[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verdichtereinheit für ein Streckwerk einer
Textilmaschine, zum Verdichten eines fertig verzogenen Faserverbandes, wobei die Verdichtereinheit
zumindest eine Faserverbandführung aufweist und die Faserverbandführung eine Führungsfläche
für den Faserverband aufweist, in deren Längsrichtung der Faserverband verlaufen kann
und eine an der Führungsfläche angeordnete Auflagefläche für die Auflage der Verdichtereinheit
auf einer Streckwerkswalze vorgesehen ist, wobei die Auflagefläche der Faserverbandführung
aus einem Kunststoff hergestellt ist.
[0002] Aus der
EP 2 314 743 A1 ist ein Druckwalzenaggregat für ein Streckwerk einer Textilmaschine bekannt. Das
Druckwalzenaggregat weist einen Grundkörper und zwei sich nicht berührende Druckwalzenzwillinge
auf, die in dem Grundkörper aufgenommen sind. Das Druckwalzenaggregat weist weiterhin
eine Verdichtereinheit auf, welche an einem Halter befestigt ist. Die Verdichtereinheit
ist frei beweglich an dem Grundkörper angeordnet. An der Verdichtereinheit sind zwei
verschleißfeste Bauteile befestigt, welche einerseits für eine geeignete Auflagerung
der Verdichtereinheit auf einer Streckwerkswalze dient und andererseits zur Verdichtung
eines aus einem davor angeordneten Streckwerk zugelieferten Faserverbands vorgesehen
ist.
[0003] Beim diesem mechanischen Verdichten liegt der Verdichter auf dem Ausgangszylinder
des Streckwerks. Bei der Kompaktierung werden die Fasern in dem Verdichtungskanal
geführt. Die Fasern bewegen sich allerdings nur dann alle innerhalb des Kanals, wenn
dessen Ränder auf dem Ausgangszylinder satt aufliegen oder aber zumindest nur einen
kleinen Abstand zur Oberfläche des Ausgangszylinders haben. Akzeptabel ist hierbei
noch ein Abstand wie etwa der halbe Durchmesser der zu kompaktierenden Fasern. Wenn
der Abstand größer wird, ist nicht sichergestellt, dass die Fasern noch innerhalb
des Kanals bleiben. Dies ist jedoch die Voraussetzung für die Gewährleistung eines
sicheren Kompaktiervorganges. Da der Durchmesser einer Faser im Bereich von 0,05 bis
0,03 mm liegt, ist eine sehr genaue Herstellung des Verdichters erforderlich.
[0004] Die
EP 3 073 000 A1 offenbart eine Verdichtereinheit, bei der das erste verschleißfeste Bauteil nicht
direkt auf der Streckwerkswalze aufsitzt. Hierdurch ist eine Anpassung des verschleißfesten
Bauteils an die Streckwerkswalze nicht unmittelbar erforderlich, wodurch eine kostengünstigere
Herstellung der gesamten Verdichtereinheit möglich ist. Die Auflagefläche für die
Streckwerkswalze im Bereich der ersten Faserverbandführung ist aus einem weniger verschleißfesten
Material hergestellt. Dieses weniger verschleißfeste Material, welches beispielsweise
Kunststoff sein kann, ist dabei in der Lage, sich durch einen gezielten Verschleiß
an die aus Metall bestehende Streckwerkswalze anzupassen. Hierdurch wird nach einer
gewissen Betriebszeit eine sehr dichte Auflagefläche gegenüber der Streckwerkswalze
erzielt. Das zweite verschleißfeste Bauteil ist allerdings aus Stahl oder Keramik
hergestellt und muss daher sehr genau gefertigt sein, um eine exakte Anpassung an
die Streckwerkswalze zu ermöglichen. Auf Grund der Länge der Verdichtereinheit, die
sich über zwei nebeneinander angeordnete Spinnstellen bzw. Streckwerke erstreckt,
ist die Genauigkeitsanforderung besonders schwer einzuhalten.
[0005] Aus der
DE 10 2012 025 176 A1 ist ein Verdichter zur Anordnung zwischen Ausgangsdruckwalze und Lieferdruckwalze
eines Streckwerks für Ringspinnmaschinen, mit wenigstens einem Magneten zur Positionierung
des Verdichters am Lieferzylinder des Streckwerks bekannt, wobei der Verdichter aus
verschleißarmem, spritzbarem Kunststoff ausgebildet ist. Bei dieser Ausführung ist
nur eine einzige Faserverbandführung pro Spinnstelle vorgesehen.
[0006] Nachteilig bei den bekannten Verdichtereinheiten ist es, dass die verschleißfesten
Bauteile mit ihren verschleißfesten Oberflächen auf der Streckwerkswalze aufsitzen.
Es ist daher erforderlich, dass eine sehr genaue Fertigung der verschleißfesten Bauteile
erfolgen muss, um zu gewährleisten, dass die Auflagefläche, welche in der Regel entsprechend
dem Umfang der Streckwerkswalze gewölbt ist, bündig mit der Streckwerkswalze abschließt.
Die Auflagefläche muss gegebenenfalls angepasst und eingestellt werden, um zu gewährleisten,
dass kein unzulässig großer Spalt zwischen dem verschleißfesten Bauteil und der Streckwerkswalze
entsteht, in welchen Fasern des Faserverbandes eindringen könnten. Dies ist sehr kostenintensiv.
