Lenker ausübt, immer etwa gleich ist. Bei kleinerem
Hebel ist die Vorspannung der Abstützfeder größer und bei größerem Hebel ist die Vorspannung
der Abstützfeder kleiner.
[0019] Bei dem erfindungsgemäßen Schwenkbeschlag kann eine der Abstützfeder entgegenwirkende
Gegenfeder mit ihrem einen Gegenfederende an dem Spannhebel und mit ihrem anderen
Gegenfederende an dem anderen der beiden Lenker oder an dem Kraftübertragungshebel
angreifen. Diese Gegenfeder kompensiert beim Einstellen der Schwenkstellung des Spannhebels
einen Teil der auf den Spannhebel einwirkende Vorspannung der Abstützfeder. Dabei
kann eine vollständige Kompensation für die Schwenkstellung des Spannhebels vorgesehen
sein, die der geringsten Vorspannung der Abstützfeder entspricht und aus der heraus
dann alle weiteren Schwenkstellungen des Spannhebels mit begrenztem Kraftaufwand erreichbar
sind. Bei eingestellter Schwenkstellung des Spannhebels ist die Gegenfeder für die
Funktion des erfindungsgemäßen Schwenkbeschlags wirkungslos. Sie dient ausschließlich
dazu, die Einstellung der Schwenkstellung des Spannhebels um die Hebelschwenkachse
zu erleichtern.
[0020] Vorzugsweise ist bei dem erfindungsgemäßen Schwenkbeschlag die Schwenkstellung des
Spannhebels um die Hebelschwenkachse gegenüber dem anderen der beiden Lenker oder
dem Kraftübertragungshebel werkzeuglos einstellbar. Dies kann zum Beispiel durch eine
Stellschraube bewirkt werden, die mit ihrem Schraubenkopf an dem anderen der beiden
Lenker oder dem Kraftübertragungshebel abgestützt ist und die mit ihrem Außengewinde
in ein Innengewinde in einer drehfest an dem Spannhebel abgestützten Schraubenmutter
eingreift. Durch Verdrehen des Kopfs kann dann der Spannhebel gegenüber dem anderen
der beiden Lenker oder dem Kraftübertragungshebel verschwenkt werden.
[0021] Während eine Stellschraube eine stufenlose Veränderung der Schwenkstellung des Spannhebels
ermöglicht, ist es praktisch ausreichend, wenn der erfindungsgemäße Schwenkbeschlag
eine Einstellung der Schwenkstellung des Spannhebels in Stufen ermöglichen. Dabei
kann der Spannhebel in jeder der möglichen Schwenkstellungen durch ein Fixierelement
fixiert werden, dass beispielsweise durch fluchtende Löcher in dem Spannhebel und
dem anderen der beiden Lenker oder dem Kraftübertragungshebel hindurchgreift. Dieses
Fixierelement kann eine Schraube mit überstehendem Schraubenkopf sein, die in den
fluchtenden Löchern mit einer aufgeschraubten Schraubenmutter gesichert wird.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schwenkbeschlags weist
eine Arretiereinrichtung zum Festlegen des Spannhebels in verschiedenen Schwenkstellungen
um die Hebelschwenkachse eine Reihe von in Umfangsrichtung um die Hebelschwenkachse
untereinander beabstandeten, jeweils radial zu der Hebelschwenkachse verlaufenden
und einseitig offenen Ausnehmungen in dem anderen der beiden Lenker oder in dem Kraftübertragungshebel
und ein radial zu der Hebelschwenkachse an dem Spannhebel geführtes Arretierelement
auf, das zum radialen Eingriff in einen Teil der Ausnehmungen ausgebildet ist. Dabei
kann dieser Teil der Ausnehmungen eine einzige Ausnehmung sein. Der Eingriff des Arretierelements
in den Teil der Ausnehmungen ist gegen die Kraft einer Arretierfeder lösbar, um die
Schwenkstellung verändern zu können. An dem Arretierelement kann ein Handgriff ausgebildet
sein, um das Arretierelement besonders einfach gegen die Kraft der Arretierfeder aus
dem Eingriff lösen und in einen anderen Eingriff überführen zu können. Dies bedeutet
das Einstellen einer anderen Schwenkstellung des Spannelements.
[0023] In der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schwenkbeschlags mit dem zusätzlichen
Kraftübertragungshebel kann dafür Sorge getragen werden, dass die Abstützfeder nur
so lange über den Kraftübertragungshebel auf den anderen der Lenker einwirkt, wie
dieser beim Ausschwenken des Bauteils aus einer nach hinten geneigten Ausgangsstellung
gegenüber der einen der beiden Konsolen um die dazwischen ausgebildete Lenkerschwenkachse
zumindest bis in eine Mindestschwenkstellung verschwenkt ist. In der Mindestschwenkstellung
kann der andere der beiden Lenker von seiner Lenkerschwenkachse, um die er an der
ersten Konsole verschwenkbar gelagert ist, senkrecht nach oben zeigen oder um seine
Lenkerschwenkachse aus der Ausgangsstellung heraus insbesondere nach vorne leicht
geneigt sein. Die leichte Neigung beträgt typischerweise maximal 20°, oft maximal
10° oder nur maximal 5°. Eine solche Mindestschwenkstellung für das Einwirken der
Abstützfeder bedeutet insbesondere, dass die Abstützfeder den anderen der Lenker und
damit das ausschwenkbare Bauteil beim Wiedereinschwenken nicht bis in die Ausgangsstellung
hinein beaufschlagt. Die Ausgangsstellung erreicht der andere der Lenker und mit ihm
das Ausschwenkbare Bauteil durch Masseträgheit und nach dem Durchlaufen des Totpunkts
bei senkrecht ausgerichtete Lenkern infolge der Gewichtskraft des Bauteils und von
darin oder daran angeordneten Gegenständen sowieso problemlos. Wenn dann die Abstützfeder
weiter auf den anderen der Lenker und darüber auf das Bauteil einwirken würde, würde
dies zu einem harten Anschlagen des Bauteils beim Wiedereinnehmen seiner Ausgangsstellung
führen.
[0024] Um zu realisieren, dass die Abstützfeder erst ab dessen Mindestschwenkstellung auf
den anderen der Lenker einwirkt, kann der Kraftübertragungshebel unter Einwirkung
der Abstützfeder über einen ersten einseitigen Anschlag an dem anderen der Lenker
anschlagen, wobei der Kraftübertragungshebel unter Einwirkung der Abstützfeder in
der Mindestschwenkstellung des anderen der Lenker über einen zweiten einseitigen Anschlag
an der einen der Konsolen anschlägt. Unter Einwirkung der Abstützfeder liegt der Kraftübertragungshebel
daher über den ersten einseitigen Anschlag an dem anderen der Lenker an und vollführt
dieselbe Schwenkbewegung gegenüber der einen der Konsolen, bis er in der Mindestschwenkstellung
des anderen der Lenker über den zweiten Anschlag an der einen der Konsolen anschlägt.
