[0001] Die Erfindung betrifft ein Schließsystem mit einem Schloss und einer Halterung zur
lösbaren Aufnahme des Schlosses, wobei das Schloss einen Schlosskörper und eine Alarmeinrichtung
zur Erzeugung eines Alarms umfasst.
[0002] Bei einem bekannten Schließsystem dieser Art bietet die Halterung eine komfortable
Möglichkeit zur Verstauung des Schlosses während des Transports zwischen verschiedenen
Einsatzorten. Die Halterung kann dazu beispielsweise am Rahmen eines Zweirads oder
an der Tür eines Containers angebracht sein.
[0003] Die Alarmeinrichtung dient dazu, bei Erkennung eines unbefugten Öffnungsversuchs
einen Alarm auszulösen und den Besitzer des Schlosses und/oder sich in der Umgebung
des Schlosses befindliche Personen auf einen Aufbruchsversuch aufmerksam zu machen.
Typischerweise umfasst die Alarmeinrichtung einen Beschleunigungs- oder Erschütterungssensor,
der eine mit einem Aufbruchsversuch einhergehende Bewegung des Schlosses detektiert
und dementsprechend einen Alarm auslöst.
[0004] Insbesondere Schlösser zur Sicherung von Zweirädern, aber auch Schlösser, die zum
Versperren von auszuliefernden Containern oder von Lastkraftwagen dienen, werden während
eines Transports üblicherweise jedoch bewegt, wobei es dann in der Regel nicht gewünscht
ist, einen Alarm aufgrund registrierter Erschütterungen des Schlosses auszulösen.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine besonders einfache und komfortable
Möglichkeit zur Unterdrückung des Alarms eines sich in einem Transportzustand befindlichen
Schlosses zu ermöglichen.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Schließsystem mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und insbesondere dadurch, dass das Schloss und/oder die Halterung zumindest ein
Mittel aufweisen bzw. aufweist, durch das die Erzeugung des Alarms unterdrückbar ist,
wenn das Schloss in der Halterung aufgenommen ist.
[0007] Der Erfindung liegt der allgemeine Gedanke zugrunde, die ohnehin vorgesehene Halterung
des Schlosses nicht nur zur Aufnahme des Schlosses, z.B. während eines Transports,
sondern auch zur Unterdrückung des Alarms zu verwenden. Die Halterung erfüllt somit
in vorteilhafter Weise eine Doppelfunktion. Indem die Erzeugung des Alarms des in
der Halterung aufgenommenen Schlosses erfindungsgemäß unterdrückbar ist, muss der
Nutzer also keine zusätzlichen bewussten Handlungen zur Unterdrückung des Alarms vornehmen,
sondern lediglich, wie gewohnt, das Schloss in die Halterung einsetzen, wodurch sich
der Alarm besonders einfach und komfortabel unterdrücken lässt.
[0008] Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung und der
Zeichnung zu entnehmen.
[0009] Das Schloss eines erfindungsgemäßen Schließsystems kann beispielsweise als U-Bügel-Schloss
ausgebildet sein, bei dem ein starrer, U-förmiger Bügel im Schlosskörper des Schlosses
verriegelt werden kann, um einen Gegenstand zu sichern. Ferner kann das Schloss als
Gelenk- oder Faltschloss ausgebildet sein, das mehrere, miteinander verbundene und
schwenkbare Gelenkstäbe umfasst, wobei zumindest einer der Gelenkstäbe am Schlosskörper
verriegelbar ist. Es ist auch möglich, das Schloss als Ketten- oder Seilschloss auszubilden,
sodass die jeweiligen Enden einer Kette oder eines Seils am Schlosskörper verriegelbar
sind.
[0010] Derartige Schlösser können beispielsweise zum Sichern eines Zweirads verwendet werden,
z.B. an einem Fahrradständer, einem Laternenpfosten oder einem Zaun. Ferner können
der Bügel, Gelenkstäbe oder Kettenglieder des Schlosses zwischen die Speichen eines
der Laufräder geführt werden, um eine Bewegung des Laufrades zu begrenzen und das
Zweirad gegen ein unbefugtes Wegfahren zu sichern. Es ist auch möglich, ein Zweirad
mittels eines Bremsscheibenschlosses gegen ein unbefugtes Wegfahren zu sichern, indem
ein Sicherungsbügel des Schlosses eine Belüftungsöffnung einer Bremsscheibe des Zweirads
durchgreift.