Ist die Auflage aus einem verschleißenden Material hergestellt, so besteht die Gefahr,
dass zu Beginn des Einsatzes der Verdichtereinheit die Anpassung des Bauteiles an
die Streckwerkswalze noch nicht optimal ist. Erst durch eine längere Benutzung des
Verdichters nutzt sie sich derart ab, dass sie die Kontur der Streckwerkswalze annimmt.
Bis dahin wird nur ein deutlich schlechteres Spinnergebnis erzielt, da die Fasern
nur sehr unzureichend kompaktiert werden. Es wird dementsprechend ein schlechtes Garn
gesponnen. Ein Verdichter mit einer niedrigen Verschleißfestigkeit würde sich zwar
relativ schnell an den Durchmesser des Ausgangszylinders anpassen, würde aber auch
nach kurzer Zeit verschleißen. Dies würde der Forderung einer langen Lebensdauer eines
Verdichters zuwiderlaufen.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine Verdichtereinheit zu schaffen,
welche kostengünstig herzustellen ist, eine lange Lebensdauer hat und darüber hinaus
in der Lage ist, die Verdichtung eines auf einer Streckwerkswalze befindlichen und
durch die Verdichtereinheit geführten und verdichteten Faserverbandes möglichst schnell
fehlerfrei zu bewirken.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Verdichtereinheit mit den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs 1.
[0009] Eine erfindungsgemäße Verdichtereinheit ist für ein Streckwerk einer Textilmaschine
vorgesehen. Sie dient der Verdichtung eines fertig verzogenen Faserverbandes. Die
Verdichtereinheit umfasst dabei zumindest eine Faserverbandführung. Die Faserverbandführung
weist einen Verdichtungskanal auf, in dem der Faserverband komprimiert wird. Die Verdichtungseinrichtung
kann darüber hinaus auch noch in Längsrichtung des Faserverbands und meist voneinander
beabstandet angeordnet, zusätzlich zu dem Verdichtungskanal eine weitere Faserverbandführung
aufweisen, in welcher der Faserverband umgelenkt und/oder in Bezug auf den Verdichtungskanal
zentriert wird. Außerdem ist es möglich, dass parallel zu dieser ersten und oder zweiten
Faserverbandführung eine oder mehrere weitere Faserverbandführungen vorgesehen sind,
welche einem benachbarten Streckwerk zugeordnet sein können.
[0010] Die Faserverbandführung weist eine Führungsfläche für den Faserverband und eine an
der Führungsfläche angeordnete Auflagefläche für die Auflage der Verdichtereinheit
auf einer Streckwerkswalze auf. In Längsrichtung der Führungsfläche kann der Faserverband
verlaufen. Die Auflagefläche der Faserverbandführung ist aus einem Kunststoff hergestellt.
Der Kunststoff kann verschleißfeste Eigenschaften aufweisen, wodurch die Verdichtereinheit
lange Zeit an dem Streckwerk verwendet werden kann, ohne dass die Führungseigenschaften
für die Fasern oder die Abdichtung gegenüber der Streckwerkswalze verschlechtert wird.
[0011] Um einerseits zu vermeiden, dass die Herstellung der Faserverbandführung sehr exakt
erfolgen muss, um eine Abdichtung der Faserverbandführung gegenüber der Streckwerkswalze
zu erzielen, und um andererseits zu vermeiden, dass eine zu lange Zeit benötigt wird,
bis die Faserverbandführung soweit eingelaufen ist, dass sie sich an die Streckwerkswalze
angepasst hat und damit keine Fasern mehr zwischen der Faserverbandführung und der
Streckwerkswalze eingeklemmt werden oder die Führung verlassen, ist erfindungsgemäß
vorgesehen, dass die Faserverbandführung an deren Auflagefläche entlang der Führungsfläche
einen Verschleißrand aufweist. Durch den Verschleißrand wird gewährleistet, dass lediglich
der Verschleißrand an die Streckwerkswalze angepasst werden muss, um ein enges Anliegen
der Verdichtereinheit auf der Streckwerkswalze zu erreichen. Der Verschleiß dieses
für den Verschleiß vorgesehenen Randes der Faserverbandführung erfolgt wesentlich
schneller, als wenn die komplette spätere Auflagefläche angepasst werden müsste. Sobald
der Verschleißrand an die Streckwerkswalze angepasst ist, wird eine gute Abdichtung
erzielt, sodass keine Fasern mehr zwischen der Streckwerkswalze und der Faserverbandführung
eingeklemmt werden oder die Führung verlassen können.
[0012] Nachdem der Verschleißrand eine Abdichtung erzeugt, wird die Auflagefläche der Verdichtereinheit
auf der Streckwerkswalze vergrößert, wodurch die Verschleißdauer verlängert wird.
Hierdurch ergibt sich eine lange Nutzungsdauer der Verdichtereinheit, da der Verschleiß
gegenüber der Anfangsphase deutlich reduziert wird. Mit dem Verschleißrand verringert
sich somit die Einlaufzeit, in welcher das Garn unter Umständen nicht die gewünschte
Qualität aufweist. Die Standzeit der Verdichtereinheit wird dennoch sehr hoch sein,
da nach der Einlaufzeit der Verschleiß der Verdichtereinheit wesentlich langsamer
voranschreitet als während der Einlaufzeit.