Dann wird die Federkraft der Feder über den Kraftübertragungshebel und den zweiten
Anschlag an der Konsole abgestützt und der andere der Lenker ist zwischen seiner Mindestschwenkstellung
und seiner Ausgangsstellung von der Federkraft der Abstützfeder frei. Damit wird nicht
nur verhindert, dass der Schwenkbeschlag bis zum Anschlagen an der jeweiligen tragenden
Struktur mit der Federkraft beaufschlagt und entsprechend beschleunigt wird. Auch
das Ausschwenken des Bauteils wird erleichtert, da dafür die Federkraft der Abstützfeder
bis zum Erreichen der Mindestschwenkstellung nicht überwunden werden muss. Die Mindestschwenkstellung
kann dabei so gewählt werden, dass die Federkraft ab der Mindestschwenkstellung bereits
zu einem relevanten Anteil von der Gewichtskraft des Bauteils und der darin oder daran
angeordneten Gegenstände überwunden wird.
[0025] Es versteht sich, dass ein Anschlagen des zweiten einseitigen Anschlags an der einen
der Konsolen das Einwirken der Abstützfeder auf den anderen der Lenker nur dann beendet,
wenn die Abstützfeder mit ihrem einen Federende an der einen der beiden Konsolen abgestützt
ist. Dies ist auch allgemein bevorzugt, selbst wenn die Abstützfeder des erfindungsgemäßen
Schwenkbeschlags mit ihrem einen Federende grundsätzlich auch an dem einen der beiden
Lenker abgestützt sein kann.
[0026] Bevorzugt ist es bei dem erfindungsgemäßen Schwenkbeschlag, wenn der andere der beiden
Lenker, auf den die Abstützfeder einwirkt, der vordere der beiden Lenker ist. Genauso
ist es bevorzugt, wenn die eine der beiden Konsolen, an der die Abstützfeder mit ihrem
einen Federende abgestützt ist, die an der tragenden Struktur zu befestigende erste
Konsole ist. Wenn diese beiden Merkmale realisiert sind, ist die Einstelleinrichtung
bei nicht ausgeschwenktem Bauteil besonders gut zugänglich, so dass sie einfach bei
nur unter ihrer Vorspannung stehender Abstützfeder betätigt werden kann. Zudem werden
Kräfte und Momente die beim Einstellen der Einstelleinrichtung auf den Schwenkhebel
ausgeübt werden, über die erste Konsole und damit direkt an der tragenden Struktur
abgestützt. Diese Kräfte wirken nicht einmal auf den anderen der Lenker ein, wenn
die Abstützfeder erst ab der Mindestschwenkstellung auf ihn einwirkt und der Kraftübertragungshebel
bis dahin über den zweiten Anschlag an der ersten Konsole abgestützt ist.
[0027] Bei dem erfindungsgemäßen Schwenkbeschlag kann neben der Abstützung für das ausschwenkbare
Bauteil durch die Abstützfeder auch eine Dämpfung für die Bewegung des Bauteils, insbesondere
beim Erreichen seiner Endstellungen vorgesehen sein. Konkret kann zwischen dem einen
oder dem anderen der beiden Lenker und der einen oder der anderen der beiden Konsolen
eine Dämpfungseinrichtung mit einer konsolenfesten Basis, einem lenkerfesten Rotor
und mindestens einem zwischen der Basis und dem Rotor wirksamen Dämpfer angeordnet
sein. Der mindestens eine Dämpfer kann eine Rotationsbremse für den jeweiligen Lenker,
ein einfach wirkender Anschlagdämpfer für eine der Endstellungen des Bauteils oder
ein doppeltwirkender Anschlagdämpfer für beide Endstellungen des Bauteils sein.
[0028] In einer speziellen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schwenkbeschlags ist der
doppeltwirkende Anschlagdämpfer in einer Aufnahme des konsolenfesten Teils zwischen
zwei Konsolenanschlägen linear verschieblich gelagert. In einer Lenkerschwenkrichtung
wird der Anschlagdämpfer dann von einem Lenkeranschlag an dem lenkerfesten Rotor gegen
den einen Konsolenanschlag und in der anderen Lenkerschwenkrichtung von einem Mitnehmerende
eines an der konsolenfesten Basis parallel zu dem Anschlagdämpfer linear verschieblich
gelagerten Mitnehmers gegen den anderen Konsolenanschlag beaufschlagt. Das andere
Mitnehmerende des Mitnehmers kann in ein kreisbogensegmentförmiges Langloch in dem
lenkerfesten Rotor eingreifen um die Schwenkbewegung des jeweiligen Lenkers auf einfache
aber ausreichende Weise mit der Linearbewegung des Mitnehmers zu koppeln.
[0029] Die Dämpfungseinrichtung des erfindungsgemäßen Schwenkbeschlags kann insbesondere
an der einen der beiden Konsolen angeordnet sein, an der auch das eine Ende der Abstützfeder
abgestützt ist. Sie ist dann aber vorzugsweise zwischen dem einen der beiden Lenker
und der einen der beiden Konsolen wirksam. So wirkt die Dämpfungseinrichtung auf den
einen und die Abstützfeder auf den anderen der beiden Lenker ein.
[0030] Typischerweise wird ein erfindungsgemäßer Schwenkbeschlag neben der mindestens einen
Lenkerführung eine weitere gleiche Lenkerführung aufweisen, deren erste Konsole in
einem weiteren Bereich an der tragenden Struktur zu befestigen ist und deren zweite
Konsole in einem weiteren Bereich an dem Bauteil zu befestigen ist. Dabei versteht
es sich, dass die Lenkerschwenkachsen zwischen den Lenkern beider Lenkerführungen
und den an der tragenden Struktur zu befestigen ersten Konsolen ebenso koaxial auszurichten
sind wie die Lenkerschwenkachsen zwischen den Lenkern der beiden Lenkerführungen und
den an dem Bauteil zu befestigenden zweiten Konsolen. Daher ist im Folgenden zum Teil
auch nur von einer Schwenkachse die Rede, wenn zwei koaxial zueinander auszurichtende
Schwenkachsen der beiden Lenkerführungen angesprochen werden.
[0031] Einer der beiden Lenker der mindestens einen Lenkerführung und der entsprechende
Lenker der weiteren Lenkerführung können jeweils eine über eine der Lenkerschwenkachsen
hinausreichende Verlängerung aufweisen, und die freien Enden der beiden Verlängerungen
können durch eine Synchronisierungsstange starr miteinander verbunden sein. Die Synchronisierungsstange
synchronisiert die Schwenkbewegungen der beiden Lenker der mindestens einen und der
weiteren Lenkerführung untereinander, so dass das von dem erfindungsgemäßen Schwenkbeschlag
geführte Bauteil insgesamt parallel geführt ist.