[0011] Ferner kann das Schloss zum sicheren Versperren von Türen oder Kisten verwendet werden.
Dazu kann beispielsweise ein Bügel des Schlosses, z.B. eines Hangschlosses, durch
die Öse einer mit dem Rahmen einer Tür verbundenen Überfalle geführt werden oder die
Flügel einer Doppeltür können durch das Schloss sicher miteinander verbunden werden.
Derartige Schlösser können auch verwendet werden, um Container oder Verladeklappen
von Lastkraftwagen gegen unbefugte Öffnungsversuche zu schützen.
[0012] Die Halterung kann so ausgebildet sein, dass sie das aufgenommene Schloss vollständig
oder teilweise umschließt. Ferner kann die Halterung auch als jedwede sonstige Form
einer Lagerung vorgesehen sein, durch die das Schloss an zumindest einem Punkt gehalten
oder gestützt wird. Durch die Halterung kann somit eine stabile Positionierung oder
Verstauung des Schlosses, insbesondere während eines Transports, gewährleistet werden.
[0013] Die Alarmeinrichtung kann einen Beschleunigungs- oder Erschütterungssensor umfassen,
durch dessen Signal der Alarm ausgelöst wird. Ein solcher Sensor ermöglicht es, einen
Aufbruchsversuch des Schlosses zu erkennen, da bei einem solchen in der Regel Kräfte
auf das Schloss gebracht werden, durch die das Schloss eine Erschütterung erfährt.
[0014] Gemäß einigen Ausführungsformen umfasst das Schloss einen mit der Alarmeinrichtung
verbundenen ersten Sensor, der dazu ausgebildet ist, die Aufnahme des Schlosses in
der Halterung zu erfassen. Durch dieses Erfassen der Aufnahme des Schlosses kann grundsätzlich
ein Transportzustand erkannt werden und gegebenenfalls eine Unterdrückung der Erzeugung
eines Alarms erfolgen.
[0015] Der erste Sensor kann an einer äußeren Oberfläche des Schlosskörpers angeordnet sein.
Dadurch ist der Sensor leicht zugänglich und das Erfassen des Schlosses in der Halterung
kann auf besonders einfache Art und Weise erfolgen, beispielsweise indem ein mechanischer
Kontaktschalter während des Einbringens des Schlosses in die Halterung umgeschaltet
wird. Insbesondere kann ein solcher Kontaktschalter beim Einbringen des Schlosses
in die Halterung gegen eine Federspannung umgeschaltet werden, sodass der Schalter
bei einer Herausnahme des Schlosses aus der Halterung automatisch zurückschaltet.
So kann auch die Herausnahme sofort erfasst und ein Alarm nicht mehr unterdrückt werden,
sodass der Nutzer auch nicht bewusst für eine Aktivierung der Alarmeinrichtung sorgen
muss.
[0016] Es kann auch vorgesehen sein, dass der erste Sensor innerhalb des Schlosskörpers
angeordnet ist, wobei der Schlosskörper insbesondere eine Öffnung aufweisen kann,
durch die der erste Sensor von außen zugänglich ist. Der erste Sensor ist demnach
von außen nicht oder nur teilweise sichtbar und weniger direkt zugänglich, wodurch
das Schloss vor Manipulationsversuchen, die darauf abzielen, die Erzeugung eines Alarms
zu unterdrücken, geschützt ist. Ferner kann der erste Sensor bei einer solchen Anordnung
innerhalb des Schlosskörpers auch vor sonstigen äußeren Einflüssen bewahrt werden,
die zu einem Defekt des Sensors führen können, beispielsweise Witterungseinflüssen
oder Krafteinwirkungen auf den Sensor aufgrund eines unkontrollierten Transports oder
eines unkontrollierten Einsetzens des Schlosses in die Halterung.
[0017] Der erste Sensor kann ein mechanischer Sensor, insbesondere ein mechanischer Kontaktschalter,
ein Drucksensor, ein kapazitiver Sensor, ein magnetischer Sensor, ein induktiver Sensor
oder ein optischer Sensor sein. Die Aufnahme des Schlosses kann somit auf grundsätzlich
beliebige Art und Weise erfasst werden, wobei die Gestaltung des Sensors an die jeweiligen
Gegebenheiten, insbesondere den Aufbau und den Anwendungsbereich des Schlosses, angepasst
sein kann. Eine besonders einfache Möglichkeit zum Erfassen der Aufnahme des Schlosses
erfolgt durch einen als mechanischer Kontaktschalter ausgebildeten Sensor.