[0013] Weist in einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung der Verschleißrand eine Höhe
von kleiner/gleich 0,2 mm auf, so wird bereits nach kurzer Zeit der Verschleißrand
an die Form der Streckwerkswalze angepasst sein und eine Abdichtung der Verdichtereinheit
gegenüber der Streckwerkswalze bewirken. Die Fertigungsungenauigkeiten können sich
in diesem Bereich bewegen und es erfolgt dennoch eine sehr schnelle Anpassung an die
tatsächliche Form.
[0014] Vorteilhafterweise hat der Verschleißrand eine anfängliche Breite von kleiner/gleich
2 mm. Durch diese Breite wird eine schnelle Abnutzung des Verschleißrandes im Betrieb
der Spinnstelle bewirkt, und andererseits wird eine ausreichende Abdichtung erzielt,
wenn der Verschleißrand an die Streckwerkswalze angepasst ist.
[0015] In einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung fällt der Verschleißrand
von der Führungsfläche der Faserverbandführung zur Auflagefläche hin, vorzugsweise
allmählich, ab. Dies bedeutet, dass der Verschleißrand an der Faserverbandführung,
insbesondere an dem Verdichtungskanal, höher ausgebildet ist, als im Bereich der späteren
Auflagefläche der Verdichtereinheit. Der Verschleißrand kann dementsprechend kantig
ausgeführt sein oder beispielsweise in Form einer Rampe bzw. Böschung, beispielsweise
geradlinig oder bogenförmig ausgebildet sein. Der Winkel der Rampe bzw. Böschung kann
beispielsweise 1° bis 20° betragen. Die Rampe bzw. Böschung kann spitz zur Faserverbandführung
hin zulaufen oder in einem Plateau mit einer Breite von beispielsweise bis zu 2 mm
enden. Alternativ ist es auch möglich, dass der Verschleißrand bogenförmig mit einem
Radius von vorzugsweise zwischen 250 mm und 2500 mm ausgebildet ist. Dieser allmähliche
Abfall des Verschleißrandes zur Auflagefläche hin bewirkt, dass mit zunehmenden Verschleiß
des Verschleißrandes die Breite der Auflagefläche zunimmt und somit eine zunehmend
verbesserte Abdichtung der Verdichtereinheit gegenüber der Streckwerkswalze erzielt
wird. Dabei wird außerdem bewirkt, dass der Verschleiß am Anfang schnell stattfindet
und somit eine schnellere anfängliche Abdichtung bewirkt wird. Mit zunehmender Laufzeit
wird die Abdichtungsfläche immer größer und der Verschleiß der Verdichtereinheit immer
geringer, so lange, bis die komplette Auflagefläche der Verdichtereinheit auf der
Streckwerkswalze erreicht ist.
[0016] Vorzugsweise ist die Auflagefläche der Faserverbandführung aus einem Kunststoff hergestellt,
der Gleitlagereigenschaften aufweist. Damit wird bewirkt, dass der Verschleiß der
Verdichtereinheit insgesamt sehr gering ist. Die Verdichtereinheit kann somit über
eine lange Zeit eingesetzt werden. Durch den Verschleißrand wird dennoch zu Beginn
des Einsatzes der Verdichtereinheit aufgrund der anfänglich geringen Auflagefläche
ein schneller Anfangsverschleiß erzielt, wodurch sich die Verdichtereinheit an das
Streckwerk anpassen kann und eine Abdichtung erzielt. Sobald dieser Anfangsverschleiß
überwunden ist, ist die Standzeit der Verdichtereinheit aufgrund des eingesetzten
Kunststoffes mit Gleitlagereigenschaften sehr hoch und der Verschleiß entsprechend
gering.
[0017] Vorzugsweise umfasst die Verdichtereinheit einen Halter, an dem Faserverbandführungen
für ein und/oder zwei Streckwerke angeordnet sind. Die Verdichtereinheit mit dem erfindungsgemäßen
Verschleißrand kann derart ausgebildet sein, dass sie nur den Verdichtungskanal für
ein Streckwerk einer Spinnstelle oder den Verdichtungskanal und eine weitere Faserverbandführung
für dieses eine Streckwerk bzw. diese eine Spinnstelle aufweist. Die Verdichtereinheit
kann aber auch so ausgebildet sein, dass sie zwei Verdichtungskanäle umfasst, welche
für zwei parallel angeordnete Streckwerke bzw. Spinnstellen vorgesehen sind, oder
für die zwei parallel angeordneten Streckwerke bzw. Spinnstellen sowohl zwei Verdichtungskanäle
als auch zwei weitere Faserverbandführungen umfasst.
[0018] In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung sind die Faserverbandführungen so
an dem Halter angeordnet, dass sie in Längsrichtung und/oder Querrichtung der Faserverbandführungen
voneinander beabstandet sind. In Längsrichtung, d. h. in Laufrichtung des Faserverbandes,
ist häufig zwischen den beiden Faserverbandführungen eine Ausgangswalze des Streckwerks
angeordnet. In Querrichtung, d. h. quer zur Laufrichtung des Faserverbandes, bewirken
die Faserverbandführungen die Führung zweier parallel verlaufender Faserverbände in
zwei Streckwerken bzw. zwei Spinnstellen.