[0032] Vorzugsweise sind die Verlängerungen an den in der Ausschwenkrichtung des Bauteils
hinter den anderen Lenkern angeordneten einen Lenkern vorgesehen, und sie reichen
über die Schwenkachse zwischen den einen Lenkern und den ersten Konsolen der beiden
Lenkerführungen hinaus. Damit liegt die Synchronisierungsstange immer hinten, z. B.
in dem jeweiligen Schrank als tragende Struktur, und bietet so minimales Kollisionspotential
beim Ausschwenken des Bauteils.
[0033] Bei einem erfindungsgemäßen Schrank mit einem Korpus, einem ausschwenkbar an dem
Korpus gelagerten Bauteil und einem mindestens eine Lenkerführung aufweisenden erfindungsgemäßen
Schwenkbeschlag, wobei die erste Konsole der mindestens einen Lenkerführung an dem
Korpus befestig ist und wobei die zweite Konsole der mindestens einen Lenkerführung
an dem Bauteil befestigt ist, ist die erste Konsole der mindestens einen Lenkerführung
an einer Seitenwand des Korpus befestigt und das Bauteil ist ein Schwenkkasten, wobei
die zweite Konsole der mindestens einen Lenkerführung an einer Seitenwange des Schwenkkastens
befestigt ist. Das Bauteil kann aber auch eine Schwenkklappe sein, wobei die zweite
Konsole der mindestens einen Lenkerführung an einer Frontplatte der Schwenkklappe
befestigt ist.
[0034] Bei einem erfindungsgemäßen Schrank mit einem zwei Seitenwände aufweisenden Korpus,
mit einem zwei Seitenwangen aufweisenden Schwenkkasten und mit dem zwei Lenkerführungen
aufweisenden erfindungsgemäßen Schwenkbeschlag sind die ersten Konsolen der beiden
Lenkerführungen jeweils an einer der beiden Seitenwände befestigt und sind die zweiten
Konsolen der beiden Lenkerführung jeweils an einer der beiden Seitenwangen befestigt.
Anders gesagt ist der Schwenkkasten des erfindungsgemäßen Schranks so über den erfindungsgemäßen
Schwenkbeschlag in dem Korpus gelagert, dass er aus dem Korpus herausschwenkbar ist.
Der Schrank kann zusätzlich eine oder mehrere Türen zum Verschließen einer Öffnung
aufweisen, durch die hindurch der Schwenkkasten herausschwenkbar ist.
[0035] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibung genannten Vorteile von
Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und
können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend
von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Ohne dass hierdurch
der Gegenstand der beigefügten Patentansprüche verändert wird, gilt hinsichtlich des
Offenbarungsgehalts der ursprünglichen Anmeldungsunterlagen und des Patents Folgendes:
weitere Merkmale sind den Zeichnungen - insbesondere den dargestellten Geometrien
und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung
und Wirkverbindung - zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher
Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche
ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich
und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen
dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können
auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können
in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung
entfallen.
[0036] Die in den Patentansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich
ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als
die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs
"mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von einer Abstützfeder die Rede ist,
ist dies so zu verstehen, dass genau eine Abstützfeder, zwei Abstützfedern oder mehr
Abstützfedern vorhanden sind. Die in den Patentansprüchen angeführten Merkmale können
durch andere Merkmale ergänzt werden oder die einzigen Merkmale sein, die das jeweilige
Erzeugnis aufweist.
[0037] Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung
des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen
lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu machen.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0038] Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter erläutert und beschrieben.
- Fig. 1
- ist eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schwenkbeschlags.
- Fig. 2
- ist eine Detailansicht einer Einstelleinrichtung des Schwenkbeschlags gemäß Fig. 1.
- Fig. 3
- ist eine Detailansicht einer Dämpfungseinrichtung des Schwenkbeschlags gemäß Fig.
1.
- Fig. 4
- zeigt einen erfindungsgemäßen Schrank mit einem durch den erfindungsgemäßen Schwenkbeschlag
geführten Schwenkkasten und
- Fig. 5
- zeigt den aus dem Schrank gemäß Fig. 4 herausgeschwenkten Schwenkkasten.
FIGURENBESCHREIBUNG
[0039] Der in
Fig. 1 gezeigte Schwenkbeschlag 1 weist eine erste Konsole 2 zur Befestigung an einer Seitenwand
eines hier nicht dargestellten Schranks auf. Zur Befestigung der Konsole 2 an der
Seitenwand sind in der im Wesentlichen plattenförmigen Konsole 2 Befestigungslöcher
3 vorgesehen. An der Konsole 2 sind zwei gleich lange Lenker 4 und 5 um gleich beabstandete
horizontal verlaufende Lenkerschwenkachsen 6 und 7 verschwenkbar gelagert. Die Lenker
4 und 5 sind über weitere horizontale Lenkerschwenkachsen 8 und 9 an einer zweiten
Konsole 10 verschwenkbar gelagert. An bzw. in der zweiten Konsole 10 sind eine Befestigungskontur
11 sowie Befestigungslöcher 13 zur Befestigung an einer Seitenwange eines Schwenkkastens
des hier nicht dargestellten Schranks und ein Anschlag 14 für den Lenker 5 in der
in Fig. 1 dargestellten Ausgangsstellung des Schwenkbeschlags 1 sowie ein Anschlag
12 für den Lenker 4 in einer maximal aus der Ausgangsstellung heraus geschwenkten
Stellung ausgebildet. Aus der Ausgangsstellung heraus ist die Konsole 10 gegenüber
der Konsole 2 längs eines Kreisbogens um die Lenkerschwenkachse 6 nach links unten
verschwenkbar, bis der Lenker an den Anschlag 12 anschlägt. Dabei ist die Konsole
10 gegenüber der Konsole 2 durch die Lenker 4 und 5 parallel geführt. Um bei dieser
Schwenkbewegung eine auf die Konsole 10 einwirkende Gewichtskraft teilweise zu kompensieren,
ist eine Abstützfeder 15 vorgesehen. Mit ihrem einen Ende 16 ist die Abstützfeder
15 an der Konsole 2 abgestützt. Mit ihrem anderen Ende 17 greift die Abstützfeder
in einen Angriffspunkt 18 an einem Spannhebel 19 einer Einstelleinrichtung 20 an.