[0018] Es ist auch möglich, den ersten Sensor als Funkempfänger auszubilden, an den von
außen ein die Aufnahme des Schlosses in der Halterung anzeigendes Signal übermittelt
werden kann. Ein solches Signal kann beispielsweise durch den Nutzer selbst über ein
Mobilfunkgerät übermittelt werden, sodass der Nutzer die Unterdrückung des Alarms
prinzipiell zu jedem gewünschten Zeitpunkt anordnen kann. Zusätzlich oder alternativ
kann in der Halterung ein Element vorgesehen sein, dass ein Funksignal aussendet,
wenn das Schloss aufgenommen wird.
[0019] Gemäß einigen Ausbildungsformen weist die Halterung ein Gegenelement auf, das mit
dem ersten Sensor des in der Halterung aufgenommenen Schlosses zusammenwirkt. Das
Schloss und die Halterung des Schließsystems sind dabei derart aufeinander abgestimmt,
dass das Gegenelement den ersten Sensor des Schlosses bei dessen Aufnahme in der Halterung
betätigt und somit ein die Aufnahme übermittelndes Signal vom Sensor ausgesandt werden
kann.
[0020] Das Gegenelement kann beispielsweise als Erhebung ausgebildet sein, die einen mechanischen
Kontaktschalter des Schlosses betätigt. Der Kontaktschalter kann dabei außen an der
Oberfläche des Schlosskörpers oder innerhalb des Schlosskörpers angeordnet sein, wobei
die Erhebung bei einer Anordnung des Kontaktschalters innerhalb des Schlosskörpers
in eine Öffnung des Schlosskörpers eingreifen kann, um den Sensor zu betätigen. Es
ist auch möglich, dass der erste Sensor in anderer Form ausgebildet ist und durch
die Erhebung notwendige Mittel zur Betätigung des Sensors in dessen Nähe gebracht
werden. Beispielsweise kann der erste Sensor als magnetischer Sensor ausgebildet sein
und die Erhebung ein magnetisches Material aufweisen, das bei der Aufnahme des Schlosses
in der Halterung in die Nähe des Sensors gebracht wird, um ein Signal zu erzeugen.
[0021] Gemäß einigen Ausführungsformen ist die Alarmeinrichtung dazu ausgebildet, die Erzeugung
des Alarms zu unterdrücken, wenn der erste Sensor die Aufnahme des Schlosses in der
Halterung erfasst. Durch die Aufnahme des Schlosses in der Halterung kann ein Transportzustand
signalisiert werden, in welchem die Erzeugung eines Alarms nicht gewünscht ist. Da
während des Transports häufig Erschütterungen auftreten, die prinzipiell zu einem
Auslösen des Alarms führen könnten, kann eine Alarmauslösung beim Erkennen eines Transportzustands
durch ein Erfassen der Aufnahme des Schlosses in der Halterung automatisch unterdrückt
werden.
[0022] Es kann vorgesehen sein, dass die Alarmeinrichtung ausschaltbar ist, wenn der erste
Sensor die Aufnahme des Schlosses in der Halterung erfasst. Da die Alarmeinrichtung
üblicherweise durch eine elektrische Energiequelle versorgt wird und gegebenenfalls
eine Übermittlung des Alarms über Funk vorgesehen ist, kann es sich als sinnvoll erweisen,
die Alarmeinrichtung zur Vermeidung unnötigen Energieverbrauchs während des Transports
von der Energiequelle zu trennen. Durch diese Energieeinsparung kann das Schloss bzw.
die Alarmeinrichtung über einen insgesamt längeren Zeitraum genutzt werden, ohne dass
Unterbrechungen in der Nutzbarkeit bedingt durch ein Aufladen oder Wechseln der Energiequelle
erforderlich sind.
[0023] Gemäß einigen Ausführungsformen umfasst das Schloss einen mit der Alarmeinrichtung
verbundenen zweiten Sensor, der dazu ausgebildet ist, einen Verriegelungszustand des
Schlosses zu erfassen. Dabei kann der zweite Sensor so ausgebildet sein, dass er lediglich
eine Änderung des Verriegelungszustands erfasst, also ein Signal aussendet, wenn das
Schloss von einer Offenstellung in eine Geschlossenstellung und gegebenenfalls umgekehrt
überführt wird. Ferner kann der zweite Sensor auch intermittierende bzw. taktweise
Signale aussenden, die eine Information über den Verriegelungszustand des Schlosses
übermitteln, wobei insbesondere auch der Zeitpunkt, zu dem ein Signal ausgesandt wird,
erfasst werden kann.