[0019] Vorteilhafterweise weist die in Laufrichtung des Faserverbandes zuerst angeordnete
erste Faserverbandführung wenigstens eine Führungsfläche eines Führungskanals für
den Faserverband und die in Laufrichtung des Faserverbandes danach angeordnete zweite
Faserverbandführung wenigstens eine Führungsfläche des Verdichtungskanals für den
Faserverband auf. Die Führungsfläche der ersten Faserverbandführung kann dabei auch
dafür vorgesehen sein, dass sie für die ordnungsgemäße Positionierung der Verdichtereinheit
auf der Streckwerkswalze dient. Nur für den Fall, dass der zu führende Faserverband
in seiner Position starke Abweichungen aufweist, käme dann diese Führungsfläche in
Bezug auf den Faserverband zur Wirkung. Die erste Faserverbandführung kann darüber
hinaus auch ein verschleißfestes Führungselement aufweisen, welches keinen Kontakt
zur Streckwerkswalze, sondern ausschließlich einen Kontakt mit dem Faserverband zur
Führung des Faserverbandes hat.
[0020] In ganz besonders vorteilhafter Ausführung der Erfindung weist die Auflagefläche
für die Auflage auf der Streckwerkswalze eine Wölbung auf, deren Radius im Wesentlichen
dem Radius der Streckwerkswalze entspricht, auf der sie aufliegen soll. Dies gilt
ebenso für den Verschleißrand. Der Vorteil hierbei ist, dass der Verschleißrand ebenso
wie die Auflagefläche nicht exakt gefertigt werden muss, da durch den gezielten und
beabsichtigten Verschleiß, insbesondere des Verschleißrandes, die Form der Streckwerkswalze
bereits nach kurzer Zeit übernommen wird.
[0021] Insbesondere ist es zumindest in Bezug auf die erste Faserverbandführung vorteilhaft,
wenn sie ein verschleißfestes Bauteil aus Stahl oder Keramik, insbesondere in Form
eines Stiftes, zur Führung des Faserverbandes aufweist. Dieses verschleißfeste Führungselement
hat vorzugsweise keinen Kontakt zur Streckwerkswalze, wodurch kein Verschleiß des
Führungselements durch eine Reibung mit der Streckwerkswalze, allenfalls durch Reibung
mit den Fasern des Faserverbandes, entsteht.
[0022] Um eine stabilisierte Auflage der Verdichtereinheit auf der Streckwerkswalze zu ermöglichen,
ist vorzugsweise vorgesehen, dass an der Auflagefläche und beabstandet von dem Verschleißrand
eine Abstützerhöhung angeordnet ist.
[0023] Die Abstützerhöhung unterliegt ebenfalls einem Verschleiß und läuft sich daher zu
Beginn der Benutzung der Verdichtereinheit ein. Sowohl der Verschleißrand als auch
die Abstützerhöhung ermöglichen somit bereits zu Beginn der Nutzung der Verdichtereinheit
im Spinnbetrieb eine stabile Auflagerung der Verdichtereinheit auf der Streckwerkswalze.
Im Lauf der Benutzung der Verdichtereinheit wird die Auflage durch zunehmenden Verschleiß
immer stabiler und dichter, ohne dass die Verdichtereinheit eine unzulässige Position
einnimmt.
[0024] In einer vorzugsweisen Ausführung hat die Abstützerhöhung eine anfängliche Abstützfläche
zwischen 0,05 und 1 mm
2. Hierdurch unterliegt die Abstützerhöhung einem schnellen Verschleiß und passt sich
den Anforderungen für eine ordnungsgemäße Position der Verdichtereinheit schnell an.
[0025] Vergleichbar mit dem Verschleißrand ist es besonders vorteilhaft, wenn die Abstützerhöhung
zur Auflagefläche hin, vorzugsweise allmählich, abfällt. Die Abstützerhöhung kann
hierbei ebenfalls rampenförmig mit einer Spitze oder einem runden oder eckigen Plateau
ausgeführt sein. Alternativ ist es unter anderem auch möglich, dass sie in Form eines
Kugelsegments ausgeführt ist. Die Abstützfläche der Abstützerhöhung nimmt somit mit
zunehmendem Verschleiß zu, wodurch auch der Verschleiß allmählich langsamer stattfindet.
[0026] Vorzugsweise umfasst die Verdichtereinheit wenigstens eine Aufnahme für ein Belastungselement
zum Erzeugen einer Auflagekraft an den Auflageflächen der Verdichtereinheit. Hierdurch
kann eine definierte Auflagekraft und damit ein dichtes Aufliegen der Verdichtereinheit
auf der Streckwerkswalze erzeugt werden.
[0027] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung weist die Verdichtereinheit eine Verschleißanzeige
für die Auflagefläche der Faserverbandführung auf. Damit ist es für den Bediener der
Spinnmaschine einfach festzustellen, ob der Gesamtverschleiß der Verdichtereinheit
ein zulässiges Maß überschreitet und kann damit die Verdichtereinheit rechtzeitig
austauschen, ohne dass die Qualität des Spinnergebnisses leidet.
[0028] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigt:
- Figur 1
- eine Seitenansicht auf eine Verdichtereinheit an einer Streckwerkswalze,
- Figur 2
- eine Ansicht von unten auf eine Verdichtereinheit für zwei Faserverbände,
- Figur 3a
- einen Schnitt durch eine Faserverbandführung,
- Figur 3b
- einen Schnitt durch eine alternative Faserverbandführung,
- Figur 4
- eine Seitenansicht auf eine alternative Faserverbandführung und
- Figur 5
- eine Ansicht von vorne auf eine Verdichtereinheit für zwei Faserverbände.