Der Spannhebel 19 ist um eine horizontale Hebelschwenkachse 21 an einem Kraftübertragungshebel
22 verschwenkbar gelagert. Der Kraftübertragungshebel 22 ist um die Lenkerschwenkachse
6 verschwenkbar an der Konsole 2 gelagert. In der in Fig. 1 dargestellten Ausgangsstellung
des Schwenkbeschlags 1 liegt der Kraftübertragungshebel 22 unter Einwirkung der vorgespannten
Abstützfeder 15 über einen Anschlag 23 an der Konsole 2 an. Wenn der Lenker 4 beim
Verschwenken um die Lenkerschwenkachse 6 eine Mindestschwenkstellung erreicht, in
der er etwa senkrecht nach oben zeigt, schlägt er an einen Anschlag 24 an dem Kraftübertragungshebel
22 an und nimmt diesen bei seiner weiteren Schwenkbewegung nach links unten mit. Dann
wirkt über den Spannhebel 19, den Kraftübertragungshebel 22 und den Anschlag 24 die
Federkraft der Abstützfeder 15 auf den Lenker 4 ein, so dass sie die auf die Konsole
10 einwirkende Gewichtskraft teilweise abstützt. Mit der Einstelleinrichtung 20 ist
ein Hebelarm um die Lenkerschwenkachse 6 einstellbar, über den die Abstützfeder 15
auf den Lenker 4 einwirkt. Bei dieser Einstellung wird auch die Vorspannung der Abstützfeder
15 variiert. Konkret zeigt Fig. 1 mit durchgezogener Linie eine Schwenkstellung des
Spannhebels 19, in der der Hebelarm, über den die Abstützfeder 15 auf den Lenker 4
einwirkt, d. h. der Abstand zwischen dem Angriffspunkt 18 und der Lenkerschwenkachse
6 am größten ist. Zugleich ist die Vorspannung der Abstützfeder 15 am kleinsten. Mit
gestrichelter Linie zeigt Fig. 1 eine Schwenkstellung des Spannhebels 19, in der der
Abstand zwischen dem Angriffspunkt 18 und der Lenkerschwenkachse 9 und damit der Hebelarm
minimal ist, aber die Vorspannung der Abstützfeder 15 maximal. Weitere Details der
Einstelleinrichtung 20 werden im Zusammenhang mit Fig. 2 erläutert werden.
[0040] Im Bereich der Lenkerschwenkachse 7 ist zwischen der Konsole 2 und dem Lenker 5 eine
Dämpfungseinrichtung 25 für die Schwenkbewegung der Konsole 10 gegenüber der Konsole
2 vorgesehen, die im Zusammenhang mit Fig. 3 näher erläutert werden wird. Der Lenker
5 weist eine über die Lenkerschwenkachse 7 hinausreichende Verlängerung 26 auf, an
deren freien Ende eine Synchronisierungsstange 27, die senkrecht zur Zeichenebene
von Fig. 1 verläuft, starr angebunden ist. Über die Synchronisierungsstange 27 ist
die Lenkerführung mit den Konsolen 2 und 10 und den Lenkern 4 und 5 gemäß Fig. 1 mit
einer zweiten hierzu spiegelsymmetrisch angeordneten Lenkerführung zwischen der jeweils
anderen Seitenwand und der anderen Seitenwange des Schwenkkastens synchronisierbar,
so dass die Bewegungen der beiden Lenkerführungen 28 um ihre koaxial zueinander angeordneten
Lenkerschwenkachsen 6 bis 9 synchron erfolgen.
[0041] Fig. 2 zeigt den Spannhebel 19 mit dem Angriffspunkt 18 und der Schwenkachse 21 sowie den
Kraftübertragungshebel 22 mit den Anschlägen 23 und 24 der Einstelleinrichtung 20
in separater Darstellung. Der Kraftübertragungshebel 22 ist gehäuseartig ausgebildet.
Dabei weist er ein auf einen Kreisbogen um die Hebelschwenkachse 21 verlaufendes Langloch
29 auf, in das ein Bolzen 30 des Spannhebels 19 eingreift und das so die Schwenkbewegung
des Spannhebels 19 gegenüber dem Kraftübertragungshebel 22 begrenzt. In dem Kraftübertragungshebel
22 ist eine Gegenfeder 31 mit ihrem einen Ende an dem Kraftübertragungshebel 22 abgestützt,
während ihr anderes Ende an dem Spannhebel 19 angreift. Die Gegenfeder 31 kompensiert
die Vorspannung der Abstützfeder 15 beim Einstellen der Einstelleinrichtung 10 teilweise.
Die Einstellung erfolgt werkzeuglos. Dazu ist an dem Spannhebel 19 ein Arretierelement
32 radial zu der Hebelschwenkachse 21 über Langlöcher 33 und darin eingreifende Bolzen
34, zu denen auch das Arretierelement 32 zählt, gegen die Kraft einer Arretierfeder
35 begrenzt linear verschieblich geführt. So kann das Arretierelement 32 aus einer
von hier vier in Umfangsrichtung um die Hebelschwenkachse 21 aufeinander folgenden
Ausnehmungen 36 durch Ziehen eines Handgriffs 37 von der Hebelschwenkachse 21 weg
herausgezogen werden. Danach kann der Spannhebel 19 verschwenkt und in einer anderen
Schwenkstellung arretiert werden, wobei das Arretierelement 32 in eine andere Ausnehmung
36 eingreift. Diese andere Schwenkstellung entspricht einem anderen Hebelarm, über
den die Federkraft der Abstützfeder 15 auf den Lenker 4 gemäß Fig. 1 einwirkt, d.h.
einem anderen Abstand zwischen dem Angriffspunkt 18 und der Lenkerschwenkachse 6 und,
wie ebenfalls bereits erwähnt, einer anderen Vorspannung der Abstützfeder 15. Längs
des in Fig. 2 nicht dargestellten Lenkers 4 - von seiner Schwenkachse 6 zu seiner
Schwenkachse 4 hin - ist zunächst der Angriffspunkt 18 angeordnet und dann die Hebelschwenkachse
21, wobei der Handgriff 37 in Gegenrichtung über die Lenkerschwenkachse 6 übersteht
und so eine starke Untersetzung für das Verschwenken des Angriffspunkts 18 um die
Hebelschwenkachse 21 ausbildet.