[0024] Es kann vorgesehen sein, dass die Erzeugung des Alarms nur bei einer vorbestimmten
zeitlichen Korrelation zwischen den Signalen des ersten Sensors und des zweiten Sensors
unterdrückbar ist und/oder dass die Alarmeinrichtung bei einer vorbestimmten zeitlichen
Korrelation zwischen den Signalen des ersten Sensors und des zweiten Sensors ausschaltbar
ist. Durch die Überprüfung einer solchen zeitlichen Korrelation kann sichergestellt
werden, dass das Schloss tatsächlich in einen Transportzustand überführt wurde und
das Signal des ersten Sensors nicht aufgrund eines Manipulationsversuchs ausgelöst
wurde, bei dem die Erzeugung des Alarms durch ein scheinbares Erfassen der Aufnahme
des Schlosses in der Halterung unterdrückt werden soll.
[0025] Da das vom zweiten Sensor erfasste Verriegeln des Schlosses nur vom Besitzer vorgenommen
wird, kann ein Transportzustand und damit eine gewünschte Unterdrückung des Alarms
angezeigt werden, indem das Schloss innerhalb eines vorbestimmten Zeitraums nach dem
Überführen in den Verriegelungszustand in die für den Transport vorgesehene Halterung
eingesetzt wird. Der Transportzustand kann demnach dadurch erkannt werden, dass die
vom ersten Sensor erfasste Aufnahme des Schlosses in der vorgesehenen Halterung in
zeitlicher Nähe zu einem vorhergehenden, vom zweiten Sensor erfassten Verriegeln des
Schlosses erfolgt.
[0026] Dazu kann der zweite Sensor, wie vorstehend erwähnt, eine Änderung des Verriegelungszustands
erfassen und ein dementsprechendes Signal aussenden oder den Verriegelungszustand
in definierten Zeitabständen überprüfen, wobei sowohl die Information über den Verriegelungszustand
als auch der Zeitpunkt der Abfrage erfasst werden. Auch bei einer solchen dauerhaften
Überprüfung des Verriegelungszustands kann so der Zeitpunkt des Verriegelns ermittelt
und mit einem nachfolgenden Einsetzen des Schlosses in die Halterung in Verbindung
gesetzt werden.
[0027] Um die vorbestimmte zeitliche Korrelation zu überprüfen, können die beiden Sensorsignale
von einer Auswertelogik ausgewertet werden, die beispielsweise als ein Modul der Alarmeinrichtung,
z.B. als Softwaremodul, oder als ein gesondertes und mit der Alarmeinrichtung verbundenes
Bauteil ausgebildet sein kann. Ferner kann die Auswertelogik dazu ausgebildet sein,
aufgrund der ausgewerteten Signale die Unterdrückung des Alarms vorzunehmen bzw. die
Alarmeinrichtung dahingehend anzusteuern. Indem insbesondere die Alarmeinrichtung
beim Vorliegen einer vorbestimmten zeitlichen Korrelation der beiden Sensorsignale
ausschaltbar ist, kann wiederum eine Energieeinsparung und eine ununterbrochene Nutzbarkeit
des Schlosses über einen längeren Zeitraum erreicht werden.
[0028] Gemäß einigen Ausführungsformen ist die Erzeugung des Alarms nur dann unterdrückbar,
wenn ein Signal des ersten Sensors innerhalb eines vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitraums
auf ein Signal des zweiten Sensors folgt. Eine derartige zeitliche Korrelation trägt
der Kennzeichnung des Transportzustands durch ein Erfassen der Aufnahme des Schlosses
in der Halterung in zeitlicher Nähe zu einem vorhergehenden Verriegeln des Schlosses
Rechnung. Die Dauer eines solchen Zeitfensters, in welchem die Aufnahme des Schlosses
auf ein Verriegeln folgen kann, um den Transportzustand zu kennzeichnen, kann beispielsweise
10 s betragen. Das Zeitfenster kann jedoch auch vom Nutzer vorgebbar sein, um an dessen
Anforderungen, beispielsweise hinsichtlich des Abstands des Einsatzortes des Schlosses
von der Halterung, angepasst werden zu können.