[0029] Bei der nachfolgenden Beschreibung der dargestellten alternativen Ausführungsbeispiele
werden für Merkmale, die im Vergleich zu anderen Ausführungsbeispielen dieser Anmeldung
in ihrer Ausgestaltung und/oder Wirkweise identisch und/oder zumindest vergleichbar
sind, gleiche Bezugszeichen verwendet. Sofern diese nicht nochmals detailliert erläutert
werden, entspricht deren Ausgestaltung und/oder Wirkweise der Ausgestaltung und Wirkweise
der vorstehend bereits beschriebenen Merkmale.
[0030] Figur 1 zeigt eine Seitenansicht einer Verdichtereinheit 1, welche über einer Streckwerkswalze
2 angeordnet ist. Die Verdichtereinheit 1 weist eine erste Faserverbandführung 3 und
eine zweite Faserverbandführung 4 auf. Zwischen der ersten Faserverbandführung 3 und
der zweiten Faserverbandführung 4 sowie nach der zweiten Faserverbandführung 4 ist
jeweils eine Druckwalze 5 angeordnet, welche einen Faserverband 6 auf die untere Streckwerkswalze
2 drücken. Die Druckwalzen 5, welche die Ausgangswalzen des Streckwerkes bilden, sind
an einem Druckarm 7 befestigt, welcher sowohl die Druckwalzen 5 als auch die Verdichtereinheit
1 auf die Streckwerkswalze 2 drückt.
[0031] Die erste Faserverbandführung 3 und die zweite Faserverbandführung 4 sind mittels
eines Halters 8 miteinander verbunden. Die beiden Faserverbandführungen 3 und 4 sind
an dem Halter 8 angeordnet. Sie können sich relativ zu dem Halter 8 bewegen oder fest
an diesem angeordnet sein. An dem Halter 8 ist eine Aufnahme 9 angeordnet, welche
mit einem Belastungselement 10 zusammenwirkt, welches die Verdichtereinheit 1 relativ
zum Druckarm 7 beweglich lagert und damit ein exaktes und festes Andrücken der Verdichtereinheit
1 auf die Streckwerkswalze 2 bewirkt.
[0032] In der ersten Faserverbandführung 3 ist ein Führungskanal 11 mit Führungsflächen
11a und 11b (siehe Figur 2) angeordnet, welche den Faserverband 6 leicht zusammenfasst
und ihn an die Streckwerkswalze 2 drückt. Die zweite Faserverbandführung 4 dient zur
Verdichtung des Faserverbandes 6 und weist dementsprechend einen Verdichtungskanal
13 mit Führungsflächen 13a und 13b (siehe Figur 2) auf. Die zweite Faserverbandführung
4 weist neben dem Verdichtungskanal 13 eine Auflagefläche 15 auf, welche im Wesentlichen
entsprechend der Rundung der Streckwerkswalze 2 ausgebildet ist und damit satt auf
der Streckwerkswalze 2 aufliegen soll. Auch die erste Faserverbandführung 3 hat eine
Auflagefläche 16 zur Auflage auf der Streckwerkswalze 2. Beide Auflageflächen 15 und
16 weisen eine Wölbung mit Radius r auf, so dass sie sich an den entsprechenden Radius
der Streckwerkswalze 2 anpassen können.
[0033] Die beiden Faserverbandführungen 3 und 4 können zusammen mit dem Halter 8 und vorzugsweise
auch der Aufnahme 9 aus Kunststoff hergestellt sein. Sie können einteilig mit dem
Halter 8 ausgeführt sein oder mit diesem beispielsweise mittels einer Klebeverbindung
verbunden sein. Es ist auch möglich, dass sie mit dem Halter beweglich verbunden sind,
so dass sie sich an die Streckwerkswalze anpassen können. Die Aufnahme 9 dient zur
Befestigung des Halters 8 an dem Belastungselement 10.
[0034] Der Kunststoff kann besonders gut gleitfähig ausgeführt sein. Insbesondere die Auflageflächen
15 und 16 der Faserverbandführung 3, 4 sind vorzugsweise aus einem Kunststoff hergestellt,
der Gleitlagereigenschaften aufweist. Diese Kunststoffe, die üblicherweise für Gleitlager
eingesetzt werden, haben eine besonders gute Verschleißfestigkeit und einen geringen
Gleitreibungswiderstand in Verbindung mit Stahl, aus dem die Streckwerkswalze 2 hergestellt
ist. Enthält der Kunststoff einen Festschmierstoff, so ist eine hohe Standzeit ermöglicht.
Weist der Kunststoff eine Beständigkeit gegenüber einer Einsatztemperatur von über
200°C, insbesondere mindestens 230°C auf, so ist auch eine Verwendung unter extremen
Bedingungen ermöglicht.
[0035] Die seitliche Darstellung zeigt die abgerundete konische Form der Faserverbandführung
3 und 4, um sich an die Druckwalzen 5 anschmiegen zu können. Auch bei einem Kontakt
mit den Druckwalzen 5 ist es vorteilhaft, wenn die Faserverbandführungen 3 und 4 aus
Kunststoffmaterial hergestellt sind, weil es einen Verschleiß und Reibungsverluste
mindert. Die Auflagefläche 15 bzw. 16 ist in der Verdichtereinheit 1 integriert und
ist gewölbt, um sich an die Streckwerkswalze 2 anschmiegen zu können.