[0042] Fig. 3 zeigt die Dämpfungseinrichtung 25 in separater Darstellung. Die Dämpfungseinrichtung
25 weist eine an der Konsole 2 befestigte Basis 38 und einen um die Lenkerschwenkachse
7 gegenüber der Basis verschwenkbaren Rotor 39 mit einer Führung 40 zur drehfesten
Ankopplung an den Lenker 5 auf. Die Basis 38 ist mit einem Zahnkranzsegment 41 versehen,
das ein Zahnrad 42 kämmt, das drehfest mit einer um eine Rotationsachse 43 gegenüber
dem Rotor 39 rotierender Rotationsbremse 44 gekoppelt ist. Weiterhin ist in der Basis
38 ein doppeltwirkender Anschlagdämpfer 45 linear geführt, der in der einen Lenkerschwenkrichtung
um die Lenkerschwenkachse 7 zwischen einem Lenkeranschlag 46 an dem Rotor 39 und einem
Konsolenanschlag 47 an der Basis 38 zusammengedrückt wird. In der anderen Lenkerschwenkrichtung
um die Lenkerschwenkachse 7 wird der Dämpfer 45 zwischen einem anderen Konsolenanschlag
48 und einem Mitnehmerende 49 eines Mitnehmers 50 zusammengedrückt, dessen anderes
Mitnehmerende 51 in ein Langloch 52 in dem Rotor 39 eingreift und von dem Rotor mitgenommen
wird, wenn das Mitnehmerende 51 an den Rand des Langlochs 52 anschlägt. Ein weiteres
Langloch 53 in der Basis 38 begrenzt zusammen mit einem eingreifenden Element 54 des
Rotors 39 den Schwenkbereich des Rotors 39 um die Lenkerschwenkachse 7 gegenüber der
Basis 38.
[0043] Fig. 4 zeigt den oberen Bereich eines Schranks 55, in dessen Korpus 56 ein Schwenkkasten
57 über den Schwenkbeschlag 1 gelagert ist. Auch wenn in Fig. 4 dabei nur eine Lenkerführung
28 des Schwenkbeschlags 1 sichtbar ist, ist an beiden Seitenwänden 58 des Korpus 56
jeweils eine erste Konsole 2 befestigt und an beiden Seitenwangen 59 des Schwenkkastens
57 sind die entsprechenden zweiten Konsolen 10 von zwei Lenkerführungen 28 befestigt.
Die beiden Lenkerführungen 28 sind dabei im Wesentlichen spiegelsymmetrisch zu einer
vertikalen Mittelebene des Schranks 55 ausgebildet, wobei verschiedene Teile der beiden
Lenkerführungen 28 Gleichteile sein können, die bei beiden Lenkerführungen 28 Verwendung
finden. Als Klemmschutz ist die Konsole 10 zusammen mit den angrenzenden Bereichen
der Lenker 4 und 5 beider Lenkerführungen 28 mit einer Abdeckung 60 abgedeckt. Bei
der Ausgangsstellung des Schwenkkastens 57 in dem Korpus 56, die in Fig. 4 dargestellt
ist, befinden sich die Lenkerführungen ebenfalls in ihrer Ausgangsstellung, wie sie
bis auf eine etwas andere Schwenkstellung des Spannhebels 19 in Fig. 1 dargestellt
ist. Die Einstelleinrichtung 20 und die Dämpfungseinrichtung 25 befinden sich in genau
den Ausgangsstellungen, wie sie in den Fig. 2 und 3 dargestellt sind. Da die Einstelleinrichtung
20 im Bereich der vorderen unteren Lenkerschwenkachse 7, d. h. der Lenkerschwenkachse
zwischen dem vorderen Lenker 4 und der ersten Konsole 2 an der Seitenwand 58 vorgesehen
ist, kann durch Angreifen an dem Handgriff 37 die Schwenkstellung des Spannhebels
19 an beiden Lenkerführungen 28 des Schwenkbeschlags 1 einfach verstellt werden. Der
Handgriff 37 ist nicht schwerer erreichbar als der Schwenkkasten 57. Die Synchronisierungsstange
27 liegt hingegen nicht in dem Bereich des Innenraums des Schranks 55, in dem die
Gefahr einer Kollision besteht, zumal ihr Bewegungsbereich durch Innenelemente 61
des Schranks 55 abgegrenzt sein kann.
[0044] Fig. 5 zeigt einen Teil des Korpus 56 des Schranks 55 und den daraus herausgeschwenkten
Schwenkkasten 57. Durch die Abdeckung 60 ist in der Seitenansicht gemäß Fig. 5 auch
die dem Betrachter zugekehrte Lenkerführung 28 nicht sichtbar. Die Einstelleinrichtung
20 und die Dämpfungseinrichtung 25 sind durch Verschwenken des Kraftübertragungshebels
22 mit dem vorderen Lenker 4 um die Lenkerschwenkachse 6 bzw. ihres Rotors 39 mit
dem Lenker 5 um die Lenkerschwenkachse 7 aus ihren in den Fig. 2 und 3 gezeigten Ausgangsstellungen
heraus verschwenkt, wobei mit der Verschwenkung des Kraftübertragungshebels 22 und
des daran angebundenen Spannhebels 19 die Abstützfeder 15 gespannt wurde. Die Federkraft
der gespannten Abstützfeder 15 wirkt über den Abstand ihres Angriffspunkts 18 an dem
Spannhebel 19 zu der Lenkerschwenkachse 6 auf den Lenker 4 ein und stützt so einen
Teil der Gewichtskraft des Schwenkkastens 57 und von darin angeordneten Gegenständen
ab. Wenn der Schwenkkasten 57 seine gezeigte Endstellung beim Herausschwenken aus
dem Korpus 56 erreicht hat, schlägt der Lenker 4 über den Anschlag 12 an der Konsole
10 an.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0045]
- 1
- Schwenkbeschlag
- 2
- (erste) Konsole
- 3
- Befestigungsloch
- 4
- (vorderer) Lenker
- 5
- (hinterer) Lenker
- 6
- Lenkerschwenkachse
- 7
- Lenkerschwenkachse
- 8
- Lenkerschwenkachse
- 9
- Lenkerschwenkachse
- 10
- (zweite) Konsole
- 11
- Befestigungskontur
- 12
- Anschlag
- 13
- Befestigungsloch
- 14
- Anschlag
- 15
- Abstützfeder
- 16
- Federende
- 17
- (anderes) Federende
- 18
- Angriffspunkt
- 19
- Spannhebel
- 20
- Einstelleinrichtung
- 21
- Hebelschwenkachse
- 22
- Kraftübertragungshebel
- 23
- Anschlag
- 24
- Anschlag
- 25
- Dämpfungseinrichtung
- 26
- Verlängerung
- 27
- Synchronisationsstange
- 28
- Lenkerführung
- 29
- Langloch
- 30
- Bolzen
- 31
- Gegenfeder
- 32
- Arretierelement
- 33
- Langloch
- 34
- Bolzen
- 35
- Arretierfede
- 36
- Ausnehmung
- 37
- Handgriff
- 38
- Basis
- 39
- Rotor
- 40
- Führung
- 41
- Zahnkranzsegment
- 42
- Zahnrad
- 43
- Rotationsachse
- 44
- Rotationsbremse
- 45
- Dämpfer
- 46
- Lenkeranschlag
- 47
- Konsolenanschlag
- 48
- (anderer) Konsolenanschlag
- 49