[0029] Die Erfindung wird im Folgenden rein beispielhaft anhand einer möglichen Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine konzeptionelle Darstellung des erfindungsgemäßen Schließsystems.
[0030] Fig. 1 zeigt ein Schließsystem 11, das ein Schloss 13 umfasst, welches in einer zugehörigen
Halterung 15 aufgenommen ist. Das Schloss 13 ist hier als U-Bügel-Schloss ausgebildet
und weist einen im Wesentlichen U-förmigen Bügel 33 auf, der am Schlosskörper 17 verriegelbar
ist. Ein solches U-Bügel-Schloss stellt dabei lediglich eine mögliche Ausführungsform
des Schlosses 13 dar, wobei insbesondere auch Ausbildungen als Ketten-, Seil-, Falt-
oder Bremsscheibenschloss möglich sind. Die Halterung 15 ist hier derart ausgebildet,
dass das aufgenommene Schloss 13 von dieser an einem unteren Abschnitt sowie seitlich
gestützt ist, wobei die Halterung 15 auch an anderen Punkten des Schlosses 13 zu dessen
Stützung bzw. Lagerung angreifend vorgesehen sein kann.
[0031] Innerhalb des Schlosskörpers 17 sind ein erster Sensor 21 zum Erfassen der Aufnahme
des Schlosses 13 in der Halterung 15 und ein zweiter Sensor 29 zum Erfassen eines
Verriegelungszustands angeordnet. Die Sensoren 21, 29 können an beliebigen Orten innerhalb
des Schlosskörpers 17 oder auch an dessen äußerer Oberfläche 25 angeordnet sein.
[0032] Die Sensoren 21, 29 sind mit einer Auswertelogik 31 verbunden, welche die Signale
der Sensoren 21, 29 auswertet und verarbeitet und welche mit einer Alarmeinrichtung
19 verbunden ist. Die Auswertelogik 31 kann, wie hier gezeigt, von der Alarmeinrichtung
19 baulich getrennt angeordnet, oder auch als Softwaremodul direkt in die Alarmeinrichtung
19 integriert sein.
[0033] Mittels der Alarmeinrichtung 19 kann ein Alarm ausgelöst werden, wenn ein Versuch,
das Schloss 13 aufzubrechen, erkannt wird. Dazu kann die Alarmeinrichtung 19 beispielsweise
einen nicht gezeigten Beschleunigungs- oder Erschütterungssensor umfassen, aufgrund
dessen Signals ein Alarm erzeugt wird, wenn bei einem Aufbruchsversuch Kräfte auf
das Schloss 13 aufgebracht werden und das Schloss 13 eine Erschütterung erfährt. Derartige
Erschütterungen können jedoch auch bei einem Transport des Schlosses 13 auftreten,
wobei dann in der Regel keine Auslösung des Alarms durch die Alarmeinrichtung 19 gewünscht
ist. Dazu ist der Alarm unterdrückbar, wenn das Schloss 13 in der Halterung 15 aufgenommen
ist.
[0034] Die Halterung 15 weist zu diesem Zweck eine Erhebung 23 auf, die in eine Öffnung
27 des Schlosskörpers 17 des eingesetzten Schlosses 13 eingreift und mit dem ersten
Sensor 21 zusammenwirkt, um die Aufnahme des Schlosses 13 in der Halterung 15 zu detektieren.
Dabei kann der erste Sensor 21 beispielsweise als mechanischer Kontaktschalter ausgebildet
sein, der durch die Erhebung 23 der Halterung 15 betätigt wird.
[0035] Es ist jedoch auch möglich, einen ersten Sensor 21 anderer Art vorzusehen und durch
die Erhebung 23 Mittel in die Nähe des ersten Sensors 21 zu bringen, um diesen zu
betätigen. Beispielsweise kann die Erhebung 23 ein magnetisches Material aufweisen,
das durch die Öffnung 27 des Schlosskörpers 17 in die Nähe eines magnetischen ersten
Sensors 21 gebracht wird. Ferner kann auch ein nicht als Erhebung ausgebildetes Gegenelement
23 an der Halterung 15 vorgesehen sein, das mit dem ersten Sensor 21 zusammenwirkt,
um die Aufnahme des Schlosses 13 in der Halterung 15 zu signalisieren. Beispielsweise
kann mittels eines Gegenelements 23 während der Aufnahme des Schlosses 13 ein Funksignal
erzeugt werden, welches von einem als Funkempfänger ausgebildeten ersten Sensor 21
empfangen wird.