[0036] In Figur 2 ist eine Unteransicht auf eine Verdichtereinheit 1 für zwei Faserverbände
6 dargestellt. Die Verdichtereinheit 1 der Figur 2 ist als doppelseitiges Bauteil
gestaltet, so dass zwei Faserverbände 6, welche an benachbarten Spinnstellen gesponnen
werden, mittels eines Halters 8, an welchem zwei Verdichtereinheiten 1 angeordnet
sind, verdichtet werden können. In der ersten Faserverbandführung 3 mit dem Führungskanal
11 und den Führungsfläche 11a und 11b erfolgt in Verbindung mit der Streckwerkswalze
2 eine erste, leichte Komprimierung des Faserverbandes 6. Nach dieser ersten Komprimierung
des Faserverbandes 6 gelangt dieser in den Verdichtungskanal 13 der zweiten Faserverbandführung
4. Dort wird der bereits vorkomprimierte Faserverband 6 an zumindest eine der Führungsfläche
13a und 13b des schräg zur Laufrichtung des Faserverbandes 6 angeordneten Verdichtungskanals
13 angedrückt und weiter kompaktiert. Dadurch entsteht ein besonders vorteilhafter,
dichter Faserverband 6, welcher anschließend versponnen werden kann.
[0037] Die Verdichtereinheit 1 weist eine Verschleißanzeige 20 für die Auflageflächen 15
und 16 der Faserverbandführungen 3 und 4 auf. Die Verschleißanzeige 20 ist als eine
Fläche zwischen den beiden Faserverbandführungen 3 und 4 im Bereich des Halters 8
ausgeführt. Wenn die Auflageflächen 15 und 16 nach längerem Einsatz, bei dem sie auf
der sich drehenden Streckwerkswalze 2 aufliegen, abgenutzt sind, ist die Verdichtereinheit
1 in radialer Richtung der Streckwerkswalze 2 verkürzt. Dadurch wird der radiale Abstand
zwischen Auflageflächen 15 und 16 und der Verschleißanzeige 20 verkürzt oder sogar
ganz aufgebraucht. Im Extremfall wird sogar Material von der Verschleißanzeige 20
abgetragen. Dies ist das Zeichen für einen Bediener, dass die Verdichtereinheit 1
ausgetauscht werden muss, da die Führung des Faserverbandes 6 nicht mehr ausreichend
gewährleistet werden kann.
[0038] An den Auflageflächen 15 und 16 sind entlang der Führungskanäle 11 und den Führungsflächen
11a und 11b und der Verdichtungskanäle 13 mit den Führungsflächen 13a und 13b Verschleißränder
21 angeordnet. Die Verschleißränder 21 überragen die Auflageflächen 15 und 16, wie
aus den folgenden Figuren ersichtlich ist. Im Neuzustand der Verdichtereinheit 1 kontaktieren
die Verschleißränder 21 die Streckwerkswalze 2. Nachdem sie die Auflageflächen 15
und 16 überragen, werden sie durch die Reibung mit der Streckwerkswalze 2 als erstes
abgetragen. Hierdurch wird sehr schnell eine durchgehende Kontaktfläche mit der Streckwerkswalze
2 geschaffen, sodass Fasern des Faserverbandes 6 nicht mehr zwischen der Verdichtereinheit
1 und der Streckwerkswalze 2 eingeklemmt werden können oder durch einen Spalt aus
dem Führungskanal 11 oder dem Verdichtungskanal 13 austreten können.
[0039] Weiterhin ist in der Darstellung der Figur 2 ersichtlich, dass an dem Halter 8 Abstützerhöhungen
22 angeordnet sind. Die Abstützerhöhungen 22 bilden eine Möglichkeit, dass die Verdichtereinheit
1 stabil auf der Streckwerkswalze 2 aufliegen kann. Die Abstützerhöhungen 22 sind
ebenfalls dafür vorgesehen, dass sie verschleißen. Dementsprechend weisen sie lediglich
eine kleine Auflagerung auf. Durch beispielsweise eine kegelförmige Ausgestaltung
der Abstützerhöhungen 22 wird anfangs ein höherer Verschleiß erfolgen als im weiteren
Verlauf der Benutzung der Verdichtereinheit 1. Es kann auch ausreichen, dass nur eine
einzige Abstützerhöhung 22 an dem Halter 8 angeordnet ist. Alternativ kann die Abstützerhöhung
22 auch an der Auflagefläche 15 und/oder 16 angeordnet sein.
[0040] In Figur 3a ist ein Schnitt durch eine erste Faserverbandführung 3 dargestellt. In
dieser Faserverbandführung 3 ist ein Stift 12 angeordnet. Der Stift 12 steckt in einer
Aufnahme, welche als Aussparung ausgebildet ist. Er bildet die obere Seite der Führung
11, welche zur Auflagefläche 16 hin offen ist. Die seitlichen Führungsflächen 11a
und 11b des Führungskanals 11 sind durch das Kunststoffmaterial des Halters 8 gebildet.