- Mitnehmerende
- 50
- Mitnehmer
- 51
- (anderes) Mitnehmerende
- 52
- Langloch
- 53
- (weiteres) Langloch
- 54
- Element des Rotors
- 55
- Schrank
- 56
- Korpus
- 57
- Schwenkkasten
- 58
- Seitenwand
- 59
- Seitenwange
- 60
- Abdeckung
- 61
- Innenelement
1. Schwenkbeschlag (1) zum ausschwenkbaren Lagern eines Bauteils, wobei der Schwenkbeschlag
(1)
- mindestens eine Lenkerführung (28) mit
- einer an einer tragenden Struktur zu befestigenden ersten Konsole (2),
- einer an dem Bauteil zu befestigenden zweiten Konsole (10),
- einem vorderen und einem hinteren Lenker (4, 5), wobei die beiden Lenker (4, 5)
jeweils an der ersten Konsole (2) und an der zweiten Konsole (10) um horizontale Lenkerschwenkachsen
(6, 7, 8, 9) verschwenkbar gelagert sind,
- einer mit ihrem einen Federende (16) an einer der beiden Konsolen (2, 10) oder einem
der beiden Lenker (4, 5) abgestützten und über ihr anderes Federende (17) auf den
anderen der beiden Lenker (4, 5) einwirkenden Abstützfeder (15) und
- einer Einstelleinrichtung (20) für die Abstützfeder (15)
aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Einstelleinrichtung (20) einen Spannhebel (19) aufweist,
- an dem die Abstützfeder (15) mit ihrem anderen Federende (17) angreift und
- der
- an dem anderen der beiden Lenker (4, 5) oder
- an einem Kraftübertragungshebel (22),
- welcher an der einen der beiden Konsolen (2, 10) um dieselbe Lenkerschwenkachse
(6, 7, 8, 9) wie der andere der beiden Lenker (4, 5) verschwenkbar gelagert ist und
- über welchen die Abstützfeder (15) auf den anderen der beiden Lenker (4, 5) einwirkt,
um eine horizontale Hebelschwenkachse (21) verschwenkbar gelagert ist,
- wobei eine beim Ausschwenken des Bauteils gleichbleibende Schwenkstellung des Spannhebel
(19) um die Hebelschwenkachse (21) gegenüber dem anderen der beiden Lenker (4, 5)
oder dem Kraftübertragungshebel (22) einstellbar ist.
2. Schwenkbeschlag (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelschwenkachse (21) längs des anderen der beiden Lenker (4, 5) zwischen dessen
Lenkerschwenkachse (6, 7, 8, 9), um die er an der einen der beiden Konsolen (2, 10)
verschwenkbar gelagert ist, und dessen Lenkerschwenkachse (6, 7, 8, 9) angeordnet
ist, um die er an der anderen der beiden Konsolen (2, 10) verschwenkbar gelagert ist.
3. Schwenkbeschlag (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Abstützfeder (15) entgegen wirkende Gegenfeder (31) mit ihrem einen Gegenfederende
an dem Spannhebel (19) und mit ihrem anderen Gegenfederende an dem anderen der Lenker
(4, 5) oder an dem Kraftübertragungshebel (22) angreift.
4. Schwenkbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkstellung des Spannhebel (19) um die Hebelschwenkachse (21) gegenüber dem
anderen der beiden Lenker (4, 5) oder dem Kraftübertragungshebel (22) werkzeuglos
einstellbar ist.
5. Schwenkbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Arretiereinrichtung zum Festlegen des Spannhebels (19) in verschiedenen Schwenkstellungen
um die Hebelschwenkachse (21) eine Reihe von in Umfangsrichtung um die Hebelschwenkachse
(21) untereinander beabstandeten, jeweils radial zu der Hebelschwenkachse (21) verlaufenden
Ausnehmungen (36) in dem anderen der beiden Lenker (4, 5) oder in dem Kraftübertragungshebel
(22) und ein radial zu der Hebelschwenkachse (21) an dem Spannhebel (19) geführtes
Arretierelement (32) aufweist, das zum Eingriff in einen Teil der Ausnehmungen (36)
der Reihe ausgebildet ist, wobei der Eingriff gegen die Kraft einer Arretierfeder
(35) lösbar ist, wobei optional an dem Arretierelement (32) ein Handgriff (37) ausgebildet
ist.
6. Schwenkbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Abstützfeder (15) nur solange über den Kraftübertragungshebel (22) auf den anderen
der beiden Lenker (4, 5) einwirkt, wie dieser beim Ausschwenken des Bauteils aus einer
Ausgangsstellung gegenüber der einen der beiden Konsolen (2, 10) um die dazwischen
ausgebildete Lenkerschwenkachse (6, 7, 8, 9) zumindest in eine Mindestschwenkstellung
verschwenkt ist,
- wobei der andere der beiden Lenker (4, 5) in der Mindestschwenkstellung optional
von seiner Lenkerschwenkachse (6), um die er an der ersten Konsole (2) verschwenkbar
gelagert ist, senkrecht nach oben zeigt oder um seine Lenkerschwenkachse (6) aus der
Ausgangsstellung heraus nach vorne geneigt ist.
7. Schwenkbeschlag (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftübertragungshebel (22) unter Einwirkung der Abstützfeder (15) über einen
ersten einseitigen Anschlag (24) an dem anderen der beiden Lenker (4, 5) anschlägt,
wobei der Kraftübertragungshebel (22) unter Einwirkung der Abstützfeder (15) in der
Mindestschwenkstellung des anderen der beiden Lenker (4, 5) über einen zweiten einseitigen
Anschlag (23) an der einen der Konsolen (2, 10) anschlägt.
8. Schwenkbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der andere der beiden Lenker (4, 5) der vordere Lenker (4) ist und/oder dass die
eine der beiden Konsolen (2, 10) die erste Konsole (2) ist.
9. Schwenkbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass zwischen dem einen oder dem anderen der beiden Lenker (4, 5) und der einen oder der
anderen der beiden Konsolen (2, 10) eine Dämpfungseinrichtung (25) mit einer konsolenfesten
Basis (38), einem lenkerfesten Rotor (39) und mindestens einem zwischen den beiden
Teilen wirksamen Dämpfer angeordnet ist,
- wobei die Dämpfungseinrichtung (25) optional zwischen dem einen der beiden Lenker
(4, 5) und der einen der beiden Konsolen (2, 10) angeordnet ist.