[0036] Durch das Zusammenwirken zwischen der Erhebung 23 und dem ersten Sensor 21 wird die
Aufnahme des Schlosses 13 in der Halterung 15 signalisiert und vom ersten Sensor 21
erfasst. Die mit dem ersten Sensor 21 verbundene Auswertelogik 31 empfängt und verarbeitet
ein die Aufnahme des Schlosses 13 in der Halterung 15 anzeigendes Signal des ersten
Sensors 21 und bewirkt, dass die Erzeugung eines Alarms durch die Alarmeinrichtung
19 unterdrückt wird. Auf diese Weise kann die Ausgabe eines unerwünschten Alarms während
eines Transports, bei dem sich das Schloss 13 in der Halterung 15 befindet, in komfortabler
Weise verhindert werden, ohne dass der Nutzer weitere Schritte als das gewöhnliche
Einsetzen des Schlosses 13 in die Halterung 15 vornehmen muss. Beispielsweise kann
die Alarmeinrichtung 19 durch ein die Aufnahme des Schlosses 13 in der Halterung 15
anzeigendes Signal des ersten Sensors 21 ausgeschaltet werden, um einen unnötigen
Energieverbrauch durch die Alarmeinrichtung 19 zu vermeiden, wenn kein Alarm erzeugt
werden soll.
[0037] Indem die Auswertelogik 31 auch mit dem zweiten Sensor 29 verbunden ist, der einen
Verriegelungszustand des Schlosses 13 erfasst, kann verifiziert werden, dass das Schloss
13 tatsächlich zum Zweck eines Transports in die Halterung 15 eingesetzt wurde, und
die Erzeugung des Alarms durch die Alarmeinrichtung 19 entsprechend unterdrückt werden.
Indem die Auswertelogik 31 dazu ausgebildet ist, die Erzeugung des Alarms nur dann
zu unterdrücken, wenn zwischen den Signalen der Sensoren 21 und 29 eine vorbestimmte
zeitliche Korrelation besteht, kann unbefugten Manipulationsversuchen, die auf eine
Alarmunterdrückung abzielen, besonders wirksam entgegengewirkt werden,
[0038] Da ein Verriegeln des Schlosses 13 nur durch den Besitzer möglich ist, kann sich
ein Transportzustand dadurch auszeichnen, dass auf ein Verriegeln des Schlosses 13
innerhalb eines vorbestimmten Zeitraums ein Einsetzen des Schlosses 13 in die Halterung
15 folgt. Der Transportzustand kann somit erkannt werden, wenn die Auswertelogik 31
ein Signal des zweiten Sensors 29 erfasst, auf das innerhalb eines vorgegebenen oder
vorgebbaren Zeitraums ein Signal des ersten Sensors 21 folgt. Beispielsweise kann
ein Transportzustand dadurch definiert sein, dass das Schloss 13 nach einem Verriegeln
innerhalb von 10 s in die Halterung 15 eingesetzt bzw. von dieser aufgenommen wird.
[0039] Durch die Überprüfung einer solchen vorbestimmten zeitlichen Korrelation der Signale
des ersten Sensors 21 und des zweiten Sensors 29 kann Manipulationsversuchen, die
darauf abzielen, die Erzeugung des Alarms zu unterdrücken, indem eine Aufnahme des
Schlosses 13 in der Halterung 15 durch eine Betätigung des ersten Sensors 21 vorgetäuscht
wird, entgegengewirkt werden. Da bei solchen Manipulationsversuchen das Schloss 13
in der Regel bereits über einen längeren Zeitraum verriegelt ist, folgt das Signal
des ersten Sensors 21 folglich nicht in zeitlicher Nähe auf das Verriegeln des Schlosses
13, sodass nicht die vorbestimmte zeitliche Korrelation zwischen einem Signal des
erstens Sensors 21 und einem Signal des zweiten Sensors 29 besteht. In einem solchen
Fall wird die Erzeugung des Alarms entsprechend nicht unterdrückt, sodass auch Aufbruchsversuche
durch Personen, die über die Bauweise und Funktionalität des Schlosses 13 informiert
sind, erschwert werden.