Der Faserverband 6 wird in diesem, hier rechteckig dargestellten Bereich des Führungskanals
11 geführt. Nachdem durch den Faserverband 6 höhere Reibungskräfte an der oberen Seite
der Führung 11 zu erwarten sind, ist es vorteilhaft, wenn der Stift 12 aus Stahl oder
Keramik ausgebildet ist, um so eine dauerhafte, gleichbleibende Führung des Faserverbandes
6 zu bewirken. Dieser Stift 12 kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn besonders
aggressive Materialen versponnen werden sollen.
[0041] An den Rändern der Führungsflächen 11a und 11b ist eine Erhöhung gegenüber der Auflagefläche
16 vorgesehen. Diese Erhöhung stellt den Verschleißrand 21 dar. Der Verschleißrand
21 weist eine Höhe H auf, welche vorzugsweise maximal 0,2 mm beträgt. Eine Breite
B beträgt vorzugsweise maximal 2 mm. In Richtung auf die Auflagefläche 16 nimmt die
Höhe H allmählich ab. Der Winkel α der hier als Rampe dargestellten Abschrägung der
Auflagefläche 16 kann beispielsweise in einem Bereich von 1° bis 15° liegen. Bei einem
zunehmenden Verschleiß des Verschleißrandes 21 wird die Auflagefläche auf dem Verschleißrand
21 immer größer, wodurch auch die Geschwindigkeit des Verschleißes abnimmt. Es wird
damit bewirkt, dass bei einer neuen Verdichtereinheit 1 der Verschleiß an den Verschleißrändern
21 schnell und stark sein wird, wodurch eine schnelle Anpassung und damit Abdichtung
der Verdichtereinheit 1 an die Streckwerkswalze 2 erfolgt.
[0042] Figur 3b zeigt einen Schnitt durch eine alternative erste Faserverbandführung 3.
Diese Faserverbandführung 3 ist ähnlich aufgebaut, wie die Ausführung gemäß Figur
3a, weist aber keinen Stahl- bzw. Keramikstift 12 auf. Für normale Anwendungen mit
einem weniger aggressiven Fasermaterial ist diese Ausführung, insbesondere wenn ein
Kunststoff verwendet wird, welcher auch für Gleitlager eingesetzt wird, ausreichend.
Der jeweilige Verschleißrand 21 ist bei dieser Ausführung ballig ausgebildet. Ein
Radius R in einem Bereich zwischen 250 mm und 2500 mm ist hierbei vorteilhaft. Auch
bei dieser Ausführung erfolgt der Verschleiß zu Beginn der Benutzung der Verdichtereinheit
1 und nimmt nach und nach ab. Die exakte Anpassung der Verdichtereinheit 1 an die
Streckwerkswalze 2 erfolgt somit sehr schnell, ohne dass es zu einem dauerhaften starken
Verschleiß der Verdichtereinheit 1 führt.
[0043] Analog kann die Gestaltung der Figuren 3a und 3b auch für die zweite Faserverbandführung
4 gewählt werden.
[0044] In Figur 4 ist eine alternative Ausführung der Verdichtereinheit 1 dargestellt. Die
Verdichtereinheit 1 umfasst bei dieser Ausführung lediglich die zweite Faserverbandführung
4 mit einem Verdichtungskanal 13. Bei manchen Verdichtungsspinnverfahren ist eine
derartige Komprimierung des Faserverbandes 6 ausreichend. Ebenso wie bei den anderen
Ausführungsbeispielen weist die Faserverbandführung 4 eine Erhöhung in Form eines
Verschleißrandes 21 gegenüber der Auflagefläche 15 auf. Auch hier wird zuerst eine
Abtragung des Verschleißrandes 21 bei erstmaliger Benutzung der Faserverbandführung
4 erfolgen. Ein schnelles Abdichten der Faserverbandführung 4 gegenüber der Streckwerkswalze
2 wird damit erreicht.
[0045] In Figur 5 ist eine Vorderansicht auf eine Verdichtereinheit 1 für zwei Faserverbände
6 dargestellt. Zu sehen ist die jeweilige zweite Faserverbandführung 4 der beiden
parallelen Streckwerke. Die Verdichtungskanäle 13 sind zur Streckwerkswalze 2 hin
offen. Die Verdichtereinheit 1 liegt mit den Verschleißrändern 21 sowie den Abstützerhöhungen
22 auf der Streckwerkswalze 2 auf. Zwischen den Faserverbandführungen 4 ist die Aufnahme
9 angeordnet, mit welcher der Halter 8 an dem Belastungselement 10 befestigt werden
kann. Der Halter 8 kann ebenso auf der Streckwerkswalze 2 aufliegen. Eine bessere
Auflage der Verdichtereinheit 1 auf der Streckwerkswalze 2 ist aber zu erhalten, wenn
nur die Verschleißränder 21 sowie die Abstützerhöhungen 22 bzw. nach dem Einlaufen
die Auflageflächen 15 und 16 auf der Streckwerkswalze 2 aufliegen. Durch zunehmenden
Verschleiß der Verschleißränder 21 und der Abstützerhöhungen 22 wird die Fläche, mit
welcher die Verdichtereinheit 1 auf der Streckwerkswalze 2 aufliegt, so lange größer
bis die Auflageflächen 15 bzw. 16 weitgehend vollständig Kontakt mit der Streckwerkswalze
2 haben. Der weitere Verschleiß ist dann minimiert, da eine möglichst große Kontaktfläche
mit der Streckwerkswalze 2 vorhanden ist. Durch den schnellen Verschleiß der Verschleißränder
21 wird ein sehr schnelles Abdichten des Verdichtungskanals 13 gegenüber der Streckwerkswalze
2 bewirkt. Wenn auch die Auflageflächen 15 bzw. 16 verschleißen, kann an der reduzierten
Tiefe der Verschleißanzeige 20 erkannt werden, dass die Verdichtereinheit 1 ausgetauscht
werden muss.