10. Schwenkbeschlag (1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der mindestens eine Dämpfer ausgewählt ist aus einer Rotationsbremse (44), einem
einfachwirkendem Anschlagdämpfer und einem doppeltwirkendem Anschlagdämpfer (45),
- wobei der doppeltwirkende Anschlagdämpfer (45) optional in einer Aufnahme der konsolenfesten
Basis (38) zwischen zwei Konsolenanschlägen (47, 48) linear verschieblich gelagert
ist, wobei der Anschlagdämpfer (45) in einer Lenkerschwenkrichtung von einem Lenkeranschlag
(46) an dem lenkerfesten Rotor (39) gegen den einen Konsolenanschlag (47) und in der
anderen Lenkerschwenkrichtung von einem Mitnehmerende (49) eines an der konsolenfesten
Basis (38) parallel zu dem Anschlagdämpfer (45) linear verschieblich gelagerten Mitnehmers
(50) gegen den anderen Konsolenanschlag (48) beaufschlagt wird, wobei das andere Mitnehmerende
(51) des Mitnehmers (50) optional in ein kreisbogensegmentförmiges Langloch (52) in
dem lenkerfesten Rotor (39) eingreift.
11. Schwenkbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Konsole (2) zur Befestigung an einer Seitenwand der tragenden Struktur
und die zweite Konsole (10) zur Befestigung an einer Seitenwange (59) des Bauteils
ausgebildet ist.
12. Schwenkbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass erste Abstände der Lenkerschwenkachsen (6, 7, 8, 9) längs der beiden Lenker (4, 5)
gleich lang sind und dass zweite Abstände der Lenkerschwenkachsen (6, 7, 8, 9) längs
der beiden Konsolen (2, 10) gleich lang sind.
13. Schwenkbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass neben der mindestens einen Lenkerführung (28) eine weitere gleiche Lenkerführung
(28) vorhanden ist, deren erste Konsole (2) in einem weiteren Bereich an der tragenden
Struktur zu befestigen ist und deren zweite Konsole (10) in einem weiteren Bereich
an dem Bauteil zu befestigen ist, wobei einer der beiden Lenker (4, 5) der mindestens
einen Lenkerführung (28) und der entsprechende Lenker (4, 5) der weiteren Lenkerführung
(28) jeweils eine über eine der Lenkerschwenkachsen (6, 7, 8, 9) hinaus reichende
Verlängerung aufweisen und wobei die freien Enden der beiden Verlängerungen (26) durch
eine Synchronisierungsstange (27) starr miteinander verbunden sind,
- wobei die beiden Verlängerungen optional an den in der oder einer Ausschwenkrichtung
des Bauteils hinter den anderen Lenkern (4) angeordneten einen Lenkern (5) vorgesehen
und über die Lenkerschwenkachse (7) zwischen den einen Lenkern (5) und den ersten
Konsolen (2) der beiden Lenkerführungen (28) hinaus reichen.
14. Schrank (55) mit
- einem Korpus (56),
- einem ausschwenkbar an dem Korpus gelagerten Bauteil und
- einem mindestens eine Lenkerführung (28) aufweisenden Schwenkbeschlag (1) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei die erste Konsole (2) der mindestens einen Lenkerführung (28) an dem Korpus
(56) befestig ist und
- wobei die zweite Konsole (10) der mindestens einen Lenkerführung (28) an dem Bauteil
befestigt ist.
15. Schrank (55) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die erste Konsole (2) der mindestens einen Lenkerführung (28) an einer Seitenwand
(58) des Korpus (56) befestig ist und
- dass das Bauteil ein Schwenkkasten (57) ist, wobei die zweite Konsole (10) der mindestens
einen Lenkerführung (28) an einer Seitenwange (59) des Schwenkkastens (57) befestigt
ist, oder das Bauteil eine Schwenkklappe ist, wobei die zweite Konsole (10) der mindestens
einen Lenkerführung (28) an einer Frontplatte der Schwenkklappe befestigt ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Schwenkbeschlag (1) zum ausschwenkbaren Lagern eines Bauteils, wobei der Schwenkbeschlag
(1)
- mindestens eine Lenkerführung (28) mit
- einer an einer tragenden Struktur zu befestigenden ersten Konsole (2),
- einer an dem Bauteil zu befestigenden zweiten Konsole (10),
- einem vorderen und einem hinteren Lenker (4, 5), wobei die beiden Lenker (4, 5)
jeweils an der ersten Konsole (2) und an der zweiten Konsole (10) um horizontale Lenkerschwenkachsen
(6, 7, 8, 9) verschwenkbar gelagert sind,
- einer mit ihrem einen Federende (16) an einer der beiden Konsolen (2, 10) oder einem
der beiden Lenker (4, 5) abgestützten und über ihr anderes Federende (17) auf den
anderen der beiden Lenker (4, 5) einwirkenden Abstützfeder (15) und
- einer Einstelleinrichtung (20) für die Abstützfeder (15)
aufweist,
wobei die Einstelleinrichtung (20) einen Spannhebel (19) aufweist, an dem die Abstützfeder
(15) mit ihrem anderen Federende (17) angreift,
dadurch gekennzeichnet, dass der Spannhebel (19)
- an dem anderen der beiden Lenker (4, 5) oder
- an einem Kraftübertragungshebel (22),
- welcher an der einen der beiden Konsolen (2, 10) um dieselbe Lenkerschwenkachse
(6, 7, 8, 9) wie der andere der beiden Lenker (4, 5) verschwenkbar gelagert ist und
- über welchen die Abstützfeder (15) auf den anderen der beiden Lenker (4, 5) einwirkt,
um eine horizontale Hebelschwenkachse (21) verschwenkbar gelagert ist,
- wobei eine beim Ausschwenken des Bauteils gleichbleibende Schwenkstellung des Spannhebel
(19) um die Hebelschwenkachse (21) gegenüber dem anderen der beiden Lenker (4, 5)
oder dem Kraftübertragungshebel (22) einstellbar ist.
2. Schwenkbeschlag (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebelschwenkachse (21) längs des anderen der beiden Lenker (4, 5) zwischen dessen
Lenkerschwenkachse (6, 7, 8, 9), um die er an der einen der beiden Konsolen (2, 10)
verschwenkbar gelagert ist, und dessen Lenkerschwenkachse (6, 7, 8, 9) angeordnet
ist, um die er an der anderen der beiden Konsolen (2, 10) verschwenkbar gelagert ist.
3. Schwenkbeschlag (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Abstützfeder (15) entgegen wirkende Gegenfeder (31) mit ihrem einen Gegenfederende
an dem Spannhebel (19) und mit ihrem anderen Gegenfederende an dem anderen der Lenker
(4, 5) oder an dem Kraftübertragungshebel (22) angreift.
4. Schwenkbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkstellung des Spannhebel (19) um die Hebelschwenkachse (21) gegenüber dem
anderen der beiden Lenker (4, 5) oder dem Kraftübertragungshebel (22) werkzeuglos
einstellbar ist.
5. Schwenkbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Arretiereinrichtung zum Festlegen des Spannhebels (19) in verschiedenen Schwenkstellungen
um die Hebelschwenkachse (21) eine Reihe von in Umfangsrichtung um die Hebelschwenkachse
(21) untereinander beabstandeten, jeweils radial zu der Hebelschwenkachse (21) verlaufenden
Ausnehmungen (36) in dem anderen der beiden Lenker (4, 5) oder in dem Kraftübertragungshebel
(22) und ein radial zu der Hebelschwenkachse (21) an dem Spannhebel (19) geführtes
Arretierelement (32) aufweist, das zum Eingriff in einen Teil der Ausnehmungen (36)
der Reihe ausgebildet ist, wobei der Eingriff gegen die Kraft einer Arretierfeder
(35) lösbar ist, wobei optional an dem Arretierelement (32) ein Handgriff (37) ausgebildet
ist.
6. Schwenkbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Abstützfeder (15) nur solange über den Kraftübertragungshebel (22) auf den anderen
der beiden Lenker (4, 5) einwirkt, wie dieser beim Ausschwenken des Bauteils aus einer
Ausgangsstellung gegenüber der einen der beiden Konsolen (2, 10) um die dazwischen
ausgebildete Lenkerschwenkachse (6, 7, 8, 9) zumindest in eine Mindestschwenkstellung
verschwenkt ist,
- wobei der andere der beiden Lenker (4, 5) in der Mindestschwenkstellung optional
von seiner Lenkerschwenkachse (6), um die er an der ersten Konsole (2) verschwenkbar
gelagert ist, senkrecht nach oben zeigt oder um seine Lenkerschwenkachse (6) aus der
Ausgangsstellung heraus nach vorne geneigt ist.
7. Schwenkbeschlag (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftübertragungshebel (22) unter Einwirkung der Abstützfeder (15) über einen
ersten einseitigen Anschlag (24) an dem anderen der beiden Lenker (4, 5) anschlägt,
wobei der Kraftübertragungshebel (22) unter Einwirkung der Abstützfeder (15) in der
Mindestschwenkstellung des anderen der beiden Lenker (4, 5) über einen zweiten einseitigen
Anschlag (23) an der einen der Konsolen (2, 10) anschlägt.
8. Schwenkbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der andere der beiden Lenker (4, 5) der vordere Lenker (4) ist und/oder dass die
eine der beiden Konsolen (2, 10) die erste Konsole (2) ist.
9. Schwenkbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass zwischen dem einen oder dem anderen der beiden Lenker (4, 5) und der einen oder der
anderen der beiden Konsolen (2, 10) eine Dämpfungseinrichtung (25) mit einer konsolenfesten
Basis (38), einem lenkerfesten Rotor (39) und mindestens einem zwischen den beiden
Teilen wirksamen Dämpfer angeordnet ist,
- wobei die Dämpfungseinrichtung (25) optional zwischen dem einen der beiden Lenker
(4, 5) und der einen der beiden Konsolen (2, 10) angeordnet ist.
10. Schwenkbeschlag (1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der mindestens eine Dämpfer ausgewählt ist aus einer Rotationsbremse (44), einem
einfachwirkendem Anschlagdämpfer und einem doppeltwirkendem Anschlagdämpfer (45),
- wobei der doppeltwirkende Anschlagdämpfer (45) optional in einer Aufnahme der konsolenfesten
Basis (38) zwischen zwei Konsolenanschlägen (47, 48) linear verschieblich gelagert
ist, wobei der Anschlagdämpfer (45) in einer Lenkerschwenkrichtung von einem Lenkeranschlag
(46) an dem lenkerfesten Rotor (39) gegen den einen Konsolenanschlag (47) und in der
anderen Lenkerschwenkrichtung von einem Mitnehmerende (49) eines an der konsolenfesten
Basis (38) parallel zu dem Anschlagdämpfer (45) linear verschieblich gelagerten Mitnehmers
(50) gegen den anderen Konsolenanschlag (48) beaufschlagt wird, wobei das andere Mitnehmerende
(51) des Mitnehmers (50) optional in ein kreisbogensegmentförmiges Langloch (52) in
dem lenkerfesten Rotor (39) eingreift.
11. Schwenkbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Konsole (2) zur Befestigung an einer Seitenwand der tragenden Struktur
und die zweite Konsole (10) zur Befestigung an einer Seitenwange (59) des Bauteils
ausgebildet ist.
12. Schwenkbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass erste Abstände der Lenkerschwenkachsen (6, 7, 8, 9) längs der beiden Lenker (4, 5)
gleich lang sind und dass zweite Abstände der Lenkerschwenkachsen (6, 7, 8, 9) längs
der beiden Konsolen (2, 10) gleich lang sind.
13. Schwenkbeschlag (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass neben der mindestens einen Lenkerführung (28) eine weitere gleiche Lenkerführung
(28) vorhanden ist, deren erste Konsole (2) in einem weiteren Bereich an der tragenden
Struktur zu befestigen ist und deren zweite Konsole (10) in einem weiteren Bereich
an dem Bauteil zu befestigen ist, wobei einer der beiden Lenker (4, 5) der mindestens
einen Lenkerführung (28) und der entsprechende Lenker (4, 5) der weiteren Lenkerführung
(28) jeweils eine über eine der Lenkerschwenkachsen (6, 7, 8, 9) hinaus reichende
Verlängerung aufweisen und wobei die freien Enden der beiden Verlängerungen (26) durch
eine Synchronisierungsstange (27) starr miteinander verbunden sind,
- wobei die beiden Verlängerungen optional an den in der oder einer Ausschwenkrichtung
des Bauteils hinter den anderen Lenkern (4) angeordneten einen Lenkern (5) vorgesehen
und über die Lenkerschwenkachse (7) zwischen den einen Lenkern (5) und den ersten
Konsolen (2) der beiden Lenkerführungen (28) hinaus reichen.
14. Schrank (55) mit
- einem Korpus (56),
- einem ausschwenkbar an dem Korpus gelagerten Bauteil und
- einem mindestens eine Lenkerführung (28) aufweisenden Schwenkbeschlag (1) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
- wobei die erste Konsole (2) der mindestens einen Lenkerführung (28) an dem Korpus
(56) befestig ist und
- wobei die zweite Konsole (10) der mindestens einen Lenkerführung (28) an dem Bauteil
befestigt ist.
15. Schrank (55) nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die erste Konsole (2) der mindestens einen Lenkerführung (28) an einer Seitenwand
(58) des Korpus (56) befestig ist und
- dass das Bauteil ein Schwenkkasten (57) ist, wobei die zweite Konsole (10) der mindestens
einen Lenkerführung (28) an einer Seitenwange (59) des Schwenkkastens (57) befestigt
ist, oder das Bauteil eine Schwenkklappe ist, wobei die zweite Konsole (10) der mindestens
einen Lenkerführung (28) an einer Frontplatte der Schwenkklappe befestigt ist.