[0040] Während das Schloss 13 durch die Kombination aus erstem Sensor 21, zweitem Sensor
23 und Auswertelogik 31 in besonderer Weise vor Manipulationsversuchen geschützt ist,
ist es grundsätzlich auch möglich, die Unterdrückung des Alarms eines in einer Halterung
15 aufgenommenen Schlosses 13 direkt bei Ausgabe eines Signals des die Aufnahme erfassenden
ersten Sensors 21 vorzunehmen, d.h. ohne die Berücksichtigung eines Signals eines
zweiten Sensors 29, der den Verriegelungszustand des Schlosses 13 detektiert, sodass
ein solcher zweiter Sensor 29 nicht zwangsläufig vorgesehen sein muss.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 11
- Schließsystem
- 13
- Schloss
- 15
- Halterung
- 17
- Schlosskörper
- 19
- Alarmeinrichtung
- 21
- erster Sensor
- 23
- Gegenelement
- 25
- Oberfläche
- 27
- Öffnung
- 29
- zweiter Sensor
- 31
- Auswertelogik
- 33
- Schlossbügel
1. Schließsystem (11) mit einem Schloss (13) und einer Halterung (15) zur lösbaren Aufnahme
des Schlosses (13), wobei das Schloss (13) einen Schlosskörper (17) und eine Alarmeinrichtung
(19) zur Erzeugung eines Alarms umfasst, und
wobei das Schloss (13) und/oder die Halterung (15) zumindest ein Mittel aufweisen
bzw. aufweist, durch das die Erzeugung des Alarms unterdrückbar ist, wenn das Schloss
(13) in der Halterung (15) aufgenommen ist.
2. Schließsystem (11) nach Anspruch 1,
wobei das Schloss (13) einen mit der Alarmeinrichtung (19) verbundenen ersten Sensor
(21) umfasst, der dazu ausgebildet ist, die Aufnahme des Schlosses (13) in der Halterung
(15) zu erfassen.
3. Schließsystem (11) nach Anspruch 2,
wobei der erste Sensor (21) an einer äußeren Oberfläche (25) des Schlosskörpers (17)
angeordnet ist.
4. Schließsystem (11) nach Anspruch 2 oder 3,
wobei der erste Sensor (21) innerhalb des Schlosskörpers (17) angeordnet ist, insbesondere
wobei der Schlosskörper (17) eine Öffnung (27) aufweist, durch die der erste Sensor
(21) von außen zugänglich ist.
5. Schließsystem (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
wobei der erste Sensor (21) ein mechanischer Sensor, insbesondere ein mechanischer
Kontaktschalter, ein Drucksensor, ein kapazitiver Sensor, ein magnetischer Sensor,
ein induktiver Sensor oder ein optischer Sensor ist.
6. Schließsystem (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
wobei die Halterung (15) ein Gegenelement (23) aufweist, das mit dem ersten Sensor
(21) des in der Halterung (15) aufgenommenen Schlosses (13) zusammenwirkt.
7. Schließsystem (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
wobei die Alarmeinrichtung (19) dazu ausgebildet ist, die Erzeugung des Alarms zu
unterdrücken, wenn der erste Sensor (21) die Aufnahme des Schlosses (13) in der Halterung
(15) erfasst.
8. Schließsystem (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
wobei die Alarmeinrichtung (19) ausschaltbar ist, wenn der erste Sensor (21) die Aufnahme
des Schlosses (13) in der Halterung (15) erfasst.
9. Schließsystem (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
wobei das Schloss (13) einen mit der Alarmeinrichtung (19) verbundenen zweiten Sensor
(29) umfasst, der dazu ausgebildet ist, einen Verriegelungszustand des Schlosses (13)
zu erfassen.
10. Schließsystem (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
wobei die Erzeugung des Alarms nur bei einer vorbestimmten zeitlichen Korrelation
zwischen den Signalen des ersten Sensors (21) und des zweiten Sensors (29) unterdrückbar
ist und/oder wobei die Alarmeinrichtung (19) bei einer vorbestimmten zeitlichen Korrelation
zwischen den Signalen des ersten Sensors (21) und des zweiten Sensors (29) ausschaltbar
ist.
11. Schließsystem (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
wobei die Erzeugung des Alarms nur dann unterdrückbar ist, wenn ein Signal des ersten
Sensors (21) innerhalb eines vorgegebenen oder vorgebbaren Zeitraums auf ein Signal
des zweiten Sensors (29) folgt.