[0046] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind möglich. So können beispielsweise
sowohl Führungskanal 11 als auch Verdichtungskanal 13 mit lediglich einer Führungsfläche
11a oder 11b bzw. 13a oder 13b ausgebildet sein. Ausdrücklich wird darauf hingewiesen,
dass eine Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind, im Rahmen der geltenden Patentansprüche umfasst
sind. Die Vorrichtung ist gemäß der vorangegangenen Beschreibung ausgebildet, wobei
die genannten Merkmale einzeln oder in beliebiger Kombination vorhanden sein können.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Verdichtereinheit
- 2
- Streckwerkswalze
- 3
- erste Faserverbandführung
- 4
- zweite Faserverbandführung
- 5
- Druckwalze
- 6
- Faserverband
- 7
- Druckarm
- 8
- Halter
- 9
- Aufnahme
- 10
- Belastungselement
- 11
- Führungskanal
- 11a, 11b
- Führungsfläche
- 12
- Stift
- 13
- Verdichtungskanal
- 13a, 13b
- Führungsfläche
- 15
- Auflagefläche
- 16
- Auflagefläche
- 20
- Verschleißanzeige
- 21
- Verschleißrand
- 22
- Abstützerhöhung
- R
- Radius
- r
- Radius der Wölbung
- B
- Breite
- H
- Höhe
- α
- Rampenwinkel
1. Verdichtereinheit für ein Streckwerk einer Textilmaschine, zum Verdichten eines fertig
verzogenen Faserverbandes (6),
wobei die Verdichtereinheit (1) zumindest eine Faserverbandführung (3, 4) aufweist,
und die Faserverbandführung (3, 4) eine Führungsfläche (11a, 11b; 13a, 13b) für den
Faserverband (6) aufweist, in deren Längsrichtung der Faserverband (6) verlaufen kann,
und eine an der Führungsfläche (11a, 11b; 13a, 13b) angeordnete Auflagefläche (15,
16) für die Auflage der Verdichtereinheit (1) auf einer Streckwerkswalze (2) vorgesehen
ist,
wobei die Auflagefläche (15, 16) der Faserverbandführung (3, 4) aus einem Kunststoff
hergestellt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Faserverbandführung (3, 4) an deren Auflagefläche (15, 16) entlang der Führungsfläche
(11a, 11b; 13a, 13b) einen Verschleißrand (21) aufweist.
2. Verdichtereinheit nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschleißrand (21) eine Höhe (H) <= 0,2 mm aufweist.
3. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschleißrand (21) eine anfängliche Breite (B) <= 2 mm aufweist.
4. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschleißrand (21) von der Führungsfläche (11a, 11b; 13a, 13b) zur Auflagefläche
(15, 16) hin, vorzugsweise allmählich, abfällt.
5. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (15, 16) der Faserverbandführung (3, 4) aus einem Kunststoff hergestellt
ist, der Gleitlagereigenschaften aufweist.
6. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtereinheit (1) einen Halter (8) aufweist, an dem Faserverbandführungen
(3, 4) für ein und/oder zwei Streckwerke angeordnet sind.
7. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserverbandführungen (3, 4) so an dem Halter (8) angeordnet sind, dass sie in
Längsrichtung und/oder Querrichtung der Faserverbandführungen (3, 4) voneinander beabstandet
sind.
8. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Faserverbandführung (3) wenigstens eine Führungsfläche (11a, 11b) eines
Führungskanals (11) und die zweite Faserverbandführung (4) wenigstens eine Führungsfläche
(13a, 13b) eines Verdichtungskanals (13) aufweist.
9. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagefläche (15, 16) für die Auflage auf der Streckwerkswalze (2) eine Wölbung
aufweist, deren Radius (r) im Wesentlichen dem Radius der Streckwerkswalze (2) entspricht,
auf der sie aufliegen soll.
10. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Faserverbandführungen (3, 4) ein verschleißfestes Bauteil aus
Stahl oder Keramik, insbesondere einen Stift (12), zur Führung des Faserverbandes
(6) aufweist.
11. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Auflagefläche (15, 16) und beabstandet von dem Verschleißrand (21) eine Abstützerhöhung
(22) angeordnet ist.
12. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützerhöhung (22) eine anfängliche Fläche zwischen 0,05 und 1 mm2 aufweist.
13. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützerhöhung (22) zur Auflagefläche (15, 16) hin, vorzugsweise allmählich,
abfällt.
14. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtereinheit (1) wenigstens eine Aufnahme (9) für ein Belastungselement
zum Erzeugen einer Auflagekraft an den Auflageflächen (15, 16) aufweist.
15. Verdichtereinheit nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtereinheit (1) eine Verschleißanzeige (20) für die Auflagefläche (15,
16) der Faserverbandführung (3, 4) aufweist.